Spinale Syndrome
Das klinische Erscheinungsbild der Rückenmarksyndrome wird durch die topografische Anordnung der spinalen Kerngebiete und Leitungsbahnen bestimmt. Bei Läsionen, die das Rückenmark im Querschnitt treffen, resultiert die Symptomatik aus der Unterbrechung auf- und absteigender Leitungswege und aus der Ausschaltung von Kerngebieten im Läsionsniveau. Die Höhe des Querschnitts, der partiell oder komplett sein kann, bestimmt die spezielle klinische Ausgestaltung. Bei Krankheitsprozessen, welche die spinalen Leitungsbahnen und Kerngebiete in ihrem Längsverlauf betreffen, ergibt sich die Symptomatik aus der Funktionsbeeinträchtigung der beteiligten Bahnen und Nervenzellsäulen über ihre gesamte kraniokaudale Ausdehnung. Die jeweiligen spinalen Systeme können dabei einzeln oder in unterschiedlichen Kombinationen betroffen sein. Weitere Syndrome verdanken ihre klinische Ausgestaltung dem Befall von Strukturen, die mit dem Rückenmark in engem funktionellem oder topografischem Zusammenhang stehen. Hierzu zählen vaskuläre spinale Syndrome, extramedulläre Kompressionssyndrome und Wurzelsyndrome.