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Thoraxchirurgie
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Publiziert am: 29.05.2022

Postoperative Komplikationen thoraxchirurgischer Eingriffe

Verfasst von: Benedikt Haager und Bernward Passlick
Die Mortalität und Morbidität nach thoraxchirurgischen Operationen werden im Wesentlichen durch die postoperativen Komplikationen bestimmt. Deswegen ist neben einer korrekten Indikationsstellung und Operationstechnik die Erkennung und das Management von Komplikationen entscheidend. Wichtigste Grundlagen um Morbidität und Mortalität möglichst gering zu halten sind hierbei eine frühzeitige Erkennung der Komplikation sowie die rasche Einleitung einer adäquaten Gegenmaßnahme. Zur Klassifizierung kann man allgemeine Komplikationen von chirurgischen Komplikationen nach thoraxchirurgischen Eingriffen trennen.
Mortalität und Morbidität nach thoraxchirurgischen Operationen werden im Wesentlichen durch die postoperativen Komplikationen bestimmt. Deswegen ist neben einer korrekten Indikationsstellung und Operationstechnik die Erkennung und das Management von Komplikationen entscheidend. Wichtigste Grundlagen um Morbidität und Mortalität möglichst gering zu halten sind hierbei eine frühzeitige Erkennung der Komplikation sowie die rasche Einleitung einer adäquaten Gegenmaßnahme. Zur Klassifizierung kann man allgemeine Komplikationen von chirurgischen Komplikationen nach thoraxchirurgischen Eingriffen trennen.

Allgemeine Komplikationen

Umlagerung und Übergabe an die Intensivstation

Bei der Umlagerung des Patienten vom Operationstisch in das Bett sind vor allem arterielle und zentralvenöse Zugänge dislokationsgefährdet. Besonderes Augenmerk muss auch auf die Thoraxdrainagen verwendet werden, damit diese weder diskonnektiert noch abgeknickt oder disloziert werden. Auch muss darauf geachtet werden, dass die Drainagen an eine Sogvorrichtung angeschlossen sind, um Sekret bzw. Luft aus dem Pleuraspalt zu evakuieren.
Bei beatmeten Patienten muss auch der Tubus gesichert werden, um eine versehentliche Extubation zu vermeiden.
Die Übergabe auf der Intensivstation (Intermediate Care, IMC) sollte sorgfältigst durchgeführt werden, damit kein Informationsverlust im Hinblick auf den Nachbehandlungsplan (Röntgen, postoperative Antibiose, Sog etc.) auftritt. Hier können auch mögliche drohende Komplikationen von Seiten des Operateurs bereits angesprochen werden, um die Sinne des betreuenden Intensivteams diesbezüglich zu schärfen. Zusätzlich zur mündlichen Übergabe ist unbedingt eine schriftliche Dokumentation anzufertigen, damit der postoperative Nachbehandlungsplan auch für kommende Schichtkräfte niedergelegt und nachzulesen ist.

Akute respiratorische Insuffizienz

Der akuten respiratorischen Insuffizienz kommt nach thoraxchirurgischen Eingriffen eine spezielle Bedeutung zu, wobei die Übergänge zwischen einer vorübergehenden Beeinträchtigung des Gaswechsels und dem ARDS (acute respiratory distress syndrome) als pathogenetischer Einheit fließend sein können.
Präoperative Ursachen
Die präoperativen Bedingungen tragen zu einem Großteil zum Risiko einer postoperativen respiratorischen Insuffizienz bei. Der Nikotinabusus sollte mindestens 1 Woche vor Operation quittiert sein, um einen suffizienteren Sekrettransport zu gewährleisten. Hier ist es hilfreich, die Patienten vor Operation durch die Physiotherapie in Atemübungen einweisen zu lassen sowie Hilfsmittel für Atemgymnastik bereits präoperativ zu verwenden (Cliniflow, Triflow). Bei Patienten mit eingeschränkter Lungenfunktion kann eine präoperative, konditionierende stationäre Behandlung mit intensiver Atemtherapie, Physiotherapie und Inhalationsbehandlung vor einem lungenresezierenden Eingriff entscheidend sein.
Intraoperative Ursachen
Eine Aspiration von Sekret der Gegenseite kann zu postoperativen respiratorischen Insuffizienzen führen, deswegen muss hier penibel auf eine rechtzeitige Blockierung des bronchialen Cuffs beim Doppellumentubus geachtet werden. In der Regel wird nach Lagerung auf die Seite die nicht zu operierende Seite (tiefliegend) geblockt, dennoch kann es bei unbemerkter Fehllage oder Dislokation zur Aspiration kommen. Bei reichlich Sekret (Pus, Blut etc.) und somit zu erwartender Aspiration sollte bereits vor Lagerungsmanövern die Blockierung erfolgen. Bei Kontinuitätsdurchtrennungen im Bronchialsystem z. B. bei Bronchusmanschetten- oder Trachearesektionen kann durch in das Bronchialsystem hineinlaufendes Blut eine Kontamination entstehen. Zusätzlich wird durch die vorhandene Jetventilation Sekret verlagert. Bluttrockenes Operieren und konsequentes Absaugen des Situs kann hier Komplikationen durch Blut- oder Sekretverlegung postoperativ beheben. Bei Kontinuitätsresektionen am Bronchialsystem und Auffälligkeiten im postoperativen Röntgenbild am 1. postoperativen Tag ist eine Bronchoskopie zur Sekrettoilette zu empfehlen, da hier möglicherweise eine Sekretverlegung vorliegen kann.
Postoperative Ursachen
Die Entstehung von postoperativen Pneumonien und Atelektasen ist Folge der gestörten mukoziliären Clearance sowie der schmerzbedingten Einschränkung der Expektoration von Sekret. Sollte intraoperativ der N. phrenicus oder N. recurrens geschädigt worden sein, kann dies die Situation nochmals verschlimmern. Sollte trotz maximaler analgetischer Therapie (PDK, Opiate), Mobilisation und Atemtherapie keine vollständige Sekret-Clearance möglich sein, muss der Patient durch Absaugen des Sekretes unterstützt werden. Hierfür gibt es 3 Möglichkeiten:
  • blindes nasotracheales Absaugen,
  • (wach) bronchoskopisches Absaugen,
  • (Dilatations-)Tracheotomie.
    Das blinde nasotracheale Absaugen ist häufig nicht erfolgreich, da der Absaugkatheter schwer ohne Sicht über die Stimmbandebene lokalisiert werden kann.

Herz-Kreislaufstörungen

Neben den vorangehend beschriebenen Störungen des Gasaustausches sind Komplikationen im Bereich der Herz-Kreislaufsystems der zweite wichtige Komplikationskomplex in der Thoraxchirurgie. Insgesamt gilt es postoperativ eine ausgewogene Flüssigkeitsbilanz zu erreichen, um eine Überwässerung gerade nach Pneumonektomien zu vermeiden. Dies jedoch meist in einer Situation des erhöhten Volumenbedarfs (postoperativ, Sepsis, Blutverlust etc.). Darüber hinaus spielen (manipulationsbedingte) Rhythmusstörungen sowie embolische Ereignisse eine wichtige Rolle.
Herzrhythmusstörungen
Die häufigste postoperative Herzrhythmusstörung im Bereich der Thoraxchirurgie ist das Vorhofflimmern (VHF) bzw. -flattern, das bei 12–44 % der Patienten auftritt (Smith et al. 2018). Ursächlich hierfür wird die direkte Manipulation an herznahen Strukturen gesehen. Zusätzlich sind bei einem erheblichen Teil der onkologischen Patienten gleichzeitig kardiale Komorbiditäten vorhanden, die das Risiko eines VHF steigern. Die postoperative Verweildauer sowie die Morbidität steigt dadurch signifikant, außerdem ist das Langzeitüberleben nach Lobektomie dadurch reduziert (Imperatori et al. 2012). Dies kann jedoch auch durch die höhere kardiale Begleitmorbidität erklärt sein. Darüber hinaus ist nach Bereinigung der Statistik um die krankenhausbezogene Letalität keine erhöhte tumorbedingte Sterblichkeit in Studien nachweisbar (Murthy et al. 2003).
In einer Metaanalyse konnten mehrere Faktoren als präoperative Risikofaktoren für ein postoperatives Vorhofflimmern identifiziert werden (Smith et al. 2018). Als unabhängige Risikofaktoren wurden eine maligne Grunderkrankung, männliches Geschlecht, Alter >50 Jahre, präoperativ erhöhtes pro-BNP, erhöhter Ruhepuls sowie kardiovaskuläre Erkrankungen in der Anamnese beschrieben. Bei erhöhtem Risiko für ein postoperatives VHF kann eine prophylaktische Gabe von Betablockern, Amiodaron oder Kalziumkanalblockern bei ausgedehnteren Resektionen erwogen werden, jedoch kann dies aufgrund der fehlenden Datenlage nicht allen Patienten empfohlen werden und weitere Untersuchungen sind diesbezüglich notwendig.
Nach Eintreten eines VHF sind eine Frequenzkontrolle sowie Rhythmisierung des Herzschlags vordringlich. Bei instabiler Kreislaufsituation sollte eine zügige elektrische Kardioversion angestrebt werden, während in einer stabilen Situation eine medikamentöse Konversion zu bevorzugen ist. Gleichzeitig sollten auslösende bzw. unterstützende Trigger einer Arrhythmie evaluiert und gegebenenfalls behoben werden (Hypoxie, Infektion, Elektrolytentgleisung etc.).
Lungenembolie
Eine Lungenembolie (LE) nach thoraxchirurgischen Eingriffen gehört zu den schweren postoperativen Komplikationen, die mit einer Mortalität von ca. 1,2 % angegeben wird (Kalweit et al. 1996). Die Ursachen sind letztlich nicht genau zu eruieren, es wird jedoch ein Zusammenhang mit malignen Erkrankungen aufgrund der tumorbedingten Ausschüttung von TF (tissue factor) vermutet (Egawa et al. 2009; Gomez-Hernandez et al. 2013). Ferner spielen natürlich weitere Risikofaktoren für die Entwicklung einer tiefen Beinvenenthrombose mit konsekutiver Lungenembolie, wie Adipositas, Immobilität, Einnahme oraler Kontrazeptiva, Hormonersatztherapie, Thrombophilie etc. eine Rolle.
Meist entsteht eine Lungenembolie durch ein Verschleppen von Thromben einer tiefen Beinvenenthrombose (TBVT) nach intrapulmonal. Seltener kommen auch Luftembolien oder Embolien durch Tumorgewebe vor.
Da Patienten mit mittleren und großen thoraxchirurgischen Eingriffen ein hohes Risiko einer TBVT mit konsekutiver LE haben, wird eine Prophylaxe durch niedermolekulares Heparin (NMH) empfohlen. Die Datenlage ist hier jedoch dünn, da nur wenige Studien isoliert thoraxchirurgische Eingriffe betrachtet haben (Cade et al. 1983). Dort wird die TBVT-Rate nach Lobektomie und Pneumonektomie mit 9–18 % angegeben, die Inzidenz einer LE nach Thorakotomie mit 3–5 %.
Die Diagnose einer postoperativen LE sollte zeitnah gestellt werden, dies verbessert auch das Langzeitüberleben (Shonyela et al. 2015). Die klassischen klinischen Symptome bestehen in plötzlich einsetzendem Schmerz, Dyspnoe, Tachykardie und Hypotonie. Diese können als Hinweis dienen, zusätzlich zeigt sich in der Echokardiografie häufig eine Rechtsherzbelastung. Beweisend ist ein CT-Thorax mit Kontrastmittel, in dem das Perfusionsdefizit intravasal dargestellt werden kann. Bei Kontraindikationen hierfür (z. B. Schwangerschaft) wird in der Literatur auch immer noch eine Ventilations-/Perfusionsszintigrafie als Alternative angegeben, die eine deutlich niedrigere Strahlenbelastung mit sich bringt (Revel et al. 2011).
In der Therapie ist die initiale Antikoagulation, sofern chirurgisch vertretbar, indiziert, um Appositionsthromben zu vermeiden bzw. weitere Lungenembolien zu verhindern. Eine Re-Perfusionstherapie ist aufgrund der vorangegangenen Operation in der Regel kontraindiziert. Die Antikoagulation sollte für 3–6 Monate fortgeführt werden, danach erfolgt eine Re-Evaluation der Situation und gegebenenfalls Fortsetzung der Therapie bei fortbestehenden Risikofaktoren (AWMF Leitlinie Thrombose und Lungenembolie).

Zerebral-neurologische Komplikationen

Ein nicht zu unterschätzendes Problem nach größeren thoraxchirurgischen Eingriffen stellen geistige Verwirrtheitszustände, Unruhe, Agitiertheit oder Passivität dar, die im Gegensatz zu den kardiopulmonalen Komplikationen schwieriger vorher abzusehen sind. Häufig wird hier die Diagnose eines Delirs gestellt, auch gerade aufgrund der zunehmenden Alterung des Patientenklientels. Da Patienten im Durchgangssyndrom nur schwer zu führen sind und auch kaum zu mobilisieren bzw. an der Atemtherapie zu beteiligen sind, stellen diese Störungen ein ernsthaftes Risiko für weitere Komplikationen wie Pneumonie oder Wundinfekt dar. Neben diesen diffusen Hirnschädigungen im Rahmen einer generalisierten Enzephalitis müssen zerebrale Insulte in die Differenzialdiagnose eingeschlossen werden. Bei embolischem Geschehen wird auch, ähnlich wie bei der Lungenembolie, ein Absetzen von Thromben aus der ligierten Lungenvene diskutiert.

Chirurgische Komplikationen

Postoperative Blutung

Die postoperative Nachblutung nach thoraxchirurgischen Eingriffen ist eine seltene, aber potenziell fatale Komplikation und stellt die häufigste Ursache für einen Revisionseingriff dar (Haager et al. 2019a; Sirbu et al. 1999). Der Grund der Nachblutung unterscheidet sich je nach Eingriff erheblich. Ein gemeinsamer Nenner aber ist die Thorakotomie selbst (Dai et al. 2017). Vor allem Blutungen aus Interkostalgefäßen, deren Verletzung okkult geblieben ist, sind hier zu nennen. Als weitere wichtige Blutungsquelle ist der Situs nach mediastinaler Lymphadenektomie zu nennen, der in bis zu 20 % Grund der Nachblutung ist (Dai et al. 2017). Bei thorakoskopischen Operationen sind die Angaben in der Literatur nicht ganz einheitlich, insgesamt ist jedoch von einem ähnlichen bis leichtgradig reduziertem Nachblutungsrisiko auszugehen (Foroulis et al. 2014).
Bezüglich der Indikationsstellung zur Revision gibt es in der Literatur keine einheitlichen Leitlinien oder Standards. In der Praxis hat sich jedoch die Indikationsstellung zur Revision bei einer persistierenden Fördermenge von blutigem Sekret von 250 ml/h oder 900 ml in den ersten 6 Stunden nach Operation bewährt (Sziklavari et al. 2015). Andere Autoren ziehen die Grenze bei 200 ml/h und 1500 ml/24 h (Huth und Diwok 1978). Dies ist jedoch nie als Absolutwert zu sehen, denn im Einzelfall muss die Entscheidung individuell anhand der Klinik, des intraoperativen Situs und der Dynamik getroffen werden. Im Zweifelsfall sollte immer frühzeitig die Indikation zur Revision gestellt werden, da dies einen günstigen Einfluss auf das Outcome der Patienten hat (Huth und Diwok 1978).

Wundheilungsstörungen

Die allgemeinen Gesetze zur Wundheilung sind auch in der Thoraxchirurgie voll gültig. Neben Immunsuppression, Ernährungszustand und Komorbiditäten (z. B. Diabetes) sind die intakte Funktion des Eiweißstoffwechsels und des Gerinnungssystems von großer Bedeutung für eine adäquate Wundheilung. Hier ist vor allem ein Faktor-XIII-Mangel als mögliche Ursache einer Wundheilungsstörung zu sehen.
Neben diesen intrinsischen Faktoren, die nur durch eine konsequente Medikation (z. B. Blutzuckereinstellung, adäquate Kalorienzufuhr bei Mangelzuständen) angegangen werden können, spielen aber auch chirurgische Komplikationsmöglichkeiten eine große Rolle. Durch eine zu kleine Schnittführung kann das Weichteiltrauma erheblich gesteigert werden, da dann eine viel ausgedehntere Rippenspreizung erfolgen muss, um einen übersichtlichen Situs zu erhalten. Dies hat unweigerlich Schäden am Weichgewebe zur Folge, die in einer Wundheilungsstörung resultieren können. Um dies zu vermeiden, ist auf eine ausreichend große Schnittführung zu achten. Sollte der Situs trotzdem unübersichtlich bleiben, kann eine quere Durchtrennung der sperrenden benachbarten Rippe (meist der oberen) erwogen werden. Auch die Kontamination des Subkutangewebes und der Wundränder mit infektiösem Material (vor allem bei Pleuraempyemen) kann durch Keimverschleppung eine Wundheilungsstörung verursachen. Deswegen sollte durch Umlegung der Wundränder eine solche Kontamination verhindert bzw. minimiert werden und die Wunde vor Verschluss sorgfältig mit verdünnter Betaisodona-Lösung gespült werden. Ferner empfiehlt sich eine Wiederholung der Antibiotika-Prophylaxe alle 3 Stunden sowie ein Handschuhwechsel vor Wundverschluss. Sollte trotz aller prophylaktischer Maßnahmen eine Wundheilungsstörung aufgetreten sein, empfiehlt sich eine frühe Revision mit Eröffnen der Wunde, Debridement und Spülung sowie Anlage eines Vakuumverbandes. Der kann dann je nach Lokalbefund gewechselt oder sekundär wieder verschlossen werden. Diese relativ aggressive Therapie hat eine hohe Erfolgsquote und verhindert bei frühzeitigem Einsatz die Verschleppung des Infektes nach intrathorakal. Eine offene Wundbehandlung, wie in der Viszeralchirurgie häufig üblich, ist am Thorax in den seltensten Fällen angezeigt.

Parenchymfisteln

Sogenannte bronchoalveoläre Fisteln können sich beispielsweise bei der Pleurolyse im Rahmen der Operation entwickeln, da nicht immer ein Einreißen der Pleura visceralis bei der Mobilisation vollständig vermeidbar ist. Diese Verletzungen treten vor allem bei der Pleurolyse im Rahmen einer Empyem-Sanierung auf, aber auch bei der Re-Operation nach vorangegangenen thorakalen Operationen. Insbesondere die Dekortikation ist mit einem relevanten Risiko von Verletzungen der Pleura visceralis vergesellschaftet. Das Ausmaß der Verletzung hängt maßgeblich auch mit der Beschaffenheit des Lungengewebes zusammen, wobei die emphysematös umgebaute Lunge besonders verletzlich ist. Unmittelbar subpleural gelegene Einrisse sind meist harmlos und verschließen sich in der Regel selbst. Bei tiefergehenden Verletzungen empfiehlt sich eine direkte Naht mit einem verzögert resorbierbaren Nahtmaterial (z. B. PDS 4/0). Die Verletzungen sind trotz Nähten und Fibrinkleber oder ähnlichem meist nicht vollständig luftdicht zu verschließen, deswegen ist die postoperative adäquate Nachbehandlung auch essenziell. Ein wichtiger Aspekt ist das Erreichen einer möglichst vollständigen Lungenexpansion, um ein Verkleben der Leckage an der Thoraxwand zu ermöglichen. Ferner sind postoperativ die Beatmungsdrücke möglichst gering zu halten und eine sofortige Extubation anzustreben. Gelingt dies nicht, müssen die Beatmungsdrücke möglichst klein gehalten werden (Spontanatmung am Tubus, möglichst geringer PEEP). Eine Reduktion des Sogs an der Thoraxdrainage ist zusätzlich anzustreben, um die Fistel nicht durch den Unterdruck offen zu halten. Am besten eignet sich hier eine differenzierte Sogtherapie am Wasserschloss mit Steigrohr, um den Unterdruck einstellen zu können, der idealerweise nur eine Fistel beim Husten ermöglicht. Mit Steigrohr sind hier Feineinstellungen von -3 cmH2O, -5 cmH2O möglich, die am besten unter direktem Sichtkontakt mit dem Wasserschloss eingestellt werden. Ist die Lunge ausgedehnt, empfiehlt sich das Entfernen des Unterdrucks, um einen schnelleren Fistelverschluss zu ermöglichen. Unter Umständen sollte ein Heimlichventil zwischengeschaltet werden.
Verschließt sich die Fistel nicht innerhalb eines adäquaten Zeitrahmens (5–7 Tage), empfehlen wir die Durchführung einer Pleurodese mittels Eigenblut. Hierzu wird dem Patienten venös ca. 100 ml venöses Blut entnommen, das anschließend über die Thoraxdrainage instilliert wird, um einen koagulierenden Film über die Defekte zu legen. Die Drainage sollte nach Instillation 1 Stunde über Bettniveau gehängt werden, jedoch nicht abgeklemmt werden. Bei ausbleibendem Erfolg kann diese Maßnahme nach 48 Stunden wiederholt werden (Shackcloth et al. 2006).
Bei einer länger dauernden Parenchymleckage, die trotz Durchführung einer Eigenblutpleurodese persistiert, ist die operative Revision anzuraten. Somit sollten länger als 10 Tage bestehende Leckagen revidiert werden, da andernfalls das Risiko eines sekundären Pleuraempyems steigt. Je nach intraoperativem Befund kommen dann nochmalige Parenchymnähte zum Einsatz, auch in Kombination mit Fibrinkleber. Es besteht auch die Möglichkeit einer Deckung durch ein Pleurazelt, sollte die Lunge nicht mehr vollständig die Thoraxwand erreichen können (Robinson 1987; Chambers et al. 2010).

Bronchopleurale Fisteln

Symptomatik, Ursachen, Inzidenz
Bronchopleurale Fisteln (BPF) gehören zu den vom Thoraxchirurgen gefürchtetsten Komplikationen. Die klinische Symptomatik ist durch einen Hustenreiz gekennzeichnet, sowie durch das Ansteigen der Entzündungsparameter und bei noch liegender Thoraxdrainage durch eine Zunahme bzw. Ausbildung einer relevanten Luftleckage. Die Symptomatik tritt häufig erst nach ca. 5–7 Tagen postoperativ auf, kann jedoch auch unmittelbar postoperativ bereits bestehen. Seltener sind Bronchusstumpfinsuffizienzen (BSI) als Spätkomplikation, die dann aber auch Monate postoperativ erst symptomatisch werden. Bei klinischem Verdacht auf eine BSI sollte sowohl ein aktueller CT-Thorax mit Kontrastmittel durchgeführt werden als auch eine Bronchoskopie zur Inspektion der endoluminalen Situation. In der CT-Untersuchung geht es vor allem um die Darstellung eines Empyems bzw. Pneumothorax sowie um Lufteinschlüsse um den Stumpf/die Anastomose herum sowie um eine direkte Darstellung der Dehiszenz. Eine Bronchografie unter Durchleuchtung wird heute routinemäßig nicht mehr durchgeführt.
Als Risikofaktoren für eine BSI gelten die in folgender Übersicht angeführten Faktoren.
Postoperative Komplikationen
1.
Allgemeine Komplikationen
 
2.
Chirurgische Komplikationen
 
Die Häufigkeit einer BSI wird bei Segmentresektion mit ca. 0,1 % angegeben, bei Lobektomien zwischen 0,2 und 3 % und bei Pneumonektomien bzw. Restpneumonektomien bis zu 10 % (Hong et al. 2016; Dancewicz et al. 2006; Lois und noppen 2005; Sirbu et al. 2001).
Das Vorgehen bei einer BPF wird maßgeblich durch die Größe der Dehiszenz, sowie durch den Allgemeinzustand und die respiratorische Situation des Patienten bestimmt. Vordringlich sind eine adäquate Drainage der Empyemhöhle bzw. des (Spannungs-)Pneumothorax, antibiotische Therapie zur Infektkontrolle sowie eine Verbesserung des Allgemeinzustandes. Nach Durchführung dieser Notfallmaßnahmen kann die weitere Behandlung der Dehiszenz geplant werden. Hierfür stehen verschiedenste Maßnahmen zur Verfügung, die im Folgenden erläutert werden.
Endoskopische Therapie der BPF
Wenn der allgemeine klinische Zustand des Patienten zu schlecht ist, eine große Reoperation zu überstehen, kann eine endoskopische Behandlung der Fistel angezeigt sein. Diese eignet sich jedoch meist nur zum Verschluss kleinerer Fisteln durch Fibrinkleber. In der Literatur werden hier Größenordnungen von bis zu 5 mm Fistelgröße angegeben, bei der das Verfahren erfolgreich sein kann (Sirbu et al. 1999; Chataigner et al. 2008). Bei einer minimalen Dehiszenz bis 1 mm Größe wird sogar eine 100-prozentige Verschlussrate berichtet (Sarkar et al. 2010). Als Alternative kann ein Überstenten des Defektes mit einem gecoverten Bronchial- oder Trachealstent erwogen werden (Abb. 1 und 2). Dies wird jedoch häufig zur Überbrückung der akuten septischen Phase und zur Stabilisierung durchgeführt, um im weiteren Verlauf eine definitive chirurgische Lösung anzustreben (Yazgan et al. 2018. In Einzelfallserien werden auch Kombinationstherapien mit Polyvinyl-Alkohol-Schwämmen zusammen mit Cyanoacrylat-Fibrinklebern beschrieben mit guten Ergebnissen und einer Ausheilung bei allen Patienten (Lois und Noppen 2005).
Chirurgische Therapie der BPF
In aller Regel ist die Revisionsoperation mit Verschluss der Fistel anzuraten. Hierbei muss die Technik des Verschlusses bzw. eine notwendige Nachresektion vom klinischen Zustand des Patienten abhängig gemacht werden. Bei bereits präoperativ eingeschränkter Lungenfunktion ist möglicherweise ein Erhalt des verbleibenden Lungengewebes unabdingbar, während hingegen eine Nachresektion bis hin zur Restpneumonektomie meistens die sichere Alternative darstellt. Die Komplettierungspneumonektomie ist jedoch mit einer relevanten Mortalität von 21–30 % verbunden (Dutau et al. 2011). In jedem Fall muss der neu verschlossene Absetzungsrand mit vitalem Gewebe gedeckt werden, um eine rasche Einheilung zu gewährleisten.
Nachresektion und Direktnaht
Bei ausreichender Länge des Bronchusstumpfes sollte dieser nachreseziert werden, um eine erneute Direktnaht in gesundem und nicht entzündlich angedautem Gewebe zu ermöglichen. Bei Zustand nach Lobektomie bzw. Segmentresektionen muss hier gegebenenfalls eine Komplettierungslobektomie oder Restpneumonektomie erfolgen, soweit lungenfunktionell vertretbar. Bei gut durchbluteten Rändern kann dann ein erneuter Verschluss mittels Direktnaht durchgeführt werden. Als Nahttechnik empfiehlt sich die Technik nach Sweet mit einem verzögert resorbierbaren Nahtmaterial (z. B. PDS Stärke 3/0 oder 4/0). Bei ausreichender Strecke kann auch ein Verschluss mittels Stapler erfolgen. Essenziell ist jedoch, unabhängig von der gewählten Technik des Direktverschlusses, die Deckung des Stumpfes mit gut durchblutetem, vitalem Gewebe wie es in folgendem Abschnitt beschrieben wird.
Techniken der Muskellappentransposition
Zur sekundären Deckung einer Bronchusstumpfinsuffizienz kommen verschiedene Muskellappenplastiken infrage. Die gängigsten sind der Interkostalmuskellappen, der Latissimus-dorsi- oder Pektoralis-Lappen und der Diaphragma-Lappen.
1.
Interkostalmuskellappen: An dem zur Insuffizienz am günstigsten (kürzeste Distanz) gelegenen Interkostalraum wird ein Muskellappen von ventral nach dorsal ausgelöst. Hierbei wird das Periost der kranialen und kaudalen Rippe inzidiert und mit einem Raspartorium zum zu mobilisierenden ICR hin abgeschoben. Dabei ist vor allem am Rippenunterrand der kranialen Rippe darauf zu achten, dass das Gefäß-/Nervenbündel erhalten bleibt. In dieser Technik wird schrittweise der Muskellappen aus dem ICR gelöst und je nach erforderlicher Länge ventral abgesetzt. Die Ausdehnung der dorsalen Mobilisation richtet sich nach der benötigten Länge des Muskellappens. Der aus Periost, Muskel sowie Interkostalnerv und -gefäß bestehende Lappen wird anschließend auf den Bronchusstumpf fixiert.
 
2.
Latissimus-dorsi-Lappen: Bei größeren Defekten und bei Insuffizienzen nach Pneumonektomie ist eine Deckung allein mit Interkostalmuskellappen nicht ausreichend. Hier empfiehlt sich eine Deckung mittels Latissimus-dorsi-Lappen oder Diaphragma-Lappen. Zur Hebung des M. latissimus dorsi muss bei der Thorakotomie sorgfältig auf die Schonung des thorakoakromialen Gefäßbündels geachtet werden, um die Durchblutung des Muskels nicht zu gefährden. Eine Schnitterweiterung der Thorakotomie nach dorsal ist ausreichend, um den Lappen heben zu können. Hier muss eine Mobilisation subkutan bis zur Wirbelsäule erfolgen, die dann unter dem Muskel ebenso vollzogen wird. Die kaudale Absetzungslinie richtet sich nach der benötigten Länge des Muskellappens und kann bis zum Beckenkamm erfolgen. Dann wird der Muskel um seinen Gefäßstiel nach intrathorakal geschwenkt, wobei hierfür eine separate Inzision der Interkostalmuskulatur im 2. oder 3. ICR erfolgen muss. Dabei muss auf eine ausreichende Länge der Inzision geachtet werden, damit der Muskellappen nicht durch Kompression in seiner Durchblutung kompromittiert wird.
 
3.
Diaphragma-Lappen: Die Verwendung von Diaphragma zur Deckung von bronchopleuralen Fisteln wurde bereits von sowie von beschrieben. Hierbei sind folgende Punkte zu beachten:
  • Bei der Auslösung des Diaphragmas wird häufig das Peritoneum mit inzidiert. Dies sollte anschließend wieder mit einem resorbierbaren Nahtmaterial verschlossen werden.
  • Es muss ein ausreichend langer, gut vaskularisierter Lappen, der an den Enden frisch kapillär blutet, gewonnen werden.
  • Bei der Mobilisation muss auf den N. phrenicus geachtet werden. Man richtet sich nach dem Verlauf der Muskelfasern und sollte sich dem Eintrittspunkt nicht mehr als 3 cm nähern. Thoraxwandnah kann der Lappen hockeyschlägerartig weiter mobilisiert werden, ohne den Nerven zu gefährden.
  • Nach Entnahme des Muskellappens Verschluss des Zwerchfelldefektes entweder mit Direktnaht oder, falls nicht direkt adaptierbar, mit einem Vicrylnetz.
  • Nach Pneumonektomie oder Bifurkationsresektion bietet es sich an, den Muskellappen um den Stumpf bzw. die Anastomose herum zu wickeln und so einen sicheren Verschluss zu gewährleisten.
 
Omentum-majus-Plastik
Als Alternative zu Muskellappenplastiken kann, bei fehlender Verfügbarkeit, auch die Deckung mittels Omentum majus erfolgen. Hier ist ebenfalls das Verfahren der Wahl die Rotation um eines seiner Gefäßbündel, da ein freies Transplantat fibrös degeneriert. Folgende Punkte müssen beachtet werden:
  • Es darf nur ein vollständig vaskularisierter Lappen transportiert werden.
  • Das Kaliber der Vasa gastrica, der A. epiploica dextra und sinistra muss untersucht werden, um die spätere Durchblutung zu gewährleisten.
  • Die Größe des zu transportierenden Lappens sollte entsprechend den Gefäßverbindungen zwischen rechts- und linksseitigen gastroepiploischen Gefäßen ausgewählt werden.
  • Jegliche Ischämie in Höhe des Netzstiels und des Magens muss sorgfältig vermieden werden.
Bei der Mobilisation ist auf die Schonung der gastroepiploischen Gefäße zu achten, da von hier aus das präpylorische Antrum versorgt wird. Die ersten 5 cm des Gefäßstiels müssen geschont werden, um die Magenversorgung nicht zu gefährden.
Zur Präparation des Netzlappens wird die Bursa omentalis durch das Lig. gastrocolicum zwischen der gastroepiploischen Arkade und der großen Magenkurvatur eröffnet. Man hält sich hier soweit wie möglich entlang des Magens, um Gefäßverletzungen der Arkade zu vermeiden. Auf der rechten Seite wird das Netz bis in die präpylorische Region ca. 5 cm vom Ursprung der A. gastroepiploica dextra entfernt freipräpariert. Auf der linken Seite bis ca. 3 cm an die sog. avaskuläre Zone unter Berücksichtigung der anastomosierenden intra- und perigastrischen Gefäßplexus. Bei der Mobilisation und Transposition des Netzlappens sollte darauf geachtet werden, dass im Gefäßstiel keine Torsion auftritt und dass die Durchblutung an den Rändern gewährleistet ist. Auch muss eine genügend große Zwerchfelllücke vorhanden sein, damit keine Kompromittierung der Blutversorgung eintritt. Bronchopleurale Fisteln können mit Netzplastik erfolgreich verschlossen werden ( Dutau et al. 2011; Battistoni et al. 2017).
VAC-Therapie
In Kombination mit Direktverschluss und zusätzlicher Deckung mit Muskellappenplastik oder Omentum majus hat sich die (zumindest vorübergehende) Einlage eines intrathorakalen VAC-Verbandes (VAC, vacuum assisted closure-therapy, Vakuumtherapie) bewährt (Lois und Noppen 2005). Hierbei kann durch die Anlage eines VAC-Verbandes intrathorakal eine weitere Säuberung der (zumeist infizierten) Thoraxhöhle erreicht werden, zudem wird die Granulation und das Einheilen der Lappenplastik durch den Unterdruck gefördert. Nach 5 Tagen VAC-Behandlung kann dieser dann in einer nochmaligen Operation entfernt und durch eine alleinige Drainagenanlage ersetzt werden.

Empyeme

Postoperatives Frühempyem
Nach thoraxchirurgischen Eingriffen kann man die Entwicklung eines Empyems in zwei zeitliche Phasen einteilen. Frühempyeme sind definiert als in der unmittelbaren postoperativen Phase auftretend und stehen häufig in Zusammenhang mit Bronchusstumpfinsuffizienzen. Insgesamt tritt bei ca. 2 % der Patienten nach lungenresezierenden Eingriffen ein Pleuraempyem auf. Nach Pneumonektomien ist die Rate mit 2–7 % deutlich höher, wobei hier in 26–75 % der Fälle eine bronchopleurale Fistel ursächlich ist.
Die klinischen Merkmale des postoperativen Empyems sind ansteigende laborchemische Entzündungsmarker bzw. ein intrathorakaler Verhalt, der radiologisch oder sonografisch dargestellt werden kann. Zudem treten häufig eine Allgemeinzustandsverschlechterung und Fieber auf. Bei klinischem Verdacht auf ein Empyem sollte der intrathorakale Erguss zunächst mittels Thoraxdrainage entlastet werden, so kann auch zwischen einem postoperativen Reizerguss und einem Empyem differenziert werden, in dem der pH des Sekrets gemessen und eine Probe davon mikrobiologisch untersucht wird. Die weitere Behandlung hängt dann vom Vorhandensein einer bronchopleuralen Fistel bzw. Insuffizienz ab und richtet sich nach den allgemeinen Empfehlungen der Behandlung von Empyemen.
Als Risikofaktoren für die Ausbildung eines postoperativen Empyems kommen vor allem die Immunsuppression nach Chemotherapie bzw. bei Kortikoideinnahme, Diabetes mellitus, vorangehende neoadjuvante (Radio-)Chemotherapie, Komplettierungspneumonektomie, intrathorakales Hämatom oder eine vorbestehende Infektion in Betracht.
Spätempyem
Liegt die operative Behandlung 6 Wochen und länger zurück, spricht man von einem Spätempyem.
Als Ursache kommen in Frage
  • Resthöhle nach Lungenresektionen oder verschwarteter Lunge,
  • Veränderungen im Lungenparenchym wie Atelektasen, Abszesse, Bronchiektasen, Kavernen, gelegentlich auch nichterkannte Karzinome,
  • bronchpleurale Fisteln,
  • chronische Osteomyelitis der Rippen,
  • Corpus alienum (Fremdkörper).
Therapeutisch steht hier eine operative Sanierung mit Dekortikation zur Verfügung, bei verbleibenden Resthöhlen auch ein Auffüllen derselben mit Muskellappenplastik oder die Durchführung einer Thorakoplastik (Kap. „Plastisch-chirurgische Verfahren zur Deckung von Defekten der Brustwand und zum intrathorakalen Fistelverschluss“).

Postoperative intrathorakale Kompressionssyndrome

Weichteilemphysem
Bei erheblicher Fistelung der Lunge und nicht suffizienter Drainage kann sich im Gefolge einer thoraxchirurgischen Operation ein Weichteil- oder Mediastinalemphysem entwickeln. Teilweise kann dies erhebliche Ausmaße mit komplett verschwollenem Gesicht und Augen, näselnder Sprache und ballonierter Brust entwickeln. Die Therapie zielt in erster Linie auf eine ausreichende Drainage der austretenden Luft ab. Gelingt dies über die einliegende(n) Drainage(n) durch Steigerung des Sogs auf -20 oder -30 cmH2O nicht, muss eine zusätzliche Drainage eingebracht werden. Sollte eine weitere nicht ausreichen, können unter Umständen auch mehrere erforderlich sein, um das weitere Voranschreiten des Emphysems zu stoppen. Die Resorption der Luft bei ausreichender Drainage dauert dann auch noch um die 3–5 Tage, geschieht aber ohne weitere therapeutische Maßnahmen von selbst.
Spannungspneumothorax
Tritt nach Lungenparenchymresektionen postoperativ ein (Spannungs-)Pneumothorax auf, ist dieser meist durch eine nicht ausreichende oder verlegte Drainage von Luft einer Parenchymfistel oder bronchopleuralen Fistel zu erklären. Um eine Spannungskomponente zu vermeiden, ist deswegen vor allem beim beatmeten Patienten auf die Durchgängigkeit der Drainagen zu achten. Tritt nach Drainagenentfernung ein Pneumothorax auf, ist in erster Linie an eine bronchopleurale Fistel im Sinne einer Bronchusstumpfinsuffizienz zu denken. Es kann jedoch durchaus auch bei der Entfernung derselben, sollte diese nicht in Exspiration durchgeführt worden sein, vorkommen, dass durch Einziehen von Luft ein Pneumothorax auftritt. Therapie der Wahl ist die Anlage einer Thoraxdrainage und Behandlung der zugrunde liegenden Ursache.
Perikardtamponade
Die Komplikation der akuten Herzbeuteltamponade ist selten, dann aber akut lebensbedrohlich. Hervorgerufen werden kann diese Komplikation, wenn die abgesetzte Lungenvene in den noch geschlossenen Herzbeutel zurückgleitet und sich dort die Ligatur löst. Auch nach Perikardteilresektion und plastischem Verschluss muss an diese Komplikation gedacht werden. Bei akuten Verläufen mit Kreislaufinsuffizienz und steigendem Katecholaminbedarf ist bei der Verdachtsdiagnose eine sofortige Re-Thorakotomie anzustreben. Sollte der Verlauf weniger dramatisch sein, kann als Diagnostik zunächst eine Echokardiografie und gegebenenfalls eine diagnostische bzw. therapeutische Punktion des Perikards durchgeführt werden.
Herzluxation
Größere Perikarddefekte nach erweiterten Resektionen bedürfen der Deckung, um eine Herzluxation zu vermeiden, die im Allgemeinen aber eine sehr seltene Komplikation darstellt. Wenn sie auftritt, dann häufiger rechts, da die Achse der „Steildrehung“ dort verläuft. Kleine Defekte und bei möglicherweise infiziertem OP-Gebiet kann eine Deckung mit Vicryl-Netzen durchgeführt werden. Bei größeren Defekten steht auch eine Deckung durch Rinderperikard zur Verfügung. Beim Einnähen ist hier darauf zu achten, dass das Netz nicht zu stramm eingenäht wird, um eine Restriktion zu verhindern. Zusätzlich sollte eine Fensterung des Netzes vorhanden sein (vor allem bei Rinderperikard), um einen Abfluss von Sekret zu ermöglichen und eine Perikardtamponade zu vermeiden. Bei plötzlicher oder auch allmählicher Verschlechterung des Allgemeinzustandes nach Thoraxeingriff mit Perikardresektion, insbesondere nach rechtsseitigen Pneumonektomien, muss die Herzluxation in die Differenzialdiagnose miteingeschlossen werden. Dies gilt auch, wenn der Herzbeutel plastisch verschlossen wurde, da diese Verschlüsse ausreißen können. Herzluxationen müssen nicht immer akut verlaufen, die Symptomatik kann sich auch lediglich durch niedrige Blutdruckwerte mit geringer Amplitude und ohne fassbare andere Ursache darstellen. Die Therapie der Wahl ist die Re-Thorakotomie und Reposition des Herzens.

Postoperativer Chylothorax

Das Krankheitsbild des Chylothorax wurde erstmals von nach einer Schussverletzung beschrieben. Im Zuge der modernen Thoraxchirurgie mit großen Tumoroperationen sowie ausgedehnter Lymphknotendissektion gewinnt dieses Krankheitsbild eine zunehmende Bedeutung und Relevanz. Die klinische Diagnose ist häufig eine Blickdiagnose durch die milchige Flüssigkeit, die über die Thoraxdrainage abläuft bzw. drainiert werden kann. Bei noch nicht erfolgtem Kostaufbau oder parenteraler Ernährung aus anderen Umständen kann dies maskiert und lediglich die hohe Fördermenge wegweisend sein. Sollten Unklarheiten bestehen kann der laborchemische Nachweis von erhöhten Triglyzeriden und Chylomikronen den Beweis bringen (Tab. 1).
Konservative Therapie
Bei einem geringen Flüssigkeitsverlust unter 1000 ml/24 h ist der Versuch einer konservativen Therapie gerechtfertigt. Diese besteht in einer konsequenten parenteralen Ernährung über einen zentralvenösen Zugang. Ferner kann die Chylusproduktion durch die Gabe von Somatostatin oder einem Analogon reduziert werden (Duan et al. 1999; Perentes et al. 2015; Das und Shah 2010). Wenn sich die Sekretmenge über 48 Stunden nach Gabe halbiert, zeigt dies an, dass die Behandlung wirksam ist und fortgeführt werden sollte (Bello und Rahamim 2015). Die Erfolgsrate der konservativen Therapie bei postoperativen Chylothoraces liegt bei 23–90 %, wobei die Fallzahlen dieser retrospektiven Studien klein sind und zwischen 15 und 48 Patienten beinhalten.
Interventionelle Therapie
Die Lokalisation der Leckage kann prinzipiell mittels Lymphangiografie dargestellt werden, dies hat jedoch in den seltensten Fällen auch therapeutische Wirkung, sodass die Untersuchung nur bei einer direkt daraus ableitbaren Konsequenz empfohlen wird (Roehr et al. 2006). Die perkutane Embolisationen mittels „Coils“, N-Butylcyanoacrylat oder Lipiodol können zum Einsatz kommen und werden an wenigen Zentren mit guten Ergebnissen (Verschlussrate 70–80 %) durchgeführt (Schild et al. 2013). Ist eine Kanülierung des Ductus thoracicus interventionell nicht möglich, kann auch durch gezielte Destruktion („Ankratzen“) der zuvor durch eine Lymphangiografie dargestellten Lymphwege versucht werden, den Lymphabfluss zu verringern (Stange und Sziklavari 2019). Alternativ kann auch ein sekundäres Verkleben der Lymphleckage durch eine Pleurodese mittels Talkum oder Tetrazyklin versucht werden. Dies ist jedoch nur bei ausdehnungsfähiger Lunge möglich und bietet gute Erfolgsaussichten mit einer Verschlussrate von 73–100 % (Roehr et al. 2006).
Operative Therapie
Nach frustraner konservativer Behandlung kommt als operative Möglichkeit des Duktus-Verschlusses die Ligatur des Ductus thoracicus in Frage. Dies geschieht üblicherweise über den rechten Hemithorax und kann auch minimalinvasiv erfolgen. Hierbei wird direkt kranial des Zwerchfells die Pleura eröffnet und der Duktus in der Region zwischen V. azygos (dorsal), Ösophagus (ventral) und Aorta (lateral/links) direkt dargestellt und mit 5 mm bzw. 10 mm Titanclips geclippt. Alternativ kann auch eine Ligatur mittels nichtresorbierbarem Nahtmaterial erfolgen. Da der Gang selbst häufig schlecht darzustellen ist, bietet sich als Alternativverfahren die Massenligatur sämtlichen Gewebes zwischen oben genannten Landmarken an. Nach erfolgreicher Ligatur erfolgt der Abtransport der Lymphe über kollaterale Lymphgefäße sowie über lymphovenöse Anastomosen (Bello und Rahamim 2015).
Ist der Verschluss von thorakal her nicht möglich oder frustran, kann dieser auch von abdominell durchgeführt werden, wobei hier analog oben beschriebenen Vorgehen eine Massenligatur unterhalb des rechten Zwerchfellschenkels erfolgt (Schild et al. 2015). Insgesamt kann bei chirurgischem Vorgehen eine Erfolgsrate von 94–100 % berichtet werden (Cope und Kaiser 2002; Glatz et al. 2018; Paul et al. 2009; Cerfolio et al. 1996; Akin et al. 2012; Shimizu et al. 2002).

Postoperative Spätfolgen

Thoraxdeformität

Nach Pneumonektomie kommt es über die ersten postoperativen Tage bis Wochen zur Ausbildung eines Serothorax, wobei die Luft langsam resorbiert und durch Wundsekret ersetzt wird. Im weiteren Verlauf wandelt dies sich von außen nach innen in Narbengewebe um und kann eine Verdickung der Pleura parietalis auf bis zu 5 cm beinhalten. Auf der pneumonektomierten Seite schrumpft der Hemithorax durch Atrophie der Interkostalmuskulatur und konsekutiver Verschmälerung der Interkostalräume. In der Vergangenheit wurde, um der Schrumpfung entgegen zu wirken, nach eine wiederholte Insufflationstherapie mit hyperbarem Sauerstoff durchgeführt, die aber heute völlig verlassen ist.

Respiratorische und hämodynamische Anpassung

Respiratorische Anpassung und Folgen richten sich nach der Menge an reseziertem Lungenparenchym und sind bei der rechtsseitigen Pneumonektomie am ausgeprägtesten. Hämodynamisch kann es vor allem nach Pneumonektomie über die Jahre zum Krankheitsbild des chronischen Cor pulmonale kommen. Hier richtet sich die Therapie nach den internistischen Empfehlungen im Hinblick auf dieses Krankheitsbild.

Chronische Schmerzsyndrome

Besonders nach Thorakotomie können sich chronische Schmerzsyndrome bei bis zu 20–30 % der Patienten ausbilden (Khoronenko et al. 2018). Per Definition ist dies ab länger als 2 Monate fortbestehenden Schmerzen der Fall. Die Ursache hierfür liegt in der längerdauernden Irritation des Interkostalnerven durch den Einsatz von Rippenspreizern bzw. durch das bei Thorakotomie ausgeprägte Weichteiltrauma. In einer prospektiv randomisierten Studie konnte gezeigt werden, dass der Einsatz eines PDK zur postoperativen Analgesie die Rate an chronischen Schmerzsyndromen signifikant verringert. Deswegen stellt dieses Verfahren bei einer Thorakotomie den Goldstandard zur Schmerztherapie dar. Bei thorakoskopischen oder VATS-Eingriffen ist die Irritation des Interkostalnerven aufgrund der fehlenden Rippenspreizung und des kleineren Schnittes deutlich geringer, sodass auch das Risiko eines chronischen Schmerzsyndromes bedeutend geringer ausfällt. In einer Arbeit konnte hier an einem großen Patientenkollektiv gezeigt werden, dass bei thorakoskopischen anatomischen Resektionen die Anlage eines PDK im Hinblick auf die Schmerztherapie und die Ausbildung von pulmonalen Komplikationen keinen Vorteil bringt (Haager et al. 2019b).

Lungenhernie

Lungenhernien nach lateralen Thorakotomien sind sehr selten. Meist ist hier keine Intervention notwendig, in wenigen Fällen kann bei Rippenbogensprengungen eine Revisionsoperation mit erneuter Fixierung durch kräftige nichtresorbierbare Fäden (z. B. Ethibond 2) erforderlich sein.
Tab 1
Diagnose des Chylothorax
 
Chylothorax
Pseudochylothorax
Kein Chylothorax
>110 mg/dl
50–110 mg/dl
<50 mg/dl
<200 mg/dl
>200 mg/dl
+
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