Skip to main content
Viszeral- und Allgemeinchirurgie
Info
Publiziert am: 21.09.2022

Motilitätsstörungen des Ösophagus

Verfasst von: Michaela Müller, Ulrike W. Denzer, Nicole Kreuser, Stefan Niebisch und Ines Gockel
Ösophagusmotilitätsstörungen sind eine Gruppe von Erkrankungen, bei denen es durch Veränderungen an den die Ösophagusfunktion koordinierenden neuromuskulären Strukturen zu Fehlfunktionen des Schluckaktes kommt. Das Leitsymptom ist daher die Dysphagie für feste und/oder flüssige Speisen. Häufig treten auch Begleitsymptome wie Thoraxschmerz, Regurgitation, Sodbrennen und Gewichtsverlust auf.
Es werden primäre und sekundäre Motilitätsstörungen unterschieden. Pathophysiologie und Ätiologie, insbesondere der primären Ösophagusmotilitätsstörungen, sind oft unklar und damit auch keiner kausalen Therapie zugänglich. Neben der Achalasie (der am besten, auch hinsichtlich möglicher Behandlungen charakterisierten Ösophagusmotilitätsstörung) gibt es weitere, sowohl hyper- als auch hypomotile Funktionsstörungen der Speiseröhre. Deren Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten sind jedoch häufig weniger gut verstanden bzw. untersucht.
Durch die Einführung der hochauflösenden Ösophagusmanometrie haben sich die Diagnostik und das Verständnis der Ösophagusmotilitätsstörungen zwar verbessert, die Therapien sind jedoch i. d. R. weiterhin auf eine Symptomreduktion begrenzt. Das primäre Ziel aller Behandlungen besteht in der Verbesserung der Speisepassage in den Magen. Erfreulicherweise stehen uns hier zunehmend mehr Verfahren zur Verfügung, welche individuell in Abhängigkeit vom Alter, Symptomen, Co-Morbidität und bei der Achalasie entsprechend der Subtypen des jeweiligen Patienten ausgewählt werden können.
In diesem Kapitel werden Diagnostik und Therapie bei Motilitätsstörungen des Ösophagus dargestellt.

Prinzipien der Hochauflösenden (HR = High Resolution) Ösophagusmanometrie und Systematik der Motilitätsstörungen

Prinzipien der Hochauflösenden (HR) Ösophagusmanometrie
Die Ösophagusmanometrie ist der Goldstandard in der Diagnostik von Motilitätsstörungen der Speiseröhre.
Nach Einführung der hochauflösenden Manometrie („high resolution manometry“) [HRM] mit bis zu 36 simultan messenden Druckpunkten ist eine zeitgleiche Beurteilung der Speiseröhre unter Einbeziehung der Pharynxregion möglich. Durch zusätzliche Einführung der grafischen Darstellung mit Druck-Kontur-Plots („Clouse-Contour-Plots“) konnte die Auswertung vereinfacht werden, da diese aufgrund der Wiedererkennung typischer Muster einfacher zu analysieren sind als die traditionellen Druckkurven der Durchzugsmanometrie, welche durch Positionswechsel und durch Atmung bedingte Artefakte häufig schwierig zu beurteilen sind (Pandolfino et al. 2008).
Neben einer besseren Beurteilung des Bolustransports vom Pharynx in den Magen wird auch eine höhere diagnostische Treffsicherheit bei der HRM beschrieben (Roman et al. 2016). Für die HRM wurde mit der Chicago-Klassifikation eine neue Einteilung der ösophagealen Motilitätsstörungen eingeführt (Yadlapati et al. 2021). Diese klassifiziert die Erkrankungen anhand eines Algorithmus, bei dem zuerst die Schluckrelaxation des unteren Ösophagussphinkters (UÖS) in zehn Nassschlucken anhand des integrierten Relaxationsdrucks (IRP, Norm <15 mmHg) über 4 s in einem 10-s-Fenster beurteilt wird. Danach erfolgt die weitere Einteilung anhand des Kontraktionsmusters im tubulären Ösophagus (Bredenoord et al. 2012; Kahrilas et al. 2008; Keller et al. 2018; Yadlapati et al. 2021) (Abb. 1).
Vor der Untersuchung erfolgt eine Aufklärung über die Risiken der HRM, wie Erbrechen, Synkopen, Verletzung der Nasen-Rachenschleimhaut und Herzrhythmusstörungen, die mit einer Häufigkeit von <0,5 % sehr selten auftreten. Eine Prämedikation wird i. d. R. nicht durchgeführt. Die Patienten sollten nüchtern sein (6 h für feste Speisen, 2 h für Flüssigkeiten; bei Patienten mit ausgeprägter Passagestörung, wie bei der Achalasie oder der diabetischen Gastroparese, sind die Intervalle zu verlängern). Nüchternheit ist einerseits wegen des beim Einführen der Sonde möglicherweise induzierten Erbrechens relevant, andererseits wurden die Normwerte der Ösophagusmanometrie bei nüchternen Patienten erhoben (Passaretti et al. 2000).
Medikamente, die die Ösophagusmotilität beeinflussen können, sollen – wenn therapeutisch vertretbar – 48 h vor der Untersuchung pausiert werden. Dazu zählen u. a. Prokinetika (Motilium, Prucaloprid), Antiemetika (Metoclopramid), Nitrate, Kalziumantagonisten, Opiate, Spasmolytika und Theophyllin. Die Untersuchungsdauer (ohne Auswertung und Reinigung etc.) dauert etwa 15–30 min (Keller et al. 2009). Die HRM kann sowohl mit einer wasserperfundierten als auch mit einer elektronischen Messsonde durchgeführt werden. Letztere hat sich – trotz höherer Kosten – wegen der einfacheren Aufbereitung und einer höheren Messgenauigkeit, insbesondere bei raschen Druckänderungen, wie im oberen Ösophagussphinkter (OÖS), zunehmend durchgesetzt (Herregods et al. 2015). Messparameter und Normbereiche der HRM, wobei Letztgenannte bei verschiedenen Messsystemen unterschiedlich sein können, sind in Tab. 1 dargestellt.
Tab. 1
Beschreibung der Messparameter und ihrer Normbereiche der HRM modifiziert nach der Chicago-Klassification v. 3.0 und 4.0 (Kahrilas et al. 2008; Yadlapati et al. 2021)
Parameter
Beschreibung
Normwerte/Grenzwerte
Integrierter Relaxationsdruck (IRP) (mmHg)
Mittlerer Druck während der 4 s mit max. schluckinduzierter Relaxation in den 10 s nach Beginn des Schluckaktes
Liegend
<15 mmHg (Medtronic)
<22 mmHg (Laborie/Diversatek)
Sitzend
<12 mmHg (Medtronic)
<15 mmHg (Laborie/Diversatek)
Distales kontraktiles Integral (DCI)
Amplitude x Dauer x Länge der distalen Kontraktion des Ösophagus
Normal
>450–8000 mmHg*cm*s
Fehlgeschlagen
<100 mmHg*cm* s
Hyperkontraktil ≥8000 mmHg*cm*s
Ineffektiv ≥450 mmHg*cm*s mit
großer Lücke(>5 cm)
Distale Latenz (DL) (s)
Intervall zwischen Beginn des Schluckaktes und CDP
>4,5 s
Kontraktiler Dezelerationspunkt (CDP)
Punkt bis 3 cm oberhalb des UÖS, ab dem die Fortleitungsgeschwindigkeit der Kontraktionswelle abnimmt
Respiratorischer Inversionspunkt(RIP)
Umschlagspunkt, an dem der Druck im ösophagogastralen Übergang bei Inspiration niedriger wird als bei Exspiration
Die Kalibrierung der Messeinrichtung erfolgt nach Vorgaben des Herstellers. Nach Betäubung der Nasenschleimhaut durch eine geringe Menge eines Lokalanästhetikums (z. B. 2 % Lidocain-Gel) (Cave: allergische Reaktion, bei zu großen Mengen Beeinflussung der Ösophagusmotilität) wird der Messkatheter i. d. R. transnasal eingeführt. Es sollten mindestens drei Druckaufnehmer unterhalb des UÖS intragastral liegen (Bestimmung des gastralen Drucks als Referenzwert), gleichzeitig mindestens einer oberhalb des OÖS im Rachenbereich. Der Untersuchungsablauf ist in Tab. 2 aufgeführt.
Tab. 2
Ablauf der hochauflösenden Ösophagusmanometrie modifiziert nach der Chicago-Klassifikation Version 4.0. Nach (Yadlapati et al. 2021)
A) Untersuchung in liegender Position 45° Oberkörperhochlagerung
 • ≥60 s Gewöhnungsphase
 • Kontrolle der Katheterposition während drei tiefer Inspirationen
 • ≥30 s Registrierung (Position, Länge, Ruhedruck) des UÖS u. OÖS
 • Zehn Nassschlucke (Wasser/Salzlösung) mit 5 ml im Abstand von mindestens 30 sec
 • Fünf Nassschlucke mit 2 ml im Abstand von 2–3 sec (multiple rapid swallow, MRS)
B) Untersuchung in sitzender Position
 • ≥60 s Gewöhnungsphase
 • Kontrolle der Katheterposition während drei tiefer Inspirationen
 • ≥30 s Registrierung (Position, Länge, Ruhedruck) des UÖS u. OÖS
 • Fünf Nassschlucke (Wasser/Salzlösung) mit 5 ml im Abstand von mindestens 30 sec
 • 200 ml frei trinken mit Strohhalm (rapid drink challenge, RDC)
Falls keine relevante Motilitätsstörung diagnostiziert werden kann, trotz Symptomatik
 • Bei V. a. gastroösophageale Abflussstörung → Gabe eines festen Bolus oder einer Testmahlzeit
Die Messung wird zunächst in bis zu 45° Rückenlage des Patienten durchgeführt. Nach einer Gewöhnungsphase von mindestens 1 min kann die Messung gestartet werden. Zunächst erfolgt die Registrierung (Position, Länge, Ruhedruck) des oberen und unteren Ösophagussphinkters. Dann wird die Beurteilung der Funktion des tubulären Ösophagus (Kontraktion, Propagation) und des UÖS (Schluckrelaxation) ausgeführt. Hierzu erhält der Patient 10-mal 5 ml Wasser (Raumtemperatur) mithilfe einer Einmalspritze im Abstand von mindestens 30 s, um den Einfluss von schluckinduzierten Inhibitionsvorgängen zu verhindern, die zu falsch niedrigen oder fehlenden Kontraktionsamplituden führen können (Keller et al. 2009). Die neue Chicago-Klassifikation Version 4.0 empfiehlt zusätzlich fünf schnelle Schlucke mit 2 ml Flüssigkeit im Abstand von 2–3 s („multiple rapid swallow“) sowie eine Untersuchung in sitzender Position. Weiterhin sollten die Patienten im Sitzen 200 ml frei so schnell wie möglich trinken (rapid drink challenge“). Das schnelle Trinken induziert eine vollständige Hemmung der Ösophagusmotilität (deglutive inhibition“) und einer UÖS-Relaxation. Nach dem letzten Schluck findet wieder eine Ösophagusperistaltik mit Verschluss des UÖS durch die postrelaxatorische Kontraktion („Clearance“-Kontraktion“) statt. Durch die zusätzlichen Trinkversuche kann insbesondere bei Patienten mit Symptomen, jedoch Vorliegen eines Normalbefunds, bei den herkömmlichen zehn Wasserschlucken die Aussagekraft der Untersuchung erhöht werden. Beispielsweise kann bei Patienten mit im tubulären Ösophagus vorliegendem Achalasie-typischen Bild aber normwertigem IRP, im Trinkversuch eine Erhöhung des IRP induziert werden. Auch kann die klinische Relevanz von unspezifischen Veränderungen der Ösophagusmotilität beurteilt werden, wenn die Patienten während des Trinkversuchs Beschwerden angeben (Ang et al. 2017).
Bei Verdacht auf eine ösophagogastrale Abflussstörung, die jedoch in der Standarduntersuchung nicht darstellbar war, wird die Gabe eines festeren Bolus oder einer Testmahlzeit angeraten. Bei Gesunden treten beim Schlucken fester Boli maximal vier ineffektive Schluckakte auf, bevor wieder eine normale peristaltische Kontraktion folgt (Keller et al. 2018; Yadlapati et al. 2021).
Eine Aussage über Auswirkungen von Funktionsstörungen des Ösophagus auf den Bolustransit ist durch die Kombination der HR-Manometrie mit der Impedanzmessung möglich (Kahrilas und Sifrim 2008; Keller et al. 2018).
Nach Ende der Untersuchung wird das Messkathetersystem entfernt und die Reinigung der Messsonde nach Herstellerempfehlung vorgenommen.

Systematik der Ösophagusmotilitätsstörungen

Ösophagusmotilitätsstörungen sind eine Gruppe von Erkrankungen, bei denen es aufgrund einer Veränderung der neuromuskulären Strukturen zu Fehlfunktionen des Schluckakts kommt (Müller und Gockel 2015). Das Leitsymptom ist daher die Dysphagie für feste und/oder flüssige Speisen, häufig begleitet von Symptomen wie Thoraxschmerz, Regurgitation, Sodbrennen und/oder Gewichtsverlust.
Es werden primäre und sekundäre Motilitätsstörungen unterschieden, wobei die Ätiopathogenese, vor allem der primären Pathologien, weitestgehend unklar ist und damit auch keine kausalen Therapieansätze existieren (Koop 2013).
Die Diagnose wird i. d. R. mittels Ösophagus-HRM gestellt, Endoskopie und Radiologie sind jedoch zur Ausschlussdiagnostik entzündlicher oder neoplastischer Veränderungen essenziell.
Seit der letzten Aktualisierung der Chicago-Klassifikation Version 4.0 (Yadlapati et al. 2021) (Tab. 3) werden die Ösophagusmotilitätsstörungen in Veränderungen des ösophagogastralen Abflusses, zu denen neben der Achalasie, der derzeit am besten charakterisierten und für die Chirurgie relevantesten Funktionsstörung des Ösophagus, die Obstruktion des ösophagogastralen Übergangs gehört, sowie in Störungen der Peristaltik (distaler Ösophagusspasmus, hyperkontraktiler (Jackhammer)-Ösophagus, fehlende Peristaltik, sowie die ineffektive Ösophagusmotilität) eingeteilt (Yadlapati et al. 2021). Diese Einteilung ist u. a. für die Indikationsstellung zur jeweiligen Therapie und das endoskopisch-interventionelle bzw. chirurgische Vorgehen selbst von Relevanz.
Tab. 3
Einteilung der Ösophagusmotilitätsstörungen modifiziert nach der Chicago-Klassifikation v. 4.0. (Nach Bredenoord et al. 2012; Keller et al. 2018; Kahrilas und Sifrim 2008; Yadlapati et al. 2021)
Motilitätsstörung
Kriterien
Gestörter ösophagogastraler Abfluss (IRP erhöht)
Achalasie
 
Typ I (Klassische Achalasie)
Keine Peristaltik (DCI < 100 mmHg*s*cm)
Typ II (Achalasie mit pan-ösophagealem Druck)
Keine Peristaltik
Panösophagealer Druck ≥20 % der Schlucke
Typ III (Spastische Achalasie)
Keine propulsive Peristaltik,
vorzeitige Kontraktionen (Spasmen) mit DCI > 450 mmHg*s*cm bei ≥20 % der Schlucke
Obstruktion des ösophagogastralen Übergangs
Teils propulsive Peristaltik, sodass keine Achalasie-Kriterien vorliegen
Gestörte Peristaltik (IRP i.N.)
Distaler Ösophagusspasmus
≥20 % vorzeitige Kontraktionen (DL < 4,5 s)
Hyperkontraktiler Ösophagus
≥20 % DCI > 8000 mmHg*s*cm
Fehlende Peristaltik
100 % der Schlucke DCI < 100 mmHg*s*cm
Ineffektive tubuläre Motilität (IEM)
≥50 % DCI < 100 mmHg*s*cm
oder ≥70 % DCI < 450 mmHg*s*cm
oder 50 % Schlucke mit peristaltischer Lücke > 5 cm DCI > 450 mmHg*s*cm (fragmentierte Peristaltik)
Eine kausale Therapie besteht für die primären Ösophagusfunktionsstörungen nicht, sodass alle Therapieansätze dazu dienen, die Symptome zu mildern und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Bei der Achalasie haben sich in den letzten Jahren neue Behandlungskonzepte etabliert.
Erkrankungen, die zu sekundären Motilitätsstörungen führen, sind sehr heterogen und betreffen – neben organischen Erkrankungen der Speiseröhre wie der eosinophilen Ösophagitis und der gastroösophagealen Refluxkrankheit – auch Kollagenosen, neuromuskuläre und Stoffwechselerkrankungen (Tab. 4). Die Therapie dieser besteht in der Behandlung der Grundkrankheit.
Tab. 4
Erkrankungen, die zu sekundären Motilitätsstörungen des Ösophagus führen können. (Modifiziert nach Koop 2013)
Organische Erkrankungen der Speiseröhre
Gastroösophageale Refluxkrankheit
Eosinophile Ösophagitis
Speiseröhrenverätzungen, -divertikel
Strahlenschäden
Neuromuskuläre Erkrankungen
Erkrankungen des Zentralnervensystems
(z. B. Multiple Sklerose, Apoplexie, Morbus Parkinson)
Erkrankungen des peripheren Nervensystems
Muskelerkrankungen
(z. B. Myasthenia gravis, Einschluss-körperchenmyositis, Muskeldystrophien)
Kollagenosen
Systemische Sklerose
Stoffwechselerkrankungen
Diabetes mellitus
Hyper-oder Hypothyreose
Achalasie
Der Begriff Achalasie kommt aus dem Griechischen (αχαλασία = fehlendes Nachlassen) und wurde von Sir Arthur Hurst im Jahre 1927 geprägt (Hurst und Rowlands 1924). Bei der Achalasie handelt es sich um eine Funktionsstörung des glattmuskulären Anteils der Speiseröhre. Sie ist durch eine fehlende oder nicht ausreichende schluckreflektorische Relaxation des UÖS sowie eine fehlende propulsive Peristaltik des tubulären Ösophagus gekennzeichnet. Es handelt sich um eine neurodegenerative Erkrankung der Speiseröhre, deren Ursache und exakte Pathogenese weitestgehend unbekannt sind. Der Dauerspasmus des UÖS ist durch eine Funktionsstörung bzw. den kompletten Verlust der inhibitorischen Nervenzellen des Plexus myentericus mit Überwiegen der exzitatorischen Innervation bedingt (Ates und Vaezi 2015). Aktuelle Untersuchungen legen nahe, dass ein initialer Insult (möglicherweise ein Virusinfekt durch Varizella zoster-, Masern- oder Humane Papilloma-Viren) zu einer Inflammation des Plexus myentericus (Auerbach-Plexus) führt.
Dies resultiert bei genetisch prädisponierten Individuen zur Bildung von anti-myenterischen Antikörpern, die eine Zerstörung bzw. einen (irreversiblen) Funktionsverlust der Nervenzellen des Ösophagus hervorrufen und so zur Entwicklung des Krankheitsbildes Achalasie führen (Clark et al. 2000; Gockel et al. 2014; Wouters et al. 2014). Das überhäufige Auftreten von weiteren Autoimmunerkrankungen bei Patienten mit Achalasie unterstreicht die autoimmune Genese (Romero-Hernández et al. 2018). Eine dem Phänotyp der Achalasie sehr ähnliche infektiöse Erkrankung und Parasitose ist die überwiegend in Südamerika durch Trypanosoma cruzi ausgelöste Chagas-Krankheit.
Mit einer Inzidenz von etwa 2–3:100.000 ist die idiopathische Achalasie eine seltene Erkrankung, die bei Männern und Frauen gleich häufig auftritt. Die Lebenszeitprävalenz wird mit 10–15:100.000 angegeben. Sie kann sich in jedem Alter manifestieren, wird jedoch meist zwischen 25–60 Jahren diagnostiziert (Francis und Katzka 2010; Zaninotto et al. 2018).
Aufgrund ihrer langsam-progredienten Entwicklung ist das klinische Bild der Achalasie sehr heterogen. Im Vordergrund stehen Dysphagie, Regurgitationen. Die Schluckbeschwerden bestehen zunächst nur für feste, später auch für flüssige Speisen und können zu einem erheblichen Gewichtsverlust führen. Aufgrund der unkoordinierten Kontraktionen des Ösophagus bei gleichzeitiger Hypertension des UÖS berichten Patienten über die Lebensqualität stark beeinträchtigende retrosternale Schmerzen und Krämpfe. In der klinischen Praxis hat sich der Eckardt-Score (Tab. 5) nicht nur für die Evaluation der Symptomausprägung bei der Erstdiagnostik, sondern auch im Verlauf nach Therapie als pragmatisch und sinnvoll erwiesen (Eckardt et al. 1992).
Tab. 5
Eckardt-Score zur klinischen Evaluation des Schweregrads der Achalasie. (Aus Eckardt et al. 1992)
Symptome
Keine
Gelegentlich/wöchentlich
Täglich
Bei jeder Mahlzeit
Dysphagie
0
1
2
3
Regurgitationen
0
1
2
3
Brustschmerzen
0
1
2
3
Gewichtsverlust
Kein = 0
<5 kg = 1
5–10 kg = 2
>10 kg = 3
Hierbei wird die Intensität der vier Kardinalsymptome jeweils von 0 (= nicht vorhanden) bis 3 (stärkste Ausprägung) bewertet und summiert. Der Eckardt-Score kann somit minimal 0 (= keine Symptome) bis maximal 12 Punkte (= stärkste Ausprägung) betragen, je nach Intensität der einzelnen Symptome (Eckardt et al. 1992).
Als Komplikationen können sich rezidivierende Aspirationspneumonien und – bei langjährigem Verlauf – auch selten eine karzinomatöse Entartung entwickeln. Durch die Stase von Speisen und Vergärungsprozesse durch Milchsäurebakterien empfinden viele Patienten Sodbrennen, welches von der gastroösophagealen Refluxerkrankung zu differenzieren ist und nicht auf säureblockierende Medikamente anspricht (Jung und Park 2017).
Die Endoskopie und der Barium-Ösophagus-Breischluck sind für die korrekte Diagnose nur in 33 % bzw. 66 % richtungsweisend (Gockel et al. 2018). Dennoch besteht die Primärdiagnostik in der Endoskopie des oberen Gastrointestinaltrakts, insbesondere um einen malignen Prozess auszuschließen.
Radiologisch kann die „Clearance“ bzw. die Schnelligkeit der Entleerung der Speiseröhre („timed barium swallow“) bereits funktionelle Hinweise liefern. Allerdings kann im frühen Stadium der Achalasie die im Barium-Ösophagogramm als typisch beschriebene Dilatation des tubulären Ösophagus mit glatt berandeter Stenosierung am ösophagokardialen Übergang, die sog. Sektglasform oder das „Vogelschnabel-Zeichen“ (= „bird beak-sign“) (Abb. 2), fehlen. Somit ist die HRM mit einer Sensitivität von 98 % hinsichtlich des Relaxationsmusters des UÖS der endoskopischen und radiologischen Diagnostik deutlich überlegen (Ghosh et al. 2007). Sie wird derzeit als Goldstandard der Diagnostik der Achalasie und Differenzialdiagnostik anderer Funktionsstörungen der Speiseröhre angesehen.
Die Chicago-Klassifikation unterscheidet anhand der HRM drei Typen der Achalasie:
  • Typ I mit kompletter Aperistaltik der tubulären Speiseröhre,
  • Typ II mit panösophagealer Kompression und
  • Typ III mit spastischen Kontraktionen des Ösophagus (Abb. 3) (Pandolfino et al. 2008; Passaretti et al. 2000; Yadlapati et al. 2021).
Die Unterteilung in die Subtypen hilft bei der Prognoseeinschätzung und Therapieplanung. Die Patienten mit Typ II-Achalasie weisen die besten und Patienten mit Typ III-Achalasie die schlechtesten Behandlungserfolge, unabhängig von der gewählten Therapie, auf. Patienten mit einer Typ II-Achalasie sprechen i. d. R. sehr gut auf eine pneumatische Dilatation an, wohingegen bei Patienten mit einer Typ III-Achalasie die chirurgische oder endoskopische Myotomie die bessere Therapieoption darstellt, da die spastischen Kontraktionen die gesamte Speisröhre betreffen (Kane et al. 2019).
Obstruktion des ösophago-gastralen Übergangs (EGJ outflow obstruction)
Neben den verschiedenen Achalasie-Typen lässt sich bei einigen Patienten eine gestörte Schluckrelaxation des UÖS bei komplett oder teilweise erhaltener propulsiver Peristaltik im tubulären Ösophagus feststellen (Abb. 4). Es konnte nachgewiesen werden, dass diese Patienten einen höheren Intrabolus-Druck aufweisen, genau wie Patienten mit einer bekannten mechanischen Obstruktion, daher der Name „EGJ outflow obstruction“ (van Hoeij et al. 2015). Möglicherweise handelt es sich um eine Variante der Achalasie (Scherer et al. 2009). Die Obstruktion des ösophagogastralen Übergangs wurde allerdings sowohl bei gutartigen als auch bei bösartigen infiltrativen Erkrankungen beschrieben, sodass die Endosonografie oder eine Computertomografie neben der Endoskopie als bildgebende Verfahren empfohlen werden.
Da die primäre Dysfunktion, die gestörte Schluckrelaxation des UÖS bei der Achalasie und der Obstruktion des ösophagogastralen Übergangs, gleich ist, sind Symptome und Behandlungsformen oft sehr ähnlich.

Störungen der Peristaltik

Hierzu gehören sowohl hyper- als auch hypomotile Ösophagusfunktionsstörungen. In der vorletzten Chicago-Klassifikation Version 3.0 wurde noch in schwere Störungen der Peristaltik, welche i. d. R. symptomatisch sind und bei Kontrollpersonen nicht auftreten, sowie geringe Störungen der Peristaltik, d. h. Veränderungen, die auch bei asymptomatischen Kontrollgruppen zu finden sind, unterschieden (Passaretti et al. 2000; Kahrilas et al. 2015). Da allerdings auch bei diesen geringen Störungen der Peristaltik, wie der „ineffektiven“ Ösophagusmotilität, und der „fragmentierten“ Peristaltik, (Abb. 5), eine ineffektive Bolusclearance nachzuweisen ist, klagen ca. ein Drittel der Patienten über Dysphagie (Tutuian und Castell 2004), sodass diese Unterteilung verlassen wurde.

Hypermotile Ösophagusfunktionsstörungen

Jackhammer-Ösophagus) zeichnen sich durch eine Steigerung der Kontraktionsamplitude und/oder durch eine verkürzte Kontraktionszeit aus. Sie können eine rezidivierende Dysphagie für feste und flüssige Speisen verursachen, aber auch die Ursache für nicht-kardiale Thoraxschmerzen sein (Clouse 1991).
Der Barium-Breischluck kann schwerwiegende Veränderungen mit nicht-peristaltischen Kontraktionen („Korkenzieher“-Ösophagus, tertiäre Kontraktionen) bis hin zu Normalbefunden zeigen und ist daher für die exakte Diagnosestellung nicht ausreichend sensitiv. Deswegen ist auch hier die HRM zur Diagnosestellung essenziell.
Die Pathogenese dieser Funktionsstörungen ist unklar, u. a. konnte das vermehrte Auftreten einer spastischen Motilität der Speiseröhre unter Opiatgabe festgestellt werden (Ratuapli et al. 2015). Opiate hemmen die neuronale Erregbarkeit, die zur Sekretion von hemmenden Neurotransmittern wie NO (Stickstoffmonooxid) und VIP (vasoaktives intestinales Peptid) führt, was eine gestörte neuronale Hemmung bedingt.

Distaler Ösophagusspasmus

Die Symptome des distalen Ösophagusspasmus (DES = distal esophageal spasm) wurden erstmals 1889 von Dr. Osgood beschrieben (Osgood 1889). Die Definition dieser Motilitätsstörung wurde im Verlauf immer wieder verändert, zuletzt durch den Einsatz der HRM. Nach der aktuellen Version der Chicago-Klassifikation Version 4.0 liegt beim Auftreten von verfrühten Kontraktionen (distal latency <4.5 s) bei ≥20 % der zehn Nassschlucke und normaler Schluckrelaxation des UÖS ein DES vor (Roman et al. 2016; Yadlapati et al. 2021). Da die Veränderungen im distalen Ösophagus auftreten, wurde der „diffuse“ Ösophagusspasmus in den „distalen“ Ösophagusspasmus umbenannt (Sperandio et al. 2003). Durch die nicht-peristaltischen Kontraktionen kommt es zu einer Unterbrechung des Schluckaktes mit gestörtem Bolustransport bzw. mit krampfartigen spastischen Kontraktionen, was sich klinisch mit anfallsartigen Episoden von retrosternalen Schmerzen und/oder Dysphagien äußern kann. Allerdings können auch Regurgitation, Sodbrennen und Gewichtsverlust auftreten (Almansa et al. 2012).
Mit einer Inzidenz von etwa 0,1:100.000 ist der DES eine sehr seltene Erkrankung, die eher in höherem Alter (im Mittel um das 60. Lebensjahr) und bei Frauen etwas häufiger auftritt. Die Lebenszeit-Prävalenz liegt bei symptomatischen Patienten zwischen 3 % und 9 % (Khalaf et al. 2018).
Die Ätiologie des DES ist nicht eindeutig geklärt. Es gibt Hinweise auf einen NO-Mangel, der wiederum zu einer gestörten neuronalen Hemmung führt. Häufig ist eine gastroösophageale Refluxkrankheit koexistent, deren Rolle in der Pathogenese jedoch noch unklar ist (Achem und Gerson 2013). Weiterhin wird ein vermehrtes Auftreten von psychiatrischen Diagnosen bei Patienten mit DES beschrieben (Clouse 1991). Bei einem Teil der Patienten konnte im Verlauf die Entwicklung einer Achalasie beobachtet werden (Müller et al. 2012; Schepper et al. 2014).
Die Diagnose dieser Motilitätsstörung basiert vorwiegend auf der HRM, allerdings kann – bedingt durch den intermittierenden Charakter der Störung – auch eine unauffällige Ösophagusmanometrie das Vorliegen eines DES nicht ausschließen (Tsuboi und Mittal 2011). Eine endoskopische Untersuchung sollte immer zum Ausschluss maligner oder entzündlicher Veränderungen erfolgen. Radiologische Veränderungen wie „corkscrew“ oder „rosary bead“ können Hinweise auf einen DES sein, sind jedoch weitestgehend unspezifisch. Eine 24 h pH-Metrie sollte in Betracht gezogen werden, um eine Refluxkrankheit als mögliche Ursache des DES auszuschließen. Differenzialdiagnostisch muss bei retrosternalen Schmerzen immer auch an eine koronare Herzerkrankung gedacht werden (Tutuian und Castell 2006).
Hyperkontraktiler (Jackhammer)-Ösophagus
Der hyperkontraktile Ösophagus wurde erstmals 1979 beschrieben (Benjamin et al. 1979). Es handelt sich um eine Motilitätsstörung mit erhaltener propulsiver Peristaltik und Auftreten von abnorm hohen Kontraktionsamplituden sowie verlängerter Kontraktionsdauer im distalen Ösophagus.
In der neuen Chicago-Klassifikation Version 4.0 wird nur noch der sog. Jackhammer-Ösophagus mit extrem hohen DCI Werten von >8000 mmHg*s*cm, (Abb. 6) in ≥20 % der zehn Nassschlucke, als pathologisch gewertet, da diese Konstellation bisher noch nie in gesunden Kontrollen nachweisbar war (Yadlapati et al. 2021). DCI-Werte von 5000 mmHg*s*cm (Nussknacker-Ösophagus) konnten jedoch bei 5 % der Normalbevölkerung detektiert werden (Roman und Kahrilas 2013). Da allerdings auch bei symptomatischen Patienten mit einem Nussknacker-Ösophagus die Frequenz von Dysphagie und Thoraxschmerz denen von Patienten mit einem Jackhammer-Ösophagus entspricht, sollte der Nussknacker-Ösophagus bei symptomatischen Patienten auch als pathologisch gewertet werden (Al-Qaisi et al. 2017).
Der hyperkontraktile Ösophagus tritt noch seltener als die Achalasie auf und betrifft vorwiegend Menschen in der sechsten Lebensdekade.
Das Leitsymptom ist neben der Dysphagie oft der Angina pectoris-artige Thoraxschmerz, der in den Kieferwinkel und die Schultern ausstrahlen und auch unabhängig vom Essen auftreten kann (Khalaf et al. 2018; Tutuian und Castell 2004).
Die exakte Pathogenese ist unbekannt. Der hyperkontraktile Ösophagus kann primär oder sekundär, zum Beispiel durch eine säureinduzierte Reizung auftreten. Eine Asynchronität zwischen Ring- und Längsmuskulatur während der propulsiven Kontraktion konnte mithilfe des intraluminalen Ultraschalls dargestellt werden. Weiterhin konnte eindrücklich gezeigt werden, dass dieser Zustand durch einen hypercholinergen Status ausgelöst und entsprechend mit Anticholinergika wie Atropin normalisiert werden kann (Korsapati et al. 2008). Bei einem Teil der Patienten konnte ebenfalls eine EGJ-outflow obstruction festgestellt werden. Daher wurde diskutiert, ob die Hyperkontraktilität zur Überwindung der Obstruktion auftritt (Jia et al. 2016). Ebenso wurde ein Zusammenhang des Jackhammer-Ösophagus mit der eosinophilen Ösophagitis beschrieben (Clément et al. 2019). Ein Teil der Patienten scheint im Verlauf eine Achalasie zu entwickeln (Abdallah und Fass 2016). Darüber hinaus wurde der Nussknacker-Ösophagus mit schlechten postoperativen Ergebnissen nach laparoskopischer Antireflux-Chirurgie im Sinne einer Überkorrektur des UÖS im Rahmen der Fundusmanschettenanlage in Verbindung gebracht (Winslow et al. 2003).
Die Diagnose ist ausschließlich manometrisch zu stellen, der radiologische und endoskopische Befund ist meist regelrecht. Teilweise ist radiologisch lediglich ein korkenzieherartiges („corkscrew“) Bild im Ösophagusbreischluck zu sehen.
Fehlende Kontraktilität des Ösophagus
Die fehlende (amotile) tubuläre Peristaltik ist definiert als 100 % Schlucke mit einem DCI <100 mmHg*s*cm bei jedoch regelrechter Schluckrelaxation des UÖS (Abb. 7). Durch die fehlende tubuläre Peristaltik treten Symptome wie Dysphagie oder Sodbrennen auf. Differenzialdiagnostisch sollte bei der tubulären Aperistaltik auch an eine Achalasie Typ I mit normalem IRP gedacht werden, da in mehreren Untersuchungen nachgewiesen wurde, dass einige Patienten mit Aperistaltik und normalen IRP anamnestische sowie radiologische und endoskopische Kriterien aufweisen, die zu einer Typ I-Achalasie passen (Sanagapalli et al. 2019). Die Differenzierung ist relevant, da sich das therapeutische Management deutlich unterscheidet. Diese diagnostische Unsicherheit durch den alleinigen Einsatz des IRP-Werts als Grundlage der Differenzierung zwischen Aperistaltik und Typ I-Achalasie bei einigen Patienten kann durch einen pharmakologischen Provokationstest, mittels Amyl-Nitrit (AN) und Cholezystokinin (CKK) erleichtert werden (Babaei et al. 2020).
Ineffektive Ösophagusmotilität (IEM)
Unter der ineffektiven Ösophagusmotilität werden hypomotile Ösophagusfunktionsstörungen mit regelrechter Schluckrelaxation des UÖS zusammengefasst, bei denen entweder ≥ 50 % der Nassschlucke eine verminderte Kontraktionsamplitude mit einem DCI von < 100 mmHg*s*cm oder ≥ 70 % der Schlucke einen DCI von < 450 mmHg*s*cm aufweisen, oder die normal starke Kontraktion (DCI > 450 mmHg*s*cm) in ≥ 50 % der Schlucke über einen längeren Abschnitt > 5 cm unterbrochen wird („fragmentierte“ Peristaltik). Durch die Veränderungen der Peristaltik kann es zu einer ineffektiven Bolusclearance kommen (Tutuian und Castell 2004).
Die IEM tritt oft idiopathisch auf, kann aber auch sekundär bei verschiedenen Krankheiten, wie der gastroösophagealen Refluxkrankheit, Kollagenosen, wie der Sklerodermie, und infiltrativen Erkrankungen, wie der Amyloidose auftreten (Mercado et al. 2005). Auch bei der eosionophilen Ösophagitis werden teilweise hypotensive Veränderungen beschrieben (Weiss et al. 2015). Da auch Medikamente mit anticholinerger Wirkung zu einer ineffektiven Ösophagusmotilität führen, wird vermutet, dass pathophysiologisch eine Reduktion der cholinergen Aktivität vorliegt. Diese führt zu einer Verringerung der Kontraktionskraft wie auch der Kontraktionsfrequenz (Tutuian und Castell 2004). Für den Chirurgen sind sie letztlich nur im Rahmen der Antirefluxchirurgie relevant.

Medikamentöse Ansätze der Therapie der Motilitätsstörungen

Die medikamentöse Therapie der Achalasie dient der Entspannung des UÖS. Calciumkanalblocker und Nitrate verringern vorübergehend den Druck des UÖS um 13,0–49,0 % und führen zu einer Verbesserung der Ösophagusentleerung und somit der Dysphagie, ebenso wie Anticholinergika (z. B. Cimetropiumbromid). Allerdings ist deren Einsatz durch die Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Hypotonie und periphere Ödeme, sowie einem Wirkverlust (Tachyphylaxie) im Verlauf limitiert (Marzio et al. 1994; Bortolotti und Labò 1981; Hongo et al. 1984). Aufgrund ihrer nur kurzen Wirkdauer, der unvollständigen Symptomkontrolle sowie des Nebenwirkungsspektrums wird die medikamentöse Therapie heutzutage lediglich zum „Bridging“ bis zum Einsatz einer der weiteren Therapieoptionen eingesetzt oder bei Patienten, die sich einer endoskopischen oder chirurgischen Therapie nicht unterziehen können oder wollen (Jung et al. 2020; Zaninotto et al. 2018).
Bei den hypermotilen Ösophagusfunktionsstörungen ist trotz der Unterschiede in der Pathophysiologie bei allen Entitäten das therapeutische Vorgehen ähnlich (Roman und Kahrilas 2013). Das Therapieregime orientiert sich an den Symptomen und ist nicht standardisiert. Liegt eine gastroösophageale Refluxkrankheit vor, sollte diese zunächst mit Protonenpumpeninhibitoren (PPI) therapiert werden. Da NO eine wichtige Rolle in der Pathogenese der hypermotilen Ösophagusfunktionsstörungen zugeschrieben wird, kommen, wie auch bei der Achalasie, Medikamente zum Einsatz, die die NO-Konzentration steigern, wie beispielsweise Nitrite (z. B. Isosorbiddinitrat 5–10 mg sublingual, ca. 5–10 min vor der Mahlzeit, falls Dysphagie das führende Symptom ist. Sollten Thoraxschmerzen im Vordergrund stehen, dann ist die Medikation „on demand“ zu verabreichen) oder Phosphodiesterase-5-Hemmer (z. B. Sildenafil 50 mg/d). Aber auch Ca-Antagonisten (z. B. Diltiazem 180–240 mg/d), die zu einer Relaxation der glatten Muskulatur führen und Antidepressiva (z. B. Imipramin 25–50 mg abends bei Thoraxschmerzen) werden mit unterschiedlichem Erfolg in der Therapie eingesetzt (Miller et al. 2019; Khalaf et al. 2018). In letzter Zeit wird auch über den effizienten Einsatz von Pfefferminzöl wegen seiner entspannenden Wirkung auf die glatte Muskulatur berichtet (Kahrilas et al. 2018; Khalaf et al. 2019).
Für die hypomotilen Ösophagusfunktionsstörungen bestehen keine wirksamen medikamentösen Therapien. Ziel der Behandlung ist hier eine bessere Symptomkontrolle oder – bei Vorliegen einer Grunderkrankung, wie der Refluxkrankheit – diese Primärursache zu behandeln. Der Einsatz von Prokinetika als „Off lable-use“ kann bei einigen Patienten hilfreich sein (Maradey-Romero et al. 2014).

Indikation und Technik der endoskopischen Therapie der Motilitätsstörungen (inkl. POEM)

Endoskopische Therapie der Motilitätsstörungen Botox
Die Behandlungsoptionen der primären Ösophagusmotilitätsstörungen sind palliativ und rein symptomatisch mit dem Ziel einer verbesserten Passage der Speisen durch den Ösophagus in den Magen. Als endoskopische Verfahren stehen uns die pneumatische Ballondilatation (PD), die perorale endoskopische Myotomie (POEM) sowie die Botulinumtoxin (Botox)-Injektion für ausgewählte Fälle zur Verfügung.
Bei den Motilitätsstörungen mit verzögerter Nahrungspassage im oberen Gastrointestinaltrakt, wie der Achalasie und der Obstruktion des ösophagogastralen Übergangs, ist das oberste Ziel eine Reduzierung der distalen Speiseröhrenobstruktion, um damit entsprechende Symptome, wie Dysphagie und Regurgitationen zu lindern, den Gewichtsverlust zu stoppen und die Entwicklung eines sog. Megaösophagus zu verhindern.
Hier sollten die Therapieoptionen individuell in Abhängigkeit vom Alter, von den Symptomen, den Begleiterkrankungen, den Achalasie-Subtypen sowie selbstverständlich vom Patientenwunsch ausgewählt werden.
  • Injektion von Botulinumtoxin (Botox)
Eine der endoskopischen Möglichkeiten der Behandlung der Achalasie und der Obstruktion des ösophagogastralen Übergangs bietet die fraktionierte, intramuskuläre Injektion von Botulinumtoxin (Botox) in den UÖS. Hierbei handelt es sich um eine pharmakologische Therapie, bei der das Botulinumtoxin A, ein Neurotoxin, das die Freisetzung von Acetylcholin an den Nervenendungen im Plexus myentericus hemmt und so der durch cholinerge Nerven gesteuerten Kontraktion des UÖS entgegenwirkt. Dies bewirkt eine bis zu 50 %ige Reduktion des Ruhedrucks des UÖS, was zu einer verbesserten Entleerung der Speisröhre führt. Der anfängliche Therapieerfolg liegt bei etwa 75 %, wobei ältere Patienten die stärkste Symptomverbesserung aufweisen (Pasricha et al. 1996). Die Erfolgsrate kann durch eine Erhöhung der Dosis nicht verbessert werden. Zwei Injektionen à 100 I.E. Botox (25 IE pro Quadrant) im Abstand von 30Tagen gelten als am effektivsten (Annese et al. 2000). Die kurze Wirkdauer der Therapie (etwa 6–12 Monate) erklärt den schlechteren Therapieerfolg im Langzeitverlauf im Vergleich zur pneumatischen Dilatation und Kardiomyotomie (Uppal und Wang 2016). Eine ältere randomisiert kontrollierte Studie (RCT) zur Botoxinjektion versus Ballondilatation zeigte ein signifikant schlechteres klinisches Ansprechen nach zwölf Monaten von 32 % vs. 70 % (Vaezi et al. 1999), eine ebenfalls frühe RCT zum Vergleich mit der laparoskopischen Heller Myotomie zeigte eine Symptomrekurrenz in der Botox-Gruppe von 40 % nach zwölf Monaten im Vergleich zu 13 % der chirurgisch behandelten Patienten (Zaninotto et al. 2004). Es handelt sich vor allem um eine Therapieoption für Patienten mit hoher Komorbidität und begrenzter Lebenserwartung, die ein invasiveres Verfahren nicht tolerieren, oder zur Diagnostik bei manometrisch unklaren Fällen (Katzka und Castell 1999). Bei Patienten < 50 Jahren und gutem Allgemeinzustand sind die Indikationen zur Botox-Applikation limitiert (Zaninotto et al. 2018).
Auch für die hyperkontraktilen Ösophagusmotilitätsstörungen wird die Botoxinjektion eingesetzt. Sie ist ein pathophysiologisch attraktiver Ansatz zur Behandlung von Patienten mit spastischen Störungen. Eine signifikante Verbesserung der klinischen Symptome durch Botox wurde zunächst in Einzelfällen beschrieben. In einer prospektiven placebokontrollierten Studie konnte eine signifikante Symptomverbesserung interessanterweise nur für die Dysphagie, jedoch nicht für den Thoraxschmerz gezeigt werden (Vanuytsel et al. 2013). Auch sind die kurze Wirkdauer der Therapie sowie der Wirkverlust in der Langzeitanwendung einschränkend. Da es für die hyperkontraktilen Störungen jedoch wenig Evidenz zu Therapieoptionen in randomisiert-kontrollierten Studien gibt, findet die endoskopische Botoxinjektion trotz aller o. g. Limitationen in der Praxis noch häufig Anwendung. Allerdings ist die Technik, anders als bei der Therapie der Achalasie, nicht standardisiert. Es werden sowohl Injektionen in den distalen Ösophagus als auch nur in den ösophagogastralen Übergang beschrieben (Storr et al. 2001).
  • Pneumatische Dilatation (PD)
Die PD gilt neben der POEM als die effektivste nicht-chirurgische Behandlungsmöglichkeit der Achalasie (Müller et al. 2018). Seit der Erstbeschreibung von Sir Thomas Willis im Jahre 1674, der Patienten mit einer Achalasie mit Walknochen dilatiert hatte, ist das Ziel des Verfahrens, die Schwächung des unteren Ösophagussphinkters, grundsätzlich gleichgeblieben.
Ein einheitlicher Konsens über die optimale Technik der PD bei der Achalasie existiert nicht (Eckardt und Eckardt 2011). Neben verschiedenen Ballonsystemen wird eine Vielzahl an unterschiedlichen Vorgehensweisen hinsichtlich Ballongröße, Zeit der Inflation, Inflationsdruck und -häufigkeit der Dilatation während einer Sitzung und die Art und Häufigkeit bei der Redilatation beschrieben. Das Konzept der graded dilation, d. h. die stufenweise PD mit steigendem Ballondurchmesser (30, 35 und 40 mm) hat sich hinsichtlich der Risikoreduktion der Perforation und Steigerung der Effizienz als empfehlenswert gezeigt (Zaninotto et al. 2018).
Der Patient sollte prä-interventionell mindestens 12 h nüchtern sein. Patienten, bei denen klinisch oder radiologisch schon eine deutliche Nahrungsmittel-Stase vermutet wird, sollten drei Tage vor dem endoskopischen Eingriff nur noch flüssige Kost zu sich nehmen. Der Eingriff wird in Standardsedierung durchgeführt. Nachdem ein Jagwire- oder Savary-Führungsdraht in den Magen platziert und der ösophagogastrale Übergang sicher identifiziert ist, wird der Ballon über diesen Draht eingeführt und unter radiologischer oder endoskopischer Kontrolle exakt in den Bereich des UÖS positioniert. Zur einfacheren Positionierung des Ballonsystems kann der beim Rückzug des Endoskops festgestellte Abstand vom ösophagogastralen Übergang zur Zahnreihe mit Hilfe eines Filzstifts oder Pflasterstreifens auf dem Ballonkatheter markiert werden, wobei die Mitte des Ballons (ein- oder zweistrichige Röntgenmarkierung) als unterer Messpunkt gewählt wird, korrespondierend zur Lage des Ballons im UÖS.
Anschließend erfolgt die vollständige Aufdehnung bis zum Verstreichen der Taille des Ballons (ca. 7–10 psi), diese wird für 1–3 min gehalten ggf. auch wiederholt, wobei Daten zur optimalen Technik fehlen. Das schnelle Füllen des Ballons mit Luft führt zu einem, zumindest teilweisen, Einreißen der Muskelfasern des UÖS. Der Ballon wird danach vollständig entleert und kann mit dem Führungsdraht gemeinsam entfernt werden. Danach erfolgt die endoskopische Kontrolle zum Ausschluss von Komplikationen, wie Perforation, Blutung oder Hämatom. In vielen Zentren wird 4 h nach dem Eingriff eine zusätzliche Röntgen-Ösophagus-Untersuchung mit wasserlöslichem Kontrastmittel durchgeführt, worauf allerdings verzichtet werden kann, wenn die postinterventionelle Endoskopiekontrolle unauffällig ist und der Patient in den Folgestunden nach der Untersuchung keine Beschwerden angibt. Typische Symptome einer Perforation sind Schmerzen in der Brust, oft mit Ausstrahlung in den Rücken oder in die Schulter, gefolgt möglicherweise von Erbrechen und Dyspnoe (Søreide und Viste 2011).
Die in der Literatur angegebenen Perforationsraten variieren deutlich mit 0–5 %, liegen im Mittel jedoch bei etwa 2 % (Katzka und Castell 2011), in neueren prospektiven Studien aber auch bis zu 5 % (Moonen et al. 2016). Die Perforationsstelle ist meist kurz oberhalb der Kardia linksseitig entlang des Ösophagus lokalisiert, da sich hier eine anatomische Schwachstelle befindet. Große Perforationen mit Flüssigkeitsaustritt ins Mediastinum und drohender Mediastinitis müssen chirurgisch versorgt werden, kleinere Defekte können bei entsprechender Expertise in Abhängigkeit von der Klinik und bei früher Diagnostik endoskopisch-interventionell (z. B. mit EndoVac-System) behandelt werden (Stathopoulos et al. 2020).
Ein hohes Lebensalter, das Vorhandensein von Ösophagusdivertikeln, ein torquierter Ösophagus, die Behandlung mit Drücken von mehr als 10 psi und ein großer Ballondurchmesser gelten als Risikofaktoren für eine Perforation (Nair et al. 1993).
Erwähnenswert auch in Anbetracht der Abwägung der verschiedenen Therapieoptionen ist, dass ca. 20–30 % aller Patienten nach PD einen gastroösophagealen Reflux entwickeln, da – im Gegensatz zur chirurgischen Therapie – keine Antireflux-Vorrichtung geschaffen wird. Diese Patienten sprechen allerdings in aller Regel gut auf eine PPI-Therapie an (Min et al. 2014). Als relevante Kontraindikation für die PD wird ein deutlich reduzierter Allgemeinzustand bzw. ein multimorbider Patient gesehen, bei dem eine Notfall-OP im Falle einer Perforation zu risikoreich wäre (Moonen und Boeckxstaens 2016).
Während die initialen Erfolgsraten der PD bei der Achalasie mit 85 % angegeben werden, liegt die Langzeit-Remission nach einmaliger PD nach 10 Jahren nur bei ca. 40 % und mehr als die Hälfte der Patienten muss wiederholt dilatiert werden (Eckardt et al. 2004; Müller et al. 2018). Eine weitere retrospektive Langzeitbeobachtung von 113 Patienten über 13 Jahre zeigte einen klinischen Relaps bei 54 % im Gesamtkollektiv mit Langzeit-Remissionsraten von 53 % nach fünf Jahren und nur noch 49 % nach zehn Jahren.
Bei Einsatz der symptomorientierten stufenweisen Ballondilatation („graded approach“) konnten jedoch im Langzeitverlauf von mindestens fünf Jahren keine signifikant schlechteren Therapieergebnisse im Vergleich zur laparoskopischen Heller-Myotomie festgestellt werden. Allerdings zeigt sich eine Abhängigkeit des Therapieerfolgs vom Subtyp der Achalasie (Moonen und Boeckxstaens 2016).
Patienten mit einer Typ II-Achalasie sprechen i. d. R. sehr gut auf eine pneumatische Dilatation an, wohingegen bei Patienten mit einer Typ III-Achalasie die endoskopische oder chirurgische Myotomie die bessere Therapieoption darstellt (Zhang 2017). Patienten > 40 Jahre scheinen besser auf die PD zu respondieren, als jüngere. Jüngeres Alter < 40 Jahre, ein unterer ösophagealer Druck > 15 mmHg, eine Kardiaweite < 5 mm sowie eine Barium-Kontrastsäule > 1 cm vier bis zwölf Wochen nach der Dilatation korrelierten signifikant mit einer Symptomrekurrenz.
Daher sollte insbesondere bei jüngeren Patienten und/oder unzureichendem Ansprechen spätestens nach ein bis zwei PD ein alternatives Verfahren diskutiert werden. Hier stehen die POEM und die laparoskopische Heller-Myotomie zur Verfügung.
Der beste Prädiktor für ein erfolgreiches Langzeitergebnis ist die post-interventionelle Senkung des initialen UÖS-Ruhetonus um > 50 % (Ghoshal und Rangan 2011). Bei unzureichender Symptom-Verbesserung nach spätestens 3 Dilatationen ist die chirurgische Myotomie zu empfehlen (Gockel et al. 2004).
Die PD kann nach der Heller-Myotomie ohne erhöhtes Perforationsrisiko z. B. bei Rezidiv der chirurgischen Behandlung durchgeführt werden. Die Erfolgsraten sind im Vergleich zu nicht vortherapierten Patienten zwar schlechter, es kann jedoch bei mehr als 2/3 der Patienten eine erneute Remission erzielt werden (Fernandez-Ananin et al. 2018).
Bei den hyperkontraktilen Motilitätsstörungen konnte durch die PD nur bei einigen Patienten eine geringe Verbesserung der Dysphagie beobachtet werden, allerdings wird auch diskutiert, ob bei diesen Patienten nicht doch eine Frühform der Achalasie vorliegt (Achem 2014; Roman und Kahrilas 2013).
  • Perorale endoskopische Myotomie (POEM)
Die POEM wurde erstmals von Inoue et al. 2010 in Japan beschrieben und hat sich seither weltweit als therapeutische Alternative zur laparoskopischen Heller-Myotomie LHM etabliert.
Dabei wird endoskopisch mit einem schlanken Gastroskop unter Verwendung spezieller Abstandskappen etwa 8–10 cm (Typ I – II-Achalasie) oberhalb des UÖS ein Eingang in den submukosalen Ösophagus geschaffen, im Anschluss erfolgt die Tunnelung mit einem ESD- oder einem Triangle-Messer im submukösen Raum bis zu Kardia und etwas darüber hinaus in den Magen. Größere Gefäße oder aktive Blutungen werden mit speziellen Koagulationszangen koaguliert. Die Myotomie der Ringmuskulatur und zum Teil auch der äußeren Längsmuskulatur erfolgt von oral nach aboral bis über die Kardia hinaus in den proximalen Magen meist unter Verwendung der „Spray-Koagulation“ -Funktion. Abschließend wird der endoluminale Tunneleingang mit einer Clipnaht verschlossen. Das POEM Verfahren erfordert eine Durchführung in Vollnarkose, ein intermittierend entstehendes Pneumoperitoneum während des Eingriffs wird durch Punktion entlastet. Eine peri-interventionelle systemische Antibiose ist angezeigt.
Die Achalasie Typ II scheint im Vergleich zu Typ I bei der POEM mit einem etwas besseren Outcome verbunden zu sein (Tomizawa et al. 2020), die Länge der intrathorakalen Myotomie kurz (3–4 cm) vs. lang (6–8 cm) zeigte in ersten randomisiert-vergleichenden Studien für den Typ I und II eine gleichwertige Effektivität (Gu et al. 2020; Nabi et al. 2021). Für die Typ III-Achalasie ist nach genauer manometrischer Ausmessung der Hochdruckzone des UÖS das POEM-Verfahren durch die angepasste lange Myotomie vorteilhaft. Zur Frage, ob die POEM der Vorder- oder der Hinterwand des Ösophagus effizienter ist, liegen erste Daten ohne signifikante Unterschiede hinsichtlich der Lokalisation vor (Tan et al. 2018; Ichkhanian et al. 2020).
Komplikationen des Verfahrens sind Ösophagusperforationen, Mediastinitis, Mediastinalemphysem und Blutungskomplikationen sowie ein gastroösophagealer Reflux, da keine Antireflux-Prozedur erfolgt (Shiwaku et al. 2020).
Zusammenfassend ist die POEM derzeit das effektivste endoskopische Verfahren zur Behandlung der Achalasie und hinsichtlich des therapeutischen Zwei-Jahres-Ansprechens sowie der Komplikationsraten der LHM vergleichbar bzw. nicht unterlegen. Über eine etwas höhere Rate für gastroösophagealen Reflux im Vergleich zur LHM sollten die Patienten aufgeklärt werden.

Indikation und Technik der chirurgischen Therapie der Motilitätsstörungen

Einleitung
Die wichtigste und häufigste chirurgisch therapierbare Motilitätsstörung des Ösophagus ist die Achalasie. Aber auch bei anderen hyperkontraktilen Varianten der Dysmotilität, wie beispielsweise dem hypertensiven unteren Ösophagussphinkter (HTLES) oder dem distalen Ösophagusspasmus (DES), kann – bei Versagen und Therapierefraktärität endoskopischer Optionen – die Chirurgie zum Einsatz kommen. Wichtig ist im Kontext der selteneren o. g. Motilitätsstörungen neben der Achalasie bzw. bei Frühformen derselben, die interdisziplinäre Absprache und die vorherige Ausschöpfung aller konservativen Maßnahmen vor Indikationsstellung zur Myotomie oder Resektion, da außerhalb der Achalasie sehr wenig Evidenz für invasivere chirurgische Verfahren bei anderen Entitäten in der Literatur vorliegt.
Während in den früheren Stadien der Achalasie mit nur gering oder moderat dilatiertem bzw. deformiertem Ösophagus die klassische Kardiomyotomie nach Heller die am häufigsten angewandte chirurgische Technik ist (heutzutage fast ausschließlich laparoskopisch oder robotisch), kommt bei Sigma-förmiger Konfiguration des distalen Ösophagus bzw. Progression zum Megaösophagus oder bei Rezidiv, die Ösophagus-(Teil)-Resektion in verschiedenen Varianten häufiger zum Einsatz. Im Folgenden wird auf die Indikation zur OP und die spezifischen chirurgischen Techniken näher eingegangen. Die Verfahrenswahl selbst ist sehr individuell und hängt nicht nur vom aktuellen Ausmaß der Dysphagie, der Regurgitationen, der retrosternalen Schmerzen und des Gewichtsverlusts (gemäß Eckardt-Score, Eckardt et al. 1992) ab, sondern auch von Art und Häufigkeit der medikamentösen, endoskopischen oder chirurgischen Vorbehandlungen, aktuellen Risiken/Erfolgsaussichten einer erneuten endoskopisch-interventionellen Behandlung, Alter, Komorbidität, aktueller HRM und Konfiguration des Ösophagus im Röntgen-Breischluck sowie – nicht zuletzt – dem Wunsch des Patienten. Ein stadiengerechter interdisziplinärer Therapiealgorithmus unter Berücksichtigung o. g. Parameter hat sich hierzu in unserer Klinik bewährt (Abb. 8).

Kardiomyotomie nach Heller mit Antirefluxplastik

Laparoskopische und robotische Heller-Myotomie (LHM/RHM)

Die minimal-invasive Chirurgie hat die Behandlung der Achalasie mehr als andere gastrointestinale Funktionsstörungen beeinflusst, sodass konventionell-offene Operationsverfahren heutzutage maximal im Rahmen von Re-Myotomien bei Rezidiven oder bei resezierenden Eingriffen, z. B. Ösophagusteilresektionen, und nur noch selten eine Rolle spielen. Die laparoskopische – bzw. in der letzten Zeit die robotische – Heller-Myotomie hat sich dabei zur „first line“-Therapie bei Patienten mit Achalasie entwickelt und zu einer signifikanten Änderung im Behandlungsalgorithmus bei der Achalasie geführt. Auch Patienten, die wiederholt nicht auf eine pneumatische Therapie ansprechen, zeigen gute Langzeitergebnisse nach Myotomie, die sogar den Patienten mit sog. „optimalem Therapieerfolg“ nach nur einer einzigen Dilatation signifikant überlegen sind (Gockel et al. 2004a). Die von Ernst Heller bereits 1913 beschriebe „extramuköse Kardioplastik beim chronischen Kardiospasmus“ (Heller 1913) und 1923 durch Zaaijer modifizierte Technik (Zaaijer 1923) besteht in einer Spaltung der Hochdruckzone des UÖS mit simultaner Anlage einer partiellen Fundusmanschette als Refluxschutz. Die erste minimal-invasive Kardiomyotomie wurde 1991 in Großbritannien publiziert (Shimi et al. 1991), über erste größere Serien aus Italien wurde etwa zeitgleich Anfang der 1990er Jahre berichtet (Ancona et al. 1993; Peracchia et al. 1992). Die minimal-invasive Heller-Myotomie hat das chirurgische Vorgehen bei ösophagealen Erkrankungen stark beeinflusst und wird heutzutage bei der Achalasie als „Goldstandard“ angesehen.
Indikation zur OP und präoperative Diagnostik
Die Indikation zur LHM/RHM ist individuell unter Berücksichtigung der klinischen Beschwerdesymptomatik und Anamnese, der Vorbehandlungen, des Alters und der Begleiterkrankungen/Risikofaktoren zu stellen. Für die Erhebung des aktuellen klinischen Status hat sich der Eckardt-Score auch für das chirurgische Prozedere als sehr hilfreich und pragmatisch in der Praxis anwendbar erwiesen (Eckardt et al. 1992). Auch für die Beurteilung des Verlaufs nach OP sind standardisierte Interviews unter Anwendung des Scores sehr wertvoll. Als klinische Remission wird hierbei ein Symptomen-Score von </= drei Punkten für mindestens sechs Monate betrachtet. Neben der präoperativen endoskopischen Diagnostik, welche essenziell ist zum Ausschluss eines Malignoms des oberen Gastrointestinaltrakts im Sinne einer Pseudoachalasie (Gockel et al. 2005; Gockel et al. 2008; Schizas et al. 2020), sollte bei jedem chirurgischen Patienten eine HRM des Ösophagus präoperativ erfolgen. Diese ist nicht nur zur aktuellen Darstellung der Länge der Hochdruckzone des UÖS von großer Relevanz sowie für die exakte Bestimmung des Typs der Achalasie nach Chicago-Klassifikation (Niebisch et al. 2013; Yadlapati et al. 2021), sondern auch zum Ausschluss anderweitiger Motilitätsstörungen des Ösophagus mit der Konsequenz einer möglichen Änderung des Therapiekonzepts bzw. -algorithmus. Die radiologische, dynamische Darstellung der Peristaltik des Ösophaguskorpus kann gelegentlich Aufschluss über einen Etagenspasmus auch im Ösophaguskorpus erbringen. Hier ist präoperativ ein „timed barium swallow“ (TBS) sehr hilfreich, insbesondere bei multiplen Vorbehandlungen zur Evaluation des vorherigen Therapie-Ansprechens (Blonski et al. 2020; Sanagapalli et al. 2020). Dabei ist die Änderung des Barium-Oberflächenspiegels eine überlegenere Messmethode der ösophagealen Entleerung und korreliert besser mit dem Ansprechen auf die Therapie verglichen mit der „konventionellen“ Evaluation der „Fünf-Minuten Bariumsäule“ für die Definition der objektiven Response nach Achalasie-Behandlung.
Ein maximaler Durchmesser des Ösophaguskorpus von > 6 cm wird als „Dolichomegaösophagus“ definiert. Bei Verdacht auf Vorliegen einer sekundären Achalasie oder „Pseudoachalasie“ ist die Durchführung einer Computertomografie von Thorax und Abdomen zum Ausschluss eines Malignoms des Ösophagus oder des ösophagogastralen Übergangs essenziell (Akaishi et al. 2020). Wegweisend kann des Weiteren der routinemäßige Einsatz der präoperativen Endosonografie sein im Rahmen der differenzialdiagnostischen Abklärung einer Wandverdickung und Stenosierung des ösophagogastralen Übergangs (Krishnan et al. 2014; Minami et al. 2015).
Die LHM/RHM hat sich aufgrund ihrer guten Ergebnisse und geringen Komplikationsraten zur „first-line“-Therapie insbesondere bei jüngeren Patienten (≤40 Jahre) mit Achalasie entwickelt. Auch als „Rescue“-Verfahren kommt sie bei Patienten mit vorheriger erfolgloser Pneumatischer Dilatation (PD) (Uppal und Wang 2016), Botox-Therapie oder POEM mit guten Ergebnissen zum Einsatz. Die Myotomie ist also eine sehr effiziente Behandlungsmodalität für Patienten, die wiederholt ein fehlendes Ansprechen auf die pneumatische Dilatation gezeigt haben (Gockel et al. 2004), obschon empfohlen wird, dass nach spätestens der dritten erfolglosen PD die Indikation zur OP erwogen werden sollte, da weitere, über diese dritte Dilatation hinaus gehende PD’s keinen wesentlichen Effekt erbringen (Gockel et al. 2004). Das geringere Ansprechen jüngerer Patienten auf die Dilatation mag an der Konstitution des Bindegewebes liegen, welches neben einer höheren Festigkeit – verglichen mit älteren Patienten – eventuell auch zu stärkerer Narbenbildung neigt nach endoskopischer „Sprengung“ des Muskelgefüges der Hochdruckzone des UÖS. Die LHM/RHM eignet sich besonders für Patienten mit Typ I- oder II-Achalasie (Zaninotto et al. 2018). Auch bei Patienten mit Sigma-förmigem (Dolicho-) Megaösophagus sollte die LHM/RHM als erste chirurgische Therapie erwogen werden, bevor resezierende Verfahren in Betracht kommen. Beide minimal-invasive Optionen eignen sich auch für das (Früh-) Rezidiv der Achalasie im Sinne einer Re-LHM oder -RHM. Dieses frühe Rezidiv kommt entweder durch eine im Rahmen der primären OP inkompletten Myotomie oder eine Vernarbung im OP-Bereich zustande und kann sehr gut durch eine erneute Myotomie (mit Reantirefluxplastik) therapiert werden, ggf. als kontralaterale Myotomie zu der Erst-OP (Gockel et al. 2007).
Chirurgische Technik der Myotomie
Die extramuköse Myotomie der Längs- und Ringmuskulatur des distalen Ösophagus erfolgt vom ösophagokardialen Übergang ausgehend über eine Distanz von 6–7 cm im distalen Ösophagus und wird anschließend über 2–3 cm auf den proximalen Magenfundus fortgesetzt (Abb. 9). „Fallstricke“ der Myotomie sind eine inkomplette Myotomie, insbesondere im distalen, fundusseitigen Anteil, sowie okkulte Mukosaperforationen, welche allerdings intraoperativ sehr gut detektiert und direkt übernäht werden können. Dies geschieht mittels Mukosanaht mit einem monofilen Faden (Monocryl oder PDS der Stärke 3,0 bzw. 4,0) in Einzelknopftechnik und ggf. anschließender Überprüfung der Dichtigkeit der Naht durch Methylenblaugabe über die einliegende Ösophagus-/Magensonde durch die Anästhesie.
Zur Vorbereitung der Myotomie wird der Hiatus oesophageus zuvor nur minimal bzw. nur so wenig wie nötig disseziert. Der Ösophagus wird somit – bis auf die ventrale Durchtrennung des Ligamentum phrenoösophageale – nicht aus seinem Aufhängeapparat gelöst. Auch der ventrale distale Ösophagus, auf welchem die spätere Myotomie erfolgt, wird nur so weit wie möglich von transhiatal freipräpariert. Im Gegensatz zur laparoskopischen Hiatusplastik und Fundoplikatio mit Schaffen eines „posterioren Fensters“ und kompletter Entfernung sämtlicher den ösophago-kardialen Übergang anspannenden und nach kranial ziehender Fasern, führen wir die retroösophageale Dissektion nur minimal durch und nur so weit, um den Ösophagus anzügeln zu können. Prinzipiell kann auf die hiatale Präparation komplett verzichtet werden. Wir halten diese jedoch für notwendig, um durch Anzügeln des Ösophagus die intraabdominelle Länge ausreichend zu strecken und eine gute Präparationsebene für die spätere Myotomie zu erzielen. Das Anzügeln erleichtert zudem die nachfolgende mediastinale Präparation, die am besten vom Apex des Hiatus oesophageus beginnt und mit einem stumpfen Instrument gut möglich ist. Der vordere und hintere Vagusast müssen dargestellt und sorgfältig geschont werden, um nicht die Komplikation einer postoperativen funktionellen Magenentleerungsstörung zu provozieren. Dies gilt auch für eine Vermeidung von Thermoschäden am N. vagus im Rahmen der Präparation mittels HF-Geräten. Um eine möglichst lockere und spannungsfreie spätere Fundusmanschette zu generieren, ist die Durchtrennung der Vasa gastricae breves erforderlich, welche idealerweise vor dem Anzügeln des Ösophagus erfolgen sollte, um hierbei den Ösophagus sicher umfahren zu können und Wandverletzungen zu vermeiden. Theoretisch kann die Dissektion der Vasa gastricae breves auch nach erfolgter Myotomie durchgeführt werden, vor dem Schritt der Manschettenbildung. Als Antirefluxplastik wird entweder die 180° anteriore Semifundoplicatio nach Dor/Thal (Abb. 10) oder die partielle dorsale 270°-Manschette nach Toupet favorisiert. Aufgrund der Grunderkrankung ist eine 360° Nissen-Manschette mit erneuter Hypertension des UÖS nicht indiziert. Die Dysphagie-Rezidivrate ist nach Anlage einer Nissen-Manschette signifikant höher verglichen mit der partiellen 180°-Fundoplikatio nach Dor (Rebecchi et al. 2008), wenngleich beide Techniken eine gleich gute Langzeitkontrolle eines gastroösophagealen Refluxes post-Myotomie erzielen konnten. Im Vergleich beider partieller Antireflux-Manschetten gibt es nur wenig Evidenz für die Überlegenheit eines Verfahrens. Befürworter der Dor-Semifundoplikatio betonen insbesondere den – im Gegensatz zur hinteren, 270°-Teilmanschette nach Toupet – geringeren technischen Aufwand, der eine dorsale Dissektion oder auch die Durchtrennung der Vasa gastricae breves nicht zwingend erforderlich macht sowie die Möglichkeit der Deckung der Myotomie im Hinblick auf eine potenzielle okkulte Mukosaperforation. Im Gegensatz dazu argumentieren die Autoren mit Präferenz des Verfahrens nach Toupet mit dem zusätzlichen Benefit durch das „Offenhalten“ der beiden Muskelränder der Myotomie. Ein rezentes systematisches Review mit Metaanalyse erbrachte eine Überlegenheit der Toupet-Fundoplikatio mit Blick auf die Dauer des stationären Aufenthalts sowie die Lebensqualität nach Heller-Myotomie (Siddaiah-Subramanya et al. 2019). Für alle anderen Variablen, wie beispielsweise den postoperativen gastroösophagealen Reflux, die postoperative Dysphagie und Komplikationsraten zeigten beide Arten der Antirefluxplastik effiziente und äquivalente Resultate.
Ergebnisse der LHM und RHM
Die LHM mit partieller anteriorer oder posteriorer Fundoplikatio gilt als die Standard-Prozedur unter den chirurgischen Therapieoptionen, da sie mit geringen postoperativen Komplikations- bei sehr guten Langzeitergebnissen einhergeht. Mukosalazerationen des Ösophagus oder Magenfundus während der LHM werden in der Literatur mit ca. 5–7 % angegeben, davon allerdings nur 0,7 % von klinischer Relevanz, da sie intraoperativ erkannt und unmittelbar übernäht werden können (Gockel et al. 2009). Mit einer Mortalitätsrate von 0,1 % gilt die LHM als eine der sichersten laparoskopischen Operationen in der Viszeralchirurgie. Große Langzeitserien aus „High Volume“-Zentren berichten sogar von keinerlei Mortalität und Morbidität (Csendes et al. 2021). In dieser Untersuchung von Csendes et al., in welcher die Patienten nicht nur symptomatisch nachkontrolliert wurden, wie in den meisten anderen Publikationen beschrieben, sondern standardisiert und regelmäßig ein endoskopisches, manometrisches Follow-up sowie funktionelle Untersuchungen erhalten hatten, konnten die Achalasie-Symptome durch die LHM zu 79 % im Mittel 17 Jahre (Spannweite 10–26) postoperativ erfolgreich kontrolliert werden. Gastroösophageale Reflux-Symptome waren im Langzeitverlauf bei 18,7 % der Patienten evident. 2,5 % entwickelten einen Barrett-Ösophagus und 3,7 % ein Plattenepithel-Karzinom des Ösophagus bei zuvor asymptomatischen Patienten. Diese guten Langzeitdaten sind somit eine wahre Herausforderung für die Ergebnisse der endoskopischen Optionen, insbesondere der POEM.
Ähnlich gute Langzeitergebnisse konnten anhand einer großen Kohorte aus Japan mit 530 Patienten, die einer LHM mit partieller Semifundoplikatio nach Dor unterzogen wurden, aufgezeigt werden (Fukushima et al. 2020). Hier erfolgte eine jährliche endoskopische Surveillance mit einer medianen Verlaufsbeobachtung von 50,5 Monaten. Bei 78 Patienten waren sogar Daten von > zehn Jahren Follow-up vorhanden (14,7 %). Die kumulativen Raten der Freiheit von Dysphagie, Erbrechen, Thoraxschmerz sowie einem Eckardt-Score > drei, zehn Jahren nach LHM, lagen bei 80,1 %, 97,5 %, 96,3 % und 73,5 %. Die Wahrscheinlichkeit der Ösophagitis im Verlauf von zehn Jahren nach LHM war 34,4 %. 2,8 % aller Patienten benötigten eine Revisions-OP bei primärer LHM + Dor-Semifundoplikatio, während 1,2 % ein Ösophagus-Karzinom entwickelten. Die Karzinome waren frühe Stadien und konnten kurativ reseziert werden. Dies konnte auf die engmaschigen endoskopischen Verlaufsuntersuchungen zurückgeführt werden. Die Beständigkeit der Ergebnisse im Langzeitverlauf nach LHM + Dor-Semifundoplikatio konnte des Weiteren von Doubova et al. 2020 verifiziert werden (Doubova et al. 2020). In dieser Single-Center-Analyse hatten die Patienten ebenso eine signifikante Verbesserung der Dysphagie, Odynophagie, Regurgitationen, Refluxbeschwerden sowie der Lebensqualität nach der OP (P < 0,001). Diese Symptomkontrolle war stabil im Hinblick auf fehlende Schmerzen, Regurgitationen und Odynophagie, während GERD-Symptome 3–5 Jahre postoperativ auftraten und mit einer erhöhten Antirefluxmedikation assoziiert waren. Kein Patient musste re-operiert werden und die Lebensqualität bis zu 11 Jahre nach LHM war signifikant verbessert (P = 0,001).
Die Heller-Myotomie wird in der letzten Zeit auch zunehmend robotisch durchgeführt. Als Vorteile hierbei werden insbesondere die Angulation der chirurgischen Instrumente mit besserem Winkel bei der Myotomie, möglicherweise geringere Raten an intraoperativen Mukosalazerationen und die noch bessere Visualisierung der Muskulatur der Hochdruckzone des UÖS benannt. Langzeitdaten, vergleichbar mit den o. g. langen Verlaufsbeobachtungen nach LHM bzw. gut konzipierte, prospektiv-randomisierte Studien mit adäquaten Fallzahlen zur Robotik-Myotomie stehen allerdings derzeit noch aus.
Die RHM wird als sicher und effizient beschrieben und soll geringere technische Komplikationen – verglichen mit der LHM – mit sich führen (Ali et al. 2020). Ein kürzlich publiziertes systematisches Review mit Metaanalyse, welches die Ergebnisse der LHM mit der RHM verglich, kam ebenso zu der Schlussfolgerung, dass die robotische Myotomie sicherer sei als die laparoskopische Variante (Milone et al. 2019). Insbesondere war die RHM mit signifikant geringeren Raten an intraoperativen Perforationen assoziiert (OR = 0,13; P < 0,001; 95 % KI 0,04–0,45). Limitationen dieser Metaanalyse sind allerdings die hohe Anzahl vergleichender Studien und die statistische Unterpowerung mit insgesamt kleiner Anzahl inkludierter Studien.
Chirurgische Therapie von Rezidiven nach Heller-Myotomie
Ursächlich für frühe Rezidive nach Heller-Myotomie können eine inkomplette Myotomie (insbesondere nach distal im Bereich des Magenfundus) oder Vernarbungen bzw. erneute Fusionen der Muskelränder sein (Gockel et al. 2010). In beiden Situationen ist ein Therapieversuch mit einer pneumatischen Dilatation gerechtfertigt. Allerdings ist diese aufgrund der Vor-OP(s) und Vernarbungen meist wenig Erfolg versprechend. Eine POEM in dieser Situation mit veränderter postoperativer Anatomie nach Myotomie bedarf einer speziellen Expertise und sollte nur in Zentren durchgeführt werden. Eine gute Therapieoption ist die Re-Myotomie (laparoskopisch oder besser robotisch wegen der besseren Visualisierung sowie der Angulierung der Instrumente). Hierzu ist nach ventraler Dor-Semifundoplikatio im Gegensatz zur dorsalen partiellen 270°-Fundopliaktio nach Toupet die Manschettenauflösung erforderlich. Im Anschluss kann die Re-Myotomie an vorheriger Stelle erfolgen. Alternativ kann diese kontralateral durchgeführt werden, sollte die erstgenannte Option starke Verwachsungen mit konsekutiven Risiken der Mukosaperforation aufweisen. Die Ergebnisse reflektieren gute symptomatische Langzeitresultate nach Re-Operation und insbesondere eine Verbesserung der Dysphagie. Dabei duplizieren die subjektiven, radiografischen und manometrischen Befunde nach Re-Myotomie die guten Resultate, wie nach primärer OP beschrieben (Gockel et al. 2007).
Resezierende chirurgische Verfahren bei der Achalasie
Die Therapie für die Achalasie im Endstadium mit Megaösophagus ist umstritten. Daten zu funktionellen Langzeitresultaten nach Ösophagektomie sind rar in der Literatur. Indikationen zur Ösophagektomie sind vorausgegangene endoskopische Modalitäten oder die Heller-Myotomie mit kontinuierlicher Progression zum Sigma-förmigen Megaösophagus. Dieser weist sehr häufig eine komplett fehlende Persitaltik in der HRM auf, der ösophago-kardiale Übergang ist hingegen meist nicht sehr eng aufgrund der multiplen Interventionen, die vorausgingen. Ausschlaggebend für die Indikationsstellung zur Resektion ist die massive Dilatation des Ösophagus bis zur Kompression der intrathorakalen Organe (Kaths et al. 2015), die Unfähigkeit, orale Nahrung zu sich zu nehmen und die lange Stase von Nahrungssubstanzen in der tubulären Speiseröhre, einhergehend mit Aspirationen und Ösophagitis (insbesondere therapierefraktäre Soor-Ösophagitiden) sowie die fehlende Möglichkeit der endoskopischen Überwachung bei rezidivierenden Ösophagitiden und Dysplasien im Sinne der frühen Krebsdiagnostik. Prinzipiell kommen die distale bzw. die subtotale Ösophagektomie mit Schlauchmagenhochzug (abdomino-thorakal) mit intrathorakaler oder zervikaler Anastomose, die limitierte distale Ösophagusteilresektion mit isoperistaltischem Jejunuminterponat nach Merendino (Merendino und Dillard 1955) oder die isoperistaltische Koloninterposition mit zervikaler Anastomose in Betracht (Gockel et al. 2004). Die Wahl des jeweiligen Verfahrens ist u. g. abhängig von der Konfiguration des Megaösophagus bzw. des Ausmaßes dessen Dilatation und einer etwaigen Verschlankung proximal, in welcher eine Anastomosierung möglich und sicher ist. Wenn der Magen durch Voroperationen (LHM/RHM + partielle Fundoplikatio) verkürzt ist und seine Länge nicht für eine intrathorakale oder zervikale Anastomose reicht, ist ein Koloninterponat in Betracht zu ziehen. Hier ist allerdings die sog. „colonic redundance“, d. h. die Motilitätsstörung und Dilatation des interponierten Kolonabschnitts nach ca. zehn Jahren, bei dieser prinzipiell benignen Grunderkrankung mit nur wenig eingeschränkter Lebensprognose zu beachten. Die OP nach Merendino scheint deshalb nicht ideal, da im Bereich der proximalen Anastomose (Ösophago-Jejunostomie) eine Inkongruenz der Lumina von Megaösophagus und Dünndarm vorliegt, sodass die funktionell eher schlechtere End-zu-Seit-Anastomose dieses Verfahrens häufig in dessen limitiertem Einsatz resultiert. Die Ösophagektomie im Endstadium der Achalasie wird insgesamt als sicher und effizient angegeben. Alternative Therapieoptionen sind zudem in dieser Situation limitiert. Die Resektion des fortgeschrittenen Megaösophagus sollte immer und frühzeitig bei Patienten, die fit und belastbar für das Verfahren sind und eine schlechte Lebensqualität aufgrund der ausgeprägten Dilatation mit erfolglosen multiplen vorangegangenen Interventionen/Operationen oder die erneute Symptome aufweisen, eingesetzt werden (Aiolfi et al. 2018).
Vergleich der chirurgischen und endoskopischen Therapieverfahren
Die Wahl des optimalen Therapieverfahrens bei der Achalasie ist komplex und muss individuell abgewogen werden. Entscheidend für gute postoperative Ergebnisse ist eine sehr differenzierte Patientenselektion. Wegweisend für den Therapiealgorithmus ist – neben dem Alter des Patienten mit besserem Ansprechen jüngerer Patienten auf die LHM – die präoperative Diagnostik mittels HRM (Rohof et al. 2013). Insbesondere Patienten mit Typ I und II-Achalasie sprechen sehr gut auf die LHM/RHM an. Die Typ III-Achalasie hingegen stellt eine besondere therapeutische Herausforderung dar: Hier ist eine lange Myotomie indiziert (POEM oder LHM/RHM), die das gesamte spastische Segment des distalen und z. T. mittleren Ösophagus umfasst. Die HRM-basierte Myotomie bietet aufgrund ihrer individuell angepassten Länge die optimale Voraussetzung für einen „tailored approach“, d. h. für eine maßgeschneiderte, individuell der HRM-Hochdruckzone angepasste Therapie der Achalasie. Somit können bestmögliche und nachhaltige Therapieerfolge erzielt werden.
Vergleich der endoskopischen Verfahren POEM vs. PD
Eine randomisierte kontrollierte Studie zum Vergleich der endoskopischen Verfahren POEM vs. PD ergab einen signifikant besseres 2-Jahres-Ansprechen, definiert als Eckhardt Score ≤ 3, in der POEM-Gruppe (92 % vs. 54 %), bei einer relevant höheren gastroösophagealen Refluxrate (41 % vs. 7 %) (Ponds et al. 2019). Eine aktuelle Metaanalyse der vorliegenden Daten zur gleichen Fragestellung belegt ebenfalls die Überlegenheit der POEM-Methode gegenüber der PD (Zhong et al. 2020).
Vergleich PD vs. LHM
Eine prospektive europäische Multicenterstudie erbrachte keinen signifikanten Unterschied zwischen der PD und der LHM, wenngleich die Ergebnisse der Dilatation verzerrt erscheinen, da einige Patienten mit Perforation nach PD exkludiert wurden und das Studienprotokoll im Verlauf modifiziert wurde (Boeckxstaens et al. 2011). Nach einer Nachbeobachtung von mindestens fünf Jahren hatten beide Verfahren vergleichbare Erfolgsraten – ohne Unterschiede in der ösophagealen Funktion und Entleerung. Allerdings benötigten 25 % der Patienten mit PD eine Redilatation im Verlauf (Moonen et al. 2016). Eine etwas ältere Metaanalyse mit 17 Studien zum Vergleich PD und LHM zeigte hingegen einen klaren Vorteil im Therapieansprechen für die LHM nach ein, zwei und fünf Jahren auch unter Berücksichtigung von Wiederholungsinterventionen (Schoenberg et al. 2013).
Vergleich POEM vs. LHM
Zum eigentlich entscheidenden Vergleich POEM vs. LHM hatte es bisher keine randomisiert-vergleichenden Studien gegeben. Eine Metaanalyse der vorliegenden Daten aus zwölf Kohortenstudien zeigte eine Vergleichbarkeit beider Verfahren im therapeutischen Ansprechen, der Komplikationsrate, der OP-Zeit und des postoperativen Refluxes (Martins et al. 2020). Nun liegt eine hochrangig publizierte multizentrische randomisierte Studie vor, die POEM mit LHM vergleicht (Werner et al. 2019). 221 Patienten wurden eingeschlossen. Eine klinische Remission nach zwei Jahren lag bei 83 % in der POEM-Gruppe und 81,7 % in der LHM-Gruppe vor (P = 0,007 für Nicht-Unterlegenheit). Schwere Komplikationen traten bei 2,7 % (POEM) und 7,3 % (LHM) auf. Die Rate für eine endoskopische Refluxösophagitis lag in der POEM-Gruppe nach zwei Jahren mit 44 % höher als in der LHM-Gruppe mit 29 %. Die POEM war der LHM somit hinsichtlich der Symptomkontrolle nach zwei Jahren nicht unterlegen, ging allerdings zusammenfassend mit einem relevanten gastroösophagealen Reflux einher.
Vergleich POEM vs. LHM vs. PD
Zwei neue Metanalysen zu POEM vs. LHM vs. PD analysierten sechs bzw. neun randomisiert-kontrollierte Studien und belegten ebenfalls die Unterlegenheit der PD im Therapieansprechen gegenüber den beiden anderen Verfahren, welche als gleichwertig resultierten. Bezüglich der Komplikationen ergab sich in einer Metaanalyse kein Unterschied, in der anderen trat Reflux bei POEM etwas häufiger auf (Mundre et al. 2021; Facciorusso et al. 2020). LHM und POEM stellten somit die bevorzugten Optionen dar (Mundre et al. 2021). Die pneumatische Dilatation schnitt am schlechtesten ab hinsichtlich des Behandlungserfolgs und deswegen wird ihre Bedeutung im Management von Achalasie-Patienten als weniger sicher beschrieben.
Nachsorge
Patienten mit Achalasie haben ein moderat erhöhtes Risiko der Entwicklung eines Plattenepithelkarzinoms des Ösophagus nach > zehn Jahren ab Erstdiagnose bzw. -behandlung. Zudem besteht das Risiko der Entwicklung eines Barrett-Ösophagus und -Karzinoms bei unzureichender Antirefluxkontrolle nach OP. Hinsichtlich der endoskopischen Verlaufskontrollen bzw. Intervall- Endoskopien nach Therapie existieren allerdings keine klaren Empfehlungen der europäischen Leitlinie (Zaninotto et al. 2018). Derzeit existieren weder anhand der Literatur verbindliche Standards noch Leitlinien bezüglich des postoperativen Vorgehens. Das eigene Vorgehen sieht folgendermaßen aus: Klinische Kontrolluntersuchungen nach drei, sechs, neun und zwölf Monaten mit systematischem Interview hinsichtlich ösophagealer Symptome und Erhebung des Eckardt-Scores. Ösophago-Gastro-Duodenoskopie, HRM und 24h-pH-Metrie im Rahmen der Kontrolle erfolgen sechs Monate postoperativ. „On demand“-Röntgen-Ösophagus-Breischluck erfolgt bei Beschwerdesymptomatik zur Vermeidung einer unnötigen Strahlenbelastung. Nach zwölf Monaten sollten zwei-jährliche Endoskopien und standardisierte Interviews mit Erfassung des Eckardt-Scores sowie der klinischen Zeichen eines gastroösophagealen Refluxes durchgeführt werden. HRM und Ösophagusbreischluck erfolgen nur bei entsprechenden Beschwerden im weiteren Verlauf.
Literatur
Abdallah J, Fass R (2016) Progression of jackhammer esophagus to type II achalasia. J Neurogastroenterol Motil 22(1):153–156. https://​doi.​org/​10.​5056/​jnm15162CrossRefPubMedPubMedCentral
Achem SR (2014) Diffuse esophageal spasm in the era of high-resolution manometry. Gastroenterol Hepatol 10(2):130–133
Achem SR, Gerson LB (2013) Distal esophageal spasm: an update. Curr Gastroenterol Rep 15(9):325. https://​doi.​org/​10.​1007/​s11894-013-0325-5CrossRefPubMed
Aiolfi A, Asti E, Bonitta G, Bonavina L (2018) Esophagectomy for end-stage achalasia: systematic review and meta-analysis. World J Surg 42(5):1469–1476. https://​doi.​org/​10.​1007/​s00268-017-4298-7CrossRefPubMed
Akaishi T, Nakano T, Machida T, Abe M, Takayama S, Koseki K et al (2020) Clinical usefulness of endoscopy, barium fluoroscopy, and chest computed tomography for the correct diagnosis of achalasia. Intern Med (Tokyo, Japan) 59(3):323–328. https://​doi.​org/​10.​2169/​internalmedicine​.​3612-19CrossRef
Ali AB, Khan NA, Nguyen DT, Chihara R, Chan EY, Graviss EA et al (2020) Robotic and per-oral endoscopic myotomy have fewer technical complications compared to laparoscopic Heller myotomy. Surg Endosc 34(7):3191–3196. https://​doi.​org/​10.​1007/​s00464-019-07093-2CrossRefPubMed
Almansa C, Heckman MG, DeVault KR, Bouras E, Achem SR (2012) Esophageal spasm: demographic, clinical, radiographic, and manometric features in 108 patients. Dis Esophagus 25(3):214–221. https://​doi.​org/​10.​1111/​j.​1442-2050.​2011.​01258.​xCrossRefPubMed
Al-Qaisi MT, Siddiki HA, Crowell MD, Burdick GE, Fleischer DE, Ramirez FC, Vela MF (2017) The clinical significance of hypercontractile peristalsis: comparison of high-resolution manometric features, demographics, symptom presentation, and response to therapy in patients with Jackhammer esophagus versus Nutcracker esophagus. Dis Esophagus 30(12):1–7. https://​doi.​org/​10.​1093/​dote/​dox085CrossRefPubMed
Ancona E, Peracchia A, Zaninotto G, Rossi M, Bonavina L, Segalin A (1993) Heller laparoscopic cardiomyotomy with antireflux anterior fundoplication (Dor) in the treatment of esophageal achalasia. Surg Endosc 7(5):459–461. https://​doi.​org/​10.​1007/​BF00311744CrossRefPubMed
Ang D, Hollenstein M, Misselwitz B, Knowles K, Wright J, Tucker E et al (2017) Rapid Drink Challenge in high-resolution manometry: an adjunctive test for detection of esophageal motility disorders. Neurogastroenterol Motil 29(1). https://​doi.​org/​10.​1111/​nmo.​12902
Annese V, Bassotti G, Coccia G, Dinelli M, D’Onofrio V, Gatto G et al (2000) A multicentre randomised study of intrasphincteric botulinum toxin in patients with oesophageal achalasia. GISMAD Achalasia Study Group. Gut 46(5):597–600. https://​doi.​org/​10.​1136/​gut.​46.​5.​597CrossRefPubMedPubMedCentral
Ates F, Vaezi MF (2015) The pathogenesis and management of achalasia: current status and future directions. Gut Liver 9(4):449–463. https://​doi.​org/​10.​5009/​gnl14446CrossRefPubMedPubMedCentral
Babaei A, Shad S, Massey BT (2020) Diagnostic differences in the pharmacologic response to cholecystokinin and amyl nitrite in patients with absent contractility vs type I Achalasia. Neurogastroenterol Motil 32(8):e13857. https://​doi.​org/​10.​1111/​nmo.​13857CrossRefPubMed
Benjamin SB, Gerhardt DC, Castell DO (1979) High amplitude, peristaltic esophageal contractions associated with chest pain and/or dysphagia. Gastroenterology 77(3):478–483CrossRef
Blonski W, Kumar A, Feldman J, Richter JE (2020) Timed barium swallow for assessing long-term treatment response in patients with achalasia: absolute cutoff versus percent change – a cross-sectional analytic study. Neurogastroenterol Motil:e14005. https://​doi.​org/​10.​1111/​nmo.​14005
Boeckxstaens GE, Annese V, Des Varannes SB, Chaussade S, Costantini M, Cuttitta A et al (2011) Pneumatic dilation versus laparoscopic Heller’s myotomy for idiopathic achalasia. N Engl J Med 364(19):1807–1816. https://​doi.​org/​10.​1056/​NEJMoa1010502CrossRefPubMed
Bortolotti M, Labò G (1981) Clinical and manometric effects of nifedipine in patients with esophageal achalasia. Gastroenterology 80(1):39–44CrossRef
Bredenoord AJ, Fox M, Kahrilas PJ, Pandolfino JE, Schwizer W, Smout AJPM (2012) Chicago classification criteria of esophageal motility disorders defined in high resolution esophageal pressure topography. Neurogastroenterol Motil 24(Suppl 1):57–65. https://​doi.​org/​10.​1111/​j.​1365-2982.​2011.​01834.​xCrossRefPubMedPubMedCentral
Clark SB, Rice TW, Tubbs RR, Richter JE, Goldblum JR (2000) The nature of the myenteric infiltrate in achalasia: an immunohistochemical analysis. Am J Surg Pathol 24(8):1153–1158. https://​doi.​org/​10.​1097/​00000478-200008000-00014CrossRefPubMed
Clément M, Zhu WJ, Neshkova E, Bouin M (2019) Jackhammer esophagus: from manometric diagnosis to clinical presentation. Can J Gastroenterol Hepatol 2019:5036160. https://​doi.​org/​10.​1155/​2019/​5036160CrossRefPubMedPubMedCentral
Clouse RE (1991) Psychiatric disorders in patients with esophageal disease. Med Clin North Am 75(5):1081–1096. https://​doi.​org/​10.​1016/​s0025-7125(16)30400-xCrossRefPubMed
Csendes A, Orellana O, Figueroa M, Lanzarini E, Panza B (2021) Long-term (17 years) subjective and objective evaluation of the durability of laparoscopic Heller esophagomyotomy in patients with achalasia of the esophagus (90 % of follow-up): a real challenge to POEM. Surg Endosc. https://​doi.​org/​10.​1002/​bjs.​6413. [ahead of print]
Doubova M, Gowing S, Robaidi H, Gilbert S, Maziak DE, Shamji F et al (2020) Long-term symptom control following laparoscopic Heller myotomy and Dor fundoplication for achalasia. Ann Thorac Surg. https://​doi.​org/​10.​1016/​j.​athoracsur.​2020.​06.​095
Eckardt AJ, Eckardt VF (2011) Treatment and surveillance strategies in achalasia: an update. Nat Rev Gastroenterol Hepatol 8(6):311–319. https://​doi.​org/​10.​1038/​nrgastro.​2011.​68CrossRefPubMed
Eckardt VF, Aignherr C, Bernhard G (1992) Predictors of outcome in patients with achalasia treated by pneumatic dilation. Gastroenterology 103(6):1732–1738. https://​doi.​org/​10.​1016/​0016-5085(92)91428-7CrossRefPubMed
Eckardt VF, Gockel I, Bernhard G (2004) Pneumatic dilation for achalasia: late results of a prospective follow up investigation. Gut 53(5):629–633. https://​doi.​org/​10.​1136/​gut.​2003.​029298CrossRefPubMedPubMedCentral
Facciorusso A, Singh S, Fehmi A, Syed M, Annese V, Lipham J, Yadlapati R (2020) Comparative efficacy of first-line therapeutic interventions for achalasia: a systematic review and network meta-analysis. Surg Endosc. https://​doi.​org/​10.​1007/​s00464-020-07920-x
Fernandez-Ananin S, Fernández AF, Balagué C, Sacoto D, Targarona EM (2018) What to do when Heller’s myotomy fails? Pneumatic dilatation, laparoscopic remyotomy or peroral endoscopic myotomy: a systematic review. J Minim Access Surg 14(3):177–184. https://​doi.​org/​10.​4103/​jmas.​JMAS_​94_​17CrossRefPubMedPubMedCentral
Francis DL, Katzka DA (2010) Achalasia: update on the disease and its treatment. Gastroenterology 139(2):369–374. https://​doi.​org/​10.​1053/​j.​gastro.​2010.​06.​024CrossRefPubMed
Fukushima N, Masuda T, Yano F, Omura N, Tsuboi K, Hoshino M et al (2020) Over ten-year outcomes of laparoscopic Heller-myotomy with Dor-fundoplication with achalasia: single-center experience with annual endoscopic surveillance. Surg Endosc. https://​doi.​org/​10.​1007/​s00464-020-08148-5
Ghosh SK, Pandolfino JE, Rice J, Clarke JO, Kwiatek M, Kahrilas PJ (2007) Impaired deglutitive EGJ relaxation in clinical esophageal manometry: a quantitative analysis of 400 patients and 75 controls. Am J Physiol Gastrointest Liver Physiol 293(4):G878–G885. https://​doi.​org/​10.​1152/​ajpgi.​00252.​2007CrossRefPubMed
Ghoshal UC, Rangan M (2011) A review of factors predicting outcome of pneumatic dilation in patients with achalasia cardia. J Neurogastroenterol Motil 17(1):9–13. https://​doi.​org/​10.​5056/​jnm.​2011.​17.​1.​9CrossRefPubMedPubMedCentral
Gockel I, Trinh TT, Mildenberger P, Oberholzer K, Schmitt T, Eckardt VF, Junginger T (2008) Achalasie oder Pseudoachalasie? Fallstricke der Diagnostik und Therapieentscheidung. Dtsch med Wochenschr (1946) 133(7):290–294. https://​doi.​org/​10.​1055/​s-2008-1046708CrossRef
Gockel I, Timm S, Musholt TJ, Rink A, Lang H (2009) Technische Aspekte der laparoskopischen Heller-Myotomie bei der Achalasie. Der Chirurg; Zeitschrift fur alle Gebiete der operativen Medizen 80(9):840–847. https://​doi.​org/​10.​1007/​s00104-009-1669-0CrossRefPubMed
Gockel I, Junginger T, Bernhard G, Eckardt VF (2004) Heller myotomy for failed pneumatic dilation in achalasia: how effective is it? Ann Surg 239(3):371–377. https://​doi.​org/​10.​1097/​01.​sla.​0000114228.​34809.​01CrossRefPubMedPubMedCentral
Gockel I, Kneist W, Eckardt VF, Oberholzer K, Junginger T (2004) Subtotal esophageal resection in motility disorders of the esophagus. Dig Dis (Basel, Switzerland) 22(4):396–401. https://​doi.​org/​10.​1159/​000083605CrossRef
Gockel I, Eckardt VF, Schmitt T, Junginger T (2005) Pseudoachalasia: a case series and analysis of the literature. Scand J Gastroenterol 40(4):378–385. https://​doi.​org/​10.​1080/​0036552051001211​8CrossRefPubMed
Gockel I, Junginger T, Eckardt VF (2007) Persistent and recurrent achalasia after Heller myotomy: analysis of different patterns and long-term results of reoperation. Arch Surg (Chicago, Ill 1960) 142(11):1093–1097. https://​doi.​org/​10.​1001/​archsurg.​142.​11.​1093CrossRef
Gockel I, Timm S, Sgourakis GG, Musholt TJ, Rink AD, Lang H (2010) Achalasia--if surgical treatment fails: analysis of remedial surgery. J Gastrointest Surg 14(Suppl 1):46–57. https://​doi.​org/​10.​1007/​s11605-009-1018-0CrossRef
Gockel I, Becker J, Wouters MM, Niebisch S, Gockel HR, Hess T et al (2014) Common variants in the HLA-DQ region confer susceptibility to idiopathic achalasia. Nat Genet 46(8):901–904. https://​doi.​org/​10.​1038/​ng.​3029CrossRefPubMed
Gockel I, Rabe SM, Niebisch S (2018) Before and after esophageal surgery: which information is needed from the functional laboratory? Visc Med 34(2):116–121. https://​doi.​org/​10.​1159/​000486556CrossRefPubMedPubMedCentral
Gu L, Ouyang Z, Lv L, Liang C, Zhu H, Liu D (2020) Safety and efficacy of peroral endoscopic myotomy with standard myotomy versus short myotomy for treatment-naïve patients with type II achalasia: a prospective randomized trial. Gastrointest Endosc. https://​doi.​org/​10.​1016/​j.​gie.​2020.​10.​006
Heller E (1913) Extramuköse Kardioplastik beim chronischen Kardiospasmus mit Dilatation des Oesophagus. Mitt Grenzgeb Med Chir 27:141–149
Herregods TVK, Roman S, Kahrilas PJ, Smout AJPM, Bredenoord AJ (2015) Normative values in esophageal high-resolution manometry. Neurogastroenterol Motil 27(2):175–187. https://​doi.​org/​10.​1111/​nmo.​12500CrossRefPubMed
Hoeij FB van, Smout AJPM, Bredenoord AJ (2015) Characterization of idiopathic esophagogastric junction outflow obstruction. In: Neurogastroenterol Motil 27 (9), S. 1310–1316. https://​doi.​org/​10.​1111/​nmo.​12625
Hongo M, Traube M, McAllister RG, McCallum RW (1984) Effects of nifedipine on esophageal motor function in humans: correlation with plasma nifedipine concentration. Gastroenterology 86(1):8–12CrossRef
Hurst AF, Rowlands RP (1924) Case of achalasia of the cardia relieved by operation. Proc R Soc Med 17(Clin Sect):45–46PubMedPubMedCentral
Ichkhanian Y, Abimansour JP, Pioche M, Vosoughi K, Eleftheriadis N, Chiu PWY et al (2020) Outcomes of anterior versus posterior peroral endoscopic myotomy 2 years post-procedure: prospective follow-up results from a randomized clinical trial. Endoscopy. https://​doi.​org/​10.​1055/​a-1204-4242
Jia Y, Arenas J, Hejazi RA, Elhanafi S, Saadi M, McCallum RW (2016) Frequency of jackhammer esophagus as the extreme phenotypes of esophageal hypercontractility based on the new Chicago classification. J Clin Gastroenterol 50(8):615–618. https://​doi.​org/​10.​1097/​MCG.​0000000000000496​CrossRefPubMed
Jung DH, Park H (2017) Is gastroesophageal reflux disease and achalasia coincident or not? J Neurogastroenterol Motil 23(1):5–8. https://​doi.​org/​10.​5056/​jnm16121CrossRefPubMedPubMedCentral
Jung H-K, Hong SJ, Lee OY, Pandolfino J, Park H, Miwa H et al (2020) 2019 Seoul consensus on esophageal achalasia guidelines. J Neurogastroenterol Motil 26(2):180–203. https://​doi.​org/​10.​5056/​jnm20014CrossRefPubMedPubMedCentral
Kahrilas PJ, Bredenoord AJ, Fox M, Gyawali CP, Roman S, Smout AJPM, Pandolfino JE (2015) The Chicago Classification of esophageal motility disorders, v3.0. Neurogastroenterol Motil 27(2):160–174. https://​doi.​org/​10.​1111/​nmo.​12477CrossRefPubMed
Kahrilas PJ, Sifrim D (2008) High-resolution manometry and impedance-pH/manometry: valuable tools in clinical and investigational esophagology. Gastroenterology 135(3):756–769. https://​doi.​org/​10.​1053/​j.​gastro.​2008.​05.​048CrossRefPubMed
Kahrilas PJ, Ghosh SK, Pandolfino JE (2008) Esophageal motility disorders in terms of pressure topography: the Chicago Classification. J Clin Gastroenterol 42(5):627–635. https://​doi.​org/​10.​1097/​MCG.​0b013e31815ea291​CrossRefPubMedPubMedCentral
Kahrilas PJ, Bredenoord AJ, Carlson DA, Pandolfino JE (2018) Advances in management of esophageal motility disorders. Clin Gastroenterol Hepatol 16(11):1692–1700. https://​doi.​org/​10.​1016/​j.​cgh.​2018.​04.​026CrossRefPubMedPubMedCentral
Kane ED, Budhraja V, Desilets DJ, Romanelli JR (2019) Myotomy length informed by high-resolution esophageal manometry (HREM) results in improved per-oral endoscopic myotomy (POEM) outcomes for type III achalasia. Surg Endosc Other Interv Tech 33(3):886–894. https://​doi.​org/​10.​1007/​s00464-018-6356-0CrossRef
Kaths JM, Foltys DB, Scheuermann U, Strempel M, Niebisch S, Ebert M et al (2015) Achalasia with megaesophagus and tracheal compression in a young patient: a case report. Int J Surg Case Rep 14:16–18. https://​doi.​org/​10.​1016/​j.​ijscr.​2015.​06.​020CrossRefPubMedPubMedCentral
Katzka DA, Castell DO (1999) Use of botulinum toxin as a diagnostic/therapeutic trial to help clarify an indication for definitive therapy in patients with achalasia. Am J Gastroenterol 94(3):637–642. https://​doi.​org/​10.​1111/​j.​1572-0241.​1999.​00927.​xCrossRefPubMed
Katzka DA, Castell DO (2011) Review article: an analysis of the efficacy, perforation rates and methods used in pneumatic dilation for achalasia. Aliment Pharmacol Ther 34(8):832–839. https://​doi.​org/​10.​1111/​j.​1365-2036.​2011.​04816.​xCrossRefPubMed
Keller J, van der Voort I, Pehl C, Nicolaus M, Schirra J, Fox M et al (2009) Durchführung und Interpretation der Osophagusmanometrie: Empfehlungen der Deutschen Gesellschaften für Neurogastroenterologie und Motilität (DGNM), für Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen (DGVS) und für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV). Z Gastroenterol 47(9):830–845. https://​doi.​org/​10.​1055/​s-0028-1109502CrossRefPubMed
Keller J, Fox MR, Allescher H-D, Frieling T, Fuchs KH, Goebel-Stengel M et al (2018) Interpretation und Durchführung der hochauflösenden Ösophagusmanometrie: Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Neurogastroenterologie und Motilität (DGNM) sowie der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen (DGVS). Z Gastroenterol 56(11):1378–1408. https://​doi.​org/​10.​1055/​a-0713-0944CrossRefPubMed
Khalaf MHG, Chowdhary S, Elmunzer BJ, Elias PS, Castell D (2019) Impact of peppermint therapy on dysphagia and non-cardiac chest pain: a pilot study. Dig Dis Sci:1–5. https://​doi.​org/​10.​1007/​s10620-019-05523-8
Khalaf M, Chowdhary S, Elias PS, Castell D (2018) Distal esophageal spasm: a review. Am J Med 131(9):1034–1040. https://​doi.​org/​10.​1016/​j.​amjmed.​2018.​02.​031CrossRefPubMed
Koop I (2013) Gastroenterologie compact. Alles für Klinik und Praxis, 3. Aufl. Georg Thieme Verlag KG, Stuttgart
Korsapati H, Bhargava V, Mittal RK (2008) Reversal of asynchrony between circular and longitudinal muscle contraction in nutcracker esophagus by atropine. Gastroenterology 135(3):796–802. https://​doi.​org/​10.​1053/​j.​gastro.​2008.​05.​082CrossRefPubMed
Krishnan K, Lin C-Y, Keswani R, Pandolfino JE, Kahrilas PJ, Komanduri S (2014) Endoscopic ultrasound as an adjunctive evaluation in patients with esophageal motor disorders subtyped by high-resolution manometry. Neurogastroenterol Motil 26(8):1172–1178. https://​doi.​org/​10.​1111/​nmo.​12379CrossRefPubMedPubMedCentral
Maradey-Romero C, Gabbard S, Fass R (2014) Treatment of esophageal motility disorders based on the Chicago classification. Curr Treat Options Gastroenterol 12(4):441–455. https://​doi.​org/​10.​1007/​s11938-014-0032-9CrossRefPubMed
Martins RK, Ribeiro IB, de Moura DTH, Hathorn KE, Bernardo WM, de Moura EGH (2020) PERORAL (POEM) OR SURGICAL MYOTOMY FOR THE TREATMENT OF ACHALASIA: A SYSTEMATIC REVIEW AND META-ANALYSIS. Arq Gastroenterol 57(1):79–86. https://​doi.​org/​10.​1590/​S0004-2803.​202000000-14CrossRefPubMed
Marzio L, Grossi L, DeLaurentiis MF, Cennamo L, Lapenna D, Cuccurullo F (1994) Effect of cimetropium bromide on esophageal motility and transit in patients affected by primary achalasia. Dig Dis Sci 39(7):1389–1394. https://​doi.​org/​10.​1007/​BF02088038CrossRefPubMed
Mercado U, Arroyo de Anda R, Avendaño L, Araiza-Casillas R, Avendaño-Reyes M (2005) Metoclopramide response in patients with early diffuse systemic sclerosis. Effects on esophageal motility abnormalities. Clin Exp Rheumatol 23(5):685–688PubMed
Merendino KA, Dillard DH (1955) The concept of sphincter substitution by an interposed jejunal segment for anatomic and physiologic abnormalities at the esophagogastric junction; with special reference to reflux esophagitis, cardiospasm and esophageal varices. Ann Surg 142(3):486–506. https://​doi.​org/​10.​1097/​00000658-195509000-00015CrossRefPubMedPubMedCentral
Miller DR, Averbukh LD, Kwon SY, Farrell J, Bhargava S, Horrigan J, Tadros M (2019) Phosphodiesterase inhibitors are viable options for treating esophageal motility disorders: a case report and literature review. J Dig Dis 20(9):495–499. https://​doi.​org/​10.​1111/​1751-2980.​12802CrossRefPubMed
Milone M, Manigrasso M, Vertaldi S, Velotti N, Aprea G, Maione F et al (2019) Robotic versus laparoscopic approach to treat symptomatic achalasia: systematic review with meta-analysis. Dis Esophagus 32(10):1–8. https://​doi.​org/​10.​1093/​dote/​doz062CrossRefPubMed
Min YW, Lee JH, Min B-H, Lee JH, Kim JJ, Rhee P-L (2014) Association between gastroesophageal reflux disease after pneumatic balloon dilatation and clinical course in patients with achalasia. J Neurogastroenterol Motil 20(2):212–218. https://​doi.​org/​10.​5056/​jnm.​2014.​20.​2.​212CrossRefPubMedPubMedCentral
Minami H, Inoue H, Haji A, Isomoto H, Urabe S, Hashiguchi K et al (2015) Per-oral endoscopic myotomy: emerging indications and evolving techniques. Dig Endosc 27(2):175–181. https://​doi.​org/​10.​1111/​den.​12328CrossRefPubMed
Moonen A, Boeckxstaens G (2016) Finding the right treatment for achalasia treatment: risks, efficacy, complications. Curr Treat Options Gastroenterol 14(4):420–428. https://​doi.​org/​10.​1007/​s11938-016-0105-zCrossRefPubMed
Moonen A, Annese V, Belmans A, Bredenoord AJ, Des Bruley Varannes S, Costantini M et al (2016) Long-term results of the European achalasia trial: a multicentre randomised controlled trial comparing pneumatic dilation versus laparoscopic Heller myotomy. Gut 65(5):732–739. https://​doi.​org/​10.​1136/​gutjnl-2015-310602CrossRefPubMed
Müller M, Gockel I (2015) Motilitätsstörungen des Ösophagus. Internist 56(6):615–616, 618–620, 622–624. https://​doi.​org/​10.​1007/​s00108-014-3603-x
Müller M, Eckardt AJ, Göpel B, Eckardt VF (2012) Clinical and manometric course of nonspecific esophageal motility disorders. Dig Dis Sci 57(3):683–689. https://​doi.​org/​10.​1007/​s10620-011-1937-yCrossRefPubMed
Müller M, Keck C, Eckardt AJ, Werling S, Wehrmann T, König J, Gockel I (2018) Outcomes of pneumatic dilation in achalasia: extended follow-up of more than 25 years with a focus on manometric subtypes. J Gastroenterol Hepatol 33(5):1067–1074. https://​doi.​org/​10.​1111/​jgh.​14044CrossRefPubMed
Mundre P, Black CJ, Mohammed N, Ford AC (2021) Efficacy of surgical or endoscopic treatment of idiopathic achalasia: a systematic review and network meta-analysis. Lancet Gastroenterol Hepatol 6(1):30–38. https://​doi.​org/​10.​1016/​S2468-1253(20)30296-XCrossRefPubMed
Nabi Z, Ramchandani M, Sayyed M, Chavan R, Darisetty S, Goud R et al (2021) Comparison of short versus long esophageal myotomy in cases with idiopathic achalasia: a randomized controlled trial. J Neurogastroenterol Motil 27(1):63–70. https://​doi.​org/​10.​5056/​jnm20022CrossRefPubMedPubMedCentral
Nair LA, Reynolds JC, Parkman HP, Ouyang A, Strom BL, Rosato EF, Cohen S (1993) Complications during pneumatic dilation for achalasia or diffuse esophageal spasm. Analysis of risk factors, early clinical characteristics, and outcome. Dig Dis Sci 38(10):1893–1904. https://​doi.​org/​10.​1007/​BF01296115CrossRefPubMed
Niebisch S, Wilshire CL, Peters JH (2013) Systematic analysis of esophageal pressure topography in high-resolution manometry of 68 normal volunteers. Dis Esophagus 26(7):651–660. https://​doi.​org/​10.​1111/​dote.​12027CrossRefPubMed
Osgood HAMILTON (1889) A peculiar form of Œsorhagismus. Boston Med Surg J 120(17):401–405. https://​doi.​org/​10.​1056/​NEJM188904251201​701CrossRef
Pandolfino JE, Ghosh SK, Rice J, Clarke JO, Kwiatek MA, Kahrilas PJ (2008) Classifying esophageal motility by pressure topography characteristics: a study of 400 patients and 75 controls. Am J Gastroenterol 103(1):27–37. https://​doi.​org/​10.​1111/​j.​1572-0241.​2007.​01532.​xCrossRefPubMed
Pasricha PJ, Rai R, Ravich WJ, Hendrix TR, Kalloo AN (1996) Botulinum toxin for achalasia: long-term outcome and predictors of response. Gastroenterology 110(5):1410–1415. https://​doi.​org/​10.​1053/​gast.​1996.​v110.​pm8613045CrossRefPubMed
Passaretti S, Zaninotto G, Di Martino N, Leo P, Costantini M, Baldi F (2000) Standards for oesophageal manometry. A position statement from the Gruppo Italiano di Studio Motilità Apparato Digerente (GISMAD). Dig Liver Dis 32(1):46–55. https://​doi.​org/​10.​1016/​s1590-8658(00)80044-4CrossRefPubMed
Peracchia A, Ancona E, Ruol A, Bardini R, Segalin A, Bonavina L (1992) Use of mini-invasive procedures in esophageal surgery. Chirurgie 118(5):305–308PubMed
Ponds FA, Fockens P, Lei A, Neuhaus H, Beyna T, Kandler J et al (2019) Effect of peroral endoscopic myotomy vs pneumatic dilation on symptom severity and treatment outcomes among treatment-naive patients with achalasia: a randomized clinical trial. JAMA 322(2):134–144. https://​doi.​org/​10.​1001/​jama.​2019.​8859CrossRefPubMedPubMedCentral
Ratuapli SK, Crowell MD, DiBaise JK, Vela MF, Ramirez FC, Burdick GE et al (2015) Opioid-induced esophageal dysfunction (OIED) in patients on chronic opioids. Am J Gastroenterol 110(7):979–984. https://​doi.​org/​10.​1038/​ajg.​2015.​154CrossRefPubMed
Rebecchi F, Giaccone C, Farinella E, Campaci R, Morino M (2008) Randomized controlled trial of laparoscopic Heller myotomy plus Dor fundoplication versus Nissen fundoplication for achalasia: long-term results. Ann Surg 248(6):1023–1030. https://​doi.​org/​10.​1097/​SLA.​0b013e318190a776​CrossRefPubMed
Rohof WO, Salvador R, Annese V, Des Bruley Varannes S, Chaussade S; Costantini M et al (2013) Outcomes of treatment for achalasia depend on manometric subtype. Gastroenterology 144(4):718–725; quiz e13–4. https://​doi.​org/​10.​1053/​j.​gastro.​2012.​12.​027
Roman S, Kahrilas PJ (2013) Management of spastic disorders of the esophagus. Gastroenterol Clin N Am 42(1):27–43. https://​doi.​org/​10.​1016/​j.​gtc.​2012.​11.​002CrossRef
Roman S, Huot L, Zerbib F, Varannes DB, Stanislas, Gourcerol G, Coffin B et al (2016) High-resolution manometry improves the diagnosis of esophageal motility disorders in patients with dysphagia: a randomized multicenter study. Am J Gastroenterol 111(3):372–380. https://​doi.​org/​10.​1038/​ajg.​2016.​1CrossRefPubMed
Romero-Hernández F, Furuzawa-Carballeda J, Hernández-Molina G, Alejandro-Medrano E, Núñez-Álvarez CA, Hernández-Ramírez DF et al (2018) Autoimmune comorbidity in achalasia patients. J Gastroenterol Hepatol 33(1):203–208. https://​doi.​org/​10.​1111/​jgh.​13839CrossRefPubMed
Sanagapalli S, Roman S, Hastier A, Leong RW, Patel K, Raeburn A et al (2019) Achalasia diagnosed despite normal integrated relaxation pressure responds favorably to therapy. Neurogastroenterol Motil 31(6):e13586. https://​doi.​org/​10.​1111/​nmo.​13586CrossRefPubMed
Sanagapalli S, Plumb A, Maynard J, Leong RW, Sweis R (2020) The timed barium swallow and its relationship to symptoms in achalasia: analysis of surface area and emptying rate. Neurogastroenterol Motil 32(12):e13928. https://​doi.​org/​10.​1111/​nmo.​13928CrossRefPubMed
Schepper HU de, Smout AJPM, Bredenoord AJ (2014) Distal esophageal spasm evolving to achalasia in high resolution. Clin Gastroenterol Hepatol 12(2):A25–A26. https://​doi.​org/​10.​1016/​j.​cgh.​2013.​08.​035
Scherer JR, Kwiatek MA, Soper NJ, Pandolfino JE, Kahrilas PJ (2009) Functional esophagogastric junction obstruction with intact peristalsis: a heterogeneous syndrome sometimes akin to achalasia. J Gastrointest Surg 13(12):2219–2225. https://​doi.​org/​10.​1007/​s11605-009-0975-7CrossRefPubMedPubMedCentral
Schizas D, Theochari NA, Katsaros I, Mylonas KS, Triantafyllou T, Michalinos A et al (2020) Pseudoachalasia: a systematic review of the literature. Esophagus 17(3):216–222. https://​doi.​org/​10.​1007/​s10388-020-00720-1CrossRefPubMed
Schoenberg MB, Marx S, Kersten JF, Rösch T, Belle S, Kähler G et al (2013) Laparoscopic Heller myotomy versus endoscopic balloon dilatation for the treatment of achalasia: a network meta-analysis. Ann Surg 258(6):943–952. https://​doi.​org/​10.​1097/​SLA.​0000000000000212​CrossRefPubMed
Shimi S, Nathanson LK, Cuschieri A (1991) Laparoscopic cardiomyotomy for achalasia. J R Coll Surg Edinb 36(3):152–154PubMed
Shiwaku H, Inoue H, Sato H, Onimaru M, Minami H, Tanaka S et al (2020) Peroral endoscopic myotomy for achalasia: a prospective multicenter study in Japan. Gastrointest Endosc 91(5):1037–1044.e2. https://​doi.​org/​10.​1016/​j.​gie.​2019.​11.​020CrossRefPubMed
Siddaiah-Subramanya M, Yunus RM, Khan S, Memon B, Memon MA (2019) Anterior Dor or posterior Toupet with Heller myotomy for achalasia cardia: a systematic review and meta-analysis. World J Surg:1–8. https://​doi.​org/​10.​1007/​s00268-019-04945-9
Søreide JA, Viste A (2011) Esophageal perforation: diagnostic work-up and clinical decision-making in the first 24 hours. Scand J Trauma Resusc Emerg Med 19:66. https://​doi.​org/​10.​1186/​1757-7241-19-66CrossRefPubMedPubMedCentral
Sperandio M, Tutuian R, Gideon RM, Katz PO, Castell DO (2003) Diffuse esophageal spasm: not diffuse but distal esophageal spasm (DES). Dig Dis Sci 48(7):1380–1384. https://​doi.​org/​10.​1023/​a:​1024131814888CrossRefPubMed
Stathopoulos P, Wächter S, Schiffmann L, Bauer C, Gress T, Bartsch D et al (2020) ACUTE ESOPHAGEAL PERFORATION: DOES ENDOSCOPIC VACUUM THERAPY ABANDON SURGERY? In: ESGE Days. ESGE Days. Dublin, Ireland, 23.04.2020–25.04.2020: © Georg Thieme Verlag KG (Endoscopy)
Storr M, Allescher HD, Rösch T, Born P, Weigert N, Classen M (2001) Treatment of symptomatic diffuse esophageal spasm by endoscopic injection of botulinum toxin: a prospective study with long term follow-up. Gastrointest Endosc 54(6):18ACrossRef
Tan Y, Lv L, Wang X, Zhu H, Chu Y, Luo M et al (2018) Efficacy of anterior versus posterior per-oral endoscopic myotomy for treating achalasia: a randomized, prospective study. Gastrointest Endosc 88(1):46–54. https://​doi.​org/​10.​1016/​j.​gie.​2018.​03.​009CrossRefPubMed
Tomizawa Y, Mahmud N, Dasher K, Triggs JR, Saumoy M, Falk GW, Ginsberg GG (2020) Type II achalasia is associated with a comparably favorable outcome following per oral endoscopic myotomy. Dis Esophagus. https://​doi.​org/​10.​1093/​dote/​doaa107
Tsuboi K, Mittal SK (2011) Diffuse esophageal spasm: has the term lost its relevance? Analysis of 217 cases. Dis Esophagus 24(5):354–359. https://​doi.​org/​10.​1111/​j.​1442-2050.​2010.​01146.​xCrossRefPubMed
Tutuian R, Castell DO (2006) Review article: oesophageal spasm – diagnosis and management. Aliment Pharmacol Ther 23(10):1393–1402. https://​doi.​org/​10.​1111/​j.​1365-2036.​2006.​02917.​xCrossRefPubMed
Tutuian R, Castell DO (2004) Clarification of the esophageal function defect in patients with manometric ineffective esophageal motility: studies using combined impedance-manometry. Clin Gastroenterol Hepatol 2(3):230–236. https://​doi.​org/​10.​1016/​s1542-3565(04)00010-2CrossRefPubMed
Uppal DS, Wang AY (2016) Update on the endoscopic treatments for achalasia. World J Gastroenterol 22(39):8670–8683. https://​doi.​org/​10.​3748/​wjg.​v22.​i39.​8670CrossRefPubMedPubMedCentral
Vaezi MF, Richter JE, Wilcox CM, Schroeder PL, Birgisson S, Slaughter RL et al (1999) Botulinum toxin versus pneumatic dilatation in the treatment of achalasia: a randomised trial. Gut 44(2):231–239. https://​doi.​org/​10.​1136/​gut.​44.​2.​231CrossRefPubMedPubMedCentral
Vanuytsel T, Bisschops R, Farré R, Pauwels A, Holvoet L, Arts J et al (2013) Botulinum toxin reduces Dysphagia in patients with nonachalasia primary esophageal motility disorders. Clin Gastroenterol Hepatol 11(9):1115–1121.e2. https://​doi.​org/​10.​1016/​j.​cgh.​2013.​03.​021CrossRefPubMed
Weiss AH, Iorio N, Schey R (2015) Esophageal motility in eosinophilic esophagitis. Rev Gastroenterol Mex 80(3):205–213. https://​doi.​org/​10.​1016/​j.​rgmx.​2015.​05.​005CrossRefPubMed
Werner YB, Hakanson B, Martinek J, Repici A, von Rahden BHA, Bredenoord AJ et al (2019) Endoscopic or surgical myotomy in patients with idiopathic achalasia. N Engl J Med 381(23):2219–2229. https://​doi.​org/​10.​1056/​NEJMoa1905380CrossRefPubMed
Winslow ER, Clouse RE, Desai KM, Frisella P, Gunsberger T, Soper NJ, Klingensmith ME (2003) Influence of spastic motor disorders of the esophageal body on outcomes from laparoscopic antireflux surgery. Surg Endosc Other Interv Tech 17(5):738–745. https://​doi.​org/​10.​1007/​s00464-002-8538-yCrossRef
Wouters MM, Lambrechts D, Becker J, Cleynen I, Tack J, Vigo AG et al (2014) Genetic variation in the lymphotoxin-α (LTA)/tumour necrosis factor-α (TNFα) locus as a risk factor for idiopathic achalasia. Gut 63(9):1401–1409. https://​doi.​org/​10.​1136/​gutjnl-2013-304848CrossRefPubMed
Yadlapati R, Kahrilas PJ, Fox MR, Bredenoord AJ, Prakash Gyawali C, Roman S et al (2021) Esophageal motility disorders on high-resolution manometry: Chicago classification version 4.0©. Neurogastroenterol Motil 33(1):e14058. https://​doi.​org/​10.​1111/​nmo.​14058CrossRefPubMedPubMedCentral
Zaaijer JH (1923) Cardiospasm in the aged. Ann Surg 77(5):615–617. https://​doi.​org/​10.​1097/​00000658-192305000-00014CrossRefPubMedPubMedCentral
Zaninotto G, Bennett C, Boeckxstaens G, Costantini M, Ferguson MK, Pandolfino JE et al (2018) The 2018 ISDE achalasia guidelines. Dis Esophagus 31(9). https://​doi.​org/​10.​1093/​dote/​doy071
Zaninotto G, Annese V, Costantini M, Genio D, Alberto, Costantino M, Epifani M et al (2004) Randomized controlled trial of botulinum toxin versus laparoscopic heller myotomy for esophageal achalasia. Ann Surg 239(3):364–370. https://​doi.​org/​10.​1097/​01.​sla.​0000114217.​52941.​c5CrossRefPubMedPubMedCentral
Zhang W (2017) Peroral endoscopic myotomy for type III achalasia of Chicago classification: outcomes with a minimum follow-up of 24 months. J Gastrointest Surg:1–7. https://​doi.​org/​10.​1007/​s11605-017-3398-x
Zhong C, Tan S, Huang S, Lü M, Peng Y, Fu X, Tang X (2020) Peroral endoscopic myotomy versus pneumatic dilation for achalasia: a systematic review and meta-analysis. Eur J Gastroenterol Hepatol 32(11):1413–1421. https://​doi.​org/​10.​1097/​MEG.​0000000000001800​CrossRefPubMed