Erschienen in:
01.07.2006 | Intensivmedizin
Prävention von Methicillin-resistentem S. aureus durch Screeninguntersuchungen
Ergebnisse eines Workshops der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie
verfasst von:
A. Kola, I. F. Chaberny, F. Mattner, U. Reischl, R.-P. Vonberg, K. Weist, C. Wendt, W. Witte, S. Ziesing, S. Suerbaum, P. Gastmeier
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
|
Ausgabe 7/2006
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
In Deutschland ist seit Jahren eine kontinuierliche Zunahme von Methicillin-resistentem Staphylococcus (S.) aureus (MRSA) zu verzeichnen. Um eine weitere Ausbreitung von MRSA zu verhindern, werden Screeninguntersuchungen bei Aufnahme der Patienten ins Krankenhaus empfohlen. In den meisten Fällen ist ein Screening von Risikopatienten mit kulturellen mikrobiologischen Methoden ausreichend. Auf Intensivstationen mit einer hohen MRSA-Inzidenz (>2 Fälle/100 Patienten) und einem hohen Anteil nosokomialer MRSA-Infektionen (>0,3/100 Patienten) wird das Aufnahmescreening bei allen Patienten kosteneffektiv: Bei einer Reduktion nosokomialer MRSA-Infektionen um 50% ist hier eine Kosteneffektivität bis zu EUR 16/Abstrich (einschließlich Folgekosten), bei einer Reduktion nosokomialer MRSA-Infektionen um 75% bis zu EUR 24/Abstrich (einschließlich Folgekosten) gegeben. Das Screening mithilfe der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) wird kosteneffektiv bei Risikopatienten mit einer hohen MRSA-Inzidenz und falls die Isolationsmaßnahmen prophylaktisch durchgeführt werden. Hier wurden Verfahren entwickelt, die eine eindeutige Identifikation von MRSA direkt aus Nasenabstrichen ermöglichen.