Hintergrund
Zur Verbesserung der Infektionsprävention wird ein hoher Ausstattungsgrad der Krankenhäuser mit Händedesinfektionsmittelspendern und Einbettzimmern gefordert.
Ziel der Arbeit
Erhebung des Istzustandes der Ausstattung der Krankenhäuser im Hinblick auf die Infektionsprävention.
Material und Methoden
Ein Fragebogen zur Erhebung baulicher Strukturen im Krankenhaus sowie ein Kurzfragebogen für die Intensivstation wurden im März 2015 an Krankenhäuser geschickt, die am Krankenhaus-Infektions-Surveillance-System (KISS) teilnehmen.
Ergebnisse
621 Krankenhäuser (Rücklaufquote: 46 %) nahmen an der Umfrage teil und lieferten Ausstattungsdaten von 534 Intensivstationen und 621 repräsentativ ausgewählten Normalstationen. Während die Intensivstationsbetten in hohem Maße bettnah mit Händedesinfektionsmittelspendern ausgerüstet waren, betrug die Ausstattungsrate auf Normalstationen nur 31,5 %. Nur 27,1 % der Intensivbetten und 6,4 % der Normalstationsbetten waren in Einbettzimmern aufgestellt. Die Größe der Intensivstationszimmer betrug im Median 18 m2 bei Einbettzimmern und 28 m2 bei Zweibettzimmern. 28,2 % der Normalstationen verfügten über Patientenzimmer ohne dazugehörige Toilette/Nasszelle.
Diskussion
Die bisher ungenügende Ausrüstung der Normalstationen mit bettnahen Händedesinfektionsmittelspendern sollte schnell zu verbessern sein, um den Mitarbeitern eine hohe Compliance bei der Händehygiene zu ermöglichen. Die mangelnde Ausstattung von Intensivstationen und Normalstationen mit Einbettzimmern sollte ebenfalls zügig in der Planung von Neubauten berücksichtigt werden und möglichst auch im Rahmen von Krankenhaussanierungen Beachtung finden.