Erschienen in:
01.04.2008 | Originalien
Eine Umfrage zur geburtshilflichen Schmerztherapie in Deutschland
verfasst von:
PD Dr. T. Meuser, R. Wiese, D. Molitor, S. Grond, U.M. Stamer
Erschienen in:
Der Schmerz
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Ausgabe 2/2008
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Zusammenfassung
Hintergrund
Im Rahmen einer bundesdeutschen Umfrage wurden Daten zum Stand der geburtshilflichen Anästhesie und Analgesie erhoben.
Methodik
An 918 anästhesiologische Chefärzte von Kliniken mit geburtshilflicher Abteilung wurde ein Fragebogen zur geburtshilflichen Analgesie verschickt.
Ergebnisse
Die Rücklaufquote betrug 47,1%. Durchschnittlich wurden 748±407 Patientinnen (Median 663; 1./3. Quartil 309/1303) jährlich pro Krankenhaus entbunden, davon 69,4% spontan vaginal. Opioide waren die am häufigsten verwendeten systemisch applizierten Analgetika im Kreißsaal. Eine Epiduralanalgesie (EDA) erhielten 17,5±12,6% der Gebärenden. Die jährlichen Entbindungszahlen hatte einen signifikanten Einfluss auf die Häufigkeit der Anwendung der EDA (<500 Entbindungen/Jahr: 12,7%, 500–1000/Jahr: 18,6%, >1000/Jahr: 21,6%). Bevorzugte Lokalanästhetika waren Ropivacain und Bupivacain. Als Opioid wurde fast ausschließlich Sufentanil eingesetzt, eine epidurale Testdosis mit Adrenalinzusatz injizierten 16% der Antwortenden.
Schlussfolgerung
Die EDA zur Linderung des Wehenschmerzes ist ein etabliertes Verfahren und wird von fast allen deutschen Kliniken angeboten, wird jedoch signifikant häufiger in Kliniken mit höheren Geburtenzahlen als in Kliniken mit geringeren Geburtenzahlen angewendet.