Hintergrund
Triggerpunktakupunktur bezeichnet eine Methode bei verspannten Muskelsträngen, die bei Druck auf ihren Punkt maximaler Anspannung ein spezifisches Schmerzmuster auslösen. Durch gezielte Stimulation mit Nadeln sind Muskelzuckungen auszulösen. Hierdurch werden ein Auflösen der Spannung in dem Muskelband und eine Schmerzreduktion erreicht.
Fall
Eine 69-jährige Patientin klagte unter medikamentöser analgetischer Therapie über persistente nächtliche Schmerzen maximaler Stärke, die aus dem linken Gesäß lateral bis zum oberen Sprunggelenk ausstrahlten. Eine Magnetresonanztomographie (MRT) des Beckens ergab eine moderate Bursitis trochanterica links sowie eine geringe Insertionstendopathie der Gluteus-minimus-Sehne.
Zielsetzung
Ziel der Akupunktur waren primär eine Schmerzreduktion und folglich eine Wiederherstellung des Nachtschlafs. Hierzu wurde eine Optimierung des Muskeltonus zur Entlastung der Insertion des M. gluteus minimus angestrebt.
Methodik
Dem Schmerzverlauf wurde mittels der Karten von Travell und Simons der M. gluteus minimus zugeordnet und ein Triggerpunkt identifiziert. Es wurde zweimalig im Abstand von einer Woche eine Triggerpunktakupunktur ergänzt um Fernpunkte durchgeführt.
Ergebnisse
Nach einmaliger Akupunktur wurde eine Reduktion der Schmerzen von 9/10 auf 5/10 auf der numerischen Analogskala (NAS) erreicht. Nach der zweiten Behandlung war keine Schmerzausstrahlung mehr vorhanden, lediglich ein lokales Schmerzgeschehen, das durch Körperakupunktur weiter behandelt wurde.
Diskussion/Schlussfolgerung
Bei ausstrahlenden Schmerzen sollte grundsätzlich eine muskuläre Genese mit bedacht werden. Eine Insertionstendopathie lenkt den Verdacht auf eine chronisch erhöhte Muskelspannung, die durch Triggerpunktakupunktur rasch und nachhaltig korrigiert werden kann.