Symptome
Prodrome: Fieber, Nachtschweiß, Unwohlsein, Gewichtsverlust, Abdominalschmerzen, Arthralgien, erhöhte serologische Entzündungsparameter (CRP/BSG). Diese unspezifischen Allgemeinsymptome können insbesondere bei Kindern zu einer verspäteten Diagnosestellung führen.
Vollbild: deutliche Blutdruckdifferenz mit
Hypertonie in der unteren und Hypotension in der oberen Körperhälfte. Pulslosigkeit an den oberen Extremitäten und am Hals bei guter Pulsation im Versorgungsbereich der Femoralarterien. Tachykardie, hypersensitiver Karotissinusreflex mit Kollapsneigung, Strömungsgeräusche am Aortenbogen und an den Karotiden. Durch Mangeldurchblutung oder Apoplexie bedingte Symptome (v. a. bei aufrechter Haltung): Amaurosis fugax (passagere Erblindung, Sehstörungen = visuelle Claudicatio), Schwindelanfälle, Reizbarkeit,
Gedächtnisstörungen, Krampfanfälle, Claudicatio intermittens der oberen oder seltener der unteren Extremitäten.
Spätsymptome (trophische Störungen): Muskelatrophie (Muskelschwäche und Hyperreflexie an Händen, Armen, Kopfbereich), Enophthalmus, Ulzerationen an den Akren,
Raynaud-Phänomen, sonstige Organischämien (Myokard, Niere, Darm),
Nierenarterienstenosen (30 %),
renovaskuläre Hypertonie.
Befundverschlechterung während der Schwangerschaft,
hypertensive Krise, gelegentlich Linksherzdekompensation durch Zunahme des Afterload.
Anästhesierelevanz
Im Vordergrund steht die Sicherstellung einer genügenden Blut- und O
2-Versorgung in den betroffenen Gefäßversorgungsgebieten. Außer dem Perfusionsdruck ist eine ausreichende arterielle O
2-Transportkapazität (regionale Perfusion, Hb/Hkt, Oxygenation) von elementarer Bedeutung. Die Vermeidung von
hypertensiven Krisen mit möglichen Komplikationen wie zerebrale Blutung, Infarkt oder kardiale Dysfunktion ist essenziell.