Histiozytosen
Unter dem Begriff der Histiozytosen werden Erkrankungen zusammenfasst, die sich von Makrophagen oder dendritischen Zellen ableiten. Beide Zelltypen finden ihren Ursprung im Knochenmark. Makrophagen entwickeln sich über Blutmonozyten durch Einwanderung in verschiedene Gewebe zu Makrophagen. Phagozytose verschiedener Materialien und Reifung beeinflussen die Gestalt dieser Zellen, die dadurch morphologisch sehr heterogen werden. Dendritische Zellen stammen ebenso vom Knochenmark ab und finden sich danach in der Haut, in den Lymphknoten und anderen Organen. Langerhans-Zellen sind die dendritischen Zellen der Epidermis. Sie sind der Prototyp einer Antigen-präsentierenden Zelle, die Antigen in der Epidermis aufnimmt, prozessiert und dieses anschließend nach Migration zum Lymphknoten ebendort präsentiert und damit eine Immunantwort initiiert. Langerhans-Zellen (CD1a+, Langerin (CD207)+, S100+) und Makrophagen (CD68+) sind zumeist immunhistochemisch leicht zu unterscheiden. Expressionsprofile können sich jedoch im Rahmen der Zellreifung ändern, und auch Überlappungen kommen vor (Tab. 1). Daraus ergibt sich ein dritter Zelltyp, der im Zusammenhang mit Histiozytosen Erwähnung findet, die sog. indeterminierte Zelle, deren Eigenständigkeit kontrovers diskutiert wird. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um Makrophagen oder dendritische Zellen, deren Expressionsprofil von der Norm abweicht (S100+ Makrophagen, CD207- Langerhans-Zellen). Die Einteilung der Histiozytosen kann primär nach Zelltyp, sowie sekundär nach dem klinischen Befund und der Histologie erfolgen (Übersicht „Klassifikation der Histiozytosen“).