Abb. 3
a, b BCR-ABL-Proteinstruktur, Signaltransduktionswege, Inhibition durch TKI. In allen BCR-ABL-Proteinen ist Abl mit denselben Domänen vertreten. Das Molekulargewicht von Bcr-Abl wird durch die unterschiedlichen Größe des BCR-Anteils bestimmt. a Durch Pfeile angedeutet ist der aus dem m-BCR-Bruchpunkt resultierende kleinere BCR-Anteil in p190 BCR-ABL (Ph+ALL) und der größere BCR-Anteil mit Rho/GEF-Domäne im p210-BCR-ABL-Protein (M-BCR-Bruchpunkte). Der N-Terminus von ABL besitzt N-terminal 3 Src-Homologie (SH)-Domänen (SH1 Tyrosinkinase (TK)-Domäne, SH2 und SH3). In der TK-Domäne befindet sich die ATP-Bindungsstelle, in der ATP gebunden wird. Hier erfolgt die Hydrolyse von ATP zu ADP, wobei die entstehenden Phosphate zur Phosphorylierung von Tyrosinresten in den SH2- und SH3-Domänen der Kinase utilisiert werden. BCR-ABL aktiviert gleichzeitig zahlreiche Signalkaskaden wie die Ras-, JAK-STAT- und Phosphoinositol-3-Kinase-/Akt-Signaltransduktionswege und induziert damit Proliferation, Differenzierungsdefekte, Apoptoseresistenz und genetische Instabilität. b TKI (z.B. Imatinib, Dasatinib oder Nilotinib) binden an die ATP Bindungsstelle der ABL Kinase und blockieren diese hochspezifisch. TKI unterbrechen hierdurch die von BCR-ABL ausgehende Signaltransduktion. (SH2 src-Homologiedomäne 2; PxxP prolinreiche Domänen, NLS nukleäre Lokalisationssignalsequenz, NES nukleäre Exportsignalsequenzen, DNA-DB DNA-Bindungsdomäne, Aktin-DB Aktinbindungsdomänen)