Infektionen: Lyme-Borreliose, Leptospirose und Rückfallfieber
Lyme-Borreliose, Leptospirose und Rückfallfieber sind durch Spirochäten verursachte multisystemische Zoonosen. Die auslösenden Bakterien sind Borrelia burgdorferi sensu lato (Übertragung durch Ixodes-Zecken), Leptospira interrogans (Infektion in Gewässern und feuchtem Boden nach Ausscheidung durch infizierte Tiere) und Rückfallfieber-Borrelien, die durch Zecken (endemisches Rückfallfieber) oder Läuse (epidemisches Rückfallfieber) übertragen werden. Bei der Lyme-Borreliose ist die Haut das am häufigsten betroffene Organ (>85 %). Es gibt drei Formen der Dermatoborreliose: Erythema migrans, Borrelienlymphozytom, Acrodermatitis chronica atrophicans. Bei Leptospirose und Rückfallfieber kommt es bei nur 50–60 % der Patienten zu unspezifischen makulösen/papulöses Exanthemen, manchmal mit petechialer Note. Leptospirose und Rückfallfieber können hochfieberhaft in Phasen beziehungsweise Schüben verlaufen und schwere Symptome an zahlreichen Organen verursachen. In der Diagnose der beiden letzteren kommt dem direkten Erregernachweis die entscheidende Rolle zu. Bei der Lyme-Borreliose wird routinemäßig die Serologie eingesetzt, bei der jedoch die Möglichkeit falsch positiver oder falsch negativer Befunde stark zu berücksichtigen ist. Mittel der Wahl zur Therapie der Lyme-Borreliose, der leichten Leptospirose und des Rückfallfiebers ist orales Doxycyclin. Eine schwere Leptospirose wird intravenös mit Benzylpenicillin behandelt