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2021 | Buch

Pädiatrische Sportmedizin

Kompendium für Kinder- und Jugendärzte, Hausärzte und Sportärzte

herausgegeben von: Dr. Ingo Menrath, Prof. Dr. Dr. Christine Graf, Prof. Dr. Urs Granacher, Prof. Dr. Susi Kriemler

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

​Das Buch widmet sich der körperlichen Aktivität und Sport bei Kindern und Jugendlichen, u.a. mit den Themen Sporttauglichkeitsuntersuchungen, Belastungssymptome, Sportunfälle sowie Ernährung, Doping und Impfempfehlungen. Die Autoren aus Pädiatrie, Sportmedizin und Sportwissenschaft geben zudem konkrete Empfehlungen für die Prävention von Bewegungsmangel und erläutern Konzepte zur Bewegungsförderung.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Einleitung

Frontmatter
Chapter 1. Nutzen und Risiken von Bewegung und Sport im Kindes- und Jugendalter
Zusammenfassung
Bewegung und Sport wirken sich unbestrittenermaßen positiv auf die Gesundheit und Entwicklung von Kindern und Jugendlichen aus. Sie bergen dennoch auch gewisse Risiken für die körperliche und psychische Gesundheit während Wachstum und Entwicklung.
Susi Kriemler, Jochen Gunkel, Helge Hebestreit

Sportphysiologische Grundlagen im Kindesalter

Frontmatter
Chapter 2. Entwicklung von Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Beweglichkeit und Koordination
Zusammenfassung
Der Begriff motorische Leistungsfähigkeit wird definiert als die Gesamtheit aller Steuerungs- und Funktionsprozesse. Idealtypische Entwicklungsverläufe im Kindes- und Jugendalter von Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer, Koordination und Beweglichkeit werden beschrieben. Abschließend wird auf die Bedeutung der Bewertung der Entwicklung der motorischen Leistungsfähigkeit in der Kinderarztpraxis eingegangen.
Claudia Niessner, Urs Granacher, Alexander Woll
Chapter 3. Körperliche Leistungsfähigkeit im Kontext von Wachstum und Reifung
Zusammenfassung
Kinder gleichen chronologischen Alters können sich erheblich in Wachstum und biologischer Reife unterscheiden. Diese unterschiedlichen körperlichen Voraussetzungen haben folglich einen Einfluss auf die körperliche Fitness. Aus diesem Grund gilt es, Wachstum und biologische Reife bei der Bewertung von Entwicklungsverläufen sowie der Interpretation körperlicher Leistungsdaten heranzuziehen, um vermeintliche Differenzen entsprechend ab- und einschätzen zu können. In diesem Kapitel sollen daher Methoden zur Abschätzung des biologischen Reifegrads dargelegt sowie ein Modell zur Entwicklung der körperlichen Fitness im Kindes- und Jugendalter unter Berücksichtigung des biologischen Reifegrads vorgestellt werden.
Thea Fühner, Susi Kriemler, Alexander Woll, Urs Granacher
Chapter 4. Einfluss von Bewegung und Sport auf die Gesundheit und Entwicklung
Zusammenfassung
Obwohl die Mehrheit der Jugendlichen primär gesund ist, führt Bewegungsmangel zu zunehmenden Zivilisationskrankheiten mit Übergewicht, kardiovaskulären Risikofaktoren und Haltungsschäden. Regelmäßige Bewegung und Sport können diese weitestgehend verhindern. Während allerdings Effekte auf die Gesundheit breit untersucht wurden, sind Studien zum Einfluss auf die Entwicklung nur spärlich vorhanden. Nicht zuletzt sind solche Effekte schwierig zu quantifizieren, zumal die Entwicklung, vor allem während der Pubertät, extreme intraindividuelle Variabilitäten von bis zu 6 Jahren zeigt (s. Abschn. 3.1). Noch fehlen repräsentative Studien, die erlauben, zwischen Entwicklung mit und ohne Bewegung und Sport zu differenzieren, oder die erlauben, eine Dosis-Wirkungs-Beziehung zwischen Sport und Entwicklung zu erstellen. Wo immer möglich, wird aber im nachfolgenden Kapitel neben den Einflüssen auf die Gesundheit auch auf die Entwicklung eingegangen. Neben den vielfältigen Auswirkungen von Bewegung und Sport auf die Gesundheit und Entwicklung von Jugendlichen gibt es potenziell negative Auswirkungen, insbesondere bei Jugendlichen im Leistungssport, die hier oder zum Teil auch in anderen Kapiteln besprochen werden. Auf die Auswirkungen von Sport als Therapie bei chronischen Erkrankungen wird in anderen Kapiteln (s. Kap. 28–34) eingegangen.
Susi Kriemler, Helge Hebestreit, Thomas Radtke

Aspekte von Training und Leistungssport im Kindes- und Jugendalter

Frontmatter
Chapter 5. Training im langfristigen Leistungsaufbau
Zusammenfassung
Der systematische Aufbau vom sportlichen Anfänger zum Spitzenkönner in einer Sportart wird im Leistungssport als langfristiger Leistungsaufbau bezeichnet. Dieser orientiert sich neben organisatorischen auch an entwicklungsphysiologischen und trainingsmethodischen Faktoren und gliedert sich in mehrere Phasen mit unterschiedlichen Zielsetzungen. Vereine und Verbände sind daran interessiert, Kinder für sich zu gewinnen, die beste Voraussetzungen für einen späteren Erfolg aufweisen, sog. „Talente“. Um Bestleistungen zu erzielen, müssen sie sich zu einem bestimmten Zeitpunkt für eine Sportart entscheiden. Bisher ist jedoch unklar, wann der beste Zeitpunkt für diese Spezialisierung im Entwicklungsverlauf ist. Zwischen Trainingsbeginn und dem Erreichen von individuellen Höchstleistungen liegt ein langer Weg, und nicht selten beenden junge Athleten ihre sportliche Laufbahn aus privaten und/oder gesundheitlichen Gründen noch vor dem Erreichen ihrer möglichen sportlichen Bestleistung.
Christoph Skutschik, Michael Behringer
Chapter 6. Diagnostik und Training von Kraft und Schnelligkeit
Zusammenfassung
Die Muskelkraft stellt eine wesentliche Grundlage der körperlichen Leistungsfähigkeit dar, um sport- und alltagsmotorische Bewegungsfertigkeiten zu erlernen, auszuführen und zu verbessern. Gleichzeitig bedingt ein effektives und gesundheitsförderliches Training der Kraft eine korrekte Ausführung der Trainingsübungen bzw. der Bewegungskoordination. Ohne ausreichende Kraft wäre es auch nicht möglich, eine Ausdauerleistung ökonomisch und gesundheitssteigernd zu erbringen. Die Diagnostik und das Training der Kraft sowie der Schnelligkeit, die eine aus Kraft und Koordination zusammengesetzte Einflussgröße der körperlichen Leistungsfähigkeit darstellt, sind bedeutsame Komponenten für eine wünschenswerte langfristige körperliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. In diesem Kapitel werden die wesentlichen Leistungs- und Entwicklungskriterien sowie Trainingsempfehlungen zusammengefasst.
Dirk Büsch, Urs Granacher
Chapter 7. Diagnostik und Training der Ausdauer
Zusammenfassung
Die gesundheitliche Bedeutung von Ausdauer und Ausdauertraining ergibt sich aus der epidemiologisch gesicherten weltweiten Abnahme der aeroben Kapazität im Kindesalter. Aus leistungsorientierter Sicht bildet eine gute Ausdauerleistung nicht nur für die klassischen Ausdauerdisziplinen, sondern auch für die Mannschafts- und Rückschlagspiele sowie für viele andere Sportarten eine wichtige Grundlage. Physiologisch besitzen Kinder aufgrund ihrer hohen aeroben Kapazität und der raschen Sauerstoffkinetik gute Voraussetzungen für variable Dauerbelastungen, extensive Intervallbelastungen und für Intervallsprints. Aus psychologischer Sicht sind diese Methoden kindgemäß und freudvoll in der Praxis umzusetzen. Eine valide Leistungsdiagnostik ist aufgrund der physiologischen und biomechanischen Einflüsse des Entwicklungsalters auf klassische Parameter (z. B. Sauerstoffaufnahme und Blutlaktatkonzentration) erschwert. Folglich ist eine gut kontrollierte Weg/Zeit-bezogene Erfassung der Ausdauerleistung (z. B. durch verschiedene akustisch gesteuerte Beep-Tests) vorzuziehen.
Alexander Ferrauti
Kapitel 8. Diagnostik und Training von Koordination und Beweglichkeit
Zusammenfassung
Im Vergleich zu den konditionellen Fähigkeiten Kraft und Ausdauer sowie der Schnelligkeit (konditionell-koordinativ) widmet man sich in Wissenschaft und Praxis deutlich seltener den Leistungs-/Fitnesskomponenten „Koordination“ und „Beweglichkeit“. Dabei gehen die Auffassungen darüber, was (a) Koordination/koordinative Fähigkeiten und Beweglichkeit überhaupt sind, (b) wie deren Training gestaltet werden sollte und (c) welche physischen und psychischen Wirkungen dieses Training auf den Menschen hat, deutlich häufiger auseinander. Der vorliegende Beitrag gibt einen kurzen Einblick zum aktuellen Wissensstand zur Koordination und Beweglichkeit. Neben der Begriffsklärung werden praktikable motorische Tests im Kindes- und Jugendalter vorgestellt, die Bedeutung eines Koordinations- und Beweglichkeitstrainings für diese Zielgruppe dargelegt und allgemeine Empfehlungen zur Trainingsgestaltung gegeben.
Kathleen Golle, Teresa Rymarcewicz
Kapitel 9. Training im Kindes- und Jugendalter als sportpädagogischer Prozess
Zusammenfassung
Die konsequente Betrachtung der sportiven Trainingsprozesse im Kindes- und Jugendalter als proaktiv zu gestaltender, pädagogisch intendierter Ausbildungsprozess mit wechselseitiger Abhängigkeit von Zielen, Inhalten, Methoden und Organisationsformen ist an bestimmte Prämissen gebunden, die eng mit dem Verständnis von Bildsamkeit und Selbstorganisation sowie mit der biokulturellen und biopsychosozialen Einheit Mensch und dessen Entwicklung zusammenhängen. Vor dem Hintergrund der außerordentlich komplexen und widerspruchsvollen Begriffe Training und Bildung kommt der Sportpädagogik die Aufgabe zu, fachspezifische Integrations- und Syntheseleistungen zu erbringen, die in Bezug auf die Trainingsziele, Trainingsinhalte, Trainingsmethoden und Bedingungen für die Analyse, Planung und Gestaltung des Ausbildungsgeschehens zu konstruktiven inhaltlichen Lösungen führen. Im vorliegenden Beitrag werden diese Aufgaben vor dem Hintergrund eines offenen Trainings- und Lernverständnisses für die sportpädagogische Prozessgestaltung im Kindes- und Jugendalter betrachtet.
Thomas Wendeborn, Albrecht Hummel
Kapitel 10. Sport bei speziellen äußeren Bedingungen (Höhe, Kälte, Hitze, Tauchen)
Zusammenfassung
Umgebungsbedingungen können eine relevante Rolle spielen für Leistungsfähigkeit, Wohlgefühl und Gesundheit der Kinder. So können Extrembedingungen wie große Höhe oder Tiefe gar lebensgefährlich werden, beachtet man nicht Regeln der Anpassung und Prävention, da die veränderten Druckverhältnisse sich auf Lösungseigenschaften und Volumen von lebensnotwendigen Gasen auswirken. Obwohl der kindliche Körper mit diversen Mechanismen der Thermoregulation ausgestattet ist, können auch große Hitze und Kälte zu einem gesundheitlichen Problem werden. Glücklicherweise sind die Umgebungsbedingungen selten so extrem, dass sie ein Risiko bedeuten, aber wenn sie es tun, können sie zu lebensbedrohlichen Situationen führen, deren sofortige Therapie essenziell sein kann.
Susi Kriemler, Benno Kretzschmar
Chapter 11. Interdisziplinäre medizinische Betreuung von jungen Athleten und deren Familien im Verbund mit Physiotherapie und Trainern
Zusammenfassung
Für eine erfolgreiche medizinische Versorgung von Nachwuchsathleten ist eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit essenziell. Gerade weil bei Kindern und jugendlichen Athleten die Strukturen nicht gleichermaßen gegeben sind wie beim erwachsenen Leistungssportler, bedarf es zusätzlicher Bemühungen, um eine solche Zusammenarbeit effektiv zu gestalten. Zur Verbesserung der Adhärenz hat neben dem Einbezug der Erziehungsberechtigten des Athleten auch eine gute Kommunikation mit Trainern einen erheblichen Stellenwert.
Florian Schaub

Pädiatrische Fragen in der sportmedizinischen Praxis

Frontmatter
Kapitel 12. Sportmedizinische Untersuchung/Sporttauglichkeit
Zusammenfassung
Viele Vereine, Verbände oder Schulen fordern Kinder und Jugendliche auf, einmalig oder jährlich eine ärztliche Bescheinigung der Sport- oder Wettkampftauglichkeit vorzulegen. Um ein individuelles Risikoprofil des Athleten für Überlastungen des Bewegungsapparates, Verletzungen oder lebensbedrohliche Ereignisse durch körperliche Aktivität zu erstellen, sollte eine strukturierte Untersuchung durchgeführt werden. Anfangs werden im Gespräch oder mit Hilfe von Fragebögen die Dimensionen Eigen-, Familien- und Trainings-/Wettkampfanamnese abgebildet. Die körperliche Untersuchung entspricht einem orientierenden Ganzkörper-Screening aus allgemein-pädiatrischer Perspektive mit dem Schwerpunkt auf der kardialen Auskultation und einer orthopädischen Beurteilung mit zusätzlichem Fokus auf bestehende Beschwerden. Ergänzend kann eine apparative Diagnostik durchgeführt werden. Abschließend werden die erhobenen Befunde und die sich daraus ergebenden Empfehlungen dem Athleten und den Erziehungsberechtigten erläutert.
Jutta Noffz
Kapitel 13. Messung der körperlichen Leistungsfähigkeit in der Praxis
Zusammenfassung
Die Belastungsuntersuchung mittels Ergometrie ist neben der allgemeinen und der Sportanamnese sowie der klinischen Untersuchung ein wichtiger und sehr aussagekräftiger Teil einer umfassenden sportärztlichen Untersuchung. Dabei werden unter kontrollierten Bedingungen die kardiozirkulatorische und die metabolische Reaktion des Organismus auf eine stetig steigende mechanische Belastung (Watt, km/h) untersucht. Indikation und exakte Fragestellung bestimmen das Protokoll und die Überwachungsparameter. Durch die dabei ermittelte Leistungsfähigkeit können beim Sportler Anpassungserscheinungen des Organismus durch Training diagnostiziert und daraus Trainingsempfehlungen abgeleitet werden. Da Sport und Bewegung bei chronischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter in der Therapie immer mehr an Bedeutung gewinnen, kann die Ergometrie bei diesen Patienten vor allem bei der Abklärung belastungsabhängiger Symptome hilfreich sein und bei diesen den gefahrlosen „therapeutischen“ Belastungsbereich definieren.
Holger Förster, Peter Schober
Chapter 14. Kinderärztliche Empfehlungen und motivierende Beratung zur sportlichen Betätigung
Zusammenfassung
Körperliche Aktivität nimmt einen wichtigen Stellenwert bei der Aufrechterhaltung der physischen und psychischen Gesundheit ein. Dennoch werden die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation zur körperlichen Aktivität in vielen Familien nicht umgesetzt. Die motivierende Gesprächsführung stellt einen bewährten Beratungsansatz zur Förderung der intrinsischen Veränderungsbereitschaft dar und bietet auch in schwierigen Situationen einen hilfreichen Rahmen für ein konstruktives Gespräch.
Hannah Hoffmann, Gallus Bischof
Kapitel 15. Sport und Infektionen, Impfungen
Zusammenfassung
Fieberhafte Infektionen sind der häufigste Grund für eine ärztliche Vorstellung im Kindes- und Jugendalter. Es handelt sich dabei in der großen Mehrzahl um unkomplizierte fieberhafte Erkrankungen, die zumeist viraler Ursache sind und am ehesten die oberen Luftwege und den Magen-Darm-Trakt betreffen. Schwere invasive Infektionen wie z. B. Sepsis, Meningitis und Pneumonie sind insbesondere bei immungesunden Kindern und Jugendlichen eine Seltenheit und können durch Impfungen effektiv verhindert werden. Jede Infektion und Impfung bedeutet eine Beanspruchung des Abwehrsystems, die eine Erholungsphase nach sich ziehen sollte, ohne den natürlichen Bewegungsdrang eines Kindes komplett zu unterbinden. Nach einer Impfung gibt es keine Indikation für generellen Sportverzicht; intensives Training oder Wettkämpfe sollten frühestens 14 Tage nach Impfung stattfinden.
Christoph Härtel
Kapitel 16. Ernährung
Zusammenfassung
Unabhängig von der sportlichen Aktivität werden während der Kindheit und Adoleszenz die ernährungsbezogenen Grundlagen für das weitere Leben gelegt. So werden Ernährungsverhaltensmuster ausgebildet, Geschmackspräferenzen geprägt und Ernährungswissen und -kompetenzen aufgebaut.
Anja Carlsohn
Kapitel 17. Dopingprävention im Kindes- und Jugendalter
Zusammenfassung
Der Gebrauch von Dopingmitteln im Nachwuchs(leistungs-)sport ist eine Problematik, deren stärkerer Aufmerksamkeit es zwingend Bedarf. Bereits Studien aus den 1980er Jahren zeigten alarmierende Befunde. Aktuelle Untersuchungen mittels anonymer Befragungen und Selbstauskunft weisen darauf hin, dass bereits 15 % der 10-Jährigen Kontakt mit anabolen Steroiden haben (Nicholls et al., Frontiers in Psychology 8:1015, 2017). Dieses Kapitel soll einen Beitrag dazu leisten, wie wir mit modernen Präventionsstrategien jugendliche SportlerInnen erreichen und unterstützen können, damit sie sich im richtigen Moment gegen Doping entscheiden.
Tobias Stadtfeld
Kapitel 18. Sexualisierte Gewalt im Sport
Zusammenfassung
Sexualisierte Gewalt ist in allen Feldern des Sports ein Thema, das lange Zeit tabuisiert und dessen Ausmaß unterschätzt wurde. Die Kenntnis sportspezifischer Risikofaktoren und Erscheinungsformen sexualisierter Gewalt und deren Auswirkung auf das Sport- und Bewegungsverhalten sowie die Einbindung externer Expertise bilden die Grundlage dafür, Präventionsmaßnahmen zu entwickeln und im Verdachtsfall professionell zu handeln.
Birgit Palzkill

Prävention und Gesundheitsförderung

Frontmatter
Kapitel 19. Aktuelle Empfehlungen zu körperlicher Aktivität bzw. Inaktivität
Zusammenfassung
Der Nutzen von körperlicher Aktivität bzw. einer Reduktion von vermeidbarer Sitzzeit ist im Kindes- und Jugendalter unbestritten. So ist insbesondere ab dem Grundschulalter belegt, dass ein aktiver Lebensstil mit einer Senkung kardiometabolischer Risikofaktoren, einer Verbesserung der muskuloskelettalen Gesundheit sowie einem Benefit für die kognitive und psychosoziale Entwicklung assoziiert ist. Generell gilt, je mehr Bewegung, desto höher scheint der gesundheitliche Nutzen für Kinder und Jugendliche. Gemäß deutschen Empfehlungen sollen ab dem Kindergartenalter daher mindestens 180 min, ab Grundschulalter mind. 90 min Bewegungszeit pro Tag erreicht werden. Vermeidbare Sitzzeiten, insbesondere im Rahmen der Nutzung von Bildschirmmedien, sollen dagegen auf ein Minimum reduziert werden. Diese nationalen Empfehlungen basieren allerdings wie auch internationale Guidelines im Wesentlichen auf Expertenmeinungen und Beobachtungsstudien. Erforderlich wären Studien bzw. daraus abgeleitete Empfehlungen im Sinne von Dosis-Wirkungs-Beziehungen, wie viel an Bewegung hinsichtlich Umfängen, Häufigkeit und Intensität notwendig bzw. wie wenig an Inaktivität „erlaubt“ ist, um eine gesunde Entwicklung zu gewährleisten.
Christine Graf
Kapitel 20. Digitale Medien in der pädiatrischen Sportmedizin: Mediennutzung der Zielgruppe, gesundheitliche Konsequenzen und praktische Einsatzgebiete
Zusammenfassung
Digitale Mediennutzung gewinnt kontinuierlich an Bedeutung auch in der pädiatrischen Sportmedizin, weil Kinder und Jugendliche diese zunehmend in einem hohen Umfang konsumieren. Die Nutzung digitaler Medien steht zudem im Zusammenhang mit dem Verhalten und der Gesundheit. Einerseits kann Medienkonsum als gesundheitlicher Risikofaktor wirken, indem er sich z. B. auf das Bewegungs-, Schlaf- und Ernährungsverhalten auswirkt. Andererseits werden Medien und deren Funktionen bereits im Lebensalltag von Patienten und der pädiatrischen Medizin genutzt, um einen gesundheitlichen Nutzen zu erzielen. Die Studienlage weist darauf hin, dass die Implementierung von Medien in die pädiatrische Praxis mit verschiedensten Hürden verbunden ist. Dennoch zeigt sich, dass digitale Medien im Sinne der Unterstützung des Arztes genutzt werden können, um medizinische Parameter zu erfassen, Gesundheitskompetenzen zu vermitteln und das Behandlungsmanagement sowie die Kommunikation zu verbessern.
Hagen Wulff, Julia Tappendorf, Petra Wagner
Kapitel 21. Gesundheitsförderung im Schulsport
Zusammenfassung
Der Schulsport mit seinen Säulen Sportunterricht, Sportförderunterricht sowie außerunterrichtlicher Schulsport bietet ein hohes gesundheitsförderndes Potenzial. Ausgestaltet nach den Prinzipien des fachdidaktischen Konzepts des „erziehenden Sportunterrichts“ können Schüler zu gesundheitsförderndem (sportlichem) Verhalten befähigt und motiviert werden. Die pädagogische Perspektive „Gesundheit fördern, Gesundheitsbewusstsein entwickeln“ legitimiert im Zusammenspiel mit dem Doppelauftrag des Schulsports („Erziehung zum Sport“ und „Erziehung durch Sport“) einen entsprechenden Fokus. Neben den direkten positiven gesundheitlichen Auswirkungen von Bewegung, Spiel und Sport ist körperliche Aktivität als Ressource und Schutzfaktor anzusehen. In einem salutogenetischen Verständnis sollte Schulsport das Kohärenzgefühl von Schülern fördern und auch auf diesem Weg zur Gesundheitsförderung beitragen.
Daniel Klein, Benjamin Koch
Kapitel 22. Freistellung vom Schulsport
Zusammenfassung
Der Schulsport ist heute einer der wichtigsten Orte der Gesundheitsförderung und -erziehung. Neben der Übung motorischer Fertigkeiten als Grundlage jeder sportlicher Tätigkeiten wird chronischen Zivilisationskrankheiten und Haltungsschäden entgegengewirkt. Schlussendlich wird durch Förderung des natürlichen Bewegungsdrangs und der Freude an der Bewegung versucht, die Kinder zu einer lebenslangen Bewegungs- und Sportausübung hinzuführen. Leider fallen diese nota bene obligatorischen Turn- und Bewegungsstunden allzu oft ohne Kompensation aus, und zusätzlich nehmen bis zu 10 % aller Schüler an den durchgeführten Stunden nicht teil. Eine medizinische Voll-Freistellung ist oft nicht indiziert. Eine Teilsportbefreiung ist eine ideale Form von medizinischer Empfehlung für eine rasche Rehabilitation nach akuten Verletzungen, eine optimale Bewegungsförderung bei chronischer Krankheit oder auch, um „Wiederholungssünder“ zu minimieren. Zentral ist, die beteiligten Ärzte und Lehrpersonen trotz Mehraufwand vom Sinn der Teilfreistellung vom Schulsport zu überzeugen.
Simone Schulze, Holger Förster, Susi Kriemler

Verletzungen und Notfälle

Frontmatter
Kapitel 23. Akute Verletzungen des Bewegungs- und Stützapparates
Zusammenfassung
Verletzungen im Kindes- und Jugendalter betreffen am häufigsten die gelenknahen Knochenregionen. Im Unterschied zu Erwachsenen sind die noch offenen Wachstumsfugen gefährdet und nach einer eventuell vorliegenden Beteiligung richten sich die Behandlungsoptionen. Knochenverletzungen heilen üblicherweise gut aus, Gelenkverletzungen werden unter Erhalt der körpereigenen Strukturen wenn möglich rekonstruiert. Auch wenn Kinder grundsätzlich eine sehr gute Regenerationspotenz aufweisen, kann eine uneingeschränkte Sporttauglichkeit erst nach kompletter Wiederherstellung der Funktion und Ausheilung der verletzten Struktur ausgesprochen werden.
Holger Schmitt
Kapitel 24. Schädelhirntrauma
Zusammenfassung
Kopfverletzungen im Sport können zwischen unkompliziert und katastrophal variieren, aber sie sind nie simpel. Auf schwere Schädelhirntraumata wird in diesem Kapitel nicht eingegangen, die Ausführungen hier beziehen sich nur auf die Commotio cerebri, welche auch als Schädel-Hirn-Trauma Grad I bezeichnet wird. In der Freizeit und im organisierten Sport passieren jährlich tausende von Gehirnerschütterungen. Kontaktsportarten wie z. B. Fußball oder Handball, Kampfsportarten wie z. B. Boxen oder Sportarten wie Mountainbiken oder Skifahren haben ein höheres Risiko als gewisse andere Sportarten. Das Gebiet der Commotio cerebri im Sport hat in den letzten Jahren große Aufmerksamkeit erlangt, u. a. aufgrund der sich häufenden Fallberichte von schweren Langzeitfolgen. Daraus ergeben sich Fragen an die Diagnosestellung, Therapie und Prävention.
Daniela Marx-Berger
Kapitel 25. Erste Hilfe bei medizinischen Notfällen bei Kindern und Jugendlichen
Zusammenfassung
Dieses Kapitel hat zum Ziel, die wichtigsten Notfälle im Sportalltag bei Kindern und Jugendlichen zu beleuchten. In lebensbedrohlichen Notfallsituationen empfiehlt es sich, systematisch nach dem ABC-Schema vorzugehen. Das Ziel hierbei ist, die Ursache der lebensbedrohlichen Krise zu erkennen, die richtigen Prioritäten in den Maßnahmen zu setzen und nach Möglichkeit die Situation zu stabilisieren, bis zusätzliche professionelle Hilfe eintrifft. Diverse weitere Notfälle werden ebenfalls erläutert und Tipps gegeben, wie diese behandelt werden können.
Urs Wiget, Florian Schaub
Kapitel 26. Muskuloskelettale Überlastungsbeschwerden bei Nachwuchsathleten
Zusammenfassung
Verschiedene Arbeiten der letzten Jahre dokumentieren die Häufigkeit und Bedeutung von Überlastungsbeschwerden des muskuloskelettalen Systems (MSK) bereits bei Nachwuchsathleten. Als verantwortlich hierfür gelten das sich noch im Wachstum befindliche und damit nicht voll ausgeprägte MSK und eine ansteigende Anzahl an Nachwuchsathleten, die zu einem früheren Zeitpunkt der Entwicklung hohe, zum Teil einseitige Trainingsumfänge und -intensitäten durchführen. Die Beschwerden sind vorrangig auf die Wirbelsäule und die unteren Extremitäten lokalisiert.
Michael Cassel, Pia Brecht, Frank Mayer
Kapitel 27. Orthopädische Erkrankungen
Zusammenfassung
Die Orthopädie befasst sich mit dem Stütz- und Bewegungsapparat des Menschen und ist dadurch eng mit der Sportmedizin verbunden. Im Idealfall liegt im Wachstum ein biologisches Gleichgewicht vor, bei welchem sich die einzelnen Komponenten des Bewegungsapparates den altersabhängigen biomechanischen Eigenschaften sowie den wechselnden intrinsischen und extrinsischen Faktoren anpassen und so Verletzungen oder Überlastungen vermieden werden können. Während moderate, den körperlichen Voraussetzungen angepasste sportliche Aktivitäten die Adaptationsfähigkeit fördern, können übermäßiges oder einseitiges Training die Verletzungsanfälligkeit erhöhen, insbesondere während des pubertären Wachstumsschubs mit gesteigerter Vulnerabilität des Wachstumsknorpels.
Daniel Studer

Sport bei ausgewählten Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter

Frontmatter
Chapter 28. Kardiologische Erkrankungen
Zusammenfassung
Kardiologische Erkrankungen treten auch bei Kindern und Jugendlichen auf. So kommen etwa 1 % aller Neugeborenen mit einem angeborenen Herzfehler zur Welt. Bei vielen Herzfehlern sind eine oder mehrere Eingriffe erforderlich, bei einigen ist eine Korrektur nicht möglich, so dass nur ein palliativer Eingriff erfolgen kann. Da Sport zu einer Belastung des Herz-Kreislauf-Systems führt, stellt sich die Frage, ob und wie viel Sport die betroffenen Kinder und Jugendlichen treiben dürfen. Aufgrund der positiven Auswirkungen von körperlicher Aktivität und Sport auf die kardiopulmonale Leistungsfähigkeit und die psychomotorische Entwicklung sowie der wichtigen Rolle bei der Prävention erworbener Erkrankungen des kardiovaskulären Systems sind regelmäßiger Sport und körperliche Aktivität auch bei Kindern mit kardiologischen Erkrankungen wichtig und sinnvoll. Nur Hochrisikopatienten dürfen wegen der Gefahr lebensbedrohlicher Rhythmusstörungen oder der Verschlechterung einer Herzschwäche keinen Sport treiben.
Wolfgang Lawrenz
Kapitel 29. Pneumologische Erkrankungen
Zusammenfassung
Das Auftreten von respiratorischen Symptomen während körperlicher Anstrengung im Kindes- und Jugendalter ist häufig und kann verschiedene Ursachen haben. Unabhängig von berichteten Symptomen und einem evtl. zugrunde liegenden Krankheitsbild ist es wichtig, jedem Kind eine – auf die individuelle Situation abgestimmte – altersentsprechende sportliche Aktivität mit Teilnahme am Schul- und ggf. Vereinssport zu ermöglich und diese zu fördern. Das Kapitel gibt einen Überblick über mögliche Ursachen belastungsinduzierter respiratorischer Beschwerden, fasst diagnostische Clous aus Anamnese und körperliche Untersuchung zusammen und behandelt wichtige pneumologische Krankheitsbilder im Kindes- und Jugendalter und die entsprechenden therapeutischen Ansätze.
Helge Hebestreit, Thomas Radtke
Chapter 30. Sport bei endokrinologischen Erkrankungen
Zusammenfassung
Auch bei endokrinologischen Erkrankungen wirkt sich regelmäßige körperliche Aktivität positiv auf das Wohlbefinden und die Therapie aus, vermindert das Risiko von Komorbiditäten und erhöht die gesundheitsbezogene Lebensqualität. Im Folgenden wird auf die zwei häufigsten endokrinologischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter, den Diabetes mellitus Typ 1 (DMT1) und das Übergewicht/die Adipositas eingegangen. Beim DMT1 kommt es während körperlicher Aktivität bzw. Sport und lange Zeit danach zu weitreichenden Veränderungen im Glukosestoffwechsel. Neben allgemeingültigen Anpassungen der Therapie und der Glukosezufuhr gilt es immer, die Maßnahmen individuell anzupassen. Adipöse Kinder und Jugendliche haben ein erhöhtes Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko, sind sportlich meist wenig aktiv und weisen eine geringe körperliche Fitness auf. Primäres Ziel in der sportmedizinischen Beratung sollte sein, den Spaß am Sport zu fördern. Sowohl aerobes als auch Krafttraining können sich positiv auf das Körpergewicht auswirken. Gelenkschonende Sportarten sind besonders zu empfehlen. In der sportmedizinischen Untersuchung ist vor allem auf einen arteriellen Hypertonus, Lungenfunktionsstörungen und Probleme im Stütz- und Halteapparat zu achten.
Ingo Menrath, Simone von Sengbusch, Christine Graf
Chapter 31. Sport und körperliche Aktivität bei hämato-onkologischen Erkrankungen
Zusammenfassung
Schwere Erkrankungen und Bewegung schließen sich nicht grundsätzlich aus. Vielmehr ist es bei Vorliegen einer onkologischen oder hämatologischen Erkrankung ratsam, Kindern und Jugendlichen während aller Therapiephasen sowie in der Nachsorge den Zugang zu Bewegung zu ermöglichen. Dies umfasst allgemeine körperliche Aktivitäten wie auch gezielte sportliche Aktivitäten. Während onkologischer Behandlungen besuchen Betroffene für bis zu zwei Jahre nicht die Schule, den Sportverein und sind im Alltag inaktiver als gesunde Gleichaltrige. Neben einer Förderung von Alltagsaktivitäten ist die Anleitung einer gezielten Bewegungstherapie angeraten, um Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination zu erhalten, unerwünschte Therapiewirkungen zu minimieren und möglichen Spätfolgen präventiv entgegenzuwirken. In diesem Kapitel werden die Potenziale und Rahmenbedingungen von Sport mit dem Schwerpunkt Bewegungstherapie für Kinder und Jugendliche mit und nach onkologischen Erkrankungen zusammengefasst. Anschließend werden am Beispiel Hämophilie die Risiken und Potenziale von Sport bei einer hämatologischen Erkrankung beschrieben.
Miriam Götte, Sabine Kesting, Franziska Richter, Judith Gebauer
Chapter 32. Psychiatrische und neurologische Erkrankungen
Zusammenfassung
Unter die häufigsten Störungsbilder psychiatrischer Krankheiten, die im Kindesalter auftreten können, fallen Ängste, Depressionen, die allgemeine Störung des Sozialverhaltens, ADHS, Essstörungen sowie aus neurologischer Sicht Epilepsie. Das Kapitel widmet sich den Symptomen und Prävalenzraten dieser Störungen sowie den möglichen Auswirkungen von körperlicher Aktivität und Sport auf die Symptome. Darüber hinaus wird auf die Möglichkeiten und Herausforderungen bei der Förderung der körperlichen Aktivität und/oder Sport von Kindern mit diesen Störungsbildern verwiesen.
Dennis Dreiskämper
Chapter 33. Rheumatische Erkrankungen und chronische Schmerzerkrankungen
Zusammenfassung
In Deutschland sind etwa 20.000 Kinder und Jugendliche von rheumatischen Erkrankungen betroffen. Die häufigste rheumatische Erkrankung im Kindes- und Jugendalter ist der Gelenkrheumatismus, die sogenannte juvenile idiopathische Arthritis (JIA). Sie beginnt nach der Definition der International League Against Rheumatism (ILAR) vor dem 16. Lebensjahr und ist primär durch eine chronische Gelenkentzündung ohne andere Ursachen definiert. Je nach klinischem Bild können verschiedene Erkrankungsformen der JIA klassifiziert werden. Prinzipiell können alle Gelenke betroffen sein, häufig auch tragende Gelenke wie die Knie- oder Sprunggelenke. Das Spektrum kinderrheumatologischer Erkrankungen umfasst außerdem Kollagenosen (z. B. systemischer Lupus erythematodes), Vaskulitiden, autoinflammatorische Erkrankungen, periodische Fiebersyndrome, die nichtbakterielle Osteomyelitis (NBO) und chronische Schmerzstörungen. In diesem Kapitel wird vor allem auf die JIA und chronische Schmerzerkrankungen eingegangen. Krankheitsspezifische Besonderheiten hinsichtlich Sport und Bewegung können prinzipiell auf andere rheumatische Erkrankungen übertragen werden, wobei mögliche Organbeteiligungen bei den rheumatischen Systemerkrankungen berücksichtigt werden müssen.
Daniel Sahm
Chapter 34. Sport für Kinder und Jugendliche mit besonderen Herausforderungen
Zusammenfassung
Spina bifida, Querschnittlähmung, Zerebralparese, Sehbehinderung und Gehörlosigkeit sind Beispiele für ein bei Geburt bereits bestehendes bzw. durch Krankheit oder Unfall im Kindes- und Jugendalter erworbenes Handicap. Die von einer solchen Behinderung Betroffenen weisen meist eine reduzierte kardiorespiratorische Fitness und Muskelkraft, einen höheren Körperfettanteil sowie eine eingeschränkte Beweglichkeit auf. Im Sinne der Prävention und einer möglichst hohen Lebensqualität mit größtmöglicher Selbstständigkeit im Erwachsenenalter sollte daher so früh wie möglich mit körperlicher Aktivität und Training begonnen werden. Da evidenzbasierte Bewegungs- und Trainingsempfehlungen für Kinder und Jugendliche mit Handicap weitgehend fehlen, richtet sich Inhalt, Dauer, Häufigkeit und Intensität des Trainings zunächst nach den körperlichen Voraussetzungen mit dem Ziel, sich schrittweise den allgemein gültigen Bewegungs- und Trainingsempfehlungen für gesunde Kinder und Jugendliche im Sinne von „Exercise is Medicine“ anzunähern.
Claudio Perret
Backmatter
Metadaten
Titel
Pädiatrische Sportmedizin
herausgegeben von
Dr. Ingo Menrath
Prof. Dr. Dr. Christine Graf
Prof. Dr. Urs Granacher
Prof. Dr. Susi Kriemler
Copyright-Jahr
2021
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-61588-1
Print ISBN
978-3-662-61587-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-61588-1

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