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Osteoonkologie: Knochenmetastasen und Tumortherapie-induzierte Osteoporose

Verfasst von: Ingo J. Diel, Christian-Friedrich Jehn und Tilman D. Rachner
Die Osteoonkologie untersucht die Wechselwirkung zwischen Tumorerkrankungen, Tumortherapie und dem Knochen und beschäftigt sich mit therapeutischen Möglichkeiten, metabolische und metastatische Skeletterkrankungen zu vermeiden oder zu behandeln. Die Osteoonkologie hat 3 Schwerpunkte: Behandlung von Knochenmetastasen und Knochenschmerzen, Prävention und Behandlung der Tumortherapie-induzierten Osteoporose und Prävention von ossären Metastasen. Die Tumortherapie-induzierte Osteoporose im Rahmen eines therapiebedingten Hypogonadismus durch endokrine oder zytotoxische Substanzen, ist eine Langzeitkomplikation, die in den letzten Jahren zu vermehrter Aufmerksamkeit geführt hat. Onkologen sollten sich mit den Grundlagen der Knochengesundheit auskennen und therapeutische Empfehlungen umsetzen. Daher sollten diejenigen, die für diese Langzeitkomplikation verantwortlich sind, sich weiterbilden, um entscheiden zu können, wann osteoprotektive Medikamente zur Vermeidung einer Fraktur eingesetzt werden sollten und welche Basismaßnahmen zum Erhalt der Knochengesundheit vermittelt werden müssen.

Einleitung

Die Osteoonkologie untersucht die Wechselwirkung zwischen Tumorerkrankungen, Tumortherapie und dem Knochen und beschäftigt sich mit therapeutischen Möglichkeiten, metabolische und metastatische Skeletterkrankungen zu vermeiden oder zu behandeln. Die Osteoonkologie hat 3 Schwerpunkte:
  • Behandlung von Knochenmetastasen und Knochenschmerzen
  • Prävention und Behandlung der Tumortherapie-induzierten Osteoporose
  • Prävention von ossären Metastasen
Die Osteoonkologie hat in den letzten Jahrzehnten – so wie andere Bereiche der Onkologie auch – große Fortschritte gemacht. Zwar sind Patientinnen mit ossären Metastasen weiterhin chronisch (d. h. unheilbar) erkrankt, trotzdem ist es gelungen, durch neue und konsequent durchgeführte Behandlungsmethoden die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern, skelettale Komplikationen zu verzögern und Knochenschmerzen zu verringern.
Die Tumortherapie-induzierte Osteoporose im Rahmen eines therapiebedingten Hypogonadismus durch endokrine oder zytotoxische Substanzen ist eine Langzeitkomplikation, die in den letzten Jahren zu vermehrter Aufmerksamkeit geführt hat.
Onkologen sollten sich mit den Grundlagen der Knochengesundheit auskennen und therapeutische Empfehlungen umsetzen. Daher sollten diejenigen, die für diese Langzeitkomplikation verantwortlich sind, sich weiterbilden, um entscheiden zu können, wann osteoprotektive Medikamente zur Vermeidung einer Fraktur eingesetzt werden sollten und welche Basismaßnahmen zum Erhalt der Knochengesundheit vermittelt werden müssen.

Pathogenese von Knochenmetastasen

Einleitung

Der Prozess der Knochenmetastasierung ist durch ein enges Zusammenspiel von Tumorzellen und Zellen des Knochenmilieus geprägt.
Die Wahrscheinlichkeit, Knochenmetastasen zu entwickeln, hängt maßgeblich von der Tumorentität ab. Die Prädisposition bestimmter Tumoren, in den Knochen zu metastasieren, wurde erstmalig 1889 von Stephan Paget im Rahmen der seed and soil hypothesis beschrieben. Diese Hypothese beruht auf der Annahme, dass im Knochen gespeicherte Wachstumsfaktoren und Zytokine sowie die hohe Durchblutung des Knochens ein besonders wachstumsförderndes Milieu für Tumorzellen darstellen.
Während das Metastasierungsverhalten einzelner Tumorentitäten sehr unterschiedlich ist, kann auch in der radiografischen Präsentation von Knochenmetastasen zwischen überwiegend osteolytischen (häufig bei Mammakarzinom, multiples Myelom) und vorwiegend sklerotischen (häufig bei Prostatakarzinom) Knochenmetastasen unterschieden werden.
Während die molekulare Pathogenese von lytischen und sklerotischen Läsionen unterschiedlich ist, ist anzumerken, dass fast alle Knochenmetastasen histologisch sowohl lytische als auch sklerotische Anteile besitzen und die Wichtung der Anteile das radiografische Erscheinungsbild bestimmt.

Circulus vitiosus der Knochenmetastasierung

Das Konzept des Circulus vitiosus der Knochenmetastasierung basiert auf der Annahme einer wechselseitigen Verstärkung von Tumorzellen und Osteoklasten im Knochenmilieu und bietet eine „vereinfachte“ Erklärung für die Entstehung osteolytischer Metastasen (Hofbauer et al. 2014).
Tumorzellen aktivieren im Knochen direkt und indirekt die Aktivität von Osteoklasten. Durch die gesteigerte Knochenresorption werden im Knochen gespeicherte Wachstumsfaktoren freigesetzt. Die freigesetzten Wachstumsfaktoren steigern wiederum die Proliferation und das lokale Wachstum der Tumorzellen was wiederum die Osteoklasten-Aktivität noch mehr verstärkt (Roodman 2004).

Pathogenese osteolytischer Läsionen

Das RANKL/RANK/OPG-System ist ein bedeutender Regulator der Osteoklastenfunktion und somit des Knochenstoffwechsels. Das Gleichgewicht dieses Systems ist im Rahmen der ossären Metastasierung gestört und trägt wesentlich zur Entstehung der Metastasen bei. In der Regel findet sich eine Verschiebung des RANKL/OPG-Quotienten zugunsten von RANKL, was in einer gesteigerten Osteoklastenaktivität mündet. Das Verhältnis zwischen RANKL und OPG ist hierbei wichtiger als die Höhe der jeweiligen RANKL- und OPG-Spiegel.
RANKL/RANK/OPG-System
RANKL („receptor activator of NF-κB ligand“): Differenziert und aktiviert Osteoklasten durch Bindung an seinen Rezeptor RANK. RANKL wird vorwiegend durch Osteoblasten und Osteozyten sezerniert, aber auch Tumorzellen können zum Teil RANKL sezernieren.
RANK („receptor activator of NF-κB“): Rezeptor für RANKL, der im Knochen auf Osteoklasten exprimiert wird. Die Bindung von RANK führt zu einer Aktivierung von Osteoklasten.
OPG (Osteoprotegerin): OPG bindet an RANKL und verhindert so seine Wirkung auf Osteoklasten. OPG wird von vielen Zellarten produziert.
Insbesondere RANKL wurde eine vielfältige Bedeutung in der Osteoonkologie zugeschrieben (Rachner et al. 2015):
  • Tumorgenese: Im Mammakarzinom ist die Progesteron-vermittelte Entstehung des Mammakarzinoms RANKL-vermittelt. Ebenso ist eine Bedeutung von RANKL bei der Tumorgenese von BRCA1-Trägerinnen beschrieben.
  • Migration: Neben den direkten Effekten im Knochen ist beschrieben, dass RANKL direkt die Migration von Krebszellen (Mammakarzinom, Prostatakarzinom und Melanom) zum Knochen fördert.
  • Osteolysen: Der am besten belegte Effekt von RANKL ist die Regulation der lokalen Knochendestruktion.
Die Wirkung von RANKL lässt sich spezifisch durch den zur Behandlung von Knochenmetastasen und Osteoporose zugelassenen monoklonalen Antikörper Denosumab aufheben.
Neben RANKL sezernieren Tumorzellen auch andere Faktoren, die direkt oder indirekt Einfluss auf die Osteoklasten- und/oder Osteoblastenfunktion haben und somit den Prozess der Knochenmetastasierung verstärken.
Das Parathormon-related Protein (PTHrP) ist ein Mitglied der Parathormon-Familie, das an den gleichen Rezeptor wie Parathormon (PTH) bindet. Im Knochen stimuliert PTHrP die Produktion von RANKL im Osteoblasten und ist somit am Prozess der Knochenmetastasierung beteiligt (Liao und McCauley 2006). PTHrP wird vor allem eine Bedeutung im Mammakarzinom und bestimmten Lungenkrebsformen zugeteilt. Im ossär metastasierten Mammakarzinom weisen bis zu 90 % der Tumoren eine PTHrP-Expression auf, wohingegen dies nur in 17 % der Weichteilmetastasen der Fall ist (Powell et al. 1991). Auch im metastasierten Prostatakarzinom ist, im Gegensatz zur gesunden Prostata, eine sehr hohe PTHrP-Expression beschrieben. Im multiplen Myelom scheint PTHrP hingegen eine untergeordnete Rolle zu spielen.
Durch die gesteigerte lokale Knochenresorption im Mikromilieu der Knochenmetastase wird auch der „transforming growth factor beta“ (TGF-β) freigesetzt. Im fortgeschrittenen Tumor verstärkt TGF-β das Wachstum und die Invasion der Tumorzellen (Derynck et al. 2001) und fördert die Entstehung von Knochenmetastasen durch Steigerung der PTHrP-Produktion im Tumor.
Eine Reihe an Zytokinen sind direkt mit Prozessen der Knochenmetastasierung verknüpft. Hierzu zählen unter anderem Interleukin-1, -6, -8 und -11. Diese werden häufig in größeren Mengen von den Tumorzellen sezerniert und fördern die Migration und das lokale Fortschreiten der Metastasen.
Der Wnt-Inhibitor Dickkopf-1 (DKK-1) hemmt die Wnt-abhängige Osteoblastendifferenzierung. Hohe DKK-1-Expression wurde u. a. im multiplen Myelom und Mammakarzinom nachgewiesen. Auch eine Korrelation zwischen der DKK-1-Expression und dem Ausmaß an osteolytischen Knochenläsionen konnte nachgewiesen werden. DKK-1-Antikörper befinden sich aktuell in klinischer Erprobung (Pinzone et al. 2009).

Pathogenese osteosklerotischer Läsionen

Die Pathogenese osteosklerotischer Läsionen ist im Gegensatz zu lytischen Läsionen deutlich weniger gut erforscht.
Auch wenn sklerotische Knochenläsionen eine Zunahme des Knochens aufweisen, hat dieser doch eine minderwertige Qualität und ist mit einer erhöhten Frakturgefahr assoziiert. Pharmakotherapeutisch ergibt sich aus der Differenzierung von lytischen und sklerotischen Knochenmetastasen bislang keine Konsequenz, da beide Typen von Knochenmetastasen primär antiresorptiv behandelt werden. Hierfür sind in Europa Bisphosphonate sowie Denosumab zugelassen.
Proteine und Signalwege, die potenzielle Ziele zur Behandlung von sklerotischen Läsionen sind, sind unter anderem Endothelin-1 und der Wnt-Signalweg. Im Prostatakarzinom sind in frühen Tumorstadien noch erhöhte Spiegel des Wnt-Inhibitors DKK-1 nachweisbar. Mit fortschreitendem Tumorstadium verringert sich jedoch die DKK-1-Expression, was möglicherweise zu einer verstärkten Osteoblastenaktivierung durch Wnt-Liganden führt und somit den osteosklerotischen Phänotyp dieser Tumoren fördert (Hall et al. 2006).
Auch knochenmorphogenetischen Proteinen („bone morphogenic proteins“, BMPs) wird eine Bedeutung in der Pathogenese der sklerotischen Knochenmetastasen zugeschrieben. BMPs sind von Bedeutung in der Differenzierung von mesenchymalen Stammzellen zu reifen Osteoblasten. Prostatatumoren exprimieren unterschiedliche BMPs, und der Einsatz von neutralisierenden Antikörpern gegenüber spezifischen BMPs konnte in präklinischen Arbeiten das osteoblastische Potenzial von Prostatakarzinomzellen erfolgreich hemmen (Dai et al. 2005). Auch der Einsatz von Noggin, einem natürlichen Hemmer des BMP-Signalwegs, konnte in Tierversuchen erfolgreich im Lungen- und Prostatakarzinom die sklerotischen Tumoranteile in Knochenmetastasen senken.
In der pharmakologischen Behandlung von Knochenmetastasen wird momentan nicht zwischen führend osteolytischen oder osteosklerotischen Läsionen unterschieden.

Osteoprotektiva zur Behandlung von Knochenmetastasen

Epidemiologie

Knochen ist nach Lunge und Leber das am häufigsten von Metastasen befallene Organ im Verlauf einer Tumorerkrankung. Eine Metastasierung in den Knochen tritt bei den meisten Tumorarten auf, wobei das Mammakarzinom, das Bronchialkarzinom und das Prostatakarzinom für mindestens 80 % der Knochenmetastasen verantwortlich sind (Tab. 1). Dagegen zeigen die gastrointestinalen Tumoren in weniger als 20 % eine Knochenmetastasierung. Bei den hämatologischen Erkrankungen sind im Speziellen das multiple Myelom und andere Lymphome am häufigsten primär oder sekundär Ausgangspunkt für einen Befall des Knochens. Die Metastasen präsentieren sich im Knochen als osteolytische Läsionen, als osteoblastische Läsionen oder als gemischte Läsionen (Guise et al. 2006; Buckwalterr und Brandser 1997).
Tab. 1
Häufigkeit von Knochenmetastasen nach Primärtumor
Ort des Primärtumors
Osteoblastische Metastasen (%)
Osteolytische Metastasen (%)
Mixed Metastasen (%)
Mamma
70–90
40
46
14
Prostata
60–80
65
18
17
Lunge
40–60
37
58
7
Niere
40–60
26
70
4
Schilddrüse
40–50
Leber
5–10
10
90
Pankreas
5–10
47
47
6
Gallenblase
5–10
29
59
12
Magen
5–10
45
46
9
Uterus
5–10
Blase
5–10
Ovar
5–10
25
75
Die Knochenmetastasen des Mammakarzinoms werden als Prototyen der osteolytischen Läsionen beschrieben, während das Prostatakarzinom typischerweise mit osteoblastischen Knochenmetastasen assoziiert ist. In beiden Fällen resultiert eine fragile Knochenstruktur. Das Metastasierungsmuster im Knochen ist nicht gleichförmig verteilt.
Häufige Lokalisationen der Knochenmetastasen sind die Wirbelsäule, die Rippen, der proximale Femur, das Becken und der Schädel. Selten sind akrale Skelettanteile z. B. in den Händen oder Füßen betroffen, dann fast immer mit einem Bronchialkarzinom assoziiert (Libson et al. 1987).

Klinik

Knochenmetastasen können asymptomatisch sein und im Rahmen einer initialen Staging- oder Verlaufsuntersuchung entdeckt werden. In 75 % der Fälle führen jedoch Schmerzen zu gezielten diagnostischen Untersuchungen und folglich zur Diagnose von Knochenmetastasen. Dies gilt insbesondere bei statisch beanspruchten Knochen wie Hüfte, Femur und Wirbelsäule (Coleman 2006). Mehr als die Hälfte der Patienten mit Knochenmetastasen erleiden skelettale Komplikationen („skeletal-related events“, SRE).
Zu den SRE werden 4 Komplikationen gezählt:
  • Pathologische Fraktur
  • Spinalkanalkompression
  • Bestrahlung des Knochens
  • Operation des Knochens
Die häufigsten SRE sind pathologische Frakturen und Bestrahlungen des Knochens aufgrund von Schmerzereignissen. Sie sind auch maßgeblich für die skelettale Morbidität und Immobilität der Patienten verantwortlich und spiegeln das Ausmaß der Knochenzerstörung und die Schmerzintensität, die mit Knochenmetastasen assoziiert sind, wider (Ford et al. 2012). In 10 % der Fälle tritt bei einer Knochenmetastasierung eine Hyperkalzämie auf. Sie ist häufig paraneoplastischen Ursprungs und durch das Hormon PTHrP induziert, meist als Ausdruck einer weit fortgeschrittenen Tumorerkrankung. Eine Hyperkalziämie ist mit einer schlechten Prognose assoziiert. Eine Knochenmetastasierung muss dabei nicht vorliegen (Lumachi 2008).
Raumfordernde vertebrale Tumormassen oder frakturierte osteolytische Läsionen können zu einer Kompression des Spinalkanals und des Myelons führen. Neurologische Ausfallerscheinungen und starke Schmerzen sind häufige Folgen. Mehr als die Hälfte der Patienten erhält eine unzureichende Schmerztherapie. Diese Schmerzen können erheblichen psychologischen Stress verursachen, der sich nicht selten in Depression und Angsterkrankungen manifestiert (Weinfurt et al. 2005).
Neben der Einschränkung in der Lebensqualität können SRE auch die Mortalität beeinflussen.
Ohne osteoprotektive Therapie erleiden Patientinnen mit metastasiertem Mammakarzinom und Knochenmetastasen durchschnittlich 3 SRE pro Jahr (Domchek et al. 2000; Oster et al. 2013).
Eine Knochenmarkmetastasierung ist Ausdruck einer systemischen Erkrankung und sollte deshalb in einem interdisziplinären Setting beurteilt und therapiert werden. Disziplinen wie die chirurgische Orthopädie, die Strahlentherapie, die Onkologie, die Radiologie und die Anästhesie (Schmerztherapie) müssen in den Behandlungsplan integriert werden. Die Grundlage des Handelns sollten dabei evidenzbasierte diagnostische und therapeutische Maßnahmen sein. Bei fortgeschrittenen Tumorerkrankungen müssen aber auch immer individuelle Situationen der Patienten berücksichtigt werden.

Medikamentöse Osteoprotektion

Neben effektiven systemischen Tumortherapien konnten osteoprotektive Substanzen wie die Bisphosphonate und Denosumab eine erhebliche Reduktion der skelettalen Morbidität erreichen. Beide Substanzgruppen erhöhen die Stabilität des Knochens in Verbindung mit supplementärer Gabe von Kalzium und Vitamin D3 (Tab. 2).
Tab. 2
Osteoprotektive Substanzen
Substanz
Dosis
Regime
Indikation
Clodronat
1600 mg peroral
QD
• Osteolysen, Hyperkalzämie und Knochenschmerzen bei Skelettmetastasen durch Mammakarzinom oder multiples Myelom
• Aufrechterhaltung klinisch akzeptabler Serumkalziumspiegel bei Patienten mit HCM, die initial mit einem intravenösen Bisphosphonat behandelt wurden
Ibandronat
6 mg intravenös
QM5
• Prävention von SRE (pathologische Frakturen, Knochenkomplikationen, die eine Bestrahlung oder Chirurgie erfordern) bei Patientinnen mit Mammakarzinom und Knochenmetastasen
• Behandlung der TIH mit oder ohne Metastasen
Pamidronat
90 mg intravenös
Q3−4W
• Behandlung von Ursachen einer verstärkten Osteoklastenaktivität (TIH, Osteolysen und Knochenschmerzen bei Patienten mit Knochenmetastasen bei Mammakarzinom oder multiplem Myelom)
Zoledronat
4 mg intravenös
Q3−4W und QM3
• Prävention von SRE (pathologische Frakturen, spinale Kompression, Bestrahlung oder chirurgische Therapie des Knochens, TIH) bei Erwachsenen mit fortgeschrittenen Tumorerkrankungen unter Einschluss des Knochens
• Erwachsene mit TIH
Radium-223
Intravenös
1000 kBq/ml
• Erwachsene mit Prostatakarzinom, das nicht auf eine Kastrationstherapie anschlägt und bereits zu symptomatischen Knochenmetastasen, aber nicht zu viszeralen Metastasen geführt hat
Denosumab
120 mg subkutan
Q4W
• Prävention von SRE bei Erwachsenen mit Knochenmetastasen solider Tumoren
• Behandlung von Erwachsenen und ausgewachsenen Jugendlichen mit einem Riesenzelltumor, der nicht resezierbar ist oder dessen Resektion wahrscheinlich schwerwiegende Folgen hätte
QD, täglich; QM3, alle 3 Monate; QM5, alle 5 Monate; Q3–4W, alle 3-4 Wochen; Q4W, alle 4 Wochen; HCM, hypertrophe Kardiomyopathie; SRE, skeletal-related event; TIH, tumorinduzierte Hyperkalziämie
Therapieziel der osteoprotektiven Behandlung ist die Verhinderung und Reduktion skelettaler Komplikationen.
Die Effektivität der osteoprotektiven Behandlung wird oft in Form einer First-Event-Analyse beurteilt, wie die Zeit bis zum ersten SRE oder der Anteil an Patienten mit mindestens einem SRE. Nachfolgende SRE werden darin nicht abgebildet. Die Multiple-Event-Analyse dagegen beschreibt die kumulative Anzahl von SRE pro Patient und die Zeit dazwischen in Form eines relativen Risikos, ein SRE zu erleiden. Die Multiple-Event-Analyse spiegelt somit die skelettale Morbidität im kumulativen klinischen Kontext wider und wird oft zu Kosten-Nutzen-Analysen herangezogen.
Clodronat, Ibandronat, Pamidronat und Zoledronat sind in den USA und in Europa zur Behandlung von Knochenmetastasen und deren Komplikationen zugelassen (Hortobagyi et al. 1998). Bisphosphonate lagern sich im Hydroxylapatit des Knochens an und werden von den phagozytierenden Osteoklasten aufgenommen und führen zur Apoptose. Durch die Inhibition der Osteoklasten wird die Knochenresorption reduziert und die Mineralisierung gefördert (Coleman et al. 2011).
Pamidronat und Zoledronat werden am häufigsten im klinischen Alltag eingesetzt. Beide Bisphosphonate reduzieren die skelettale Morbidität um 30 %, halbieren die Inzidenz von SRE und verlängern signifikant die Zeit bis zum Auftreten des ersten SRE. Zoledronat konnte in der Post-hoc-Multiple-Event-Analyse im Vergleich zu Pamidronat eine zusätzliche 20 %ige Risikoreduktion, ein SRE zu erleiden erreichen. Zusammen mit dem Komfort einer deutlich kürzeren Infusionszeit hat Zoledronat sich schnell als Behandlungsoption etabliert (Rosen et al. 2003).
Zoledronat wurde auch mit oralem Ibandronat in einer randomisierten Phase-III-Studie verglichen. Ibandronat zeigte sich in dem Endpunkt Zeit bis zum ersten SRE dem Zoledronat nicht unterlegen, war jedoch mit einer signifikant geringeren Risikoreduktion, SRE zu erleiden, assoziiert (Barrett-Lee et al. 2014).
Der RANKL-Antikörper Denosumab ist ein humaner monoklonaler Antikörper, der ähnlich wie der endogene Inhibitor Osteoprotegerin an RANKL bindet, um die Interaktion mit RANK zu verhindern. Dabei wird die Aktivität der Osteoklasten reduziert und die Mineralisation des Knochens gefördert. Denosumab wurde beim ossär metastasierten Mammakarzinom und beim kastrationsresistenten ossär metastasierten Prostatakarzinom direkt in randomisierten Phase-III-Studien mit Zoledronat verglichen: Sowohl im primären Endpunkt (Zeit bis zum ersten SRE) als auch in der Prävention nachfolgender SRE und einer generellen Reduktion des Risikos skelettaler Komplikationen zeigt der Denosumab signifikante Vorteile (Stopeck et al. 2010; Fizazi et al. 2011).
Sowohl die Bisphosphonate als auch Denosumab werden in der Regel gut vertragen. Klinisch häufige Toxizitäten der Bisphosphonate sind die Nephrotoxizität und grippeähnliche Symptome nach der Infusion. Denosumab ist öfter mit einer symptomatischen Hypokalzämie assoziiert, zeigt dagegen kaum nephrotoxische Eigenschaften.
Patienten, die mit osteoprotektiven Substanzen behandelt werden, sollten zusätzlich Kalzium und Vitamin D3 supplementär einnehmen und Elektrolytkontrollen unterliegen.
Die Osteonekrosen des Kieferknochens (ONJ) sind eine schwerwiegende Nebenwirkung nach prolongierter Therapie mit sowohl Bisphosphonaten als auch Denosumab. Die Inzidenz von ONJ unterscheidet sich zwischen Denosumab und Zoledronat nicht signifikant (1,8 % vs. 1,3 %). Die Rate an ONJ kann durch Applikation von oralen Bisphosphonaten oder verlängerte Therapieintervalle (alle 6 Monate) der intravenösen Bisphosphonate und Denosumab verringert werden. Es wird vor Einleitung einer Therapie mit Bisphosphonaten oder Denosumab eine Zahnsanierung empfohlen. Kieferchirurgische Eingriffe während der Therapie mit Bisphosphonaten oder Denosumab können zu Osteonekrosen des Kieferknochens führen. Mehrere Studien weisen darauf hin, dass Strecken der Therapieintervalle von 4 Wochen auf alle 12 Wochen zu keiner Erhöhung der SRE-Rate führen und mit einer geringeren Toxizität verbunden sind (Himelstein et al. 2017; Hortobagyi et al. 2017).
Es wird ein frühzeitiger Einsatz der osteoprotektiven Substanzen empfohlen, um die Zeit bis zum ersten SRE hinauszuzögern und die skelettale Morbidität zu reduzieren. Dies ist unabhängig davon, ob symptomatische Knochenmetastasen vorliegen oder nicht. Der inkrementelle Zeitgewinn bis zum ersten SRE spiegelt sich in Lebensqualität wider, da die Konsequenzen eines SRE den weiteren Erkrankungsverlauf entscheidend beeinflussen können. Die Kosten einer frühen SRE-Behandlung übersteigen die einer präventiven osteoprotektiven Therapie bei Knochenmetastasierung deutlich.

Prävention von Knochenmetastasen: Adjuvante Behandlung mit Bisphosphonaten und Denosumab

Bisphosphonate und ihre Wirkmechanismen

Bisphosphonate sind Analoga des Pyrophosphats und gehören damit zur Familie der Polyphosphate. Ursprünglich zur Entkalkung von Röhren entwickelt, zeigten die Bisphosphonate auch therapeutisches Potenzial in der Medizin. Seit den 1960er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts ist die klinische Entwicklung vorangeschritten, und Bisphosphonate werden zur Therapie von Knochenmetastasen, der Osteoporose, des Morbus Paget und anderer Erkrankungen eingesetzt, die mit einem gesteigerten Knochenstoffwechsel einhergehen.
Bisphosphonate werden am Kalziumapatit der mineralisierten Knochenmatrix angelagert. Osteoklasten nehmen mit Mikrosequestern aus der Knochenmatrix Bisphosphonate auf. Der Wirkmechanismus der Bisphosphonate auf molekularer Ebene beruht hauptsächlich auf der Induktion apoptotischer Prozesse in der Zielzelle (Rodan und Fleisch 1996; Rogers et al. 1999; Roelofs et al. 2006).

Tumortoxische Eigenschaften von Bisphosphonaten

Man unterscheidet 2 antiproliferative Wirkweisen der Bisphosphonate in der Tumorbehandlung:
  • Direkter antineoplastischer (zytotoxischer) Effekt
  • Indirekter (zytostatischer) Effekt
Möglicherweise spielen beide Wirkweisen eine synergistische Rolle und können so die klinischen Effekte beim adjuvanten Einsatz von Bisphosphonaten erklären. Die Substanzen können durch Normalisierung des Knochenstoffwechsels Tumorzellen den Wachstumsreiz entziehen und möglicherweise das prämetastatische Stadium prolongieren (Zheng et al. 2007).
Interessant sind die direkten tumortoxischen Mechanismen der Bisphosphonate. Apoptotische Effekte, die an Osteoklasten und Makrophagen nachweisbar sind, können ebenso bei Tumorzellen eine Rolle spielen (Jagdev et al. 2001; Daubiné et al. 2007).

Klinische Studien zur Metastasenprävention mit Clodronat

Im Verlauf der letzten 20 Jahre sind zahlreiche klinische Studien zur Prävention von Metastasen beim Mammakarzinom durchgeführt und publiziert worden. Der adjuvante Einsatz von Clodronat wurde in 2 kleineren und 2 großen Studien getestet.
Die erste Veröffentlichung der Ergebnisse der sog. Heidelberger Studie erfolgte 1998. In dieser Studie wurden 302 Patientinnen mit primärem Mammakarzinom und disseminierten Tumoreinzelzellen im Knochenmark randomisiert und mit 1600 mg Clodronat oral behandelt oder nur nachkontrolliert. Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von ca. 3 Jahren war im behandelten Kollektiv die Inzidenz von ossären und viszeralen Metastasen gesenkt und das Gesamtüberleben verlängert (Diel et al. 1998). In einer Reanalyse mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 109 Monaten konnte gezeigt werden, dass der adjuvante Einsatz von oralem Clodronat (2 Jahre) zu einer langfristigen Senkung der Mortalität führte (Diel et al. 2008).
Die in den folgenden Jahren veröffentlichten Resultate der 3 anderen Studien mit Clodronat waren teilweise konträr, teilweise bestätigend (Saarto et al. 2001; Powles et al. 2002; Paterson et al. 2012). Das größte Manko aller adjuvanten Bisphosphonatstudien (auch derer mit Aminobisphosphonaten) ist die Unvergleichbarkeit. Unterschiedliche Patientenkollektive, Studiendesigns und Verlaufskontrollen erschweren eine Gesamtbeurteilung (Übersicht der wichtigsten adjuvanten Studien).

Studien mit dem Aminobisphosphonat Zoledronat

Im Februar 2009 wurden zum ersten Mal Ergebnisse einer adjuvanten Untersuchung mit Zoledronat i.v. publiziert. In der sog. ABCSG-12-Studie wurden 1803 prämenopausale Frauen mit Hormonrezeptor-positiven Tumoren entweder mit Zometa 6 mg alle 6 Monate zusätzlich zur endokrinen Therapie behandelt oder mit Placebo. Nach einer medianen Nachbeobachtung von ca. 4 Jahren zeigte es sich, dass die zusätzliche Gabe von Zoledronat zu einer signifikanten Verbesserung des krankheitsfreien Überlebens um 36 % führte (HR 0,64; p = 0,011). Insbesondere Fernmetastasen und lokoregionäre Rezidive traten seltener auf. Außerdem wurde ein Trend zur Reduktion der Mortalität gefunden (16 vs. 26) (Gnant et al. 2009).
Auch in der Zo-Fast-Studie und im Azure-Trial wurde Zoledronat getestet (Eidtmann et al. 2010 und Coleman et al. 2011, 2013). Ähnlich different wie in den Clodronat-Studien waren auch hier die Ergebnisse und Aussagen.

Die Metaanalyse der EBCTCG von 2013

Anders verhält es sich mit der im Folgenden aufgeführten Metaanalyse der EBCTCG (Coleman et al. 2015), in deren Analyse auch Bisphosphonat-Studien von Brustkrebspatientinnen eingeschlossen wurden, bei denen der Endpunkt die Veränderung der Knochendichte darstellte.
Die Metaanalyse wurde von der Early Breast Cancer Trialists Collaborative Group (EBCTCG) unter Einbeziehung wichtiger Studienleiter durchgeführt.
Analysiert wurden die individuellen Daten von Patientinnen mit Mammakarzinom, die in der adjuvanten Situation nach Randomisierung mit Bisphosphonaten behandelt wurden oder mit Placebo bzw. Nihil. Identifiziert wurden 36 Studien (n = 22.982), 7 mit Clodronat- und 29 mit Aminobisphosphonat-Behandlung. Daten zur Metaanalyse wurden übermittelt von 22 Studien (n = 17.791), für Frauen mit Clodronat-Therapie zu 98 % (n = 5053/5174), für Patientinnen unter Aminobisphosphonat-Therapie zu 72 % (n = 12.738/17.808); zumeist Zoledronat i.v. (65 %), Ibandronat oral (24 %) oder Pamidronat oral (8 %) (Abb. 1).

Erste Ergebnisse zu Präventionsstudien mit Denosumab

Denosumab ist ein humaner Antikörper mit hoher Affinität zum RANK-Ligand. RANKL wird von Osteoblasten gebildet und bindet an RANK auf der Oberfläche der Osteoklasten. Die Signalübertragung ist Voraussetzung für die Fusion von Osteoklasten aus Vorläuferzellen und für die Aktivierung reifer Klasten. Denosumab wirkt wie Osteoprotegerin, dem physiologischen Gegenspieler von RANKL, und unterbricht dadurch den Teufelskreis der Knochenzerstörung. Denosumab hat einen festen Platz bei der Behandlung von Knochenmetastasen und der Osteoporose.
Mit großer Spannung erwartete man die Ergebnisse der ersten Präventionsstudien bei Mammakarzinompatientinnen auf der Jahrestagung der ASCO im Juni 2018. Zunächst wurden die Daten der ABCSG-18-Studie präsentiert (Gnant et al. 2018). Die postmenopausalen Patientinnen erhielten die „osteologische“ Dosis von 2x 60 mg Denosumab oder Placebo. Es konnte ein Überlebensvorteil für die Denosumab-behandelten Frauen nachgewiesen werden (krankheitsfreies Überleben [DFS] p = 0,25, HR 0,82). Es wurde kein Fall mit einer Kieferosteonekrose diagnostiziert (Gnant et al. 2018).
Die zweite Studie (D-CARE) mit 4500 Mammakarzinompatientinnen wurde in Chicago von R. Coleman aus Sheffield vorgestellt (Coleman et al. 2018). Im Gegensatz zur österreichischen Studie wurden hier Patientinnen mit mittlerem und hohem Rückfallrisiko eingeschlossen und mit einer Dosis von zunächst 120 mg Denosumab monatlich für ein halbes Jahr, gefolgt von 120 mg alle 3 Monate (vs. Placebo) behandelt. Nach median 67 Monaten erfolgte das endgültige Follow-up mit dem Ergebnis, dass das primäre Studienziel, Verbesserung des knochenmetastasenfreien Überlebens, nicht erreicht werden konnte (p = 0,57, HR 0,91). Das gleiche galt auch für das krankheitsfreie und Gesamtüberleben. Hingegen gab es in der Verumgruppe immerhin 122 Fälle mit Kieferosteonekrosen (5,4 %), im Gegensatz zur Placebogruppe mit 4 Fällen (0,2 %).
Was kann man den Kolleginnen und Kollegen in Deutschland nach Vorstellung einer negativen und einer positiven, aber vorzeitig entblindeten Studie empfehlen? Es gibt gute Gründe, postmenopausale Frauen mit Mammakarzinom adjuvant mit osteoprotektiven Substanzen zu behandeln. Das Gleiche gilt für prämenopausale Patientinnen mit therapiebedingtem Hypogonadismus. Allein die Reduktion der Frakturhäufigkeit stellt eine Indikation dar, verbunden mit einem kleinen, aber signifikanten Überlebensvorteil. Sollte man sich dabei für Denosumab entscheiden, sollte die Dosierung entsprechend der ABCSG-18-Studie erfolgen (2x 60 mg s.c. im Jahr).

Strahlentherapie ossärer Metastasen

Klinische und zelluläre Wirksamkeit der Strahlentherapie bei Knochenmetastasen

Skelettale Komplikationen als Folge einer ossären Metastasierung sind sehr häufig. Etwa die Hälfte aller betroffenen Patienten erleidet innerhalb von 2 Jahren eine behandlungsbedürftige Komplikation. Strahlentherapeutische Interventionen gehören zu den häufigsten Eingriffen bei ossären Komplikationen. Die Behandlung von Knochenmetastasen mit ionisierenden Strahlen ist seit Jahrzehnten die Methode der Wahl bei Knochenschmerzen, drohenden und bereits eingetretenen Frakturen und bei vertebralen Kompressionsfrakturen. Es gibt kein Verfahren, das so effektiv Tumorzellen zerstört, den Schmerz bekämpft und zu einer Rekalzifizierung und Restitution der befallenen Skelettabschnitte führt wie die Strahlentherapie (De Felice et al. 2017).
Perkutan applizierte Strahlen führen zu massiven Schädigungen der DNA der Zellen im Zielgewebe. Das wiederum leitet apoptotische, nekrotische und weitere Mechanismen des Zelluntergangs ein und führt zu einer Zerstörung der metastatischen Neoplasie (Lomax et al. 2013b; Good und Harrington 2013).
Parallel dazu kommt es zu einer raschen Linderung der Knochenschmerzen innerhalb von Tagen und wenigen Wochen. Der Zelluntergang führt zunächst zu einer Reduktion des Nozizeptorschmerzes (Reduktion von Tumorzellen und Osteoklasten), im weiteren Verlauf wird auch die neuropathische Komponente des Knochenschmerzes durch die beginnende Stabilisierung und Rekalzifizierung der ossären Matrix verringert. Das Maximum der Schmerzreduktion wird nach 4–6 Wochen erreicht, eine Rekalzifizierung nach ca. 3 Monaten (Tong et al. 1982). Bis zu diesem Zeitpunkt spielt die medikamentöse Schmerztherapie die wichtigste Rolle und kann im weiteren Verlauf der Bestrahlung reduziert werden (Abschn. 7).

Indikationen zur Radiotherapie von Knochenmetastasen

Das Leitsymptom, das zum Einsatz der Radiotherapie bei Knochenmetastasen führt, ist der Knochenschmerz, wobei der Schmerz häufig unabhängig von der Zahl und Ausbreitung der Metastasen ist. Das heißt, dass manche Patienten von einer polytopen Verteilung mit geringem Schmerz betroffen sind; bei anderen lassen sich nur wenige Metastasen nachweisen, die aber zu unerträglichen Schmerzen führen. Sollte zusätzlich eine Fraktur drohen oder nachweisbar sein, gilt dies als absolute Indikation zur Radiotherapie. In der nachfolgenden Übersicht sind die evidenzbasierten Empfehlungen zur Indikation einer strahlentherapeutischen Intervention zusammengefasst (Leitlinie Supportive Therapie 2017).
Indikationen zur lokalen perkutanen Strahlentherapie bei Knochenmetastasen
  • Lokale Schmerzsymptomatik
  • Bewegungseinschränkung
  • Stabilitätsminderung (Frakturgefahr)
  • Zustand nach operativer Stabilisierung
  • Drohende oder bestehende neurologische Symptomatik (z. B. Rückenmarkskompression)
  • Die Indikation sollte immer interdisziplinär, insbesondere in Abwägung einer potenziellen chirurgischen Intervention erfolgen

Bestrahlungsfraktionierung und Re-Bestrahlung

Trotz der hohen Wirksamkeit der Radiotherapie bei ossären Metastasen gibt es bisher kein einheitliches Standardfraktionierungsschema. Man nutzt Einzeit- oder Multifraktionierungsbestrahlungen zwischen 1x 8 Gy und 20x 2 Gy (Chow et al. 2007; Souchon et al. 2009). Klinische Endpunkte in diesen Analysen waren:
  • Gesamtschmerzansprechen, bestehend aus:
    • Komplettes Schmerzansprechen (Score 0)
    • Partielles Schmerzansprechen (Reduktion um mindestens 2 Punkte)
  • Re-Bestrahlungsrate
  • Spinales Kompressionssyndrom (im Verlauf)
  • Pathologische Fraktur (im Verlauf)
Bezüglich der analgetischen Effizienz zeigte sich bei den untersuchten Schemata keine signifikanten Unterschiede. Nach fraktionierter Radiotherapie wird jedoch seltener eine Re-Bestrahlung im weiteren Verlauf erforderlich (Hartsell et al. 2005; Chow et al. 2014). Das bedeutet, dass die Dringlichkeit und die zu erwartende Überlebenszeit bei der Wahl der Fraktionierung berücksichtigt werden sollten (Tab. 3).
Tab. 3
Strahlentherapie bei Knochenmetastasen – Bestrahlungskonzepte
Fraktionen
Dauer
Biologisch effektive Dosis (BED)
1x 5 Gy
1 Tag
14,4 Gy/10
5x 4 Gy
1 Woche
28,0 Gy/10
10x 3 Gy
2 Wochen
39,0 Gy/10
20x 2 Gy
4 Wochen
48,0 Gy/10
Eine erneute Bestrahlung von Skelettmetastasen ist nach Vorbestrahlung und rezidivierter Schmerzsymptomatik möglich und effektiv (Chow et al. 2014; Wong et al. 2014). Dieses Ergebnis ist von größter Wichtigkeit, da auch heute noch notwendige Strahlenbehandlungen mit dem Argument verzögert werden, dass nach erfolgter Radiatio eine spätere zweite Therapie nicht mehr möglich sei.
Eine Kombination aus Strahlentherapie und antiresorptiver Behandlung mit Bisphosphonaten und Denosumab ist sinnvoll und geht nicht mit negativen Effekten oder Nebenwirkungen einher (Hoskin et al. 2015; Lutz et al. 2015).

Strahlentherapie bei vertebralen Kompressionssyndromen

Spinale Kompressionssyndrome im Rahmen von ossären Metastasen treten in einer Häufigkeit von 5–15 % (je nach Tumorentität) auf. Ursachen sind zumeist pathologisch frakturierte Wirbelkörpermetastasen, seltener extraspinales Tumorwachstum. Kompressionssyndrome führen zu typischen sensiblen und motorischen Ausfallerscheinungen (Paresen, Blasen-Mastdarm-Störungen), die zuweilen langsam, meistens aber akut oder subakut auftreten.
Abhängig von Allgemeinzustand und Überlebensprognose müssen die Indikationen zur Strahlentherapie und/oder operativen Dekompression gestellt werden. Bei schleichendem Beginn und frühzeitiger Diagnose kann eine Radiotherapie ausreichend sein. Typischerweise sollte eine chirurgische Intervention mit anschließender Radiotherapie, insbesondere bei längerer Überlebensprognose, durchgeführt werden. In einer Arbeit von Patchell et al. 2005 wurden Patienten randomisiert und entweder nur bestrahlt (10x 3 Gy/24 h) oder einer operativen Dekompression und Bestrahlung mit 10x 3 Gy über 2 Wochen zugeführt. Für die Patientinnen mit ausschließlicher Bestrahlung konnte eine Gehfähigkeit von 57 % erzielt werden, für die Patienten mit kombinierter Behandlung von 84 %.
Bei ausschließlicher Bestrahlung werden durch längere Bestrahlungsschemata (10x 3 Gy bis 20x 2 Gy) höhere Raten der langfristigen Lokalkontrolle (81 % vs. 61 %) erreicht als bei kürzeren, bei vergleichbarer Verbesserung der motorischen Funktion (29 % vs. 28 %) (Rades et al. 2011). Für Patienten mit besonders schlechter Prognose ist eine Radiotherapie mit einem verkürzten Schema (5x 4 Gy oder 1x 8 Gy) sinnvoll.

Radionuklidtherapie

Eine Radionuklidtherapie mit Alpha- oder Betastrahlen kommt bei Patienten mit schmerzhaften disseminierten Knochenmetastasen zum Einsatz. Therapieprinzip ist die Anlagerung der Kalziumanaloga Strontium, Rhenium, Samarium und Radium, gebunden an Bisphosphonate, an den Hydroxylapatit des metastatisch befallenen Knochens. Die besten Erfahrungen hat man bei osteoblastischen und gemischtförmigen Metastasen gemacht. Mit den einzelnen Substanzen wurden Verbesserungen der Schmerzsymptomatik bis 80 % erreicht (komplett 20–30 %). Ein Wirkungseintritt ist nach 1–2 Wochen zu erwarten, die Wirkdauer liegt bei 4–6 Monaten. Die Applikation kann wiederholt werden (Roqué et al. 2003).
Beim metastasierten Prostatakarzinom gehört Radium-223 (Alpharadin) zu den am besten untersuchten Radionukliden. In einer großen randomisierten Studie mit 921 Patienten mit kastrationsresistentem Prostatakarzinom (Parker et al. 2013; Sartor et al. 2014) erhielten die Patienten entweder 6 Injektionen des Alpha-Emitters Radium-223 (alle 4 Wochen) oder Placebo. Nach median 3 Jahren Nachbeobachtung konnte die Zeit bis zum Auftreten einer ersten skelettalen Komplikation um 6 Monate verlängert werden. Besonders effektiv war dabei die Kombination aus Alpharadin und einem Bisphosphonat. Erwartungsgemäß konnten durch das Radionuklid der Schmerz verringert und die Lebensqualität verbessert werden. Überraschend war allerdings das Ergebnis einer Verbesserung des Gesamtüberlebens um 3 Monate (Abb. 2). Die Toxizität betraf insbesondere das Knochenmark (Neutropenie, Thrombozytopenie, Knochenschmerzen).

Operative Therapie von Knochenmetastasen

Während systemische Maßnahmen und Strahlentherapie zu der Standardbehandlung von Knochenmetastasen zählen, wird die Indikation zur Operation selten gestellt. Und das, obwohl das Spektrum der operativen Eingriffe heutzutage umfassend ist und es für jeden Knochen und fast jedes Gelenk ein Verfahren zur Wiederherstellung der Funktionalität gibt. Ein Grund dafür kann in der Befürchtung gesehen werden, dass ein operativer Eingriff eine zu große Belastung für schwer- und schwerstkranke Patienten mit limitierter Überlebenszeit sein könnte. Das mag im Einzelfall zutreffen, aber für den Großteil der Patienten, bei denen Indikation und vorgesehener Eingriff medizinisch sinnvoll ausgewählt wurden, stimmt es eben nicht. Operative Eingriffe helfen die Lebensqualität zu erhalten oder wiederherzustellen, skelettale Komplikationen zu vermeiden und den Knochenschmerz zu lindern. In einigen Fällen mit oligometastatischer Erkrankung kann die komplette Resektion der befallenen Skelettanteile die Lebenserwartung der Patienten verlängern.
Für den Onkologen ist es von großer Bedeutung zu wissen, dass es operative Verfahren gibt, dass sie ein integraler Bestandteil eines Gesamtkonzepts der Behandlung von Skelettmetastasen sind und dass ein Operateur frühzeitig in ein Entscheidungsverfahren eingebunden sein sollte. Die Kenntnis der fachspezifischen Leitlinien sind wünschenswert, aber von sekundärer Bedeutung (s. www.dgooc.de/Leitlinien, www.dgu-online.de und www.awmf.org).

Bioptische Sicherung von Knochenmetastasen

Sollte unbedingt eine histologische Sicherung einer Knochenmetastase erfolgen? Eine radiologische Diagnostik ist in der Mehrzahl der Fälle ausreichend. Eine Computertomografie, ein MRT oder PET/CT können in der Mehrzahl der Fälle zu einer sicheren Bewertung ossärer Läsionen führen (Abb. 3).
Jedoch bietet die offene Biopsie die Möglichkeit zur Reevaluierung der Histologie des Tumors bezüglich Prognosefaktoren, Rezeptoren und Biomarkern. Insofern kann eine zu erwartende Änderung der zukünftigen Systemtherapie den Entschluss zur Biopsie erleichtern. Ist aber die Indikation zur Operation getroffen, bietet die intraoperative Gewinnung von Tumormaterial die Möglichkeit zur weiteren Analyse und es kann auf eine präoperative Biopsie verzichtet werden.
Eine offene Biopsie sollte bei solitären Läsionen (50 % benigne), lange zurückliegender Tumorerkrankung und bei unklarem Primärtumor (CUP) erfolgen (Leithner et al. 2009).

Indikationen zur operativen Therapie von Knochenmetastasen

Die Indikationen zur chirurgischen Behandlung ähneln denen zur Radiotherapie (Abschn. 5.2), werden aber im Gegensatz zu dieser früher gestellt. Das bedeutet, dass die operative Behandlung auch präventiven Charakter besitzt, beispielsweise in der Verhinderung von Frakturen oder spinalen Kompressionssyndromen.
Bei der Operationsindikation spielen Faktoren wie Prognose, geschätzte Überlebensdauer und Beeinträchtigung des Organismus durch die Folgen der Tumorerkrankung und Vortherapie eine entscheidende Rolle. Es ist einleuchtend, dass ein Patient in einer präfinalen Situation, der bereits dauerhaft bettlägerig ist und eine Schenkelhalsfraktur erlitten hat, sehr wahrscheinlich nicht von einer Endoprothese profitiert. Ganz anders ein Patient mit einer Lebenserwartung von vielen Monaten und einem stabilen Allgemeinbefinden und der gleichen Fraktur. Die Wiederherstellung der Funktionalität und die damit verbundene Verbesserung der Lebensqualität ist ein Primärziel im osteoonkologischen Gesamtkonzept.
Weitere Indikationen sind in der folgenden Übersicht aus den Leitlinien zur supportiven Therapie entnommen.
Indikationen zur chirurgischen Therapie von ossären Manifestationen
  • Myelonkompression mit neurologischen Symptomen
  • Pathologische Fraktur
  • Drohende Fraktur (evtl. Score-Bewertung)
  • Solitäre Spätmetastase
  • Strahlenresistente Osteolysen
  • Therapieresistente Schmerzen
  • Die Indikation soll interdisziplinär, insbesondere in Abwägung einer strahlentherapeutischen Intervention erfolgen

Prognoseabschätzung und Therapieziele

Da alle operativen Maßnahmen bei der Behandlung von Knochenmetastasen mit Risiken behaftet sind und die Patienten operations- und narkosefähig sein müssen, kommt der Prognoseabschätzung eine bedeutende Rolle zu.
Bei der Einschätzung vor Indikationsstellung können Scores genutzt werden, wie beispielsweise der Tokuhashi-Score, der Lebensqualität, Ausbreitungsmuster und Zahl der Metastasen ossär und extraossär berücksichtigt (Tokuhashi et al. 1990, 2014). Allerdings berücksichtigt der Tokuhashi-Score nicht den Zerstörungsgrad und die Schmerzstärke.
Weitaus bedeutsamer ist die gemeinsame fachübergreifende Zusammenarbeit von Onkologen, Radiotherapeuten und Operateuren. In solchen „Knochenmetastasen-Boards“ müssen die geschätzten Überlebenszeiten und die Möglichkeiten einer dauerhaften Verbesserung der Lebensqualität und die Therapieziele diskutiert werden. Diese sind ähnlich wie bei der Radiotherapie (Leithner et al. 2012):
  • Wiederherstellung und/oder Erhalt der Mobilität
  • Reduktion des Knochenschmerzes
  • Verbesserung der Lebensqualität
  • Vermeidung von Komplikationen und Revisionseingriffen
In aller Regel erfolgt der Eingriff in einer palliativen Situation, manchmal bei mono- oder oligometastasierten Patienten auch in kurativer Absicht. Auch das muss bei der Festlegung der Therapieziele berücksichtigt werden.

Einschätzung des Frakturrisikos

Während die Indikation zur operativen Therapie bei stattgehabter Fraktur, insbesondere im Bereich der Extremitäten, bei nicht präfinalen Patienten mit ausreichender Überlebenszeit unproblematisch sein kann, ist das bei drohender Fraktur weitaus schwieriger. Das Risiko anhand bildgebender Verfahren kann mit Scores abgeschätzt werden. Aber es muss auch bedacht werden, dass eine Radiotherapie mit Unterstützung von Schmerzmedikamenten zu einem ähnlich guten Ergebnis (insbesondere in der Wirbelsäule) führen kann. Bei hohem Risiko (hohem Score) sollte eine Operation erfolgen, bei niedrigem oder mittlerem Score ist die Strahlentherapie eine gute Alternative.
Zur Fraktureinschätzung der Extremitäten wird der Mirels-Score genutzt, der die Lokalisation, die Größe und den Schmerz berücksichtigt (Mirels 1989, 2003; Tab. 4). So zeigt ein Score von 9 und mehr eine Frakturgefahr von >30 % an. Der Nutzen des Mirels-Scores konnte in zahlreichen Folgearbeiten belegt werden (Damron et al. 2003; Evans et al. 2008).
Tab. 4
Mirels-Score
Faktor
1
2
3
Lokalisation
Obere Extremität
Untere Extremität
Peritrochantär
Schmerz
Gering
Mäßig
Belastungsabhängig
Läsion
Osteoblastisch
Gemischt
Osteolytisch
Größe
<1/3 der kortikalen Zirkumferenz
1/3–2/3 der kortikalen Zirkumferenz
>2/3 der kortikalen Zirkumferenz
Eine Alternative stellt der Harrington-Score dar, der den Schwerpunkt auf den Zerstörungsgrad des Knochens (in Prozent) und die Lokalisation der Metastase legt (Harrington 1986).
Auch für die Risikoberechnung in der Wirbelsäule gibt es tabellarische Hilfen. Am bekanntesten sind der Tomita-Score (Tomita et al. 2001) und die daraus hervorgegangene SINS-Klassifikation (Fisher et al. 2010). Die etwas aufwendige Spinal Instability Neoplastic Scale (SINS) berücksichtigt die Lage der Metastase, deren „Qualität“ (osteolytisch vs. -plastisch), den Zerstörungsgrad und einige Aspekte mehr. Je nach Punktzahl (Tab. 5) gilt eine Wirbelsäule als sicher stabil unter 6 Punkten und sicher instabil bei 13–18 Punkten.
Tab. 5
SINS-Klassifikation zur Abschätzung der Stabilität der Wirbelsäule
 
Score
Lage
Junktional (Hinterkopf–C2, C5–C7, T11–L1, L5–S1)
3
Mobiler Rücken (C3–C6, L2–L4)
2
Halbsteif (T3–T10)
1
Steif (S2-S5)
0
Ja
3
Vereinzelt Schmerzen, aber nicht mechanisch
1
Schmerzfreie Läsionen
0
Knochenläsionen
Lytisch
2
Gemischt (lytisch/plastisch)
1
Plastisch
0
Radiografische spinale Ausrichtung
Subluxation/Translation eingestellt
4
De-novo-Deformation (Kyphose/Skoliose)
2
Normale Ausrichtung
0
Wirbelkörpereinbruch
>50 % Zerfall
3
<50 % Zerfall
2
Kein Zerfall von >50 % des Körpers involviert
1
Keine der bereits oben genannten
0
Posterolateraler Einfluss auf spinale Elemente
Bilateral
3
Unilateral
1
Weder noch
0
Die Einbeziehung von Scores ist in vielen Fällen sinnvoll, ersetzt aber nicht die Erfahrung des Operateurs. Deren Einschätzung in Kooperation mit Onkologen und Radiodiagnostikern ist das Fundament für die Operationsindikation bei drohender pathologischer Fraktur.

Operationsverfahren an den Extremitäten

Grundsätzlich stehen die typischen Verfahren und Maßnahmen der Traumatologie auch für den Einsatz bei der operativen Versorgung drohender oder stattgehabter Frakturen durch Knochenmetastasen zur Verfügung. Allerdings sollte bei Tumorpatienten mit eingeschränkter Operabilität und begrenzter Überlebenszeit die 3S-Regel beachtet werden. Die operativen Eingriffe sollten „save, short and simple“ sein. Aber auch dann sollte eine Osteosynthese den Patienten überleben.
Typischerweise werden Verbundosteosynthesen und winkelstabile Plattenosteosynthesen verwendet. Bei Schaftfrakturen der langen Röhrenknochen wird die Marknagelung bevorzugt genutzt. Sie besitzt eine große Primärstabilität, kann aber zu Tumorzellverschleppung führen. Ob diese Gefahr tatsächlich den bereits fortgeschrittenen Krankheitsverlauf negativ beeinflusst, darf bezweifelt werden. Belegbare Daten gibt es dazu nicht.
Bei gelenksnahen oder intraartikulären Läsionen können Endoprothesen genutzt werden. Das führt zu einer raschen Schmerzreduktion und schnelleren Mobilisierung des Patienten. Der Einzementierung der Prothesenschäfte sollte der Vorzug gegeben werden, da das Einwachsen des Fremdmaterials nicht abgewartet werden muss und es zu weniger Lockerungen kommt.
Wenn der metastatische Defekt nicht in sano reseziert werden kann, ist es sinnvoll, die Läsion zu kürettieren und den Defekt mit Knochenzement aufzufüllen. Auch eine sekundäre Radiatio kann in dieser Situation hilfreich sein (Wedin et al. 2001).
In Abb. 4 wird auf die verschiedenen Therapieoptionen bei vertebralen Frakturen und auf den Stellenwert der operativen Therapie hingewiesen.

Behandlung von Wirbelsäulenmetastasen

Knochenmetastasen treten im Achsenskelett besonders häufig auf und führen zu erheblichem Ruhe- und Bewegungsschmerz. Bei ausgedehntem Befall insbesondere unter Einbeziehung der Hinterkante der Wirbelkörper besteht die Gefahr der Instabilität, von pathologischen Frakturen und spinalen Kompressionssyndromen. Schmerzhafte Läsionen ohne Frakturgefahr sollten rechtzeitig bestrahlt und mit Osteoprotektiva behandelt werden.
Hilfreich bei der Planung sind die oben bereits erwähnten SINS- und Tomita-Scores. Operative Standardverfahren sind die ventrale, dorsale oder kombinierte Dekompression und Stabilisation (Dunning et al. 2012). Welche Vorgehensweise zur besseren Stabilisierung beiträgt, ist unklar, allerdings erhöht die ventrale Dekompression das Operationsrisiko. Für die dorsale Stabilisierung werden zahlreiche Instrumentarien und Verfahren eingesetzt. Typisch ist die transpedikuläre Verschraubung, manchmal kombinierbar mit Entfernung von Tumormaterial und Ersatz durch Knochenzement. In der Abb. 5 ist der zentrale Stellenwert der operativen Therapie bei Wirbelkörpermetastasen klar ersichtlich.
Es sollte darauf hingewiesen werden, dass in den letzten Jahren zahlreiche Verfahren entwickelt wurden, die minimalinvasiv zur Therapie von Wirbelkörpermetastasen eingesetzt werden können. Dazu zählen Vertebro- und Kyphoplastie, Radiofrequenzkyphoplastie, Kyphoplastie in Kombination mit intraoperativer Strahlentherapie (Kypho-IORT) (Heini et al. 2000; Goetz et al. 2004; Wenz et al. 2010). Alle aufgeführten Methoden haben in klinischen Studien ihre Wirksamkeit, insbesondere bei der Schmerzreduktion, bewiesen und müssen im Einzelfall der operativen Dekompression und Stabilisierung gegenübergestellt werden.

Spinales Myelonkompressionssyndrom

Bei Patienten mit akut aufgetretenem Kompressionssyndrom mit funktioneller Rückenmarkschädigung (Paresen, Blasen-Mastdarmstörungen) sollte bei gutem Allgemeinzustand und guter Überlebensprognose eine chirurgische Notfalldekompression erfolgen. Zusätzlich sollten die betroffenen Patienten nach Abheilung der Wunden eine Strahlentherapie erhalten (Abschn. 5)

Schmerztherapie bei Knochenmetastasen1

Symptomatik von Knochenschmerzen (Mixed-Pain-Syndrom)

Der Knochenschmerz ist das Leitsymptom, dass in der Mehrzahl der Fälle zur Diagnose von Knochenmetastasen und Knochenbrüchen führt. Es ist auch das Symptom, dass zur stärksten Beeinträchtigung der Lebensqualität der betroffenen Patienten beiträgt. Bei Patienten mit einem Alter über 45 Jahren und lokalisiertem Schmerz im Bewegungsapparat muss immer die Frage nach einer Karzinomerkrankung in der Krankengeschichte erfolgen. Die Unkenntnis dieses Sachverhalts kann zu erheblichen Missverständnissen und damit zur Verzögerung der Diagnose führen. Knochenschmerzen beginnen zumeist unspezifisch und können leicht mit degenerativen Gelenkbeschwerden verwechselt werden. Typischerweise ist die Schmerzstärke progredient und tritt unabhängig von Lageveränderungen und Tageszeit auf. Obwohl der Schmerztyp überwiegend nozizeptiver Natur ist und neuropathische Komponenten nicht immer nachweisbar sind, sprechen Schmerztherapeuten bei Knochenschmerzen von einem gemischten Schmerz (Mixed-Pain-Syndrom). Der Schmerztyp kann wichtig bei der Auswahl der Medikamente sein, für die grundlegende Diagnostik ist er weniger bedeutsam.
Spätestens nach der Diagnose der Metastase, besser noch davor, muss eine suffiziente Schmerztherapie eingeleitet werden.

Besonderheiten der Innervation des Knochens und der Entstehung von Knochenschmerzen

Früher ging man davon aus, dass nur das Periost ausreichend mit sensiblen Nervenfasern versorgt ist und daher die Dislokation von Knochenteilen zu Schmerzen führte. Allerdings wusste man, dass auch bei kleinen Knochenmetastasen heftigste Schmerzen entstehen konnten. Inzwischen hat man entdeckt, dass auch Endost, Knochenmark und die mineralisierte Matrix des Knochens mit Nervenfasern versorgt sind (Mantyh 2013; Currie et al. 2013).
Im Gegensatz zur Haut und anderen Organen ist die Innervierung des Knochens einzigartig und von Nervenfasern geprägt, die zu 80 % Tyrosin-Rezeptor-Kinase-A-(TrkA-)Rezeptoren exprimieren. Das ist von großer Bedeutung, da NGF („nerve growth factor“) an TrkA-Rezeptoren bindet und zur Sensibilisierung der Nozizeptoren beiträgt (Mantyh 2013; Currie et al. 2013; Goblirsch et al. 2006; Lozano-Ondoua et al. 2013). Therapeutisch bedeutet diese hohe Dichte an Rezeptoren, dass bei Knochenschmerzen Medikamente eingesetzt werden sollten, die insbesondere gegen die nozizeptive Aktivierung gerichtet sind. Auch andere Rezeptoren, Kanäle o. a. spielen am Nozizeptor bei Knochenmetastasen eine hervorragende Rolle z. B. ASIC3 („acid-sensing ion channel-3“) für Säuren und saure Metaboliten, TRPV1 („transient receptor potential vanilloid 1“) für thermische Reize, Dehnungsreize bei ossärer Instabilität/Fraktur. Des Weiteren sind Rezeptoren für Entzündungsmediatoren und viele andere bei der komplexen Entstehung des Knochenschmerzes von Bedeutung (Mantyh 2013; Mantyh et al. 2002; Luger et al. 2005).
Schädigende und schmerzinduzierende Noxen im Rahmen einer Knochenmetastasierung (Mantyh 2013; Mantyh et al. 2002):
  • Acidotisches Milieu unter den Osteoklasten
  • Ossäre Instabilität und Frakturen
  • Ausschüttung von Mediatoren aus Tumor- und Stromazellen
  • Inflammatorische und proinflammatorische Substanzen aus tumorassoziierten Immunzellen (Prostaglandine, NGF, Bradykinin, Interleukin, G-CSF und viele andere)

Pharmakotherapie des Knochenschmerzes

Nicht immer treten Knochenschmerzen akut auf, manchmal setzen die Schmerzen langsam ein und viele Patienten therapieren sich selbst mit Medikamenten, deren Wirksamkeit und Dosierung sie kennen (z. B. Ibuprofen, Metamizol oder Diclofenac). Auch wenn die Diagnostik eine Knochenmetastasierung nachgewiesen hat, muss in solchen Fällen die Schmerztherapie nicht sofort geändert werden, allenfalls ergänzt durch die Hinzunahme einer osteoprotektiven/antiresorptiven Substanz (s. unten). Bei moderater und mittlerer Symptomatik sollte zusätzlich eine Radiotherapie eingeleitet und die Schmerztherapie bei Bedarf umgesetzt werden. Bei intolerablen Schmerzen, die noch nicht ausreichend behandelt wurden, sollte gleich zu Beginn eine kombinierte Schmerztherapie eingesetzt werden, um die Zeit zu überbrücken, bis der Effekt der Radiotherapie einsetzt.
Erfahrene Schmerztherapeuten verfügen über eine breite Palette unterschiedlicher Analgetika und Koanalgetika, die dem onkologisch tätigen Arzt weniger geläufig sind. Es ist für jeden Mediziner aber extrem wichtig eine Standardmedikation zur Erstbehandlung von Tumorschmerzen und damit auch des Knochenschmerzes zu kennen und diese bei der Erstversorgung konsequent einzusetzen. Das schließt die spätere Hinzuziehung eines Schmerztherapeuten/Palliativmediziner keineswegs aus.
Die Aufzählung der Medikamente in der folgenden Übersicht entspricht in weiten Abschnitten den Empfehlungen der Standardliteratur zum Tumorschmerz und der DGS-PraxisLeitlinie Tumorschmerz (Horlemann o. J.).
Pharmakotherapie des Knochenschmerzes
  • Nichtopioidanalgetika (WHO-Stufe 1)
    • Metamizol 500–1000 mg alle 4 h (z. B. 20–40 Tropfen alle 4 h)
    • Ibuprofen 400–800 mg alle 4–8 h (z. B. 400/600/800 mg oral 3–4x/Tag)
    • Diclofenac 50–75 mg alle 12 h oder 100 mg retard/Tag oral, auch als Supp. 50 mg/100 mg
    • Celecoxib 200 mg alle 12 h, Tabletten
    • Etoricoxib 60–90/Tag, Tabletten (60/90 mg oral/Tag)
    • Bei allen oben genannten Substanzen (Ausnahme: Metamizol) kann eine Magenschutztherapie mit Protonenpumpenhemmer notwendig sein, z. B. Pantozol 40 mg/Tag oder Omeprazol 40 mg/Tag oral
  • Opioidanalgetika gegen leichte bis mittlere Schmerzen (WHO-Stufe 2)
    • Tramadol retard 100–200 alle 12 h, Tabletten (100, 150, 200 mg)
    • Tilidin/Naloxon retard 100–200 mg alle 12 h, Tabletten (50/4,100/8, 150/12, 200/16 mg)
  • Opioidanalgetika gegen mittlere bis starke Schmerzen (WHO-Stufe 3)
    • Oxycodon/Naloxon 5–20 mg alle 12 h, Tablettenstärke: 5/2,5, 10/5, 20/10, 40/20
    • Hydromorphon retard 4–24 mg alle 12 h, Tablettenstärke: 4, 8, 16, 24, (32) mg
    • Tapentadol retard 50–100 mg alle12 h, Filmtablettenstärke: 50, 100, 150, 200, 250 mg
  • Bei Durchbruchschmerzen:
    • Fentanyl (buccal, sublingual): empfohlene individuelle Auftitration 25–400 μg, Tablettenstärke: 100, 200, 400, 600, 800 μg
  • Koanalgetika:
    • Antikonvulsiva bei neuropathischem Schmerz
      • Gabapentin 300–600 mg alle 8 h, Wirkstärke: 100, 300, 400, 600, 800 mg
      • Pregabalin 25–300 mg alle 12 h, Tablettenstärke: 25, 50, 75, 100, 150, 200, 225, 300 mg
    • Kortikosteroide bei ödematöser Schwellung, Frakturen

Klinische Effekte der Osteoprotektiva bei Knochenschmerzen

Wie oben bereits erwähnt, spielen die Osteoprotektiva aus der Familie der Bisphosphonate und der RANK-Ligand Denosumab eine hervorragende Rolle als Dauertherapie bei Knochenschmerzen. Die Substanzen werden im Abschnitt zur Reduktion skelettaler Komplikationen (Abschn. 3) ausführlich beschrieben.
Beim Einsatz zur Schmerztherapie sind einige Aspekte von großer Bedeutung:
  • Osteoprotektiva sind ein eigenständiger Bestandteil der Schmerztherapie
  • Osteoprotektiva senken die Zahl der Osteoklasten und reduzieren dadurch die Menge der sauren Metabolite (Nozizeptorschmerz)
  • Osteoprotektiva stabilisieren den Knochen und wirken dadurch auf Dehnungsrezeptoren und den neuropathischen Schmerz
  • Der Einsatz von Bisphosphonaten und Denosumab entspricht einer Dauertherapie
  • Eine Dosiserhöhung ist nicht sinnvoll, da die Osteoklasten nicht resistent werden
  • Eine Kombination mit anderen Schmerzmitteln und tumortoxischen Therapien ist jederzeit möglich und verstärkt keine möglichen anderen Nebenwirkungen

Bisphosphonate und Denosumab in der Schmerztherapie

In allen Zulassungsstudien, die mit den in der Onkologie eingesetzten Bisphosphonaten Clodronat, Pamidonat, Ibandronat und Zoledronat durchgeführt wurden, wurden auch die Auswirkungen auf den Knochenschmerz bewertet (Costa und Major 2009). Die Daten aus frühen Arbeiten sind allerdings oft an kleinen Patientenzahlen erhoben und mit unterschiedlichen Methoden gemessen. Gute Daten aus placebokontrollierten Studien gibt es zum Ibandronat und zum Zoledronat.
Ibandronat 6 mg intravenös oder 50 mg oral (vs. Placebo) reduzierten den Knochenschmerz signifikant über den gesamten Zeitraum der Untersuchung (Abb. 6). Interessanterweise waren die Unterschiede zwischen oraler und intravenöser Applikation nur marginal (Body et al. 2003, 2004). Im gleichen Zeitraum verbesserte sich die Lebensqualität für alle ermittelten Parameter (Messung mit dem EORTC-QLQ-30; Diel et al. 2004). Zu ähnlichen Ergebnissen kamen Studien, in denen Zoledronat 4 mg intravenös vs. Placebo getestet wurden (Kohno et al. 2005; Wardley et al. 2005).
Der humane RANK-Ligand-Antikörper Denosumab steht seit 2011 zur Vorbeugung skelettaler Komplikationen zur Verfügung. Denosumab reduziert – wenn auch durch einen anderen Mechanismus im Vergleich zu den Bisphosphonaten – ebenfalls die Zahl der Osteoklasten. Zu Denosumab gibt es keine placebokontrollierten Studien, sondern nur den Vergleich mit Zoledronsäure, allerdings getestet an einer großen Zahl von Patienten mit Knochenmetastasen von unterschiedlichen Tumorentitäten (n = 5723; Lipton et al. 2012). Obwohl die Schmerzreduktion durch Zoledronsäure nicht unerheblich war, konnte durch den Einsatz des Antikörpers die Schmerzprogression nochmals verzögert und der Einsatz von anderen Analgetika verringert werden (Cleeland et al. 2013). Besonders ausgeprägt war dieser Effekt bei Frauen mit Mammakarzinom. Vergleichbar mit den Untersuchungen mit Bisphosphonaten ging auch hier die Schmerzreduktion mit einer Verbesserung der Lebensqualität einher (Vadhan-Raj et al. 2012; Martin et al. 2012; Stopeck et al. 2016).

Tumor- und Tumortherapie-induzierte Osteoporose (Coleman et al. 2014)

Der langfristige Erhalt der Knochenqualität stellt eine Herausforderung in der Behandlung von Krebspatienten dar. Sowohl direkte Einflüsse des Tumors, aber vor allem die adjuvante Therapie können einen negativen Einfluss auf den Knochenstoffwechsel haben. Insbesondere endokrine Therapien, die häufig bei Patienten mit Brust- oder Prostatakrebs angewendet werden, können in kurzer Zeit zu einem rapiden Knochenverlust und einem deutlich gesteigerten Frakturrisiko führen.

Mammakarzinom

Das Mammakarzinom ist die häufigste maligne Erkrankung der Frau. Abhängig vom Menopausenstatus und der Hormonrezeptorexpression des Tumors finden unterschiedliche endokrine Therapieansätze Anwendung. Ziel dieser Therapien ist es, die tumorfördernde Wirkung des Östrogensignalweges zu unterbinden.
In prämenopausalen Frauen werden hierfür regelhaft Gonadotropin-Releasing-Hormon-(GnRH-)Analoga eingesetzt. Diese führen über einen Feedbackmechanismus zur Hemmung der Gonadotropin-Sekretion und somit zu einer Hemmung der Östrogenproduktion in den Ovarien. Der Einfluss des GnRH-Agonisten Goserlin auf die Knochendichte in prämenopausalen Patienten mit Mammakarzinom wurde in einer Knochensubgruppe der ABCG-12-Studie untersucht. Sowohl in Kombination mit einem Aromatase-Hemmer als auf Tamoxifen führte Goserlin nach 3 Jahren zu einem drastischen Verlust an Knochendichte (Gnant et al. 2009).
Abhängig von der Risikostratifizierung kann die Therapie mit GnRH-Analoga in prämenopausalen Frauen um Tamoxifen oder einen Aromatase-Hemmer ergänzt werden. Tamoxifen ist der am häufigsten verwendete selektive Östrogenrezeptor-Modulator (SERM) in der adjuvanten Therapie des Mammakarzinoms. Im Unterschied zu postmenopausalen Frauen, bei denen Tamoxifen knochenprotektive Effekte hat, führt der Einsatz von Tamoxifen in prämenopausalen Frauen zu einem Verlust an Knochenmasse. In Kombination mit dem GnRH-Analogon Goserlin konnte Tamoxifen jedoch signifikant den durch die alleinige Therapie mit Goserlin beobachteten Knochenverlust reduzieren (Sverrisdóttir et al. 2004). Nach 36 Monaten Therapie führt die Kombination von Goserlin mit dem Aromatase-Hemmer Anastrozol(−13,6 %) zu einem größeren Knochendichteverlust an der Lendenwirbelsäule als die Kombination von Goserlin mit Tamoxifen(−9,0 %) (Gnant et al. 2008).
Brustkrebs betrifft deutlich häufiger postmenopausale Frauen. Aufgrund der fehlenden ovariellen Östrogenproduktion ergibt sich hier ein anderes Therapiekonzept. Residuale zirkulierende Östrogenspiegel entstehen hauptsächlich durch die Aromatase-vermittelte Konversion von Androgenen in Östrogene.
Die Bedeutung dieser niedrigen Östrogenspiegel für den Erhalt der postmenopausalen Knochendichte zeigt sich eindrücklich in den unterschiedlichen Effekten, die Tamoxifen und Aromatase-Hemmer auf den Knochen haben. Alle 3 zugelassenen Aromatase-Hemmer (Anastrozol, Exemestan und Letrozol) haben einen negativen Effekt auf den Knochenstoffwechsel (Tab. 6). Soweit anhand der begrenzten zur Verfügung stehenden Daten beurteilbar, erscheinen die Effekte der Aromatase-Hemmer in etwa vergleichbar (Goss et al. 2014), (Smith et al. 2017). Im Gegensatz zu Aromatase-Hemmern hat Tamoxifen durch seine Bindung und Aktivierung des Östrogenrezeptors im Knochen einen positiven Effekt auf den Knochenstoffwechsel. In einer großen Studie (National Surgical Adjuvant Breast and Bowel Project Breast Cancer Prevention Trial [P-1]) mit über 13.000 Frauen mit hohem Risiko, Brustkrebs zu entwickeln, konnte die 5-jährige Applikation von Tamoxifen das Brustkrebsrisiko um 49 % senken. Ergänzend konnte nach 7 Jahren gezeigt werden, dass eine 5-jährige Therapie mit Tamoxifen das Risiko für osteoporotische Frakturen um 32 % senkt (Fisher et al. 2005).
Tab. 6
Einfluss einer Therapie mit Aromatase-Hemmern auf die Knochengesundheit bei postmenopausalen Frauen mit Mammakarzinom
Aromatase-Hemmer
Studie
Dauer (Monate)
Änderung BMD-LWS
Frakturrate
p-Wert 95 %-KI
Referenz
Anastrozol vs. Tamoxifen
ATAC (n = 6186)
60
−6,1 % vs. +2,8 %*
11,0 % vs. 7,7 %
1,49 (1,25–1,77) p < 0,0001
Howell et al. 2005
Exemestan# vs. Tamoxifen
IES (n = 206)
60
−1,0 % nach 2 Jahren
7,0 % vs. 5,0 %
1,45 (1,13–1,87) p = 0,003
Coleman et al. 2007
Letrozol vs. Tamoxifen
BIG1-98 (4895)
60
 
9,3 % vs. 6,5 %
1,38 (1,13–1,69) p < 0,001
Rabaglio et al. 2009
BMD-LWS, Knochendichte („bone mineral density“) der Lendenwirbelsäule
* Ergebnisse der ATAC Knochen-Subgruppe (n = 197), publiziert in Eastell et al. 2008
# Initiale Therapie mit Tamoxifen für 2–3 Jahre, gefolgt von Exemestan oder Fortführung der Therapie mit Tamoxifen für insgesamt 5 Jahre
Ergänzend zu den direkten endokrinen Therapien haben auch Chemotherapien Einfluss auf den Knochen. Der negative Einfluss der Chemotherapie kann durch unterschiedliche Mechanismen vermittelt sein:
  • Durch einen direkten zytotoxischen Effekt
  • Durch eine Chemotherapie-vermittelte Suppression der Ovarialfunktion
Je nach Studie wird in 60–95 % der mit Chemotherapie behandelten Patienten mit Mammakarzinom im ersten Jahr der Therapie eine sekundäre Amenorrhö beschrieben. In Abhängigkeit von der Dauer der Amenorrhö kommt es zu einen progredienten Knochendichteverlust (Hadji et al. 2012).

Prostatakarzinom

Das Prostatakarzinom ist die häufigste maligne Erkrankung des Mannes. Auffällig ist, dass bereits unbehandelte Patienten eine hohe Prävalenz an Osteoporose aufweisen, die je nach Studie zwischen 4–38 % variiert (Lassemillante et al. 2015). Eine antiandrogene Therapie führt zu einer weiteren Steigerung des Knochenstoffwechsels und einem Verlust an Knochendichte der Wirbelsäule von ca. 4 % im ersten Jahr der Therapie (Maillefert et al. 1999). Dieser Verlust an Knochendichte spiegelt sich direkt in einem gesteigerten Frakturrisiko wider. So konnte in einer Metaanalyse aus 14 Studien ein um 23 % gesteigertes Frakturrisiko in Patienten mit antiandrogener Therapie gegenüber Patienten mit Prostatakarzinom ohne Hormontherapie nachgewiesen werden (Taylor et al. 2009). Das Frakturrisiko korreliert mit der Dauer und Intensität der Therapie (Shahinian et al. 2005).
Das Auftreten einer Fraktur bei Patienten mit Prostatakarzinom wirkt sich nachweislich negativ auf das Überleben aus. So hatten Männer mit Prostatakarzinom nach Frakturen eine um 39 Monate kürze Überlebenszeit als solche ohne Frakturen (Oefelein et al. 2002).

Behandlung der Tumortherapie-induzierten Osteoporose

Unabhängig von der Tumorentität stehen grundsätzlich die gleichen pharmakologischen Therapieansätze zur antiresorptiven Behandlung von Knochenmetastasen und Tumortherapie-induzierter Osteoporose zur Verfügung. Unterschiedliche Leitlinien und Empfehlungen befassen sich mit der Thematik der Knochengesundheit bei Krebspatienten.
Bei Krebspatienten können 3 grundsätzliche Therapieansätze der Osteoprotektion unterschieden werden:
  • Therapie einer Osteopenie/Osteoporose mit dem Ziel, die Knochendichte zu stabilisieren und Frakturen zu verhindern
  • Adjuvante Therapie mit antiresorptiven Medikamenten mit dem Ziel, das Auftreten von Knochenmetastasen zu verzögern bzw. zu verhindern
  • Antiresorptive Therapie von etablierten Knochenmetastasen
Während die ersten beiden Therapiekonzepte häufig bei kurativ behandelten Patienten Anwendung finden, ist bei etablierten Knochenmetastasen auch weiterhin in der Regel von einer palliativen Gesamtsituation auszugehen. Der folgende Abschnitt befasst sich ausschließlich mit der Datenlage zur Therapie der Tumortherapie-induzierten Osteoporose. Hier stehen 2 antiresorptive Substanzklassen (Bisphosphonate und Denosumab) zur Behandlung betroffener Patienten zur Verfügung.

Bisphosphonate

Bisphosphonate werden seit mehreren Jahrzehnten als antiresorptive Medikamente eingesetzt. Neuere Bisphosphonate haben alle eine Stickstoffgruppe in ihrer Struktur und hemmen als Aminobisphosphonate den Mevalonat-Weg. Bisphosphonate variieren in ihrer Applikationsform (intravenös oder oral) und Therapieintervall (täglich bis jährlich).
Unterschiedliche orale Bisphosphonate (Alendronat, Ibandronat und Risedronat) wurden in Studien auf ihre Wirkung bei Patienten mit laufender endokriner Therapie untersucht. Sowohl bei Patienten mit Mammakarzinom als auch bei Patienten mit Prostatakarzinom konnten generelle positive Effekte auf die Knochendichte nachgewiesen werden (Tab. 7).
Tab. 7
Einfluss von Bisphosphonaten auf die Knochendichte bei Patienten mit Mamma- und Prostatakarzinom
Bisphosphonat
N
Endokrine Therapie
Dauer
Änderung BMD-LWS (BP vs. Placebo) (%)
Studie
Referenz
Mammakarzinom
      
Alendronat (70 mg/Woche p.o.)
303
Anastrozol
36 Monate
15,6*
NCT00122356/BATMAN
Lomax et al. 2013a
Ibandronat (150 mg/Monat p.o.)
131
Anastrozol
24 Monate
6,2
ARIBON
Lester et al. 2008
Risedronat (35 mg/Woche p.o.)
154
Anastrozol
24 Monate
4,0
NCT00082277/SABRE
Van Poznak et al. 2010
Zoledronsäure (4 mg/6 Monate i.v.)
1065
Letrozol
60 Monate
9,7§
NCT00171340/ZO-FAST
Coleman et al. 2013
Zoledronsäure (4 mg/6 Monate i.v.)
602
Letrozol
60 Monate
8,9
Z-FAST
Brufsky et al. 2012
Zoledronsäure (4 mg/6 Monate i.v.)
527
Letrozol
12 Monate
5,4
E-ZO-FAST
Llombart et al. 2012
Prostatakarzinom
      
Alendronat (70 mg/Woche p.o.)
112
Nicht definiert
12 Monates
5,1
NCT00048841
Greenspan et al. 2007
Pamidronat (60 mg/12 Wochen i.v.)
47
Leuprorelin
48 Wochen
3,8
Nicht vorhanden
Smith et al. 2001
Zoledronsäure (4 mg/3 Monate i.v.)
215
Nicht definiert
12 Monate
6,7
Nicht vorhanden
Israeli et al. 2007
Zoledronsäure (4 mg/3 Monate i.v.)
200
Goserlin
12 Monate
4,8
Nicht vorhanden
Casey et al. 2010
BMD-LWS, Knochendichte („bone mineral density“) der Lendenwirbelsäule; BP, Bisphosphonat
* Änderung BMD gegenüber Baseline
§ Vergleich zu verzögerten Behandlungsarm (Therapiebeginn bei Fraktur oder Abfall der Knochendichte)
Das parenterale Bisphosphonat Zoledronsäure wurde in 3 unabhängigen, aber sehr ähnlich aufgebauten Studien (Z-FAST, ZO-FAST und E-ZO-FAST) auf ihren protektiven Knocheneffekt bei Frauen mit Mammakarzinom und laufender Aromatase-Hemmer-Therapie untersucht (Tab. 7). Zusammenfassend konnte in allen 3 Studien ein knochenprotektiver Effekt durch einen frühen Einsatz von Zoledronsäure gezeigt werden. Einschränkend liegen für diese Studien allerdings keine Frakturdaten vor.
In der ABCSG-12-Studie wurde der adjuvante Einsatz von Zoledronsäure bei prämenopausalen Frauen mit Mammakarzinom untersucht (Gnant et al. 2009). In einer Subgruppe mit 404 Patientinnen wurden spezifische Knochenparameter untersucht. Positive Effekte der Zoledronsäure konnten auch noch 2 Jahre nach Beendigung der Therapie nachgewiesen werden. Patientinnen in der Placebogruppe zeigten deutliche Verluste an Knochendichte, insbesondere im Bereich der Wirbelsäule, wo die Knochendichte 6,3 % unterhalb des Ausgangswerts lag. Die Behandlung mit Zoledronsäure hingegen führte zu einem Anstieg der Knochendichte um 4,0 % (Gnant et al. 2008).
Positive Effekte durch Bisphosphonate auf die Knochendichte in Patienten mit Prostatakarzinom und laufender antiandrogener Therapie konnten in mehreren kleineren Studien nachgewiesen werden (Tab. 7). Unter den Bisphosphonaten liegt die beste Datenlage für Zoledronsäure vor. Durch die Gabe von 4 mg alle 3 Monate konnte ein Anstieg der Knochendichte an der LWS von 4,7 % nach 12 Monaten erreicht werden, wohingegen die Knochendichte in der Placebogruppe um 2,0 % abfiel (Israeli et al. 2007). In einer weiteren Studie konnte durch eine einzelne Infusion von Zoledronsäure nach 12 Monaten ein Anstieg der Knochendichte von 4,0 % an der LWS beobachtet werden. Demgegenüber verloren Patienten in der Placebogruppe 3,1 % an Knochendichte (Michaelson et al. 2007).

Denosumab (RANKL-Antikörper)

Denosumab ist ein monoklonaler Antikörper gegen RANKL, der zur Therapie der Osteoporose und zur Behandlung von Knochenmetastasen zugelassen ist. Der Einfluss von Denosumab auf die Knochendichte wurde spezifisch in Patienten mit laufender endokriner Therapie untersucht. In postmenopausalen Patienten mit Mammakarzinom, die eine Therapie mit Aromatase-Hemmern erhielten, führte die Gabe von Denosumab (60 mg alle 6 Monate) zu einem Anstieg der Knochendichte an der LWS (+5,5 %) und Hüfte (+7,6 %) im Vergleich zur Placebogruppe (Ellis et al. 2008).
In der ABCSG-18-Studie wurde die Wirkung von Denosumab auf die Frakturrate in postmenopausalen Patienten mit Mammakarzinom und Aromatase-Hemmer-Therapie untersucht (Gnant et al. 2015). Denosumab führte zu einer signifikanten Frakturreduktion (HR 0,50, 95 %-KI 0,39–0,65; p < 0,0001). Eine weiterführende Analyse zeigte zudem, dass die Frakturreduktion unabhängig von der Ausgangsknochendichte und dem Alter der Patienten war.
Die Wirksamkeit der Knochenprotektion durch Denosumab wurde auch in Männern mit Prostatakarzinom und laufender Therapie mit GnRH-Analoga untersucht (Smith et al. 2009). Nach 24 Monaten war die Knochendichte an der LWS in der Denosumab-Gruppe um 5,6 % angestiegen, wohingegen ein Verlust von 1 % in der Placebogruppe beobachtet wurde. Die Inzidenz vertebraler Frakturen war signifikant durch Denosumab verringert (1,5 % vs. 3,9 %, RR 0,38, 95 %-KI 0,19–0,78, p = 0,006).

Therapieentscheidung

Aufgrund des grundsätzlich erhöhten Frakturrisikos in Männern und Frauen mit endokriner Therapie bei Prostata- bzw. Mammakarzinom ist eine Evaluation des Frakturrisikos indiziert. Hierzu gehört weiterhin die Durchführung einer Knochendichtemessung und Evaluation des Risikoprofils. Basismaßnahmen zum Erhalt der Knochengesundheit (sportliche Betätigung, Sicherstellung einer ausreichenden Kalziumzufuhr und Vitamin-D-Supplementation) sollten allen Patienten nahegelegt werden.
In den letzten Jahren haben mehrere Gesellschaften Algorithmen zur Therapiefestlegung bei betroffenen Patienten veröffentlicht (zusammengefasst in Rachner et al. 2018). Ein 2017 veröffentlichtes Positionspapier befasst sich spezifisch mit der Therapiestrategie des Aromatase-Hemmer-induzierten Knochenverlustes in postmenopausalen Frauen (Hadji et al. 2017). Das Risiko für Frakturen bei prämenopausalen Frauen wird durch die klassischen Risikoanalysen, die auf Daten von postmenopausalen Frauen basieren, nicht ausreichend abgedeckt. Es ist wichtig, die betroffenen Patienten auf das Risiko des Knochenverlustes hinzuweisen. Therapieentscheidungen sollten individuell anhand des Risikoprofils (Ausgangsknochendichte, jährlicher Verlust an Knochendichte, weitere Risikofaktoren) getroffen werden (Hadji et al. 2012).
Das Frakturrisiko für Männer mit Androgen-Ablation wird in vielen Richtlinien unterschätzt. In Empfehlungen der ESMO von 2014 wird dieser Punkt spezifisch behandelt.
Fußnoten
1
Der Beitrag erschien in Teilen auch in der Springer-Zeitschrift „Schmerzmedizin“ in der Ausgabe 2017, 33:20 ff.
 
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