Hintergrund und Fragestellung
Durch die Zonen nach Head sowie Mackenzie ist die Verbindung innerer Organe zu den Segmenten hinreichend bekannt. Es stellt sich die Frage, ob sich aus dieser Verbindung auch die Entstehung von Rückenschmerzen infolge viszeralchirurgischer Operationen erklären lässt.
Material und Methoden
Über einen Beobachtungszeitraum von 5 Jahren wurden 1000 nacheinander aufgenommene Patienten retrospektiv und pseudonymisiert ausgewertet. In die nähere Auswertung wurden 805 Patienten einbezogen.
Ergebnisse
Das relative Risiko, Rückenschmerzen zu entwickeln, ist durch vorhergehende viszerale Operationen um 47,1 % erhöht. Die Odds Ratio (OR) beträgt 2,16. Die am häufigsten betroffene Rückenregion ist die Lendenwirbelsäule (LWS). Dies stimmt bei den am meisten operierten Organen Gallenblase/Leber, Uterus und Colon mit der Segmenthöhe überein.
Diskussion
Da bei vielen Rückenschmerzen keine erheblichen somatischen Schäden als Ursache der Schmerzen auffindbar sind, werden diese Rückenschmerzen meist als somatoform eingestuft. Dies meint das Fehlen ausreichender somatischer Veränderungen. Wir halten eine OP für eine ausreichende somatische Grundlage. Patienten mit Rückenschmerzen sollten in der Anamnese nach vorangegangenen Operationen in derselben Segmenthöhe gezielt gefragt werden. Die Verbindung operiertes viszerales Organ zu Rückenschmerz ist im Gegensatz zu somatoformen Störungen mit Akupunktur, Neuraltherapie sowie Opioiden behandelbar.