Erschienen in:
08.06.2018 | Bronchitis | Pädiatrische Pneumologie
Feuchter Husten und protrahierte bakterielle Bronchitis bei Kindern und Jugendlichen
verfasst von:
Prof. Dr. M. A. Rose
Erschienen in:
Zeitschrift für Pneumologie
|
Ausgabe 4/2018
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hartnäckiger Husten ist einer der häufigsten Vorstellungsgründe in der ambulanten Praxis. Insbesondere bei Kindern bedeutet chronischer Husten (>4 Wochen) eine erhebliche Belastung für Kind und Familie. Während in der Vergangenheit die unteren Atemwege als steril betrachtet wurden, hat sich mittlerweile zunehmend das Konzept eines physiologischen Mikrobioms der unteren Atemwege herauskristallisiert. Von den Differenzialdiagnosen des chronischen Hustens ist v. a. bei ansonsten (lungen)gesunden Kindern unter 6 Jahren die protrahierte bakterielle Bronchitis (PBB) eine häufigere Form. Eine Tracheomalazie kann primär bestehen oder Folge des mechanisch belastenden Hustens sein, während bis auf eine verminderte alveoläre Phagozytose meist keine systemische oder lokale Abwehrschwäche besteht. Vielmehr lässt sich immunologisch eine aktivierte angeborene Immunität mit vermehrter Genexpression des Interleukin-1β-Signalwegs nachweisen. Auch hier ist es schwierig, zwischen Ursache und Auswirkung des chronisch entzündlichen Geschehens zu differenzieren. Nach heutiger Vorstellung sind die PBB und Nicht-CF-Bronchiektasie, also die nicht durch zystische Fibrose (CF) bedingte Bronchiektasie, 2 Seiten eines Krankheitsspektrums eitriger Lungenerkrankungen, sodass eine konsequente Therapie und langfristige kinderpneumologische Begleitung von Kindern mit chronisch feuchtem Husten notwendig erscheint.