Erschienen in:
17.10.2019 | Postoperative Schmerztherapie | Facharzt-Training
56/w zur Hüfttotalendoprothese
Vorbereitung auf die Facharztprüfung: Fall 29
verfasst von:
Dr. med. C. Jurth, Priv.-Doz. Dr. med. F. von Dincklage, M. Sc.
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Sonderheft 3/2019
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Auszug
Bei einer 56-jährigen Patientin (Körperlänge 168 cm, Körpergewicht 80 kg) erfolgt ein elektiver operativer Ersatz eines Hüftgelenks mithilfe einer Totalendoprothese. Es bestehen keine Vorerkrankungen, jedoch die tägliche Einnahme von Ibuprofen und Tramadol seit etwa 6 Monaten aufgrund von Schmerzen im Hüftgelenk. Die Allgemeinanästhesie wird problemlos mithilfe von 0,3 mg Fentanyl, 160 mg Propofol und 50 mg Rocuronium eingeleitet. Die anschließende Aufrechterhaltung der Allgemeinanästhesie wird balanciert mithilfe von Sevofluran 1,3 Vol.-%, endtidal, entsprechend einer alterskorrigierten „minimum alveolar concentration“ (MAC) von etwa 0,8, vorgenommen. Hierunter ist die Patientin während der Operationsvorbereitung hämodynamisch stabil. Nach dem Hautschnitt treten jedoch eine zunehmende Sinustachykardie mit einer Herzfrequenz bis 120/min sowie eine zunehmende arterielle Hypertonie bis 170/90 mm Hg auf. Eine Vertiefung der Anästhesie durch Erhöhung der endtidalen Sevoflurankonzentration >1,0 MAC bewirkt nur eine geringe Veränderung. Nach Gabe eines weiteren Fentanylbolus von 0,2 mg fallen Herzfrequenz und Blutdruck in den hochnormalen Bereich. Kurz vor der Narkoseausleitung erfolgen die Gaben von 2 g Metamizol und 5 mg Piritramid zur postoperativen Analgesie. Dennoch gibt die Patientin bei Ankunft im Aufwachraum massive Schmerzen an der Operationsstelle an. …