11.11.2021 | Operationen der Mamma | Leitthema
Rekonstruktive Mammachirurgie – gut aufgehoben in der gynäkologischen Onkoplastik?
verfasst von:
Dr. Visnja Fink, E. Leinert, K. Veselinovic, W. Janni
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 12/2021
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Zusammenfassung
Operative Therapien, insbesondere rekonstruktive Techniken, sind beim Mammakarzinom regelmäßig unvermeidbar. So kann bei einem ungünstigen Verhältnis der Tumorausdehnung zur Brustgröße eine Mastektomie oder eine der onkoplastische Techniken notwendig sein. Der Patientin sind – altersunabhängig – Möglichkeiten der Brustrekonstruktion darzulegen. Entsprechend der AGO(Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie)-Leitlinien sollte zunächst entschieden werden, ob ein hautsparendes Verfahren angewendet werden kann. Ebenso kann zwischen den verschiedenen onkoplastischen Techniken gewählt werden. Sollte auch die Mamille mit ausreichender Sicherheit erhalten werden können, kann der Patientin eine Sofortrekonstruktion angeboten werden. Das ist derzeit die bevorzugte Methode, wobei die onkoplastischen Senologen hier eine bedeutende Rolle spielen. Unterschieden wird zwischen heterologen und autologen Operationstechniken. Heterologe Verfahren mit Implantaten, mit denen gute Ergebnisse erzielt werden, können durch Verwendung additiver Materialien verbessert werden. Ergänzend zu den gestielten Lappen werden freie Lappen für die Eigengewebsrekonstruktion benutzt. Hier hat sich der DIEP(„deep inferior epigastric artery perforator“)-Lappen aus dem Unterbauch am besten bewährt. Bei unzureichendem Gewebevolumen im Unterbauch kann die Gesäßregion für die Entnahme genutzt werden. Trotz zunehmender Angebote der Eigengewebsrekonstruktion entscheiden sich die meisten Patientinnen für eine Implantatrekonstruktion. Bei ästhetisch unzureichendem Ergebnis nach BET (brusterhaltender Therapie) oder Onkoplastik empfiehlt sich eine Korrektur durch minimal-invasive Verfahren mittels freiem Fettgewebstransfer.