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Erschienen in: Die Onkologie 12/2022

03.11.2022 | Lungenkarzinome | Leitthema

Adjuvante Mediastinalbestrahlung bei nichtkleinzelligem Lungenkarzinom (pN2)

verfasst von: Prof. Dr. med. E. Gkika, T. Schimek-Jasch, H. Hoffmann

Erschienen in: Die Onkologie | Ausgabe 12/2022

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Zusammenfassung

Hintergrund

Patienten mit einem nichtkleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) im Stadium IIIA N2 weisen ein hohes Rezidivrisiko mediastinal auf. Während im adjuvanten Setting bei lokal fortgeschrittenen Tumoren die Systemtherapie die Therapie der Wahl ist, blieb die Rolle der adjuvanten Radiotherapie kontrovers, insbesondere nach einer R0-Resektion. In den letzten 50 Jahren sind mehrere (kleinere) prospektive randomisierte Studien und Metaanalysen durchgeführt worden. Während für die Patienten ohne mediastinalen Befall die Radiotherapie keinen positiven Effekt aufwies, hat sich in Subgruppenanalysen ein Vorteil für die postoperative Radiotherapie (PORT) in der pN2-Situation angedeutet. In 2 prospektiven randomisierten Multizenterstudien (LungART und PORT-C), die sich auf diese Subgruppe der Patienten fokussiert hatten, zeigte sich im Gesamtkollektiv der Patienten kein Vorteil durch die PORT für das krankheitsfreie oder das Gesamtüberleben gegenüber keiner PORT, obwohl in beiden Studien die PORT zu einer signifikanten Reduktion des mediastinalen Rezidivrisikos führte. Ferner korrelierte in der PORT-C-Studie die PORT mit einer statistisch signifikanten Verbesserung des krankheitsfreien Überlebens sowie des lokalrezidivfreien Überlebens nach 3 Jahren in der „Per-Protokoll-Analyse“.

Schlussfolgerung

Die PORT führt nicht zu einem Überlebensvorteil bei unselektionierten Patienten mit lokal fortgeschrittenen NSCLC und mediastinalem Lymphknotenbefall (pN2) nach einer R0-Resektion. Selektionierte Patienten mit bestimmten Risikokriterien wie z. B. einem extrakapsulären Lymphknotenbefall oder mit einer hohen Anzahl befallener Lymphknoten oder nach einer inkompletten Resektion, wie z. B. einer unzureichenden Anzahl entfernter Lymphknotenstationen können, durch die signifikante Senkung des mediastinalen Rezidivrisikos, von einer PORT profitieren.
Literatur
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Metadaten
Titel
Adjuvante Mediastinalbestrahlung bei nichtkleinzelligem Lungenkarzinom (pN2)
verfasst von
Prof. Dr. med. E. Gkika
T. Schimek-Jasch
H. Hoffmann
Publikationsdatum
03.11.2022
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Onkologie / Ausgabe 12/2022
Print ISSN: 2731-7226
Elektronische ISSN: 2731-7234
DOI
https://doi.org/10.1007/s00761-022-01254-0

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