Skip to main content

Krankheitsbezogene Schlafstörungen

Verfasst von: Timm Dauelsberg und Herwig Strik
Schlafstörungen sind bei Menschen mit Krebserkrankungen häufige Folgestörungen von der Krebserkrankung oder der Krebstherapie. Wir müssen davon ausgehen, dass Störungen des Schlafs bei so schwerwiegenden Erkrankungen wie einem Tumorleiden nicht spontan von Patienten berichtet werden, sodass dieses wichtige Symptom von den behandelnden Ärzten häufig nicht erkannt wird. Fast die Hälfte aller Tumorpatienten hat 2 Jahre nach Abschluss der Primärtherapie noch Symptome einer tumorassoziierten Fatigue. Die ebenfalls sehr häufigen Schlafstörungen sind potenziell behandelbare Ursachen der tumorassoziierten Fatigue. Der entscheidende Schritt bei der Diagnose von Schlafstörungen ist, regelhaft danach zu fragen. Prinzipien der Therapie von Schlafstörungen bei Patienten mit Tumorerkrankungen sind einfache Maßnahmen zur Schlafhygiene, konsequente Behandlung schlafstörender Symptome, kognitive Verhaltenstherapie für Insomnie, pharmakologische Behandlung und Bewegungstherapie.

Einleitung, Bedeutung für das Wohlbefinden, Physiologie, Neurophysiologie

Ein ungestörter und erholsamer Nachtschlaf ist eine wesentliche Voraussetzung für unser persönliches Wohlbefinden und eine gute Lebensqualität. Eine Reihe von Erkrankungen geht mit Störungen des Nachtschlafs und damit Beeinträchtigung des guten körperlichen Befindens einher. Zudem werden wichtige körperliche und kognitive Funktionen im privaten wie beruflichen Leben gestört. Dabei müssen wir davon ausgehen, dass Störungen des Schlafs bei so schwerwiegenden Erkrankungen wie einem Tumorleiden nicht spontan von Patienten berichtet werden, sodass dieses wichtige Symptom von den behandelnden Ärzten häufig nicht erkannt wird.
Aus der Wachheit gleiten wir in die Schlafphasen, zuerst in den Leichtschlaf, dann in den Tiefschlaf und in den REM-Schlaf. In der ersten Nachthälfte werden längere Tiefschlafphasen erreicht, der Leichtschlaf nimmt gegen Morgen zu. Die Phasen dauern 70–90 Minuten und wiederholen sich 4- bis 6-mal pro Nacht. Allen Schlafphasen können charakteristische Hirnstrombilder zugeordnet werden (Aserinsky und Kleitman 1953). Mit zunehmendem Alter nehmen die Anteile des Tiefschlafs ab bei gleichzeitiger Zunahme Anteile des Leichtschlafs.
Im Energiestoffwechsel des Gehirns fällt beim Verbrauch des Adenosintriphosphats Adenosin an. Nach der Energiehypothese von Benington und Heller (1995) steigt die extrazelluläre Adenosinkonzentration mit der Dauer der Wachphase an. Über Kaliumkanäle in der Zellwand von Neuronen bewirkt das Adenosin ein Absinken des Membranpotenzials, damit nimmt die Erregbarkeit der Neurone ab. Möglicherweise ist das der Grund für die gefühlte Müdigkeit, und der Schlaf dient zur Wiederauffüllung der Energiespeicher im Gehirn.
Eine Funktion des Schlafes scheint ein geregelter Abbau von Synapsen zu sein, der das Gehirn wieder in einen lernfähigen Zustand zurückversetzt und es vor einer maximalen Verdichtung von Synapsen schützt (Bushey et al. 2011).
Der zirkadiane Schlaf-Wach-Rhythmus wird gesteuert durch die „innere Uhr“, deren Sitz im Nucleus suprachiasmaticus ist. Wenn die Fotosensitiven, Melanopsin-enthaltenden retinalen Ganglienzellen „Dunkelheit“ melden, erfolgt im Corpus pineale die Ausschüttung von Melatonin, dem Einschlafhormon (Wiater 2016). Die Ausschüttung weiterer Hormone, wie z. B. Kortisol, folgt ebenfalls dem zirkadianen Rhythmus (Chung et al. 2011).
Nach dem 2-Phasen-Modell der Schlafsteuerung folgt die Schlafneigung einerseits ungefähr unserer inneren Uhr und unterliegt andererseits dem Schlafdruck, der sich mit zunehmender Wachdauer aufbaut (Borbély und Achermann 1999).

Nicht erholsamer Schlaf

Schlafstörungen führen zu einer Verschlechterung der zentralnervösen Aktivität, Konzentrationsmangel, Müdigkeit, Antriebsarmut und Stimmungsschwankungen. Von einer Insomnie spricht man, wenn die Betroffenen über den Zeitraum von mindestens einem Monat Ein- und/oder Durchschlafstörungen haben, die mit einer Beeinträchtigung der Tagesbefindlichkeit oder der Leistungsfähigkeit am Tag einhergehen.
Schlafstörungen sind ein unabhängiger Risikofaktor für Herzinfarkt, Herzversagen und Bluthochdruck (Li et al. 2014; Meng et al. 2013; Sofi et al. 2014). Es gibt Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Schlafstörungen und Diabetes, metabolischem Syndrom sowie Übergewicht (Chen et al. 2008; Anothaisintawee et al. 2015; Patel und Hu 2008). Schlafstörungen beeinflussen zudem Funktionen des Immunsystems (Schuld et al. 2005). Ob es möglich ist, „sich gesund zu schlafen“, lässt sich allerdings derzeit nicht abschließend beurteilen.
Darüber hinaus haben Schlafstörungen auch gesellschaftliche Aspekte. So ist nicht ausreichender Schlaf ein Risikofaktor für Arbeitsunfähigkeitszeiten sowie für Unfälle am Arbeitsplatz oder im Straßenverkehr (Laugsand et al. 2014; Sivertsen et al. 2009a, b).
Auch für psychiatrische Erkrankungen haben Schlafstörungen eine wesentliche Bedeutung So gibt es einen Zusammenhang zwischen Insomnien und dem späteren Auftreten von Depressionen (Baglioni et al. 2011), aber auch Suizidalität (Bernert et al. 2014), Angststörungen (Neckelmann et al. 2007) und Substanzabhängigkeit (Weissman et al. 1997).

Definition und Klassifikation der Insomnie

Insomnien sind für mindestens einen Monat bestehende Ein- und/oder Durchschlafstörungen, die mit einer Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit oder Befindlichkeit am Tag einhergehen.
Im ICD-10 werden nichtorganische und organische Schlafstörungen unterschieden und an unterschiedlicher Stelle in der Klassifikation aufgeführt (Tab. 1) (ICD-10-GM 2018):
Tab. 1
ICD-10: Schlafstörungen
Nichtorganische Schlafstörungen
F 51.0
Nichtorganische Insomnie
F 51.1
Nichtorganische Hypersomnie
F 51.2
Nichtorganische Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus
F 51.3
F 51.4
F 51.5
Alpträume
F 51.8
Andere nichtorganische Schlafstörungen
F 51.9
Nicht näher bezeichnete nichtorganische
F 51.0
Nichtorganische Insomnie
F 51.1
Nichtorganische Hypersomnie
Organische Schlafstörungen
G 25.80
G 25.81
Syndrom der unruhigen Beine (Restless-Legs-Syndrom)
G 47.0
Organisch bedingte Insomnie
G 47.1
Krankhaft gesteigertes Schlafbedürfnis (idiopathische Hypersomnie)
G 47.2
Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus
G 47.3
Schlafapnoesyndrom
G 47.4
G 47.8
Sonstige Schlafstörungen

Häufigkeit von Schlafstörungen

Schlafstörungen sind bei Menschen mit Krebserkrankungen häufige Folgestörungen von verschiedenen Aspekten der Krebserkrankung oder möglicherweise auch der Krebstherapie.
Viele Menschen haben zumindest zeitweilig das Gefühl schlecht zu schlafen. In der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DESGS1) (Schlack et al. 2013) gaben 69,7 % der Befragten im Alter zwischen 18 und 79 Jahren das mindestens einmalige Auftreten von insomnischen Symptomen im letzten Jahr an, bei 30,3 % traten die Symptome 3-mal wöchentlich auf und 5,7 % erfüllten die diagnostischen Kriterien einer Insomnie.
Für Menschen mit Krebserkrankungen gibt es umfangreiche Daten der Deutschen Rentenversicherung; in der DRV-Rehabilitandenbefragung 2017 gaben von 13.354 Befragten 77 % an, in der Zeit vor der Rehabilitationsmaßnahme Schlafstörungen gehabt zu haben (Deutsche Rentenversicherung 2017).
Eigene Daten zeigten bei 68 % mindestens eine Art von Schlafstörung. In Remissionsphasen ohne aktive Therapie litten immer noch über 40 % der Betroffenen an gestörtem Schlaf. Jeweils etwa 45 % hatten allgemein eine schlechte Schlafqualität bzw. eine Insomnie. Erhöhte Tagesschläfrigkeit trat bei 12 % der Patienten in aktiven Krankheitsphasen auf, bei 22 % bei stabiler Erkrankung (Strik et al. 2016). In der weiteren Literatur wird für krebskranke Patienten das Auftreten von Schlafstörungen in 30–62 % der Fälle angegeben (Dahiya et al. 2013; Davidson et al. 2002; Liu und Ancoli-Israel 2008; Riemann et al. 2014; Anderson et al. 2003).

Ursachen von Schlafstörungen

Schlafstörungen sind bei Patienten mit Krebserkrankungen häufig (s. oben). Seelische oder körperliche Folgestörungen von Krebserkrankung und Krebstherapie können ebenso zu Schlafstörungen führen wie supportive Therapien, möglicherweise aber auch die tumorspezifische Behandlung wie Strahlentherapie und antitumorale Systemtherapie.

Depressionen und Angststörungen

Häufige psychische Komorbiditäten bei Krebserkrankungen sind Depressionen (0–58 %) und Angststörungen (1–49 %) (Weis und Boehncke 2011). Schlafstörungen sind Begleitsymptome bei fast jeder Depression und häufige Begleiterscheinungen von Angsterkrankungen. Krebspatienten sorgen sich um die eigene Zukunft oder den eigenen Lebensentwurf, die Zukunft des Partners und der Kinder. Sie haben finanzielle Sorgen bis zur Angst vor Armut oder Sorgen um die berufliche Zukunft. Es bestehen häufig Ängste vor einer Progression der Tumorerkrankung, und es treten Ängste mit Ein- und Durchschlafstörung vor Staginguntersuchungen auf (Progredienzangst). Dazu tritt eine Grübelneigung im nächtlichen Wachzustand auf, bei der die Gedanken unaufhörlich um die psychisch belastenden Inhalte kreisen.

Schmerzen

Schmerzen sind ein häufiges Symptom bei Tumorerkrankungen und können den Nachtschlaf empfindlich beeinträchtigen. Dabei beeinflussen sich Schmerzen und Schlaf wechselseitig. Schmerzen beeinträchtigen nicht nur die Schlafqualität, sondern ein schlechter Schlaf beeinflusst auch die Wahrnehmung von Schmerzen. In der reizarmen Umgebung der nächtlichen Ruhe kann es zu einer verstärkten Schmerzwahrnehmung kommen. Zudem kann davon ausgegangen werden, dass Schmerzen bei Schlafmangel auch tagsüber stärker wahrgenommen werden.

Atmungsstörungen

Der erholsame Schlaf kann auch durch schlafbezogene Atmungsstörungen beeinträchtigt werden, die z. B. durch mechanische Obstruktionen durch primäre oder metastatische Raumforderungen im Bereich von Lunge oder Luftröhre verursacht werden. Im Rahmen von Tumorerkrankungen treten insbesondere Dyspnoe und Husten auf. Daneben können auch obstruktive Störungen vom Schnarchen bis zur Schlafapnoe die Schlafqualität mindern.

Therapie im Bereich des Hypogastriums

Nach Tumoroperationen oder Strahlentherapie im Bereich des Hypogastriums können auch Blasenentleerungsstörungen, Inkontinenz und vermehrte Nykturie resultieren und dadurch Schlafunterbrechungen verursachen.

Stoma

Stomata als Folge von Tumoroperationen können insbesondere in der ersten Zeit nach der Anlage häufige Unterbrechungen des Nachtschlafs bedingen. Viele Patienten benötigen eine längere Eingewöhnungszeit, bis sie den Umgang mit passenden Stomasystemen sicher beherrschen, sich Auswahl und Rhythmus von Essen und Trinken eingespielt haben und sich wieder ein Gefühl von Sicherheit eingestellt hat.

Antitumorale Systemtherapie

Es gibt nur sehr wenige Daten zu Schlafstörungen und antitumoraler Systemtherapie. Zwar werden Müdigkeit, Erschöpfung und Fatigue häufig beschrieben, Schlafstörungen aber fast nie. Vermutlich liegen diese nicht im Fokus der behandelnden Ärzte und werden deshalb zu selten abgefragt.
In der klinischen Praxis ist es zuweilen schwierig, die Schlafstörung ätiologisch eindeutig zuzuordnen, z. B. die Wirkung von Chemotherapie und Begleitmedikation zu trennen oder Ausmaß und Einfluss von Depression oder Angststörung einzuschätzen.
In einer Arbeit konnte gezeigt werden, dass 5-Fluorouracil (5-FU) die rhythmische Expression von per1 und per2 im suprachiasmatischen Nucleus (SCN) hemmen kann. Im Nucleus suprachiasmaticus des Hypothalamus befindet sich eine übergeordnete zirkadiane innere Uhr, die unseren inneren Rhythmus mit dem 24-Stunden-Rhythmus synchronisiert. Für die Funktion der inneren Uhr ist die rhythmische Expression sogenannter Uhrengene verantwortlich, unter anderem auch per1 und per2 (Terazono et al. 2008).
In einer Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2014 konnte bei Frauen mit Brustkrebs eine erhöhte Rate an Schlafstörungen unter Chemotherapie gezeigt werden. Dabei wurden allerdings mögliche Einflussfaktoren wie Depressionen nicht berücksichtigt (Costa et al. 2014).
In einer prospektiven Studie mit 502 Frauen mit Brustkrebs konnte ein Jahr nach der Diagnose durch Chemotherapie kein signifikant erhöhtes Risiko für Schlafstörungen gezeigt werden (Fontes et al. 2017).
Bei hormonabhängigen Brustkrebserkrankungen eingesetzte antihormonelle Therapien verursachen häufig Hitzewallungen und konsekutiv Schlafstörungen. Interessanterweise finden die Schlafstörungen als Nebenwirkungen in den Fachinformationen nur indirekt durch Erschöpfung, Müdigkeit oder Fatigue Eingang.

Strahlentherapie

Vermehrte Tagesmüdigkeit von Patienten nach einer Ganzhirnbestrahlung könnte durch eine Beeinflussung der zirkadianen Rhythmik bedingt sein. Tierexperimentell konnte in diesem Zusammenhang eine Überexpression von Interleukin-1β, einem schlaffördernden Molekül, gezeigt werden (Ballesteros-Zebadua et al. 2014). Bei Frauen mit Brustkrebs zeigten sich in verschiedenen Studien vermehrt Schlafstörungen während adjuvanter Radiatio der betroffenen Brust (Weis und Boehncke 2011; Fontes et al. 2017). Auch nach Abschluss der Therapie ist 1 Jahr nach Erstdiagnose das Risiko für eine Schlafstörung erhöht (Savard et al. 2015).
Infolge einer Ganzhirnbestrahlung können Störungen der Hypothalamus-Hypophysen-Funktion mit einem Mangel an Wachstumshormonen, Schilddrüsenhormonen, adenokortikotropen Hormonen oder Gonadotropin entstehen (Constine et al. 1993; Vatner et al. 2018).

Bewegungsstörungen

Schlafbezogene Bewegungsstörungen können unabhängig von Tumorerkrankung und Tumortherapie Ursache der Schlafstörung sein. Es gibt allerdings auch Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Chemotherapie-induzierter Polyneuropathie und dem Auftreten eines Restless-Legs-Syndroms (Saini et al. 2013).
Fast die Hälfte aller Tumorpatienten hat 2 Jahre nach Abschluss der Primärtherapie noch Symptome einer tumorassoziierten Fatigue (Kuhnt et al. 2009). Die ebenfalls sehr häufigen Schlafstörungen sind potenziell behandelbare Ursachen der tumorassoziierten Fatigue (Mortimer et al. 2010).
Ursachen von Schlafstörungen bei Tumorpatienten

Diagnose von Schlafstörungen bei Patienten mit Tumorerkrankungen

Schlafstörungen beeinträchtigen die Lebensqualität wesentlich. Der entscheidende Schritt bei der Diagnose ist, regelhaft danach zu fragen. Für eine erste Unterscheidung ist wichtig herauszufinden, ob die Schlafstörung bereits vor der Krebserkrankung bestand oder im Zusammenhang mit der Krebserkrankung oder Krebstherapie neu aufgetreten ist.
Lag die Schlafstörung bereits vor der Tumorerkrankung und der Tumortherapie vor, empfehlen wir ein Vorgehen gemäß der S3-Leitlinie Nicht erholsamer Schlaf (Riemann et al. 2017).
In der Regel werden den onkologischen Behandlern die onkologische Anamnese, der körperliche Untersuchungsbefund, körperliche Beschwerden, Schmerzen sowie aktuelle Medikation und Laborwerte bekannt sein.
Im Folgenden schlagen wir einen einfachen Fragenkatalog vor:
Fragen zur Diagnose von Schlafstörungen bei Patienten mit Tumorerkrankungen
  • Fühlen Sie sich morgens ausgeschlafen?
  • Fühlen Sie sich durch den schlechten Schlaf in Ihrer Leistungsfähigkeit beeinträchtigt?
  • Schlafen Sie schlecht ein oder schlafen Sie schlecht durch?
  • Seit wann besteht die Schlafstörung?
  • Bemerken Sie selbst Faktoren, die Ihren Schlaf beeinträchtigen (z. B. Schmerzen, Luftnot, Husten, Schwitzen, Wasserlassen)?
  • Wissen Sie, ob Sie schnarchen oder Atempausen haben?
  • Leiden Sie in Ruhe- und Entspannungssituationen unter „unruhigen Beinen“?
  • Fühlten Sie sich im letzten Monat häufig niedergeschlagen, traurig bedrückt oder hoffnungslos? Hatten Sie im letzten Monat deutlich weniger Lust und Freude an Dingen, die Sie sonst gerne tun? (Leach und Page 2015)

Therapie von Schlafstörungen bei Patienten mit Tumorerkrankungen

Therapie von Schlafstörungen bei Patienten mit Tumorerkrankungen
Grundlage der Therapie sind die in der S3-Leitlinie Nicht erholsamer Schlaf (Riemann et al. 2017) empfohlenen Maßnahmen. Allen Patienten wird zunächst eine kognitive Verhaltenstherapie gegen Insomnie empfohlen. Sie beinhaltet
  • Entspannungs- und Achtsamkeitsverfahren,
  • Regeln und Informationen zu gesundem Schlaf,
  • Schlaf-Wach-Rhythmus-Strukturierung und
  • Schlafrestriktion.
Daneben erfolgen kognitive Techniken zum Erkennen von Teufelskreisen und selbst erfüllenden Prophezeiungen sowie kognitives Umstrukturieren dysfunktionaler Gedankenkreisläufe. Wenn die kognitive Verhaltenstherapie nicht ausreichend wirksam ist, kann eine pharmakologische Behandlung begonnen werden.
Einfache Hinweise zur Schlafhygiene wie Ritualisierung des Schlafs, regelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus, Erzeugung von ausreichend Schlafdruck, eine ruhige und dunkle Schlafumgebung sowie ein adäquater Umgang mit Licht können bereits in einem ersten Gespräch sehr hilfreich sein.
In der S3-Leitlinie Nicht erholsamer Schlaf wird kognitive Verhaltenstherapie bei Insomnie (KVT-I) empfohlen. Ein Bestandteil der KVT-I sind Entspannungs- oder Achtsamkeitsverfahren. Die Evidenz für die Wirksamkeit bei Insomnien einzelner Verfahren wie z. B. Achtsamkeit, Aromatherapie, Yoga oder Chi Gong ist gering. Da eine kognitive Verhaltenstherapie nicht immer gleich verfügbar ist, haben sich im klinischen Alltag auch der einzelne Einsatz solcher Verfahren und/oder die Verabreichung von z. B. Schlaftees (als Ritual) und Lavendelauflagen bewährt.
Können in der Anamnese beeinflussbare Ursachen für die Schlafstörung identifiziert werden, sollen diese konsequent behandelt werden. Beispiele für behandelbare Ursachen sind Schmerzen, Hitzewallungen, Dyspnoe, Husten, Nykturie oder Probleme im Umgang mit dem Stoma.
Bei einer psychischen Komorbidität als Ursache für die Schlafstörung ist eine entsprechende psychiatrische und/oder psychotherapeutische Behandlung indiziert. Die Erkennung depressiver Symptome wird dem psychiatrisch erfahrenen Kollegen aufgrund der Anamnese mit typischen Hinweisen z. B. auf Freudlosigkeit, Hoffnungslosigkeit, vermindertes Selbstwertgefühl oder Antriebsarmut möglich sein. Ergänzend kann ein validierter Fragebogen verwendet werden, wie z. B. der BDI (Beck’s Depression Inventory). Bei Versagen der psychotherapeutischen bzw. psychoonkologischen Behandlung ist eine medikamentöse Therapie mit einem schlafanstoßenden Präparat, wie z. B. Mirtazapin, zu erwägen.
Schlafbezogene Atmungsstörungen können bei anamnestischen Hinweisen zunächst durch einen spezifischen Fragebogen, wie z. B. den Berlin-Fragebogen, erfasst werden. Weitere Diagnostik ist einem Schlaflabor vorbehalten, die Behandlung sollte durch einen Schlafmediziner erfolgen.
Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) zeichnet sich durch in Ruhe auftretende Missempfindungen und Bewegungsdrang der Beine aus. Ursachen können symptomatisch (lumbale Spinalkanalstenose, Eisenmangel, Polyneuropathie) oder idiopathisch sein. Die Diagnose erfolgt anamnestisch mit freien Fragen oder mit dem RLS-Fragebogen. Ätiologisch wird eine Störung des extrapyramidal-motorischen Systems vermutet. Entsprechend erfolgt die Therapie der idiopathischen Form mit L-Dopa oder Dopa-Agonisten. Die symptomatische Form wird nach Möglichkeit kausal (z. B. Eisensubstitution) oder rein symptomatisch z. B. mit Koanalgetika wie Gabapentin oder Pregabalin oder auch mit Opiaten behandelt. In unserer eigenen Untersuchung fanden wir mit etwa 10 % Häufigkeit eine höhere Prävalenz von RLS als in der Normalbevölkerung, für die eine Häufigkeit von etwa 5 % angegeben wird. Möglicherweise hat dies mit dem Auftreten einer Chemotherapie-induzierten Polyneuropathie in unserem Patientenkollektiv zu tun.

Medikamente mit negativem Einfluss auf den erholsamen Schlaf

Eine Reihe von Medikamenten übt einen negativen Einfluss auf den erholsamen Schlaf aus, entweder haben sie eine aktivierende Wirkung oder sie beeinflussen trotz sedierender Wirkung die physiologische Schlafarchitektur negativ. So sind beispielsweise die in der Onkologie häufig eingesetzten Kortikosteroide ursprünglich Stresshormone mit aktivierender Wirkung, die nach Möglichkeit nur vormittags und nicht abends gegeben werden sollten. Antriebssteigernde Antidepressiva, wie z. B. einige Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (Citalopram, Paroxetin), sollten nur bei Antriebsstörung gegeben werden und auch bei manchen Antiepileptika, wie Levetiracetam oder Topiramat, auf den möglichen aktivierenden Effekt geachtet werden. Andererseits ist zu beachten, dass Opiate und Benzodiazepine zwar zunächst sedierend wirken, aber die physiologische Schlafarchitektur beeinträchtigen und ggf. einen erholsamen Schlaf behindern. Auf die entsprechende Wirkung von Alkohol sollten Patienten aufmerksam gemacht werden. Eine Zusammenstellung mit einer Auswahl entsprechender Substanzen findet sich nachfolgend.
Schlafstörende Medikamente/Substanzen

Medikamentöse Therapie

Zur Pharmakotherapie von Schlafstörungen stehen verschiedene Substanzgruppen zur Verfügung. Sofern Schmerzen als auslösende Ursache der Schlafstörung im Vordergrund stehen, hat deren Behandlung Priorität. Der zeitliche Schwerpunkt der Behandlung sollte dabei durchaus auf den Nachtstunden liegen, um eben den Nachtschlaf sicherzustellen. Dabei kann der sedierende Effekt mancher Substanzen genutzt werden, wie z. B. koanalgetisch wirkendes Gabapentin und Pregabalin bei neuropathischem Schmerz. Bei nozizeptiven Schmerzen können Opiate eingesetzt werden, da bei starkem Schmerz der Vorteil des analgetischen Effekts in aller Regel die Störung der Schlafarchitektur überwiegt. Auf die Erkennung und Behandlung eines Restless-Legs-Syndroms wurde bereits eingegangen.

Sedierende Antidepressiva

Das einzige sedierende Antidepressivum (Tab. 2) mit isolierter Zulassung bei Schlafstörungen ist Doxepin. Weitere Anwendungsgebiete des Doxepins sind depressive Erkrankungen, Angstsyndrome, leichte Entzugssyndrome bei Alkohol-, Arzneimittel- oder Drogenabhängigkeit sowie Unruhe. Allerdings besitzt es als trizyklisches Antidepressivum ein ungünstigeres Nebenwirkungsprofil als modernere Substanzen, weshalb trotz fehlender Zulassung häufig auch Mirtazapin eingesetzt wird. Diese Substanzen haben ein geringeres Suchtpotenzial als Benzodiazepine oder Benzodiazepinrezeptoragonisten.
Tab. 2
Substanzen in der Pharmakotherapie von Schlafstörungen
Substanzklasse
Substanz
Empfohlene Dosierung (mg)
Halbwertszeit (Stunden)
Doxepin
3–100
8–24
Amitryptylin
25–100
10–28
Mirtazapin
3,75
7,5
Melperon
25–100
4–8
Pipamperon
40–120
17–22
Benzodiazepine
Flunitrazepam
0,5–1
16–25
Flurazepam
15–30
48–120
Lormetazepam
0,5–1
8–15
Nitrazepam
5–10
25–35
Temazepam
10–20
8–20
Triazolam
0,125–0,25
1,4–4,6
Benzodiazepinrezeptoragonisten (Z-Substanzen)
5–10
2–4
Zopliclon
3,75–7,5
5–6
2
2,5–4
25–50
3–9
Doxylamin
25–50
3–6
Hydroxizin
37,5–75
7–20
Promethazin
25–100
10–12
Phytotherapeutika
Siehe Text
Baldrianwurzel
Hopfenzapfen
Lavendel
Melissenblätter
Passionsblume

Antipsychotika

Die zur Behandlung von Schlafstörungen zugelassenen Antipsychotika (Tab. 2) sind die niederpotenten Neuroleptika Melperon und Pipamperon. Ihr Einsatzbereich liegt insbesondere bei älteren Patienten und bei sehr lebhaften Albträumen. Auch Neuroleptika haben den Vorteil des weitgehend fehlenden Suchtpotenzials.

Benzodiazepine und Benzodiazepinrezeptoragonisten (Z-Substanzen)

Benzodiazepine und Benzodiazepinrezeptoragonisten (Tab. 2) sind zur Kurzzeitbehandlung von Schlafstörungen geeignet. Einige der für die Indikation Schlafstörungen zugelassenen Substanzen haben sehr lange Halbwertszeiten, wegen möglicher Hangover-Effekte können Leistungsvermögen und Fahrtüchtigkeit am nächsten Tag beeinträchtigt sein. Triazolam (1,4–4,6 Stunden) und die Z-Substanzen Zolpidem (2–4 Stunden) und Zopiclon (5–6 Stunden) haben kürzere Halbwertszeiten. Die Substanzen sind zur kurzfristigen Behandlung im Sinne von Kriseninterventionen, insbesondere bei Erregungszuständen oder Angst, geeignet. Es besteht ein hohes Suchtpotenzial. Paradoxe Reaktionen können insbesondere bei älteren Patienten auftreten. Ein sehr sorgfältiger Umgang mit der Indikationsstellung, Dosierung und Behandlungsdauer und nicht zuletzt der Patientenaufklärung ist notwendig.

Melatonin

Melatonin (Tab. 2) ist ein körpereigener Stoff, der an der Steuerung des zirkadianen Rhythmus beteiligt ist. Melatonin-haltige Substanzen stehen als pharmakologische Chronotherapeutika zur Verfügung. Melatonin hat eine schlafanstoßende und schlaffördernde Wirkung und kann die innere Uhr anschieben. In verschiedenen Metaanalysen sind positive Effekte auf Einschlafzeiten und Schlafqualität beschrieben (Ferracioli-Oda et al. 2013; Kuriyama et al. 2014; Liu und Wang 2012). Außerdem scheint Melatonin bezüglich des Nebenwirkungsprofils unproblematisch zu sein, besitzt kein erhöhtes nächtliches Sturzrisiko sowie kaum Wirkverlust oder Abhängigkeitspotenzial.

Antihistaminika

Doxylamin und Diphenhydramin sind frei verkäufliche Substanzen, verschreibungspflichtig sind Hydroxizin und Promethazin (Tab. 2). Es kann sich eine Toleranz entwickeln, und bei längerer Anwendung kann es durch plötzliches Absetzen zu verstärkten Schlafstörungen kommen. Obgleich es sich zum Teil um frei verkäufliche Substanzen handelt, gilt es, Gegenanzeigen und Wechselwirkungen sorgfältig zu beachten (insbesondere anticholinerge Wirkung). Im einzigen bisher vorliegenden systematischen Review wird die Effektivität von Antihistaminika als mäßig eingeschätzt (Vande Griend und Anderson 2003).

Phytotherapeutika

Baldrian, Lavendel, Passionsblume, Melisse und Hopfen sind traditionell in der Pflanzenheilkunde verwendete Substanzen. Die Qualität von Studien dazu ist oftmals unzureichend, in den Metaanalysen konnte allenfalls eine geringe Überlegenheit von Baldrian gegenüber Placebo gezeigt werden (Leach und Page 2015). Es gibt eine Empfehlung der EMA für Baldrianwurzel, Melissenblätter und Passionsblume zur Behandlung von Schlafstörungen (EMA 2016). Es handelt sich um komplexe Wirkstoffgemische in unterschiedlichen Zubereitungsformen. Weil die sedative Wirkung nicht mit Sicherheit bestimmten Inhaltsstoffen zugeschrieben werden kann und Daten zur Pharmakokinetik nicht vorliegen, wurde an dieser Stelle auf Angaben zu Dosierung und Pharmakokinetik verzichtet (Tab. 2).
Literatur
Anderson KO et al (2003) Fatigue and sleep disturbance in patients with cancer, patients with clinical depression, and community-dwelling adults. J Pain Symptom Manag 25(4):307–318CrossRef
Anothaisintawee T, Reutrakul S, Van Cauter E, Thakkinstian A (2015) Sleep disturbances compared to traditional risk factors for diabetes development: systematic review and metaanalysis. Sleep Med Rev 30:11–24PubMedCrossRef
Aserinsky E, Kleitman N (1953) Regularly occurring periods of eye motility, and concomitant phenomena, during sleep. Science, New Series 118(3062):273–274
Baglioni C, Battagliese G, Feige B, Spiegelhalder K, Nissen C, Voderholzer U, Lombardo C, Riemann D (2011) Insomnia as a predictor of depression depression: a meta-analytic evaluation of longitudinal epidemiological studies. J Affect Disord 135:10–19PubMedCrossRef
Ballesteros-Zebadua P et al (2014) Whole-brain irradiation increases NREM sleep and hypothalamic expression of IL-1 in rats. Int J Radiat Biol 90(2):142–148PubMedCrossRef
Benington JH, Heller HC (1995) Restoration of brain energy metabolism as the function of sleep. Prog Neurobiol 45:347–360PubMedCrossRef
Bernert RA, Turvey CL, Conwell Y, Joiner TE (2014) Association of poor subjective sleep quality with risk for death by suicide during a 10-year period – a longitudinal, population-based study of late life. JAMA Psychiat 71:1129–1137CrossRef
Borbély A, Achermann P (1999) Sleep homeostasis and models of sleep regulation. J Biol Rhythm 14:557–568
Bushey D, Tononi G, Cirelli C (2011) Sleep and synaptic homeostasis: structural evidence in Drosophila. Science 332(6037):1576–1581PubMedPubMedCentralCrossRef
Chen X, Beydoun MA, Wang Y (2008) Is sleep duration associated with childhood obesity? A systematic review and meta-analysis. Obesity (SilverSpring) 16:265–274CrossRef
Chung S, Hoon Son G, Kim K (2011) Circadian rhythm of adrenal glucocorticoid: its regulation and clinical implications. Biochim Biophys Acta (BBA) – Mol Basis Dis 1812(5):581–591CrossRef
Constine LS, Woolf PD, Cann D, Mick G, McCormick K, Raubertas RF, Rubin P (1993) Hypothalamic-pituitary dysfunction after radiation for brain tumors. N Engl J Med 328(2):87–94PubMedCrossRef
Costa AR, Fontes F, Pereira S, Goncalves M, Azevedo A, Lunet N (2014) Impact of breast cancer treatments on sleep disturbances – a systematic review. Breast 23(6):697–709PubMedCrossRef
Dahiya S et al (2013) Sleep disturbances in cancer patients: underrecognized and undertreated. Cleve Clin J Med 80(11):722–732PubMedCrossRef
Davidson JR et al (2002) Sleep disturbance in cancer patients. Soc Sci Med 54(9):1309–1321PubMedCrossRef
Deutsche Rentenversicherung (2017) Rehabiltandenbefragung, Somatik stationär Bericht
EMA (2016) Europäische Monografie für die Baldrianwurzel: European Union herbal monograph on Valeriana officinalis L., radix EMA/HMPC/150848/2015, 02 Feb 2016
Ferracioli-Oda E, Qawasmi A, Bloch MH (2013) Meta-analysis: melatonin for the treatment of primary sleep disorders. PLoS One 8(5):e63773PubMedPubMedCentralCrossRef
Fontes F, Pereira S, Costa AR, Gonçalves M, Lunet N (2017) The impact of breast cancer treatments on sleep quality 1 year after cancer diagnosis. Support Care Cancer 25(11):3529–3536PubMedCrossRef
ICD-10-GM (2018) Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme; 10. Revision; German Modification; Version 2018
Kuhnt S, Ernst J, Singer S et al (2009) Fatigue in cancer survivors – prevalence and correlates. Onkologie 32:312–317PubMedCrossRef
Kuriyama A, Honda M, Hayashino Y (2014) Ramelteon for the treatment of insomnia in adults: a systematic review and meta-analysis. Sleep Med 15:385–392PubMedCrossRef
Laugsand LE, Strand LB, Vatten LJ, Janszky I, Bjørngaard JH (2014) Insomnia symptoms and risk for unintentional fatal injuries – the HUNT Study. Sleep 37:1777–1786PubMedPubMedCentralCrossRef
Leach MJ, Page AT (2015) Herbal medicine for insomnia: a systematic review and meta-analysis. Sleep Med Rev 24:1–12PubMedCrossRef
Li M, Zhang X-W, Hou W-S, Tang Z-Y (2014) Insomnia and risk of cardiovascular disease: a meta-analysis of cohort studies. Int J Cardiol 176:1044–1047PubMedCrossRef
Liu J, Wang L-N (2012) Ramelteon in the treatment of chronic insomnia: systematic review and metaanalysis. Int J Clin Pract 66:867–873PubMedCrossRef
Liu L, Ancoli-Israel S (2008) Sleep disturbances in cancer. Psychiatr Ann 38(9):627–634PubMedPubMedCentralCrossRef
Meng L, Zheng Y, Hui R (2013) The relationship of sleep duration and insomnia to risk of hypertension incidence: a meta-analysis of prospective cohort studies. Hypertens Res 36:985–995PubMedPubMedCentralCrossRef
Mortimer JE et al (2010) Studying cancer-related fatigue: report of the NCCN Scientific Research Committee. J Natl Compr Cancer Netw 8:1331–1339CrossRef
Neckelmann D, Mykletun A, Dahl AA (2007) Chronic insomnia as a riskfactor for developing anxiety and depression. Sleep 30:873–880PubMedPubMedCentralCrossRef
Patel SR, Hu FB (2008) Short sleep duration and weight gain: a systematic review. Obesity (Silver Spring) 16:643–653PubMedCrossRef
Riemann D et al (2014) Insomnia-state of the science. Nervenarzt 85(1):43–49PubMedCrossRef
Riemann D et al (2017) S3-Leitlinie Nicht erholsamer Schlaf, Kapitel Insomnie bei Erwachsenen. Somnologie 21:2–44CrossRef
Saini A, Berruti A, Ferini-Strambi L, Castronovo V, Rametti E, Giuliano PL, Ramassotto B, Picci RL, Negro M, Campagna S, Furlan PM, Ostacoli L (2013) Restless legs syndrome as a cause of sleep disturbances in cancer patients receiving chemotherapy. J Pain Symptom Manag 46(1):56–64CrossRef
Savard J, Ivers H, Savard MH, Morin CM (2015) Cancer treatments and their side effects are associated with aggravation of insomnia: results of a longitudinal study. Cancer 121(10):1703–1711. https://​doi.​org/​10.​1002/​cncr.​29244. Epub 2015 Feb 11CrossRefPubMed
Schlack R, Hapke U, Maske U, Busch MA, Cohrs S (2013) Häufigkeit und Verteilung von Schlafproblemen und Insomnie in der deutschen Erwachsenenbevölkerung. Bundesgesundheitsbl Gesundheitsforsch Gesundheitsschutz 5(6):740–748CrossRef
Schuld A, Haack M, Hinze-Selch D et al (2005) Experimentelle Untersuchungen der Interaktion zwischen Schlaf und Immunsystem beim Menschen. Psychother Psych Med 55:29–35CrossRef
Sivertsen B, Øverland S, Bjorvatn B, MÆland JG, Mykletun A (2009a) Does insomnia predict sick leave? The Hordaland Health Study. J Psychosom Res 66:67–74PubMedCrossRef
Sivertsen B, Øverland S, Pallesen S, Bjorvatn B, Nordnus IH, MÆland JG, Mykletun A (2009b) Insomnia and long sleep duration are risk factors for later work disability. The Hordaland Health Study. J Sleep Res 18:122–128PubMedCrossRef
Sofi F, Cesari F, Casini A, Macchi C, Abbate R, Gensini GF (2014) Insomnia and risk of cardiovascular disease: a meta-analysis. Eur J Prev Cardiol 21:57–64PubMedCrossRef
Strik H, Schnellen S, Köhler U, Cassel W (2016) Schlafstörungen bei Krebspatienten. Im Focus. Onkologie 19(12):49
Terazono H et al (2008) Modulatory effects of 5-Fluorouracil on the rhythmic expression of circadian clock genes: a possible mechanism of chemotherapy-induced circadian rhythm disturbances. Biochem Pharmacol 75(8):1616–1622PubMedCrossRef
Vande Griend JP, Anderson SL (2003) Histamine-1-receptor-antagonism for treatment of insomnia. J Am Pharm Assoc 52:210–219CrossRef
Vatner RE, Niemirko A, Misra M, Weymann EA, Goebel CP, Ebb DH, Jones Huang MS, Mahajan A, Grosshans DR, Paulino AC, Stanley T, MacDonald SM, Tarbell NJ, Yock TI (2018) Endocrine deficiency as a function of radiation dose to the hypothalamus and pituitary in pediatric and young adult patients with brain tumors. J Clin Oncol 36(28):2854–2862. https://​doi.​org/​10.​1200/​JCO.​2018.​78.​1492. Epub 2018 Aug 17CrossRefPubMedPubMedCentral
Weis J, Boehncke A (2011) Psychische Komorbidität bei Krebserkrankungen. Bundesgesundheitsbl 54:46–51CrossRef
Weissman MM, Greenwald S, Niño-Murcia G, Dement WC (1997) The morbidity of insomnia uncomplicated by psychiatric disorders. Gen Hosp Psychiatry 19:245–250PubMedCrossRef
Wiater A (2016) Physiologie und Pathophysiologie des Schlafens. Monatsschr Kinderheilkd 164:1070–1077CrossRef