Gesunde Ernährung von Anfang an

Die Westliche 5-Elemente-Ernährung kombiniert auf einzigartige Weise das Beste aus der westlichen Ernährungsmedizin mit dem Wissen der 5-Elemente-Ernährung aus der Traditionellen Chinesischen Medizin. In meinem Buch Ea(s)t meets West – Fit und gesund mit der Westlichen 5-Elemente-Ernährung ist diese Art der Ernährung das erste Mal beschrieben worden. Die Verknüpfung von Medizin und Ernährung bietet eine fundierte Grundlage für Gesundheitserhaltung und Wohlbefinden. Sie ist die Quintessenz aus meinen beiden Ausbildungen und aus meiner beruflichen Erfahrung. Durch zahlreiche Beratungen, Vorträge und Kochworkshops und viele Fragen meiner Patienten ist etwas Neues entstanden – die Westliche 5-Elemente-Ernährung, die ich gemeinsam mit Frau Dr. Claudia Radbauer entwickelt habe. Diese Form der Ernährung haben wir auch optisch durch die Vitalpyramide dargestellt.

Ein entscheidender Abschnitt im Leben vieler Frauen beginnt mit dem Wunsch, Kinder zu bekommen, und natürlich in weiterer Folge mit dem Eintreten der Schwangerschaft. Viele körperliche Veränderungen, aber auch die Tatsache, dass es nicht mehr nur um einen selber geht, können einem Respekt einflößen. In der TCM beginnt man sich schon lange vor einer Schwangerschaft auf diese vorzubereiten. Ganz wichtig sind in diesem Zusammenhang eine ausgewogene, saisonale Ernährung sowie Bewegung an der frischen Luft und genug Schlaf. Lebensweise und Ernährung vor und während der Schwangerschaft und im Säuglings- sowie im Kindesalter haben einen entscheidenden Einfluss auf die Gesundheit und die Entstehung von Krankheiten, vor allem Stoffwechselstörungen, Adipositas und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das Gewicht vor und während der Schwangerschaft sowie die gewählten Nahrungsmittel spielen ebenfalls eine große Rolle und haben Auswirkungen auf die Konstitution und die Entwicklung des Kindes. Perinatale Prägung ist dazu ein Schlagwort, das wir immer häufiger hören.

Nach der Geburt und nach einer möglichen Stillzeit stellt die Einführung der ersten Nahrungsmittel einen großen Schritt dar. Qualität, Quantität, Mahlzeitenfolge sind wichtige Parameter, die beachtet werden sollten. Je hochwertiger die Ernährung in den ersten Lebensjahren ist, umso mehr Ungleichgewichten und Krankheiten kann vorgebeugt werden. Der Grundstein für ein gesundes Leben wird in dieser Zeit gelegt.

Der Zeitraum vom Baby bis zum Vorschulkind ist ein langer mit vielen unterschiedlichen Entwicklungsschritten. Wichtig dabei ist, nie aus den Augen zu verlieren, dass Kinder keine kleinen Erwachsenen sind, sondern eben Kinder. Nährstoff- und Energieverbrauch sind mit dem von Erwachsenen nicht vergleichbar. Die Verdauung von Säuglingen hat noch nicht ihre vollständige Funktion erreicht, daher brauchen sie im Verhältnis zum Körpergewicht wesentlich mehr Energie und Nährstoffe. Der steigende Bewegungsdrang und das stetige Wachstum stellen den Körper des Kindes vor große Herausforderungen. Der Bedarf ändert sich mit Alter und Größe. Passen Sie die Ernährung daher immer den neuen Bedingungen an. Kleinkinder haben andere Bedürfnisse als Kindergartenkinder. Vergessen Sie in diesem Zusammenhang nicht, dass Sie als Eltern lange Zeit die größte Vorbildwirkung für Ihr Kind haben!

Viele Beschwerden können mit recht einfachen Hausmitteln aus der Natur – seien es Gewürze, Kräuter oder Nahrungsmittel – behandelt werden. Auch Akupunktur und chinesische Kräuter können bei Schwangerschaftsbeschwerden, Kinderkrankheiten und wiederkehrenden Infekten sehr gut unterstützen. In einigen Fällen führt aber kein Weg an einem Arztbesuch vorbei. Lassen Sie manche Beschwerden nicht zu lange anstehen. Viele der hier angeführten Tipps haben mir und meinen Kindern sehr gute Dienste erwiesen und Infekte schneller oder erträglicher abheilen lassen.

Spezielle Ernährungsformen sind auch im Kindesalter ein Thema. Welche Ernährungsweise ist gut für mein Kind? Wie kann ich eine vegane, vegetarische oder flexitarische Lebensweise optimal umsetzen? Zur Anzahl an vegetarisch oder vegan lebenden Kindern gibt es derzeit noch keine genauen Daten. Es gab in den letzten Jahren einen starken Anstieg an Eltern, die sich für vegetarische Ernährung in Kindergärten und Schulen interessiert haben. Auch die Nachfrage in meiner Praxis nimmt immer mehr zu. Fachlich begründete Informationen sind den Eltern sehr wichtig.

Eine neue Art der Ernährung für Säuglinge, die aus England kommt – das Baby-led Weaning – hat an Beliebtheit zugenommen, doch sie ist stark umstritten. Informationen zu diesem Thema finden Sie ebenfalls in diesem Kapitel.

Essen ist in aller Munde. Und doch gibt es immer mehr Kinder, die ein Thema mit ihrer Ernährung haben. Ist Essen einmal zum Problem geworden, sei es zu viel oder zu wenig, fällt es schwer, die vielen Emotionen wieder loszuwerden. Jede Mahlzeit wird zum Kampf und eine normalerweise sehr soziale, entspannte Aktivität zum Albtraum. Essen wird nur noch in gesund und vermeintlich ungesund, in zu viele Kalorien oder zu wenig Kalorien oder in verträgliche und unverträgliche Nahrungsmittel eingeteilt.

In diesem Kapitel bekommen Sie einen kurzen Überblick über jene Nahrungsmittel, die Sie in Schwangerschaft und Stillzeit am häufigsten verzehren und die Sie Ihren Kindern bis zum Vorschulalter geben sollten. Es sind viele verschiedene Artikel und Meinungen zu den unterschiedlichen Nahrungsmitteln in diesen Lebensphasen im Umlauf. Befragt man das Internet, erhält man noch dazu viel nicht fundiertes Wissen, das vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen wurde. Ich habe mich bemüht, ernährungswissenschaftliche Aspekte sowie Studien, die in diesem Zusammenhang wichtig sind, einfließen zu lassen, allerdings ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Ich habe versucht, mein Wissen aus beiden Welten, der westlichen Ernährungswissenschaft und der Ernährung nach den 5 Elementen, mit einzubringen.

Mir ist es in diesem Zusammenhang wichtig, einen ausreichenden Vorrat an Grundnahrungsmitteln zu Hause zu haben, damit gesunde Speisen zubereitet werden können, wenn es einmal schnell gehen muss. Da mir die Herkunft unserer Lebensmittel am Herzen liegt, gebe ich auch einen kurzen Einblick in das Thema Nachhaltigkeit, Regionalität und Saisonalität.

Eine vorausschauende Planung für einen ausgewogenen Speiseplan ist sehr wichtig. Ein paar Dinge gilt es zu beachten, dann erspart man sich viel Mühsal im Nachhinein. Wichtige Grundnahrungsmittel wie Reis, Nudeln, Mehl, Flocken, Kartoffeln, Zwiebeln, Tomatensauce, Butter, Milch und Eier sowie Gewürze sollte man immer zu Hause auf Vorrat haben. Je nach Geschmack lässt sich diese Liste unendlich erweitern. Obst, Gemüse und Kräuter sollte man frisch und je nach Saison kaufen und schnell verarbeiten. Fisch und Fleisch müssen nach dem Einkauf ebenfalls verkocht werden. Es bietet sich an, 2- bis 3-mal in der Woche frische Nahrungsmittel zu besorgen und einmal im Monat einen Großeinkauf zu starten.

Kochen soll Spaß machen. Beziehen Sie Ihre Kinder so oft wie möglich ein.

Dieses Kapitel enthält einfache Rezepte für den Familienalltag, die sich bei mir, meiner Familie und meinen Patienten bewährt haben. Der Fokus liegt auf regionalen und saisonalen Zutaten.

Kinder vergessen oft zu trinken. Man muss sie mehrmals am Tag daran erinnern. Am besten hat man immer etwas griffbereit. Doch auch in Schwangerschaft und Stillzeit ist eine regelmäßige Flüssigkeitsaufnahme sehr wichtig. Im Sommer eignen sich natürlich andere Getränke als im Winter. Hier werden noch einmal alle Getränke aus den bisherigen Kapiteln auf einen Blick zusammengefasst.

Um für ein Kind im Wachstum eine optimale Energie- und Nährstoffversorgung über den Tag zu gewährleisten, dürfen 1–2 kleine Jausen nicht fehlen. Eine bietet sich am Vormittag zwischen Frühstück und Mittagessen an, die zweite am Nachmittag. Es ist dabei nicht von dauerndem Snacken die Rede, sondern von kleinen Mahlzeiten zwischendurch.