Skip to main content

Neonatologie und Pädiatrie: Hygienische Maßnahmen

Verfasst von: Philipp Henneke und Winfried Ebner
Angemessene Hygienemaßnahmen spielen besonders am Beginn des Lebens und in den ersten Lebensjahren eine große gesundheitliche Rolle. Auch heute gehören durch Kontakt- und Tröpfcheninfektionen übertragene Atemwegsinfektionen und Durchfallerkrankungen weltweit zu den häufigsten Todesursachen im Kindesalter. Die jährliche Zahl dieser oft durch Basishygienemaßnahmen vermeidbaren Erkrankungen geht in die Millionen. Darüber hinaus sind Kinder, insbesondere solche mit zugrunde liegenden schweren Erkrankungen, besonders durch nosokomiale Infektionen gefährdet.
Angemessene Hygienemaßnahmen spielen besonders am Beginn des Lebens und in den ersten Lebensjahren eine große gesundheitliche Rolle. Auch heute gehören durch Kontakt- und Tröpfcheninfektionen übertragene Atemwegsinfektionen und Durchfallerkrankungen weltweit zu den häufigsten Todesursachen im Kindesalter. Die jährliche Zahl dieser oft durch Basishygienemaßnahmen vermeidbaren Erkrankungen geht in die Millionen. Darüber hinaus sind Kinder, insbesondere solche mit zugrunde liegenden schweren Erkrankungen, besonders durch nosokomiale Infektionen gefährdet.

Häufigkeit nosokomialer Infektionen im Kindesalter

In der Pädiatrie spielen nosokomiale Infektionen eine bedeutende Rolle. Bestimmte Patientengruppen sind dabei besonders durch nosokomiale Infektionen gefährdet.
  • Früh und Mangelgeborene
  • Pädiatrische Intensivpatienten
  • Patienten, an denen invasive Maßnahmen vorgenommen werden (postoperative Patienten, Patienten mit einliegenden Kathetern)
  • Patienten mit chronischen Erkrankungen (z. B. Mukoviszidose und chronische Niereninsuffizienz)
  • Onkologische Patienten
  • Patienten nach Transplantation von Stammzellen und soliden Organen
  • Patienten mit angeborenen Immundefekten
Häufige Krankenhausinfektionen, die teilweise systematisch erfasst werden, sind auf pädiatrischen und neonatologischen Intensivstationen – wie auch auf den Intensivstationen für erwachsene Patienten – beatmungsassoziierten Pneumonien, Gefäßkatheter-assoziierten Blutstrominfektionen und Harnwegskatheter-assoziierten Harnwegsinfektionen. Bei Frühgeborenen kommt die nekrotisierende Enterokolitis hinzu, die häufig in Clustern auftritt und Einfluss auf Morbidität und Mortalität bei diesen Patienten hat. In operativen Abteilungen spielen auch postoperative Wundinfektionen als nosokomiale Infektionen eine Rolle. Schließlich haben Infektionen des Gastrointestinal- und des Respirationstrakts, die oftmals als Infektionshäufungen oder -ausbrüche in Erscheinung treten, eine große Bedeutung für pädiatrische Patienten.
Die Erreger von Infektionen im Kindesalter können entweder aus der patienteneigenen Flora, oder von außen, das heißt von anderen Patienten, von Familienangehörigen oder vom medizinischen Personal stammen. Die meisten dieser Krankenhausinfektionen werden durch Bakterien verursacht. Rotaviren, Noroviren und Adenoviren sind die häufigsten viralen Erreger gastrointestinaler Infektionen. Bei Infektionen des Respirationstrakts dominieren Respiratory-Syncytial-Viren (RSV). Bei Gefäßkatheter-assoziierten Blutstrominfektionen werden am häufigsten koagulasenegative Staphylokokken isoliert, bei den beatmungsassoziierten Pneumonien Klebsiella spp. und Staphylococcus aureus (www.nrz-hygiene.de; Referenzdaten von Januar 2011 bis Dezember 2015).
Systematisch werden nosokomiale Infektionen auf pädiatrischen Intensivstationen im Rahmen des Krankenhaus-Infektions-Surveillance-Systems (KISS) erfasst. Die aktuellen Zahlen sind in Tab. 1 zusammengefasst.
Tab. 1
Device-assoziierte Infektionsraten auf pädiatrischen Intensivstationen. (Nach: KISS; Erfassung Januar 2011 bis Dezember 2015; http://www.nrz-hygiene.de)
Infektion
Infektionsrate (25 %- bis 75 %-Perzentile)
Venenkatheter-assoziierte Sepsisa
1,88 (0,82–2,58)
Beatmungsassoziierte Pneumonieb
2,52 (0,21–2,93)
Blasenkatheter-assoziierte Harnwegsinfektionc
1,02 (0–1,13)
Ventrikeldrainage-assoziierte Meningitisd
4,12 (0–5,41)
aAnzahl Infektionen × 1000/Anzahl der Tage mit zentralem Venenkatheter
bAnzahl Infektionen × 1000/Anzahl der Beatmungstage (Pneumonie, die mit invasiver Beatmung assoziiert ist)
cAnzahl Infektionen × 1000/Anzahl der Tage mit Blasenkatheter
dAnzahl Infektionen × 1000/Anzahl der Tage mit Ventrikeldrainage
Neonatologie/Intensivmedizin
Intensivpflichtige Neugeborene und Kinder sind besonders anfällig für nosokomiale Infektionen. Bezüglich der Device-assoziierten Infektionsraten liegen für Deutschland Daten aus dem Modul NEO-KISS (Surveillance System nosokomialer Infektionen für Frühgeborene auf Intensivstationen) vor (Tab. 2).
Tab. 2
Device-assoziierte Infektionsraten auf neonatologischen Intensivstationen. (Nach: NEO-KISS; Berechnungszeitraum von Januar 2011 bis Dezember 2015; http://www.nrz-hygiene.de)
Geburtsgewicht (g)
Infektion
Device-Anwendungsratea
Device-assoziierte Infektionsrateb
Bis 499
ZVK-assoziierte Sepsis
40,62
10,14
PVK-assoziierte Sepsis
17,46
10,62
Tubus-assoziierte Pneumonie
33,24
2,59
CPAP-assoziierte Pneumonie
46,88
0,33
NECc
1,00
500–999
ZVK-assoziierte Sepsis
30,62
7,54
PVK-assoziierte Sepsis
18,00
7,73
Tubus-assoziierte Pneumonie
18,58
2,10
CPAP-assoziierte Pneumonie
50,39
0,43
NEC
0,74
1000–1499
ZVK-assoziierte Sepsis
18,22
4,42
PVK-assoziierte Sepsis
26,37
4,96
Tubus-assoziierte Pneumonie
5,49
0,94
CPAP-assoziierte Pneumonie
30,19
0,15
NEC
0,31
CPAP, Continuous Positive Airway Pressure; NEC, nekrotisierende Enterokolitis; PVK, peripherer Venenkatheter; ZVK, zentraler Venenkatheter
aGepoolter arithmetischer Mittelwert; Anzahl Device-Tage/Anzahl Patiententage × 100
bGepoolter arithmetischer Mittelwert; Anzahl Device-assoziierte Infektion/Anzahl Device-Tage × 1000
cAnzahl NEC/Anzahl Patiententage × 1000

Mitarbeiter und Besucher

Es ist inzwischen gut belegt, dass Schleusensysteme für Besucher, Mitarbeiter von Intensivstationen oder bereichsfremdes Krankenhauspersonal aus krankenhaushygienischer Sicht nicht erforderlich sind (Hauer et al. 2000). Das Tragen von Bereichskleidung auf Intensivstationen sowie das Anlegen einer zusätzlichen Schutzkleidung bei Betreten der Intensivstation von Besuchern oder vom übrigen Krankenhauspersonal ist aus hygienischen Gründen nicht notwendig. Auch müssen Mitarbeiter der Intensivstation bei Verlassen der Intensivstation keinen Schutzkittel überziehen. Der Verzicht auf Schutzkittel bringt erhebliche ökonomische und ökologische Vorteile mit sich. Ebenfalls spielt die farbliche Kennzeichnung der Dienstkleidung aus hygienischer und infektiologischer Sicht keine Rolle, vielmehr ist es Gründen der vereinfachten Wäscheversorgung sinnvoll, auf Intensivstationen wie in anderen Krankenhausbereichen weiße Dienstkleidung zur Verfügung zu stellen. Dabei muss stets darauf geachtet werden, dass Dienstkleidung in ausreichender Anzahl zum Wechsel auf der Station vorhanden ist.
Das Anziehen einer zusätzlichen Schutzkleidung (langärmeliger Stoffkittel bzw. flüssigkeitsdichte Schürze) ist nur dann notwendig, wenn eine Kontamination der Arbeitskleidung mit potenziell infektiösem Material erwartet wird oder möglich ist. Dies gilt auch, wenn Früh- bzw. Neugeborene auf den Arm genommen werden. Der Schutzkittel bzw. die Schürze bleiben am Inkubator bzw. Bettchen des Patienten. Die flüssigkeitsdichte Schürze wird immer dann angezogen, wenn Kontakt mit Blut, Stuhl oder Sekret zu erwarten ist, ferner beim Verbandswechsel von großflächig infizierten Wunden, sowie als Nässeschutz. Dieser Schutzkittel kann patientenbezogen von mehreren Mitarbeitern des Krankenhauses und Besuchern getragen werden. Auf Intensivstationen erfolgt der Wechsel nach sichtbarer Kontamination bzw. einmal pro Schicht.

Gefäßkatheter

Die folgenden Empfehlungen zum Umgang mit Gefäßkathetern (im pädiatrischen) Bereich sind den aktuellen Empfehlungen der Centers for Disease Control and Prevention (CDC, Atlanta, USA) aus dem Jahr 2011 (O’Grady et al. 2011) bzw. der Society for Healthcare Epidemiology of America (SHEA) und der Infectious Diseases Society of America (IDSA) (Marschall et al. 2014) entnommen. Aufgeführt sind nur die wichtigsten Empfehlungen bzw. Empfehlungen, die explizit für den pädiatrischen Bereich gelten.
Die Gefäßkatheter-assoziierte Blutstrominfektion ist eine häufige und gefährliche nosokomiale Infektion. Sehr kleine Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht unter 1500 g sind dabei besonders gefährdet. Bei zirka jedem 4. dieser Kinder wird mindestens eine Sepsisepisode durch Erregernachweis im Blut nachgewiesen, und viele zusätzliche Fälle bleiben trotz sehr suggestiver Klinik ohne mikrobiologischen Infektionsbeweis (Boghossian et al. 2013; vgl. auch Daten aus NEO-KISS, Tab. 2). Am häufigsten ist sie mit der Verwendung von zentralen Gefäßkathetern am Patienten assoziiert. Es zeigte sich, dass systemische Infektionen bei periphervenösen Zugängen sehr selten sind. Bei kleinen pädiatrischen Patienten wird die Anlage im Bereich der Kopfhaut, an der Hand oder am Fuß empfohlen. Es gibt kein regelmäßiges Wechselintervall für periphere Gefäßkatheter bei Kindern.
Wichtig
Beim Legen der Venenverweilkanüle gelten bei Kindern dieselben hygienischen Standards wie bei Erwachsenen: hygienische Händedesinfektion und Desinfektion der Einstichstelle mit einem Hautdesinfektionsmittel (Kombinationspräparat: Alkohol plus Wirkstoff mit Remanenzwirkung) inkl. Beachtung der angegebenen Einwirkzeit.

Zentrale Venenkatheter

Es sollten möglichst einlumige zentrale Venenkatheter (ZVK) verwendet werden. Antimikrobiell behandelte Katheter scheinen die Häufigkeit an Blutstrominfektionen bei Kindern zu senken, ohne jedoch nachweislich die Sterblichkeit oder Krankenhausaufenthaltsdauer zu beeinflussen (Gilbert et al. 2016). Für Säuglinge und insbesondere Frühgeborene liegen keine aussagekräftigen Daten vor. Antimikrobiell oder antiseptisch behandelte) Katheter sind vor allem dann indiziert, wenn es nach Ausschöpfung aller Möglichkeiten bei einer erhöhten Rate an Blutstrominfektionen bleibt. Bei der Katheteranlage kommt den Standardhygienemaßnahmen eine besondere Bedeutung zu. Von überragender Bedeutung im Hinblick auf die Vermeidung von Blutstrominfektionen ist die tägliche Überprüfung der Indikation für das Liegen eines Gefäßkatheters.
Die SHEA/IDSA (Marschall et al. 2014) empfehlen die tägliche Ganzkörperwaschung mit Chlorhexidin für alle Intensivpatienten ab einem Alter von 2 Monaten, um die Rate von Katheter-assoziierten Blutstrominfektionen zu senken. Für Kinder unter 2 Monaten sei die Auswahl des Antiseptikums eine ungelöste Frage, obgleich oftmals praktiziert (Marschall et al. 2014). Nach der bisherigen Datenlage beurteilt die KRINKO am RKI die antiseptische Ganzkörperwaschung zurückhaltender als mögliche additive Maßnahme, wenn andere Maßnahmen der Infektionsprävention nicht zu einer ausreichenden Abnahme von Infektionsraten führen (RKI 2017).
Tipp
Die Infektionshäufigkeit kann gesenkt werden, wenn sich die Mitarbeiter steril einkleiden (langärmeliger steriler Kittel, Mund-Nasen-Schutz, Haube, sterile Handschuhe) und ein großes steriles Abdecktuch verwendet wird. Hierdurch konnte bei zentralen Venenkathetern die Sepsisrate um den Faktor 6,3 gesenkt werden (Raad et al. 1994; O’Grady et al. 2011).
Eine systemische Antibiotikaprophylaxe vor der Katheterinsertion ist kontraindiziert, zumal eine Resistenzentwicklung begünstigt wird (Carratala 2001; van de Wetering und Woensel 2007). Feste Wechselintervalle von zentralen Venenkathetern führen nicht zu einer Verringerung der Sepsisrate. Bei sichtbarer Entzündung an der Kathetereintrittsstelle bzw. Tunnelinfektion ist der Katheter sofort zu entfernen. Gegebenenfalls kann ein neuer Katheter an anderer Stelle neu gelegt werden (Mermel et al. 2001).

Arterielle Katheter

Ältere Arbeiten deuten darauf hin, dass bei Kindern eine relativ niedrige Infektionsrate bei arteriellen Kathetern im Vergleich zu ZVK gefunden wird (Kolonisationsrate 5 %, lokale Infektionen 2,4 %, Kathetersepsis 0,6 %) (Furfaro et al. 1991). Die Anlagebedingungen sind denen bei der ZVK-Anlage ähnlich, allerdings kann auf die Verwendung eines sterilen Kittels verzichtet werden.
Bei arteriellen Kathetern scheint die Insertionsstelle, im Gegensatz zu den ZVK, keine wesentliche Rolle bei der Sepsisrate zu spielen (Thomas et al. 1983). Deshalb kann keine Empfehlung für die Wahl der Insertionsstelle gegeben werden (RKI 2007). Wichtig ist, dass Manipulationen am Kathetersystem auf ein Minimum beschränkt werden (Mermel und Maki 1989).
Als Druckmesssysteme sollen geschlossene Einmalsysteme verwendet werden. Ein routinemäßiger Wechsel der Druckmesssysteme erfolgt alle 96 Stunden (RKI 2007). Ein routinemäßiger Wechsel peripherer arterieller Katheter ist nicht notwendig, allerdings muss die Indikation täglich überprüft werden (RKI 2007).

Nabelkatheter

Die Nabelgefäße von Früh- und Neugeborenen werden oft zur Anlage von Gefäßkathetern benutzt, da sie relativ einfach kanülierbar sind und sich gut zur Verabreichung von lebenswichtigen Medikamenten bei Notfällen und Infusionslösungen unmittelbar nach der Geburt eignen. Die Inzidenz Katheter-assoziierter systemischer Infektionen bei Frühgeborenen beträgt je nach Geburtsgewicht zwischen 4,1 (Geburtsgewicht <750 g) und 1,4 pro 1000 Kathetertage (Hocevar et al. 2012). Die Anlage kann im Kreißsaal, im Sectio-OP oder auf der Station erfolgen. Nabelarterienkatheter mit einer endständigen Öffnung sind zu bevorzugen, da sie seltener Gefäßthrombosen als solche mit seitlichen Öffnungen zeigen (Barrington 2000b). Im Gegensatz zu den ZVK sind mehrlumige Katheter nicht mit einer erhöhten Sepsisrate assoziiert.
Bei der Anlage der Nabelkatheter gelten dieselben hygienischen Anlagebedingungen wie bei ZVK (RKI 2007). Für die Desinfektion der Einstichstelle sollte auf Jodtinktur verzichtet werden (cave: Schilddrüse), jodhaltige Desinfektionsmittel können jedoch verwendet werden.
Analog zu den anderen beschriebenen Kathetern sollten Manipulationen an Nabelkathetern auf ein Mindestmaß reduziert werden.
Aussagekräftige Daten zum Vorteil prophylaktischer Antibiotikagaben oder fester Wechselintervalle liegen nicht vor. Sichtbare Zeichen einer Omphalitis (eitrige Sekretion, Rötung der Periumbilikalregion) sollten zur sofortigen Entfernung des Katheters führen. Intermittierende Spülungen mit heparinhaltigen Lösungen sind nicht zu empfehlen, da sie die Thrombosierung von Nabelarterienkathetern nicht reduzieren. Im Gegensatz dazu wird durch den kontinuierlichen Zusatz von 0,25–1,0 I.E./ml Heparin zur Infusionslösung die Durchgängigkeit positiv beeinflusst und so die Liegedauer verlängert, ohne dass die Inzidenz von Komplikationen wie intraventrikulären/periventrikulären Blutungen, einer Aortenthrombose oder anderer Durchblutungsstörungen beeinflusst wird (Barrington 2000a).

Infusionstherapie und Infusionssysteme

Die Infusionstherapie muss als eine der zahlreichen möglichen Quellen nosokomialer Infektionen angesehen werden. Infusionslösungen, Infusionssysteme und Katheteransatzstücke können im Alltag rasch mikrobiell kontaminiert werden. Für den Umgang mit Infusionssystemen sei hier auf die Empfehlungen verwiesen, die auch für erwachsene Patienten gelten (Kap. „Infektionen und Sepsis durch intravaskuläre Katheter“) (O’Grady et al. 2011; Marschall et al. 2014).

Allgemeine Hygieneregeln

Reinigung und Desinfektion

Im Bereich der Pädiatrie muss sorgsam darauf geachtet werden, Oberflächen gezielt, aber auch schonend zu desinfizieren. Medikamentenanrichteflächen, patientennahe Flächen auf Intensivstationen und Arbeitsflächen (z. B. in Milchküchen) müssen regelmäßig wischdesinfiziert werden. Eine routinemäßige Desinfektion von Fußböden, Betten, Matratzen, Sanitärbereichen, Wickeltischen ist dagegen nicht notwendig. In diesen Bereichen reicht die routinemäßige Reinigung mit umweltfreundlichen Reinigern. Nur bei sichtbarer Kontamination mit potenziell infektiösem Material ist eine sofortige Wischdesinfektion notwendig.
Inkubatoren
Inkubatoren sollten bei Patientenwechsel wischdesinfiziert werden. Hierbei ist auf eine ausreichende Belüftung und, vor allem bei der Auswahl des Desinfektionsmittels, auf die Herstellerangaben zu achten (Einzelheiten zur Inkubatoraufbereitung s. Abschn. 5.4).
Wickeltische
Für die Wickeltische werden individuelle Tücher für jedes Kind zum Unterlegen verwendet. Nach Benutzung erfolgt eine Wischdesinfektion.
Patientennahe Flächen und Gegenstände
Auf Intensivstationen muss einmal pro Schicht eine Wischdesinfektion der patientennahen Flächen und Geräte erfolgen. Auf Normalstationen genügt die Reinigung der patientennahen Flächen bzw. die gezielte Desinfektion kontaminierter Oberflächen. Ausnahme sind die Oberflächen in Zimmern von isolierten Patienten. Diese Oberflächen sollten einmal täglich wischdesinfiziert werden. Des Weiteren ist darauf zu achten, dass Geräte, die Patientenkontakt haben, ebenfalls wischdesinfiziert werden. Hierzu zählen unter anderem Ultraschallköpfe, Stethoskope oder Blutdruckmessgeräte.
Cave
Im Zusammenhang mit nicht desinfizierten Ultraschallköpfen kam es in der Vergangenheit auf pädiatrischen Intensivstationen zu tödlichen Keimübertragungen (Hutchinson et al. 2004).

Aktive Schutzmaßnahmen

Den aktiven Schutzmaßnahmen vor Infektionen kommt in der Pädiatrie eine besondere Rolle zu. Diesbezüglich sind vor allem die Standardhygienemaßnahmen, dabei in allererster Linie die regelrechte Händehygiene zu nennen. Eine Händedesinfektion sollte vor und nach Patientenkontakt sowie vor und nach allen infektionsgefährdenden Tätigkeiten durchgeführt werden. Dabei ist besonders wichtig, dass in allen Patientenzimmern, aber auch in allen Arbeitsbereichen der pädiatrischen Abteilung gut sichtbar und erreichbar Händedesinfektionsmittelspender angebracht werden.
Es muss saubere Arbeitskleidung getragen werden, zusätzlich sind bei Kontaminationsgefahr Schürzen oder Schutzkittel zur Verfügung zu stellen. Gegen die in der Pädiatrie weit verbreitete Sitte des Tragens von Privatkleidung ist aus hygienischer Sicht nichts einzuwenden, jedoch muss darauf geachtet werden, dass diese – genau wie die vom Krankenhaus bereitgestellte Arbeitskleidung – nach Kontamination gewechselt und gewaschen wird.
Bei Tätigkeiten an kleinen Patienten, bei denen mit einer Kontamination der Hände zu rechnen ist, müssen unsterile Einmalhandschuhe getragen werden. Dies gilt insbesondere auch für invasive Maßnahmen wie Blutentnahmen oder Verbandswechsel (sofern keine No-Touch-Technik angewandt wird). Vor und nach Benützung der Handschuhe muss stets eine Händedesinfektion durchgeführt werden. Bei der Gefahr des Verspritzens von potenziell infektiösem Material (z. B. beim endotrachealen Absaugen) sollte zum Eigenschutz ein Mundschutz getragen werden. Daneben dürfen weder künstliche Fingernägel noch Schmuck an Händen und Unterarmen getragen werden. Die Fingernägel müssen kurz und lackfrei sein. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Mitarbeiter entsprechend aktueller STIKO-Empfehlungen gegen Influenza, Keuchhusten, Hepatitis A und B, Masern, Röteln und, Windpocken immunisiert sind.
Bezüglich der Besucherregelung, sowohl für neonatologische Intensivstationen als auch für pädiatrische Intensiv- und Normalstationen, soll darauf hingewiesen werden, dass Gefährdungen von erkrankten Besuchern (v. a. Geschwisterkinder) ausgehen können, unter Umständen auch, wenn sich eine Infektionserkrankung beim Besucher noch in Inkubation befindet. Eine ärztliche „Besucheranamnese“ hat diese Tatsache zu berücksichtigen, indem sie auch nach Infektionserkrankungen im Umfeld der Besucher fragt (Kindergarten, Schule von Geschwisterkindern). Manifest an einer Infektion erkrankte Besucher dürfen die Station nicht betreten. Eine wirksame Händedesinfektion muss von allen Besuchern vor Betreten der Station durchgeführt werden.

Säuglingspflege

Nabelpflege
In der Regel heilt der Nabelstumpf ohne besondere Maßnahmen innerhalb weniger Tage nach Abfall des Nabelschnurrests ohne zusätzliche Maßnahmen ab. Eine Beobachtung des Nabels nach Abfall des Nabelstumpfs genügt. Eine aktive Nabelpflege ist bei intensivpflichtigen Kindern und bei Hinweisen auf eine Infektion des Nabelstumpfes notwendig. Diese sollte mit Octenidin (ohne Zusatz von Phenoxyethanol) durchgeführt werden. Chlorhexidin wird – zumindest für Frühgeborene unter 1500 g – explizit nicht mehr empfohlen, da es Wirkungslücken aufweist, die Wundheilung ungünstig beeinflusst, potenziell mutagen ist und die Gefahr von Überempfindlichkeitsreaktionen bestehen (RKI 2007).
Nahrung und Milchküche
Die Zubereitung von Säuglingsnahrung muss den höchsten hygienischen Standards entsprechen.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) gibt in seiner Stellungnahme Nr. 040/2012 explizite Empfehlungen zur hygienischen Zubereitung von pulverförmiger Säuglingsnahrung, nicht nur in Kliniken, sondern auch in Privathaushalten, Kindertagesstätten und Tagespflegestellen. Eckpfeiler sind dabei, neben der persönlichen Hygiene des Zubereitenden, die Zubereitung mit abgekochtem Trinkwasser, die adäquate Lagerung, die zeitnahe Verabreichung und die Entsorgung von Resten. Es sollten diesbezüglich im Rahmen eines HACCP-Konzepts (HACCP = Hazard Analysis Critical Control Point), wie es für Küchenbereiche Standard ist, konkrete Verfahrensabläufe der Herstellung und Lagerung erarbeitet werden.
In Kliniken sollte die Zubereitung von Säuglingsnahrung in einer speziell ausgerüsteten Milchküche entweder durch examiniertes Pflegepersonal oder nach § 43 IfSG belehrtes und geschultes Personal geschehen. Insbesondere müssen Personen, die Säuglingsnahrung zubereiten bzw. mit Muttermilch Umgang haben, frei von Infektionskrankheiten (v. a. Durchfallerkrankungen und eitrige Läsionen an den Händen) sein. Das BfR verweist in diesem Zusammenhang auf eine Leitlinie, die von der Gesellschaft der Kinderkrankenhäuser und Kinderabteilungen in Deutschland e.V. im Jahr 2005 erarbeitet wurde (GKinD 2005).
Die Desinfektion von Milchpumpenzubehör, Milchflaschen, Saugern und Schnullern sollte idealerweise durch eine thermische Desinfektion im Reinigungs- und Desinfektionsautomaten erfolgen. Alternativ kann ein Vaporisator (cave: Restfeuchte) verwendet werden.
Beim Abpumpen und Lagern von Muttermilch müssen genaue hygienische Vorgaben beachtet werden, da abgepumpte Muttermilch so keimarm wie möglich sein sollte. Vor dem Abpumpen mithilfe eines sauberen und desinfizierten Pumpsystems sollte sich die Mutter ihre Hände gründlich mit Wasser und Seife waschen und mit einem sauberen Handtuch (z. B. Einmalhandtuch) abtrocknen. Die Brustwarzen sollten mit einem frischen Waschlappen oder Mullkompressen und Wasser gereinigt werden. Unmittelbar vor dem Pumpen sollte eine Händedesinfektion durchgeführt werden. Zum Auffangen der Milch dürfen nur saubere Gefäße verwenden werden. Weiterhin ist darauf zu achten, dass das Auffanggefäß beim Abpumpen gerade gehalten wird, damit keine Milch durch den Schlauch zurück fließen kann.
Die abgepumpte Milch sollte dann in vorgekühlte Flaschen gefüllt und sofort im Kühlschrank gelagert werden. Muss die Milch transportiert werden, so sollte dies nur in entsprechenden Kühltaschen erfolgen (≤7 °C). Alle Teile, die mit Milch in Kontakt kommen, das heißt Auffanggefäß, Brustglocke, Saugschlauch und Milchflaschen, sollten Mutter-bezogen eingesetzt und nach jedem Gebrauch sofort gründlich in heißem Wasser mit Spülmittel gereinigt werden. Danach sollten die Teile mit einem frischem Geschirrtuch abtrocknet und staubfrei gelagert werden. Alternativ kann das Zubehör auch in einer Reinigungs- und Desinfektionsmaschine thermisch aufbereitet und anschließend staubfrei gelagert werden. Eine Sterilisation ist nicht erforderlich.
Muttermilch kann laut Empfehlungen der Nationalen Stillkommission (1998) im frischen Zustand bis zu 72 Stunden im Kühlschrank aufbewahrt werden, im tiefgefrorenen Zustand bei −18 °C bis zu 6 Monaten. Das Auftauen sollte möglichst über 24 Stunden im Kühlschrank erfolgen (ggf. bei Raumtemperatur, aber nie in der Mikrowelle). Muttermilch ist nach dem Auftauen noch 12 Stunden haltbar.
Eine routinemäßige bakteriologische Untersuchung von Muttermilch wird auch für Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht unter 1500 g nicht generell empfohlen, kann aber wichtige Informationen zur Wirksamkeit der Standardprozeduren im Umgang mit Muttermilch liefern und wird daher in vielen Kliniken durchgeführt. Bei Kindern mit gastrointestinalen. Bei gastrointestinalen Erkrankungen, Erregerausbrüchen und Blutstrominfektionen mit z.B. S. aureus, Gruppe B Streptokokken und E. coli scheint diese sinnvoll. Bei entzündlichen Veränderungen der Mamma, die in der Regel durch S. aureus verursacht ist, soll die Muttermilch für die Dauer der Antibiotikabehandlung verworfen werden (RKI 2007).
Bettwäsche, Kinderkleidung, Windeln
Wäsche (Strampler, Bettwäsche) sollte mit üblichen Waschverfahren mit hausüblichen Waschmitteln bei 60 °C gereinigt werden. Zusätzliche Desinfektionsmittel sind nicht notwendig, das Autoklavieren bringt keine zusätzliche Sicherheit. Um das Waschen nicht zu personal- und kostenintensiv werden zu lassen, sollten in der Klinik Einmalwindeln verwendet werden.
Spielzeug
Bei der Anschaffung von Spielzeug ist darauf zu achten, dass es sich gut reinigen und im Bedarfsfall auch desinfizieren lässt. Holzspielzeug sollte möglichst unlackiert sein. Buntes Holz, wie zum Beispiel Bausteine, muss mit einem ungiftigen Farbanstrich behandelt sein, sodass es ebenfalls gut zu reinigen ist. Plüsch- oder Spieltiere, Puppen etc. sollten bei 60 °C in der Waschmaschine, Plastikspielzeug, wie zum Beispiel Legosteine, kann in der Waschmaschine (z. B. in einem Kopfkissenbezug) bei 30 °C waschbar sein. Eine routinemäßige Desinfektion von Spielzeug ist nicht notwendig, wohl aber eine routinemäßige Reinigung.
Wenn Desinfektionsmittel verwendet werden, muss berücksichtigt werden, dass Kleinkinder ihr Spielzeug in den Mund nehmen.
Cave
Wegen geringer Toxizität und rückstandsfreien Verdunstung sollten alkoholische Desinfektionsmittel verwendet werden.

Prävention nosokomialer Infektionen bei neonatologischen Intensivpflegepatienten mit einem Geburtsgewicht unter 1500 g

Mehr als die Hälfte aller in nosokomialen Infektionen in der Neonatologie betreffen Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht unter 1500 g, obwohl diese Gruppe letztlich nur 1,2 % aller Neugeborenen ausmacht. Angesichts zunehmender Berichte über Ausbrüche durch bakterielle Infektionserreger mit speziellen Resistenzen und Multiresistenzen (MRE) in neonatologischen Intensivpflegestationen hat die KRINKO im Jahr 2012 für neonatologische Intensivpflegepatienten mit ein zumindest wöchentliches mikrobiologisches (Kolonisations-)Screening empfohlen. Dabei wird ein besonderes Augenmerk, und das Screening, für Neugeborene mit einem Geburtsgewicht <1500 g eindeutig empfohlen, während das Screening größerer Neugeborener differenzierter beurteilt wird. Bei Verdacht auf nosokomiale Transmissionen sollte eine Verkürzung des Screeningintervalls erwogen werden. Zusätzlich ist das Screening bei Übernahme von Patienten aus anderen Fachabteilungen auf neonatologische Intensivstationen indiziert erforderlich. Es ist wichtig, diejenigen (potenziellen) Infektionserreger zu definieren, die durch das Screening zeitnah identifiziert werden sollen. Neben den typischen Erregern mit speziellen Resistenzen und Multiresistenzen, also MRSA, MRGN und VRE, spielen auf neonatologischen Intensivstationen Bakterien mit hohem epidemischem Potential eine besondere Aufmerksamkeit. Darunter werden schnell wachsende gramnegative Bakterien im nicht selektiven Teil des mikrobiologischen Screenings (ohne Selektivmedien für resistente Erreger) zusammengefasst, die typischerweise die Standortflora dominieren, insbesondere Serratia spp., Pseudomonas aeruginosa, Enterobacter spp. und Klebsiella spp., und bei Nachweis einer Bakteriämie oder einer Sepsis bei einem Indexpatienten oft bereits weitere Patienten der gleichen Station kolonisiert haben. In diesen Fällen ist das Risiko für weitere invasiven Infektionen durch diesen Erreger bei Mitpatienten erhöht (vgl. RKI 2013). Das Ausmaß solcher direkten Übertragungen auf die hohe Inzidenz an nosokomialer Sepsis bei Frühgeborenen ist weithin unklar. Allerdings implizieren Daten über Sepsismikrocluster, bei denen mindestens 2 Spezies-idente Sepsisepisoden in verschiedenen Patienten eines Zentrums innerhalb von 3 Monaten auftreten, einen Anteil von mindestens 10 % für solche Übertragungsereignisse (Härtel et al. 2012).
Im Hinblick auf die Empfehlungen des RKI zur Prävention nosokomialer Infektionen in dieser Patientengruppe ergeben sich zwangsläufig starke Überschneidungen mit den übrigen KRINKO-Empfehlungen. Im Folgenden werden deshalb lediglich Empfehlungen genannt, die über die allgemeinen Empfehlungen hinausgehen (vgl. RKI 2007).
Mitarbeiter und Arbeitsprozesse
Die RKI-Empfehlung macht darauf aufmerksam, es sei wissenschaftlich erwiesen, dass eine nicht angemessene Ausstattung einer neonatologischen Intensivstation mit einem erhöhten Risiko nosokomialer Infektionen assoziiert sei. Der Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) über eine Änderung der „Vereinbarung über Maßnahmen zur Qualitätssicherung der Versorgung von Früh- und Neugeborenen“ vom 20. Juni 2013 schreibt in seiner Anlage 2, dass im neonatologischen Intensivtherapiebereich eines Perinatalzentrums Level 1 ab dem 1. Januar 2017 jederzeit mindestens eine Pflegekraft je intensivtherapiepflichtigem Frühgeborenen bzw. dass im neonatologischen Intensivüberwachungsbereich jederzeit mindestens eine Pflegekraft je zwei intensivüberwachungspflichtigen Frühgeborenen verfügbar sein muss. Als Mindestanforderung gilt, dass das Perinatalzentrum qualifiziertes Personal (unabhängig von Fachweiterbildung bzw. spezieller Erfahrung) in ausreichender Zahl vorhalten muss, um den Pflegebedarf der tatsächlich intensivpflegerisch betreuten Früh- und Reifgeborenen zu decken (GBA 2013).
Wenigstens einmal pro Jahr sollen alle Mitarbeiter der Intensivstation zur Händehygiene geschult werden. Eine Compliance-Untersuchung zur Händehygiene solle im gleichen Intervall durch Hygienefachpersonal durchgeführt werden. Schutzkittel sollen generell bei der Pflege des Frühgeborenen außerhalb des Inkubators getragen werden. Es ist jedoch nicht erforderlich, dass Personal oder Besucher beim Betreten der Station einen Schutzkittel anlegen.
Umgebungshygiene
Die mikrobiologische Qualität des Wassers zur täglichen Pflege von Haut und Schleimhaut der Frühgeborenen muss regelmäßig kontrolliert werden. Es empfiehlt sich aus diesem Grund, vorzugsweise sterilfiltriertes oder besser steriles Wasser zu verwenden. Wird Tee in der Pflege eingesetzt, so muss die mikrobiologisch einwandfreie Qualität des fertigen Tees gewährleistet sein (z. B. durch Kochen, nicht lediglich Aufbrühen des Tees). Intensivbehandlungszimmer sollen klimatisiert sein, damit insbesondere im Sommer eine Abkühlung nicht durch geöffnete Fenster erreicht werden muss. Besondere Vorsicht ist im Rahmen von Baumaßnahmen gegeben. Hier kann eine HEPA-Filtrierung, eventuell realisiert durch mobile HEPA-Geräte, notwendig sein.
Inkubatoren
Inkubatoren müssen vor jeder Neubelegung vollständig gereinigt und desinfiziert werden. Das gewählte Verfahren sollte dazu geeignet sein, Biofilme aus Kunststoffschlauchleitungen zu entfernen bzw. die darin enthaltenden Krankheitserreger abzutöten, wenn über solche Leitungen Wasser zum Patienten gelangt (Befeuchtung). Mittel der Wahl zur Wischdesinfektion bei der Aufbereitung von Inkubatoren sind Sauerstoffabspalter bzw. Flächendesinfektionsmittel mit vollviruzider Wirksamkeit. Bis zur Verwendung ist der Inkubator mindestens 1 Stunde bei laufendem Motor zu belüften (Herstellerangaben beachten). Nach der Aufbereitung muss der Inkubator in einem abgetrennten Bereich (nicht auf dem Stationsflur) vor Kontamination geschützt werden. Die Reinigung der Innenseite des belegten Inkubators kann mit Wasser von Trinkwasserqualität erfolgen, wobei für jeden Inkubator (patientenbezogen) ein frisches, keimarmes Tuch verwendet werden muss. Die Inkubatoraußenseite und die gesamte Inkubatorumgebung muss einmal pro Schicht wischdesinfiziert werden. Empfehlungen für einen routinemäßigen Inkubatorwechsel gibt es nicht. Im Rahmen einer MRSA-Sanierung scheint ein täglicher Wechsel sinnvoll, um Rekontaminationen zu vermeiden. Ansonsten spricht nichts gegen einen wöchentlichen Wechsel.

Isolierung

Isolierungsmaßnahmen sind in der Pädiatrie ein wichtiges Instrument der Infektionsprävention. Generell ist eine Isolierung von Patienten bei Vorliegen von Symptomen, die typischerweise durch kontagiöse Erreger hervorgerufen werden, indiziert. Weiterhin kann auch der alleinige Nachweis von kontagiösen Erregern ohne klinische Symptome eine Isolierung rechtfertigen, um die Übertragung auf Patienten und Personal zu unterbinden. Kleine Kinder halten sich nicht an Regeln, ein körperliche Distanz wird nicht eingehalten. Daher ist das Risiko von Schmierinfektionen auch im Krankenhaus prinzipiell erhöht. In der Pädiatrie sind Isolierungsmaßnahmen bei folgenden Situationen empfohlen:
  • bei allen potenziell hochköntagiösen Erkrankungen des Respirations- und Gastrointestinaltrakts auch ohne Erregernachweis Das heißt die Isolierungsmaßnahmen erfolgen symptomorientiert vom Beginn des Krankenhausaufenthaltes an
  • bei Verdacht auf Masern, Varizellen, Mumps
  • bei Verdachts auf Meningitis (Meningokokken, Hib)
  • bei Nachweis respiratorischer Erreger, insbesondere RSV und Influenza
  • bei Nachweis darmpathogener Erreger, z. B. Salmonella spp., Shigella spp., Rotaviren, Clostridium difficile
  • bei Verdacht auf offene Tuberkulose
  • bei Nachweis von Oxacillin-/Methicillin-resistentem S. aureus (MRSA)
Der Nachweis von multiresistenten gramnegativen Erregern stellt in der Pädiatrie eine Besonderheit dar. Da eine der wichtigsten Antibiotikaklassen, die Fluoroquinolone, in der Pädiatrie nur in Ausnahmefällen (Mukoviszidose) zugelassen sind, wurde von der KRINKO (RKI 2013) die Klassifizierung „2MRGN NeoPäd“ eingeführt (zur Klassifizierung der multiresistenten gramnegativen Erreger s. Kap. „Multiresistente Erreger (MRSA, VRE, MRGN“)).

Spezielle Maßnahmen bei ausgesuchten Erregern

Atemwegsinfektionen

Da Atemwegsinfektionen in der Pädiatrie sehr häufig auftreten, sind Präventionsmaßnahmen hier besonders wichtig. Die Infektionserreger stammen hauptsächlich endogen aus der Nasen-Rachen-Flora oder exogen von den Händen des Personals und Angehörigen.
Bei der Prävention von Atemwegsinfektionen steht die Personalhygiene im Vordergrund, kombiniert mit der regelgerechten Aufbereitung von Material und Gerätschaften. Zusätzlich spielt die rechtzeitige und gezielte Isolierung von Kindern mit potenziell hochkontagiösen Atemwegserregern eine wichtige Rolle. Da die Zahl der unter diesem Verdacht stationär aufgenommenen Kinder in der Winterzeit hoch ist, muss zur Vermeidung nosokomialer Infektionen zum Schutz der besonders gefährdeten Mitpatienten eine effektive und pragmatische Kohortierung vorgenommen werden. Zu den aktiven Maßnahmen zählen Schulung des Personals, thermische Desinfektion des Beatmungs- und Inhalatorzubehörs (z. B. Pari-Boy), Verwendung von sterilen Lösungen zur Anfeuchtung und Verneblung (Kappstein 2009) und Impfung des Personals gegen Influenza.
RSV-Infektionen
Besonders für junge Säuglinge sind Atemwegsinfektionen durch das Respiratory-Syncytial-Virus (RSV) bedeutsam. Winterliche RSV-Epidemien treten in zweijährlichem Rhythmus auf. Auch wenn die klassischerweise assoziierte Krankheit die obstruktive Bronchitis des Säuglings- und Kleinkindalters ist, so reicht die RSV-assoziierte Symptomatik von der Rhinitis bis zu Pseudokrupp und Pneumonie. Oft gibt es Kontaktinfektionen durch Geschwister. Im stationären Bereich kann es zur Übertragung infektiöser Sekrete durch Hände von Personal und Angehörigen kommen, wobei Schmierübertragungen durch die Umweltstabilität von RSV begünstigt werden. Nosokomiale RSV-Infektionen sind insbesondere für Säuglinge, Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen und Immunsupprimierte (Geis et al. 2013). Entsprechend sind insbesondere Frühgeborene mit bronchopulmonaler Dysplasie gefährdet. Im Gegensatz zu Schmierinfektionen spielen Tröpfcheninfektionen für die Übertragung im stationären Bereich eine geringere Rolle.
Wichtig
Da RSV-Übertragungen im Klinikbereich unbedingt vermieden werden müssen, ist die strikte Einhaltung von Hygienemaßnahmen schon bei Verdacht auf eine RSV-Infektion wichtig. Im Vordergrund steht die sofortige Isolierung schon im Verdachtsfall, das heißt entsprechend der Symptomatik. Auf die molekulare Bestätigung sollte nicht gewartet werden. Auch wenn Antigenschnelltests Sensitivitätslücken aufweisen (<90 %), so können sie wegen der sehr zeitnah verfügbaren Ergebnisse einen Beitrag zur Diagnostik- und Therapiesteuerung leisten. Es scheint jedoch bemerkenswert, dass andere Erreger wie zum Beispiel das Metapneumovirus klinisch ähnliche Bilder hervorrufen können.
Bei Patientenkontakt ist die akkurate Händedesinfektion essenziell. Weiterhin sollte ein Mundschutz getragen werden, um eine Autoinokkulation mit Weiterverbreitung durch das medizinische Personal zu unterbinden. Handschuhe und Kittelpflege sind bei potenziellem Kontakt mit respiratorischen Sekreten wichtig. Eine pflegerische Kohortierung der verdächtigen Patienten sollte erfolgen.
Eine RSV-Prophylaxe mit monoklonalen Antikörpern wird gemäß der AWMF-Leitline 048–012 insbesondere bei Kindern mit einem hohen Risiko für eine schwere RSV-Erkrankung durchgeführt. Im Einzelnen sind dies Kinder
  • ≤24 Lebensmonate zum Beginn der RSV-Saison, die wegen mittelschwerer oder schwerer bronchopulmonaler Dysplasie/chronischer Lungenerkrankung bis wenigstens 6 Monate vor Beginn der RSV-Saison mit Sauerstoff behandelt wurden,
  • ≤12 Lebensmonate zum Beginn der RSV-Saison mit hämodynamisch relevanter Herzerkrankung.
Über eine Prophylaxe bei Kindern mit mittlerem Risiko muss im Einzelfall entschieden werden.

Gastrointestinale Infektionen

Gastrointestinale Infektionen sind insbesondere im Säuglings- und Kinderalter ein häufiger Grund für die stationäre Aufnahme. Im Vordergrund stehen dabei virale Erreger. Die häufigsten viralen Erreger im Kindesalter sind Rota-, Noro- und Adenoviren. Entscheidende Maßnahmen zur Verhinderung nosokomialer viraler Gastroenteritiden sind neben der Einhaltung der unten detaillierten Hygienemaßnahmen die Beschränkung von Krankenhausaufenthalten auf ein Minimum, das heißt in der Regel bis sich der Allgemeinzustand stabilisiert hat und eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme gewährleistet ist.
Rotaviren
Infektionen durch Rotaviren sind ein besonderes Problem in pädiatrischen Einrichtungen. Es gibt 7 Serogruppen (A–G) mit diversen Serotypen. In den gemäßigten Klimazonen treten Infektionen bevorzugt in der kalten Jahreszeit (November bis März) auf. Allerdings sind auch ganzjährige endemische Infektionen auf Neugeborenenstationen keine Seltenheit. Die Übertragung erfolgt fäkal-oral.
Die meisten Kinder erleiden bereits im ersten Lebensjahr eine Rotavirusinfektion. Diese geht mit einen variablen Symptomatik einher, die von einer Änderung von Stuhlqualität und -frequenz bis zu septischen Verläufen reicht. Im 3. Lebensjahr sind bei fast allen Kindern Rotavirusantikörper nachweisbar. Reinfektionen sind durch Infektionen mit anderen Serotypen und die nur kurz andauernde Immunität nach überstandener Infektion bedingt. Diese verlaufen jedoch typischerweise relativ mild. Obwohl die meisten symptomatischen Rotavirusinfektionen im Alter zwischen 4 und 36 Monaten auftreten, kommen auch Infektionen bei älteren Kindern, Jugendlichen und (vor allem älteren) Erwachsenen vor. Die stärkste Virusausscheidung erfolgt in den ersten 4 Tagen post infectionem, der Stuhl bleibt aber in der Regel auch mehrere Tage nach Abklingen der Symptome infektiös.
Beim Umgang mit Rotaviren muss besonderer Wert auf Standardhygienemaßnahmen gelegt werden. Mit der Pflege betrautes Personal muss auf eine konsequente Händedesinfektion achten. Daneben sollte bei patientennahen Tätigkeiten ein Kittel und beim Umgang mit Stuhl oder Erbrochenem Handschuhe getragen werden. Patientennahe kontaminierte Oberflächen sowie medizinische Geräte (Fieberthermometer, Blutdruckmanschette) müssen mit aldehyd- oder alkoholhaltigen Desinfektionsmitteln wischdesinfiziert werden (RKI 2002).
Seit 2013 empfiehlt die STIKO die routinemäßige Rotavirusimpfung von Säuglingen unter 6 Monaten. Die Umsetzung der Empfehlung hat einen potenziell großen Einfluss auf die stationären Behandlungszahlen von Säuglingen und Kleinkindern mit Rotavirusinfektionen.
Noroviren
Norovirusinfektionen sind die am häufigsten gemeldete Infektionskrankheit in Deutschland. Es werden 7 Norovirusgenogruppen unterschieden, wobei nur 3 Genogruppen (GG I, GG II und GG IV) humanpathogen sind. Norovirusinfektionen manifestieren sich meist mit wässrigen Durchfälle und schwallartigem Erbrechen, wobei der Beginn typischerweise abrupt und die Erkrankungsdauer kurz ist (i. d. R <48 Stunden). Noroviren sind extrem kontagiös, unter anderem da Übertragungen durch Mikroaerosole möglich sind. Daher sind Norovirusausbrüche in Gemeinschaftseinrichtungen und Krankenhäusern häufig, wobei insbesondere Kleinkinder und ältere Menschen betroffen sind. Wie bei Rotavirusinfektionen tritt die Mehrzahl der Erkrankungen in der kalten Jahreszahl auf. Für die Verhütung von nosokomialen Infektionen ist neben der konsequenten Händehygiene das Tragen eines Mundschutzes beim Umgang mit Erkrankten (Aerosolbildung), die Isolation von Patienten 48 Stunden über das Abklingen von Symptomen hinaus und die Krankschreibung betroffenen Personals wichtig.
Salmonellen
Salmonellosen sind in der Pädiatrie ein relevantes Problem. Stationäre Aufnahmen sind bei kleinen Kindern mit Salmonelleninfektionen keine Seltenheit, insbesondere da der Flüssigkeitsverlust in den ersten Lebensjahren schlecht kompensiert werden kann und die Symptomatik verstärkt. Bei Umgang mit Patienten, die Salmonellen ausscheiden, ist die Händedesinfektion bei allen infektionsgefährdenden Tätigkeiten die wichtigste Maßnahme zur Verhinderung einer Weiterverbreitung. Wenn Kontakt mit infektiösem Material vorherzusehen ist, sollten stets Handschuhe getragen werden. Wenn eine Kontamination der Arbeitskleidung möglich ist, ist zudem ein Schutzkittel erforderlich. Auch die Patienten und Angehörigen sind zur strikten Händehygiene anzuhalten. Eine Isolierung sollte bei Klein- und Vorschulkindern erfolgen, da bei ihnen die Compliance mit der Händedesinfektion nicht sicherzustellen ist. Es sollte eine eigene Toilette bzw. ein Toilettenstuhl bereitgestellt werden. Die Wäsche der Patienten sollte nur bei Kontamination mit infektiösem Material zur so genannten infektiösen Wäsche gegeben werden, ansonsten reicht die Entsorgung im normalen Wäschesack. Ähnlich muss mit dem Müll verfahren werden, bei dem sämtlicher Abfall, auch die Windeln, zum Hausmüll gegeben werden. Die patientennahen Flächen (inkl. Waschschüsseln) sollten einer laufenden Desinfektion und Schlussdesinfektion als Wischdesinfektion unterzogen werden.
Wie für alle kontagiösen Erkrankungen ist eine strenge Indikationsstellung für eine stationäre Therapie eine wichtige Maßnahme zur Vorbeugung von nosokomialen Salmonelleninfektionen. Da die Aufenthaltsdauer bei Kindern vor allem von der Verträglichkeit oraler Flüssigkeit abhängt, sollte unmittelbar nach Aufnahme mit der oralen Rehydrierung begonnen werden und die parenterale Flüssigkeitszufuhr auf das unbedingt Notwendige beschränkt werden. Eine Aufhebung der Hygienemaßnahmen einschließlich der Isolierung kann erst erfolgen, wenn 3 Stuhlproben, entnommen im Abstand von 24 Stunden, negativ sind. Kontrolluntersuchungen sollten frühestens 72 Stunden nach Absetzen einer eventuell verabreichten Antibiotikatherapie durchführt werden. Gesunde Mitarbeiter, die Salmonellen ausscheiden, können mit administrativen Tätigkeiten betraut werden, dürfen aber nicht patientennah und nicht in Bereichen mit immunsupprimierten Patienten (Onkologie, Intensivstation) oder in der Küche eingesetzt werden.

Varizella-zoster-Virusinfektionen

Immer wieder kommt es in Kinderkliniken zu nosokomialen Windpockeninfektionen, die wegen der hohen Kontagiosität ein besonderes krankenhaushygienisches Problem darstellen. In der Regel erfolgt die Übertragung durch Direktkontakt, wesentlich seltener durch Tröpfcheninfektion oder durch indirekten Kontakt über Gegenstände. Für den früher häufig genannten Übertragungsweg der „fliegenden Infektion“ finden sich keine Beweise, sodass das früher häufig praktizierte Lüften der Räume entfallen kann (Goldmann 1980).
Folgende Hygienemaßnahmen sollten jedoch eingeleitet werden: Isolierung, Kittelpflege, Handschuhe bei Kontakt mit infektiösen Hautbläschen. Es muss darauf geachtet werden, nur immunes Personal zur Pflege einzusetzen. Schwangere Mitarbeiter müssen von der Betreuung ausgeschlossen werden. Bei Patienten mit Immunsuppression empfiehlt sich nach Kontakt die Gabe von Immunglobulinen. Alle Mitarbeiter pädiatrischer Einrichtungen sollten geimpft werden, wenn sie keine nachweisliche Immunität besitzen.
Im Gegensatz zu Windpocken ist die Kontagiosität bei Hautinfektionen durch VZV („Zoster“) gering. Läsionen sollten abgedeckt und direkter Kontakt zu immunsupprimierten Patienten muss verhindert werden.

Meningitiden

Nach erfolgreicher Implementierung der Konjugatimpfung gegen Haemophilus influenzae vom Typ b (Hib) ist die Inzidenz an bakteriellen Meningitiden durch diesen Erreger stark gesunken, während der Erfolg der Konjugatimpfung gegen Pneumokokken auf die Meningitisinzidenz wenig klar belegt ist. Auch die Inzidenz invasiver Meningokokkeninfektionen ist in Deutschland in der letzten Dekade deutlich gesunken. Für Meningokokken der Serogruppe C hat die Einführung der serogruppenspezifischen Konjugatvakzine dazu vermutlich beigetragen. Hingegen bleibt die günstige epidemiologische Veränderung bei den häufigeren invasiven Serogruppe-B-Infektionen unklar, da bis 2013 kein Impfstoff zugelassen war. Welche Bedeutung die seit 2013 verfügbaren Impfstoffe gegen Meningokokken der Serogruppe B erlangen werden, bleibt abzuwarten. Eine häufig vor allem in Kinderkliniken gestellte Frage betrifft die Isolierungsmaßnahmen bei Meningitiden. Eine Isolierung ist innerhalb der ersten 24 Stunden nach Beginn einer adäquaten Therapie, und nur in diesem Zeitraum, notwendig.
Bis zu 5 % der Bevölkerung sind gesunde Träger von Meningokokken im Nasen-Rachen-Raum. Die Übertragung erfolgt durch Sekrettröpfchen aus dem Nasen-Rachen-Raum bei engem körperlichen Kontakt. Sie führt in den meisten Fällen lediglich zu einer vorübergehenden Besiedlung ohne Symptome. Die Erkrankungswahrscheinlichkeit nach engem, länger dauerndem Kontakt (Familienmitglieder) wird auf 4 von 1000 Expositionen geschätzt. Einem höheren Risiko unterliegen Kleinkinder, insbesondere nach Milzentfernung.
Wichtig
Bei direktem Patientenkontakt (Abstand <1 m, Gesicht-zu-Gesicht-Kontakt) ist in folgenden klinischen Situationen grundsätzlich ein Mundschutz (chirurgische Maske) anzulegen:
Die Indikation zur Antibiotikaprophylaxe richtet sich nach der Art des Kontakts. Sie sollte im Klinikbereich nur bei engem Kontakt mit erkrankten Patienten durchgeführt werden, d. h. bei direktem Kontakt mit Speichel oder respiratorischem Sekret, Anhusten durch Patienten, Reanimation, Absaugen, Intubation, Diskonnektion des Tubus, Bronchoskopie, Mundpflege (jeweils ohne Maske). Ist eine Antibiotikaprophylaxe indiziert (Rifampicin, Ciprofloxacin), so sollte sie innerhalb der ersten 24 Stunden nach Exposition erfolgen.
Bei Meningokokkenerkrankungen besteht eine Meldepflicht. Laut § 6 IfSG müssen Verdacht, Erkrankung und Tod durch Meningokokken unverzüglich namentlich dem zuständigen Gesundheitsamt gemeldet werden. Die bestehende Meldepflicht laut § 6 IfSG soll das Gesundheitsamt in die Lage versetzen, im Umfeld der erkrankten Kinder zeitnah eine Antibiotikaprophylaxe durchzuführen.

Läuse

Kinder mit Läusen werden immer häufiger beobachtet. Insbesondere Gemeinschaftseinrichtungen werden öfters mit dem Problem der Läuseerkennung und Behandlung konfrontiert, wobei Läusebefall entgegen landläufiger Meinung nicht mehr auf sozial benachteiligte Kinder beschränkt ist. Läuse sind weltweit verbreitet. Es sind 3 Spezies bekannt:
  • Pediculus corporis
  • Pediculus capitis
  • Phthirus pubis
Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt in der Familie, im Kindergarten oder in Heimen. Pediculus corporis legt die Eier in Kleider, wobei es bei Saugmahlzeiten auch zur Eiablage am Körper kommen kann. Kleiderläuse können die Übertragung von Fleckfieber, Rückfallfieber und dem Wolhynischen Fieber verursachen. Klinische Zeichen sind Stichstellen an bekleideten Körperpartien, intensiver Juckreiz und Sekundärinfektionen bis Impetigisierung und Narbenbildung.
Pediculus capitis befällt die Kopfhaare vor allem in der Okzipitalregion sowie retroaurikuläre Areale. Die Eier werden an der Basis des Haarschafts vor allem bei Kindern abgelegt. Klinisch äußert sich Pediculus capitis durch einen extremen Juckreiz. Es kommt zur Infektion der Kratzstellen und dadurch zu Komplikationen wie zum Beispiel sekundärer Impetigo, Furunkulose oder zervikalen Adenopathien.
Die Übertragung der Filzlaus durch „Toilettensitze“ ist sehr unwahrscheinlich und spielt bei Kindern keine Rolle.
Topische Therapeutika
In Deutschland und in der Schweiz sind folgende topische Therapeutika erhältlich:
  • Permethrin 0,5 % (Infectopedicul) oder 1 % (Loxazol)
  • Dimeticon-Sprays und Lösungen mit präparatspezifischer Anwendung (Nyda Spray, Jacutin Pedicul, Etopril)
  • Malathion 0,5 % (Prioderm)
  • Pyrethrum plus Piperonylbutoxid (APAR, Schweiz), in Deutschland in Kombination mit Chlorkresol und Diethylenglykol (Goldgeist forte) erhältlich. Cave: vorsichtiger Umgang mit dem Präparat, da Resistenzen auftreten können. Chlorkresol wirkt allergisierend und Diethylenglykol ist in der enthaltenen Menge toxikologisch problematisch.
Die topische Therapie sollte immer mit einem Auskämmen der Läuse verbunden werden.
Eine alternative Kopflausbehandlung ohne spezifische Antiparasitika ist das „Bug Busting“, unter dem das standardisierte Auskämmen geschlüpfter Läuse aus dem mit Spülung vorbehandelten Haar über eine Gesamtdauer von 13 Tagen verstanden wird. Die Wirksamkeit der Methode ist allerdings umstritten (Hill et al. 2005; Roberts et al. 2000).
Hygienemaßnahmen
Nach jeder Therapiedosis müssen alle Handtücher, die Kleidung und die Bettwäsche gewechselt werden. Die gesamte Wäsche sollte bei 60 °C gewaschen und eventuell auch gebügelt werden. Läuse überleben, wenn sie sich nicht auf einem menschlichen Körper befinden, maximal 2–3 Tage. Larven in Eiern leben erheblich länger.
Tipp
In einem verschlossenen Plastiksack können Läuse über mindestens 2 Wochen „ausgehungert“ werden. Bei Kälte kann Kleidung im Freien 1 Woche gelüftet werden.
Kämme müssen gründlich gereinigt werden. Bei Kopflausbefall müssen alle Kontaktpersonen kontrolliert und bei Verdacht auf Befall mitbehandelt werden. Die Behandlung sollte simultan stattfinden, um „Ping-Pong-Infektionen“ zu vermeiden. Die Verwendung von Desinfektionsmitteln für Gegenstände ist unnötig. Deutlich wichtiger ist das konsequente Fahnden nach der Person, die als Quelle für die Infestation verantwortlich ist (RKI 2003).

Skabies

Skabies bzw. Krätze ist ebenfalls weltweit verbreitet und kommt in der Bundesrepublik immer häufiger vor. Außerhalb des Wirts beträgt die Überlebenszeit der Krätzmilben 2–4 Tage. Die Eierablage erfolgt täglich. Typische Lokalisationen sind:
  • Handgelenke
  • Interdigitalfalten der Hände
  • Ellenbeuge
  • Achselbereich
  • Inguinalregion
  • Anogenitalregion
Die Diagnose wird durch die Symptombeschreibung, eine entsprechende Anamnese und den optischen Nachweis der Krätzmilbengänge gestellt. Ein endgültiger Nachweis erfolgt durch den mikroskopischen Befund von Milben/Milbeneiern an Hautschuppen („Tesafilmabriss“). Die Inkubationszeit beträgt 3–6 Wochen. Erste Symptome sind meist starker Juckreiz – besonders in der nächtlichen Bettwärme – und Auftreten der klassischen Milbengänge. Auch an nicht befallenen Stellen können sich papulovesikulöse Effloreszenzen bilden.
Therapie
Mittel der Wahl ist 5 %ige Permethrin-Creme. Die Einmaltherapie am ganzen Körper unter Aussparung der Schleimhäute mit 8- bis 12-stündiger Einwirkzeit und folgendem Abduschen ist zuverlässig wirksam und sehr gut verträglich. Sind Handinnenflächen oder Fußsohlen betroffen, sollte nach einer Woche erneut behandelt werden. Wenn nach 14 Tagen noch Zeichen einer aktiven Skabies bestehen, sollte die Behandlung wiederholt werden. Eine Therapieoption der 2. Wahl ist das seit 2016 in Deutschland auch für Kinder zugelassene Ivermectin, das oral verabreicht wird. Für aktuelle Informationen zur Behandlung der Skabies wird auf das entsprechende Internetangebot von RKI und die Leitlinie der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) zur Skabies (ADI-TD 2016) verwiesen. Wäsche sollte bei 60 °C für mindestens 10 Minuten gewaschen werden. Bei der Skabies wird die Therapie aller Familienmitglieder empfohlen. Weitere enge Kontaktpersonen sollten ebenfalls untersucht und unter Umständen auch therapiert werden.
Hygienemaßnahmen
Direkter Hautkontakt soll vermieden werden, außerdem sind Einmalhandschuhe und Schutzkittel zu verwenden. Bei typischer Skabies ist eine Isolierung im Einzelzimmer (nur bei Norwegischer Krätze) nicht notwendig. Eine anschließende Reinigung des Zimmers ist ausreichend. Eine Kontrolluntersuchung sollte nach 4 Wochen erfolgen (RKI 2016).

Reinigungs- und Desinfektionsplan für die Pädiatrie (Beispiel)

Siehe dazu Tab. 3.
Tab. 3
Beispiel eines Reinigungs- und Desinfektionsplan für die Pädiatrie
Was
Wann
Womit
Wie
Händereinigung
Zu Arbeitsbeginn bzw. -ende
Bei Verschmutzung
Flüssigseife aus Spender, farbstoff- und parfümfrei
Hände waschen, mit Einmalhandtuch abtrocknen
Hygienische Händedesinfektion
Vor Patientenkontakt
Vor invasiven Maßnahmen
Vor Tätigkeiten mit Infektions- und Kontaminationsgefahr
Nach Kontakt mit (potenziell) infektiösen Materialien
Nach Kontakt mit der Patientenumgebung bzw. bei Verlassen des Zimmers
Nach Ausziehen der Handschuhe
Alkoholisches Händedesinfektionsmittel, farbstoff- und parfümfrei
Ausreichende Menge entnehmen, damit die Hände vollständig benetzt sind, verreiben bis Hände trocken sind (30 s)
Hautdesinfektion
Vor Injektionen, Blutentnahme, Anlage von peripheren Kanülen
Hautdesinfektionsmittel
• alkoholische Kombinationspräparate mit Octenidin oder PVP-Jod
• alkoholische Hautdesinfektionsmittel (Kombinationspräparat: Alkohol plus Wirkstoff mit Remanenzwirkung)
Sprühen – wischen – sprühen (15–30 s)
Vor Anlage von intravasalen Kathetern
Mit sterilen Tupfern mehrmals auftragen und verreiben (1 min)
Vor invasiven Eingriffen mit besonderer Infektionsgefährdung (z. B. Gelenkpunktionen, Knochenmarkpunktionen)
Schleimhautdesinfektion
Z. B. vor Anlage von Blasenkathetern
Schleimhautdesinfektionsmittel
• octenidinhaltige Präparate
• PVP-Jodlösung
Unverdünnt auftragen (1 min)
Medizinprodukte
Absauggefäß
 
Alle 48 h
Maschinelle Aufbereitung im RDG
Behälter inkl. Verschlussdeckel und Verbindungsschläuche
Bei Patientenwechsel
 
Beatmungsbeutel
 
Nach Gebrauch
Maschinelle Aufbereitung im RDG
Staubgeschützte Aufbewahrung
Beatmungszubehör
Z. B. Progmaske, Beatmungsschläuche, Wasserfalle, Verneblertopf, Gänsegurgel, Y-Stück, Babylokansatzstück, Tubusadapter
Bei Patientenwechsel
Bei grober Verschmutzung
Maschinelle Aufbereitung im RDG
Flowsensor, Peepventile, Testlunge
Bei Patientenwechsel
Alkohol 60–70 %
Wischdesinfizieren
Führungsstab
Nach Gebrauch
Maschinelle Aufbereitung im RDG
Anschließend autoklavieren
Blutdruckmanschette
Kunststoff
Nach Kontamination1
Alkohol 60–70 %
Wischdesinfizieren
Stoff
Nach Kontamination1
Maschinelle Aufbereitung im RDG
Flaschenwärmer
 
Täglich und nach Verschmutzung
Umweltfreundlicher Reiniger
Innen und außen mit frischem Tuch reinigen (vorher Stecker ziehen)
Geräte mit Wasserbad
Steriles Aqua dest. täglich und bei Verschmutzung wechseln
Umweltfreundlicher Reiniger
Innen und außen mit frischem Tuch reinigen (vorher Stecker ziehen)
Geräte
Täglich
Umweltfreundlicher Reiniger
Reinigen
Nach Kontamination1
Flächendesinfektionsmittel
Wischdesinfizieren
Infusionsschiene
Bei Patientenwechsel
Alkohol 60–70 %
Wischdesinfizieren
Inhalator (PariBoy)
 
Siehe gesonderte SOP
Inkubator
 
Siehe gesonderte SOP
Instrumente (z. B. Scheren, Pinzette, Magillzange)
Nach Gebrauch
Vorzugsweise maschinelle Aufbereitung im RDG
Ggf. verpacken, autoklavieren
Kinderbezogen eingesetzte Utensilien (z. B. Maßband, Messeinheit, Nagelschere, Waage)
Nach Gebrauch
Flächendesinfektionsmittel oder Alkohol 60–70 %
Wischdesinfizieren
Läusekamm
Nach Gebrauch (Haare entfernen)
Maschinelle Aufbereitung im RDG
Milchpumpenzubehör, Schläuche
 
Siehe gesonderte SOP
Otoskop
Ohrtrichter (Mehrweg)
Nach Gebrauch
Maschinelle Aufbereitung im RDG
Otoskopkopf, -griff
Nach Gebrauch
Nach Kontamination1
Alkohol 60–70 %
Wischdesinfizieren
Patientennah eingesetzte diagnostische/therapeutische Geräte2
Gehäuse
Täglich
Umweltfreundlicher Reiniger
Reinigen
Tastatur, Bedienelemente, Teile mit direktem Patientenkontakt
Nach Gebrauch
Nach Kontamination1
Flächendesinfektionsmittel oder industriell vorgefertigte Desinfektionstücher
Mit weichem Tuch wischdesinfizieren
Pflegetablett
Wöchentlich
Bei Patientenwechsel
Flächendesinfektionsmittel oder Alkohol 60–70 %
Wischdesinfizieren
Pulsoxysonde
 
Bei Patientenwechsel
Alkohol 60–70 %
Wischdesinfizieren
Klettverschluss
Nach Kontamination1
Maschinelle Aufbereitung im RDG
Sandsack
Nach Gebrauch
Flächendesinfektionsmittel oder Alkohol 60–70 %
Wischdesinfizieren
Sauerstoffanfeuchter
Gasverteiler, Wasserbehälter (Mehrweg)
Alle 48 h bzw. ohne steriles Aqua dest. alle 7 Tage
Bei Patientenwechsel
Maschinelle Aufbereitung im RDG
Wasserbehälter (Einweg)
Verbindungsschläuche, Maske
Bei Patientenwechsel
Nach Kontamination1
Spätestens alle 7 Tage
Austauschen
(Flowmeter mit Alkohol 60–70 % abwischen)
Spielsachen
Patientenbezogen
Bei Patientenwechsel
Nach Kontamination1
Alkohol 60–70 % oder Waschmaschine (60 °C)
Wischdesinfizieren
Waschen
Im Spielzimmer
Monatlich
Nach Kontamination1
Alkohol 60–70 % oder Waschmaschine (60 °C)
Wischdesinfizieren
Waschen
Stethoskop
Nach Gebrauch
Alkohol 60–70 %
Wischdesinfizieren
Schallkopf von Sonografiegeräten (unbedingt Herstellerangaben beachten)
Nach Gebrauch
Ggf. zusätzlich Einmalhandschuh oder PE-Folie über Ultraschallkopf ziehen
Instrumentendesinfektionsmittel oder industriell vorgefertigte Desinfektionstücher
Mit weichem Tuch wischdesinfizieren
Sterilcontainer (z. B. Instrumente, Verbandsmaterial, Wäsche)
Nach Öffnen
Maschinelle Aufbereitung im RDG
Anschließend autoklavieren
(Filterwechsel nach Herstellerangaben)
Thermometer/Ohrthermometer
Nach Gebrauch und Entfernen der Schutzhülle bzw. des Schutzhütchens
Alkohol 60–70 %
Wischdesinfizieren
Mobiliar und Umgebung 2
Arbeitsfläche zum Richten von Infusionen, Medikamenten etc.
Vor Gebrauch
Nach Kontamination1
Flächendesinfektionsmittel oder Alkohol 60–70 %
Wischdesinfizieren
Badewanne2
Nach Gebrauch
Umweltfreundlicher Reiniger
Reinigen
Nach Kontamination1
Flächendesinfektionsmittel
Wischdesinfizieren, nachspülen
Blutentnahmetablett
Nach Gebrauch
Nach Kontamination1
Flächendesinfektionsmittel oder Alkohol 60–70 %
Wischdesinfizieren
Mobiliar/Oberflächen2 (z. B. Nachttisch, Tisch, Monitor, Elternliege, Untersuchungsliege)
Täglich
Umweltfreundlicher Reiniger
Reinigen
Nach Kontamination1
Flächendesinfektionsmittel
Wischdesinfizieren
Steckbecken, Urinflaschen
Nach Gebrauch
Steckbeckenspülautomat
Verbandswagen
Täglich
Nach Kontamination1
Flächendesinfektionsmittel oder Alkohol 60–70 %
Wischdesinfizieren
Waschbecken2
Täglich und bei Bedarf
Umweltfreundlicher Reiniger
Reinigen
Nach Kontamination1
Flächendesinfektionsmittel
Wischdesinfizieren
Wasserstrahlregler
Monatlich
Unter fließendem Wasser reinigen
Wickeltisch
Auflage nach Gebrauch wechseln
Flächendesinfektionsmittel oder Alkohol 60–70 %
wischdesinfizieren
Fußboden2
Täglich
Umweltfreundlicher Reiniger
Hausübliches Reinigungssystem
Nach Kontamination1
Flächendesinfektionsmittel
Wischdesinfizieren
RDG, Reinigungs- und Desinfektionsgerät; SOP, Standard Operating Procedure
1Nach Kontamination mit (potenziell) infektiösem Material
2Für Patienten mit bestimmten infektiösen Erkrankungen (z. B. mit C. difficile, Noroviren) oder Kolonisation/Infektion mit multiresistenten Erregern (MRE) müssen teilweise Desinfektionsmaßnahmen anstelle der Reinigung durchgeführt bzw. spezielle Desinfektionsmittel eingesetzt werden
Anmerkungen und Erläuterungen
  • Nach Kontamination mit potenziell infektiösem Material (Blut, Sekrete etc.) immer sofort gezielte Desinfektion.
  • Beim Umgang mit Desinfektionsmitteln immer mit Haushaltshandschuhen arbeiten (Allergisierungspotenzial).
  • Ansetzen der Desinfektionsmittellösung nur in kaltem Wasser (Vermeidung schleimhautreizender Dämpfe).
  • Anwendungskonzentrationen beachten, Einwirkzeiten einhalten.
  • Standzeiten von Instrumentendesinfektionsmitteln nach Herstellerangaben (wenn Desinfektionsmittel mit Reiniger angesetzt wird, täglich wechseln).
  • Zur Flächendesinfektion nicht sprühen, sondern wischen.
  • Nach Wischdesinfektion: Benutzung der Flächen, sobald wieder trocken.
  • Benutzte, das heißt mit Blut etc. belastete Flächendesinfektionsmittellösung mindestens täglich wechseln.
  • Haltbarkeit einer unbenutzten dosierten Flächendesinfektionsmittellösung in einem verschlossenen Behälter nach Herstellerangaben.
  • In das Durchspülwasser der Absauggefäße PVP-Iod-Lösung (1:100) oder Desinfektionsmittel aus einem Dosiergerät zugeben.
  • Reinigungs- und Desinfektionsautomat: 80 °C, 10 Minuten (ohne Desinfektionsmittelzusatz).
Literatur
Arbeitsgemeinschaft für Dermatologische Infektiologie und Tropendermatologie (ADI-TD) (2016) S1-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie der Skabies. http://​www.​awmf.​org/​uploads/​tx_​szleitlinien/​013-052k_​S1_​Skabies-Diagnostik-Therapie_​2016-05.​pdf
Barrington KJ (2000a) Umbilical artery catheters in the newborn: effects of heparin. Cochrane Database Syst Rev CD000507
Barrington KJ (2000b) Umbilical artery catheters in the newborn: effects of catheter design (end vs side hole). Cochrane Database Syst Rev CD000508
Boghossian NS, Page GP, Bell EF, Stoll BJ, Murray JC, Cotten CM, Shankaran S, Walsh MC, Laptook AR, Newman NS, Hale EC, McDonald SA, Das A, Higgins RD, Eunice Kennedy Shriver National Institute of Child Health and Human Development Neonatal Research Network (2013) Late-onset sepsis in very low birth weight infants from singleton and multiple-gestation births. J Pediatr 162:1120–1124CrossRefPubMedPubMedCentral
Carratala J (2001) Role of antibiotic prophylaxis for the prevention of intravascular catheter related infection. Clin Microbiol Infect 7(Suppl 4):83–90CrossRefPubMed
Furfaro S, Gauthier M, Lacroix J, Nadeau D, Lafleur L, Mathews S (1991) Arterial catheter related infections in children. A 1-year cohort analysis. Am J Dis Child 145:1037CrossRefPubMed
Gemeinsamer Bundesausschuss (GBA) (2013) Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses über eine Änderung der „Vereinbarung über Maßnahmen zur Qualitätssicherung der Versorgung von Früh- und Neugeborenen“. BAnz AT 11.11.2013 B3. https://​www.​g-ba.​de/​downloads/​39-261-1754/​2013-06-20_​QFR-RL_​Aenderung_​BAnz.​pdf
Geis S, Prifert C, Weissbrich B, Lehners N, Egerer G, Eisenbach C, Buchholz U, Aichinger E, Dreger P, Neben K, Burkhardt U, Ho AD, Kräusslich HG, Heeg K, Schnitzler P (2013) Molecular characterization of a respiratory syncytial virus outbreak in a hematology unit in Heidelberg, Germany. J Clin Microbiol 51:155–162CrossRefPubMedPubMedCentral
Gilbert RE et al (2016) Impregnated central venous catheters for prevention of bloodstream infection in children (the CATCH trial): A randomised controlled trial. Lancet 387(10029):1732–1742CrossRefPubMed
GKinD (2005) Hygienische Anforderungen an die Milchküche. http://​www.​gkind.​de/​downloads/​leitlinien/​Leitlinie_​1_​Milchkueche.​pdf (Mitglieder-Login)
Goldmann DA (1980) Airborne transmission of chickenpox in a hospital. N Engl J Med 302:450–453CrossRefPubMed
Härtel C, Faust K, Avenarius S, Bohnhorst B, Emeis M, Gebauer C, Groneck P, Heitmann F, Hoehn T, Hubert M, Kribs A, Küster H, Laux R, Mögel M, Müller D, Olbertz D, Roll C, Siegel J, Stein A, Vochem M, Weller U, von der Wense A, Wieg C, Wintgens J, Hemmelmann C, Simon A, Herting E, Göpel W, German Neonatal Network (GNN) (2012) Epidemic microclusters of blood-culture proven sepsis in very-low-birth weight infants: experience of the German Neonatal Network. PLoS One 7:e38304CrossRefPubMedPubMedCentral
Hauer T, Dziekan G, Kruger WA, Ruden H, Daschner F (2000) Reasonable and unreasonable hygiene measures in anesthesia in the intensive care unit. Anaesthesist 49:96–101CrossRefPubMed
Hill N, Moor G, Cameron MM, Butlin A, Preston S, Williamson MS, Bass C (2005) Single blind, randomised, comparative study of the Bug Buster kit and over the counter pediculicide treatments against head lice in the United Kingdom. BMJ 331:384–387CrossRefPubMedPubMedCentral
Hocevar SN, Edwards JR, Horan TC, Morrell GC, Iwamoto M, Lessa FC (2012) Device-associated infections among neonatal intensive care unit patients: incidence and associated pathogens reported to the National Healthcare Safety Network, 2006–2008. Infect Control Hosp Epidemiol 33:1200–1206CrossRefPubMed
Hutchinson J et al (2004) Burkholderia cepacia infections associated with intrinsically contaminated ultrasound gel: the role of microbial degradation of parabens. Infect Control Hosp Epidemiol 25:291–296CrossRefPubMed
Kappstein I (2009) Nosokomiale Infektionen, 4. Aufl. Georg Thieme Verlag, Stuttgart/New York
Marschall J, Mermel LA, Fakih M, Hadaway L, Kallen A, O’Grady NP, Pettis AM, Rupp ME, Sandora T, Maragakis LL, Yokoe DS, Society for Healthcare Epidemiology of America (2014) Strategies to prevent central line-associated bloodstream infections in acute care hospitals: 2014 update. Infect Control Hosp Epidemiol 35:753–771CrossRefPubMed
Mermel LA, Maki DG (1989) Epidemic bloodstream infections from hemodynamic pressure monitoring: signs of the times. Infect Control Hosp Epidemiol 10:47–53CrossRefPubMed
Mermel LA, Farr BM, Sherertz RJ, Raad II, O’Grady N, Harris JS, Craven DE (2001) Guidelines for the management of intravascular catheter-related infections. Clin Infect Dis 32:1249–1272CrossRefPubMed
Nationale Stillkommission (1998) Sammlung, Aufbewahrung und Umgang mit abgepumpter Muttermilch für das eigene Kind im Krankenhaus und zu Hause. http://​www.​bfr.​bund.​de/​de/​nationale_​stillkommission-2404.​html. Zugegriffen am 21.06.2017
O’Grady NP, Alexander M, Burns LA, Dellinger EP, Garland J, Heard SO, Lipsett PA, Masur H, Mermel LA, Pearson ML, Raad II, Randolph AG, Rupp ME, Saint S, Healthcare Infection Control Practices Advisory Committee (HICPAC) (2011) Guidelines for the prevention of intravascular catheter-related infections. Clin Infect Dis 52:e162–93CrossRefPubMedPubMedCentral
Raad II, Hohn DC, Gilbreath BJ, Suleiman N, Hill LA, Bruso PA, Marts K, Mansfield PF, Bodey GP (1994) Prevention of central venouscatheter-related infections by using maximal sterile barrier precautions during insertion. Infect Control Hosp Epidemiol 15:231–238CrossRefPubMed
RKI (2002) RKI-Ratgeber Infektionskrankheiten – Merkblätter für Ärzte, Erkrankungen durch Rotaviren. Epidemiol Bull, Nr 10:77–79
RKI (2007) RKI-Ratgeber Infektionskrankheiten – Merkblätter für Ärzte, Kopfläusebefall. Epidemiol Bull, Nr 20:169–73
RKI (2007) Empfehlung zur Prävention nosokomialer Infektionen bei neonatologischen Intensivpflegepatienten mit einem Geburtsgewicht unter 1500 g. Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz 50:1265–1303CrossRef
RKI (2013) Praktische Umsetzung sowie krankenhaushygienische und infektionspräventive Konsequenzen des mikrobiellen Kolonisationsscreenings bei intensivmedizinisch behandelten Früh- und Neugeborenen. Epidemiol Bull, Nr 42:421–433
RKI (2016) Skabies (Krätze). Epidemiol Bull, Nr 27:229–239
RKI (2017) Prävention von Infektionen, die von Gefäßkathetern ausgehen. Teil 1 – Nichtgetunnelte zentralvenöse Katheter. Bundesgesundheitsblatt 60:171–206CrossRef
Roberts RJ, Casey D, Morgan DA, Petrovic M (2000) Comparison of wet combing with malathion for treatment of head lice in the UK: a pragmatic randomised controlled trial. Lancet 356:540–544CrossRefPubMed
Thomas F, Burke JP, Parker J et al (1983) The risk of infection related to radial vs femoral sites for arterial catheterization. Crit Care Med 11:807–812CrossRefPubMed
van de Wetering MD, van Woensel JBM (2007) Prophylactic antibiotics for preventing early central venous catheter Gram positive infections in oncology patients. Cochrane Database Syst Rev (1):CD003295. doi:10.​1002/​14651858.​CD003295.​pub2
Weems JJ Jr, Chamberland ME, Ward J, Willy M, Padhye AA, Solomon SL (1987) Candida parapsilosis fungemia associated with parenteral nutrition and contaminated blood pressure transducers. J Clin Microbiol 25:1029–1032PubMedPubMedCentral