Hirntumoren
Im Kindesalter ist das Gehirn die häufigste Lokalisation solider Tumoren. Etwa die Hälfte der Fälle der Betroffenen hat ein Astrozytom niedriggradiger Malignität, das somit die häufigste von vielen, teils neu charakterisierten Entitäten ist. Der häufigste WHO-Grad-IV-Tumor ist das Medulloblastom, für das bislang die meisten Erkenntnisse vorliegen. Daher wird dieser Tumor ausführlicher dargestellt. Auf andere wichtige Hirntumoren beim Kind wird kurz vergleichend eingegangen. Neben der histologischen Diagnose wurden für die meisten Entitäten biologische Subgruppen identifiziert, deren Abgrenzung beim Medulloblastom bereits therapeutische Relevanz hat (z. B. WNT, SHH, Gruppe 3, Gruppe 4). Zudem gewinnt die Abklärung molekularer Parameter in Tumor und Keimbahn zunehmend an Bedeutung. Ebenso sind eine adäquate initiale Bildgebung und weitere Staging-Untersuchungen die Basis der postoperativen Versorgung und ggf. einer weiteren risikoadaptierten multimodalen Therapie (Radiotherapie, Chemotherapie).