Skip to main content
DGIM Innere Medizin
Info
Publiziert am: 06.04.2023

Idiopathische Lungenfibrose

Verfasst von: Jürgen Behr
Die idiopathische pulmonale Fibrose (IPF, synonym: idiopathische Lungenfibrose) ist eine chronische, progredient verlaufende und fibrosierende interstitielle Lungenerkrankung ungeklärter Genese. In den letzten Jahrzehnten haben sich die Diagnostik und die Therapie enorm weiterentwickelt, auch wenn eine Heilung weiterhin nicht möglich ist. In der Diagnostik hat die hochauflösende Computertomografie (high-resolution CT, HRCT) die Bildgebung verfeinert und ermöglicht, zusammen mit dem klinischen Kontext des Patienten eine sichere Diagnosestellung. Ist zur Diagnosesicherung im Einzelfall eine Biopsie erforderlich, so steht mit der transbronchialen Lungen-Kryobiopsie (TBLK) eine, im Vergleich zur chirurgischen Lungenbiopsie, risikoärmere Methode zu Verfügung, bei gleichwertiger diagnostischer Aussagekraft im Rahmen der multidisziplinären Diskussion (MDD). Zur medikamentösen Therapie stehen derzeit zwei antifibrotischen Substanzen zu Verfügung, die nachweislich die Krankheitsprogression, gemessen als Abnahme der Vitalkapazität, verlangsamen. „Real-World“-Daten bestätigen, dass dadurch der Verlauf der IPF abgemildert und letztlich das Überleben verbessert wird. Neben der Pharmakotherapie hat die nicht-medikamentöse Therapie einen wichtigen Stellenwert bei der IPF-Behandlung. Neben der pneumologischen Rehabilitation zählen dazu auch Langzeitsauerstofftherapie (Long-Term-Oxygen-Therapy, LTOT) und die Lungentransplantation. Das optimale Management eines IPF-Patienten erfordert ein multiprofessionelles Team, das neben der Lungenerkrankung auch Komorbiditäten behandelt und bei Bedarf auch palliativmedizinisch betreut.

Einleitung und Definition

Die idiopathische Lungenfibrose (IPF) ist eine chronische, progredient verlaufende fibrosierende Lungengerüsterkrankung ungeklärter Ursache (Behr et al. 2021). Untersuchungen aus Deutschland ergeben für das Jahr 2019 eine Inzidenz von 9,6/100.000 und eine Prävalenz von 24,1/100.000 Mit, die IPF gehört damit zu den seltenen Erkrankungen (orphan disease) (Behr et al. 2021; Kreuter et al. 2022). Die Diagnose IPF lässt sich nicht anhand eines einzelnen pathognomonischen Befundes stellen, vielmehr ist der aktive Ausschluss anderer interstitieller Lungenerkrankungen (ILD) erforderlich.

Epidemiologie

Die IPF ist eine seltene Lungenerkrankung mit einer Inzidenz von 6,8 bis 16,3/100.000 Einwohner und einer Prävalenz zwischen 2 und 29 Fälle/100.000 (Behr et al. 2021; Kreuter et al. 2022). Sie betrifft meist männliche Patienten (m:w = 3–4:1) zwischen dem sechzigsten und siebzigsten Lebensjahr, häufig mit Raucheranamnese (Behr et al. 2013, 2018, 2021; Nathan et al. 2011; Raghu et al. 2018).

Pathophysiologie

Die IPF ist auf die Lunge beschränkt und mit einem typischen radiografischen und histopathologischen Muster assoziiert, welches als Usual Interstitial Pneumonia bezeichnet wird (UIP; gewöhnliche interstitielle Pneumonie) (Behr et al. 2013, 2018, 2021; Nathan et al. 2011; Raghu et al. 2018).
Während die Ätiologie der IPF bisher nicht eindeutig geklärt ist, wurde eine Vielzahl von Risikofaktoren identifiziert. Hierzu zählen insbesondere Expositionen gegenüber Metallstäuben und Zigarettenrauch, verschiedene Genpolymorphismen (siehe Tab. 1), die speziell mit der Mukusregulation und der Zellregeneration in Zusammenhang stehen, der gastroösophageale Reflux mit Mikroaspiration sowie möglicherweise auch Virusinfektionen und Umwelteinflüsse durch Luftverschmutzung (Behr et al. 2015, 2021). Zudem gibt es eine familiäre Häufung der IPF, die als familiäre pulmonale Fibrose (fPF) bezeichnet wird, wenn mindestens zwei blutsverwandte Familienmitglieder betroffen sind (Behr et al. 2013, 2021; Nathan et al. 2011).
Tab. 1
Häufige Genvarianten, die mit der IPF assoziiert sind. (Aus Wang und Young 2022)
Risikogen
Funktion
AKAP13 rs62025270
Rho-Guanin-Nukleotid-Austausch
ATP11A rs1278769
Teil des Flippasekomplexes, Phospholipidtransport
CDKN1A rs2395655
Cyclin-abhängiger Kinaseinhibtor, DNA-Schaden
DEPTOR rs28513081
mTOR-Inhibitor
DPP9 rs12610495
Serineprotease, Zelladhäsion
DSP rs2076295
Teil der Desmosomen, Zelladhäsion
FAM13A rs2609255
Rho-GTPase-aktvierendes Protien
HLADRB1 rs2395655,
rs408392, rs419598
IL1RN rs2637988
IL1A- und IL1B-Inhibitor, Entzündungsregulation
IL8 rs4073 rs2227307
pro-inflammatorisches Zytokin, Neutrophilenchemotaxis
IVD
Mitochondriales Enzym
KIF15 rs78238620
Vermittelt Aufbau der Mitosespindel
LRRC34 rs6793295
Nukleoläres Protein in Stammzellen
MAD1L1 rs12699415
Teil der Mitosespindel
MAPT rs1981997
Funktion von Mikrotubuli
MDGA2 rs7144383
MUC2 rs7934606
Mucin-Produktion, mukoziliäre Clearance
MUC5B rs35705950
Mucin-Produktion, mukoziliäre Clearance
OBFC1 rs11191865
Stimuliert DNA-Polymerase-alpha-primase
SPPL2C rs17690703
Protease in der Membran des endoplasmatischen Retikulums
TERT rs2736100
Telomerase reverse Transkriptase (katalytischer Anteil)
TGFB1 rs1800470
Reguliert Zellwachstum und Differenzierung
TLR3 rs3775291
rs111521887, rs5743894
Erkennt Pathogene und aktiviert die „innate immunity“
TOLLIP rs2743890
Reguliert die „innate immune“
ZKSCAN1 rs2897075
Reguliert die Transkription
Abkürzungen: TGF-β = transforming growth factor β; TLR = toll-like receptor

Diagnostik und Differenzialdiagnose

Anamnese und körperliche Untersuchung

Anamnese und körperliche Untersuchung sind auch bei der IPF die Grundlage der Diagnosefindung. Neben Geschlecht, Alter und Raucheranamnese sind auch die Familien- und Berufsanamnese sowie der Ausschluss von anderen ILDs ohne und mit inhalativer Umgebungsexposition oder vorangegangenem Gebrauch von medikamentös-toxischen Substanzen zu berücksichtigen (Behr et al. 2013, 2015, 2018; Nathan et al. 2011; Raghu et al. 2018). Es empfiehlt sich die Verwendung von standardisierten Fragebögen, speziell für deutschsprachige Länder ist ein von der klinischen Sektion der DGP entwickelte Fragebogen erhältlich (Kreuter et al. 2018).
Bei Erstvorstellung besteht häufig eine Belastungsdyspnoe mit trockenem Husten, oft erst im Krankheitsverlauf werden Hypoxämiezeichen (Lippenzyanose, Uhrglasnägel, Trommelschlegelfinger) beobachtet (Behr et al. 2021). Ein häufiger (> 80 %) und typischer Befund ist das basal bzw. basolateral betonte inspiratorische Knisterrasseln (Sklerosiphonie), es kann (seltener) mit einer eingeschränkten Atemexkursion einhergehen. Die häufigsten Symptome und Zeichen der IPF zeigt Tab. 2 (Behr et al. 2015).
Tab. 2
Die häufigsten Symptome und klinischen Zeichen einer IPF. (Aus Behr et al. 2015)
Dyspnoe
85,9 %
Husten
74,7 %
Fatigue
39,0 %
Benommenheit
14,5 %
Brustschmerzen
13,2 %
Angst
9,4 %
Uhrglasnägel/Trommelschlägelfinger
17,9 %
Sklerosiphonie
79,0 %
Andere Ursachen für eine ILD sollten durch gezieltes Abfragen von z. B. typischen Kollagenose-assoziierten Symptomen wie Gelenkschmerzen, Raynaud-Symptomatik, akrale Ulzera (sog. „Rattenbissnekrosen“), Schluckbeschwerden evaluiert werden. Die serologische Bestimmung von Autoimmunmarkern (u. a. Rheumafaktor, antinukleäre Antikörper, zyklisches citrulliniertes Peptid) und einer Basis von häufigen spezifischen Immunglobuline der Gruppe G (spezifisches IgG) im Serum kann wichtige Hinweise auf eine zugrunde liegende Systemerkrankungen oder eine exogen allergischen Alveolitis (EAA) geben (Behr et al. 2013, 2018; Nathan et al. 2011; Raghu et al. 2018; Kreuter et al. 2018; Behr 2013).

Lungenfunktion

Die Beurteilung des respiratorischen Status bei IPF erfordert die Spirometrie und die Messung der Diffusionskapazität im „Single-breath“-Verfahren (DLCO), idealerweise ergänzt um die Ganzkörperplethysmografie und Blutgasanalyse. Häufig, aber keineswegs obligat, findet sich eine restriktive Ventilationsstörung mit reduzierter totalen Lungenkapazität gemeinsam mit einer verminderten Vitalkapazität (VC) bzw. forcierter Vitalkapazität (FVC) und Einsekundenkapazität (FEV1) sowie einem verringerten Residualvolumen (RV) bei meist normalem oder sogar erhöhtem Tiffenau-Index (FEV1/FVC). Eine Störung des Gasaustauschs kann oft schon früh im Krankheitsverlauf anhand einer Reduktion des Transferfaktors für Kohlenmonoxid im „Single-breath“-Verfahren (TLco), der auch als Diffusionskapazität der Lunge bezeichnet wird (DLco), erfasst werden. Im Verlauf besteht dazu passend ein verminderter Sauerstoffpartialdruck (PaO2) in Ruhe oder ein relevanter Abfall desselben unter Belastung. Zur Erfassung der Krankheitsprogression sollte alle drei bis sechs Monate eine Lungenfunktionstestung erfolgen (Behr et al. 2013, 2021; Behr 2013).

Bildgebende Diagnostik

Die konventionelle Röntgenthorax-Aufnahme ist für die Diagnostik einer interstitielle Lungenerkrankung und damit auch einer IPF nicht geeignet, ihre Sensitivität liegt nur bei 63 % (Ghodrati et al. 2022). Goldstandard der radiologischen Diagnostik ist die volumetrische Dünnschicht-Computertomografie in hochauflösender Technik (High-Resolution Computed Tomography; HRCT) ohne Röntgenkontrastmittel in Inspiration und Rückenlage (Behr et al. 2013, 2021; Raghu et al. 2018, 2022; Behr 2013). Die zusätzliche Akquisition sequenzieller HRCT-Schichten in Exspiration wird für den Fall empfohlen, dass der Verdacht auf eine Erkrankung der kleinen Atemwege (Bronchiolitis) vorliegt, wie beispielsweise häufig bei der exogen-allergischen Alveolitis (EAA) zu beobachten. Besteht der Verdacht auf positionsinduzierte Veränderungen des Lungenparenchyms (z. B. Hypostase) so kann dies durch zusätzliche Aufnahmen in Bauchlage (ggf. nur im Unterfeld) ausgeschlossen werden (Behr et al. 2021; Behr 2013).
Das für die IPF charakteristische radiologische Muster ist die sog. Usual Interstitial Pneumonie (UIP-Muster, „gewöhnliche Lungenfibrose“) (Abb. 1). Diese zeichnet sich durch eine subpleurale und basale Prädominanz der fibrotischen Veränderungen aus, wobei auch heterogene und asymmetrische Verteilungen vorkommen. Der für die Feststellung eines UIP-Musters entscheidende Befund ist der Nachweis von Honigwaben mit oder ohne peripheren Traktionsbronchiektasen oder Bronchiolektasen. In der neuesten Leitlinie wird anhand festgelegter Kriterien unterschieden zwischen „UIP-Muster“, „wahrscheinlichem UIP-Muster“, „unbestimmt Muster für UIP“ und „alternativem Muster“ (Übersicht Tab. 3) (Behr et al. 2021; Raghu et al. 2022).
Tab. 3
HRCT-Muster. (Behr et al. 2021; Raghu et al. 2022)
 
UIP-Muster
Wahrscheinliches UIP-Muster
Unbestimmt für UIP-Muster
Alternatives Muster (unvereinbar mit UIP)
Verteilung
Subpleurale und basale Prädominanz
Die Verteilung ist oft heterogen u. asymmetrisch
Subpleurale und basale Prädominanz
Die Verteilung ist oft heterogen und asymmetrisch
Subpleurale Prädominanz
Peribronchiovaskuläre oder perilymphatische Verteilung, Ober- oder Mittelfelddominanz
Merkmale
Honigwaben mit oder ohne periphere Traktionsbronchiektasen oder Bronchiolektasen
Retikuläre Zeichnungsvermehrung mit peripheren Traktionsbronchiektasen oder Bronchiolektase
Feine retikuläre Zeichnungsvermehrung mit oder ohne milchglasartige Verdichtung. Verteilung der Fibrose oder CT-Merkmale nicht eindeutig mit einer Ätiologie vereinbar
CT- Merkmale, die auf eine andere Diagnose hinweisen:
• Zystische Lungenerkrankung
• Ausgeprägtes Mosaikmuster
• Prädominante Milchglastrübung
• Mikronoduläre Zeichnungsvermehrung
• Rundherde
• Konsolidierung
Weitere Merkmale:
• Pleurale Plaques
• Dilatierter distaler Ösophagus (CTD)
• Erosion der distalen Klavikula (RA)
• Deutlich vergrößerte Lymphknoten

Invasive Diagnostik

Bei passendem klinischen Kontext und nach Ausschluss einer ILD bekannter Ursache wird bei Vorliegen eines UIP-Musters oder eines wahrscheinlichen UIP-Musters im HRCT die Diagnose einer IPF ohne weitere diagnostische Maßnahmen gestellt (Behr et al. 2013; Behr 2013; Raghu et al. 2022). Weicht die Befundlage hiervon ab und besteht keine manifeste Kollagenose, ist die Gewinnung einer Biopsie für histologische Untersuchungen zur weiteren Klärung der Diagnose indiziert. Die aktuellen nationalen und internationalen Leitlinien sind sich darin einig, dass die bronchoskopisch zu gewinnende, transbronchiale Kryobiopsie der Lunge (TBLC, Transbronchial Lung Cryobipsy) einer videothorakoskopisch oder offen thoraxchirurgisch gewonnen Lungenbiopsie für die Diagnosefindung gleichwertig ist (Behr et al. 2021; Raghu et al. 2022). Die Indikation zur offenen, chirurgischen oder mittels videoassistierter Thorakoskopie gewonnen Lungenbiopsie sollte streng geprüft werden, vor allem im Hinblick auf Komorbiditäten und respiratorischen Status, denn es besteht ein nicht unerhebliches Risiko für akute Exazerbationen (AE-IPF) und perioperatives respiratorisches Versagen sowie persistierende bronchopleurale Fisteln (Behr et al. 2021; Raghu et al. 2018, 2022). Im Gegensatz zur TBLC ist eine transbronchiale Zangenbiopsie nicht für die Diagnose der IPF geeignet, da zu wenig Material gewonnen wird und zusätzlich Quetschartefakte die Beurteilung durch den Pathologen erschweren. Im Rahmen der bronchoskopischen Diagnostik wird die bronchoalveoläre Lavage (BAL) mit differenzialzytologischer Auswertung als ergänzendes, wenig belastendes Verfahren empfohlen, welches wertvolle Hinweise auf alternative Diagnosen (z. B. Sarkoidose oder EAA) geben kann (Behr et al. 2021; Raghu et al. 2022). Analog zur Radiologie wird auch der Histologiebefund eingeteilt in „UIP-Muster“, „wahrscheinliches UIP-Muster“, „unbestimmt für UIP-Muster“ und „alternatives Muster“ (Behr et al. 2013, 2021; Raghu et al. 2018, 2022; Behr 2013).
Sowohl die chirurgische Lungenbiopsie als auch die bronchoskopische Lungenkryobiopsie sind Zentren mit entsprechender Expertise vorbehalten. Bei der Lungenkryobiopsie sind besondere Sicherheits- und Technikaspekte zu beachten (Behr et al. 2021; Hetzel et al. 2018):
1.
Durchführung in einem Bronchoskopie- oder Operationsraum mit umfassendem Notfallequipment
 
2.
Tiefe Sedierung oder Vollnakrose des Patienten
 
3.
Atemwegsmanagement via Tubus, idealerweise in Kombination mit einem Bronchusblocker/Fogarty-Ballon zur (präventiven) Blutungskontrolle; alternativ starre Bronchoskopie, bei der es ggf. keiner zusätzlichen Balloneinlage bedarf
 
4.
Gewinnung von mindestens zwei Biopsien aus mindestens zwei Segmenten in einem Abstand von 1 cm von der viszeralen Pleura (Biopsiegröße > 5 mm)
 
5.
Biopsie unter Röntgendurchleuchtung
 
6.
Prä-interventionelle Festlegung des Ortes und der Anzahl der Biopsien (nicht in Arealen mit dichter Fibrose)
 
7.
Durchführung nur in Zentren mit Expertise in Hinblick auf Technik und Komplikations-management
 

Diagnosealgorithmus

Die Diagnose einer IPF kann gestellt werden, wenn die Kriterien 1 und 2 oder 1 und 3 erfüllt sind (Behr et al. 2021; Raghu et al. 2022):
1.
Ausschluss von anderen ILDs mit bekannter Ursache
 
2.
UIP-Muster im HRCT
 
3.
Spezifische Kombination aus HRCT und Histologie (siehe Abb. 2)
 
Die Diagnosestellung der IPF ist zum Teil sehr komplex, weshalb die multidisziplinäre Fallkonferenz (multidisziplinäre Diskussion, MDD oder ILD-Board) der Goldstandart ist (Abb. 3). An einer MDD sollten Pneumologen (und ggf. Rheumatologen), Radiologen und Pathologen teilnehmen (Behr et al. 2021). Je nach der gegebenen Situation sind unterschiedliche diagnostische Strategien empfehlenswert, die ein hohes Maß an diagnostischer Sicherheit bei gleichzeitig geringem Risiko für den Patienten gewährleisten (Behr et al. 2021):
1.
Bei UIP-Muster im HRCT ohne klinische Hinweise auf eine andere ILD sollen weder BAL noch Biopsie durchgeführt werden, die Diagnose lautet IPF.
 
2.
Bei UIP-Muster im HRCT mit klinischen Hinweisen auf eine andere ILD (z. B. Kollagenose-assoziiert oder chronische EAA) soll eine BAL durchgeführt werden; eine BAL-Lymphozytose würde den Verdacht erhärten.
 
3.
Bei wahrscheinlichem UIP-Muster im HRCT und typischem klinischem Kontext (Alter > 60 J., männlich und Ex-Raucher) soll eine BAL aber keine Biopsie erfolgen. Ist der klinische Kontext nicht typisch, so soll zusätzlich eine Kryobiopsie durchgeführt werden.
 
4.
Bei unbestimmtem Muster für UIP oder alternativem Muster im HRCT sollen eine BAL und eine Kryobiopsie durchgeführt werden.
 
5.
Konnte mittels vollständiger endoskopischer Diagnostik keine Diagnose gestellt werden soll eine chirurgische (in der Regel videothorakoskopische) Lungenbiopsie durchgeführt werden.
 

Therapie

Die Therapie der IPF beruht auf fünf tragenden Säulen:
1.
Pharmakologische Therapie
 
2.
Nicht-pharmakologische Therapie
 
3.
Therapie der Komorbiditäten
 
5.
Palliativtherapie
 
Dabei ist es entscheidend, die verschiedenen therapeutischen Ansätze im Einzelfall optimal und entsprechend der Präferenzen des Patienten einzusetzen.
A)
Pharmakologische Therapie
 
Es gibt zwei antifibrotisch wirkende Medikamente, die zur Behandlung von Patienten mit IPF zugelassen sind und empfohlen werden: Nintedanib und Pirfenidon.
Nintedanib inhibiert verschiedene Rezeptortyrosinkinasen und blockiert dadurch die Signaltransduktion verschiedener Wachstumsfaktoren, insbesondere Vascular Endothelial Growth Factor (VEGF), Fibroblast Growth Factor (FGF) und Platelet Derived Growth Factor (PDGF). Nintedanib wurde in drei klinischen Therapiestudien untersucht, einer Phase-II-Studie (TOMORROW) und zwei identischen Phase-III-Studien (INPULSIS-1 und -2) (Richeldi et al. 2011, 2014). In allen drei Studien verzögerte Nintedanib in einer Dosis von 2 × 150 mg täglich den jährlichen FVC-Abfall und somit die Krankheitsprogression (TOMORROW: Placebo-Arm −60 ml/Jahr, Therapie-Arm: −190 ml/Jahr; INPULSIS-1: Placebo-Arm −239,9 ml/Jahr, Therapie-Arm −114,7 ml/Jahr; INPULSIS-2: Placebo-Arm −207,3 ml/Jahr, Therapie-Arm −113,6 ml/Jahr; jeweils p < 0,001). Außerdem ergab sich in der gepoolten Analyse der beiden INPULSIS-Studien für die adjudizierten akuten Exazerbationen eine signifikante Verzögerung der Zeit bis zur ersten akuten Exazerbation (Richeldi et al. 2014). Bei der Lebensqualität gemessen mittels SGRQ (Saint George Respiratory Questionnaire) ergab sich ein Trend zugunsten von Nintedanib (Richeldi et al. 2014). Die häufigsten Nebenwirkungen in diesen Studien waren Diarrhoen und Übelkeit. Andere und insbesondere schwere unerwünschte Nebenwirkungen wurden in vergleichbarer Häufigkeit im Verum- wie im Placebo-Arm beobachtet (Richeldi et al. 2014). Die Daten der Verlängerungsstudien von TOMORROW und der INPULSIS-Studien (INPULSIS-ON) bestätigten den positiven Effekt auf den Krankheitsverlauf von Nintedanib bei IPF über 52 Wochen hinaus (mittlere Behandlungsdauer 45, maximale 68 Monate) bei unverändertem Nebenwirkungsprofil (Maqhuzu et al. 2022; Leuschner et al. 2020).
Pirfenidon ist ein antifibrotisches Medikament, welches die Produktion von profibrotischen und proinflammatorischen Zytokinen hemmen und die Kollagensynthese und Fibroblastenproliferation reduzieren kann. Pirfenidon wurde in vier randomisiert-kontrollierte Phase-III Therapiestudien bei Patienten mit IPF untersucht (Taniguchi et al. 2010; Noble et al. 2011; King et al. 2014). Die gepoolte Analyse der beiden CAPACITY Studien (Noble et al. 2011) sowie die ASCEND Studie (King et al. 2014) ergaben signifikante Vorteile einer Therapie mit Pirfenidon für den FVC-Abfall, den kategorialen Abfall der FVC > 10 %, das progressionsfreie Überleben und die Sechs-Minuten-Gehstrecke, nicht jedoch in Bezug auf die Gesamtmortalität (Noble et al. 2011; King et al. 2014). Die gepoolten Analysen aller drei Studien zeigten für die Gesamtmortalität, die IPF-assoziierte Mortalität sowie die jeweils unter aktiver Therapie beobachtete Gesamt- und IPF-assoziierte Mortalität einen signifikanten Vorteil für eine Therapie mit Pirfenidon. Die gepoolten Daten belegen auch, dass unter Therapie mit Pirfenidon vor allem Übelkeit, Hauteffloreszenzen (incl. FototoxizitätPhototoxizität) und Anorexie häufiger auftreten (Noble et al. 2016; Lancaster et al. 2016).
In der Summe haben diese Studien zur Zulassung von Nintedanib und Pirfenidon zur Therapie der IPF geführt und die antifibrotische Therapie mit einem der beiden Medikamente stellt heute den Therapiestandard für IPF dar (Behr et al. 2018; Raghu et al. 2022). Eine Kombination der beiden außerhalb kontrollierter klinischer Studien wird dagegen wegen des hohen Nebenwirkungspotenzials nicht empfohlen.
Bei den pharmakologischen Therapieoptionen sollte auch die Teilnahme an klinischen Therapiestudien berücksichtigt werden. Hierdurch können sich im Einzelfall wichtige Chancen ergeben.
Es gibt außerdem auch klare Empfehlungen gegen bestimmte Therapien bei Patienten mit IPF. So konnte für die immunsuppressive Therapie mit Prednisolon und Azathioprin sowie für den Endothelin-A-Rezeptorantagonisten Ambrisentan und für den Stimulator der löslichen Guanylatzyklase (sGC) Riociguat in klinischen Studien gezeigt werden, dass diese Medikamente mit vermehrt schweren Nebenwirkungen, Hospitalisierung und erhöhter Mortalität bei IPF-Patienten assoziiert und deshalb als kontraindiziert anzusehen sind (Behr et al. 2018; Raghu et al. 2018).
B)
Nicht-pharmakologische Therapie
 
Bei den nicht-pharmakologischen Therapien sind insbesondere die Langzeitsauerstofftherapie (LTOT) und die gezielte pneumologische Rehabilitation zu nennen, bei der ein individualisiertes Trainingsprogramm angeboten wird. Die Indikation zur LTOT ergibt sich aus der entsprechenden, aktuell gültigen Leitlinie (Haidl et al. 2020). Bei entsprechender Anwendung kann das Dyspnoeempfinden der Patienten vermindert und ihre Leistungsfähigkeit gesteigert werden.
Auch für die gezielte pneumologische Rehabilitation gibt es gute Belege dafür, dass durch diese Maßnahme die Alltagsbelastbarkeit und das Wohlbefinden der Patienten mit IPF nachhaltig verbessert werden kann (Dowman et al. 2021).
Entscheidend ist auch hier die optimale Kombination aus pharmakologischen und nicht-pharmakologischen Maßnahmen (Maqhuzu et al. 2022).
C)
Therapie der Komorbiditäten
 
Auch wenn die IPF selbst überwiegend für die klinischen Beschwerden, die körperlichen Einschränkungen und die Mortalität der betroffenen Patienten verantwortlich ist, gibt es eine Vielzahl von Komorbiditäten, die einen wesentlichen Beitrag zu Morbidität und Mortalität leisten. Vor allem im höheren Lebensalter nimmt auch die Zahl der Begleiterkrankungen zu, wie in Tab. 4 exemplarisch dargestellt (Leuschner et al. 2020). Eine optimale Behandlung derselben kann erheblich zu Wohlbefinden und Überleben der Patienten beitragen. Dabei sind die jeweils aktuell gültigen Therapieleitlinien zu berücksichtigen.
Tab. 4
Begleiterkrankungen von IPF-Patienten in zwei Altersgruppen. (Aus Leuschner et al. 2020)
 
Alter
Alter
 
 
< 75 Jahre
≥ 75 Jahre
 
 
n = 659
n = 350
Linksherzerkrankung, n (%)
31 (4,7)
36 (10,3)
0,001
148 (22,5)
129 (36,9)
< 0,001
Zerebrovaskuläre Erkrankung, n (%)
45 (6,8)
28 (8,0)
0,494
Periphere arterielle
   
Verschlusskrankheit, n (%)
17 (2,6)
19 (5,4)
0,020
37 (5,6)
54 (15,4)
< 0,001
Tiefe Venenthrombose, n (%)
13 (2,0)
10 (2,9)
0,370
Lungenarterienembolie, n (%)
10 (1,5)
11 (3,1)
0,082
96 (14,6)
59 (16,9)
0,337
332 (50,4)
222 (63,4)
< 0,001
Diabetes mellitus, n (%)
140 (21,2)
92 (26,3)
0,070
Emphysem, n (%)
65 (9,9)
36 (10,3)
0,832
Lungenkrebs, n (%)
11 (1,7)
5 (1,4)
0,771
Obstruktive Schlafapnoe, n (%)
73 (11,1)
29 (8,3)
0,161
Depression, n (%)
48 (7,3)
9 (2,6)
0,002
Ängstlichkeit, n (%)
32 (4,9)
6 (1,7)
0,013
Sonstige, n (%)
338 (51,3)
189 (54,0)
0,412
Anzahl der Komorbiditäten,
   
Mittelwert (SD)
2,8 (2,3)
3,6 (2,5)
< 0,001
Insbesondere der gastroösophageale Reflux steht in Verdacht, nicht nur klinische Symptome wie Husten zu verstärken, sondern auch an der Entstehung, Progression und Exazerbation der IPF beteiligt zu sein. Eine konsequente physikalische Refluxprophylaxe durch abendliche Karenzmaßnahmen und Oberkörperhochlagerung im Schlaf als auch eine leitliniengerechte Therapie der gastroösophagealen Refluxkrankheit ist daher bei IPF-Patienten zu empfehlen (Behr et al. 2018; Raghu et al. 2022).
Auch für die Therapie der pulmonalen Hypertonie (PH) im Kontext eine ILD (bzw. IPF) wird entsprechend der neuen internationalen PH-Leitlinie eine Behandlung mit einem Phosphodiesterase-5-Inhibtor empfohlen (IIb Empfehlung mit sehr geringer Evidenz), wenn es sich um eine schwere präkapilläre pulmonale Hypertonie mit einem pulmonalen Gefäßwiderstand über fünf Wood-Einheiten im Rechtsherzkatheter handelt (Humbert et al. 2023). Ein neuer Ansatz ist die Therapie der präkapillären PH bei ILD mit inhalativem Treprostinil, welches in Europa aber bisher nicht zugelassen ist (Humbert et al. 2023).
D)
Lungentransplantation
 
Die Lungentransplantation bleibt die einzig definitive Therapie der IPF, sie kommt aber nur für eine Minorität der Patienten mit IPF in Betracht, weil häufig die Kombination aus Alter und Begleiterkrankungen die Möglichkeit einer Transplantation einschränken. Potenziell geeignete Patienten sollten jedoch bereits frühzeitig, ggf. bereits bei Sicherung der Diagnose einer IPF, in einem Lungentransplantationszentrum vorgestellt werden.
Die wichtigsten Kontraindikationen sind in der Übersicht zusammengefasst.
Kontraindikationen für eine Lungentransplantation
  • Maligne Vorerkrankung: außer, wenn fünf Jahre rekurrenzfrei (in Ausnahmen zwei Jahre)
  • Nicht behandelbare Erkrankung anderer Organe (Herz, Nieren, Leber, Gehirn, etc.)
  • Nicht behandelbare Atherosklerose mit Endorganischämie („Organschaden“)
  • Akute Instabilität z. B. durch Sepsis, Herzinfarkt, Leberversagen
  • Nicht behebbare hämorrhagische Diathese
  • Chronische Infektionen mit hochvirulenten oder hochresistenten Mikroben
  • Deformierung der Brustwand oder der Wirbelsäule (Restriktion post-transplant)
  • Obesitas Grad II oder III (BMI ≥ 35 kg/m2)
  • Aktuelle oder frühere, erhebliche non-Adhärenz zur Therapie
  • Psychiatrische oder psychologische Zustände, die eine Kooperation und die
    Einhaltung von komplexen Therapieregimen unmöglich machen
  • Fehlende soziale Unterstützung und Einbindung
  • Stark verminderter funktioneller Status ohne Rehapotenzial
  • Drogenabhängigkeit incl. Alkohol, Tabak etc.
E)
Palliativmedizin
 
Eine palliativmedizinische Anbindung ist bei fortgeschrittener IPF ohne Transplantationsperspektive anzustreben (Behr et al. 2013; Behr 2013; Raghu et al. 2022; Zou et al. 2020). Die möglichen Szenarien eines „Lebensendes“ sollten dabei frühzeitig mit den Patienten und ggf. deren Angehörigen besprochen werden, damit für diese ausreichend viel Zeit bleibt, dies zu überdenken. Insbesondere erscheint es sinnvoll, wenn der Patient eine Vorsorgevollmacht und eine Patientenverfügung erstellt, die auch im Fall einer akuten Exazerbation sicherstellt, dass die Behandlung nach den Wünschen und Vorstellungen des Patienten erfolgt.
F)
Therapie der akuten Exazerbation der IPF
 
Die akute Exazerbation der IPF (AE-IPF) ist definiert als das Auftreten zunehmender respiratorischer Symptome innerhalb eines Monats bei gleichzeitigem Nachweis neuer Milchglasinfiltrate im HRCT und bei Ausschluss extrapulmonaler Ursachen wie Stauung durch Linksherzinsuffizienz oder Überwässerung (Collard et al. 2016). Akute Exazerbationen werden bei Westeuropäern und Amerikanern in einer Häufigkeit ca. 10 % pro Jahr beobachtet, in den asiatischen Ländern scheint die Inzidenz höher zu liegen. Die Mortalität der AE-IPF ist hoch, sie liegt bei ca. 50 % nach 3–4 Monaten und bei 90 % nach einem Jahr (Behr et al. 2013; Behr 2013; Raghu et al. 2022). Man unterscheidet getriggerte Exazerbationen, bei denen eine Infektion oder eine Exposition als Ursache identifiziert werden kann und „idiopathische“ Exazerbationen, bei denen kein Auslöser erkennbar ist. Es gibt bisher keine gesicherte Therapie für die AE-IPF. In einer kontrollierten Studie kam es unter intravenösem Cyclophosphamid in Kombination mit Kortikosteroiden im Vergleich zu Kortikosteroiden plus Placebo zu einer nicht signifikant erhöhten Mortalität, sodass dieser Ansatz verlassen werden sollte (Naccache et al. 2022). In den meisten Zentren werden neben Breitbandantibiotika und Sauerstofftherapie sowie Glukokortikosteroide in moderaten bis zum Teil sehr hohen Dosen eingesetzt, obwohl es auch für diesen Ansatz bisher keine belastbare Evidenz gibt und eine retrospektive Kohortenstudie sogar einen ungünstigen Trend unter Kortikosteroiden festgestellt hat (Polke et al. 2021; Farrand et al. 2020). Abgesehen von der Sauerstofftherapie, ggf. als High-Flow-Nasal Oxygen Therapy (HFN), sind intensivmedizinische Maßnahmen mit Zurückhaltung zu sehen, insbesondere eine mechanische Beatmung ist mit einer nahezu 100 %igen Mortalität assoziiert und sollte daher vermieden werden, sofern nicht eine behandelbare Ursache der respiratorischen Verschlechterung identifizier wird, z. B. eine Lungenarterienembolie. Kommt ein bereits zur Lungentransplantation gelisteter Patient durch eine akute Exazerbation in diese Situation, ist ein überbrückender Einsatz der extrakorporalen Membranoxygenierung (ECMO) bis zur Transplantation zu erwägen (Patterson et al. 2022).

Verlauf und Prognose

Unbehandelt ist die Prognose der IPF stark limitiert mit einem durchschnittlichen Überleben von zwei bis fünf Jahren nach Diagnosestellung (Behr et al. 2013, 2018, 2021; Nathan et al. 2011; Raghu et al. 2018). Eine Heilung der Erkrankung ist bisher nicht möglich, eine definitive Therapie stellt bei geeigneten Patienten eine Lungentransplantation dar (Behr et al. 2013, 2018, 2021; Nathan et al. 2011; Raghu et al. 2018). Die bisher verfügbaren antifibrotischen Medikamente führen zu einer Abmilderung der Krankheitsprogression und Registerdaten sowie Datenbanken von Krankenkassen sprechen dafür, dass mit dieser Therapie ein Überlebensvorteil erzielt wird (Behr et al. 2023).
Literatur
Behr J (2013) The diagnosis and treatment of idiopathic pulmonary fibrosis. Dtsch Arztebl Int 110(51–52):875–881PubMedPubMedCentral
Behr J et al (2013) German guideline for diagnosis and management of idiopathic pulmonary fibrosis. Pneumologie 67(2):81–111PubMed
Behr J, Kreuter M, Hoeper MM, Wirtz H, Klotsche J, Koschel D, Andreas S, Claussen M, Grohé C, Wilkens H, Randerath W, Skowasch D, Meyer FJ, Kirschner J, Gläser S, Herth FJ, Welte T, Huber RM, Neurohr C, Schwaiblmair M, Kohlhäufl M, Höffken G, Held M, Koch A, Bahmer T, Pittrow D (2015) Management of patients with idiopathic pulmonary fibrosis in clinical practice: the INSIGHTS-IPF registry. Eur Respir J 46(1):186–196. https://​doi.​org/​10.​1183/​09031936.​00217614. Epub 2015 Apr 2. PMID: 25837040; PMCID: PMC4486374CrossRefPubMedPubMedCentral
Behr J et al (2018) German guideline for idiopathic pulmonary fibrosis – update on pharmacological therapies 2017. Pneumologie 72(2):155–168CrossRefPubMed
Behr J, Günther A, Bonella F, Dinkel J, Fink L, Geiser T, Geissler K, Gläser S, Handzhiev S, Jonigk D, Koschel D, Kreuter M, Leuschner G, Markart P, Prasse A, Schönfeld N, Schupp JC, Sitter H, Müller-Quernheim J, Costabel U (2021) S2K guideline for diagnosis of idiopathic pulmonary fibrosis. Respiration 100(3):238–271. https://​doi.​org/​10.​1159/​000512315. Epub 2021 Jan 22. PMID: 33486500CrossRefPubMed
Behr J, Bonella F, Frye BC, Günther A, Hagmeyer L, Henes J, Klemm P, Koschel D, Kreuter M, Leuschner G, Nowak D, Prasse A, Quadder B, Sitter H, Costabel U (2023) Pharmakotherapie der idiopathischen Lungen fibrose (ein Update) und anderer progredienter pulmonaler Fibrosen. Pneumologie 77:94–119. https://​doi.​org/​10.​1055/​a-1983-6796
Collard HR, Ryerson CJ, Corte TJ, Jenkins G, Kondoh Y, Lederer DJ, Lee JS, Maher TM, Wells AU, Antoniou KM, Behr J, Brown KK, Cottin V, Flaherty KR, Fukuoka J, Hansell DM, Johkoh T, Kaminski N, Kim DS, Kolb M, Lynch DA, Myers JL, Raghu G, Richeldi L, Taniguchi H, Martinez FJ (2016) Acute exacerbation of idiopathic pulmonary fibrosis. An international working group report. Am J Respir Crit Care Med 194(3):265–275. https://​doi.​org/​10.​1164/​rccm.​201604-0801CI. PMID: 27299520CrossRefPubMed
Dowman L, Hill CJ, May A, Holland AE (2021) Pulmonary rehabilitation for interstitial lung disease. Cochrane Database Syst Rev 2(2):CD006322. https://​doi.​org/​10.​1002/​14651858.​CD006322.​pub4. PMID: 34559419; PMCID: PMC8094410CrossRefPubMed
Farrand E, Vittinghoff E, Ley B, Butte AJ, Collard HR (2020) Corticosteroid use is not associated with improved outcomes in acute exacerbation of IPF. Respirology 25(6):629–635. https://​doi.​org/​10.​1111/​resp.​13753. Epub 2019 Dec 17. Erratum in: Respirology. 2022 Oct;27(10):905. PMID: 31846126CrossRefPubMed
Ghodrati S, Pugashetti JV, Kadoch MA, Ghasemiesfe A, Oldham JM (2022) Diagnostic accuracy of chest radiography for detecting fibrotic interstitial lung disease. Ann Am Thorac Soc. https://​doi.​org/​10.​1513/​AnnalsATS.​202112-1377RL. Epub ahead of print. PMID: 35608402
Haidl P, Jany B, Geiseler J, Andreas S, Arzt M, Dreher M, Frey M, Hauck RW, Herth F, Hämäläinen N, Jehser T, Kenn K, Lamprecht B, Magnet F, Oldenburg O, Schenk P, Schucher B, Studnicka M, Voshaar T, Windisch W, Woehrle H, Worth H, Weitere beteiligte wissenschaftliche Fachgesellschaften und Institutionen: Deutsche Atemwegsliga e. V., Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e. V. (DGIM), Deutsche Gesellschaft für Kardiologie − Herz- und Kreislaufforschung e. V. (DGK), Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin e. V. (DGP), Deutsche Interdisziplinäre Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB), Bundesverband der Pneumologen, Schlaf- und Beatmungsmediziner (BdP), Schweizerische Gesellschaft für Pneumologie (SGP), Österreichische Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP), Deutsche Sauerstoff- und BeatmungsLiga LOT e. V. (2020) Leitlinie zur Langzeit-Sauerstofftherapie [Guideline for long-term oxygen therapy – S2k-guideline published by the German Respiratory Society]. Pneumologie 74(12):813–841. German. https://​doi.​org/​10.​1055/​a-1252-1492. Epub 2020 Dec 8. PMID: 33291162
Hetzel J et al (2018) Transbronchial cryobiopsies for the diagnosis of diffuse parenchymal lung diseases: expert statement from the cryobiopsy working group on safety and utility and a call for standardization of the procedure. Respiration 95(3):188–200CrossRefPubMed
Humbert M, Kovacs G, Hoeper MM, Badagliacca R, Berger RMF, Brida M, Carlsen J, Coats AJS, Escribano-Subias P, Ferrari P, Ferreira DS, Ghofrani AH, Giannakoulas G, Kiely DG, Mayer E, Meszaros G, Nagavci B, Olsson KM, Pepke-Zaba I, Quint JK, Rådegran G, Simonneau G, Sitbon O, Tonia T, Toshner M, Vachiery JL, Noordegraaf AV, Delcroix M, Rosenkranz S (2023) The ESC/ERS Scientific Document Group 2022 2022 ESC/ERS Guidelines for the diagnosis and treatment of pulmonary hypertension. Eur Respir J 61(1):2200879. https://​doi.​org/​10.​1183/​13993003.​00879-2022. PMID: 36028254
King TE Jr, Noble PW, Swigris JJ, Sussman R, Sahn SA, Pereira CA, Nathan SD, Lederer DJ, Lancaster L, Kardatzke D, Hopkins PM, Gorina E, Glassberg MK, Glaspole I, Fagan EA, Castro-Bernardini S, Bradford WZ (2014) A phase 3 trial of pirfenidone in patients with idiopathic pulmonary fibrosis. N Engl J Med 370(22):2083–2092CrossRefPubMed
Kreuter M et al (2018) DGP interstitial lung disease patient questionnaire. Pneumologie 72(6):446–457PubMed
Kreuter M, Picker N, Schwarzkopf L, Baumann S, Cerani A, Postema R, Maywald U, Dittmar A, Langley J, Patel H (2022) Epidemiology, healthcare utilization, and related costs among patients with IPF: results from a German claims database analysis. Respir Res 23(1):62. https://​doi.​org/​10.​1186/​s12931-022-01976-0. PMID: 35305632; PMCID: PMC8933882CrossRefPubMedPubMedCentral
Lancaster L, Albera C, Bradford WZ, Costabel U, du Bois RM, Fagan EA, Fishman RS, Glaspole I, Glassberg MK, King TE Jr, Lederer DJ, Lin Z, Nathan SD, Pereira CA, Swigris JJ, Valeyre D, Noble PW (2016) Safety of pirfenidone in patients with idiopathic pulmonary fibrosis: integrated analysis of cumulative data from 5 clinical trials. BMJ Open Respir Res 3(1):e000105. https://​doi.​org/​10.​1136/​bmjresp-2015-000105. PMID: 26835133; PMCID: PMC4716177
Leuschner G, Klotsche J, Kreuter M, Prasse A, Wirtz H, Pittrow D, Frankenberger M, Behr J, Kneidinger N, INSIGHTS-IPF Registry Group (2020) Idiopathic pulmonary fibrosis in elderly patients: analysis of the INSIGHTS-IPF observational study. Front Med (Lausanne) 7:601279. https://​doi.​org/​10.​3389/​fmed.​2020.​601279. PMID: 33313046; PMCID: PMC7703706CrossRefPubMed
Maqhuzu PN, Schwarzkopf L, Markart P, Behr J, Holle R, Leidl R, Kreuter M (2022) Costs of pharmacological and non-pharmacological interventions in interstitial lung disease management in Germany. Respiration 101:1–9. https://​doi.​org/​10.​1159/​000526575. Epub ahead of print. PMID: 36302347CrossRef
Naccache JM, Jouneau S, Didier M, Borie R, Cachanado M, Bourdin A, Reynaud-Gaubert M, Bonniaud P, Israël-Biet D, Prévot G, Hirschi S, Lebargy F, Marchand-Adam S, Bautin N, Traclet J, Gomez E, Leroy S, Gagnadoux F, Rivière F, Bergot E, Gondouin A, Blanchard E, Parrot A, Blanc FX, Chabrol A, Dominique S, Gibelin A, Tazi A, Berard L, Brillet PY, Debray MP, Rousseau A, Kerjouan M, Freynet O, Dombret MC, Gamez AS, Nieves A, Beltramo G, Pastré J, Le Borgne-Krams A, Dégot T, Launois C, Plantier L, Wémeau-Stervinou L, Cadranel J, Chenivesse C, Valeyre D, Crestani B, Cottin V, Simon T, Nunes H, EXAFIP investigators and the OrphaLung network (2022) Cyclophosphamide added to glucocorticoids in acute exacerbation of idiopathic pulmonary fibrosis (EXAFIP): a randomised, double-blind, placebo-controlled, phase 3 trial. Lancet Respir Med 10(1):26–34. https://​doi.​org/​10.​1016/​S2213-2600(21)00354-4. Epub 2021 Sep 7. PMID: 34506761CrossRefPubMed
Nathan SD et al (2011) Long-term course and prognosis of idiopathic pulmonary fibrosis in the new millennium. Chest 140(1):221–229CrossRefPubMed
Noble PW, du Bois RM, Valeyre D, Szwarcberg J, Sahn SA, Lancaster L, King TE Jr, Kardatzke D, Glassberg MK, Costabel U, Bradford WZ, Albera C (2011) Pirfenidone in patients with idiopathic pulmonary fibrosis (CAPACITY): two randomised trials. Lancet 377(9779):1760–1769CrossRefPubMed
Noble PW, Albera C, Bradford WZ, Costabel U, du Bois RM, Fagan EA, Fishman RS, Glaspole I, Glassberg MK, Lancaster L, Lederer DJ, Leff JA, Nathan SD, Pereira CA, Swigris JJ, Valeyre D, King TE Jr (2016) Pirfenidone for idiopathic pulmonary fibrosis: analysis of pooled data from three multinational phase 3 trials. Eur Respir J 47(1):243–253. https://​doi.​org/​10.​1183/​13993003.​00026-2015. Epub 2015 Dec 2. PMID: 26647432; PMCID: PMC4697914
Patterson CM, Shah A, Rabin J, DiChiacchio L, Cypel M, Hoetzenecker K, Catarino P, Lau CL (2022) Extracorporeal life support as a bridge to lung transplantation: where are we now? J Heart Lung Transplant 41(11):1547–1555. https://​doi.​org/​10.​1016/​j.​healun.​2022.​06.​004. Epub 2022 Jun 11. PMID: 36089445CrossRefPubMed
Polke M, Kondoh Y, Wijsenbeek M, Cottin V, Walsh SLF, Collard HR, Chaudhuri N, Avdeev S, Behr J, Calligaro G, Corte TJ, Flaherty K, Funke-Chambour M, Kolb M, Krisam J, Maher TM, Molina Molina M, Morais A, Moor CC, Morisset J, Pereira C, Quadrelli S, Selman M, Tzouvelekis A, Valenzuela C, Vancheri C, Vicens-Zygmunt V, Wälscher J, Wuyts W, Bendstrup E, Kreuter M (2021) Management of acute exacerbation of idiopathic pulmonary fibrosis in specialised and non-specialised ILD centres around the world. Front Med (Lausanne) 8:699644. https://​doi.​org/​10.​3389/​fmed.​2021.​699644. PMID: 34646836; PMCID: PMC8502934CrossRefPubMed
Raghu G et al (2018) Diagnosis of idiopathic pulmonary fibrosis. An official ATS/ERS/JRS/ALAT clinical practice guideline. Am J Respir Crit Care Med 198(5):e44–e68CrossRefPubMed
Raghu G, Remy-Jardin M, Richeldi L, Thomson CC, Inoue Y, Johkoh T, Kreuter M, Lynch DA, Maher TM, Martinez FJ, Molina-Molina M, Myers JL, Nicholson AG, Ryerson CJ, Strek ME, Troy LK, Wijsenbeek M, Mammen MJ, Hossain T, Bissell BD, Herman DD, Hon SM, Kheir F, Khor YH, Macrea M, Antoniou KM, Bouros D, Buendia-Roldan I, Caro F, Crestani B, Ho L, Morisset J, Olson AL, Podolanczuk A, Poletti V, Selman M, Ewing T, Jones S, Knight SL, Ghazipura M, Wilson KC (2022) Idiopathic pulmonary fibrosis (an update) and progressive pulmonary fibrosis in adults: an official ATS/ERS/JRS/ALAT clinical practice guideline. Am J Respir Crit Care Med 205(9):e18–e47. https://​doi.​org/​10.​1164/​rccm.​202202-0399ST. PMID: 35486072CrossRefPubMedPubMedCentral
Richeldi L et al (2011) Efficacy of a tyrosine kinase inhibitor in idiopathic pulmonary fibrosis. N Engl J Med 365(12):1079–1087CrossRefPubMed
Richeldi L, du Bois RM, Raghu G et al (2014) Efficacy and safety of nintedanib in idiopathic pulmonary fibrosis. N Engl J Med 370(22):2071–2082CrossRefPubMed
Taniguchi H, Ebina M, Kondoh Y, Ogura T, Azuma A, Suga M, Taguchi Y, Takahashi H, Nakata K, Sato A, Takeuchi M, Raghu G, Kudoh S, Nukiwa T, Pirfenidone Clinical Study Group in Japan (2010) Pirfenidone in idiopathic pulmonary fibrosis. Eur Respir J 35(4):821–829. https://​doi.​org/​10.​1183/​09031936.​00005209. Epub 2009 Dec 8. PMID: 19996196
Wang JY, Young LR (2022) Insights into the pathogenesis of pulmonary fibrosis from genetic diseases. Am J Respir Cell Mol Biol 67(1):20–35. https://​doi.​org/​10.​1165/​rcmb.​2021-0557TR. PMID: 35294321; PMCID: PMC9273221CrossRefPubMedPubMedCentral
Zou RH, Kass DJ, Gibson KF, Lindell KO (2020) The role of palliative care in reducing symptoms and improving quality of life for patients with idiopathic pulmonary fibrosis: a review. Pulm Ther 6(1):35–46. https://​doi.​org/​10.​1007/​s41030-019-00108-2. Epub 2020 Jan 4. PMID: 32048243; PMCID: PMC7229085CrossRefPubMedPubMedCentral