Angeborene Anomalien des Pankreas
Angeborene Pankreaszysten kommen sehr selten vor. Sie treten in der Regel solitär oder in Assoziation mit Nieren- oder Leberzysten sowie anderen angeborenen Erkrankungen auf. Das Pancreas divisum ist die häufigste kongenitale anatomische Anomalie des Pankreas. Es entsteht als sporadische Entwicklungsvariante des Pankreas aufgrund einer unvollständigen Fusion der ventralen mit der dorsalen Pankreasanlage. Als Folge dessen sind der Ductus Wirsungianus und der Ductus Santorini nicht (komplettes Pancreas divisum) oder nur unvollständig (inkomplettes Pancreas divisum) miteinander verbunden, sodass der Großteil des exokrinen Pankreassekrets durch die Minorpapille drainiert wird. Das Pancreas anulare ist eine seltene Entwicklungsstörung des Pankreas, bei der die Rotation der ventralen Pankreasanlage um das Duodenum unvollständig ist. Folge dessen ist ein ringförmig die Pars descendens duodeni umschließendes Pankreas. Das Pancreas bifidum ist eine sehr seltene Fusionsanomalie des Pankreas, bei der das Pankreas im Schwanzbereich einen zweigeteilten Hauptgang aufweist. Die seltene Pankreasektopie beschreibt das Vorhandensein von Pankreasgewebe an einer abnormalen Lokalisation.