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2021 | Buch

Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin

verfasst von: Prof. Dr. Wolfgang U. Eckart

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin auf dem neuesten Stand

Das Lehrbuch für den Querschnittsbereich „GTE“: Es vermittelt die wesentlichen Grundlagen über Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin spannend und anschaulich. Die verschiedenen Epochen der Medizingeschichte werden vielfältig beleuchtet und Brücken zu den aktuellen Herausforderungen in medizinischer Ethik und Theorie geschlagen. Der leicht verständliche Schreibstil vermittelt das Fach besonders lebendig und unterhaltsam.

Der Inhalt

- gezielte Prüfungsvorbereitung durch Zusammenfassungen und Definitionen

- das kompakte und spannende Nachschlagewerk

- umfangreiches Kapitel zu Ethik und Recht der Medizin auf dem aktuellen Stand

- Ergänzungen zu den großen Seuchen inklusive extra Kapitel zur Corona-Pandemie

Der Überblick für den Querschnittsbereich GTE: Lernen, schmökern, nachschlagen

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Die Medizin der griechischen und römischen Antike
Zusammenfassung
Die moderne wissenschaftliche Medizin fußt auf den Grundlagen der Heilkunst, die in der griechischen und römischen Antike geschaffen wurden. Hippokrates von Kos und Galenos von Pergamon sind die bestimmenden Persönlichkeiten einer klinisch-empirischen und auch bereits physiologisch-experimentellen Medizin, deren Fernwirkungen wir bis heute erfahren. Das Konzept der durch ein Gleichgewicht von Grundelementen, Grundqualitäten und Körpersäften bestimmten Gesundheitsauffassung entsteht. Die Therapie wird bestimmt durch diätetische Postulate, entleerende Maßnahmen, frühe chirurgische Techniken und pharmazeutische Darreichungen. Aber auch religiöse Vorstellungen sind noch nicht aus der Medizin verdrängt.
Wolfgang U. Eckart
2. Byzantinische Medizin – die Rezeption der antiken Heilkunst
Zusammenfassung
Byzanz, das faszinierende fast tausendjährige Großreich des Mittelmeerraums und Vorderasiens zwischen Spätantike und Mittelalter, ist für die europäische Medizingeschichte bis in die frühe Neuzeit von überragender Bedeutung. Seine Ärzte stehen ganz in der Tradition ihrer großen antiken Vorbilder: Hippokrates, Galen, Dioskurides, Theophrast und vieler mehr. Ihr Erbe bewahren sie. Es ist umfassend und geschlossen im medizintheoretischen, humoral- und qualitätenpathologisch, diätetisch bestimmten Denkhorizont ihrer Zeit. Und es genügt ihnen auch praktisch in der Pulslehre, in den Entleerungstechniken, in der Chiropraxis und Chirurgie, in der Inspektion der Kranken, der medikamentösen Therapeutik und der Prognose ihrer Leiden. Die Erhebung von Byzanz zum zweiten, zum christlichen Rom und seine Umbenennung in Konstantinopel (ursprünglich Byzantion) durch Konstantin I. (280–337) im Jahre 330 markierte definitiv den Zerfall des alten Römischen Weltreiches in einen westlichen und östlichen Teil. Dieser Zerfall und die mit ihm verbundene Trennung in zwei römische Herrschafts- und Kulturbereiche wurde durch die definitive Reichsteilung unter Theodosius I. (346–395) im Jahre 395 besiegelt. Bald festigte sich das neue östliche Reich der Rhomäer, wie die Byzantiner ihren Herrschaftsbereich selbst nannten. So entwickelte sich eine glückliche Synthese aus römischen Rechtstraditionen sowie hellenistischer und christlicher Kultur des byzantinischen Weltreiches, die sich unverkennbar in Kunst und Literatur widerspiegelte. Zwar blieb das Lateinische bis etwa ins 7. Jahrhundert Amtssprache, insbesondere in den östlichen Teilen des byzantinischen Reiches überwog jedoch die griechische Sprache in Umgangsverkehr und Literatur. Das so entstandene Staats- und Kulturgebilde sollte für mehr als 1000 Jahre existieren. Sein Ende hingegen erfolgte abrupt mit der Einnahme Konstantinopels durch die Türken im Jahre 1453. Aus Konstantinopel, der blühenden Hauptstadt des byzantinischen Reiches, wurde zunächst Konstantiniyye und dann Istanbul.
Wolfgang U. Eckart
3. Medizin im Mittelalter
Zusammenfassung
Wenn man die byzantinische Medizin als „Ausklang der Antike“ auffasst, kann die Medizin des Mittelalters grob in drei Phasen unterteilt werden. Inhaltlich lassen sich diese Phasen recht gut unterscheiden, chronologisch sind sie jedoch nicht ganz exakt abzugrenzen.
Wolfgang U. Eckart
4. Die Medizin in Renaissance und Humanismus
Zusammenfassung
Unter dem Einfluss von Renaissance und Humanismus wendet sich auch die Medizin als Teil der studia humaniora ihren antiken Grundlagen und Quellen philologisch-kritisch zu. Medizinisch-naturwissenschaftliche Erkenntnisbildung erfolgt durch die Lektüre der von Verfälschungen gereinigten Klassiker, aber auch bereits durch das Prinzip der unabhängigen autopsia. Das Buch der Natur tritt als Sachautorität neben die Personalautoritäten der Antike. Besonders in Botanik, Zoologie und Anatomie wird dies deutlich. Die kritische Auseinandersetzung mit den antiken Lehrern und ihren mittelalterlichen Kommentatoren befördert daneben die Entstehung neuer medizinischer Konzepte, so etwa die der paracelsischen Iatrochemie. Generell jedoch bleibt die ergebene Treue zum gereinigten antiken Vorbild beherrschendes Kriterium der Epoche.
Wolfgang U. Eckart
5. Von der Überwindung der alten Autoritäten zur experimentellen Medizin – die Medizin des 17. Jahrhunderts
Zusammenfassung
Im 17. Jahrhundert setzt sich der Prozess der Emanzipation von den antiken Autoritäten der Universitätsmedizin fort, und es beginnt die Epoche der empirisch-experimentellen Medizin. Francis Bacon begründet die moderne Naturwissenschaft und entwickelt die bis heute in ihren Grundzügen gültige Theorie des Experiments, René Descartes setzt den Menschen als Meister und Eigner der Natur ein und postuliert die methodische Skepsis als Ausgangspunkt des Philosophierens und Erkennens. In der Medizin erschüttert William Harvey durch seine Beschreibung des Blutkreislaufs die antike Humorallehre, deren angestammten Platz nun neue Konzepte des ärztlichen Denkens und Handelns einnehmen: die nachparacelsische Iatrochemie und die kartesianische Iatrophysik. Chemisches und mechanistisches Denken beherrschen nun die Heilkunst.
Wolfgang U. Eckart
6. Die Medizin im Jahrhundert der Aufklärung
Zusammenfassung
Das Jahrhundert der Aufklärung verändert auch das Antlitz der akademischen Medizin von Grund auf. Neue Konzepte des Gesundheits-, Krankheits- und Heilverständnisses werden entwickelt und treten neben einen extrem vorangetriebenen Mechanismus. Seele, Reiz, Empfindung und Lebenskraft bestimmen das animistische, vitalistische und brownianistische Medizinkonzept in Theorie und Praxis. Im Gewande des Neohippokratismus gelangt die klinische Empirie zur Blüte, Studenten werden am Krankenbett ausgebildet. In der öffentlichen Gesundheitspflege des „aufgeklärten“ Absolutismus wird die Medizin als Staatsarzneykunde und Medicinische Policey zur Dienerin des Staates. Zusammen mit der Geburt des modernen Krankenhauses und der Einführung präventivmedizinischer Maßnahmen beschleunigt die „Staatsarzneykunde“ den Prozess der Medikalisierung.
Wolfgang U. Eckart
7. Aufbruch in die Moderne – die Medizin des 19. Jahrhunderts
Zusammenfassung
In der Sattelzeit des 19. Jahrhunderts vollzieht sich der Aufbruch der Medizin in die Moderne. Alleinbestimmend wird das naturwissenschaftliche Denken, ganzheitliche und philosophische Ansätze verblassen oder führen ein Außenseiterdasein. Bedeutende Wegmarken sind die Entstehung der empirisch-experimentellen Physiologie, die Entwicklung der wissenschaftlichen Pharmakologie, die Inauguration der Zellularpathologie und die Formulierung des bakteriologischen Paradigmas. In der französischen Metropole wird die moderne Klinik geboren und der Prozess der Liberalisierung in der Behandlung Geisteskranker eingeleitet, Freud begründet in Wien die Tiefenpsychologie. In Deutschland beginnt mit der Kranken-, Unfall-, Alters- und Invalidenversicherung am Ende des Jahrhunderts die Epoche der Sozialmedizin. Sie verleiht der Professionalisierung der Ärzte einen weiteren Schub.
Wolfgang U. Eckart
8. Umrisse einer Medizin des 20. und 21. Jahrhunderts
Zusammenfassung
Bestimmend für die erfolgsgewohnte Medizin des frühen 20. Jahrhunderts war die Allmacht ihres naturwissenschaftlichen Habitus, der zugleich ihre tiefsten Krisen generieren sollte. Die therapeutisch orientierte Bakteriologie, aber auch die physikalisch-chemischen Methoden der medizinischen Forschung, Diagnostik und Therapie drängten den Menschen immer mehr in die Rolle des heilkundlichen Objekts. Besonders in den großen politischen Krisenzeiten des durch Weltkriege und Diktatur bestimmten Jahrhunderts haben Ärzte dem Reiz des rücksichtslosen Humanexperiments nicht immer widerstehen können. Vor diesem Hintergrund entstand jedoch eine neue Ethik der Medizin, der aufgeklärte und autonom entscheidende Patient wurde als Gegenbild einer paternalistischen Medizin entworfen. Zur entscheidenden Richtschnur ärztlichen Handelns ist die Sorge um das körperliche und seelische Wohl des Menschen geworden, in Würde, Autonomie und ausschließlich um seiner selbst willen im Mittelpunkt von vor- und fürsorgender, heilender, wo Heilung nicht mehr möglich ist, von palliativ-umsorgender und schließlich auch forschender ärztlicher Kunst zu stehen. Die Heilkunde ist am Beginn des 21. Jahrhunderts als verlässliche Disziplin nahezu ausschließlich naturwissenschaftlich begründet, sie kann zahllose Krankheiten sicher vorhersehen, erkennen und heilen, Organe und Gliedmaßen ersetzen; sie hat ihre moralische Gefährdung wie ihre moralische Verpflichtung erkannt; sie läuft indes weiterhin und zunehmend Gefahr, aufgrund ihrer komplexer und zugleich spezifischer gewordenen Kenntnisse und Fähigkeiten den ganzen Menschen aus den Augen zu verlieren.
Wolfgang U. Eckart
9. Theorie der Medizin
Zusammenfassung
Im Rahmen der ärztlichen Ausbildung ist der „Theorie der Medizin“ im Querschnittsbereich GTE (Geschichte, Theorie, Ethik) eine besondere Bedeutung zugewiesen worden, wobei der Gesetzgeber der Medizingeschichte die inhaltliche Füllung dieses Unterrichtsbereichs überlassen hat. Die Lehrangebote zur Theorie der Medizin sind daher erfrischend divergent. Der hier unterbreitete Vorschlag versteht sich als kompakter und daher besonders einprägsamer Überblick zur Medizintheorie. Berücksichtigt werden nach allgemeinen Überlegungen zum Unterrichtsbereich wichtige Entwicklungslinien der medizinischen Wissenschaftstheorie mit ihren Zentralbegriffen, das Spektrum der klassischen Krankheits- und Gesundheitstheorien, die medizinische Semiotik sowie theoretische Grundbegriffe der wissenschaftlichen Medizin.
Wolfgang U. Eckart
10. Ethik in der Medizin
Zusammenfassung
Im Rahmen der ärztlichen Ausbildung ist im Querschnittsbereich GTE auch der „ärztlichen Ethik“ besondere Bedeutung zugewiesen worden. Dabei hat der Gesetzgeber den Fachvertretern für Geschichte und Ethik der Medizin die inhaltliche Füllung dieses Unterrichtsbereichs überlassen. Das Themenfeld wird inzwischen durch eine solche Vielzahl unterschiedlichster Kompendien und Lehrbücher behandelt, dass die Studierenden mittlerweile kaum noch unterscheiden können, welcher Wissenskanon nun tatsächlich für sie praxisnah und berufsrelevant ist. Der hier unterbreitete Vorschlag versteht sich vor diesem Hintergrund als kompakter und leicht lernbarer Überblick zur ärztlichen Ethik. Berücksichtigt werden nach allgemeinen Überlegungen zum Bereich Ethik in der Medizin wichtige Zentralbegriffe, Problemkreise und ethisch-rechtliche Grenzzonen, mit denen sich jede junge Ärztin und jeder junge Arzt bereits während des Studiums vertraut machen sollte. Auch im Bereich der ärztlichen Ethik und des Medizin- und Arztrechts sowie hinsichtlich anderer einschlägiger Rechts- und Ethikbereiche gilt das Gebot der Fort- und Weiterbildung.
Wolfgang U. Eckart
Backmatter
Metadaten
Titel
Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin
verfasst von
Prof. Dr. Wolfgang U. Eckart
Copyright-Jahr
2021
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-63425-7
Print ISBN
978-3-662-63424-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-63425-7