21.06.2023 | Polytrauma | Leitthema
Präklinische Versorgung von polytraumatisierten Kindern
verfasst von:
G. Szummer, Professor Dr. med. S. Wutzler
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 8/2023
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Zusammenfassung
Das kindliche Polytrauma ist eine seltene Entität mit etwa 380–550 Fällen pro Jahr bundesweit. Neben der bereits seit über einer Dekade veröffentlichten S3-Leitlinie „Polytrauma“ wurde im Jahr 2020 eine S2K-Leitlinie „Polytraumaversorgung im Kindesalter“ veröffentlicht. Der Unfall und insbesondere das daraus resultierende Schädel-Hirn-Trauma stellen nach wie vor die häufigste Todesursache im Kindesalter dar. Während die präklinische Behandlung gemäß Prehospital Trauma Life Support (PHTLS®) grundsätzlich analog zum Erwachsenen nach dem ABCDE-Konzept (etwa: Airway, Breathing, Circulation, Disability, Exposure) erfolgt, ist die Kenntnis der altersabhängigen anatomisch-physiologischen Besonderheiten unabdingbar. Zur Vereinfachung existieren verschiedene Hilfsmittel und Dosierhilfen wie das Notfalllineal und spezifischen Notfalltabellen. Die weitere Behandlung nach der präklinischen Primärversorgung sollte interdisziplinär in ausgewiesenen kindertraumatologischen Referenzzentren erfolgen, die entsprechend als Zielklinik ausgewählt werden.