Kryosperma-Konservierung und Fertilitätsprotektion
Das Ausmaß der Fertilitätsschädigung infolge einer Chemo- und/oder Radiotherapie maligner Erkrankungen ist nicht sicher vorherzusagen, die Chancen einer Erholung der Spermatogenese sind von Therapieregime, Dosis der Noxen und individuellen Faktoren abhängig. Die einzige gesicherte Präventivmaßnahme zur Fertilitätsprotektion ist deshalb die Kryokonservierung von Spermien vor einer gonadotoxischen Behandlung bzw. vor operativen Eingriffen, die direkt oder indirekt die Reproduktionsorgane betreffen. Diese Option sollte grundsätzlich allen betroffenen Patienten zugänglich sein. Für präpubertäre Jungen mit malignen Erkrankungen kommt die Durchführung einer Hodenbiopsie zur Asservierung testikulärer Stammzellen in Betracht. Dieses noch experimentelle Verfahren sollte in diesem Stadium nur im Rahmen wissenschaftlich begleiteter Projekte erfolgen.
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- Einleitung
- Indikationen für die Kryospermakonservierung
- Aufklärung und Inanspruchnahme
- Durchführung der Kryokonservierung von Spermien oder Hodengewebe
- Kryosperma: Fertilisierungspotenzial und genetische Risiken
- Testikuläre Stammzellen: Perspektiven der Fertilitätsprotektion
- Rechtliche Aspekte
- Zusammenfassung