Skip to main content

2021 | Buch

Morbus Menière

Schwindel – Hörverlust – Tinnitus: eine psychosomatisch orientierte Darstellung

verfasst von: Dr. med. Helmut Schaaf

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

insite
SUCHEN

Über dieses Buch

Dieses Buch fasst die konkreten, praxisrelevanten Fragen um die Menièresche Erkrankung mit anfallartigem Drehschwindel, Hörverlust, Tinnitus zusammen und bietet Perspektiven und Handlungsempfehlungen für Betroffene, Angehörige sowie ärztliche und psychotherapeutische Behandler. Bei Morbus Menière kann das Leiden zu angstvoller Beobachtung mit zunehmender Einschränkung des Bewegungsraums, Schwerhörigkeit, Unsicherheit und Hilflosigkeit bis hin zur Berufsunfähigkeit und zu einer depressiven Entwicklung führen. Dass und wie trotzdem Hilfe und Unterstützung möglich sind, zeigt diese vollständig überarbeitete 9. Auflage.

Aus dem Inhalt:

Informationen über aktuelle Erkenntnisse im Umgang mit der Krankheit – Verbesserte medizinische Möglichkeiten und Grenzen – Verfeinerte psychosomatische Vorgehensweisen im Umgang mit der Krankheit.

Der Autor:

Dr. med. Helmut Schaaf arbeitete als Facharzt für Anästhesie, bevor er selbst an Morbus Menière erkrankte. Er musste deshalb seine ursprüngliche Tätigkeit aufgeben. Seit 1994 ist er Ltd. Oberarzt in Bad Arolsen, jetzt in der Tinnitus-Klinik Dr. Hesse und der dortigen Gleichgewichtsambulanz. Er hat mehrere Bücher und wissenschaftliche Beiträge zu den Themen Morbus Menière, Schwindel, Tinnitus und Hyperakusis geschrieben.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Klinik des Morbus Menière
Wie alles anfangen kann
Zusammenfassung
Im Vordergrund der Menière-Erkrankung steht akut der meist anfallsartige Schwindel. Dieser geht beim Morbus Menière mit einem schwankenden, häufig fortschreitenden Hörverlust und einem meist tiefklingenden Ohrgeräusch (Tinnitus) einher. Dargestellt werden die klinischen Auswirkungen des Morbus Menière sowie die derzeitigen Klassifizierungen und –Klassifizierungsvorschläge. Anhand der klassischen Beschreibung von Prosper-Menière wird die die Akut-Symptomatik dargestellt, ehe im Weiteren die langfristigen Auswirkungen, die der Schwindel, der Hörverlust und der Tinnitus im Verlauf haben kann, geschildert werden. Kurz beleuchtet werden die interaktionellen Zusammenhängen im beruflichen und partnerschaftlichen Umfeld und in der Arzt-Patienten-Beziehung. Zum Abschluss wird die Frage gestellt, inwieweit der Morbus Menière eine psychosomatische Erkrankung ist.
Helmut Schaaf
2. Physiologische und anatomische Grundlagen
Was geschieht im Gleichgewichtssystem und im Gehör?
Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden die medizinischen und psychologischen Grundlagen des Gleichgewichtssystems und des Hörens beschrieben.
Helmut Schaaf
3. Pathophysiologie des Morbus Menière
Wo liegt der Schaden?
Zusammenfassung
Der französische Arzt Prosper Menière beschrieb 1861 eindrucksvoll ein Krankheitsbild, das bis dahin für eine Hirnkrankheit gehalten wurde. Es dauerte bis 1938, ehe die Engländer Hallpike und Cairns und der Japaner Yamakawa unabhängig voneinander den Endolymphhydrops (Stau im Innenohr) bei M. Menière beschrieben und bis 2007, ehe dieser im MRT sichtbar gemacht werden konnte. Inzwischen geht man davon aus, dass der endolymphatische Hydrops Folge von morphologischen und funktionellen Veränderungen an Innenohr und Schädelbasis ist, jedoch nicht alleinige Ursache für die attackenweise progrediente Funktionsminderung der Kochlea und des Labyrinths.
Helmut Schaaf
4. Sonderformen des Morbus Menière
Zusammenfassung
Kurz beschrieben werden Sonderformen der Menièreschen Erkrankung wie das Lermoyez-Syndrom und die Tumarkinschen Drops. Tumarkinsche Drops ereignen sich glücklicherweise auch bei Morbus Meniére eher selten und treten dann meistens erst in der Spätphase auf. Sie können aber dramatische Auswirkungen haben.
Helmut Schaaf
5. Abgrenzung von anderen Krankheitsbildern
Was es NICHT ist
Zusammenfassung
Menière-Betroffene leiden unter Schwindel, Hörverlust und Tinnitus. Alle drei Symptome sind – auch unabhängig voneinander – häufig. Sie machen aber bei gleichzeitigem Auftreten noch lange keinen M. Menière aus. Am schwierigsten ist der Morbus Menière wohl von der sogenannten Hirnstamm-Migräne (vestibuläre Migräne) zu unterscheiden, aber auch andere Erkrankungen mit Hörverlust, Tinnitus und Schwindel wie ein gutartiger Lagerungsschwindel bei einem schon vorbestehenden Hörschaden oder auch manche psychogene Schwindelform bei ebenfalls schon vorbestehendem Hörschaden können mit einem dem Morbus Menière zugeschriebenen Innenohrgeschehen verwechselt werden. So wird der Morbus Menière sicherlich überhäufig falsch diagnostiziert. Deswegen können manche Patienten von ihrem Morbus Menière Verdacht „geheilt“ werden, wenn die eigentliche Grunderkrankung erfasst und dann möglicherweise ganz anders behandelt werden kann. Wichtig ist auch die Abgrenzung zu den sogenannten Endolymphschwankungen im Hörsystem, die keineswegs eine Vorstufe zu Morbus Menière sein müssen.
Helmut Schaaf
6. Diagnostik und Untersuchungsmethoden
Zusammenfassung
Oft ist es schwierig, zuverlässig die Diagnose eines M. Menière zu stellen. Dieses Kapitel beschreibt die wichtigsten Untersuchungsmethoden, die zur Diagnosestellung führen können.
Helmut Schaaf
7. Therapie des Morbus Menière
Wie geht man mit der Krankheit um?
Zusammenfassung
Beim M. Menière kann es schwerfallen, den Überblick im „Labyrinth“ des schwindelerregenden und höreinschränkenden Geschehens zu behalten, auch wenn sicherlich jeder Experte – auf seinem Gebiet und mit seinen Kenntnissen – sein Möglichstes gibt. So macht es einen Unterschied, wer bei wem in welchem Zustand und Stadium des Geschehens (akut oder chronisch) auf die Krankheit oder den Erkrankten schaut. Ebenfalls wird die Sichtweise eine spezielle sein, ob man eher konservativ oder chirurgisch orientiert ist, auf die Ohren oder das Nervensystem oder „die Psyche“ spezialisiert ist, selbst betroffenen ist oder war oder dem Krankheitsbild eher forschend gegenübersteht.
Helmut Schaaf
8. Beidseitige Erkrankung
Zusammenfassung
Obwohl die Menière-Erkrankung meist einseitig auftritt, kann sie leider auch beide Seiten betreffen. Die veröffentlichten Zahlen schwanken von 10–73 %. Diese ungeheuerliche Breite hängt ab von der Zahl der untersuchten Patienten, von der Länge des Untersuchungszeitraums und vor allem von den erfassten Kriterien.
Helmut Schaaf
9. Mögliche Folgen
Wie geht es weiter?
Zusammenfassung
Der Morbus Menière kann vielfältige Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit mit einer Minderung der Erwerbsfähigkeit haben. Der Grad der Schwerbehinderung orientiert sich dabei an den Einschränkungen des Hörens und der Gleichgewichtsfähigkeiten. Beschrieben wird die derzeitige Grundlage für die Einschätzung der Arbeitsfähigkeit, des Grades der Einschränkungen und die Verkehrstauglichkeit. Speziell zur weiteren Arbeits(un)fähigkeit finden sich Vorlagen für mögliche Anträge.
Helmut Schaaf
10. Was könnte einen guten Therapeuten ausmachen?
Zusammenfassung
Auf die Bitte der Deutschen Tinnitus-Liga, eine Liste mit zu empfehlenden Ärzten für Menière-Patienten zu erstellen, habe ich ebenso wie andere Angefragte mit Zurückhaltung reagiert. Um eine einfache Antwort zu geben oder eine Liste an die Hand zu geben, sind die Aspekte und Ansichten rund um diese seltene Erkrankung mit zum Teil großen Auswirkungen auf das Leben des Patienten zu vielfältig. Dabei gibt es einige Experten zum Thema Menière, die aber größtenteils sehr unterschiedlich arbeiten und oft von sehr verschiedenen Vorstellungen ausgehen. Sicher ist nur, dass nicht jeder, der etwas zu einem Teilaspekt der Erkrankung publiziert hat, schon zum Experten für das Krankheitsbild werden kann, so wie der Eingang eines Labyrinths noch keinen Überblick über den Weg zum Ziel geben kann.
Helmut Schaaf
11. Kurze Antworten auf häufig gestellte Fragen
Für eilige Leser
Zusammenfassung
Die Menière-Erkrankung betrifft das Innenohr und wirkt sich auf den Gleichgewichts- und Höranteil aus. Diese äußern sich in dem typischen, unvorhersehbaren, attackenweisen Schwindel sowie in chronischem Hörverlust und in Ohrgeräuschen (Tinnitus). Bei wiederholten Anfällen kann sich aus der Angst bei und vor dem Schwindel auch ein „Schwindel der Seele“ entwickeln. In aller Kürze werden stichwortartig Antworten auf die häufigsten Fragen gegeben, u.a. zu Gibt es eine oder mehrere Ursachen, kann ich es vererben, welche Vorzeichen könnte es geben, was kann hilfreich sein, darf ich Auto fahren, was ist mit schwimmen und wozu soll ich Hörgeräte tragen.
Helmut Schaaf
Backmatter
Metadaten
Titel
Morbus Menière
verfasst von
Dr. med. Helmut Schaaf
Copyright-Jahr
2021
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-64213-9
Print ISBN
978-3-662-64212-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-64213-9

Neu in den Fachgebieten Neurologie und Psychiatrie

Niedriger diastolischer Blutdruck erhöht Risiko für schwere kardiovaskuläre Komplikationen

25.04.2024 Hypotonie Nachrichten

Wenn unter einer medikamentösen Hochdrucktherapie der diastolische Blutdruck in den Keller geht, steigt das Risiko für schwere kardiovaskuläre Ereignisse: Darauf deutet eine Sekundäranalyse der SPRINT-Studie hin.

Frühe Alzheimertherapie lohnt sich

25.04.2024 AAN-Jahrestagung 2024 Nachrichten

Ist die Tau-Last noch gering, scheint der Vorteil von Lecanemab besonders groß zu sein. Und beginnen Erkrankte verzögert mit der Behandlung, erreichen sie nicht mehr die kognitive Leistung wie bei einem früheren Start. Darauf deuten neue Analysen der Phase-3-Studie Clarity AD.

Viel Bewegung in der Parkinsonforschung

25.04.2024 Parkinson-Krankheit Nachrichten

Neue arznei- und zellbasierte Ansätze, Frühdiagnose mit Bewegungssensoren, Rückenmarkstimulation gegen Gehblockaden – in der Parkinsonforschung tut sich einiges. Auf dem Deutschen Parkinsonkongress ging es auch viel um technische Innovationen.

Demenzkranke durch Antipsychotika vielfach gefährdet

23.04.2024 Demenz Nachrichten

Wenn Demenzkranke aufgrund von Symptomen wie Agitation oder Aggressivität mit Antipsychotika behandelt werden, sind damit offenbar noch mehr Risiken verbunden als bislang angenommen.