Intoxikationen durch Meerestiere
Vergiftungen durch Meerestiere werden v. a. passiv nach Verzehr giftiger Spezies erworben. Es gibt aber auch, wenngleich seltener, aktiv von Meerestieren durch Stich oder Biss hervorgerufene Vergiftungen. Die passiv nach Verzehr entstehenden Vergiftungen (z. B. Ciguatera) werden meistens von Einzellertoxinen verursacht, die sich mit der Nahrungskette in „höheren“ Spezies, die dem Menschen als Nahrung dienen. Sie sind aktuell noch von erheblicher epidemiologischer Bedeutung in tropischen Meeren. Der Klimawandel lässt aber eine Ausbreitung in Gewässern heute noch gemäßigter Klimaten erwarten. Es gibt bereits heute schon in kühleren Klimazonen solche meist vereinzelt, endemisch auftretende, vorwiegend mit gastrointestinaler und neurologischer Symptomatik verlaufende Vergiftungen durch Einzellertoxine. Unter den aktiv toxischen Meerestieren sind v. a. Quallen und giftstachelbewehrte Fische zu erwähnen. Exemplare beider Arten sind auch in Deutschen Küstengewässern heimisch.