Erschienen in:
24.10.2022 | Originalien
Robotisch assistierte extraperitoneale Ventralhernienversorgung – Erfahrung der ersten 61 konsekutiven Operationen in eTEP- und eTAR-Technik
verfasst von:
K. Bauer, F. Heinzelmann, P. Büchler, Dr. med. B. Mück
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 2/2023
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Zusammenfassung
Hintergrund
Wie in vielen anderen Bereichen der Viszeralchirurgie konnten sich auch in der Versorgung von Ventralhernien in den letzten Jahren robotisch assistierte Operationsverfahren etablieren. Durch die Anwendung des Roboters können die Forderungen nach einer minimalinvasiven Technik und der retromuskulären Netzeinlage vereinigt werden. Diese Verfahren können neben einem transabdominellen Zugang auch mittels eines extraperitonealen Zugangs durchgeführt werden.
Ziel der Arbeit
Mit dieser Untersuchung soll dargelegt werden, dass die robotische total-extraperitoneale Versorgung von Bauchwandbrüchen sicher und effizient ist.
Material und Methoden
Es wurde eine retrospektive Analyse aller von September 2019 bis Mai 2022 robotisch in extraperitonealer eTEP Technik an einer Ventralhernie operierten Patienten durchgeführt.
Ergebnisse
Im Untersuchungszeitraum wurden 61 Ventralhernien in robotischer eTEP Technik operiert. Bei 14 Patienten wurde aufgrund der Herniengröße oder einer lateralen Hernienlokalisation die retrorektale Präparation nach lateral durch einen extraperitonealen Transversus Abdominis Release (eTAR) erweitert. In allen Fällen wurde ein unbeschichtetes Netz im Retromuskulärraum platziert und die Bruchlücken komplett verschlossen. Die Bruchlückenfläche betrug im Median 30 cm² (4–308 cm²). Die mediane Netzgröße betrug 540 cm² (300 und 1350 cm). Die Mesh Defect Ratio (MDR) lag im Median bei 17,78 (3,06 bis 145). Es traten eine intraoperative und drei postoperative Komplikationen auf. Es war weder eine Konversion noch eine Reoperation erforderlich.
Schlussfolgerung
Die robotisch extraperitoneale eTEP Technik ermöglicht die geforderte retromuskuläre Netzplatzierung in einer minimalinvasiven Zugangstechnik. Durch die Möglichkeit einer Kombination mit einem Transversus Abdominis Release lassen sich auch komplexe Befunde in dieser Technik versorgen.