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Viszeral- und Allgemeinchirurgie
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Publiziert am: 19.08.2023

Magenkarzinom

Verfasst von: Maximilian Brunner, Timur Buniatov, Robert Grützmann und Christian Krautz
Wenngleich die Inzidenz des Magenkarzinoms in der westlichen Welt kontinuierlich abnimmt, gehört das Magenkarzinom weiterhin zu den 10 häufigsten malignen Erkrankungen in Deutschland. Männer sind doppelt so häufig betroffen wie Frauen. Die moderne Diagnostik ermöglicht heutzutage eine genaue Erfassung der individuellen Tumorsituation und bildet damit die Grundlage für eine stadiengerechte Therapie (endoskopische vs. chirurgische Resektion vs. multimodales Konzept vs. palliative Therapie). Additiv zur onkologischen Therapie spielt beim Magenkarzinom die Ernährungstherapie eine essenzielle Rolle. Kontinuierliche medizinische Fortschritte haben zu einem zunehmenden Einsatz von minimalinvasiven Techniken, einer stärkeren Gewichtung der postoperativen Lebensqualität (z. B. in Hinblick auf eine Magenpouchbildung), einer Ausweitung des operativen Indikationsspektrums auf oligometastasierte Befunde als auch besseren systemischen Therapien geführt.

Präoperative Diagnostik und stadiengerechte Therapie

Diagnostik beim Magenkarzinom

Die Diagnostik beim Magenkarzinom besteht zum einen aus der endoskopischen Primärdiagnostik mittels Ösophagogastroduodenoskopie (ÖGD) zur Detektion und histologischen Sicherung und zum anderen aus Staginguntersuchungen zur Festlegung des Krankheitsstadiums entsprechend der Tumor, Nodus and Metastasen (TNM)-Klassifikation (Tab. 1) bzw. Union internationale contre le cancer (UICC)-Klassifikation (Tab. 2). Eine korrekte histologische Diagnose ist Voraussetzung für eine weitere adäquate Therapieplanung. Beim malignen Magentumor sind einige Differenzialdiagnosen (z. B. malignes Lymphom, malignes Melanom, Metastasen anderer Karzinome, epitheloide Sarkome und neuroendokrine Karzinome) durch den Pathologen zu beachten. Ferner beschreiben mehrere Klassifikationssysteme (Tab. 3) verschiedene morphologische Subtypen des Magenkarzinoms (Quaas 2020).
Tab. 1
TNM-Klassifikation. (Wittekind und Union for International Cancer Control 2017)
TNM-Klassifikation
T
Primärtumor
T1
Oberflächlich infiltrierender Tumor
 T1a
Tumor infiltriert Lamina propria oder Muscularis mucosa
 T1b
Tumor infiltriert Submukosa
T2
Tumor infiltriert Muscularis propria
T3
Tumor infiltriert Subserosa
T4
Tumor perforiert Serosa (viszerales Peritoneum) oder infiltriert benachbarte Strukturen
 T4a
Tumor perforiert Subserosa (viszerales Peritoneum)
 T4b
Tumor infiltriert benachbarte Strukturen
N
Regionale Lymphknoten
 N0
Keine regionären Lymphknotenmetastasen
 N1
Metastasen in 1–2 regionären Lymphknoten
 N2
Metastasen in 3–6 regionären Lymphknoten
 N3
Metastasen in 7 oder mehr regionären Lymphknoten
 N3a
7–15 Lymphknoten
 N3b
≥ 16 Lymphknoten
M
Fernmetastasen
 M0
Keine Metastasen
 M1
Fernmetastasen
Tab. 2
Klassifikation der Union internationale contre le cancer (UICC)-Tumorstadien
UICC-Stadium
Primärtumor
Lymphknoten
Fernmetastasen
0
Tis
N0
M0
IAa
T1a
N0
M0
 
T1b
N0
M0
IB
T2
N0
M0
 
T1
N1
M0
IIA
T3
N0
M0
 
T2
N1
M0
 
T1
N2
M0
IIB
T4a
N0
M0
 
T3
N1
M0
 
T2
N2
M0
 
T1
N3
M0
IIIA
T4a
N1
M0
 
T3
N2
M0
 
T2
N3
M0
IIIB
T4b
N0/1
M0
 
T4a
N2
M0
 
T3
N3
M0
IIIC
T4b
N2/3
M0
 
T4a
N3
M0
IV
Jedes T
Jedes N
M1
aFrühkarzinom (nur auf Mukosa oder Submukosa beschränkt)
Tab. 3
Histologische Subtypen im Vergleich*
Laurén (1965)
WHO (2019)
Japanese Gastric Cancer Association (JGCA) (2017)
Intestinal
Papillar
Tubulär, gut differenziert (G1)
Tubulär, mäßig differenziert (G2)
Pap
Tub1
Tub2
Unbestimmt
Tubulär, wenig differenziert (G3)
(solides Wachsmuster)
Por1
Diffus
Wenig kohäsiv
Siegelringzellig
Sig
Por2
Intestinal diffus unbestimmt
Muzinös
Muzinös
Gemischt
Gemischt
Subtypen entsprechend Umfang:
z. B. „Tub2 > Por2 > Sig“
Nicht definiert
Adenosquamös
Plattenepithel undifferenziert
Karzinom mit lymphoidem Stroma
Hepatoides Karzinom mit enteroblastischer Differenz
Fundusdrüsenartiges Karzinom
Mikropapillär
Adenosquamös
Plattenepithel undifferenziert
Karzinom mit lymphoidem Stroma
Hepatoides Karzinom mit enteroblastischer Differenz
Fundusdrüsenartiges Karzinom
*In westlichen Ländern haben sich die Klassifikationen nach Laurén (Laurén 1965) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) durchgesetzt (Nagtegaal et al. 2020)
Einen Überblick zur Diagnostik und den verfügbaren Untersuchungsverfahren beim Magenkarzinom gibt Tab. 3. Anamnestisch sind typische Alarmsymptome, die eine ÖGD indizieren sollten: Dysphagie, rezidivierendes Erbrechen, andauernde Inappetenz, ein unklarer Gewichtsverlust, eine gastrointestinale Blutung sowie eine unklare Eisenmangelanämie (Mönig et al. 2020). Eine ÖGD bei Verdacht auf ein Magenkarzinom sollte stets eine komplette endoskopische Untersuchung von Ösophagus, Magen und Duodenum mittels hochauflösender Videoendoskopie und ggf. Chromoendoskopie, sowie die Entnahme von Biopsien aus allen suspekten Läsionen beinhalten (Mönig et al. 2020). Bei negativer Histologie trotz hochgradigen klinischen Verdachtes auf eine Magenneoplasie sollten kurzfristig erneut Biopsien entnommen werden (Mönig et al. 2020). Die endoskopische Untersuchung erlaubt neben der Primärdiagnostik einer Magenneoplasie auch deren genaue Lokalisationsdiagnostik, welche insbesondere für das endoskopische oder chirurgische Resektionsausmaß eine wichtige Rolle spielt.
Das Staging bei nachgewiesenem Magenkarzinom umfasst insbesondere die Durchführung einer kontrastmittelunterstützten Computertomografie von Thorax, Abdomen und Becken. Diese dient der Beurteilung des Lokalbefundes (T-Stadium) und des Lymphknotenstatus (N-Stadium) sowie der Detektion einer möglichen Fernmetastasierung (insbesondere Leber, Peritoneum und Lunge). Eine Sonografie des Abdomens kann aufgrund der einfachen Durchführbarkeit und der breiten Verfügbarkeit zusätzlich durchgeführt werden. Ebenso ist die Durchführung einer Endosonografie beim Magenfrühkarzinom oder lokalisierten Magenkarzinom sinnvoll, da sie im Vergleich zur Computertomografie deutlich validere Aussagen zur Infiltrationstiefe liefert. Bei fortgeschrittenen Magenkarzinomen (cT3, cT4) wird aufgrund der limitierten Sensibilität der Computertomografie zur Detektion einer Peritonealkarzinose die Durchführung einer Laparoskopie vor Beginn einer neoadjuvanten Therapie empfohlen (Tab. 4) (Mönig et al. 2020).
Tab. 4
Diagnostik beim Magenkarzinom
Untersuchungen
Anmerkungen
Anamnese
Obligat
Körperliche Untersuchung
Obligat
Tumormarker (CEA, Ca19-9, Ca72-4)
Spielen in der Diagnostik keine Rolle; können als Verlaufsparameter verwendet werden
Goldstandard zur Primärdiagnostik
Endosonografie
Zur Therapieplanung bei lokalisierten Tumoren sinnvoll
Computertomografie Thorax/Abdomen/Becken
Goldstandard zum Staging
Sonografie Abdomen
Ergänzend zur CT möglich
Magnetresonanztomografie (MRT) Abdomen
Für Patienten, bei denen keine CT durchgeführt werden kann; kann zur genauen Detektion von Lebermetastasen sinnvoll sein
Laparoskopie
Sollte zur Verbesserung der Therapieentscheidung beim fortgeschrittenem Magenkarzinom (cT3, cT4) vor Beginn einer neoadjuvanten Therapie durgeführt werden
Positronenemissionstomografie (PET)
Gehört nicht zum routinemäßigen Staging
Knochenszintigrafie
Soll ohne Verdacht auf eine Knochenmetastasierung nicht durchgeführt werden.

Therapieverfahren

Endoskopische Resektion

Grundlage der kurativen Therapie des nichtmetastasierten Magenkarzinoms (jedes T und jedes N, M0) stellt die En-bloc-R0-Resektion des Magenkarzinoms dar, welche im Frühstadium bei sog. Magenfrühkarzinomen (cT1 N0 M0) und Vorliegen entsprechender Kriterien (Tab. 5 und 6) endoskopisch und sonst standardmäßig chirurgisch erfolgt (Mönig et al. 2020).
Tab. 5
„Klassische Leitlinienkriterien“ und „erweiterte Kriterien“ für die Durchführung einer endoskopischen Resektion bei Magenfrühkarzinomen
„Klassische Leitlinienkriterien“
„Erweiterte Kriterien“
a) ≤ 2 cm Durchmesser
a) Differenziertes Mukosakarzinom (G1/G2) ohne Ulzerationen und Größe > 2 cm
b) Nicht ulzeriert
b) Differenziertes Mukosakarzinom (G1/G2) mit Ulzeration und Größe ≤ 3 cm
c) Mukosakarzinom
c) Gut differenziertes Karzinom mit Submukosainvasion < 500 μm* und Größe < 3 cm
d) Intestinaler Typ bzw. histologischer Differenzierungsgrad gut oder mäßig (G1/G2)
d) Undifferenziertes Mukosakarzinom < 2 cm (sofern bioptisch kein Nachweis von Tumorzellen im Abstand ≤ 1 cm besteht)
*Schwierig klinisch zu diagnostizieren, daher eher für Post-ESD(endoskopische Submukosadissektion)-Einordnung des Resektates geeignet
Tab. 6
Therapieempfehlungen gemäß der „klassischen Leitlinienkriterien“ und der „erweiterten Kriterien“ für Magenfrühkarzinome
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Als endoskopische Resektionsverfahren stehen die endoskopische Mukosaresektion (EMR) und die endoskopische Submukosadissektion (ESD) zur Verfügung. Ziel der endoskopischen Resektion ist immer die En-bloc-Resektion, da nur so eine adäquate histologische Beurteilung der lateralen und basalen Resektionsränder möglich ist, welche für die Festlegung des weiteren Vorgehens entscheidend ist (Mönig et al. 2020). Piece-meal-Techniken sollten vermieden werden. Da eine sichere En-bloc-Resektion insbesondere bei Befunden über 15 mm mittels ESD häufiger zu erreichen und das lokale Rezidivrisiko nach ESD im Vergleich zur EMR signifikant niedriger ist, stellt die ESD die Methode der Wahl zur endoskopischen Resektion von Magenfrühkarzinomen dar. In diesem Zusammenhang ist jedoch erwähnenswert, dass die ESD im Vergleich zur EMR zeitintensiver und komplikationsträchtiger ist (Park et al. 2011; Lian et al. 2012; Facciorusso 2014). Typische Komplikationen beider Verfahren sind Blutungen (in 2–23 % der Fälle) und Perforationen (0,5–10 %). Insbesondere Perforationen treten nach ESD aufgrund des größeren Resektionsausmaßes im Vergleich zur EMR häufiger auf (Isomoto et al. 2009; Lian et al. 2012; Gotoda und Jung 2013). Endoskopische Resektionsverfahren sollten nur von Endoskopikern mit entsprechender Erfahrung und Expertise sowie in Kliniken mit entsprechender Infrastruktur zur Behandlung möglicher Komplikationen durchgeführt werden, da sowohl die EMR als auch die ESD anspruchsvolle endoskopische Verfahren mit entsprechender Lernkurve darstellen (Mönig et al. 2020).

Chirurgische Resektion

Die chirurgische Resektion bei fortgeschrittenen Magenkarzinom (cN+ oder ≥ cT2) umfasst die R0-Resektion mit einem adäquaten Sicherheitsabstand und systematischer D2-Lymphadenektomie (Lymphknotenstationen 1–12) (Zhang et al. 2018a; Mönig et al. 2020). Beim Magenfrühkarzinom (UICC-Stadium IA) ist laut der japanischen und koreanischen Magenkarzinomleitlinie prinzipiell auch eine D1+-Lymphadenektomie ausreichend (s. Abschn. 5.2). Gemäß der deutschen Magenkarzinomleitlinie sollte in situ ein proximaler Sicherheitsabstand am Magen von 5 cm (intestinaler Typ) bzw. 8 cm (diffuser Typ) angestrebt werden (Mönig et al. 2020).
Die Angaben zu den Sicherheitsabständen beruhen auf den Arbeiten von Hermanek et al. aus den 1980er- und 1990er-Jahren (Hornig et al. 1987; Hermanek 1995). Aktuell werden in der internationalen Literatur zunehmend auch kürzere Sicherheitsabstände diskutiert. Beispielsweise ergab eine retrospektive Analyse von 1888 magenresezierten Patienten aus Südkorea, dass unterschiedliche orale Resektionsabstände keinen Einfluss auf das Gesamtüberleben haben (Kim et al. 2014). Eine weitere Studie mit 1484 Patienten konnte zeigten, dass in pT2- bis T4-Tumoren ein proximaler Sicherheitsabstand von ≥ 3 cm mit einem negativen intraoperativen Schnellschnitt eine hohe onkologische Sicherheit bietet (Berlth et al. 2020).
Dementsprechend wird das lokale Resektionsausmaß am Magen entscheidend von der Lokalisation des Magenkarzinoms bestimmt. Distale Karzinome und intestinale Karzinome können häufiger mittels distaler Magenresektion reseziert werden. Ist eine subtotale Resektion nicht möglich, erfolgt eine totale Gastrektomie, welche bei Magenkarzinomen im Bereich der Kardia noch transhiatal erweitert werden muss. Limitierte Resektionsverfahren wie z. B. die proximale Gastrektomie oder die pyloruserhaltende Gastrektomie, die im UICC-Stadium IA (cT1N0) im oberen oder mittleren Drittel des Magens in Betracht gezogen werden können, sind im Abschn. 5 näher beschrieben.
Die distale Magenresektion weist bei Einhaltung des nötigen Sicherheitsabstandes im Vergleich zur totalen Gastrektomie keine Unterschiede bezüglich der Prognose sowie Morbidität und Mortalität auf. Sie ist aber mit einer besseren postoperativen Lebensqualität vergesellschaftet und sollte, wenn möglich, der Gastrektomie vorgezogen werden (Tab. 78 und 9) (Gouzi et al. 1989; Bozzetti et al. 1999). Bei Infiltration von Nachbarstrukturen durch das Magenkarzinom sollten diese en bloc mitreseziert werden. Intraoperativ sollten bereits am Beginn der Operation die kritischen Resektionsränder evaluiert werden, um das entsprechende Resektionsausmaß festzulegen. Zudem sollte eine intraoperative Schnellschnittuntersuchung der Absetzungsränder durchgeführt werden (Berlth et al. 2020). Bei Vorliegen einer R1- oder R2-Situation sollte die Möglichkeit einer Nachresektion geprüft und ggf. durchgeführt werden.
Tab. 7
Ausgewählte Studien zum Vergleich der 5-Jahres-Überlebensrate nach subtotaler Magenresektion versus Gastrektomie
Referenz
Typ der Studie
Patientenanzahl
5-Jahres-Überlebensrate a (%)
Bozzetti et al. 1999
RCT
618
65,3 vs. 62,4
> 0,05
de Manzoni et al. 2003
RCT
1147
36 vs. 22
0,011
Jang et al. 2009
Retrospektiv
402
67,8 vs. 58,4
0,037
Mocan et al. 2013
Retrospektiv
180
58 vs. 37
0,04
Lin et al. 2016
Retrospektiv
1662
50,8 vs. 45,5
< 0,001
Qi et al. 2016
5447
55,9 vs. 49,6
0,006
Liu et al. 2017b
Metaanalyse
1262
67,6 vs. 44,3
< 0,001
Li et al. 2018
Metaanalyse
3554
SM > G
0,009
aVergleich jeweils in der Reihenfolge subtotale Magenresektion (SM) versus Gastrektomie (G)
RCT randomisiert-kontrollierte Studie
Tab. 8
Ausgewählte Studien zum Vergleich der Morbidität und Mortalität bei subtotaler Magenresektion versus Gastrektomie a
Referenz
Patientenanzahl
Zugangsweg
Morbidität (%)
Mortalität (%)
Bozzetti et al. 1997
320 vs. 304
Offen
9 vs. 13
1 vs. 2
Gockel et al. 2005
80 vs. 240
Offen
11,3 vs. 18,3
p = 0,275
1,4 vs. 4,6
p = 0,327
Mocan et al. 2013
91 vs. 89
Offen
 
1,1 vs. 5,0
p = 0,02
Kim et al. 2015
569 vs. 94
Laparoskopisch
8,1 vs. 18,1
p = 0,002
0,8 vs. 0,0
p = 1,000
Lin et al. 2016
646 vs. 976
Laparoskopisch
14,6 vs. 15,1
p = 0,777
0,3 vs. 0,4
p = 0,745
a Vergleich jeweils in der Reihenfolge subtotale Magenresektion versus Gastrektomie
Tab. 9
Ausgewählte Studien zum Vergleich der Lebensqualität nach subtotaler Magenresektion versus Gastrektomie
Referenz
Lebensqualität
Jentschura et al. 1997
Bessere Lebensqualität nach subtotaler Magenresektion
Davies et al. 1998
Bessere Lebensqualität nach subtotaler Magenresektion
Geringere Mortalität und besseres Langzeitüberleben nach subtotaler Magenresektion
Huang et al. 2007
Bessere Lebensqualität nach subtotaler Magenresektion
Park et al. 2014
In den ersten 3 postoperativen Jahren bessere Lebensqualität nach subtotaler Magenresektion
Im Langzeitverlauf kein signifikanter Unterschied bezüglich der Lebensqualität nach subtotaler Magenresektion versus nach Gastrektomie
Lee et al. 2016
5-Jahres-Überlebende zeigten nach erfolgter Gastrektomie eine signifikant schlechtere Lebensqualität im Vergleich zu den Patienten nach subtotaler Magenresektion
Das Ausmaß der Lymphadenektomie beim Magenkarzinom wurde in zahlreichen Studien evaluiert (Abb. 1). Hierbei hat sich die D2-Lymophadenektomie als Standardverfahren beim Magenkarzinom etabliert. Mehrere Analysen konnten zeigen, dass die D2-Lymphadenektomie im Vergleich zur D1-Lymphadenektomie einen Prognosevorteil sowie eine niedrigere Rezidivrate bei gleicher Morbidität und Mortalität aufweist. Noch radikalere Lymphadenektomien (D2+, D3, mit standardmäßiger Splenektomie und Pankreaslinksresektionen) zeigten hingegen keinen wesentlichen Prognosegewinn und waren im Gegenteil mit einer relevanten Morbiditätserhöhung vergesellschaftet (Cuschieri et al. 1999; Bonenkamp et al. 1999; Hartgrink et al. 2004; Hartgrink und van de Velde 2005; Songun et al. 2010; McCulloch et al. 2012). Die D2-Lymphadenektomie sollte gemäß der deutschen Leitlinie mindestens 25 Lymphknoten enthalten. Für die Klassifikation einer pN0-Situation ist die histopathologische Untersuchung von mindestens 16 Lymphknoten notwendig (Mönig et al. 2020).
Zur Rekonstruktion nach distaler Magenresektion oder Gastrektomie stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung, von denen die Rekonstruktion nach Roux Y am häufigsten verwendet wird. Hierbei zeigen Studien zur Bildung eines Pouches hervorragende Ergebnisse bezüglich einer schnelleren postoperativen Gewichtszunahme und einer besseren Lebensqualität (s. Abschn. 4). Die Rekonstruktionsart sollte jedoch individuell von der Präferenz und der Erfahrung des Operateurs abhängig gemacht werden (Mönig et al. 2020).
Auch in der onkologischen Magenchirurgie konnten Studien ähnlich wie bei anderen großen viszeralchirurgischen Eingriffen ein Volume-Outcome-Effekt nachweisen. Somit wird in der deutschen Leitlinie eine Therapie in Kliniken mit hoher Fallzahl und damit verbundener niedrigerer Letalität empfohlen (Nimptsch et al. 2018; Mönig et al. 2020) (Abb. 1).

Radio(chemo)therapie

Die Radiochemotherapie spielt in der Therapie des Magenkarzinoms eine untergeordnete Rolle. Sie kommt in der Regel nur in neoadjuvanter Intention bei T3- oder T4-Karzinomen am gastroösophagealen Übergang, in adjuvanter Intention beim Magenkarzinom bei R1-Resektionen oder Resektionen mit limitierter Lymphadenektomie (< D2) sowie bei funktionell inoperablen Patienten mit Magenkarzinom zum Einsatz. Eine präoperative Radiochemotherapie soll gemäß der deutschen Leitlinie explizit aufgrund einer unzureichenden Datenlage beim Magenkarzinom außerhalb von Studien nicht durchgeführt werden (Mönig et al. 2020). Für eine adjuvante Radiochemotherapie besteht aufgrund der aktuellen Datenlage ebenso keine Indikation. Dies wurde durch die 2018 veröffentlichte randomisiert kontrollierte CRITICS-Studie belegt, welche keinen Überlebensvorteil der adjuvanten Radiochemotherapie gegenüber einer alleinigen adjuvanten Chemotherapie zeigen konnte (Cats et al. 2018). Für einzelne Subgruppen wie R1-resezierte Patienten und Patienten, bei denen lediglich eine limitierte Lymphadenektomie durchgeführt wurde, konnte allerdings in retrospektiven Studien ein Überlebensvorteil nachgewiesen werden, weshalb für diese Untergruppen eine Radiochemotherapie nach interdisziplinärer Tumorboardentscheidung durchgeführt werden kann (Dikken et al. 2010; Stiekema et al. 2014; Mönig et al. 2020). Eine alleinige Radiotherapie ist einer Radiochemotherapie hinsichtlich lokaler Tumorkontrolle und Gesamtüberleben unterlegen und kommt daher lediglich in Ausnahmefällen zum Einsatz (z. B. bei symptomatischen Knochenmetastasen) (Wong und Malthaner 2010).

Chemotherapie

Mit Ausnahme des Stadiums IA (cT1 N0) stellt die Chemotherapie für das Magenkarzinom einen essenziellen Baustein im Rahmen der Therapie dar. Sie kommt entweder bei lokalisierten Magenkarzinomen (≥ T2 N0 M0 und jedes T N+ M0) perioperativ oder bei metastasierten Magenkarzinomen als alleinige Therapie zum Einsatz.
Die wissenschaftliche Grundlage der perioperativen Chemotherapie bilden mehrere randomisiert kontrollierte Studien, welche beim lokalisierten Magenkarzinom (≥ T2 N0 M0 und jedes T N+ M0) durch den Einsatz einer perioperativen Chemotherapie eine signifikante Verbesserung des Gesamtüberlebens nachweisen konnten (MAGIC-Studie, FNLCC ACCORD07-FFCD 9703 Studie, FLOT4-Studie) (Cunningham et al. 2006; Boige et al. 2007; Ychou et al. 2011; Al-Batran et al. 2016). Die FLOT-4-Studie konnte zudem eine Überlegenheit des FLOT-Schemas – F: 5-Fluorouracil, L: Folinsäure (Leucovorin), O: Oxaliplatin, T: Docetaxel (Taxan) – gegenüber dem ECF-Schema – E: Epirubincin, C: Cisplatin, F: 5-Fluorouracil – zeigen, weshalb das FLOT-Schema der aktuelle Standard in der perioperativen Therapie von Magenkarzinompatienten darstellt, bei denen keine entsprechenden Kontraindikationen vorliegen (Al-Batran et al. 2016; Mönig et al. 2020).
Ebenso besteht für die Durchführung einer palliativen Chemotherapie beim metastasierten Magenkarzinom eine breite und fundierte Datenbasis, welche im Vergleich zur Durchführung einer alleinigen supportiven Therapie („best supportive care“, BSC) eine signifikante Verlängerung der Überlebenszeit, eine signifikant bessere Lebensqualität sowie eine bessere Symptomkontrolle belegt (Glimelius et al. 1997; Wagner et al. 2017).

Stadiengerechte Therapie

Die Therapie des Adenokarzinoms des Magens erfolgt stadienadaptiert auf Grundlage der diagnostischen Befunde. Abb. 2 zeigt die Therapie der Wahl für die primäre Therapie des Adenokarzinoms des Magens. Die Therapieempfehlung sollte stets durch ein interdisziplinäres Tumorboard erfolgen.

Magenfrühkarzinom (cT1 N0 M0)

Magenfrühkarzinome stellen auf die Mukosa (T1a) und Submukosa (T1b) beschränkte Karzinome dar. Die Therapie der Wahl bei Magenfrühkarzinomen ist die alleinige R0-Resektion.
Die Art der Resektion (endoskopisch vs. chirurgisch) hängt dabei entscheidend vom Risiko für das Vorliegen von Lymphknotenmetastasen ab. Hierzu wurden ursprünglich bestimmte „klassische Leitlinienkriterien“ definiert, welche mit einer sehr geringen Wahrscheinlichkeit einer Lymphknotenmetastasierung vergesellschaftet sind (Tab. 5). Magenfrühkarzinome, die alle 4 „klassischen“ Kriterien (≤ 2 cm Durchmesser, nichtulzeriert, Mukosakarzinom, intestinaler Typ bzw. histologischer Differenzierungsgrad gut oder mäßig (G1/G2)) erfüllen, sollen daher endoskopisch en bloc reseziert werden (Tab. 6) (Mönig et al. 2020).
Studien konnten allerdings zeigen, dass das Risiko für eine Lymphknotenmetastasierung bei bestimmten Erweiterungen der „klassischen Leitlinienkriterien“ ebenso vernachlässigbar gering war und damit die „klassischen Leitlinienkriterien“ für eine endoskopische Resektion zu streng gefasst waren (Gotoda et al. 2000; Gotoda und Jung 2013). Aus diesen Erkenntnissen wurden sog. „erweiterte Kriterien“ definiert (Tab. 5), bei denen ebenso eine endoskopische Resektion mittels ESD durchgeführt werden kann (Mönig et al. 2020). Dies wurde durch mehrere Studien bei Patienten mit Magenfrühkarzinomen, welche die „Leitlinienkriterien“ bzw. die „erweiterten Kriterien“ erfüllten und mittels ESD behandelt wurden, bestätigt, da kein Unterschied hinsichtlich des Überlebens zwischen den beiden Gruppen festgestellt werden konnte. Die En-bloc-- und R0-Resektionsraten waren jedoch in der „Leitliniengruppe“ signifikant höher (Yamaguchi et al. 2009; Hitomi et al. 2009; Isomoto et al. 2009; Park et al. 2013; Probst et al. 2017).
Aus diesen Gründen sind die „erweiterten Kriterien“ in Japan bereits komplett akzeptiert und wurden auch in der aktuellen deutschen Leitlinie zum Magenkarzinom aus dem Jahre 2019 aufgenommen (Japanese Gastric Cancer Association 2011; Ono et al. 2016; Mönig et al. 2020). Bei Vorliegen von maximal einem erweiterten Kriterium kann demnach eine endoskopische Resektion mittels ESD durchgeführt werden (Tab. 6) (Mönig et al. 2020).
Neuere Studiendaten aus Südkorea zeigen allerdings, dass das Risiko für Lymphknotenmetastasen bei undifferenzierten bzw. gemischtzelligen mukosalen Karzinomen bei ca. 3–5 % und damit in einem höheren Bereich als bisher vermutet liegen dürfte (Ono et al. 2016; Pyo et al. 2016). Damit ist das „erweiterte Kriterium“ durchaus umstritten und es sollte bei Vorliegen von undifferenzierten und gemischtzelligen Magenkarzinomen eine chirurgische Resektion erwogen werden (Mönig et al. 2020).
Nach erfolgreicher endoskopischer R0-Resektion soll eine regelmäßige endoskopische Kontrolle beginnend nach 3–6 Monaten erfolgen. Im Anschluss kann das Intervall auf jährlich erweitert werden. Bei Vorliegen von „erweiterten Kriterien“ sollte die Nachsorge zusätzlich zur Endoskopie bildgebende Verfahren (CT von Thorax/Abdomen/Becken) enthalten (Mönig et al. 2020).
Bei Nachweis einer R1-Situation nach erfolgter endoskopischer Resektion und Vorliegen eines rein mukosalen Befalls (rT1a N0 M0) kann der Resttumor erneut endoskopisch reseziert werden. Ebenso können Lokalrezidive nach endoskopischer Resektion und Vorliegen eines rein mukosalen Befalls (rT1a N0 M0) erneut endoskopisch therapiert werden (Mönig et al. 2020).
Alle weiteren Magenfrühkarzinome, welche nicht alle „klassischen“ oder mehr als ein „erweitertes Kriterium“ erfüllen, sollten primär chirurgisch reseziert werden. Das gleiche gilt für Magenfrühkarzinome innerhalb der endoskopischen Kriterien, welche nach der zweiten endoskopischen Resektion noch nicht im Gesunden abgetragen wurden (Mönig et al. 2020). Zahlreiche Studien und Metaanalysen konnten zeigen, dass Magenfrühkarzinome laparoskopisch mittels distaler Magenresektion oder Gastrektomie technisch sicher reseziert werden können (s. Abschn. 5) und das laparoskopische Vorgehen bezüglich der onkologischen Ergebnisse dem offenen Vorgehen gleichwertig ist (Kitano et al. 2002; Hayashi et al. 2005; Kim et al. 2008; Sakuramoto et al. 2013; Takiguchi et al. 2013; Choi et al. 2013).

Fortgeschrittenes Magenkarzinom (≥ cT2 oder cN+)

Bei nodal-positiven oder cT2- bis T4-Magenkarzinomen stellt eine perioperative Chemotherapie mit dazwischenliegender onkologischer Resektion den Standard dar (Abb. 3). Da Patienten mit einem T2 N0-Magenkarzinom in den bereits erwähnten Studien (MAGIC-Studie, FNLCC ACCORD07-FFCD 9703 Studie, FLOT4-Studie), welche für den Einsatz einer perioperativen Chemotherapie einen Überlebensvorteil nachweisen konnten, lediglich eine kleine Subgruppe darstellten, wurde die Empfehlung zur perioperativen Chemotherapie bei diesen Patienten in der aktuellen deutschen S3-Leitlinie zum Magenkarzinom nur als „Kann-Empfehlung“ formuliert (Cunningham et al. 2006; Boige et al. 2007; Ychou et al. 2011; Al-Batran et al. 2016; Mönig et al. 2020).
Bei Tumoren im Bereich des gastroösophagealen Übergangs kann alternativ zur neoadjuvanten Chemotherapie eine neoadjuvante Radiochemotherapie durchgeführt werden (Mönig et al. 2020). Die Wertigkeit der neoadjuvanten Radiochemotherapie im Vergleich zur neoadjuvanten Chemotherapie wird aktuell in der zurzeit rekrutierenden ESOPEC-Studie untersucht. Eine aktuelle Auswertung des OGAA (OesophagoGastric Anastomosis Audit) zeigt zumindest, dass eine neoadjuvante Radiochemotherapie nach dem CROSS-Schema im Vergleich zu einer neoadjuvanten FLOT-Chemotherapie mit einer höheren 90-Tage-Mortalität und einer höheren Rate an kardiopulmonalen Komplikationen assoziiert ist (Kamarajah und Griffiths 2022).
Die chirurgische Resektion kann bei Magenkarzinomen ebenso wie bei Magenfrühkarzinomen sicher offen oder minimalinvasiv erfolgen (s. Abschn. 5). Wenngleich die deutsche Leitlinie 2019 zu diesem Thema noch schlussfolgert, dass zum aktuellen Zeitpunkt eine abschließende Bewertung nicht möglich ist, so zeigen bisherige Studien keinen Unterschied bezüglich Sicherheit und onkologischem Outcome zwischen dem offenen und dem minimalinvasivem Vorgehen (Shinohara et al. 2013; Zou 2014; Park et al. 2018; Mönig et al. 2020). Zunehmend mehr und hochwertige randomisierte Studien belegen die Gleichwertigkeit des laparoskopischen Vorgehens – auch mit Daten aus dem onkologischem Langzeitverlauf (Hyung et al. 2020) (s. Abschn. 5).

Metastasiertes Magenkarzinom (cM1)

Bei Vorliegen eines metastasierten Magenkarzinoms muss zwischen einer Oligometastasierung sowie einer fortgeschrittenen Metastasierung und damit einer eindeutig palliativen Situation unterschieden werden. Zwar stellt zum aktuellen Zeitpunkt die systemische Chemotherapie sowohl für die oligometastasierte Situation als auch für die fortgeschrittene Metastasierung den aktuellen Standard dar, allerdings bestehen Hinweise darauf, dass Patienten mit Oligometastasierung von einer multimodalen Therapie profitieren könnten, weshalb die Therapieoptionen beim oligometastasierten Magenkarzinom aktuell auf dem Prüfstand stehen (s. Abschn. 9).
In der palliativen Situation besteht hingegen Einigkeit, dass die Durchführung einer alleinigen systemischen Chemotherapie zum frühestmöglichen Zeitpunkt nach Diagnosestellung den Standard darstellt. Eine systemische Chemotherapie setzt allerdings voraus, dass sich die Patienten in einem ausreichenden Allgemeinzustand befinden (ECOG ≤ 2). Alternativ zur systemischen Chemotherapie bzw. bei unzureichendem Allgemeinzustand (ECOG > 2) kann lediglich eine supportive Therapie („best supportive care“, BSC) durchgeführt werden. Allerdings ist in zahlreichen Studien für die systemische Therapie im Vergleich zur BSC eine signifikante Verlängerung der Überlebenszeit, eine signifikant bessere Lebensqualität sowie eine bessere Symptomkontrolle belegt (Glimelius et al. 1997; Wagner et al. 2017). Vor Beginn einer palliativen Chemotherapie sollte der HER-2-Status bestimmt werden, da bei positivem HER-2-Status die Ergänzung der Chemotherapie um den HER-2-Antikörper Trastuzumab einen prognostischen Vorteil bringen kann (ToGA-Studie, Bang et al. 2010). Als Erstlinientherapie einer palliativen Chemotherapie sollten laut deutscher Leitlinie eine platin-/fluoropyrimidinhaltige Kombinationstherapie oder abhängig von Alter, Allgemeinzustand und Komorbiditäten eine docetaxelhaltige Dreifachkombination (z. B. Platinderivat + Fluoropyrimidin + Docetaxel) durchgeführt werden (Abb. 4). Bei Vorliegen von Kontraindikationen gegen Platinderivate kann alternativ eine Kombinationstherapie aus Irinotecan und Fluoropyrimidin eingesetzt werden (Mönig et al. 2020). Kommt es während der Chemotherapie oder innerhalb der ersten 3 Monate nach Erstlinientherapie zu einem Progress der Erkrankung, sollte die Chemotherapie auf eine Zweitlinientherapie umgestellt werden. Das Zweitlinienschema hängt dabei von der jeweiligen Vortherapie ab. Bei einem Progress der Erkrankung 3–6 Monate nach Beendigung der Erstlinientherapie kann auch die Erstlinientherapie nochmals reinduziert werden (Abb. 4).
In der palliativen Situation sollte eine chirurgische Resektion des Primärtumors unterbleiben, da diese in der metastasierten nichtkurablen Situation keinen Überlebensvorteil bietet. Eine limitierte Tumorresektion kann jedoch bei endoskopisch und angiografisch nichtstillbarer Tumorblutung und bei symptomatischen Tumoren indiziert sein (Mönig et al. 2020).

Sonstige Situationen

Postoperative R1-Situation in der endgültigen Histologie
Bei Vorliegen einer postoperativen R1-Situation in der endgültigen Histologie sollte primär eine chirurgische Nachresektion evaluiert werden, wenngleich diese oftmals technisch anspruchsvoll sein kann. Es profitieren nur Patienten mit frühen Tumorstadien und ≤ 3 positiven Lymphknoten, bei denen weiter eine Kuration angestrebt wird. Alternativ kann in der genannten R1-Situation ebenso wie einer R2-Situation eine postoperative Radiochemotherapie durchgeführt werden (Mönig et al. 2020).
Lokalrezidiv
Patienten mit einem isolierten Lokalrezidiv profitieren von einer erneuten Resektion, wenn diese technisch möglich ist (Mönig et al. 2020). Häufig liegt allerdings eine metastasierte Situation vor.
Inoperabilität des Patienten
Bei funktioneller Inoperabilität eines Patienten mit lokalisiertem Magenkarzinom (M0) kann eine definitive Radiochemotherapie angeboten werden (Liu et al. 2017a; Mönig et al. 2020).

Indikation und Technik subtotaler Resektionsverfahren

Indikation und Evidenz

Das Resektionsausmaß in der Behandlung des Magenkarzinoms hängt entscheidend von der TNM-Kategorie, der anatomischen Lokalisation des Tumors sowie auch dem Wachstumstyp nach Lauren ab. Je weiter distal das Karzinom gelegen ist, umso wahrscheinlicher kann ein Teil des Magens erhalten werden. Gleiches gilt für Magenkarzinome vom intestinalen Typ, da hier ein geringerer Sicherheitsabstand eingehalten werden muss. Abb. 5 zeigt einen Algorithmus zur Wahl des Resektions- und Lymphadenektomieausmaßes sowie des Zugangswegs beim resektablen Magenkarzinom.
Die onkologische Sicherheit der subtotalen Magenresektion wurde in zahlreichen Studien untersucht (Tab. 7). Erste randomisiert kontrollierte Studien zum Vergleich der subtotalen und totalen Gastrektomie wurden bereits vor etwa 30 Jahren von einer französischen sowie einer italienischen Arbeitsgruppe durchgeführt. Die französische Magenkarzinomstudie von Gouzi et al. konnte belegen, dass sich die 5-Jahres-Überlebensrate zwischen subtotaler und totaler Gastrektomie bei distalen Magenkarzinomen nicht signifikant unterscheidet. Das Überleben war in dieser Auswertung insbesondere vom Ausmaß des Lymphknotenbefalls und der lokalen Tumorausbreitung, jedoch nicht vom Operationsausmaß abhängig (Gouzi et al. 1989). Dieses Ergebnis wurde von der italienischen Magenkarzinomstudie von Bozzetti et al. bestätigt. Auch hier zeigte sich eine vergleichbare 5-Jahres-Überlebensrate in beiden Gruppen – subtotale Magenresektion (5-JÜR 65,3 %) versus Gastrektomie (5-JÜR 62,4 %) (Bozzetti et al. 1999). Aktuelle Metaanalysen zahlreicher vergleichender Studien deuten sogar auf einen Überlebensvorteil im Rahmen der subtotalen Magenresektion hin (Tab. 7) (Qi et al. 2016; Liu et al. 2017b; Li et al. 2019). Allerdings muss hier ein Selektionsbias beachtet werden, da die subtotale Magenresektion häufiger bei lokal begrenzten Befunden zum Einsatz gekommen ist und bei lokal fortgeschrittenen Befunden häufiger eine Gastrektomie durchgeführt wurde. Zudem haben einige Studien eine geringere perioperative Morbidität und Mortalität nach subtotaler Resektion nachgewiesen. Tab. 8 zeigt einen Überblick zum Vergleich von Morbidität und Mortalität zwischen subtotaler und totaler Gastrektomie.
Zusätzlich zur onkologischen Gleichwertigkeit ist die subtotale Magenresektion mit einer kürzeren Krankenhausverweildauer und einer höheren postoperativen Lebensqualität assoziiert. Die Metaanalyse von Liu et al. konnte darüber hinaus noch eine kürzere Operationsdauer und einen geringeren intraoperativen Blutverlust für die subtotale Magenresektion nachweisen (Liu et al. 2017b).
Die Daten zur Lebensqualität zeigen, dass nach totaler Gastrektomie Übelkeit und Erbrechen, Dysphagie sowie Refluxbeschwerden häufiger vorkommen als nach subtotaler Resektion (Tab. 9). Zudem ist der übliche postoperative Gewichtsverlust nach einer subtotalen Magenresektion signifikant geringer ausgeprägt (Jentschura et al. 1997). Nomura et al. konnten zeigen, dass die funktionellen Ergebnisse nach Magenresektion entscheidend vom Restvolumen des Magens und nicht von der Rekonstruktionsart abhängen. Daraus lässt sich ableiten, dass die subtotale Magenresektion – sofern onkologisch vertretbar und technisch machbar – favorisiert werden sollte (Nomura et al. 2019).
Die Lymphadenektomie sollte bei Durchführung einer subtotalen Magenresektion genauso radikal wie bei der Gastrektomie sein und daher bei cN+ oder ≥cT2-Tumoren eine D2-Lymphadenektomie beinhalten. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass die Lymphknotenstationen 2, 4sa und 11d im Vergleich zur D2-Lymphadenektomie bei der totalen Gastrektomie ausgenommen sind.

Technik

Im Folgenden wird unsere Technik der subtotalen Magenresektion mit En-bloc-D2-Lymphadenektomie dargestellt, wobei die Reihenfolge der Operationsschritte je nach intraoperativem Befund variiert werden kann.
1.
Die Operation beginnt üblicherweise mit einer medianen Oberbauchlaparotomie. Anschließend erfolgt zunächst die Exploration des Abdomens zum Ausschluss einer Metastasierung (insbesondere Lebermetastasen und Peritonealkarzinose). Bei Frauen sollten zudem immer Abtropfmetastastasen im Ovar (Krukenberg-Tumor) ausgeschlossen werden. Gegebenenfalls kann es sinnvoll sein, dass Ligamentum triangulare sinistrum zur Mobilisierung des linken Leberlappens zu lösen, um eine bessere Exposition des proximalen Magens und der Kardia zu gewährleisten.
 
2.
Es wird die Bursa omentalis mit der Diathermie eröffnet, indem das Omentum majus vom Mesocolon transversum gelöst wird. In der Bursa omentalis werden Verklebungen des Magens zum Pankreasoberrand gelöst. Bei sehr distalen Magenkarzinomen kann gegebenenfalls zur optimalen Blutversorgung des verbleibenden Restmagens die A. und V. gastroepiploica sinistra erhalten werden. Ist dies nicht möglich, so werden die A. und V. gastroepiploica sinistra ligiert und durchtrennt und die Lymphknotenstationen 4sb disseziert.
 
3.
Bei der weiteren Mobilisation des Omentum majus vom Mescolon transversum nach rechts werden die Abgänge der A. und V. gastroepiploica dextra dargestellt und abgangsnah ligiert und durchtrennt. Hierbei wird das Duodenum von kaudal freipräpariert und eine infrapylorische Lymphadenektomie (Station 6) durchgeführt, wobei aufgrund der engen anatomischen Lagebeziehung zum Pankreas eine Verletzung desgleichen zu vermeiden ist (Cave: Blutungen und Pankreasfistel).
 
4.
Anschließend erfolgt die Präparation des Omentum minus vom Ligamentum hepatoduodenale bis zur Kardia. Das Gewebe wird dabei lebernah durchtrennt, um eine vollständige Resektion zu erzielen. Eine akzessorische oder aberrante linke Leberarterie sollte erhalten bleiben, damit die Leberperfusion nicht kompromittiert wird. Es erfolgt nun die Lymphadenektomie des linksseitigen Ligamentum hepatoduodenale (Lymphknotenstation 12a), wobei die A. hepatica propria bis zur Aufzweigung in die A. hepatica sinistra und dextra sowie die Pfortader dargestellt werden. Die A. gastrica dextra wird an ihrem Abgang aus der A. hepatica propria dargestellt, ligiert und durchtrennt, wobei die Lymphknotenstation 5 disseziert wird.
 
5.
Nachdem der dorsale Bulbus duodeni mobilisiert ist, erfolgt die Durchtrennung des Duodenums mittels Linearstapler ca. 1–2 cm distal vom Pylorus. Bei 2-reihiger Klammernaht wird die Klammernahtreihe übernäht (resorbierbarer, monofiler Faden der Stärke 5-0). Nun kann der Magen nach links und kranial luxiert werden, wodurch sich die Übersicht für die Lymphadenektomie am Truncus coeliacus verbessert.
 
6.
Es folgt die Fortführung der Lymphknotendissektion entlang der A. hepatica communis in Richtung Truncus coeliacus fortgeführt (Lymphknotenstation 8), im Bereich des Truncus coeliacus (Lymphknotenstation 9) sowie suprapankreatisch entlang der A. splenica (Lymphknotenstation 11p und 11d). Die V. gastrica sinistra wird an der Einmündung in die Pfortader oder in die V. lienalis abgesetzt. Schließlich wird die A. gastrica sinistra zentral dargestellt und nach Durchstichligatur durchtrennt, womit die Lymphadenektomie der Station 7 erfolgt ist.
 
7.
Die Präparation schließt die komplette Dissektion der kleinen Magenkurvatur – inklusive der parakardialen Lymphknoten rechts (Lymphknotenstation 1) – ein. Dorsal erfolgt hierbei die Präparation direkt auf dem rechten Zwerchfellschenkel.
 
8.
Nach kompletter Dissektion der kleinen Magenkurvatur wird die Resektionsgrenze am Magen festgelegt und angezeichnet. Laut der deutschen Magenkarzinomleitlinie sollte in situ ein proximaler Sicherheitsabstand am Magen von 5 cm (intestinaler Typ) bzw. 8 cm (diffuser Typ) angestrebt werden. Aktuell werden in der internationalen Literatur zunehmend auch kürzere Sicherheitsabstände diskutiert (s. Abschn. 5.2). Sodann kann der Magen proximal entlang der festgelegten Resektionsgrenze mittels Linearstapler (Klammerhöhe 2,5–3,5 mm) durchtrennt werden, sodass im Bereich der großen Kurvatur Teile des Magens erhalten werden können. Hierzu sind meist mehrere Magazine notwendig.
 
9.
Standardmäßig erfolgt die Rekonstruktion nach Roux Y, ggf. bei ausreichendem Restmagen eine Billroth-I-Rekonstruktion. Die Billroth-II-Rekonstruktion wird heutzutage aufgrund der bekannten Nachteile wie beispielsweise einem galligen Reflux deutlich seltener durchgeführt. Es erfolgt zunächst die Darstellung der Mesenterialgefäße unter Diaphanoskopie 20–30 cm aboral der Flexura duodenojejunalis. Das Mesenterium wird entsprechend der angestrebten asymmetrischen, aboralen Gefäßstielung durchtrennt, um eine ausreichende Länge der Roux-Y-Schlinge zu erreichen. Da bei dieser Rekonstruktion eine ausreichende Distanz zwischen Magenrest und dem einmündenden biliopankreatischen Schenkel eingehalten werden soll, sollte der alimentäre Schenkel mindestens 40–50 cm lang sein. Nach oralseitiger Durchtrennung des Jejunums wird die alimentäre Schlinge retrokolisch in den Oberbauch verlagert. Hierzu erfolgt die Schaffung einer Öffnung im Mesokolon linksseitig der mittleren kolischen Gefäße. Sodann wird die Klammernahtreihe am Magen im Bereich der großen Kurvatur teilweise eröffnet und eine einreihige End-zu-End-Gastrojejunostomie angelegt (resorbierbarer, monofiler Faden der Stärke 3-0 oder 4-0). Zuletzt wird eine End-zu-Seit-Jejunojejunostomie in einreihiger, fortlaufender Nahttechnik (resorbierbarer, monofiler Faden der Stärke 3-0 oder 4-0) durchgeführt.
 
10.
Vor Beendigung der Operation werden die Mesenteriallücken mittels fortlaufender Naht verschlossen. Es wird eine Drainage kranial des Duodenalstumpfes und dorsal des Ligamentum hepatoduodenale zur Gastrojejunostomie geführt. Zuletzt folgt ein schichtenweiser Verschluss des Abdomens.
 

Indikation und Technik der totalen Gastrektomie

Indikation und Evidenz

In der onkologischen Magenchirurgie hängt die Indikation zur totalen Gastektomie von der Tumorlokalisation, der TNM-Kategorie und dem histologischen Typ (Tab. 3) ab (Mönig et al. 2020). Unabhängig davon ist die totale Gastrektomie immer bei hereditären Magenkarzinomen und multifokalen Tumoren notwendig. Sollte aufgrund einer Pankreasinfiltration eine distale Pankreasresektion mit Splenektomie erfolgen, führt dies unabhängig von Tumorlokalisation ebenfalls immer zu einer totalen Gastrektomie. Abb. 5 im Abschn. 2.1 zeigt einen Algorithmus zur Wahl des Resektions- und Lymphadenektomieausmaßes sowie des Zugangswegs beim resektablen Magenkarzinom.

Magenfrühkarzinom (cT1N0)

Sofern eine endoskopische Resektion nicht indiziert bzw. nicht möglich ist (Tab. 6), muss eine totale Gastrektomie nur für cT1 N0-Tumoren des oberen Magendrittels erfolgen. Hierbei ist laut der japanischen Leitlinie auch eine D1+-Lymphadenektomie ausreichend. Für einen größtmöglichen Organerhalt kann in dieser Situation auch eine proximale Gastrektomie in Betracht gezogen werden (s. Abschn. 5.2), wenn mehr als die Hälfte des Magens erhalten werden kann (Japanese Gastric Cancer Association 2021).

Fortgeschrittenes Magenkarzinom (cN+ oder ≥ cT2, M0)

Laut der deutschen Magenkarzinomleitlinie ist das Standardoperationsverfahren für nodal-positive oder cT2- bis 4-Tumoren die offene totale Gastrektomie, wenn der Tumoroberrand in situ nicht über 5 cm (intestinaler Typ) bzw. 8 cm (diffuser Typ) vom möglichen Magenrest entfernt ist. Daraus lässt sich ableiten, dass eine totale Gastrektomie bei Tumoren des proximalen Magendrittels immer erfolgen muss, während bei Tumoren des aboralen Anteils des mittleren Magendrittels – in Abhängigkeit vom proximalen Sicherheitsabstand – eventuell auch ein Magenrest erhalten werden kann. In diesem Zusammenhang ist jedoch erwähnenswert, dass die Angaben zu den proximalen Sicherheitsabständen auf den Arbeiten von Hermanek et al. noch aus den 1980er- und 1990er-Jahren beruhen (Hornig et al. 1987; Hermanek 1995), und dass in der aktuelleren internationalen Literatur zunehmend auch kürzere Sicherheitsabstände diskutiert werden. So ergab beispielsweise eine retrospektive Analyse von 1888 magenresezierten Patienten aus Südkorea, dass unterschiedliche orale Resektionsabstände keinen Einfluss auf das Gesamtüberleben haben (Kim et al. 2014). Eine weitere Studie mit 1484 Patienten konnte zeigten, dass in pT2- bis T4-Tumoren ein proximaler Sicherheitsabstand von ≥ 3 cm mit einem negativen intraoperativen Schnellschnitt eine hohe onkologische Sicherheit bietet (Berlth et al. 2020). Unabhängig vom Resektionsausmaß (totale vs. distale Gastrektomie) erfolgt bei cN+ oder ≥ cT2-Tumoren prinzipiell eine D2-Lymphadenektomie. Letzte wird entsprechend der Tumorlokalisation und des Resektionsausmaßes jedoch modifiziert (s. Abschn. 5.2). Beispielsweise entfallen im Rahmen der D2-Lymphadenektomie der distalen Gastrektomie die Lymphknotenstationen 2, 4sa und 11d (Abb. 10).

Ausmaß der Lymphadenektomie

Im internationalen Vergleich existieren einige Unterschiede in der Definition der Kompartimente sowie der dazugehörigen Lymphknotenstationen. In der westlichen Literatur ist die D1-Lymphadenektomie als Dissektion der perigastralen Lymphknotenstationen 1–6 (Kompartiment I) definiert. Die D2-Lymphadenektomie umfasst zusätzlich die Lymphknotenstationen 7–11 (Tab. 10). In der japanischen Leitlinie gehört die Lymphknotenstation 7 mit zur D1-Lymphadenektomie und darüber hinaus die Lymphknotenstation 12a zur D2-Lymphadenektomie. Ein weiterer Unterschied ist die Definition der sog. D1+-Lymphadenektomie, welche vom Ausmaß her zwischen der D1- und der D2-Lymphadenektomie liegt (s. Abschn. 5.2). Während die deutsche S3-Leitlinie die D2-Lymphadenektomie derzeit als Standard für die chirurgische Behandlung in kurativer Intention definiert, ohne zwischen Frühkarzinom und fortgeschrittenen Tumoren zu unterscheiden, ist laut japanischer und koreanischer Leitlinie die D1+-Lymphadenektomie für Magenfrühkarzinome ausreichend. Nicht zuletzt wird die anspruchsvolle Dissektion der Lymphknotenstation 10 im Rahmen der D2-Lymphadenektomie der totalen Gastrektomie in der japanischen Leitlinie nur bei proximalen, großkurvaturseitigen Karzinomen empfohlen (Japanese Gastric Cancer Association 2021). Aufgrund fehlender Evidenz ist diese Empfehlung jedoch nur als „Kann-Option“ formuliert.
Tab. 10
Lymphknotenstationen entsprechend der Definition der Japanese Gastric Cancer Association
Lymphknotenstationen
Nr.
Definition
1
Rechte parakardiale Lymphknoten inkl. Lymphknoten am 1. Ast des aufsteigenden Schenkels der A. gastrica sinistra
2
Linke parakardiale Lymphknoten, inkl. Lymphknoten am ösophagokardialen Ast der A. phrenica inferior sinistra
3a
Kleinkurvaturseitige Lymphknoten an den Ästen der A. gastrica sinistra
3b
Kleinkurvaturseitige Lymphknoten am 2. Ast und den distalen Anteilen der A. gastrica dextra
4sa
Großkurvaturseitige Lymphknoten an den Aa. gastricae breves (perigastrisch)
4sb
Großkurvaturseitige Lymphknoten an der A. gastroepiploica sinistra (perigastrisch)
4d
Großkurvaturseitige Lymphknoten am 2. Ast und der distalen Anteile der A. gastroepiploica dextra
5
Suprapylorische Lymphknoten am 1. Ast und proximalen Anteil der A. gastrica dextra
6
Infrapylorische Lymphknoten am 1. Ast und proximalen Anteil der A. gastroepiloica dextra bis zum Konfluens von rechter V. gastroepiploica und V. pancreaticoduodenalis anterior superior
7
Lymphknoten am Stamm der A. gastrica sinistra zwischen Ursprung und Abgang des aufsteigenden Astes
8a
Anterosuperiore Lymphknoten an der A. hepatica communis
8p
Posteriore Lymphknoten an der A. hepatica communis
9
Lymphknoten am Truncus coeliacus
10
Lymphknoten am Milzhilus inkl. A. lienalis distal des Pankreasschwanzes, am Abgang der Aa. gastricae breves und an der A. gastroepiploica sinistra proximal des 1. Magenastes
11p
Lymphknoten der proximalen A. lienalis bis zur Hälfte zwischen Abgang und Ende des Pankreasschwanzes
11d
Lymphknoten der distalen A. lienalis von der Hälfte zwischen Abgang und Ende des Pankreasschwanzes bis zum Ende des Pankreasschwanzes
12a
Lymphknoten am Ligamentum hepatoduodenale an der A. hepatica propria und der kaudalen Hälfte zwischen der Hepatikusgabel und dem Pankreasoberrand
12b
Lymphknoten am Ligamentum hepatoduodenale am Gallengang, in der kaudalen Hälfte zwischen der Hepatikusgabel und dem Pankreasoberrand
12p
Lymphknoten am Ligamentum hepatoduodenale an der Pfortader, in der kaudalen Hälfte zwischen der Hepatikusgabel und dem Pankreasoberrand
13
Lymphknoten an der Hinterfläche des Pankreaskopfes kranial der Papilla Vateri
14v
Lymphknoten an der V. mesenterica superior
15
Lymphknoten an A. und V. colica media
16a1
Paraaortale Lymphknoten am Zwerchfellhiatus
16a2
Paraaortale Lymphknoten zwischen Truncus-coeliacus-Abgang und Unterrand der linken V. renalis
16b1
Paraaortale Lymphknoten zwischen dem Unterrand der linken V. renalis und dem Oberrand des Abgangs der A. mesenterica inferior
16b2
Paraaortale Lymphknoten zwischen Oberrand des Abgangs der A. mesenterica inferior und der Aortenbifurkation
17
Lymphknoten an der Vorderfläche des Pankreaskopfes unter der Pankreaskapsel
18
Lymphknoten am Unterrand des Pankreaskorpus
19
Infradiaphragmatische Lymphknoten entlang der A. subphrenica
20
Paraösophageale Lymphknoten im Hiatus diaphragmaticus
110
Paraösophageale Lymphknoten im unteren Mediastinum
111
Supradiaphragmatische Lymphknoten
112
Dorsale mediastinale Lymphknoten

Technik

Im Folgenden wird unsere Technik der totalen Gastrektomie mit En-bloc-D2-Lymphadenektomie dargestellt, wobei die Reihenfolge der Operationsschritte je nach intraoperativem Befund variiert werden kann.
1.
Als Standardzugangsweg wird eine obere mediane Laparotomie vom Processus xiphoideus bis zum Bauchnabel durchgeführt. Bei Bedarf wird der Schnitt nach kaudal in den Unterbauch erweitert. Eine Kombination aus Rahmenretraktor und Rochard-Haken hat sich zur guten Exposition bewährt. Anschließend erfolgt zunächst die Exploration des Abdomens zum Ausschluss einer Metastasierung (insbesondere Lebermetastasen und Peritonealkarzinose). Bei Frauen sollten zudem immer Abtropfmetastasen im Ovar (Krukenberg-Tumor) ausgeschlossen werden. Gegebenenfalls kann es sinnvoll sein, das Ligamentum triangulare sinistrum zur Mobilisierung des linken Leberlappens zu lösen, um eine bessere Exposition des Magens zu gewährleisten.
 
2.
Zunächst wird die Bursa omentalis mit der Diathermie eröffnet, indem das Omentum majus vom Mesocolon transversum gelöst wird. In der Bursa omentalis werden Verklebungen des Magens zum Pankreasoberrand gelöst. Im Bereich der linken Kolonflexur erfolgt die Durchtrennung des Ligamentum splenocolicum. Zudem ist auf eine explizite Schonung der Milzgefäße zu achten, um eine potenzielle Splenektomie zu vermeiden, da diese die Morbidität erhöht. Die A. und V. gastroepiploica sinistra werden zentral ligiert und durchtrennt und die Lymphknotenstationen 4sb disseziert. Nach kranial erfolgt die Dissektion der Lymphknotenstationen 4sa, indem die Brevisgefäße am Milzhilus und an der Milz unterbunden und abgesetzt werden. Ferner wird die Lymphknotenstation 2 vom linken Zwerchfellschenkel mobilisiert und zum Präparat geschlagen.
 
3.
Bei der weiteren Mobilisation des Omentum majus vom Mescolon transversum nach rechts werden die Abgänge der A. und V. gastroepiploica dextra dargestellt und abgangsnah ligiert und durchtrennt. Hierbei ist auf den variablen Verlauf einer V. colica dextra superior mit Drainage in die V. gastroomentalis zu achten, welche zuvor durchtrennt werden muss. (Cave: Bei zu starkem Zug am rechtseitigen Colon transversum während der Mobilisation kann die Vene einreisen und zu einer schweren Blutung führen). Nach Mobilisation der rechten Kolonflexur von Omentum majus wird das Duodenum von kaudal freipräpariert. Schließlich wird eine infrapylorische Lymphadenektomie (Station 6) durchgeführt, wobei aufgrund der engen anatomischen Lagebeziehung auf Verletzungen des Pankreas zu achten ist (Cave: Blutungen und Pankreasfistel).
 
4.
Sodann erfolgt die Präparation kranial des Duodenums. Es wird eine Cholezystektomie durchgeführt. Anschließend erfolgt die Präparation des Omentum minus vom Ligamentum hepatoduodenale bis zur Kardia. Das Gewebe wird dabei lebernah durchtrennt, um eine vollständige Resektion zu erzielen. Eine akzessorische oder aberrante linke Leberarterie sollte erhalten bleiben, damit die Leberperfusion nicht kompromittiert wird. Es erfolgt nun die Lymphadenektomie des linksseitigen Ligamentum hepatoduodenale (Lymphknotenstation 12a), wobei die A. hepatica propria bis zur Aufzweigung in die A. hepatica sinistra und dextra sowie die Pfortader dargestellt werden. Die A. gastrica dextra wird an ihrem Abgang aus der A. hepatica propria dargestellt, ligiert und durchtrennt und die Lymphknotenstation 5 disseziert.
 
5.
Nachdem der dorsale Bulbus duodeni vom Pankreas mobilisiert ist, erfolgt die Durchtrennung des Duodenums mittels Linearstapler ca. 1–2 cm distal vom Pylorus. Bei 2-reihiger Klammernaht wird die Klammernahtreihe übernäht (resorbierbarer, monofiler Faden der Stärke 5-0). Nun kann der Magen nach links und kranial luxiert werden, wodurch sich die Übersicht für die Lymphadenektomie am Truncus coeliacus verbessert.
 
6.
Die Lymphknotendissektion wird entlang der A. hepatica communis in Richtung Truncus coeliacus fortgeführt (Lymphknotenstation 8). Die V. gastrica sinistra wird an der Einmündung in die Pfortader oder in die V. lienalis abgesetzt. Es erfolgt die Fortführung der Lymphknotendissektion im Bereich des Truncus coeliacus (Lymphknotenstation 9). Der Abgang der A. splenica wird dargestellt. Nach links lateral erfolgt die Dissektion suprapankreatisch entlang der A. splenica (Lymphknotenstation 11p und 11d). Hierbei muss ggf. eine A. gastrica posterior ligiert und durchtrennt werden. Laut der aktuellen Leitlinie der „Japanese Gastric Cancer Association“ ist die Lymphadenektomie der Station 10 nicht mehr standardmäßig erforderlich, sondern nur bei nachgewiesener Metastasierung im Milzhilus indiziert bzw. kann bei Tumoren der großen Kurvatur – ggf. auch mit Splenektomie – erwogen werden. Schließlich wird die A. gastrica sinistra zentral dargestellt und nach Durchstichligatur durchtrennt, womit die Lymphadenektomie der Station 7 erfolgt ist.
 
7.
Die Dissektion wird entlang des rechten Zwerchfellschenkels unter Einschluss der parakardialen Lymphknotenstation 1 fortgesetzt. Der abdominale Ösophagus wird zirkulär freipräpariert, wobei die beiden Vagusäste am Ösophagus durchgetrennt werden. Beim Kardiakarzinom erfolgt die transhiatale Erweiterung der Resektion (transhiatal erweiterte Gastrektomie) in das untere Mediastinum. Dabei werden die Lymphknotenstationen 111, 110 und 112 reseziert.
 
8.
Nach Komplettierung der Lymphadenektomie wird die Magensonde zurückgezogen und eine Tabaksbeutelklemme ca. 2 cm oral der Kardia bzw. mit ausreichendem Sicherheitsabstand zum Tumoroberrand gesetzt. Nach Platzierung der geraden Nadeln wird der Ösophagus distal der Tabaksbeutelklemme durchtrennt und das Präparat zur histologischen Untersuchung abgegeben. Die Tabaksbeutelklemme wird vorsichtig entfernt.
 
9.
Die Rekonstruktion erfolgt standardmäßig durch eine End-zu-Seit-Ösophagojejunostomie mittels nach Roux Y ausgeschalteter Jejunumschlinge. Hierzu erfolgt zunächst die Darstellung der jejunalen Mesenterialgefäße unter Diaphanoskopie ca. 20–30 cm aboral der Flexura duodenojejunalis. Das Mesenterium wird entsprechend der angestrebten asymmetrischen, aboralen Gefäßstielung durchtrennt, um eine ausreichende Länge der Roux-Y-Schlinge zu erreichen. Da bei dieser Rekonstruktion eine ausreichende Distanz zwischen Ösophagus und dem einmündenden biliopankreatischen Schenkel eingehalten werden soll, sollte der alimentäre Schenkel mindestens 40–50 cm lang sein. Nach oralseitiger Durchtrennung des Jejunums wird die alimentäre Schlinge retrokolisch in den Oberbauch verlagert. Hierzu erfolgt die Schaffung einer Öffnung im Mesokolon linksseitig der mittleren kolischen Gefäße. Nach Dilatation des Ösophagus wird der zirkuläre Staplerkopf eingebracht und die Tabaksbeutelnaht geknotet. Der Zirkularstapler wird in das Jejunum eingeführt und der Zentraldorn antimesenterial ausgeführt. Nach Aufsetzen des Staplerkopfs wird dieser unter leichtem Zug am Stapler approximiert. Schließlich wird die Anastomose ausgeführt. Die Anastomose kann über den blinden Jejunumschenkel (Krückstock) auf Durchgängigkeit ausgetastet werden. Anschließend wird der blinde Schenkel im Abstand von ca. 2–3 cm zur Anastomose mittels Linearstapler nachgekürzt und verschlossen. Die Klammernahtreihen werden bei der Verwendung eines 2-reihigen Linearstapler fortlaufend übernäht (resorbierbarer, monofiler Faden der Stärke 5-0). Die Rekonstruktion wird durch die Erstellung einer End-zu-Seit-Jejunojejunostomie in einreihiger, fortlaufender Nahttechnik (resorbierbarer, monofiler Faden der Stärke 3-0 oder 4-0) ca. 40–50 cm distal der Ösophagojejunostomie komplettiert.
 
10.
Vor Beendigung der Operation werden Mesenteriallücken mittels fortlaufender Naht verschlossen. Es wird eine Drainage kranial des Duodenalstumpfes und dorsal des Ligamentum hepatoduodenale zur Ösophagojejunostomie geführt. Zuletzt folgt ein schichtenweiser Verschluss des Abdomens.
 

Indikation, Evidenz und Technik für Rekonstruktionsverfahren mit Pouch nach Gastrektomie

Indikation und Evidenz

In der onkologischen Chirurgie nimmt heutzutage – neben der Rezidivfreiheit – der Erhalt der spezifischen Organfunktionalität und die damit verbundene Lebensqualität eine immer wichtigere Rolle ein. Die totale Gastrektomie kann mitunter zu postoperativen Folgeerscheinungen führen, welche v. a. mit dem Verlust der Reservoir- und Antirefluxfunktion des Magens zusammenhängen. Zu diesen Folgeerscheinungen zählen chronische Motilitätsstörungen, galliger Reflux, Dumping, Mangelernährung und Gewichtsverlust. Aus Patientensicht sollte der optimale Magenersatz diese Folgenerscheinungen möglichst abmildern. Seit den Anfängen der Magenkarzinomchirurgie wurden daher immer wieder neue Rekonstruktionsverfahren entwickelt. Mittlerweile gibt es über 60 publizierte Rekonstruktionsverfahren mit oder ohne Bildung eines Reservoirs (Pouch) nach Gastrektomie. Ohne Berücksichtigung der Variationen von Längenmaßen, Anastomosentechniken, Pouchformen und Zugangswege lassen sich diese Verfahren in 4 Gruppen (Erhalt der Duodenalpassage und kein Pouch, Erhalt der Duodenalpassage mit Pouch, kein Erhalt der Duodenalpassage und kein Pouch, kein Erhalt der Duodenalpassage mit Pouch) klassifizieren (Chin und Espat 2003). Abb. 6 zeigt eine Übersicht der wichtigsten Rekonstruktionsverfahren entsprechend dieser Einteilung.
Trotz zahlreicher randomisierter und nichtrandomisierter Studien, die die verschiedensten Rekonstruktionsverfahren miteinander verglichen haben, existiert bis heute kein allgemein anerkannter Standard für die Rekonstruktion nach Gastrektomie. Einen optimalen Ersatz nach Gastrektomie gibt es somit scheinbar nicht. Die ausgeschaltete Roux-Schlinge ohne Pouch wird dennoch – als einfaches und sicheres Verfahren – weltweit am häufigsten zur Rekonstruktion angewandt. Die Leitlinie der Japanese Gastric Cancer Association von 2018 befürwortet neben der Roux-Schlinge auch die Jejunuminterposition (Abb. 7) und die Double-Tract Rekonstruktion (Abb. 8). In der aktuellen Version (2019) der deutschen Leitlinie Magenkarzinom wird hingegen nur die ausgeschaltete Roux-Schlinge erwähnt (Mönig et al. 2020). Die Bildung eines Pouches wird in keiner der beiden Leitlinien empfohlen. Grund dafür ist der weiterhin kontrovers diskutierte Einfluss auf funktionelle bzw. ernährungsphysiologische Parameter, der in Abhängigkeit von Alter, Komorbiditäten und persönlichen Gewohnheiten eine hohe Variationsbreite zwischen einzelnen Individuen aufweist und somit nur schwer beurteilt bzw. verglichen werden kann.
Erstmalig wurde die Bildung eines Reservoirs als Alternative zum Roux-Y-Verfahren von Hunt, Rodino und Lawrence publiziert (Hunt 1952; Rodino 1952; Lawrence 1962). In den vergangenen Jahrzehnten wurden die potenziellen Vorteile verschiedener Rekonstruktionsverfahren mit Pouchbildung in zahlreichen randomisierten Studien untersucht. Es wurden meist jedoch kleinere Kohorten mit 10–30 Patienten je Gruppe (Spanne 10–155) mit einem begrenzten Nachbeobachtungszeitraum von 12–24 Monaten (Spanne 6–96 Monate) untersucht. In den Studien fand sich zudem eine große Variabilität der Rekonstruktionsverfahren mit Längen der Roux-Schenkel zwischen 30 und 50 cm und Längen der Pouchschenkel zwischen 8 und 20 cm sowie mit verschiedenen Pouchformen, wie z. B. J-, S-, ρ- oder Loop-Pouch (Abb. 8). Die Tatsache, dass ein Teil der Studien auch Pouchverfahren mit erhaltener Duodenalpassage inkludierten, erschwert den Vergleich zu Rekonstruktionen ohne Pouch. An dieser Stelle soll nicht unerwähnt bleiben, dass es bisher keine überzeugende Evidenz für die Überlegenheit einer erhaltenen Duodenalpassage im Vergleich zu den technisch einfacheren Rekonstruktionen ohne Erhalt der Duodenalpassage gibt.
In den frühen Studien konnte für die Pouch-Bildung keine signifikante Verbesserung der funktionellen und Patienten-bezogenen Ergebnisse bei jedoch vergleichbarer Morbidität und Mortalität nachgewiesen werden. In einer 2004 publizierten Übersichtsarbeit von Lehnert et al. wurde der Jejunum-Pouchanlage schließlich eine bessere Nahrungsaufnahme und höhere Gewichtszunahme zumindest in den ersten postoperativen Monaten zugeschrieben (Lehnert und Buhl 2004). In Bezug auf die Lebensqualität sahen die Autoren auch nach über einem Jahr eine Überlegenheit des Jejunum-Pouches im Vergleich zur einfachen Roux-Y-Rekonstruktion. Obwohl diese tiefgründige Analyse insgesamt 866 Patienten aus 19 randomisierten Studien umfasste, war eine formelle Metaanalyse nicht möglich, da in den meisten Studien unterschiedliche Zielparameter oder Endpunkte verwendet wurden. In den folgenden Jahren wurden schließlich 2 formelle Metaanalysen veröffentlicht, in denen sowohl für die Roux-Y-Rekonstruktion also auch für die Jejunuminterposition nach Gastrektomie signifikante bessere Ergebnisse in Bezug auf Sodbrennen, Dumpingbeschwerden oder Probleme mit der Nahrungsaufnahme durch die Anlage eines Jejunumpouches erzielt werden konnten (Gertler et al. 2009; Zong et al. 2011). Diese Vorteile wurden ohne Erhöhung der perioperativen Morbidität und Mortalität erreicht. Nichtsdestotrotz hat sich die Jejunum-Pouch-Anlage bisher nicht als Standard durchgesetzt. Dieses Schattendasein wird durch die Ergebnisse der neusten Metaanalyse einmal mehr in Frage gestellt. In dieser Metaanalyse (17 randomisierte kontrollierte Studien, 6 retrospektive Studien sowie 2 prospektive Kohortenstudien) konnte gezeigt werden, dass die Jejunum-Pouch-Anlage in den ersten 2 Jahren u. a. zu signifikant weniger Dumping, weniger Störungen bei der Nahrungsaufnahme, weniger Ösophagitis und zu einem besseren Ernährungsstatus führt (Syn et al. 2019). Eine Übersicht der wichtigsten Ergebnisse zeigt Tab. 11. Auch diese Metaanalyse zeigt, dass die genannten funktionellen Vorteile ohne eine signifikante Erhöhung der postoperativen Morbidität und Mortalität erreicht wurden.
Tab. 11
Zusammenfassung der Ergebnisse einer Metaanalyse zum Vergleich Pouch- versus Roux-Y-Rekonstruktion. (Mod. nach Syn et al. 2019)
Parameter
Gepoolte absolute Effekte
Gepoolter relativer Effekt (95 %-CI)
Anzahl der Patienten
p-Wert (Gesamteffekt)
Pouch
Kein Pouch
Perioperative Ergebnisse:
 Operationszeit
259,3 min
235,8 min
GMD 23,5 (9,8–37)
1000
P < 0,001
 Krankenhausmortalität
0,9 %
1,2 %
RR 0,67 (0,4–1,3)
1490
P = 0,23
 Gesamtmorbidität
24,5 %
20,7 %
RR 1,13 (0,9–1,4)
1293
P = 0,2
 Anastomoseninsuffizienz
3,5 %
2,1 %
RR 1,33 (0,7–2,7)
1030
P = 0,43
Funktionelle Ergebnisse nach 12–24 Monaten
   
 Dumpingsyndrom
2,8 %
23,6 %
RR 0,61 (0,4–1,1)
525
P < 0,001
 Ösophagitis/Sodbrennen
2,9 %
11,7 %
RR 0,37 (0,2–0,8)
640
P = 0,008
 Störungen der Nahrungsaufnahme
14,2 %
43,5 %
RR 0,5 (0,4–0,7)
274
P < 0,001
 BMI
22,2 kg/m2
20,9 kg/m2
GMD 1,3 (0,6–1,9)
155
P < 0,001
 Lebensqualität (GIQLI)
100,9 Pkt.
92,8 Pkt.
GMD 8,0 (2,4–13,7)
170
P = 0,005
95 %-CI 95-%iges Konfidenzintervall, RR relatives Risiko, GMD Gewichtete mittlere Differenz, BMI Body Mass Index, GIQLI Gastrointestinal Quality of Life Index
Der Stellenwert der Pouchgröße wurde in der Vergangenheit immer wieder diskutiert. Zuletzt wurde der Einfluss der Pouchlänge nach Roux-Y-Rekonstruktionen in einer Metaanalyse mit 5 randomisiert, kontrollierten Studien und insgesamt 118 Patienten untersucht (Dong 2014). Diese Arbeit zeigte, dass sich die funktionellen Ergebnisse wie Erbrechen, Sodbrennen und Dysphagie nicht zwischen Patienten mit kleinen (Längen von 5–15 cm) und großen Pouches (15–20 cm) unterscheiden.

Technik

Roux-Y-Schlinge mit J-Pouch (nach Hunt-Lawrence-Rodino)

Analog der Technik nach Roux-Y erfolgt die Darstellung der Mesenterialgefäße unter Diaphanoskopie 20–30 cm aboral der Flexura duodenojejunalis. Das Mesenterium wird entsprechend der angestrebten asymmetrischen, aboralen Gefäßstielung durchtrennt, um eine ausreichende Länge der Roux-Y-Schlinge zu erreichen. Da auch bei dieser Rekonstruktion eine ausreichende Distanz zwischen Ösophagus und dem einmündenden biliopankreatischen Schenkel von 40–50 cm eingehalten werden soll (Abb. 2), muss der alimentäre Schenkel bei einem 10-cm-Pouch mindestens 50–60 cm lang sein. Nach oralseitiger Durchtrennung des Jejunums wird die alimentäre Schlinge retrokolisch in den Oberbauch verlagert. Hierzu erfolgt die Schaffung einer Öffnung im Mesokolon linksseitig der mittleren kolischen Gefäße. Dabei kommt die abgesetzte Seite des Jejunums linksseitig zum Liegen. Nach dem Legen von Ecknähten erfolgt Pouchbildung durch eine Seit-zu-Seit-Anastomose unterhalb des Scheitelbogens mit einem linearen Klammernahtgerät über eine Strecke von 10–12 cm. Schließlich wird über den offenen Jejunumschenkel der Zirkularstapler eingeführt und am Scheitelpunkt des Pouch eine Ösophagojejunostomie terminolateral ausgeführt. Zuletzt wird der offene Schenkel mit dem linearen Klammernahtgerät verschlossen. Alternativ zum J-Pouch kann ein Omega-Pouch gebildet werden (Ulm-Pouch). Obwohl minimalinvasive Verfahren zunehmend Verbreitung in der onkologischen Magenchirurgie finden, gibt es hierzu aktuell nur wenige Daten in Form von Fallberichten oder deskriptiven Studien (Brenkman et al. 2016; Ward und Ujiki 2017). Ein Vergleich zwischen offener und minimalinvasiver Technik liegt nicht vor.

Roux-Y-Schlinge mit J-Pouch und Jejunoplicatio (nach Siewert/Peiper)

Der Jejunumpouch kann zusätzlich mit einer Manschette (Jejunoplicatio) erstellt werden. Hierzu wird eine Seit-zu-Seit-Anastomose von 10–12 cm Länge ca. 6–8 cm unterhalb des Scheitelbogens angelegt. Oberhalb dieser Anastomose verbleibt somit eine Öffnung zwischen beiden Jejunumschenkel, in die spannungsfrei 3 Finger passen müssen. Es wird eine Ösophagojejunostomie terminolateral zwischen Ösophagus und Pouch mit einem Zirkularstapler durchgeführt. Der Stapler wird hierzu über das offene Ende der Jejunumschlinge eingeführt. Zur Manschettenbildung (Jejunoplicatio) wird der Scheitelbogen rechts und links des Ösophagus hervorgezogen und an der Vorderwand des Pouches mit 3–5 seromuskulären Einzelknopfnähten vernäht. Die unterste Einzelknopfnaht erfasst zusätzlich auch die Vorderwand des Pouches, um ein Verrutschen der Jejunoplicatio zu verhindern. Der fertiggestellte Pouch wird am Mesokolon fixiert. Die Rekonstruktion wird schließlich durch die Roux-Anastomose 40–50 cm aboral der Ösophagojejunostomie in terminolateraler Technik mit fortlaufender Naht komplettiert.

Aboraler Pouch

Die Pouchbildung erfolgt distal in dem die Roux-Anastomose über eine Strecke von 15 cm in Seit-zu-Seit-Technik erstellt wird. Der aborale Pouch kann mit einem proximalen J-Pouch kombiniert werden (doppelter Jejunumpouch).

Jejunuminterposition mit Pouch (nach Longmire-Mouchet)

Die Wiederherstellung der duodenalen Passage durch die Interposition eines ausgeschalteten, gut durchbluteten Jejunumsegmentes nach Longmire kann auch mit einem zusätzlichen Pouch kombiniert werden (Beal et al. 1954). Dieses Verfahren erfordert eine entsprechende operative Erfahrung. Analog der Technik nach Roux Y erfolgt die Darstellung der Mesenterialgefäße unter Diaphanoskopie 20–30 cm aboral der Flexura duodenojejunalis. Das Mesenterium wird entsprechend der angestrebten asymmetrischen, aboralen Gefäßstielung durchtrennt, um eine ausreichende Länge des Interponats zu erreichen. Es erfolgt die oralseitige Durchtrennung des Jejunums mit einem Linearstapler. Nach Schaffung einer Öffnung im Mesokolon linksseitig der mittleren kolischen Gefäße wird das gestielte Jejunum retrokolisch in den Oberbauch verlagert. Anschließend wird zunächst der Pouch und die Ösophagojejunostomie erstellt (entsprechend des J-Pouches in Roux-Y-Technik). Hierbei kann die Ösophagojejunostomie am Scheitelpunkt eines Omega-förmigen Pouches (Ulm Pouch) oder eines J-Pouch durchgeführt werden. Ein zusätzliches Anlegen einer Jejunoplicatio zur Verhinderung eines galligen Refluxösophagitis erscheint nicht notwendig (Lehnert und Buhl 2004). Nunmehr erfolgt eine kurzstreckige Inzision des Mesenteriums und Durchtrennung des Jejunums 40–50 cm aboral der Ösophagojejunostomie. Nach Eröffnung des Duodenalstumpfes und des aboralen Jejunums wird eine Jejunoduodenostomie in manueller End-zu-End-Technik mit resorbierbarem Nahtmaterial angelegt. Zuletzt wird das Mesokolon verschlossen und die Kontinuität durch eine handgenähte End-zu-End-Jejunojejunostomie wiederhergestellt.

Fazit

Nach unserem Dafürhalten sollte aufgrund der derzeitigen Evidenzlage die Pouchbildung in Roux-Y-Technik als standardmäßige Rekonstruktionsmethode bei allen Patienten in Betracht gezogen werden. Unabhängig vom Pouchverfahren hat die Ausschaltung einer ausreichend langen Roux-Y-Schlinge (40–50 cm) weiterhin eine entscheidende Bedeutung in der Verhinderung eines galligen Refluxes. Weitere randomisiert-kontrollierte Studien mit größeren und möglichst multizentrischen Kollektiven sowie standardisierten Zielparametern sind notwendig, um die derzeitige Evidenzlage bezüglich der Sinnhaftigkeit von Pouchverfahren zu verbessern. Zudem müssen zukünftig standardisierte minimalinvasive Rekonstruktionsverfahren mit Pouchbildung entwickelt und auf Gleichwertigkeit gegenüber den offenen Operationen geprüft werden.

Indikation und Technik der laparoskopischen (sub-)totalen Gastrektomie

Im Verlauf der letzten 3 Jahrzehnte fanden laparoskopische Verfahren in der onkologischen Magenchirurgie vor allem in spezialisierten Zentren zunehmend Anwendung. Ungeachtet besserer Kurzzeitergebnisse stellte sich dieser Wandel nur sehr langsam ein, was auf die mangelnde Evidenz bezüglich der onkologischen Langzeitergebnisse zurückzuführen war. Auch wenn mittlerweile einige randomisiert-kontrollierte Studien für das Magenfrühkarzinom die onkologische Äquivalenz der laparoskopischen Chirurgie im Vergleich zum konventionellen Vorgehen gezeigt haben, kommen laparoskopische Resektionen selbst im asiatischen Raum nicht flächendeckend zum Einsatz. Gründe hierfür dürften der hohe technische Schwierigkeitsgrad und die steile Lernkurve sein. Die chirurgischen Herausforderungen laparoskopischer Techniken wird in Ländern mit einer niedrigen Magenkarzinominzidenz, bei niedrigen Krankenhausfallzahlen oder in einer adipösen Patientenkohorte in Form von niedrigeren Implementierungsraten offensichtlich.

Indikation

Die Indikationen für laparoskopische Verfahren in der onkologischen Magenchirurgie wurden mit zunehmendem Erkenntnisgewinn aus klinischen Studien stetig erweitert (Son 2016; Kinoshita 2020; Hoshino et al. 2020). In den späten 1990er- bis frühen 2000er-Jahren war deren Einsatz noch auf distale bzw. subtotale Resektionen bei Patienten mit Magenfrühkarzinomen ohne klinischen Nachweis von Lymphknotenmetastasen beschränkt (Hyung et al. 2004). Mit der Weiterentwicklung des Instrumentariums führten erfahrene Chirurgen schließlich Mitte der 2000er-Jahre bereits laparoskopische Gastrektomien bei Patienten mit fortgeschrittenen Karzinomen durch (Pak et al. 2012). Zur gleichen Zeit wurden in Korea und Japan mehrere randomisierte klinische Studien (z. B. KLASS-01-Studie) gestartet, um die onkologischen Ergebnisse der laparoskopischen distalen Gastrektomie zu validieren. Zusammenfassend konnten diese Studien keine signifikanten Unterschiede zwischen dem laparoskopischen und offenen Verfahren aufzeigen (Hu et al. 2016; Kim et al. 2019; Katai et al. 2020). Basierend auf den Ergebnissen der KLASS-01-Studie wurde in der koreanischen Magenkarzinomleitlinie (Korean Practice Guideline for Gastric Cancer) das laparoskopische Vorgehen erstmalig bei Patienten mit Magenfrühkarzinomen (UICC-Stadium IA) empfohlen (Guideline Committee of the Korean Gastric Cancer Association (KGCA) 2019). Diese Empfehlung wird zudem durch eine weitere Studie aus Korea (prospektive multizentrische Phase II Studie, KLASS-03) gestützt, welche die sichere Durchführbarkeit der laparoskopischen totalen Gastrektomie bei Patienten im Stadium I belegen konnte. In der aktuellen deutschen S3-Leitlinie (Version 2.0, 2019) ist die laparoskopische subtotale Resektion oder Gastrektomie nunmehr als „Kann Option“ (Empfehlungsgrad 0 = Empfehlung offen) bei Magenfrühkarzinomen (UICC-Stadium IA) aufgeführt (Mönig et al. 2020).
Die Frage nach der adäquaten Durchführbarkeit einer laparoskopischen distalen Magenresektion mit D2-Lymphadenektomie bei fortgeschrittenen Magenkarzinomen (Tab. 12) wurde in einer randomisierten Phase-II-Studie aus Korea (COACT 1001) untersucht (Park et al. 2018). Im Vergleich zur offenen Resektion findet sich in der laparoskopischen Gruppe über alle Stadien hinweg eine vergleichbare Rate an unvollständig durchgeführten D2-Lymphknotendissektionen. Zudem unterscheiden sich das 3-Jahre-rezidivfreie-Überleben und das 5-Jahre-Gesamtüberleben nicht. Die Ergebnisse der Interimsanalysen aktueller randomisierten Studien aus China (CLASS-01) und Korea (KLASS-02) zeigen auch bei lokal fortgeschrittenem Magenkarzinom eine Nichtunterlegenheit der laparoskopischen distalen Gastrektomie mit der D2-Lymphadenektomie gegenüber der offenen Operation für Kurzzeitergebnisse (postoperative Komplikationen) (Hu et al. 2016). Die Langzeitergebnisse von CLASS-01 und KLASS-02 zeigen nach 3 Jahren ebenfalls keine Unterlegenheit der laparoskopischen gegenüber der offenen Chirurgie für das krankheitsfreie Überleben bzw. rezidivfreie Überleben (Yu et al. 2019; Hyung et al. 2020). In der koreanischen Leitlinie gibt es daher für das laparoskopische Vorgehen beim lokal fortgeschrittenen Magenkarzinom bereits eine schwache Empfehlung (Guideline Committee of the Korean Gastric Cancer Association (KGCA) 2019). In der aktuellen deutschen S3-Leitlinie waren die Ergebnisse von KLASS-02 jedoch noch nicht veröffentlicht, sodass hier hinsichtlich der onkologischen Sicherheit der laparoskopischen Gastrektomie bei fortgeschrittenen Tumoren noch keine abschließende Bewertung und Empfehlung vorliegt. Eine weitere multizentrische randomisiert-kontrollierte Studie aus Japan (JCOG0912) beweist ganz aktuell die onkologische Nichtunterlegenheit der laparoskopisch-assistierten gegenüber der offenen distalen Magenresektion bei Patienten mit UICC-I-Magenkarzinomen des mittleren und distalen Magendrittels.
Tab. 12
Abgeschlossene multizentrisch randomisiert-kontrollierte Studien zur laparoskopisch versus offenen Resektion von fortgeschrittenen Magenkarzinomen
 
COACT1001 (Park et al. 2018)
CLASS-01 (Yu et al. 2019; Huang et al. 2021)
KLASS-02 (Lee et al. 2019; Hyung et al. 2020)
JCOG0912 (Katai et al. 2020)
Land
Korea
China
Korea
Japan
Patientenanzahl
204
1056
1050
921
Einschluss
cT2–4a, cN0–2
cT2–4a, cN0–3
cT2–4a, cN0–1
UICC-I
Primärer Endpunkt
Noncompliance
der D2-LAD
3-Jahre-DFS
3-Jahre-RFS
5-Jahre-RFS
 
LDG: 47,0 %
ODG: 43,2 %
(p = 0,65)
LDG: 76,5 %
ODG: 77,8 %
LDG: 80,3 %
ODG: 81,3 %
LDG: 95,1 %
ODG: 94,0 %
Nichtunterlegenheitsgrenze
-
10 %
10 %
8 %
Sekundärer Endpunkt
3-Jahre-DFS
5-Jahres-OS
3-Jahres-OS
Ileusrate
 
LDG: 80,1 %
ODG: 81,9 %
LDG: 72,6 %
ODG: 76,3 %
LDG: 90,6 %
ODG: 90,3 %
LDG: 1 %
ODG: 2 %
COACT Collaborative Action for Gastric Cancer, CLASS Chinese Laparoscopic Gastrointestinal Surgery Study, KLASS Korean Laparoscopic Gastrointestinal Surgery Study, JCOG Japan Clinical Oncology Group, DFS krankheitsfreies Überleben, RFS rezidivfreies Überleben, OS Gesamtüberleben, D2-LAD Lymphadenektomie, LDG Laparoskopische distale Gastrektomie, ODG Offene distale Gastrektomie, UICC Union internationale contre le cancer
Gemäß der aktuellen S3-Leitlinie kann bei Magenfrühkarzinomen (UICC-IA) eine laparoskopische subtotale oder totale Gastrektomie durchgeführt werden, da sie einer offenen Resektion onkologisch gleichwertig ist (Mönig et al. 2020). Mit den aktuellen Langzeitergebnissen aus asiatischen randomisiert-kontrollierten Studien (Tab. 12) lässt sich diese Aussage auch auf fortgeschrittene Karzinome (> UICC-IA) übertragen.

Ausmaß der Magenresektion und der Lymphadenektomie

Obligate Voraussetzung für den Einsatz der Laparoskopie in der Chirurgie des Magenkarzinoms ist die Fähigkeit, eine adäquate onkologische Resektionstechnik mit histologisch bestätigt tumorfreien proximalen, distalen und zirkumferenziellen Resektionsrändern sowie vollständig entfernten regionären Lymphknoten umsetzen zu können. Analog zur offenen Chirurgie soll zur Gewährleistung eines größtmöglichen Organerhalts das Resektionsausmaß an die Tumorlokalisation, die TNM-Kategorien und den histologischen Typ (intestinaler versus diffuser Typ nach Laurén) angepasst werden (Mönig et al. 2020).

Magenfrühkarzinom (cT1N0)

Sofern eine endoskopische Resektion nicht indiziert bzw. nicht möglich ist, werden cT1 N0-Tumoren des oberen Magendrittels durch eine totale Gastrektomie und cT1 N0-Tumoren des mittleren und unteren Magendrittels durch eine distale Gastrektomie behandelt. Prinzipiell ist beim Magenfrühkarzinom eine D1+-Lymphadenektomie ausreichend. Für einen größtmöglichen Organerhalt können zudem folgende modifizierte Resektionsverfahren (Abb. 9) entsprechend der Tumorlokalisation in Betracht gezogen werden (Japanese Gastric Cancer Association 2021):
  • Pyloruserhaltende Gastrektomie mit D1+-Lymphadenektomie: Tumoren des mittleren Magendrittels mit einem Mindestabstand von 4 cm zum Pylorus
  • Proximale Gastrektomie mit D1+-Lymphadenektomie: Proximale Tumoren, bei denen mehr als die Hälfte des Magens erhalten werden kann

Magenkarzinom (cN+ oder ≥ cT2)

Das Standardoperationsverfahren für nodal-positive oder cT2- bis 4-Tumoren ist entweder die totale oder die distale Gastrektomie. Laut der deutschen Magenkarzinomleitlinie sollte in situ ein proximaler Sicherheitsabstand am Magen von 5 cm (intestinaler Typ) bzw. 8 cm (diffuser Typ) angestrebt werden.
Die Angaben zu den Sicherheitsabständen beruhen auf den Arbeiten von Hermanek et al. aus den 1980er- und 1990er-Jahren (Hornig et al. 1987; Hermanek 1995). Aktuell werden in der internationalen Literatur zunehmend auch kürzere Sicherheitsabstände diskutiert. Beispielsweise ergab eine retrospektive Analyse von 1888 magenresezierten Patienten aus Südkorea, dass unterschiedliche orale Resektionsabstände keinen Einfluss auf das Gesamtüberleben haben (Kim et al. 2014). Eine weitere Studie mit 1484 Patienten konnte zeigten, dass bei pT2- bis T4-Tumoren ein proximaler Sicherheitsabstand von ≥ 3 cm mit einem negativen intraoperativen Schnellschnitt eine hohe onkologische Sicherheit bietet (Berlth et al. 2020).
Bei cN+ oder ≥ cT2-Tumoren erfolgt prinzipiell eine D2-Lymphadenektomie. Letzte wird entsprechend der Tumorlokalisation und des Resektionsausmaßes jedoch modifiziert (Abb. 10). Beispielsweise entfallen im Rahmen der D2-Lymphadenektomie der distalen Gastrektomie die Lymphknotenstationen 2, 4sa und 11d. Im Rahmen der D2-Lymphadenektomie der totalen Gastrektomie wird die anspruchsvolle Dissektion der Lymphknotenstation 10 nur bei proximalen, großkurvaturseitigen Karzinomen empfohlen (Japanese Gastric Cancer Association 2021). In der deutschen Leitlinie ist dieses differenzierte Vorgehen mit Modifikation der Lymphknotendissektion – im Gegensatz zur koreanischen und japanischen Leitlinie – nicht hinreichend beschrieben.

Technik

OP-Set-up und Trokarpositionen

Die Lagerung der Patientin bzw. des Patienten erfolgt analog zu anderen laparoskopischen Oberbaucheingriffen (z. B. der laparoskopischen Fundoplicatio) in Rückenlage mit gespreizten Beinen und beidseits angelagerten Armen. Die Tischplatte wird auf eine 20- bis 25-Grad-Anti-Trendelenburg-Position gebracht. Während der Operateur auf der rechten Seite und der 1. Assistent auf der linken Seite der Patientin bzw. des Patienten steht, befindet der Kameraassistent zwischen den gespreizten Beinen. Der Trokar für die Kamera wird bei normalgewichtigen Patienten in aller Regel infraumbilikal platziert. Bei adipösen Patienten bzw. bei kaudaler Nabelposition muss der Kameratrokar oberhalb des Nabels ca. 20–22 cm kaudal des Xyphoids eingebracht werden. Konventionell werden insgesamt 5 Arbeitstrokare entsprechend der Anordnung in Abb. 11 in einer halbkreisförmigen Anordnung zum Xyphoid platziert. Bei geeigneten Patienten lässt sich jedoch die Anzahl der Trokare auch ohne negative Auswirkung auf die perioperativen Ergebnisse reduzieren (Seo und Lee 2016). Der Operateur nutzt die Trokare im rechten oberen und unteren Quadranten, der 1. Assistent die Trokare im linken oberen und unteren Quadranten. Für die Zugänge im rechten bzw. linken unteren Quadranten werden 12-mm-Trokare genutzt, was einen flexiblen Einsatz von Linearstapler und Kamera gewährleistet. Die Retraktion der Leber erfolgt über den epigastrischen Trokar mit einem fixierbaren Retraktorsystem.

Resektionsphase

Die Operationsschritte der laparoskopischen Gastrektomie entsprechen denen der konventionellen Operation, d. h. es erfolgt eine radikale En-bloc-Resektion mit systematischer Lymphadenektomie. Aufgrund der besseren Übersichtlichkeit und Handhabbarkeit erfolgt im laparoskopischen Verfahren jedoch nicht die Mobilisation des Omentum majus vom Colon transversum. Stattdessen wird die Bursa omentalis 3–4 cm kaudal der gastroepiploischen Gefäße eröffnet, sodass nur der magennahe Teil des Omentum majus inklusive der Lymphknotenstationen 6, 4d, 4sb, 4sa und 2 am En-bloc-Präparat verbleiben. Die Resektion des kolonnahen Teils des Omentum majus (dem Colon transversum anhängend) erfolgt erst im Nachgang (Murakami et al. 2021).
Aktuell gibt es zunehmende Zweifel an der onkologischen Sinnhaftigkeit der früher immer obligaten kompletten Omentektomie. Eine aktuelle Metaanalyse von 9 Studien und insgesamt 3561 Patienten fand beispielsweise keinen Unterschied zwischen einer omentumerhaltenden und omentumresezierenden Gastrektomie in Bezug auf das 5-Jahres-Gesamtüberleben – relatives Risiko (RR): 0,95; [95-%iges Konfidenzintervall (95 %-CI) = 0,89–1,01], rezidivfreies Überleben (RR: 0,96 [95 %-CI: 0,89–1,03]) und den Rekurrenzraten (RR: 1,13 [95 %-CI: 0,80–1,60] und RR: 1,06 [95 %-CI: 0,78–1,45]). Bei vergleichbaren Komplikationsraten (RR: 1,15 [95 %-CI: 0,89–1,50]) war zudem die Operationsdauer (Mittelwertdifferenz: 25,70 [95 %-CI: 3,23–48,17]) und der Blutverlust (Mittelwertdifferenz: 56,29 [95 %-CI: 14,02–98,56]) in der Gruppe der omentumerhaltenden Gastrektomie signifikant niedriger (Lin et al. 2021). Eine aktuelle Interimsanalyse einer randomisierten Studie aus Japan zum Vergleich omentumerhaltende versus omentumresezierende Gastrektomie ergab ebenfalls keine Unterschiede bezüglich der Kurzzeitergebnisse (Murakami et al. 2021).
Die Resektion beginnt medial mit dem Einstieg in die Bursa omentalis im Abstand von 3–4 cm zur gastroepiploischen Arkade. Die Dissektion erfolgt zunächst nach linkslateral und umfasst die Lymphknoten der linken gastroepiploischen Gefäße (Lymphknotenstation 4sb). Letztere werden zentral am Milzhilus abgesetzt. Im Falle der totalen Gastrektomie werden die Vasa gastricae breves milzhilusnah durchtrennt und die begleitenden Lymphknoten (Lymphknotenstation 4sa) sowie die linken Kardialymphknoten (Lymphknotenstation 2) reseziert. Anschließend erfolgt die Dissektion der Lymphknoten der rechten gastroepiploischen Gefäße (Lymphknotenstation 4d) unter Einschluss der infrapylorischen Lymphknoten (Lymphknotenstation 6). Die gastroepiploischen Gefäße werden zentral (Truncus Henle bzw. A. gastroduodenalis) abgesetzt. Es folgt die Dissektion des Ligamentum hepatoduodenale mit Darstellung der A. gastrica dextra, die nach Identifizierung der A. hepatica propria und communis zentral abgesetzt wird. Unter Mitnahme der Lymphknoten im suprapylorischen Bereich (Lymphknotenstation 5) wird der Bulbus duodeni mobilisiert und schließlich mittels Linearstapler (Klammerhöhe 1,5–2,5 mm) abgesetzt. Auf der linken Seite des Ligamentum hepatoduodenale wird die Pfortader dargestellt und die Lymphknotenstation 12a reseziert. Die weitere Präparation wird entlang der A. hepatica communis zum Truncus coeliacus geführt. Hierbei erfolgt die Dissektion der Lymphknotenstationen 8a und 9 sowie die Durchtrennung der V. gastrica sinistra im Bereich der Einmündung in die Pfortader oder V. lienalis. Im Weiteren erfolgt die Dissektion der Lymphknoten entlang der A. lienalis (Lymphknotenstation 11p, bei totaler Gastrektomie zusätzlich Lymphknotenstation 11d). Schließlich wird die A. gastrica sinistra zentral zwischen Clips abgesetzt und die Lymphknotendissektion nach Darstellung beider Zwerchfellschenkel unter Mitnahme des Omentum minus und der rechten Kardialymphknoten (Lymphknotenstation 1) vervollständigt. Bei der distalen Gastrektomie erfolgt das Absetzen des Magens unter Berücksichtigung adäquater Resektionsgrenzen nach oral mit abwinkelbaren Linearstaplern (Klammerhöhe 2,5–3,5 mm). Im Falle der totalen Gastrektomie wird der ösophagogastrale Übergang komplett mobilisiert. Beide Äste des N. vagus werden identifiziert und durchtrennt. Das Absetzen des Ösophagus erfolgt in Abhängigkeit von der geplanten Rekonstruktionstechnik mit einer Schere (mit oder ohne Platzierung einer Tabaksbeutelklemme) oder einem abwinkelbaren Linearstapler.

Laparoskopische Rekonstruktionstechniken nach totaler Gastrektomie

In der internationalen Literatur ist eine Vielzahl an laparoskopischen Rekonstruktionstechniken beschrieben, welche bei entsprechender Expertise mit wenig Morbidität und Mortalität durchgeführt werden können. Prinzipiell kann die Ösophagojejunostomie mittels Linear- (Abb. 12) oder Zirkularstapler (Abb. 13) erstellt werden (Okabe et al. 2015). Obwohl bis dato keine ausreichende Evidenz für die Überlegenheit eines bestimmten Verfahrens vorliegt, kamen Linearstaplertechniken in den letzten Jahren vor allem in Japan und Südkorea bevorzugt zur Anwendung (Shen et al. 2019).

Bergeschnitt

Die Platzierung des Bergeschnittes orientiert sich an der jeweiligen Rekonstruktionsmethodik. Für eine Rekonstruktion mit einem Zirkularstapler, bei der eine konventionelle Tabaksbeutelklemme eingesetzt werden soll, empfiehlt sich beispielsweise eine mediane Minilaparotomie über 4–5 cm unter Einbeziehung des epigastrischen Trokars (Leberretraktor). Nach Einbringen eines Ringfolienretraktors kann über diesen Zugang die Tabaksbeutelklemme im Bereich des distalen Ösophagus platziert und später das Präparat geborgen werden. Anschließend kann nach Einführen der Gegendruckplatte in den distalen Ösophagus und Knoten der Tabaksbeutelnaht, die End-zu-Seit-Ösophagojejunostomie mit einem Zirkularstapler durchgeführt werden. Im Gegensatz zu den Zirkularstaplertechniken ermöglichen Linearstaplertechniken die Bergung des Präparates durch einen gut verträglichen Pfannenstiel-Zugang (Abb. 14).

Stellenwert der roboterassistierten Gastrektomie

Chirurgische Roboterassistenzsysteme wurden u. a. zur Überwindung zahlreicher Einschränkungen in der Laparoskopie entwickelt und stellen einen enormen technischen Fortschritt für die minimalinvasive Chirurgie dar. Die Vorteile von Roboterassistenzsystemen gegenüber der konventionellen laparoskopischen Chirurgie kommen vor allem bei komplexen Eingriffen zum Tragen. Eine Gegenüberstellung der Unterschiede zwischen roboterassistierten und laparoskopischen Verfahren zeigt Tab. 13.
Tab. 13
Vergleich zwischen konventionell laparoskopischen und roboterassistierten Verfahren
Technische Aspekte
Konventionell laparoskopische Chirurgie
Roboterassistierte Chirurgie
Instrumente
Starr
Frei beweglich und abwinkelbar
Instrumentenbewegung
Manuell -> Arbeit außerhalb des idealen Bewegungsbereiches schwierig
Computergestützt -> Arbeit in Extrempositionen (z. B. „über Kopf“) unkompliziert möglich, zusätzlich kann der 3. Arbeitsarm als stabiler Retraktor fungieren
Kamerasystem
Bis 2,5-fache Vergrößerung, unruhige Führung
Bis 10-fache Vergrößerung, stabile Führung
Arbeitsergonomie
Mäßig und teilweise belastend
Sehr gut und nicht belastend
Im Rahmen der onkologischen distalen oder totalen Gastrektomie stellt die saubere En-bloc-Lymphadenektomie des Kompartiments II die wesentliche Herausforderung für die minimalinvasiven Vorgehensweise dar. Die klinische Erfahrung zeigt, dass vor allem dieser OP-Schritt, aber auch die Rekonstruktionsphase mit Roboterassistenzsystemen einfacher, präziser und sicherer durchzuführen sind. Aufgrund dieser Vorteile ist anzunehmen, dass der Anteil an roboterassistierten Resektionen in der onkologischen Magenchirurgie zukünftig weiter ansteigen wird. Wie schnell eine weitere Verbreitung der Robotik in der Magenchirurgie zu erwarten ist, wird u. a. stark von der Lernkurve abhängen, die diese Operationstechnik für Chirurginnen und Chirurgen aufweist (Berlth et al. 2021). Zu dieser Thematik stehen Daten prospektiver Beobachtungsstudien aus Korea und China zur Verfügung, die unabhängig voneinander relative flache Lernkurven (Umschlagspunkt für Operationszeit) mit 20–25 Eingriffen nachweisen konnten (Kim et al. 2021; Zheng-yan et al. 2021). Auch wenn diese Daten methodisch bedingt nur schwer mit Studien zur laparoskopischen Gastrektomie vergleichbar sind, scheint die Lernkurve der laparoskopischen Technik mit 50–100 Eingriffen deutlich steiler zu sein (Kim 2005; Jung et al. 2016). Dieser Eindruck wird durch eine aktuelle prospektive Studie mit 111 Patienten bestätigt (Yi et al. 2021). Im direkten Vergleich der Lernkurven beider Techniken war der Umschlagspunkt für die kumulative Operationszeit mit der roboterassistierten Technik deutlich früher zu erreichen (roboterassistiert: 10 Eingriffe vs. laparoskopisch: 28 Eingriffe). In Anbetracht sinkender Fallzahlen in der westlichen Magenchirurgie und der heutigen Bedeutung roboterassistierter Verfahren in anderen Bereichen (u. a. Prostata-, Rektum- und Ösophaguschirurgie) erscheint der zunehmende Einsatz von Roboterassistenzsystemen in der Magenchirurgie somit als logische Konsequenz.

Indikation

Prinzipiell unterscheiden sich die möglichen Indikationen zur roboterassistierten Gastrektomie nicht von denen der laparoskopischen Chirurgie (s. Abschn. 5.1). Ein prospektiver Vergleich zwischen laparoskopischer und roboterassistierter Gastrektomie aus Südkorea zeigte bereits im Jahr 2016 die Gleichwertigkeit beider Techniken hinsichtlich der perioperativen Kurzzeitergebnisse, u. a. Blutverlust, Komplikationsrate, Mortalität und Lymphknotenausbeute (Kim et al. 2016). Auch wenn bisher keine Langzeitdaten aus randomisiert-kontrollierten Studien vorliegen, kann auf Basis von prospektiven Beobachtungsstudien davon ausgegangen werden, dass roboterassistierte Resektionen mit einer D1+-Lymphknotendissektion beim Magenfrühkarzinom bzw. einer D2-Lymphknotendissektion bei fortgeschrittenen Tumoren sehr wahrscheinlich mit einer ausreichenden onkologischen Sicherheit erfolgen können (Alhossaini et al. 2017). Bisweilen konnte in Metaanalysen z. B. kein signifikanter Unterschied zwischen roboterassistierter und laparoskopischer Lymphadenektomie in Bezug auf die Gesamtausbeute an Lymphknoten gefunden werden (Hoshino et al. 2020). In jüngster Vergangenheit zeigen jedoch immer mehr Analysen sogar einen Vorteil für das roboterassistierte Vorgehen (Tab. 14). Zuletzt fand eine Metaanalyse mit 40 retrospektiven Studien beispielsweise eine signifikante Erhöhung der Lymphknotenausbeute in der Gruppe der roboterassistierten Resektionen (Guerrini et al. 2020). Eine Metaanalyse mit 16 prospektiven Beobachtungsstudien und 4576 Patientinnen und Patienten, fand keinen Unterschied zwischen laparoskopischen und roboterassistierten Vorgehen bezüglich Gesamtüberleben und krankheitsfreien Überleben (Bobo et al. 2019). In dieser Arbeit zeigten sich ebenfalls keine Unterschiede zwischen den postoperativen Morbiditäts- und Mortalitätsraten. Aktuell liegen bereits erste Kurzergebnisse aus randomisiert-kontrollierten Studien vor. Eine Arbeit aus Japan fand beispielsweise keinen Unterschied bezüglich der Rate an abdominellen Komplikationen nach laparoskopischer versus roboterassistierter onkologischer Gastrektomie (Ojima et al. 2021). Im Gegensatz dazu zeigte eine randomisiert-kontrollierte Studie aus einem chinesischen High-Volume Zentrum, dass sich die Morbidität im Rahmen der distalen Gastrektomie (9,2 vs. 17,6 %; p = 0,039) durch ein roboterassistiertes Vorgehen signifikant reduzierten lässt (Lu et al. 2021). Im Vergleich zur laparoskopischen distalen Gastrektomie fand sich zudem eine schnellere Erholung der Patienten (gemessen in Tage bis zur Initiierung der adjuvanten Chemotherapie: 28 vs. 32; p = 0,003) und eine höhere Anzahl an extraperigastrischer Lymphknoten (17,6 ± 5,8 vs. 15,8 ± 6,6; p = 0,018). Darüber hinaus existiert eine weitere randomisiert-kontrollierte Studie, welche die roboterassistierte und offene Gastrektomie verglichen hat (Wang et al. 2016). Diese zeigte keinen Unterschied zwischen den Komplikationsraten (10,3 vs. 9,3 %; p = 0,756), jedoch eine Reduktion von Blutverlust (94,2 ± 51,5 vs. 152,8 ± 76,9 ml; p < 0,001) und Hospitalisierungsdauer (5,6 ± 1,9 vs. 6,7 ± 1,9 Tage; p = 0,021) durch das roboterassistierte Verfahren.
Tab. 14
Reviews mit Angabe der Anzahl entfernter Lymphknoten
Review
Jahr
Inkludierte Studien (n)
Patienten (n)
Gepoolter Effektschätzer
95 %-CI
Vorteil
I2 = Heterogenität
RAG
LAG
Guerrini
2020
40
1,84
0,8–2,84
< 0,01
RAG
Qui
2019
21
2413
4592
1,92
0,34–3,5
0,02
RAG
86
Guerra
2018
-
-
-
2,92
0,32–5,53
0,03
RAG
Wang
2017
10
849
2143
0,91
1,16–2,99
0,39
NS
70
Chen
2017
17
1585
3229
1,44
0,37–3,26
0,12
NS
86
Duan
2017
8
1,49
1,74–4,72
NS
74
Hu
2016
11
951
1872
2,11
0,63–3,59
< 0,01
RAG
67
Chuan
2015
5
551
1245
2,45
0,94–3,95
< 0,01
RAG
0
Shen
2014
7
406
1087
1,06
2,33–4,45
0,54
NS
74
Zong
2014
8
837
1743
0,63
2,24–3,51
0,67
NS
78
Xiong2
2013
7
606
1357
1,28
2,19–4,76
0,47
NS
78
Hyun
2013
8
634
1236
−0,25
3,72–3,22
0,89
NS
81
Liao
2013
6
662
1191
1,61
1,17–4,39
0,26
NS
85
Marano
2013
6
373
841
0,50
3,30–4,30
0,80
NS
80
Xiong1
2012
3
268
650
−0,71
6,78–5,38
0,82
NS
87
RAG roboterassistierte Gastrektomie, LAG laparoskopische Gastrektomie, CI Konfidenzintervall, MD Mittelwertdifferenz, NS nicht signifikant

Technik

Die Lagerung der Patientin bzw. des Patienten erfolgt in Rückenlage mit gespreizten Beinen und beidseits angelagerten Armen. Die Tischplatte wird auf eine 20- bis 25-Grad-Anti-Trendelenburg-Position gebracht, wobei die Beine im Hüftgelenk leicht angewinkelt werden. Roboterarm (Patient Cart) und Turm stehen rechts vom Patienten, ein Ampelmonitor wird über der linken Schulter positioniert. Die Trokare und der spätere Bergeschnitt werden entsprechend der in Abb. 15 dargestellten Positionen vorgenommen. Zwischen den Trokaren sollte ein Abstand von 6–8 cm eingehalten werden. Die longitudinale Position der Trokare wird an den Patientenhabitus angepasst, liegt jedoch in aller Regel oberhalb der Nabelebene. Hierbei ist zu beachten, dass eine eher kraniale Position die Exposition im Bereich des Pankreasoberrandes und eine eher kaudale Position die Übersichtlichkeit im Bereich des Querkolons und proximalen Jejunums verbessert. Der Assistententrokar wird im linken Mittelbauch an den Rippenbogen platziert. Die linke Leber wird mit Hilfe des rechtsseitigen Roboterarms angehoben, sodass das Ligamentum hepatoduodenale von links und der gastroösophageale Übergang gut einsehbar sind. Alternativ kann die Leber mit Hilfe von Haltenähten (am rechten Zwerchfellschenkel fixiert und durch die Bauchdecke ausgeleitet) hochgehalten und somit der Hiatus gleichzeitig offen gehalten werden (Ikoma et al. 2021). Die Bergung des Präparates erfolgt über einen kleinen Pfannenstiel-Schnitt.
Die Operationsschritte der roboterassistierten distalen und totalen Gastrektomie mit systematischer D2-Lymphadenektomie entsprechen weitgehend denen der laparoskopischen Operation (s. Abschn. 5.3). Die Rekonstruktion kann wie beim laparoskopischen Verfahren mittels Zirkular- oder Linearstapler erfolgen (Shen et al. 2019). Im eigenen Vorgehen wird die Ösophagojejunostomie mittels Linearstapler als sog. π-Form-Anastomose (Abb. 12a) angelegt (Zhang et al. 2018b). Hierzu wird eine geeignete proximale Jejunumschlinge Seit-zu-Seit mit Haltenähten an den distalen Ösophagus fixiert (Abb. 16a). Anschließend wird über eine Jejuno- und Ösophagotomie ein Linearstapler eingeführt und eine Seit-zu-Seit-Anastomose ausgeführt (Abb. 16b). Die Anastomose wird durch das Absetzen des Präparates und der biliopankreatischen Schlinge oralwärts der Enterotomien vervollständigt (Abb. 16c). Nach Bergung des Präparates über den suprapubischen Bergeschnitt wird eine Jejunojejunostomie ca. 40–50 cm aboral der Ösophagojejunostomie angelegt.

Komplikationsmanagement nach onkologischen Magenresektionen

Wenngleich sich die Morbidität und Mortalität in den letzten Jahrzehnten stetig verbessert hat, bleiben postoperative Komplikationen nach onkologischen Magenresektionen mit einer Rate von 10–20 % auch in Zentren ein relevantes Thema (Hosono 2006; Kim et al. 2010; Lee et al. 2019). Zudem ist das Auftreten von postoperativen Komplikationen mit einer nicht zu unterschätzenden Mortalität sowie einer Verschlechterung der onkologischen Prognose vergesellschaftet (Polish Gastric Cancer Study Group et al. 2010; Yoo et al. 2011; Turrentine et al. 2015). Eine Analyse bundesweiter Abrechnungsdaten konnte zeigen, dass die Krankenhausmortalität nach onkologischer Magenresektion in Deutschland zwischen 6,3 und 7,7 % liegt (Nimptsch et al. 2018). Daher nimmt ein konsequentes und effektives Komplikationsmanagement nach onkologischen Magenresektionen einen hohen Stellenwert ein (Sendler et al. 2008; Benedix et al. 2015).
Das Komplikationsmanagement beginnt wie bei allen ausgedehnteren chirurgischen Eingriffen auch bei Magenresektionen bereits präoperativ. Primär sollte schon bei Indikationsstellung zur Operation eine gezielte Risikoeinschätzung für jeden Patienten durchgeführt und darauf aufbauend eine adäquate Patientenselektion getroffen werden. Ferner sind zur Vorbereitung auf eine Magenresektion eine sorgfältige Evaluierung von präoperativen Optimierungspotenzialen sowie ein strukturierter Umgang mit Komorbiditäten und Dauermedikationen essenziell. Aufgrund eines zunehmenden Alters der Patienten und belastenden multimodalen onkologischen Therapiestrategien gewinnt die präoperative Planung zunehmend an Bedeutung (Sendler et al. 2008).
Eine nicht zu unterschätzende Anzahl von betroffenen Patienten stellen sich in der präoperativen Phase in einem reduzierten Ernährungszustand vor. Die häufigsten Gründe dafür sind eine allgemeine Tumorkachexie, eine vorhandene Tumorstenose sowie und Nebenwirkungen im Rahmen der neoadjuvanten Therapie. Da der negative Einfluss eines reduzierten Ernährungszustandes auf die postoperative Komplikationsrate unlängst belegt ist, ist eine präoperative Analyse des Ernährungszustandes und eine individuell angepasste Ernährungstherapie bei Zeichen einer Mangelernährung von enormer Wichtigkeit (s. Abschn. 10) (Dewys et al. 1980; Jang et al. 2014; Arends et al. 2015, 2017; Mönig et al. 2020). Bei bereits vorhandener Mangelernährung bei Diagnosestellung und geplanter neoadjuvanter Therapie sollte während der neoadjuvanten Therapie eine supportive Ernährungstherapie erfolgen.
Da chirurgische Eingriffe im Oberbauch, selbst ohne vorbestehende pulmonale Erkrankungen, mit Störungen der respiratorischen Funktion (verminderte Lungenvolumina, Abnahme der pulmonalen Compliance) einhergehen und pulmonale Komplikationen zu den häufigsten postoperativen Komplikationen nach Magenresektionen zählen, spielt zudem eine präoperative Konditionierung des pulmonalen Systems eine entscheidende Rolle. Dies ist insbesondere für pulmonal vorbelastete Patienten wichtig. Wichtige Bausteine hierfür sind ein intensives präoperatives Atemtraining, eine Erfassung und konsequente Therapie von pulmonalen Komorbiditäten sowie eine strikte mehrwöchige Nikotinkarenz. Im postoperativen Verlauf sollte zudem standardmäßig jeder Patient ein Atemtraining mittels Atemcoach durchführen. Hier ist die Compliance der Patienten für den Erfolg der Therapie entscheidend. Um die Compliance der Patienten zu steigern, ist ein kontinuierliches Auffordern des Patienten durch das medizinische Personal erforderlich. Bei pulmonal vorerkrankten Patienten ist eine präoperative Optimierung z. B. der Inhalationstherapie zu prüfen. Um ein tiefes schmerzfreies Durchatmen für den Patienten zu gewährleisten, ist eine adäquate Schmerztherapie wichtig. Die Anlage eines Periduralkatheters zur perioperativen Schmerztherapie sollte in der offenen Magenchirurgie der Standard sein (Schubert et al. 2012).
Typische chirurgische Komplikationen nach Magenresektionen, deren Management im Folgenden näher betrachtet wird, sind (Sendler et al. 2008):
  • Postoperative proximale Anastomoseninsuffizienz (Ösophagojejunostomie bzw. Gastrojejunostomie)
  • Intraabdominelle Abszesse
  • Duodenalstumpfinsuffizienz
  • Blutung
  • Pankreasfistel

Anastomoseninsuffizienz

Eine Anastomoseninsuffizienz tritt nach Magenresektionen in 2–15 % der Fälle auf und zählt zu den wichtigsten und schwerwiegendsten Komplikationen nach Magenresektionen, da sie mit enormen Folgen für die betroffenen Patienten vergesellschaftet ist. Zum einen ist sie für 20–75 % der Letalität nach Magenresektionen (je nach Art des Eingriffes) verantwortlich. Zum anderen ist eine postoperative Anastomoseninsuffizienz nach Magenresektionen mit höheren Raten an Reoperationen und Anastomosenstenosen sowie einer schlechteren Ernährungsfunktion und Lebensqualität sowie einem signifikant längeren Krankenhausaufenthalt und höheren Kosten verbunden (Kim et al. 2021). Zudem ist eine Anastomoseninsuffizienz nach Magenresektion beim Magenkarzinom mit einem schlechteren onkologischen Ergebnis vergesellschaftet (Kamarajah et al. 2020).
Als Risikofaktoren für die Entwicklung einer Anastomoseninsuffizienz nach Gastrektomie wurden in einer aktuellen italienischen Studie das Vorhandensein von Komorbiditäten (insbesondere von pulmonalen), eine erweiterte Lymphadenektomie und die Anastomosentechnik identifiziert (Trapani et al. 2020). Allseits bekannte präventive durch den Chirurgen beeinflussbare Faktoren zur Verhinderung einer Anastomoseninsuffizienz sind wie bei jeder gastrointestinalen Anastomose die Sicherstellung einer adäquaten Durchblutung und eine spannungsfreie Adaptation der zu anastomosierenden Abschnitte.
Das erfolgreiche Management einer postoperativen Anastomoseninsuffizienz hängt entscheidend von einer frühen Diagnosestellung und einer konsequenten Therapie ab. Erste klinische Zeichen einer Anastomoseninsuffizienz, welche meist zwischen dem 5. und 7. postoperativen Tag auftreten, sind meist unspezifisch, z. B. abdominelle Schmerzen, erhöhte Entzündungszeichen (Leukozyten, CRP), Fieber, Veränderungen des Drainagesekrets sowie eine gestörte Darmpassage. Auch bei einem problemlosen intraoperativen Verlauf muss postoperativ bei jeder Abweichung vom erwarteten unauffälligen postoperativen Verlauf stets an eine Anastomoseninsuffizienz gedacht werden. Einen ersten Hinweis für eine Anastomoseninsuffizienz kann eine erhöhte Amylasekonzentration im Sekret der anastomosennahen Zieldrainage sein.
Der Standard zur Diagnosestellung einer Anastomoseninsuffizienz nach Magenresektion stellt die Endoskopie dar, da sie entscheidende Vorteile bietet: zum einen ist die Sensitivität und Spezifität für den Nachweis einer vorhandenen Anastomoseninsuffizienz bei nahezu 100 % und damit höher als bei der Computertomografie oder einem Kontrastmitteleinlauf (Hogan et al. 2008). Zum anderen liefert die Endoskopie entscheidende Informationen über die Größe des Defekts sowie zur Durchblutungssituation im Bereich der Anastomose, ist sicher und wird bei Durchführung der Untersuchung durch einen erfahrenen Endoskopiker vom Patienten gut toleriert. Darüber hinaus können in gleicher Sitzung bereits therapeutische Maßnahmen wie eine Spülung der Insuffizienzhöhle, eine Abtragung von Nekrosen, die Einlage eines Endo-VACs (Endoluminale Vakuumtherapie) oder eines Stents sowie die Einlage einer Ernährungssonde durchgeführt werden.
Zusätzlich zur Endoskopie sollte die Diagnostik einer Anastomoseninsuffizienz immer durch eine Computertomografie ergänzt werden, da diese zur Beurteilung der Umgebungsreaktion bzw. des Ausmaßes der Insuffizienz wichtig ist. Typische Zeichen für eine Anastomoseninsuffizienz in der CT sind ein Austritt von Kontrastmittel im Bereich der Anastomose sowie Flüssigkeits- und/oder Luftkollektionen um die Anastomose.
Therapeutisch bestehen grundsätzlich 3 verschiedene Ansätze (Abb. 17): konservativ, endoskopisch und chirurgisch (Makuuchi et al. 2019; Kim et al. 2021). Ziele der Behandlung sind stets die suffiziente Drainage der Insuffizienz sowie potenzieller Verhalte sowie die Aufrechterhaltung der enteralen Passage während der Abheilungsphase (Sendler et al. 2008). Aufgrund einer unzureichenden Studienlage besteht aktuell kein einheitliches Therapieregime zur Behandlung der Anastomoseninsuffizienz nach Magenresektionen. Abb. 17 zeigt das standardisierte Erlanger Vorgehen bei Anastomoseninsuffizienz nach Magenresektion.
Das therapeutische Vorgehen bei Anastomoseninsuffizienz hängt entscheidend von den Ergebnissen der endoskopischen und computertomografischen Diagnostik sowie auch vom Zeitpunkt des Auftretens der Anastomoseninsuffizienz ab: Bei stabilem Allgemeinzustand, minimaler Insuffizienz und fehlender Kontamination der Abdominalhöhle ist ein konservatives Vorgehen gerechtfertigt (Abb. 18). Die konservative Therapie beinhaltet eine orale Nahrungskarenz, eine enterale Ernährung mittels aboral der Insuffizienz gelegenen Ernährungssonde, eine antibiotische Therapie sowie die CT-gesteuerte Drainage der Insuffizienzhöhle bzw. von Verhalten. Bei fehlender Besserung oder gar Verschlechterung der Befunde müssen stets eine erneute Diagnostik und eine Reevaluation des Therapieverfahrens erfolgen. Besteht ein größerer Anastomosendefekt (> 1 cm) bei stabilen Patienten ohne wesentliche Kontamination der Bauchhöhle, sollte zusätzlich zur konservativen Therapie eine endoskopische Therapie geprüft werden (Abb. 19). Hier stehen ebenso verschiedene Optionen zur Verfügung: Wir präferieren hierbei die endoskopische Vakuumtherapie (Abb. 19). Alternativ kann der Defekt mittels OTSC (over the scope clip)-Clip (bei früher Insuffizienz und adaptierbaren Insuffizienzrändern) versorgt oder mittels Stent gedeckt werden. Als weiteres Verfahren steht auch der sog. VAC-Stent zur Verfügung, der die Vorteile von Stent und VAC vereint und eine enterale Ernährung der Patientinnen und Patienten zu lässt (Chon et al. 2020). Ein klinisch instabiler Zustand, das Vorliegen einer diffusen Peritonitis und/oder schwereren Sepsis, schwere ischämische Darmanteile im Bereich der Anastomose sowie endoskopisch nichtkontrollierbare Blutungen stellen klare Indikationen zur operativen Revision dar. Neben der Ausräumung der Insuffizienzhöhle sowie von potenziellen Verhalten und der adäquaten Drainage steht die Fokussanierung im Rahmen der chirurgischen Revision im Mittelpunkt, welche entscheidend vom intraoperativen intraabdominellen Befund sowie der Höhe der Anastomose abhängig ist. Eine Reparation der Anastomose kann mittels Übernähung oder Neuanlage der Anastomose erfolgen (Abb. 20). Je höher die Anastomose gelegen ist und je ausgeprägter die intraabdominelle Peritonitis ist, desto weniger erfolgversprechend ist die Reparation der Anastomose. In seltenen Fällen ist eine Fokussanierung nur mittels Diskontinuitätsresektion möglich. Je früher die Anastomoseninsuffizienz auftritt bzw. diagnostiziert wird, umso eher ist ein chirurgisches Vorgehen indiziert. Bei persistierender Anastomoseninsuffizienz, bei Befundverschlechterung oder bei Auftreten von sekundären Komplikationen muss stets eine chirurgische Revision in Betracht gezogen werden.

Intraabdominelle Abszessbildung

Intraabdominelle Abszesse stellen allgemein eine potenzielle Komplikation von größeren Oberbaucheingriffen dar. Sie können Folgen einer Anastomoseninsuffizienz oder einer Duodenalstumpfinsuffizienz sein, aber auch eigenständig auftreten. Insbesondere bei gleichzeitiger Splenektomie ist das Risiko einer Abszessbildung deutlich erhöht. Klinisch präsentieren sich intraabdominelle Abszesse ähnlich wie eine Anastomoseninsuffizienz. Diagnostisch ist die Durchführung einer Abdomen-CT der Standard. Die Therapie intraabdomineller Abszesse ist eine klare Domäne des interventionellen Radiologen, welche diese so gut wie immer mittels CT-gesteuerter Drainagen entlasten können. Alternativ muss bei multiplen oder interventionell nichtdrainierbaren Abszessen eine operative Revision in Betracht werden.

Duodenalstumpfinsuffizienz

Die Duodenalstumpfinsuffizienz gehört heutzutage zu den seltenen Komplikationen in der Magenchirurgie. Je mehr vom Duodenum (z. B. bei bis in das Duodenum reichenden Karzinomen) während der primären Operation reseziert werden musste, desto höher ist das Risiko einer Duodenalstumpfinsuffizienz. Eine frühe Duodenalstumpfinsuffizienz, welche meist aufgrund von technischen Fehlern auftritt, sollte chirurgisch revidiert werden. Meist ist ein Nachkürzen des Duodenalstumpfes mittels Staplernaht im weniger entzündeten Bereich mit anschließender Übernähung der Staplernahtreihe möglich (Abb. 21). Alternativ kann auch eine ausgeschaltete Dünndarmschlinge auf den Duodenalstumpf genäht werden. Zudem kann die Einlage einer T-Drainage in den Ductus hepatocholedochus, bevorzugt über den Ductus cysticus-Stumpf nach erfolgter Cholezystektomie, zur biliären Entlastung des Duodenalstumpfes sorgen. Vorhandene Abszesse werden intraoperativ entlastet und drainiert. Eine späte Duodenalstumpfinsuffizienz (nach dem 5. postoperativen Tag) sollte konservativ therapiert werden. Grundlage der konservativen Therapie bildet eine antibiotische Therapie, die Entlastung des Duodenalstumpfes mittels perkutaner transhepatischer Gallengangdrainage (PTCD) und die Drainage potenzieller Verhalte und Abszesse um den Duodenalstumpf mittels CT-gesteuerter Drainageeinlage. Sowohl bei frühen als auch bei späten Duodenalstumpfinsuffizienzen kann eine Reduktion der biliopankreatischen Sekretion mittels Somatostatin zur Entlastung des Duodenalstumpfes beitragen.

Blutung

Blutungen stellen eine generelle Komplikationsmöglichkeit in der Chirurgie dar. Im Rahmen von onkologischen Magenresektionen mit adäquater Lymphadenektomie erfolgt eine Präparation an großen Oberbauchgefäßen (z. B. Truncus coeliacus mit seinen Ästen) und die Durchtrennung größerer den Magen versorgender Gefäße, was zu einer relevanten Erhöhung eines postoperativen Blutungsrisikos führt. Gemäß deutscher Krankenhausabrechnungsdaten treten Blutungen nach Magenresektionen bei 6,4 % der Patienten auf und stellen damit eine nicht zu unterschätzende Komplikation im Rahmen von Magenresektionen dar (Nimptsch et al. 2018; Baum et al. 2019).
Das Management von postoperativen Blutungen nach Magenresektionen hängt entscheidend vom Zeitpunkt des Auftretens sowie der Blutungslokalisation ab (Abb. 22). Während frühe (≤ 24 h) Blutungen meist eine chirurgische Revision benötigen, stellen späte (> 24 h) Blutungen eine Domäne des endoskopischen bzw. interventionellen Komplikationsmanagement dar. Intraluminale Blutungen sollten primär mittels Endoskopie diagnostiziert und therapiert werden. Bei endoskopisch nichtstillbaren intraluminalen Blutungen sowie bei extraluminalen Blutungen bildet eine Angio-CT das Diagnostikum der Wahl, auf Grundlage dessen eine Blutstillung mittels Coiling, Embolisation oder Stenteinlage erfolgen kann. Als Ultima Ratio bleibt auch bei späten Blutungen eine chirurgische Blutungskontrolle.

Pankreasfistel/Pankreatitis

Da die Lymphadenektomie beim Magenkarzinom die Entfernung der Lymphknoten am Pankreasoberrand beinhaltet, stellen nach Magenresektionen Pankreasfisteln oder eine Pankreatitis eine seltene, aber relevante Komplikation dar. Der Großteil der Pankreasfisteln durch Parenchymverletzungen bzw. mechanischer Manipulation heilen unter konservativen Maßnahmen (Belassen der abdominellen Drainage, ggf. Somatostatingabe und Nahrungskarenz, ggf. antibiotische Therapie) ab. Selten ist die Drainage eines Pankreassekretverhaltes mittels CT-gesteuerter Einlage und noch sehr viel seltener eine chirurgische Revision notwendig.

Therapiestrategien und operative Strategien in der Behandlung von Postgastrektomiesyndromen

Unter dem Begriff der „Postgastrektomiesyndrome“ werden verschiedene postoperativen Syndrome zusammengefasst, welche aufgrund der anatomischen und physiologischen Veränderungen nach resezierenden Magenoperationen auftreten können. Insbesondere der Verlust der Reservoirfunktion des Magens, eine vagale Denervierung des Magens und die Änderung der intestinalen Passage (s. Abschn. 4) können zu einer Vielzahl an verschiedenen Symptomen führen. Tab. 15 gibt einen Überblick über die unter dem Begriff der „Postgastrektomiesyndrome“ subsumierten Syndrome.
Tab. 15
Liste der wichtigsten Postgastrektomiesyndrome
Dysfunktion des Magenreservoirs
- Dumpingsyndrome (Früh- und Spätdumping)
- Metabolische Veränderungen
Vagale Denervierung
- Magenentleerungsstörung
- Postvagotomiediarrhö
- Ausbildung von Gallensteinen
Rekonstruktionsbedingte Veränderungen
- Galliger Reflux mit Gastritis
- Schlingensyndrome (Syndrom der zuführenden und der abführenden Schlinge)
- Exokrine Pankreasinsuffizienz
- Bakterielle Fehlbesiedelung/Blind-loop-Syndrom

Dumpingsyndrome

Dumpingsyndrome werden durch die fehlende Speicherfunktion des Magens bzw. das Fehlen des Pylorus ausgelöst. Der Speisebrei wird dadurch unfraktioniert in den Dünndarm weitergegeben, was zu entsprechenden systemischen Reaktionen führen kann. Beim Dumpingsyndrom wird zwischen dem sog. Frühdumping (Inzidenz 40–70 %) und dem sog. Spätdumping (Inzidenz 20–40 %) unterschieden (Mine et al. 2010). Beim Frühdumping kommt es 15–30 min nach der Nahrungsaufnahme durch die Hyperosmolarität des nicht vorverdauten Speisebreis zu einem starken Einstrom von Wasser nach intestinal. Dies führt zu einer Hypovolämie und Hypotonie, welche zudem durch eine Vasoaktivierung – ausgelöst durch eine starke mechanische Dehnung der Darmwand bei unfraktionierter Abgabe der Nahrung – verstärkt wird. Das Spätdumping wird dagegen durch die unfraktionierte Passage von schnell resorbierbaren Kohlenhydraten ausgelöst. Dies hat eine konsekutive Hyperglykämie zur Folge, was wiederum zu einer starken Insulinausschüttung im Pankreas führt. Hierdurch wird nach etwa 1–4 h eine Hypoglykämie ausgelöst, welche sich unter anderem durch Schwitzen, Palpitationen und Bewusstseinsstörungen äußern kann (Franzke und Jähne 2012).
Therapeutisch steht beim Auftreten eines Dumpingssyndroms eine Ernährungstherapie im Vordergrund (s. auch Abschn. 10). Beim Frühdumping sind insbesondere die Nahrungsaufnahme in kleinen Nahrungsmengen, das Meiden von sehr salz- oder zuckerhaltigen Speisen sowie das Meiden von Getränken zum Essen die wichtigsten ernährungstherapeutischen Aspekte. Durch den Austausch von einfachen zu komplexen Kohlenhydraten kann das Auftreten eines Spätdumpings vermieden werden. Medikamentös können viskositätssteigernde Quell- und Ballaststoffe (z. B. Guar, Pektin) die Magenentleerung verzögern und so die Kohlenhydratassimilation verzögern. Acarbose, ein α-Glucosidaseinhibitor, hemmt den Abbau von Oligo, Tri- und Disacchariden zu Glukose und anderen Monosacchariden und vermindert so den postprandialen Blutzuckeranstieg. Besonders wirksam sind beim Dumpingsyndrom Somatostatinanaloga. Somatostatin verzögert die Magenentleerung und den Dünndarmtransit, vermindert die Freisetzung von gastrointestinalen Peptidhormonen und von Insulin und reduziert die postprandiale Vasodilatation (Franzke und Jähne 2012). Chirurgisch kann die Interposition einer Jejunumschlinge sowie die Umwandlung der Rekonstruktion in eine Roux-Y-Rekonstruktion eine Besserung bringen (Tab. 16).
Tab. 16
Übersicht über die konservativen und chirurgischen Maßnahmen der verschiedenen Postgastrektomiesyndrome
Beschwerden
Konservative Maßnahmen
Chirurgische Maßnahmen
Dumpingsyndrome
- Ernährungstherapie
- Verzweigte Kohlenhydratketten (z. B. Glucomannan)
- Octreotid (3-mal 50–100 μg s.c. pro Tag, 15–45 min vor dem Essen)
- Quell- und Ballaststoffe (z. B. Pectin, Guar: 5–15 g pro Mahlzeit)
- Acarbose (3-mal 50–100 mg pro Tag, 15 min vor dem Essen)
- Interposition einer Jejunumschlinge
- Konversion einer Loop-Gastrojejunostomie zu einer Roux-Y-Rekonstruktion
Metabolische Veränderungen und exokrine Pankreasinsuffizienz
- Vitamin-B12-Substitution (intramuskuläre Injektion von 1000 μg Vitamin B12, alle 3 Monate)
- Kalzium (500–800 mg täglich) und Vitamin-D-Substitution (800 IE pro Tag)
- Orale Substitution von Pankreasenzymen (2000 IE pro 1 g Fett)
 
Magenentleerungs-störung
- Prokinetika:
 - Metoclopramid (3-mal 10 mg oral)
 - Domperidon (3-mal 10 mg oral)
 - Erythromycin (50–100 mg i.v. oder 250 mg oral, kurz vor der Mahlzeit)
 - Prucaloprid (1-mal 1–2 mg)
- (Near-)total-Gastrektomie
Postvagotomiediarrhö
- Begrenzung der Flüssigkeitszufuhr
- Häufig kleinere Mahlzeiten
- Antidiarrhoika und Colestyramin
(4–16 g täglich)
 
Ausbildung von Gallensteinen
 
- Prophylaktische standardmäßige Cholezystektomie bei Oberbaucheingriffen
Galliger Reflux
 
- Konversion zu einer Roux-Y-Rekonstruktion
Afferent-loop-Syndrom
 
- Anlage einer Braun-Fußpunktanastomose
Efferent-loop-Syndrom
- Endoskopie mit ggf. Dilatation beim Syndrom der abführenden Schlinge
- Konversion zu einer Billroth-I-Rekonstruktion oder einer Roux-Y-Rekonstruktion
Bakterielle Fehlbesiedelung/Blind-loop-Syndrom
- Antibiotische Therapie
- Ernährungsmaßnahmen
Resektion des blinden Darmabschnittes

Metabolische Veränderungen und exokrine Pankreasinsuffizienz

Im Rahmen von Magenresektionen kommt es zu einigen metabolischen Veränderungen, welche unbedingt beachtet werden müssen und Substitutionen von verschiedenen Vitaminen und Elektrolyten notwendig machen. Aufgrund des Fehlens des im Magen produzierten Intrinsic-Faktors kann Cobalamin nicht mehr resorbiert werden, was folglich nach Gastrektomien zu einem Vitamin-B12-Mangel und daraus resultierend zu einer makrozytären, hyperchromen Anämie (perniziöse Anämie) führt. Daher ist eine vierteljährliche Substitution von Vitamin B12 unbedingt notwendig. Durch die veränderte enterale Passage ohne Erhalt der Duodenalpassage kann es zu einer verminderten Stimulation des Pankreas kommen, was häufig eine exokrine Pankreasinsuffizienz zur Folge hat. Dies resultiert in einer Malabsorption von Fetten und auch fettlöslichen Vitaminen wie Vitamin A und D. Maldigestion und Malabsorption können zudem zu Steatorrhoe, Blähungen und Lebensmittelunverträglichkeiten führen. Ein Vitamin-D-Mangel führt zu Osteoporose, Vitamin-A-Mangel zu Haut- und Schleimhautschäden. Daher muss bei ausgeschalteter Duodenalpassage eine orale Einnahme von Pankreasenzymen erfolgen (initial 2000 IE Enzym pro 1 g Fett). Zudem sollte gegebenenfalls Vitamin D substituiert werden (Franzke und Jähne 2012). Ferner kann die Substitution von Kalzium notwendig sein. Nicht selten entwickeln Patienten nach Magenresektionen eine Laktoseintoleranz mit konsekutiven abdominellen Beschwerden, Flatulenz und Diarrhö. Durch die daraufhin empfohlene laktosearme bzw. –freie Ernährung ist häufig die Kalziumversorgung über Milchprodukte nicht gewährleistet (Tab. 16).

Magenentleerungsstörung

Kommt es im Rahmen einer vagalen Denervierung des Magens postoperativ zu einer Magenentleerungsstörung, so stehen zunächst medikamentöse Therapieoptionen mit verschiedenen Prokinetika zur Verfügung. Sollte dies zu keiner zufriedenstellenden Besserung führen, kann eine Nachresektion des Restmagens bis hin zur totalen Gastrektomie durchgeführt werden (Tab. 16).

Postvagotomiesyndrom

Nach Vagotomie können passagere Schluckstörungen auftreten, die durch die Präparation am distalen Ösophagus entstehen und sich meist spontan bessern. Die Postvagotomiediarrhöen werden bei bis zu 30 % der Patienten nach Gastrektomie angegeben, wobei diese in etwa 10 % der Fälle klinisch signifikante Beschwerden mit therapeutischen Behandlungsbedarf verursachen (Mochiki et al. 2007). Durch die Vagotomie kommt es zu einer gestörten Magenmotilität und zu einem gesteigerten Dünndarmtransit. Die Anazidität kann zu einer bakterielle Fehlbesiedlung führen, welche wiederum ein Malabsorption von Triglyzeriden, Fettsäuren, Aminosäuren und Kohlenhydraten und konsekutiv eine osmotische Diarrhoe bedingt. Therapeutisch helfen diätetische Maßnahmen, z. B. Begrenzung der Flüssigkeitszufuhr, häufige kleine Mahlzeiten und eine Reduktion von Kohlenhydraten und Disacchariden. Zusätzlich kann neben Antidiarrhoika der Einsatz von Gallensalzbinder (Colestyramin) zu einer Besserung der Beschwerden führen (Tab. 16) (Hölscher 2006).

Ausbildung von Gallensteinen

Studien konnten zeigen, dass das Risiko der Entwicklung von Gallensteinen bei Patienten nach Gastrektomie bei 17,5 % liegt und damit um das 2- bis 4-Fache im Vergleich zu einem nach Alter und Geschlecht gematchten Vergleichskollektiv erhöht ist (Gillen et al. 2010; Gutt et al. 2018). Zudem konnte in der bisher einzigen prospektiv randomisierten multizentrischen CHOLEGAS-Studie belegt werden, dass durch eine zusätzliche simultane Cholezystektomie die hepatobiliären Komplikationen sowie auch die postoperative Letalität nach onkologischer Gastrektomie nicht erhöht wird (Italian Research Group for Gastric Cancer (IRGGC) et al. 2013). In der aktuellen deutschen S3-Leitlinie zur Prävention, Diagnostik und Behandlung von Gallensteinen wird eine simultane Cholezystektomie bei resezierenden Mageneingriffen noch empfohlen (Tab. 16) (Gutt et al. 2018). Die Langzeitergebnisse der CHOLEGAS-Studie zeigen jedoch, dass eine prophylaktische Cholezystektomie keinen wesentlichen Einfluss auf den Verlauf nach einer Magenresektion für Malignome hat (Italian Research Group for Gastric Cancer (GIRCG) et al. 2019).

Galliger Reflux mit Gastritis/Ösophagitis

Insbesondere nach Billroth-II-Rekonstruktion kann es zu einem galligen Reflux mit konsekutiver Gastritis und dadurch zu Übelkeit und galligem Erbrechen kommen. Folglich können zudem aus einer Schädigung der Parietalzellen durch den galligen Reflux eine Eisenmangelanämie sowie auch ein relevanter Gewichtsverlust resultieren. Das Auftreten von galligem Reflux ist nach Roux-Y-Rekonstruktion deutlich reduziert. Daher kann bei Vorliegen einer Billroth-II-Rekonstruktion eine Umwandlung in eine Roux-Y-Rekonstruktion sinnvoll sein (Tab. 16). Bei zu kurz angelegter Roux-Schlinge ist ebenfalls das Auftreten einer galligen Refluxösophagitis möglich. Daher sollte bereits primär darauf geachtet werden, dass zwischen Ösophagojejunostomie und Jejunojejunostomie (Roux-Anastomose) ein Mindestabstand von 40 cm stets eingehalten wird. Sollte postoperativ eine Refluxösophagitis auftreten, ist eine Revision mit Verlängerung der Roux-Schlinge und ggf. die Anlage eines Magenpouches zu erwägen.

Schlingensyndrome

Die sog. Schlingensyndrome treten bevorzugt nach der klassischen Billroth-II-Rekonstruktion auf. Das Syndrom der zuführenden Schlinge (Afferent-loop-Syndrom) tritt v. a. bei fehlender Braun-Fußpunktanastomose auf. Ursache sind ein unzureichender Abfluss von Galle- und Pankreassekret und fehlgeleitete Speisereste, die zu einem Aufstau und einer bakteriellen Fehlbesiedelung führen. Hierdurch können Beschwerden wie galliges Erbrechen, Appetitlosigkeit und Diarrhöen ausgelöst werden. Durch ein Abknicken oder einer Stenose der abführenden Schlinge wird das Syndrom der abführenden Schlinge (Efferent-loop-Syndrom) mit konsekutiver Magenentleerungsstörung mit rezidivierendem Erbrechen und Völlegefühl ausgelöst. Hier stehen endoskopische Therapiemaßnahmen (z. B. durch eine Bougierung) im Vordergrund. Bei fehlender Besserung werden beide Schlingensyndrome chirurgisch durch eine Umwandlung der Passage in eine Billroth-I- oder eine Roux-Y-Rekonstruktion behandelt (Tab. 16).

Fehlbesiedelung/Blind-loop-Syndrom

Im Rahmen der Rekonstruktion mit einer terminolateralen Anastomosentechnik kann es bei einem zu langen blinden Ende zu einer Stase von Speiseresten kommen. Bei gleichzeitiger Verringerung der Motilität des Magenstumpfes und Anazidität kommt es zu einer bakteriellen Fehlbesiedelung, sodass Nahrungsbestandteile nicht adäquat resorbiert, Gallensäuren vorzeitig dekonjugiert und Vitamin B12 verbraucht werden. Dadurch können konsekutiv Appetitlosigkeit, Schmerzen, Malnutrition, Gewichtsverlust und Diarrhöen ausgelöst werden. Therapeutisch sind Antibiotikagaben und Ernährungsmaßnahmen (z. B. eine ausreichende Erwärmung der Nahrung und das Meiden von rohen Lebensmitteln) hilfreich (Tab. 16). In der Regel lässt sich jedoch eine operative Revision mit Resektion des blinden Darmabschnitts nicht vermeiden.
Eine adäquate Anastomosentechnik mit kurzem blinden Ende (ca. 2–4 cm), der zur Rekonstruktion verwendeten Roux-Y-Schlinge, verhindert das Auftreten des Blind-loop-Syndroms.

Vorgehen in der oligometastasierten Situation

Über ein Drittel aller Patienten mit Magenkarzinom befindet sich bereits bei Diagnosestellung im metastasierten Stadium (Robert-Koch-Institut 2022). Hierbei ist jedoch zwischen einer fortgeschrittenen Metastasierung und damit palliativen Erkrankung sowie einer oligometastasierten und damit in Einzelfällen potenziell kurativen Erkrankung zu unterscheiden. Erstmalig wurden 2019 Empfehlungen zur oligometastasierten Situation in die deutsche Leitlinie zum Magenkarzinom aufgenommen, wenngleich diese aufgrund einer unzureichenden Datenlage limitiert sind (Leitlinienprogramm Onkologie 2019). Insbesondere die Rolle der chirurgischen Resektion im Rahmen einer oligometastasierten Magenkarzinoms bleibt kontrovers diskutiert.
Eines der Grundprobleme bei der Erarbeitung klarer genereller Empfehlungen stellte bisher eine fehlende exakte Definition einer Oligometastasierung beim Magenkarzinom dar. Bisherige Studien geben allerdings Hinweise darauf, dass einige Subgruppen bei limitierter Metastasierung durchaus von einer Resektion des Primärtumors und auch von Metastasen profitieren könnten (Hartgrink et al. 2002; Blank et al. 2013; Sun et al. 2013; Lasithiotakis et al. 2014; Schmidt et al. 2015; Al-Batran et al. 2017b). Um eine Vergleichbarkeit zukünftiger Studienergebnisse zu gewährleisten, wurde nun in der aktuell rekrutierenden FLOT-5-Studie eine klare Definition des limitiert metastasierten Magenkarzinoms vorgenommen (Al-Batran et al. 2017a). Die FLOT-5-Studie vergleicht eine alleinige Chemotherapie mit einer chirurgischen Resektion, umfasst von einer perioperativen Chemotherapie beim oligometastasierten Magenkarzinom. Die Definition der FLOT-5-Studie wurde auch von der aktuellen deutschen S3-Leitlinie aufgenommen (Mönig et al. 2020) und dürfte für zukünftige Studien wegweisend sein.
Definition des limitierten metastatischen Status gemäß der FLOT-3-Studie mit Modifikation (Mönig et al. 2020)
Retroperitoneale Lymphknotenmetastasen (RPLM; z. B. paraaortale, interaortokavale, parapankreatische oder mesenteriale Lymphknoten)
  • Hinweis: In Duodenum eindringender Magenkrebs und retropankreatische Lymphknoten werden nicht als M1 angesehen.
Als Oligometastasierung gilt, wenn nach dem folgenden Schema maximal ein Organ einbezogen ist, mit oder ohne RPLM:
  • Lokalisierte potenziell operable Peritonealkarzinose: Stadium P1 (direkt an das Magenkarzinom angrenzende Peritonealkarzinose oberhalb des Colon transversum) nach der Klassifikation der „japanischen Magenkrebsforschungsgesellschaft“, d. h. klinisch sichtbare Karzinose des Peritoneums oder Pleura (Cave: > P1-Peritonealkarzinose sind nicht erlaubt!)
  • Leber: maximal 5 potenziell resektable metastatische Läsionen
  • Lunge: einseitige Beteiligung, potenziell resektabel
  • Uni- oder bilaterale Krukenberg-Tumoren
  • Uni- oder bilaterale Nebennierenmetastasen oder
  • Extraabdominale Lymphknotenmetastasen wie supraklavikuläre oder zervikale Lymphknotenbeteiligung (Virchow-Knoten) oder
  • Klar lokalisierte Knochenbeteiligung (definiert als innerhalb eines Bestrahlungsfeldes)
Neben der bisher uneinheitlichen Definition der Oligometastasierung ist die Aussagekraft der Ergebnisse bisheriger Studien zum oligometastasierten Magenkarzinom aufgrund von geringen Fallzahlen, sehr heterogenen Patientenkollektiven, retrospektiven Studiendesigns und einer Vermischung von metachronen und synchronen Metastasierungen eingeschränkt (Jung et al. 2021).
Die bisher vorhandenen Daten deuten aber bei Patienten mit oligometastasiertem Magenkarzinom auf ein verbessertes Überleben nach Chemotherapie und chirurgischer Resektion von Primärtumor und vorhandenen Metastasen im Vergleich zur alleinigen Chemotherapie hin, wenngleich bei den existierenden retrospektiven Studien sicherlich ein Selektionsbias in der Gruppe der Resezierten zu beachten ist (Hartgrink et al. 2002; Blank et al. 2013; Sun et al. 2013; Lasithiotakis et al. 2014; Schmidt et al. 2015; Al-Batran et al. 2017b). Insbesondere konnten auf Grundlage der vorhandenen Daten Faktoren identifiziert werden, bei denen Patienten mit oligometastasiertem Magenkarzinom voraussichtlich von einer Resektion des Primärtumors sowie der Metastasen profitieren dürften: begünstigend waren eine R0-Resektion, das Vorliegen weniger Metastasen, das Fehlen einer Peritonealkarzinose und ein gutes Ansprechen auf eine vorausgegangene Chemotherapie. Daher sollten die Durchführung einer neoadjuvanten Chemotherapie sowie eine realistische Möglichkeit der R0-Resektion Voraussetzung für jede geplante Resektion von Primärtumor und Metastasen sein.
Es existieren nur wenige randomisiert kontrollierte Studien, welche Daten zur Wertigkeit einer chirurgischen Resektion beim oligometastasierten Magenkarzinom liefern (Tab. 17):
Tab. 17
Auswahl randomisierter Studien mit Patienten mit (oligo-)metastasiertem Magenkarzinom
Studie
Jahr
Patienten-anzahl
Studiendesign
Überleben der Gruppe ohne Resektion
Überleben der Gruppe mit Resektion
p
DGCT
(Hartgrink et al. 2002)
2002
285
Keine Chemotherapie +/− Tumorresektion
5,4 Monate (n = 129)
8,1 Monate (n = 156)
< 0,001
REGATTA
(Fujitani et al. 2016)
2016
175
S-1 + Cisplatin adjuvant +/− Tumorresektion
16,6 Monate (n = 86)
14,3 Monate (n = 89)
0,66
FLOT-3
(Al-Batran et al. 2017b)
2017
187
FLOT perioperativ +/− Tumorresektion plus Metastasenresektion
15,9 Monate (n = 24)
31,1 Monate (n = 36)
< 0,05
FLOT-5
(Al-Batran et al. 2017b)
Aktuell
176
FLOT perioperativ +/− Tumorresektion plus Metastasenresektion
Rekrutierend
Erste Hinweise für einen prognostischen Vorteil, welcher sich bei selektierten Patienten im Rahmen der metastasierten Situation durch ein chirurgisches Vorgehen ergeben könnte, konnten in einer Subgruppenanalyse der Daten aus einer holländischen randomisiert-kontrollierten Studie zur Wertigkeit der D2-Lymphadenektomie aufgezeigt werden. Bei 285 Patienten des Studienkollektivs lag eine nichtkurative Situation vor, wovon bei 129 Patienten lediglich eine Exploration oder Gastroenterostomie und bei 156 Patienten eine Tumorresektion erfolgte. Das Gesamtüberleben war in der Gruppe der Resezierten signifikant länger (8,1 Monate vs. 5,4 Monate, p < 0,001). Insbesondere Patienten unter 70 Jahren und mit lediglich einem Metastasierungsort profitierten besonders (Hartgrink et al. 2002).
In der asiatische REGATTA-Studie wurden insgesamt 175 Patienten mit fortgeschrittenem Magenkarzinom mit Oligometastasierung (Leber, Peritoneum oder paraaortale Lymphknoten) eingeschlossen und entweder zu einer alleinigen Chemotherapie mit S-1 und Cisplatin oder einer primären Magenresektion mit D1-Lymphadenektomie und adjuvanter Chemotherapie mit S-1 und Cisplatin randomisiert. Das Gesamtüberleben nach 2 Jahren lag in einer Zwischenanalyse bei 31,7 % in der Gruppe mit alleiniger Chemotherapie verglichen mit 25,1 % in der Gruppe der Resezierten (p = 0,66) (Fujitani et al. 2016). Auf dem Boden dieser Ergebnisse wurde die weitere Rekrutierung der Studie abgebrochen und eine Magenresektion bei oligometastasierten Magenkarzinompatienten nicht empfohlen. Allerdings klärt die Studie nicht, inwieweit eine R0-Resektion von Primärtumor und Metastasen einen Überlebensvorteil gegenüber einer alleinigen Chemotherapie aufweisen, da die Metastasen bei den Resezierten in der REGATTA-Studie belassen wurden und nur eine limitierte Lymphadenektomie durchgeführt wurde. Zudem erhielten die Patienten in der Resektionsgruppe seltener eine Chemotherapie, da diese postoperativ nur eingeschränkt durchführbar war. Damit kann die REGATTA-Studie nicht klären, inwieweit eine R0-Resektion von Primärtumor und Metastasen bei oligometastasierten Patienten einen Überlebensvorteil bietet (Jung et al. 2021).
Eine weitere randomisiert-kontrollierte Studie aus Deutschland, die sog. FLOT-3-Studie, untersuchte zwar primär die Wertigkeit einer neoadjuvanten FLOT-Therapie beim Magenkarzinom, konnte allerdings auch Ergebnisse zur Fragestellung der Resektion von Primärtumor und Metastasen beim oligometastasierten Magenkarzinom liefern, da 60 der 256 eingeschlossenen Patienten eine limitierte Metastasierung aufwiesen und bei 36 von den 60 oligometastasierten Patienten eine Resektion von Primärtumor und Metastasen (18 retroperitoneale Lymphknoten, 6 Lebermetastasen, 6 Lungenmetastasen, 2 lokale Peritonealkarzinose, 4 andere Metastasen) erfolgte. Das Überleben der Patienten mit Resektion war signifikant besser als das derer mit alleiniger Chemotherapie (31,1 Monate versus 15,9 Monate, p < 0,05). Besonders die Patienten mit retroperitonealer Lymphknotenmetastasierung zeigten eine besonders gute Prognose. Aufgrund der geringen Fallzahl und dem sicherlich vorhandenen Selektionsbias in dieser Studie ist die Wertigkeit der Ergebnisse zur chirurgischen Resektion bei Oligometastasierung eingeschränkt (Al-Batran et al. 2017b).
In Anbetracht der eingeschränkten Datenlage war die Auflage der aktuell rekrutierenden RENAISSANCE-FLOT-5-Studie, in der nun nur limitiert metastasierte Magenkarzinompatienten (gemäß der Definition der Oligometastasierung) eingeschlossen werden und in eine alleinige Chemotherapie mit insgesamt 8 bis 12 Zyklen FLOT oder eine perioperative Chemotherapie mit jeweils prä- als auch postoperativ 4 Zyklen FLOT mit Resektion von Primärtumor und Metastasen randomisiert werden, logische Konsequenz (Al-Batran et al. 2017a). Aktuell wurden bereits mehr als die Hälfte der geplanten 176 Patienten randomisiert. Die Ergebnisse dieser Studie dürften für den Stellenwert der chirurgischen Resektion beim oligometastasierten Magenkarzinom wegweisend sein.
Auf Grundlage dieser Datenlage gibt die deutsche S3-Leitlinie folgende limitierten Empfehlungen (Mönig et al. 2020; Jung et al. 2021):
1.
Eine Resektion von Primärtumor und Metastasen sollte außerhalb von Studien nicht erfolgen.
 
2.
Im Einzelfall können erst intraoperativ entdeckte limitierte Metastasen, wenn R0-resektabel, reseziert werden.
 
3.
Patienten mit synchron limitierten Metastasen sollte die Überweisung in eine Klinik mit hoher Fallzahl angeboten werden.
 
Die derzeitige Standardtherapie für Patienten mit oligometastasiertem Magenkarzinom ist gemäß der deutschen Leitlinie die palliative Chemotherapie (s. Kap. „Therapie des Magenkarzinoms“). Einzige Ausnahme stellen intraoperativ detektierte und R0-resezierbare Metastasen dar, welche laut Leitlinie reseziert werden können. Allerdings sollten Patienten mit oligometastasiertem Magenkarzinom möglichst im Rahmen von Studien und in Zentren behandelt werden, um den Stellenwert der Chirurgie in diesem Krankheitsstadium weiter klären zu können.
In Anbetracht der Leitlinienempfehlungen, aber auch unter Berücksichtigung der aktuellen Datenlage mit einem tendenziell positiven Einfluss der Chirurgie auf die Prognose bei oligometastasierten Magenkarzinompatienten erscheint ein differenziertes Vorgehen sinnvoll (Abb. 23) (Beckert und Königsrainer 2018; Mönig et al. 2020): Primäre Therapie des limitiert metastasierten Magenkarzinoms sollte stets die Durchführung einer Chemotherapie sein, auch wenn die Metastasen als primär resektabel beurteilt werden, um Informationen über das biologische Verhalten des Tumors und den Krankheitsverlauf zu erhalten. Patienten, welcher unter Chemotherapie progredient sind, hätten mit großer Wahrscheinlichkeit auch initial nicht von einer chirurgischen Resektion profitiert und sollten weiter palliativ chemotherapiert werden. Patienten, bei denen unter Chemotherapie das Tumorgeschehen über einen längeren Zeitraum konstant bleibt oder sogar rückläufig ist, können von einer Resektion von Primarius und Metastasen profitieren. Bei Patienten, bei denen unter Chemotherapie eine komplette Remission der Metastasierung auftritt, sollte eine Resektion des Primarius erfolgen.

Ernährungsmedizinische perioperative Aspekte

Ernährungstherapeutische Aspekte nehmen in der onkologischen Therapie einen zunehmenden Stellwert ein. Zahlreiche Studien belegen, dass sich eine Mangelernährung mit Gewichtsverlust negativ auf Lebensqualität, körperliche Leistungsfähigkeit, Therapieverträglichkeit, Therapieansprechen sowie die postoperative Komplikationsrate (z. B. erhöhte Gefahr der Anastomoseninsuffizienz) und das Überleben von onkologischen Patienten auswirkt (Dewys et al. 1980; Andreyev et al. 1998; Jang et al. 2014, S. 1998; Arends et al. 2015, 2017). Daher sollte bei onkologischen Patienten stets eine Ernährungstherapie in Betracht gezogen werden. Dies gilt umso mehr für Patienten mit Magenkarzinom, da bei diesen häufig eine direkte Einflussnahme des Tumors auf die Nahrungspassage (z. B. durch Stenosierung des Magenausgangs) besteht sowie auch Resektionen am Magen regelhaft mit einer relevanten postoperativen Gewichtsabnahme vergesellschaftet ist.
Grundlage einer adäquaten ernährungsmedizinischen Betreuung von Magenkarzinompatienten stellt die Erfassung des Ernährungsstatus bereits bei Diagnosestellung dar. Die Erfassung des Ernährungsstatus sollte im Verlauf regelmäßig bei jeder ambulanten und stationären Vorstellung des Patienten wiederholt werden (Mönig et al. 2020). Ein schnell zu erfassendes Tool zum Screening auf das Vorliegen einer Mangelernährung ist das Nutritional Risk Screening (Abb. 24) (Kondrup et al. 2003).
Sollte eine Kompromittierung des Ernährungsstatus vorliegen, besteht die Indikation zu einer bedarfsorientierten Ernährungstherapie. Hierzu sollte eine Beratung der betroffenen Patienten durch eine professionelle Ernährungsfachkraft erfolgen. Eine niederländische Studie, welche den Einfluss einer intensiven perioperativen Ernährungsbetreuung durch onkologisch spezialisierte Diätassistenten bei Patienten mit einem Ösophaguskarzinom untersucht hat, konnte zeigen, dass eine intensive Ernährungstherapie im Vergleich zur Kontrollgruppe das präoperative Körpergewicht signifikant steigern kann (+ 4,7 %) sowie mit einer signifikant niedrigeren Majorkomplikationsrate (32 vs. 60 %, p = 0,045) und einer kürzeren Krankenhausverweildauer (19,5 vs. 25 Tage) vergesellschaftet ist (Ligthart-Melis et al. 2013).
Wesentliche Bausteine einer Ernährungstherapie sind:
  • Sicherung einer adäquaten Zufuhr von Nahrungsstoffen und Energie
    • Adaptieren der Kostauswahl an die individuellen Erfahrungen und Verträglichkeiten
    • Ausreichende Eiweißzufuhr (1,0–1,5 g/kg Körpergewicht)
    • Anreichern der Kost mit Fettträgern
    • Substitution von Vitaminen und Spurenelementen
  • Linderung nahrungsassoziierter Beschwerden (Nausea, Erbrechen, Schluckstörungen, abdominelle Schmerzen, Diarrhö)
  • Linderung von chronischen Schmerzen und psychosozialem Stress
  • Aktivierung der körperlichen Aktivität mit Motivation der Patienten zu Muskeltraining

Perioperative Ernährungstherapie

Der perioperativen Ernährungstherapie ist im Rahmen der Ernährungsbetreuung onkologischer Magenkarzinompatienten ein besonderes Augenmerk zuzuschreiben. Untersuchungen mit großen Patientenzahlen haben dies klar hervorgehoben: Für den präoperativen Ernährungsstatus wurden Assoziationen mit dem Auftreten einer postoperativen Anastomoseninsuffizienz, dem Auftreten von chirurgischen Infektionen und generell einer erhöhten Morbidität und Mortalität nachgewiesen (Bozzetti et al. 2000; Meyer 2005; Fukuda et al. 2015). Als besonders wichtige Risikofaktoren für postoperative Komplikationen wurden folgende Befunde identifiziert (Mönig et al. 2020):
  • Gewichtsverlust > 10–15 % innerhalb von 6 Monaten
  • BMI < 18,5 kg/m2
  • NRS > 5
  • Serumalbumin < 30 g/l (ohne Zeichen einer Leber- oder Nierenstörung)
Insbesondere das Serumalbumin stellt einen gut untersuchten prognostischen Faktor für die postoperative Letalität in großen Kohortenstudien mit bis zu 6-stelligen Patientenzahlen dar und wird daher häufig als Abbild des Ernährungszustandes der Patienten herangezogen (Khuri et al. 1997, 2005; Hennessey et al. 2010; Hübner et al. 2016; Hu et al. 2016).
Der hohe Stellwert der präoperativen Ernährung zeigt sich auch dadurch, dass die deutsche Leitlinie zum Magenkarzinom selbst bei Patienten ohne Zeichen einer Mangelernährung präoperativ für 5–7 Tage die Einnahme einer bilanzierten Trinknahrung zusätzlich zur normalen Ernährung empfiehlt (Tab. 18) (Mönig et al. 2020). Hochkalorische Trinknahrungen bietet dabei den Vorteil, dass sie bei geringer Trinkmenge viele Kalorien sowie viel Eiweiß enthalten und gleichzeitig prognoseverbessernd und kosteneffektiv sind (Elia et al. 2016). Die Studienlage zu Trinknahrungen mit zusätzlichen sog. immunmodulierenden Substanzen wie Arginin, Omega-3-Fettsäuren und Ribonukleotiden ist uneinheitlich und somit der Stellwert der Immunonutrition noch nicht abschließend geklärt (Mabvuure et al. 2013; Hegazi et al. 2014; Song et al. 2015; Wong und Aly 2016). Bei mangelernährten Patienten wird in der Leitlinie sogar ein Verschieben der Operation empfohlen, um für mindestens 10–14 Tage präoperativ eine Ernährungstherapie durchzuführen (Tab. 18) (Mönig et al. 2020).
Tab. 18
Perioperative Ernährungsempfehlungen bei Magenkarzinom. (Weimann et al. 2017; Mönig et al. 2020)
 
Präoperativ
Postoperativ
Mangelernährung
• Orale oder enterale supportive Ernährungstherapie für 10–14 Tage
• ggf. zusätzlich Immunonutrition
• ggf. parenterale Ernährung, falls enteral nicht ausreichend möglich
• Früher Ernährungsbeginn (innerhalb von 24 h)
• Orale oder enterale supportive Ernährungstherapie bis zum vollständigen Kostaufbau
• ggf. zusätzlich Immunonutrition
• ggf. parenterale Ernährung, falls enteral nicht ausreichend möglich
Normaler Ernährungszustand (NRS < ≥ 3)
• Orale oder enterale supportive Ernährungstherapie für 5–7 Tage
• ggf. zusätzlich Immunonutrition
• Früher Ernährungsbeginn (innerhalb von 24 h)
• Orale oder enterale supportive Ernährungstherapie nur, wenn Kostaufbau nicht innerhalb von 5 Tagen möglich
• ggf. parenterale Ernährung, falls enteral nicht ausreichend möglich
Eine Ernährungstherapie sollte primär bevorzugt enteral erfolgen. Kann der Energiebedarf enteral lediglich unter 50 % des regelrechten Energiebedarfs gedeckt werden, so ist eine gemischte enterale und parenterale Ernährung indiziert. Ist eine enterale Ernährung nicht mehr möglich, sollte eine totale parenterale Ernährung durchgeführt werden (Weimann et al. 2017; Mönig et al. 2020).
Bei mangelernährten Patienten mit Indikation zur neoadjuvanten Vorbehandlung vor geplanter Magenresektion sollte unbedingt die Zeit während der neoadjuvanten Therapie zur Durchführung einer Ernährungstherapie genutzt werden.

Allgemeine postoperative Ernährungsempfehlungen

Im frühen postoperativen Verlauf nach Magenresektion bzw. Gastrektomie kann gemäß der deutschen Leitlinie zum Magenkarzinom frühzeitig (innerhalb der ersten 24 h) mit einer enteralen Ernährung begonnen werden. Studien zeigen, dass eine frühzeitige enterale Ernährung mit einer signifikant niedrigeren Infektionsrate und einer kürzeren Krankenhausverweildauer vergesellschaftet sind (Andersen et al. 2006; Mazaki und Ebisawa 2008; Lewis et al. 2009; Osland et al. 2011), ohne dass dadurch die Morbidität, insbesondere das Risiko einer Anastomoseninsuffizienz, erhöht ist (Lassen et al. 2008; Hur et al. 2011; Willcutts et al. 2016). Hierzu bietet sich an, bereits intraoperativ eine Ernährungssonde mit Lage der Sondenspitze distal der Anastomose zu legen (Weimann et al. 2017; Mönig et al. 2020). Zudem sollte die Ernährung zunächst mittels niedriger Flussrate (10–20 ml/h) begonnen werden.
Insgesamt kommt es postoperativ bei Patienten nach erfolgter Magenresektion und noch mehr nach Gastrektomie zu Adaptationsprozessen, welche mit einem deutlichen Gewichtsverlust von bis zu 15 % des gesunden Ausgangsgewichtes sowie Ernährungsproblemen (z. B. durch Appetitlosigkeit oder Übelkeit) verbunden sein können. Daher sollte eine postoperative Ernährungsberatung nach jeder Magenoperation stets durchgeführt werden, um den Patienten über folgende wichtige grundlegende postoperative Ernährungsempfehlungen unbedingt zu informieren:
1.
Auf eine ausreichende Kalorienzufuhr achten: Da Patienten nach Magenresektion einen höheren Kalorienbedarf aufweisen, da sie die aufgenommene Nahrung teilweise schlechter verwerten können, muss die Kalorienzufuhr angepasst werden. Dies kann in einem bis zu einem Drittel höheren Kalorienbedarf resultieren. Während eine geringe Gewichtsabnahme im ersten halben Jahr nach Magenresektion normal ist, sollte insbesondere bei fehlender Stabilisierung des Gewichts auch an eine Unterstützung der normalen Nahrungsaufnahme mittels Trinknahrung gedacht werden.
 
2.
Kleinere, dafür mehrere Mahlzeiten am Tag: Da der Magen als Speicherreservoir für verzehrte Nahrung teilweise oder komplett fehlt, kommt es beim Essen schnell zu einem Völlegefühl bis hin zu Schmerzen. Die tägliche Nahrungsmenge sollte daher auf mindestens 5 Portionen am Tag verteilt werden. Da das Hunger- und Sättigungsgefühl fehlt, müssen die Mahlzeiten nach der Uhrzeit eingenommen werden. Zudem kann das Führen eines Ernährungstagebuchs für Patienten hilfreich sein, damit sie sich die Nahrungszufuhr und damit die Energiezufuhr besser vor Augen führen können und bei Problemen eine genaue Analyse dieser durch einen Ernährungsspezialisten erfolgen kann.
 
3.
Gründlich kauen und langsam essen: Ein gut gekauter Speisebrei kann sich gut mit dem Speichel vermischen, was die Verdauung der Nahrung fördert. Durch eine langsame Nahrungsaufnahme wird eine Überdehnung des Jejunums vermieden.
 
4.
Vermeiden von zu heißen oder kalten Speisen/Getränke: Da die Funktion des Magens, Speisen und Getränke auf Körpertemperatur zu bringen, fehlt, kann zu kalter oder zu heißer Speisebrei den Darm reizen und zu Unwohlsein und Diarrhöen führen.
 
5.
Vermeiden von ballaststoffreicher Kost: Ballaststoffreiche Nahrungsmittel haben meist nur eine niedrige Energiedichte und sorgen für ein schnelleres Völle- und Sättigungsgefühl, was nach Gastrektomie aufgrund des erhöhten Kalorienbedarfs kontraproduktiv ist.
 
6.
Art der Getränke und Trinkzeitpunkt beachten: Blähende und zuckerreiche Getränke (Limonaden, Fruchtsäfte, Eistee) sollten vermieden werden, da es hierdurch zu einem Völlegefühl sowie auch zu sog. Dumpingsyndromen kommen kann. Die Getränke sollten nicht zu den Mahlzeiten eingenommen werden, sondern 15 min vor und frühestens 30 min nach der Nahrungsaufnahme, da Getränke zu einer vorzeitigen Sättigung führen und den Transport des Speisebreies beschleunigen können, was wiederum zum Dumpingsyndrom führen kann.
 
7.
Verdauungsenzyme substituieren und MCT-Fette verwenden: Aufgrund der veränderten Anatomie nach Magenresektion bzw. Gastrektomie mit fehlender Passage des Duodenums kann die Vermischung von Speisebrei mit Pankreasenzymen unzureichend sein, was in einem gestörten Fettstoffwechsel resultieren kann. Daher kann die zusätzliche Einnahme von Pankreasenzymen zur Verbesserung der Fettverdauung hilfreich sein. Zudem können besonders mittelkettige Fettsäuren (MCT-Fette), welche im Dünndarm besonders gut resorbiert werden, den Fettstoffwechsel und dadurch auch eine Gewichtsteigerung unterstützen.
 
8.
Auf Symptome eines Dumpingsyndroms achten und ggf. zusätzliche Maßnahmen ergreifen: Aufgrund des Fehlens des Pylorus und damit einer kontrollierten Abgabe des Speisebreies kommt es beim Frühdumping 15–30 min nach Nahrungsaufnahme durch eine zu schnelle Passage in den Dünndarm zu Symptomen wie Schmerzen, Meteorismus sowie Schwindel, Unwohlsein und Schweißausbrüchen. Nach 1–3 h kann zudem aufgrund einer schnellen Zuckeraufnahme im Dünndarm und einer Gegenregulation des Pankreas zu einer Hypoglykämie mit im Sinne eines Spätdumpings kommen. Bei Vorliegen von Dumpingsymptomen sollte die Nahrungsaufnahme auf noch mehr kleine Mahlzeiten (8–10 Mahlzeiten) verteilt werden und Flüssigkeiten erst 45–60 min nach Nahrungsaufnahme zugeführt werden. Konzentrierte Lebensmittel wie sehr salz- oder zuckerhaltige Lebensmittel sowie auch schnell resorbierbare Kohlenhydrate sollten gemieden werden. Gelegentlich kann es hilfreich sein, sich nach dem Essen für ca. 30 min hinzulegen.
 
9.
Vitamin-B12-Substitution: Aufgrund des postoperativen Fehlens des Intrinsic-Faktors, welcher normalerweise im Magen gebildet wird und für die Resorption von Vitamin B12 im Ileum notwendig ist, muss postoperativ alle 3 Monate Vitamin B12 substituiert werden.
 
10.
Auf ein erhöhtes Osteoporoserisiko achten: Magenresezierte haben aufgrund von 2 Gründen ein erhöhtes Osteoporoserisiko: Zum einen kann im Rahmen des gestörten postoperativen Fettstoffwechsels die Aufnahme von fettlöslichem Vitamin D eingeschränkt sein; zum anderen müssen viele Magenresezierte aufgrund einer häufig postoperativ aufgetretenen Laktoseintoleranz auf Milchprodukte verzichten, was zu einer reduzierten Kalziumaufnahme führt. Zur Reduktion des Osteoporoserisikos können die Einnahme von MCT-Fetten sowie die Substitution von Vitamin D (als Injektion) und von Kalzium hilfreich sein.
 
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