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DGIM Innere Medizin
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Publiziert am: 27.12.2023

Autosomal dominante polyzystische Nierenerkrankung (ADPKD)

Verfasst von: Sita Arjune, Sebastian Strubl und Roman-Ulrich Müller
Die autosomal dominante polyzystische Nierenerkrankung (ADPKD) ist die häufigste hereditäre Nierenerkrankung. Sie ist durch langsames, kontinuierliches Zystenwachstum beider Nieren charakterisiert. Zentrale Folge ist der Verlust der Nierenfunktion und die Notwendigkeit einer Nierenersatztherapie, welche im Mittel in der 6. Lebensdekade erreicht wird. Zusätzlich ist die ADPKD durch zahlreiche extrarenale Manifestationen, sowie lokale Schmerzen und Beschwerden geprägt. Neben supportiven Maßnahmen ist seit 2015 mit Tolvaptan das erste zielgerichtete Medikament zugelassen, das den Verlust der Nierenfunktion verlangsamen, diesen aber ebenso wie die Zystenbildung nicht stoppen oder rückgängig machen kann.

Definition

Die autosomal dominante polyzystische Nierenerkrankung (ADPKD) ist eine der häufigsten vererbten Erkrankungen und die häufigste hereditäre Nierenerkrankung mit – in Anbetracht der genetischen Prävalenz von 1:1000 – geschätzt ca. 80.000 Betroffenen in Deutschland (Lanktree et al. 2018). Eine pathologisch gesteigerte Proliferation der Tubuluszellen zusammen mit einer übermäßigen Sekretion sind Grundlage des kontinuierlichen renalen Zystenwachstums mit konsekutiver Nierenvergrößerung und Abnahme der Nierenfunktion über mehrere Jahrzehnte (Müller und Benzing 2018; Cornec et al. 2019) (Abb. 1). Die Erkrankung führt im durchschnittlichen Alter von 50–60 Jahren zur Notwendigkeit einer Nierenersatztherapie und stellt durch lokale Schmerzen, psychische Belastung, Komplikationen wie Zystenrupturen und -infektionen sowie zahlreiche extrarenale Manifestationen, wie z. B. extrarenale Zysten und kardiovaskuläre Veränderungen, eine erhebliche Belastung für betroffene Patienten*innen und deren Familien dar (Chebib und Torres 2016).

Pathophysiologie

Genetische Grundlagen

Die ADPKD ist eine genetisch heterogene Erkrankung. Sie wird als Ziliopathie definiert, nachdem die unterschiedlichen Genmutationen zur Funktionseinschränkung von Proteinen führt, die mit primären Zilien assoziiert sind (Reiter und Leroux 2017). Bei einem Großteil der Betroffenen finden sich Mutationen in 2 Genen: PKD1 (Chromosom 16p 13.3) in ca. 75 % der Fälle und PKD2 (Chromosom 4q21) in ca. 15 % der Fälle. PKD1 kodiert für Polycystin-1, ein membranständiges Protein mit einer Größe von ca. 460 kDa. PKD2 kodiert für Polycystin-2/TRPP2 (engl. transient receptor potential polycystic), ein Mitglied der TRP-Familie von Kalzium-permeablen Ionenkanälen mit einer Größe von ca. 110 kDa. Interessanterweise zeigen trunkierende PKD1-Mutationen einen deutlich schnelleren Krankheitsverlauf als PKD2-Mutationen (Cornec-Le Gall et al. 2016). Allerdings zeigt sich eine starke Variabilität des Krankheitsverlaufs nicht nur inter-, sondern auch intrafamiliär. Dies führte zu der allgemein akzeptierten und klinisch-relevanten „three-hit-theory“, welche postuliert, dass neben der ubiquitär vererbten Keimbahnmutation eine 2., somatische Mutation des gesunden Allels hinzukommt (Loss of heterozygosity „LOH“), ehe es zur Ausbildung der Zysten kommt (Watnick und Germino 1999). Weitere Tiermodell-basierte Experimente legen schließlich nahe, dass zusätzliche Nierenschädigungen unterschiedlichster Ursache als „third-hit“ maßgeblich die Krankheitsprogression beeinflussen und die variablen Krankheitsverläufe erklären dürften (Weimbs 2011). Somit stellt die Prävention von nierenschädigenden Einflussfaktoren die Basis der supportiven Therapie bei ADPKD dar (siehe Abschn. 7) (Müller und Benzing 2018). Aktuell ist jedoch nicht abschließend geklärt, ob eine LOH zwingend vorliegen muss oder ob eine grenzwertig verringerte Proteinexpression im Sinne einer Haploinsuffizienz ebenfalls ausreichend ist (Ong und Harris 2015). Weitere vor Kurzem beschriebene Gene, wie z. B. GANAB- oder IFT140, sind für die deutlich selteneren Fälle ohne PKD1/PKD2-Mutation verantwortlich (Porath et al. 2016; Cornec-Le Gall et al. 2018; Lanktree et al. 2021; Senum et al. 2022). In vermutlich ca. 5–7 % der Fälle kann momentan auch weiterhin keine Mutation identifiziert werden (Cornec et al. 2019; Torres et al. 2007). Weiterhin ist zu erwähnen, dass eine beträchtliche Phänotyp-Überlappung mit anderen genetischen Nierenerkrankungen besteht, wie z. B. der HNF1β-assoziierten Nephropathie und familiären Tumorsyndromen (Tuberöse Sklerose, von-Hippel-Lindau-Erkrankung, Birt-Hogg-Dubé-Syndrom).

Molekularer Mechanismus

Sowohl die physiologische Funktion von Polycystin-1 und -2 als auch der exakte Pathomechanismus der ADPKD sind bisher nicht zufriedenstellend geklärt. Polycystin-1 ist ein komplex strukturiertes Transmembranprotein. Die intrazelluläre (carboxyterminale) Domäne von Polycystin-1 interagiert mit Polycystin-2, ein nicht-selektiver Kationenkanal aus der Subfamilie der transienten Rezeptorpotenzial (TRP)-Kanäle (Müller und Benzing 2018). Lokalisiert im primären Zilium interagieren Polycystin-1 und Polycystin-2 als Polycystin-Komplex, und sind vermutlich u. a. relevant für die Detektion extrazellulärer Reize, interzellulärer Kontakte sowie für die Homöostase des tubulären Epithels (Chebib et al. 2015; Bergmann et al. 2018). Hierbei scheint u. a. ein durch den Komplex gesteuertes Ca2+-Signal wichtig (Rydholm et al. 2010; Doerr et al. 2016). Zusätzlich konnte gezeigt werden, dass Polycystin 1 Fragmente in den Zellkern und die Mitochondrien translokalisieren, wodurch sie zahlreiche Signalkaskaden inkl. G-Protein-assoziierte Signalmechanismen, mTOR-Signaling, und STAT-Signalling zu regulieren scheinen (Ong und Harris 2015; Bergmann et al. 2018; Strubl et al. 2020). Funktionslosigkeit bzw. verminderte Expression der Polycystine führt zu einer gestörten planaren Zellpolarität, erhöhter Proliferationsrate und Apoptose (Wang et al. 2019). Der erniedrigte Kalziumspiegel induziert intrazellulär eine vermehrte Bildung von cyclischem Adenosinmonophosphat (cAMP), was wiederum eine Stimulation der Proteinkinase A (PKA) zu Folge hat, die zu einer Steigerung der Cl--abhängigen Sekretion führt (Chebib et al. 2015; Jouret und Devuyst 2020). Zusätzlich wurde in den vergangenen Jahren eine Dysregulation der immunvermittelten renalen Inflammation beschrieben. In jüngster Zeit wurde zudem festgestellt, dass Zystenepithelzellen ausgeprägte metabolische Veränderungen – u. a. Warburg-Effekt mit Abhängigkeit von Glucose – aufweisen (Rowe et al. 2013; Warner et al. 2016).

Epidemiologie

Die genetische Prävalenz der ADPKD liegt bei ca. 1:1000, wobei von einer etwas geringeren Prävalenz klinisch relevanter Erkrankungen ausgegangen wird (Lanktree et al. 2018). Aufgrund des autosomal dominanten Erbganges besteht eine gleichmäßige Verteilung zwischen den Geschlechtern. Die Penetranz pathogener Varianten beträgt 100 % (Haumann et al. 2018).

Klinische Präsentation und Verlauf

Auch wenn die Nierenfunktion meist bis zur 4. Lebensdekade erhalten ist, beginnt die Zystenbildung deutlich früher. Eine kürzliche Studie zeigte, dass bereits im Alter von 16 Jahren im Regelfall mittels MRT bereits mehr als 10 Zysten nachweisbar sind (Pei et al. 2015). Zu den Erstmanifestationen gehören zudem häufig eine früh einsetzende arterielle Hypertonie (ca. 80 %), Flanken- oder Abdominalschmerzen (ca. 60 %) sowie eine Mikro- oder Makrohämaturie (ca. 50 %). Eine milde Proteinurie kommt vor, aber eine deutliche Proteinurie (> 1 g/Tag) ist eher untypisch. Im Verlauf führt die progrediente Zystogenese zu einer kontinuierlichen Abnahme der Nierenfunktion. Die Progressionsrate ist hierbei basierend auf der „Three-Hit-Theory“ stark variabel und zusätzlich abhängig von der zugrunde liegenden Genmutation. Patienten*innen mit einer trunkierenden PKD1-Mutation zeigen eine schnellere Krankheitsprogression mit Nierenversagen zwischen dem 50. und 60 Lebensjahr, während PKD2-Mutationen meist erst um das 70. Lebensjahr hierzu führen (Cornec-Le Gall et al. 2016).
Zusätzlich führt das progrediente Zystenwachstum zu einer stetigen Zunahme des Nierenvolumens. Während normalerweise beide Nieren ca. 0,5 % des Körpergewichts ausmachen, können Zystennieren eines/einer ADPKD-Patienten*in in Extremfällen über 20 kg wiegen und 20 % des Körpergewichts in Anspruch nehmen (Ekser und Rigotti 2010). Dies kann nicht nur zu progredienten Flanken- und Bauchschmerzen, sondern auch zu einer Kompression benachbarter Organe, insbesondere des Magen-Darm-Trakts und damit verbundener Symptome, wie Völlegefühl, Übelkeit und Stuhlunregelmäßigkeiten, führen. Ebenfalls kommtes – insbesondere bei relevanter Leberbeteiligung – zu einer sichtbaren Distension des Abdomens mit konsekutiver Bewegungseinschränkung (Torres et al. 2007).
Nicht zuletzt können bei einer ADPKD zahlreiche weitere renale Komplikationen auftreten, die zu akuten Beschwerden führen und den Nierenfunktionsverlust beschleunigen können. Hierzu zählt in erster Linie die Infektion von Zysten, die sowohl durch aufsteigende urogenitale Keime, aber auch durch eine hämatogene Streuung meist gastrointestinaler Keime entstehen kann. Diese Komplikation präsentiert sich zumeist durch akute Flankenschmerzen sowie Fieber und Schüttelfrost. Diagnostisch dienen Blut- und Urinkulturen zum (häufig nicht erfolgreichen) Erregernachweis sowie Kontrastmittel-gestützte Schnittbildgebung bzw. PET-CT zur Visualisierung, wobei die Identifikation der infizierten Zyste häufig nicht gelingt. Sollte die Identifikation der infizierten Zyste gelingen, kann auch eine Zystendrainage zum Erregermachweis erwogen werden. Zysteninfektionen bedürfen einer meist prolongierten Therapie über 4–6 Wochen mit lipidlöslichen und somit zystengängiger Antibiotika (z. B. Fluorchinolone, Cotrimoxazol) (Jouret et al. 2012). Differenzialdiagnostisch ist die Zysteninfektion von einer Zystenruptur oder -einblutung zu unterscheiden, die ebenfalls durch akute Schmerzen charakterisiert ist (Suwabe 2020). Weiterhin zeigen ADPKD-Patienten*innen ein erhöhtes Risiko für Nephrolithiasis (ca. 20 %; Allgemeinbevölkerung 7–10 %). Nierenzellkarzinome treten zwar auch bei ADPKD-Patienten*innen auf, zeigen sich aber – im Gegensatz zu den mit Zystennieren assoziierten Tumorsyndromen – wenn überhaupt im Vergleich zur Normalbevölkerung nur geringfügig gehäuft.

Arterielle Hypertonie

Die arterielle Hypertonie ist häufig eine der ersten Manifestationen der ADPKD (50–70 %), die bereits im Kindesalter (35 %) vor einem Nierenfunktionsverlust auftreten kann (Massella et al. 2018). Die Pathogenese ist nicht abschließend geklärt. Eine frühzeitige Nierenzysten-assoziierte Aktivierung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS) scheint jedoch wahrscheinlich (Massella et al. 2018; Rahbari-Oskoui et al. 2014; Chapman et al. 1990; Barrett et al. 1994). Die arterielle Hypertonie stellt einerseits einen bedeutenden unabhängigen Risikofaktor für die Progressionsrate der ADPKD dar (Cornec-Le Gall et al. 2016), andererseits prädisponiert sie für ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko, sodass die antihypertensive Therapie eine zentrale Rolle in der supportiven Therapie der ADPKD einnimmt.

Extrarenale Manifestationen

Als systemische Erkrankung finden sich neben der renalen Beteiligung auch eine Vielzahl extrarenaler Manifestationen bei ADPKD (siehe Abb. 2). Dies lässt sich durch die Natur der ADPKD als Ziliopathie und die Bedeutung von Primärzilien für nahezu jedes Gewebe gut erklären. Die relevantesten extrarenalen Manifestationen sind im folgenden Abschnitt beschrieben.

Kardiovaskuläre Manifestationen

Weiterhin ist die ADPKD mit zahlreichen kardiovaskulären Manifestationen assoziiert. Während Herzklappenvitien, insbesondere die Mitralinsuffizienz, relativ häufige Begleiterkrankungen darstellen, können seltener z. B. auch Koronargefäßanomalien auftreten (Arjune et al. 2022). Komplexe Herzfehler bei ADPKD sind zwar seltener, dennoch gehäuft beschrieben worden. Dementsprechend sollte eine kardiologische Abklärung mittels Echokardiografie bei jedem/jeder ADPKD-Patienten*in erfolgen.
Eine der bei ADPKD-Patienten*innen gefürchteten extrarenalen Manifestationen ist das intrakranielle Aneurysma. Das Risiko hierfür ist (Prävalenz 9–12 %) verglichen zur Allgemeinbevölkerung (Prävalenz 2–3 %) erhöht (Irazabal et al. 2011; Xu et al. 2011; Flahault et al. 2018; Ahlhelm 2012). Insbesondere eine positive Familienanamnese stellt eine Prädisposition dar (Prävalenz 21–25 %) (Irazabal et al. 2011; Xu et al. 2011). Das Rupturrisiko bei vorhandenem Aneurysma ist jedoch grundsätzlich gegenüber der Allgemeinbevölkerung nicht erhöht. Momentan wird ein generelles Screening auf Aneurysmata aus verschiedenen Überlegungen nicht empfohlen (u. a. der häufig fehlenden Konsequenz und der Risiken nicht nötiger Interventionen). Ein Screening wird aktuell regelhaft v. a. bei neu aufgetretenen Kopfschmerzen, Risikoberufen (Piloten, Busfahrer, etc.) und positiver Familienanamnese durchgeführt. In letzterem Fall werden zusätzlich Verlaufskontrollen alle 3–5 Jahre empfohlen. Nichtsdestotrotz sollte das Risiko mit allen Patienten*innen erörtert und bei starkem Wunsch auch eine Bildgebung (im Regelfall MRT ohne Kontrastmittel) angeboten werden. Extrakranielle Aneurysmata und Dissektionen sind bei ADPKD-Patienten*innen beschrieben, aber selten, sodass hier in Abhängigkeit der Familienanamnese und bei insuffizienter Studienlage Einzelfallentscheidungen getroffen werden müssen (Wilkinson et al. 2019; Silverio et al. 2015; Perrone et al. 2015).

Extrarenale Zysten

Leberzysten gehören zu den häufigsten extrarenalen Zysten der ADPKD. Bei Patienten*innen über 35 Jahren wird eine Prävalenz von bis zu 70 % angenommen, wobei sich das Spektrum von vereinzelten Leberzysten bis zum Erscheinungsbild der schweren polyzystischen Lebererkrankung (PLD) erstreckt (de Miranda Henriques und de Morais Villar 2015). Während die Leberfunktion unbeeinträchtigt bleibt, führt die seltenere Beteiligung im Sinne einer schweren polyzystischen Lebererkrankung durch die Zunahme des Lebervolumens häufig zu lokalen Beschwerden wie Völlegefühl, gastroösophagealem Reflux Oberbauchschmerzen sowie Beschwerden im Zuge einer portalen Hypertension oder eines Vena-Cava-Kompressionssyndroms (Jiang et al. 2019; Serafini und Carey 1999; Sasaki et al. 2002). Frauen haben ein deutlich höheres Risiko als Männer. Dies ist vor allem durch das weibliche Geschlechtshormon Östrogen zu erklären, das nachweislich das Leberwachstum bei ADPKD triggert. Dementsprechend sollte bei Patienten*innen mit polyzystischer Leber die Gabe von Östrogenen vermieden werden, während das Erreichen der Menopause sich grundsätzlich positiv auswirkt (Aapkes et al. 2021). Dies sollte für das Management der ADPKD/PLD klinisch berücksichtigt werden.
Seltener können sich Milz-, Ovarial-, Gehirn- oder Pankreaszysten (7–36 %) zeigen. Letztere bedürfen einer differenzialdiagnostischen Evaluation bzw. Verlaufskontrollen zum Ausschluss von intraduktalen, papillär-muzinösen Neoplasien (IPMN) (Kim et al. 2016; Sato et al. 2009). Im Regelfall ist von einer benignen Manifestation der ADPKD auszugehen und Interventionen sollten vermieden werden.

Diagnostik

Die Diagnose kann in den meisten Fällen klinisch anhand von Familienanamnese und bildgebenden Verfahren, wie Sonografie, MRT bzw. CT, gestellt werden. Der Großteil aller ADPKD-Patienten*innen hat aufgrund des autosomal dominanten Erbgangs eine positive Familienanamnese. Bei negativer Familienanamnese ist von einer Spontanmutation, einer bei den Eltern nicht diagnostizierten Erkrankung oder unklarer Familienkonstellation auszugehen. Auch muss in diesen Fällen an Differenzialdiagnosen gedacht werden. Immer in die Diagnosestellung mit einbezogen werden sollten extrarenale Manifestationen, die entweder die Diagnose ADPKD erhärten oder auf seltenere Differenzialdiagnosen hindeuten können. Neben der Diagnosestellung dient die Diagnostik bei ADPKD zur Abschätzung des Krankheitsverlaufs, um die Beratung zu verbessern und die Indikation einer möglichen gezielten Therapie zu prüfen.

Diagnostik bei positiver Familienanamnese

Bei Patienten*innen mit einer positiven Familienanamnese kann die Diagnose mit zunehmendem Alter in der Bildgebung gestellt werden. Für eine typische ADKPD sind beidseitige mit über das gesamte Parenchym verteilten Zysten durchsetzte und vergrößerte Nieren typisch. Die hierfür klassisch verwendeten Ultraschall-Diagnosekriterien können in Anbetracht der zunehmenden Sensitivität der Geräte vermutlich die Zahl der Zysten nicht korrekt bestimmen helfen. Inzwischen kann davon ausgegangen werden, dass bei einer Schwelle von 10 Zysten und positiver Familienanamnese eine sichere Diagnosestellung als auch ein Ausschluss der Erkrankung möglich ist (Pei et al. 2015). Ein rein bildgebender Ausschluss der Erkrankung im Alter von < 30 Jahren ist trotz der in jungem Alter teils noch geringen Zystenbildung möglich, sollte jedoch im Moment noch mit Zurückhaltung betrachtet werden.

Diagnostik bei negativer Familienanamnese

Für Patienten*innen mit negativer Familienanamnese sind weiterhin keine gesicherten bildgebenden Diagnosekriterien etabliert. Eine ADPKD wird meist trotzdem klinisch bei beidseitig vergrößerten Nieren sowie ≥ 10 Zysten in jeder Niere, typischen extrarenalen Manifestationen und fehlendem Hinweis auf seltenere Differenzialdiagnosen diagnostiziert. Eine humangenetische Analyse sollte zur Sicherung der Diagnose sowie Einschätzung der Progressionsrate zusätzlich angeboten werden (Chapman et al. 2015).

Diagnostik zur Einschätzung des Krankheitsverlaufs

In den letzten Jahren wurden multiple klinische Merkmale ermittelt, die der Beurteilung des Krankheitsverlaufs dienen. Im Allgemeinen ist die Prognose bei ADPKD jedoch nicht sehr präzise und die Verwendung eines einzigen Parameters zu unsicher, sodass multiple klinische Einflussfaktoren berücksichtigt werden. Der am häufigsten verwendete Parameter ist hierbei das größenadaptierte Gesamtnierenvolumen (engl. Height-adjusted Total kidney volume, TKV) (Irazabal et al. 2015). Unter Einbeziehung von Alter und Geschlecht lässt sich hieraus die Mayo-Klassifikation errechnen, die das Risiko der Dialysepflichtigkeit in 10 Jahren und somit die Progressionsrate einschätzt (1A: 2,2–2,4 % – 1E: 22,3–66,9 %) (Irazabal et al. 2015). Zusätzlich kann der durchschnittliche Dialyseeintritt bei positiver Familienanamnese, der langjährige Nierenfunktionsverlauf sowie die Existenz und der Beginn von urologischen Komplikationen bzw. arterieller Hypertonie bei der Einschätzung helfen. Bei einer diskrepanten Konstellation dieser beschriebenen Parameter oder fehlenden Daten, sollte zusätzlich eine humangenetische Analyse zur weiteren Einschätzung der Krankheitsprogression erwogen werden. So weisen PKD1-Mutationen einen deutlich schnelleren Krankheitsverlauf auf als PKD2-Mutationen. Darüber hinaus zeigen neuere Erkenntnisse, dass die Art der PKD1-Variante ebenfalls einen wichtigen Einfluss auf das Fortschreiten der ADPKD hat und unterstreichen die Bedeutung der Unterscheidung zwischen trunkierenden und nicht-trunkierenden Varianten bei PKD1 (Lanktree et al. 2021; Higashihara et al. 2018). Der PROPKD-Score bietet eine gute Möglichkeit aus humangenetischem Befund und klinischen Komplikationen (urologische Beschwerden und arterielle Hypertonie < 35 Jahren) objektive Rückschlüsse auf die Krankheitsprogression zu ziehen (Cornec-Le Gall et al. 2016).

Differenzialdiagnostik

Der autosomal dominante Erbgang in Verbindung mit dem Manifestationsalter (30–60. Lebensjahr) schließt die meisten rezessiven Erkrankungen (z. B. Nephronophthise, Bardet-Biedel-Syndrom, Meckel-Gruber-Syndrom, autosomal rezessive polyzystische Nierenerkrankung [ARPKD]) aus. Diese zeigen im Regelfall eine auf die Generation des/der Indexpatienten*in begrenzte Familienanamnese und sind darüber hinaus deutlich seltener als die ADPKD. Die Erkrankungen des Nephronophthise-Komplexes gehen im Regelfall nicht mit vergrößerten Nieren und einer strikten Zystenlokalisation an der Mark-Rinden-Grenze einher. Außerdem treten extrarenale Manifestationen auf, die bei ADPKD nicht zu finden sind und insgesamt sehr seltene Erscheinungen darstellen (z. B. Situs inversus, Retinitis pigmentosa, Hexadaktylie). Die ARPKD wurde früher für eine reine Erkrankung des Kindesalters gehalten. Inzwischen ist klar, dass ein relevanter Anteil der Patienten*innen das Erwachsenenalter mit noch erhaltener Nierenfunktion erreicht. Im Gegensatz zur ADPKD geht die ARPKD klassischerweise mit einem Caroli-Syndrom einher (Leberfibrose und Erweiterung der Gallengänge). Die autosomal-dominant vererbte HNF1b-assoziierte Nierenerkrankung kann der ADPKD bzgl. Zystenbildung ähneln. Sie geht aber mit deutlich anderen extrarenalen Manifestationen, wie z. B. einem MODY-Diabetes, einher. Wichtig ist, die ADPKD von Tumorsyndromen mit Zystennieren abzugrenzen. Diese sind deutlich seltener als die ADPKD, haben aber ebenfalls einen autosomal dominanten Erbgang. Im Zweifelsfall sollte eine genetische Sicherung angestrebt werden, wobei meist die extrarenalen Manifestationen einen klaren Hinweis liefern. Patienten*innen mit tuberöser Sklerose (TSC) können bilaterale Zystennieren entwickeln, die sich im Anfangsstadium kaum von ADPKD-Nieren unterscheiden. Allerdings kommt es seltener zur signifikanten Nierenfunktionseinschränkung, während der gleichzeitige, häufig bilaterale Nachweis eines renalen Angiomyolipoms zusammen mit typischen extrarenalen Manifestationen praktisch diagnostisch für TSC ist. Auch Patienten*innen mit einem von Hippel-Lindau- oder Birt-Hogg-Dubé-Syndrom, die beide mit Nierenzellkarzinomen einhergehen, können Zysten entwickeln. Auch hier kommt es i. d. R. erst zur Funktionseinschränkung, wenn aufgrund rezidivierender Tumore Teile der Niere entfernt werden müssen.

Therapie

Das Basismanagement der ADPKD besteht aus einer supportiven Therapie, die sich in der Vergangenheit vor allem von anderen chronischen Nierenerkrankungen ableitete. Hierzu zählen allgemeine Lebensstilanpassungen, wie regelmäßiger Sport, eine gesunde Ernährung (z. B. mediterrane Diät), der Verzicht auf Nikotin sowie der Verzicht auf nephrotoxische Medikamenten (z. B. NSAR). In den letzten Jahren wurde die supportive Therapie jedoch durch ADPKD-spezifische klinische Studien ergänzt und optimiert (Tab. 1). So spielt die Vermeidung von Übergewicht eine wichtige Rolle (Warner et al. 2016; Hopp et al. 2022). Die HALT-PKD-Studie erwies einen Vorteil einer strikten antihypertensiven Therapie in frühen ADPKD-Krankheitsstadien (Irazabal et al. 2016). Dementsprechend sollte bei Patienten*innen jünger als 50 Jahre und mit einer eGFR > 60 ml/min/1,73 m2 eine strikte Blutdruckeinstellung unter < 110/75 mmHg in der Eigenmessung (< 120/80 mmHg Praxismessung) angestrebt werden. ADPKD-Patienten*innen in fortgeschrittenen Stadien sollten ein Standardziel von < 130/80 mmHg (Praxismessung) verfolgen. Aufgrund der erhöhten RAAS-Aktivität erscheint Blockade sinnvoll. Eine duale RAAS-Blockade zeigte keine weiteren Vorteile (Irazabal et al. 2016; Torres et al. 2014). Weitere Analysen großer ADPKD-Kohorten zeigten eine klare Assoziation der Kochsalzzufuhr mit der Krankheitsprogression, sodass eine Reduktion der Kochsalzzufuhr auf < 5–7 g/Tag empfohlen wird (Kramers et al. 2020; Torres et al. 2017a). Der Blutdruckeinstellung und dem Verzicht auf Rauchen kommt auch bzgl. der intrakraniellen Aneurysmata bei ADPKD eine besondere Bedeutung zu (Lefèvre et al. 2022). Bei ADPKD-Patienten*innen mit Leberzysten sollte zudem eine Östrogengabe aufgrund dessen Wirkung auf das Leberzystenwachstum vermieden werden (Sherstha et al. 1997). Schwangerschaften sind insbesondere bei erhaltener Nierenfunktion bei ADPKD gut möglich, sollten aber durch eine Beratung eines Zentrums mit Erfahrung auf diesem Gebiet begleitet werden. Schließlich wird eine ausreichende Trinkmenge von > 3 l/Tag empfohlen. Dies dient zum einen der Prävention einer Nephrolithiasis, die bei ADPKD-Patienten*innen gehäuft vorkommt (Torres 2006; Torres et al. 1993). Nachdem insbesondere cAMP als Botenstoff – und damit Vasopressin-Signaling – bei ADPKD eine wichtige Rolle spielt und das Zystenwachstum beschleunigt, wird außerdem angenommen, dass eine gesteigerte Trinkmenge durch die Reduktion der Urinosmolalität und somit Reduktion der Vasopressin-Level zu einer Reduktion der cAMP-Aktivität und des Zystenwachstums führen kann. In Studien konnte dies bisher nicht bestätigt werden (Rangan et al. 2022), es bleibt jedoch aufgrund der Überlegungen zu Pathophysiologie und Nierensteinen momentan beim Rat zu ausreichender Trinkmenge.
Tab. 1
Supportive Therapie bei ADPKD
Supportive Therapie
Referenz
Blutdruckeinstellung
Randomisierte kontrollierte Studie in ADPKD-Kohorte (Schrier et al. 2014)
Restriktion der Kochsalzzufuhr (< 5–7 g/Tag)
Beobachtungsstudie sowie Post-hoc-Analyse in ADPKD-Kohorte (Kramers et al. 2020; Torres et al. 2017a)
Normalisierung des Körpergewichts
Daten aus murinem Tiermodell sowie Interventionsstudie in ADPKD-Kohorte (Warner et al. 2016; Hopp et al. 2022)
Ausreichende Flüssigkeitszufuhr (> 3 L/Tag)
Interventionsstudie und randomisierte kontrollierte Studie in ADPKD-Kohorte (Rangan et al. 2022; Barash et al. 2010)
Vermeidung von Östrogenzufuhr
Randomisierte kontrollierte Studie in ADPKD-Kohorte (Sherstha et al. 1997)
Gesunde Ernährung (z. B. mediterrane Diät)
Keine ADPKD-spezifischen Studien (Estruch et al. 2018), kardiovaskuläres Risiko, Übergewicht
Verzicht auf Nikotin
Allg. CKD-Studien (Frieden und Bloomberg 2007), Risiko Aneurysmablutung (Lefèvre et al. 2022)
Sport
Allg. CKD-Studien (Beddhu et al. 2009), Vermeidung Übergewicht
Dieselbe Überlegung führte zur ersten seit 2015 zugelassenen Pharmakotherapie bei ADPKD: Die TEMPO-3:4-Studie zeigte, dass der Wirkstoff Tolvaptan, ein V2-Vasopressin-Rezeptorantagonist, durch eine Reduktion der cAMP-Aktivität das Zystenwachstum hemmen und damit den Verlust der Nierenfunktion (ca. 25–30 % langsamere eGFR-Abnahme) nachhaltig reduzieren kann. Tolvaptan ist für ADPKD-Patienten*innen zugelassen, die Hinweise auf einen schnellen Krankheitsverlauf zeigen. Jedoch ist aufgrund des Wirkmechanismus als regelhafte Nebenwirkung eine massiv gesteigerte Urinproduktion (ca. 4–8 l/Tag) und folglich deutlich gesteigerter Durst und Trinkmenge zu verzeichnen, welche die Lebensqualität und Therapiecompliance beeinträchtigen können (Müller et al. 2018). Weiterhin besteht das Risiko einer Leberschädigung, die bei ca. 5 % der behandelten Patienten*innen auftritt (Watkins et al. 2015), sodass kontinuierliche Laborkontrollen notwendig sind. In Zusammenschau dieses Wirkungs- und Nebenwirkungsprofil sowie unter Berücksichtigung der hohen sozioökonomischen jährlichen Kosten, ist eine sinnvolle Indikationsstellung der Tolvaptantherapie von herausragender Bedeutung. Hierzu wurde im Jahr 2022 ein aktualisierter Algorithmus der European Renal Association (ERA) veröffentlicht (Abb. 3), der anhand des Alters der Patienten*innen, dem Verlauf des Nierenfunktionsverlustes, des htTKV (Mayo-Klassifikation) sowie etwaigen urologischen Komplikationen die Krankheitsprogression der ADPKD und Tolvaptanindikation beurteilt (Müller et al. 2022). Dieser Algorithmus gilt – in Anlehnung an die bisherigen Studien – nur für Personen im Alter von ≤ 55 Jahren mit einer eGFR ≥ 25 ml/min/1,73 m2 und einer bestätigten ADPKD-Diagnose (Torres et al. 2012, 2017b). Bei Patienten*innen, die diese Kriterien nicht erfüllen, wird derzeit keine Behandlung mit Tolvaptan angestrebt. Außerdem sollten beim Vorliegen alternativer Erklärungen für einen eGFR-Verlust (z. B. Gefäßerkrankungen, diabetische Nephropathie) die Einleitung einer Tolvaptantherapie auch bei einem raschen eGFR-Verlust kritisch überdacht werden. Zahlreiche weitere Medikamente werden aktuell in klinischen Studien erprobt. Somatostatinanaloga konnten zuletzt in der DIPAK-Studie kein Benefit hinsichtlich Nierenfunktionsverlust zeigen. Jedoch führte das Medikament zu einer signifikanten Reduktion des Leberwachstums bei PLD, sodass bei ausgeprägten Befunden eine Off-Label-Therapie durchaus evaluiert werden sollte (Griffiths et al. 2020).
Hinsichtlich der beschriebenen metabolischen Veränderungen bei ADPKD erforschen erste klinische Studien den Einfluss verschiedener Ernährungsformen (u. a. ketogener Diät) und könnten in der Zukunft zu neuen Ansätzen bei der diätetischen supportiven Therapie von ADPKD führen (Hopp et al. 2022; Zimmerman et al. 2020; Torres et al. 2019; Strubl et al. 2022; Oehm et al. 2022; Steele und Nowak 2022; Ong und Torra 2022; Cukoski et al. 2023).
Weiterhin ist bei ADPKD die symptomatische Therapie der Schmerzen und Beschwerden, insbesondere für die Lebensqualität, wichtig (Hogan und Norby 2010). Neben einer analgetischen Therapie stellt die perkutane Zystendrainage und -sklerosierung zur Reduktion des intraabdominellen Drucks bzw. etwaiger Organkompressionen eine Therapieoption bei ausgeprägtem Leidensdruck dar (Itou et al. 2014; Wijnands et al. 2018). In Einzelfällen kann auch über Denervierungen und Plexusblockaden nachgedacht werden (van Luijk et al. 2022). Mit dem Erreichen des Nierenversagens wird schließlich eine Nierenersatztherapie benötigt, wobei sowohl Hämo- als auch Peritonealdialyse bei ADPKD möglich sind und Vor- und Nachteile individuell gegeneinander abgewogen werden sollten. Als primäre Option sollte eine Listung zur Nierentransplantation bzw. eine Lebendnierenspende angestrebt werden (Capuano et al. 2022; Lanktree und Chapman 2017). Bei bereits dialysepflichtiger Niereninsuffizienz und chronischen Schmerzen bzw. rezidivierenden Zysteninfektionen kann weiterhin eine Nephrektomie erwogen werden. Allerdings sollten operative Interventionen hinsichtlich Nieren und Leber bei ADPKD mit großer Zurückhaltung und durch ein Zentrum mit Erfahrung auf diesem Gebiet geprüft werden.
Literatur
Aapkes SE, Bernts LHP, Barten TRM, van den Berg M, Gansevoort RT, Drenth JPH (2021) Estrogens in polycystic liver disease: a target for future therapies? Liver Int 41(9):2009–2019PubMedPubMedCentralCrossRef
Ahlhelm FJ (2012) Intracranial aneurysms – a heterogeneous disorder. Radiologe 52(11):977–978PubMedCrossRef
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