Erschienen in:
11.08.2016 | Massage | Übersichten
Konnatale Dakryostenose bei Persistenz der Hasner-Membran
Eine häufige Fragestellung in der Kinderophthalmologie
verfasst von:
Dr. J. Heichel
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
|
Ausgabe 8/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die konnatale Dakryostenose (KDS) infolge einer persistierenden Hasner-Membran ist die häufigste Ursache eines tränenden Auges (Epiphora) im Kindesalter. In den ersten Lebenswochen zeigt sich eine hohe Spontanheilungsrate. Dennoch kommt es bei einer Vielzahl der Kinder zu einer chronischen Dakryozystitis mit rezidivierenden mukopurulenten Sekretionen. Aufgrund der Sekretretention im Tränensack steigt das Risiko für akute Komplikationen (Dakryophlegmone, Sakkusperforation). Zudem kann sich eine refraktionsbedingte Schwachsichtigkeit entwickeln. Deshalb wird eine frühzeitige Behandlung empfohlen.
Methoden
In der vorliegenden Übersichtsarbeit werden klinisches Bild, Ursachen, Einteilung und therapeutische Optionen einer KDS anhand eigener Fälle und einer Recherche der aktuellen Literatur dargestellt.
Ergebnisse
Klinisch steht die Epiphora im Vordergrund und gilt als Leitsymptom der Tränenabflussstörungen. Wiederkehrende eitrige Sekretionen zeigen einen Verschluss inner- bzw. unterhalb des Tränensackes an und weisen auf eine Dakryozystitis hin. Die Therapie folgt einem Stufenkonzept, welches neben konservativen Ansätzen (antibiotische Augentropfen, Tränensackmassagen) auch invasive Methoden beinhaltet. Hierzu zählen in erster Linie die Sondierung und Spülung der ableitenden Tränenwege, aber auch die Dakryoendoskopie bis hin zur Dakryozystorhinostomie.
Diskussion
Eine frühzeitige Sanierung der Tränenabflussstörung ist anzustreben und kann zumeist innerhalb des ersten Lebensjahres durch gezielte Maßnahmen erreicht werden. Hierzu zählen insbesondere die topische Antibiotikatherapie mit Tränensackmassage sowie die Sondierung und Spülung der ableitenden Tränenwege. Insgesamt kann auf ein individuell anzupassendes therapeutisches Stufenkonzept zurückgegriffen werden.