Erschienen in:
01.09.2008 | Originalien
Palliativpatienten im weit fortgeschrittenen Krankheitsstadium
Notärztliche Reanimation und Todesfeststellung
verfasst von:
Dr. C.H.R. Wiese, U. Bartels, G. Duttge, B.M. Graf, G.G. Hanekop
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
|
Ausgabe 9/2008
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Kardiopulmonale Reanimationen („cardiopulmonary resuscitation“, CPR) bei Palliativpatienten haben einen selteneren „return of spontaneous circulation“ (ROSC) als Reanimationen anderer Ursachen. Anhand der vorliegenden Untersuchung werden medizinische sowie rechtliche Besonderheiten dieser speziellen Situationen erläutert und diskutiert.
Methoden
Innerhalb von 12 Monaten wurden Notarzteinsätze bei reanimationspflichtigen Palliativpatienten bezüglich Einsatzindikation, Situation an der Einsatzstelle und ergriffener Maßnahmen bei der definierten Patientengruppe sowie der entsprechenden Art der Todesfeststellung retrospektiv betrachtet.
Ergebnisse
Im benannten Untersuchungszeitraum konnten 164 palliativmedizinisch motivierte Einsätze (2,7% aller Einsätze) identifiziert werden. Es wurden 43 Patienten (26,2%) entsprechend der Einschlusskriterien berücksichtigt. Bei 20 der betrachteten Patienten (46,5%) erfolgte eine Reanimation durch den Notarzt. Bei insgesamt 36 Patienten (83,7%) war eine Todesfeststellung mit Leichenschau an der Einsatzstelle notwendig.
Schlussfolgerung
Bei der Reanimation von Palliativpatienten kann im Vergleich zu Reanimationen aufgrund anderer Ursachen häufiger eine nachfolgende Leichenschau notwendig sein. Jeder Notarzt sollte daher sowohl mit den ethischen und rechtlichen Fragestellungen von Reanimationen bei Palliativpatienten als auch mit den Besonderheiten der Leichenschau vertraut sein, um den Patienten und deren Angehörigen in einer solchen speziellen Situation gerecht werden zu können.