08.05.2023 | Mammakarzinom | Leitthema
Das metastasierte Mammakarzinom – ein Überblick über die Therapiestandards
verfasst von:
PD Dr. Anna Hester, PD Dr. Rachel Würstlein, Prof. Dr. Nadia Harbeck
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 5/2023
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Zusammenfassung
Beim metastasierten Mammakarzinom (MBC) ermöglichen interdisziplinäre Therapiekonzepte längere Überlebenszeiträume bei guter Lebensqualität. Grundlage ist die Systemtherapie mit biomarkergestützter Therapieentscheidung kombiniert mit optimalem lokalen und supportiven Management. Beim luminalen MBC erfolgt eine endokrin basierte Therapie mit CDK4/6(„cyclin-dependent kinases“)-Inhibitoren, vor weiteren endokrinen Optionen, zielgerichteten Therapien oder Chemotherapien. Beim triple-negativen MBC werden je nach PD-L1(„programmed cell death protein 1 ligand 1“)- und gBRCA(„germline BRCA [Breast Cancer]-Gen)-Status Immun‑, PARP(„poly adenosine diphosphate-ribose polymerase“)-Inhibitor- oder Chemotherapie durchgeführt; in zweiter Therapielinie hat sich das Antikörper-Drug-Konjugat (ADC) Sacituzumab-Govitecan etabliert. Beim HER2-positiven MBC erfolgt eine Anti-HER2-Therapie, als Kombination von Anti-HER2-Antikörpern mit Chemotherapie oder ab der Zweitlinie als ADC (Trastuzumab Deruxtecan [T-DXd] oder Trastuzumab-Emtansin [T-DM1]) oder Tyrosinkinaseinhibitor (Tucatinib, Lapatinib). HER2-low gewinnt als subtypunabhängige Zielstruktur für T‑DXd an Bedeutung.