Erschienen in:
06.06.2019 | Atopische Dermatitis | Leitthema
Einfluss von Ernährung, autoimmunen Volkskrankheiten und Rauchen auf die Erkrankungshäufigkeit von Fußmykosen
verfasst von:
apl. Prof. Dr. med. G. Daeschlein, L. Rauch, H. Haase, A. Arnold, S. Lutze, S. von Podewils, M. Niggemeier, M. Jünger
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 8/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Fußmykosen einschließlich Onychomykosen sind weltweit verbreitete Infektionserkrankungen. Zur Abklärung möglicher präventiv nutzbarer Einflussfaktoren sollte erstmalig im Rahmen einer regional landesweiten flächendeckenden Erhebung anhand zufällig ausgewählter Einwohner in Mecklenburg‐Vorpommern der Einfluss bestimmter Ernährungsgewohnheiten, häufiger autoimmuner Komorbiditäten und Rauchen auf die Prävalenz von Fußmykosen untersucht werden.
Ziele
Es erfolgte die Ermittlung potenzieller neuer Einflussfaktoren der Mykoseentstehung, um ggf. präventive Maßnahmen ableiten zu können.
Methodik
Im Rahmen der Study of Health in Pomerania (SHIP) in Mecklenburg‐Vorpommern wurden insgesamt 2523 Probanden auf das Vorliegen von Mykosen am Körper untersucht und mykologisch beprobt. Mittels Fragebogen wurden die Komorbiditäten Leiden unter Allergie, Heuschnupfen, Neurodermitis und Psoriasis erfragt, außerdem Ernährungsgewohnheiten sowie Rauchverhalten.
Ergebnisse
Bei 8 % der 2504 untersuchten Probanden wurde eine Mykose am Körper, bei 6,5 % eine Onychomykose, bei 3,7 % eine Tinea pedis und bei 0,2 % Tinea corporis diagnostiziert. Tinea pedis zeigte eine signifikante Assoziation mit Psoriasis, Heuschnupfen und atopischer Dermatitis sowie mit häufigem Verzehr von gekochten Kartoffeln, Haferflocken, Müsli, Cornflakes, Teigwaren und Reis. Die Onychomykose zeigte eine positive Assoziation mit dem gehäuften Verzehr von gekochten Kartoffeln. Zigarettenkonsum war im Trend protektiv für das Auftreten kulturpositiver Fußmykosen, dabei signifikant protektiv gegenüber dem Nachweis von Dermatophyten allgemein und signifikant gegenüber Trichophyton (T.) rubrum und T. mentagrophytes complex.
Schlussfolgerungen
Die Autoimmunkrankheiten Psoriasis und atopische Dermatitis und Rhinitis allergica scheinen Fußpilzerkrankungen zu begünstigen. Bei rezidivierenden Fußmykosen sollte eine kohlenhydratreiche Ernährung hinterfragt werden. Nikotingenuss scheint die Haut vor Pilzbefall und möglicherweise auch vor klinischer Manifestation zu schützen.