Allergische Krankheiten im Kindes- und Jugendalter
Unter dem 1906 vom österreichischen Kinderarzt Clemens von Pirquet geprägten Begriff einer Allergie (griech. „allos“ und „ergon“; fremde bzw. andere Reaktion) versteht man eine überschießende Immunreaktion auf nichtinfektiöse, an sich harmlose Antigene der Umwelt (Allergene) mit der Ausbildung von klinisch relevanten Entzündungszeichen. Hiervon abzugrenzen sind Pseudoallergien, bei denen klinisch ähnliche Reaktionen ohne nachweisbare immunologische Vermittlung auftreten und die gemeinsam mit den Allergien zu den Unverträglichkeitsreaktionen zusammengefasst werden, und Autoimmunreaktionen, bei denen überschießende Immunreaktionen gegen körpereigene Antigene (Autoantigene) ausgelöst werden. Für die Eigenschaft der erleichterten Ausbildung von Immunglobulin-E-Antikörpern (IgE-Antikörpern) nach Kontakt mit Umweltstoffen wurde 1923 von Coka und Cooke der Begriff der Atopie geprägt. Pathogenetisch kann der Begriff Atopie gleichgesetzt werden mit der krankhaft erhöhten Bildung von IgE.