Erschienen in:
01.03.2014 | Allgemeinanästhesie
Management der postpartalen Blutung (PPH)
Algorithmus der Interdisziplinären D-A-CH-Konsensusgruppe PPH (Deutschland – Österreich – Schweiz)
verfasst von:
Prof. Dr. D. Schlembach, M.G. Mörtl, T. Girard, W. Arzt, E. Beinder, C. Brezinka, K. Chalubinski, D. Fries, W. Gogarten, B.-J. Hackelöer, H. Helmer, W. Henrich, I. Hösli, P. Husslein, F. Kainer, U. Lang, G. Pfanner, W. Rath, E. Schleussner, H. Steiner, D. Surbek, R. Zimmermann
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
|
Ausgabe 3/2014
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Zusammenfassung
Die postpartale Blutung (PPH) zählt zu den Hauptursachen der Müttersterblichkeit auch in der westlichen Welt. Die PPH stellt eine Notfallsituation dar, die eine rasche Entscheidung und v. a. eine exakte Diagnose und Ursachenanalyse notwendig macht, um die korrekten therapeutischen Maßnahmen in interdisziplinärer Zusammenarbeit rechtzeitig einzuleiten. Neben etablierten Leitlinien ist der Nutzen standardisierter Therapiealgorithmen belegt. Ein Therapiealgorithmus für den geburtshilflichen Notfall „postpartale Hämorrhagie“ fehlte bisher im deutschsprachigen Raum. Die Erstellung des länderübergreifenden (Deutschland, Österreich und Schweiz: D-A-CH) „Handlungsalgorithmus Postpartale Blutung“ erfolgte interdisziplinär, basierend auf den bisherigen Leitlinien der jeweiligen Fachgesellschaften (Anästhesie und Intensivmedizin, Geburtshilfe) der 3 Länder sowie internationalen vergleichbaren Algorithmen zur Therapie der PPH.
Das geburtshilfliche und anästhesiologische Personal muss für den Notfall eine ausreichende Expertise trotz geringer Fallzahl besitzen. Die Seltenheit, mit der das Ereignis für die einzelne Patientin auftritt, sowie die vitale Bedrohung in der Situation, erfordern ein strukturiertes Vorgehen nach vorgegebenen Handlungsalgorithmen. Dies kann mit dem nun ausgearbeiteten Algorithmus erfolgen. Darüber hinaus bietet dieser Algorithmus die Möglichkeit, den Notfall im interdisziplinären Team zu trainieren.