Skip to main content
Erschienen in:

01.10.2021 | Übelkeit | Allgemeinanästhesie

Update PONV – Was gibt es Neues bei der Prophylaxe und Therapie von postoperativer Übelkeit und postoperativem Erbrechen?

Zusammenfassung rezenter Konsensusempfehlungen sowie Cochrane-Reviews zu Prophylaxe und Therapie postoperativer Übelkeit und postoperativen Erbrechens

verfasst von: Peter Kienbaum, PD Dr. med. Maximilian S. Schaefer, Stephanie Weibel, Tobias Schlesinger, Patrick Meybohm, Leopold H. Eberhart, Peter Kranke

Erschienen in: Die Anaesthesiologie | Ausgabe 2/2022

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Zusammenfassung

Auch wenn für Anästhesiologen über Jahrzehnte die Prophylaxe und Therapie postoperativer Schmerzen im Rahmen des postoperativen Patientenkomforts an vorderster Stelle standen, ist das Auftreten von postoperativer Übelkeit und postoperativem Erbrechen (PONV) aus Patientensicht ein höchst relevantes Ereignis mit einem sehr ähnlichen Stellenwert. Entsprechend aktueller konsensusbasierter Empfehlungen soll bei allen Patienten das Ausgangsrisiko für PONV möglichst niedrig gehalten (z. B. durch den gezielten Einsatz von Regionalanästhesieverfahren) und ein erhöhtes Risiko anhand gängiger Risikoklassifizierungen identifiziert werden. Generell wird zu einer liberalen Verabreichung einer Prophylaxe geraten, im Zweifel auch unabhängig von Risikoabschätzungen. Eine Prophylaxe mit 2 Antiemetika, wie z. B. die Gabe von Dexamethason in Kombination mit einem 5‑HT3-Rezeptor-Antagonisten, kann in vielen Szenarien die Basis für alle Patienten darstellen und soll bei hohem Risiko um Dritt- und Viertprophylaxen aus weiteren Substanzklassen ergänzt werden. Eine kürzlich publizierte, umfassende Cochrane-Übersichtsarbeit zum Vergleich der Wirksamkeit verfügbarer Antiemetika konnte für die Wirkstoffklasse der NK1-Rezeptor-Antagonisten die höchste Effektivität im Hinblick auf die Vermeidung postoperativen Erbrechens feststellen. Generell waren Kombinationen unterschiedlicher Antiemetika effektiver als Einfachprophylaxen. Bei Kindern ab dem 3. Lebensjahr gelten die gleichen Grundsätze zur PONV-Prophylaxe wie bei Erwachsenen. Für diese Patientengruppe liegt ein hoher Grad an Evidenz für die Kombination von Dexamethason und 5‑HT3-Antagonisten vor. Zur Therapie von PONV sollten gemäß Leitlinienempfehlung Pharmaka aus Substanzklassen eingesetzt werden, die noch nicht im Rahmen der Prophylaxe gegeben wurden.
Literatur
11.
Zurück zum Zitat Hristovska A‑M, Duch P, Allingstrup M, Afshari A (2018) The comparative efficacy and safety of sugammadex and neostigmine in reversing neuromuscular blockade in adults. A Cochrane systematic review with meta-analysis and trial sequential analysis. Anaesthesia 73:631–641. https://doi.org/10.1111/anae.14160CrossRefPubMed Hristovska A‑M, Duch P, Allingstrup M, Afshari A (2018) The comparative efficacy and safety of sugammadex and neostigmine in reversing neuromuscular blockade in adults. A Cochrane systematic review with meta-analysis and trial sequential analysis. Anaesthesia 73:631–641. https://​doi.​org/​10.​1111/​anae.​14160CrossRefPubMed
14.
Zurück zum Zitat Macario A, Weinger M, Carney S, Kim A (1999) Which clinical anesthesia outcomes are important to avoid? The perspective of patients. Anesth Analg 89:652–658CrossRefPubMed Macario A, Weinger M, Carney S, Kim A (1999) Which clinical anesthesia outcomes are important to avoid? The perspective of patients. Anesth Analg 89:652–658CrossRefPubMed
Metadaten
Titel
Update PONV – Was gibt es Neues bei der Prophylaxe und Therapie von postoperativer Übelkeit und postoperativem Erbrechen?
Zusammenfassung rezenter Konsensusempfehlungen sowie Cochrane-Reviews zu Prophylaxe und Therapie postoperativer Übelkeit und postoperativen Erbrechens
verfasst von
Peter Kienbaum
PD Dr. med. Maximilian S. Schaefer
Stephanie Weibel
Tobias Schlesinger
Patrick Meybohm
Leopold H. Eberhart
Peter Kranke
Publikationsdatum
01.10.2021
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Anaesthesiologie / Ausgabe 2/2022
Print ISSN: 2731-6858
Elektronische ISSN: 2731-6866
DOI
https://doi.org/10.1007/s00101-021-01045-z

Passend zum Thema

ANZEIGE

Gesundes Mikrobiom: Schlüssel zur Prävention und Therapie?

Ein gestörtes Darmmikrobiom kann die Verdauung und Psyche beeinträchtigen. Erfahren Sie, wie Ernährung, Stress und Medikamente das Mikrobiom beeinflussen und welche Therapiekonzepte der S3-Leitlinie bei Reizdarmsyndrom unterstützen können.

ANZEIGE

Reizdarmsyndrom und Mikrobiom – gibt es eine Verbindung?

Das Reizdarmsyndrom betrifft etwa 11 % der Deutschen und zeigt eine komplexe Pathophysiologie. Störungen der Darm-Hirn-Achse und Dysbiosen spielen eine Rolle. Erfahren Sie, wie ein ganzheitliches Therapiekonzept und Phytopharmaka wie STW 5 und STW 5-II helfen können.

ANZEIGE

Ob jung, ob alt, Reizdarm und -magen gezielt therapieren

Erfahren Sie mehr über die gezielte Behandlung von Reizdarm und Reizmagen. Mit Expertenwissen von Prof. Dr. Madisch, Prof. Dr. Gerner und Prof. Dr. Labenz zu biopsychosozialen Konzepten und spezifischen Therapieansätzen auch für Kinder, Jugendliche und geriatrische Patienten.

Bayer Vital GmbH