Erschienen in:
01.05.2011 | Originalien
Zytoprotektive und antiangiogene Wirkung des Multikinaseinhibitors Sorafenib im retinalen Pigmentepithel
verfasst von:
Dr. M. Kernt, S. Thiele, C. Hirneiss, A.S. Neubauer, C.A. Lackerbauer, A. Wolf, K.H. Eibl, C. Haritoglou, M.W. Ulbig, A. Kampik
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 5/2011
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Zusammenfassung
Hintergrund
Kumulative Lichtexposition wird für die Entstehung der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) mitverantwortlich gemacht. Die Hemmung des „vascular endothelial growth factor A“ (VEGF) ist das wichtigste Ziel der aktuellen antiangiogenen Behandlungsstrategien bei AMD. In Fallberichten konnte die Wirksamkeit des Multikinaseinhibitors Sorafenib bei Patienten mit exsudativer AMD gezeigt werden. Diese Studie untersucht die Wirkung von Sorafenib auf die Expression der VEGF-Rezeptoren 1 und 2 (VEGFR-1/2) und die lichtinduzierte Expressionszunahme von VEGF in humanen retinalen Pigmentepithelzellen (RPE-Zellen).
Methoden
Der Effekt von Sorafenib auf die Expression von VEGFR-1 und -2 in primären humanen RPE-Zellen wurde auf zellulärer Ebene mittels RT-CR, Immunhistochemie und Westernblot untersucht. Zusätzlich wurden die RPE-Zellen mit rein weißem Licht bestrahlt und mit Sorafenib behandelt. Dann wurden die Vitalität der RPE-Zellen und die Expression von VEGF auf zellulärer Ebene bestimmt (Real-Time-PCR, Westernblot, Immunhistochemie, ELISA).
Ergebnis
Sorafenib reduziert die VEGFR-1/2-Expression von humanen RPE-Zellen. Die Bestrahlung der RPE-Zellen mit weißem Licht führt zu einer Abnahme der Vitalität und zur Induktion von VEGF. Diese lichtinduzierten Effekte werden signifikant reduziert, wenn Zellen mit Sorafenib (1 µg/ml) behandelt werden.
Schlussfolgerung
Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass der Multikinaseinhibitor Sorafenib vielversprechende Eigenschaften für eine mögliche Anwendung bei exudativer AMD aufweist.