Endokrinologische Erkrankungen in der Hausarztpraxis

Karin Maag vom Gemeinsamen Bundesausschuss setzt auf rasche Vertragsabschlüsse zwischen KVen und Kassen zum DMP Adipositas. Erst dann könne das Programm seine Wirkung in der Versorgung entfalten, sagt sie der Ärzte Zeitung.

Stempel drauf: Der Gemeinsame Bundesausschuss hat die Abnehmspritze Wegovy® offiziell als Lifestyle-Arzneimittel eingeordnet.

Für die Versorgung von Menschen mit einer Adipositas müssen Disease-Management-Programme (DMP) umgesetzt und eine interdisziplinäre Betreuung etabliert werden. Das fordert der Adipositas-Verband Deutschland anlässlich des Welt-Adipositas-Tages am Montag (4. März).

Kontinuierliche Glukosemessung (CGM) und automatische Insulindosierungssysteme (AID): Die Diabetesversorgung erlebt einen Technologieschub. Bei der diatec-Tagung diskutierten Diabetologen, was sich dadurch in der Versorgung ändert.

Aus elf Angeboten ein Dutzend gemacht: Der Gemeinsame Bundesausschuss hat Anforderungen für ein neues DMP Adipositas beschlossen. Strittig zwischen den „Bänken“ war unter anderem, wer sich in das Programm einschreiben darf.

Die Diabetes-Inzidenz in Deutschland ist während der Corona-Pandemie gestiegen, berichtet das RKI. Nach Angaben des Deutschen Diabetes Zentrums geht aber die Lebenserwartung Betroffener nicht mehr so stark zurück.

Bei älteren Menschen mit latenter Hypothyreose wird empfohlen, die TSH-Werte nach zwei bis vier Monaten erneut zu bestimmen, ehe über eine Thyroxinsubstitution nachgedacht wird. Doch womöglich ist eine Wiederholungsmessung für die Verifizierung einer latenten Hypothyreose zu wenig.

Eigentlich sollte das DMP Adipositas im Oktober im Bundesausschuss beraten und verabschiedet werden – nun soll das im November passieren. In der Versorgung ist das Programm damit aber noch nicht angekommen.

Die übermäßige Verordnung von Levothyroxin ist potenziell schädlich. Zu den Risiken für ältere Menschen gehört nach Langzeitdaten aus den USA auch die Entwicklung von kognitiven Defiziten und Demenz.

Ernährungsminister Özdemir will Kinder besser vor ungesunden Lebensmitteln schützen. Ein Gesetz dazu will er „schnell“ in den Bundestag bringen. Dafür aber braucht erst einmal die Zustimmung der Koalitionspartner.

Glukagon-like-peptide-1-(GLP-1-)Rezeptoragonisten stellen eine interessante Therapieoption bei krankhaftem Übergewicht dar. Doch die Einnahme kann auch mit unerwünschten Ereignissen am Gastrointestinaltrakt verbunden sein.

Nach Untersuchungen mit iodhaltigem Kontrastmittel kommt es nicht selten zu einer iodinduzierten Hyperthyreose. Laut einer japanisch-US-amerikanischen Studie steigt damit das Risiko für Vorhofflimmern, insbesondere bei Frauen.

Voraussichtlich im Oktober will der Gemeinsame Bundesausschuss einen Beschluss zum Chronikerprogramm Adipositas fassen. Ärzte und Patienten sollten ihre Erwartungen daran nicht zu hoch schrauben.

Die Diagnose "Diabetes Typ 2" wird vor allem in der Hausarztpraxis gestellt. Die Aktualisierung der Nationalen Versorgungsleitlinie (NVL) trägt dem Rechnung. Dr. med. Kai Florian Mehrländer ist Koautor der NVL und selbst Hausarzt. Im Gespräch erklärt er, welche Änderungen sich durch das Update im Praxisalltag ergeben und wie eine wertschätzende Kommunikation mit Betroffenen gelingt.

Die Therapie der Herzinsuffizienz orientiert sich u.a. nach der Pumpfunktion. Die Leitlinien empfehlen für die unterschiedlichen Gruppen verschiedene Behandlungen. Für Menschen mit HFrEF und HFpEF stehen unter anderem SGLT2-Inhibitoren auf dem Plan.

SGLT2-Inhibitoren kommen für die Therapie einer chronischen Nierenerkrankung zum Einsatz. Aber sind sie wirklich für alle Patientinnen und Patienten geeignet – zum Beispiel für Erkrankte mit IgA-Nephritis, anderen Glomerulonephritiden und Zystennieren?

Erhöhte Triglyzeridwerte können mit therapeutischen Lebensstilmaßnahmen und durch die Therapie der Grunderkrankung behandelt werden. Welche Rolle dabei Omega-3-Fette und Fibrate einnehmen und ob sie das kardiovaskuläre Risiko verringern können, wurde auf dem Diabetes-Kongress diskutiert.

Kürzlich sind die evidenzbasierten Ernährungsempfehlungen der europäischen Diabetesgesellschaft erschienen. Darin werden u. a. Formula-Diäten und Ernährungsmuster bewertet.

Der duale Agonist Tirzepatid wurde zur Behandlung des Typ-2-Diabetes zugelassen und kann die von den Leitlinien empfohlenen Therapieziele „Kontrolle der Glukosestoffwechsellage“ und „Reduktion des Körpergewichts“ adressieren. Erste Daten deuten auf einen positiven renalen Effekt hin. Kardiovaskuläre Sicherheits- und Endpunktstudien stehen noch aus.

Zahlreiche Studien belegen den positiven Effekt von körperlicher Aktivität auf psychische Erkrankungen. Neue Strategien kombinieren sogar eine Psychotherapie mit aerobem Training, um den Lerneffekt zu erhöhen. Daher gilt: „Bewegung bitte verordnen!“, forderte Prof. Dr. Dieter Braus.

Ein Screening auf Typ-1-Diabetes kann nicht nur die Ketoazidoserate verringern, sondern auch einen reibungslosen Übergang zu einer Insulintherapie zum richtigen Zeitpunkt ermöglichen. Darüber hinaus steht eine präventive Immuntherapie in den Startlöchern, die in den USA bereits zugelassen wurde.

Die 36-jährige Hochdruckpatientin wird immer wieder nach körperlicher Aktivität von Übelkeit und Erbrechen gequält. Erst als sie damit in der Notaufnahme landet, liefert das Abdomen-CT den entscheidenden diagnostischen Hinweis. Was ist dort zu sehen?

„Eine Pandemie in Zeitlupe“ nannte Prof. Dr. Matthias Blüher aus Leipzig die Entwicklung bei der Adipositas. Was sie anrichtet, erklärte er auf einem Workshop der Paul-Martini-Stiftung.

Menschen mit primärem Hyperparathyreoidismus haben ein erhöhtes Risiko für ein Nierenversagen. Die operative Therapie scheint den Funktionsverlust nur bei einer Minderheit aufhalten zu können.

Die Beschränkung des Kochsalzkonsums wird bei Bluthochdruck generell empfohlen. Ist die Ursache ein primärer Hyperaldosteronismus, scheint die Maßnahme besonders wirkungsvoll zu sein, wie eine Studie aus München nahelegt.

Als Gynäkomastie bezeichnet man die Hypertrophie von Brustdrüsengewebe bei Männern. Ob die Erkrankung weitere Risiken birgt, wurde nun in einer Studie aus Dänemark näher betrachtet.

Die Levothyroxindosis erhöhen, wenn Hypothyreosesymptome bei hochnormalen TSH-Werten persistieren? Eine Studie zeigt, warum dieser Ansatz wenig erfolgversprechend ist.

Aktuelle Befunde erfordern ein geändertes Risikoverständnis bei der Progredienz der diabetischen Nephropathie. Neue pharmakologische Ansätze relativieren zudem den indikativen Stellenwert der Albuminurie.

Ob Patienten und Patientinnen ärztliche Ratschläge als sinnvoll erachten, beeinflusst den Therapieerfolg. Wer zu viel Gewicht auf die Waage bringt, zweifelt offenbar besonders häufig an der Meinung von Arzt oder Ärztin.

Die Therapie mit Schilddrüsenhormonen erfolgt häufig bei Erwachsenen, bei denen davon kein Nutzen zu erwarten ist. Prof. Martin Fassnacht aus Würzburg warnte beim „Praxis Upate“ eindringlich vor dem unkritischen Einsatz.

Eine durch Iod-haltiges Kontrastmittel ausgelöste manifeste Hyperthyreose ist ein seltenes Ereignis. Bei wem sollte an dieses Risiko gedacht werden? Die Europäische Schilddrüsengesellschaft hat evidenzbasierte Empfehlungen formuliert.

Schilddrüsenpräparate werden oft parallel zu anderen Medikamenten eingenommen. Wie hoch das Interaktionsrisiko bei Senioren ist, haben US-Forscher untersucht.

Bei soliden Schilddrüsenknoten scheint das Krebsrisiko mit der Form im Ultraschall zusammenzuhängen. Aber was ist nun gefährlicher: länglich oder kugelig?

Die T4-Monotherapie ist Goldstandard bei symptomatischer Hypothyreose. Doch es gibt Hinweise dafür, dass die T4/T3-Kombination Vorteile bieten könnte, berichten Internisten beim DGIM-Kongress.

Für die Hautzeichen einer schweren inneren Erkrankung hatte ihr Hausarzt einen äußeren Ursprung vermutet. Mit Dr. Google kam die Patientin der wahren Ursache auf die Spur.

Der Umstieg von einem auf ein anderes generisches Levothyroxin-Natrium-Präparat hat in einer Studie die TSH-Spiegel nicht wesentlich beeinflusst. Das widerspricht der derzeit geübten Praxis.

Über 19 Fälle einer subakuten Thyreoiditis bzw. Immunhyperthyreose (Graves’ Disease) im Zusammenhang mit einer Impfung gegen SARS-CoV-2 berichten Forscher aus der Türkei. Zwei Drittel der Betroffenen sind mittlerweile in Remission, erneute Impfungen verliefen meist problemlos.

Obwohl die kontinuierliche Blutzuckermessung (CMBG) insulinpflichtige Diabetiker vor schweren Unterzuckerungen bewahrt, scheint sie die Wahrnehmung von Hypoglykämien nicht zu verbessern. Woran das liegen könnte und was das für die Praxis bedeutet, war Thema beim EASD-Kongress.

Ob eine Radiojodtherapie der hyperthyreoten Schilddrüse das Krebsrisiko erhöht, wird kontrovers diskutiert. Koreanische Forscher haben einschlägige Studien analysiert. Das Ergebnis fällt einigermaßen beruhigend aus.

Diabetiker, denen es gelingt, durch Gewichtsreduktion ihren Glukosestoffwechsel zu normalisieren, können außer auf Antidiabetika oft auch dauerhaft auf blutdrucksenkende Medikamente verzichten.

In der hausärztlichen Praxis werden offenbar viele Patienten mit primärem Hyperaldosteronismus übersehen. Ein Grund dafür könnte die komplexe Diagnostik sein. Wie man diese in vielen Fällen vereinfachen kann, schildert Prof. Martin Fassnacht, Würzburg.

Bei der Beurteilung suspekter Schilddrüsenknoten sollte man sich nicht auf (vermeintlich) malignitätsverdächtige Ultraschallbefunde verlassen. Insbesondere bei kleinen Knoten empfehlen Experten heute eher eine primäre Verlaufskontrolle anstelle der sofortigen Operation.

Wenn Patienten über potenzielle Hypothyreosebeschwerden klagen und das Labor nur eine isolierte TSH-Erhöhung ergibt, sollte die Ursache eher außerhalb der Schilddrüse gesucht werden.

Hyponatriämie ist mehr als eine harmlose Laboranomalie. Sie kann zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen. Die Therapie erfordert zunächst eine ursächliche Abklärung. Wie, das wurde beim DGIM erklärt.

Benignes Prostatasyndrom (BPS), prämenstruelles Syndrom oder klimakterische Beschwerden – sowohl für Männer als auch für Frauen mit endokrinen Funktionsstörungen gibt es wirksame pflanzliche Arzneimittel.

Übergewichtige und adipöse Patienten mit Typ-2-Diabetes schaffen es mithilfe einer einmal wöchentlichen Injektion des GLP-1-Agonisten Semaglutid durchschnittlich 10% ihres Körpergewichts zu verlieren, wie eine randomisierte Studie zeigt.

Eine subklinische Hypothyreose begründet bei älteren Menschen nur in Ausnahmefällen die Gabe von Levothyroxin. Die Vermeidung von depressiven Beschwerden sollte kein Anlass dafür sein, wie eine randomisierte Studie klarmacht.

Das Antiarrhythmikum Amiodaron besteht zu weit über 30% aus Iod. Mit Blick auf die Schilddrüse ist daher mit unerwünschten Effekten zu rechnen. Und die beschränken sich keineswegs auf eine Überfunktion, wie ein Fallbericht zeigt.

Das Cushing-Syndrom bringt eine Vielzahl von Problemen mit sich. Eine Studie der Uni Wien hat jetzt die Komplikationen während des Hyperkortisolismus sowie in der Zeit nach erfolgreicher Behandlung untersucht.

Erhöhte TSH-Werte bei normalen Schilddrüsenhormon-Spiegeln sind bei älteren Menschen häufig und haben nicht unbedingt Krankheitswert. In diesem Fall wird mit einer Hormonsubstitution nichts Gutes bewirkt, im Gegenteil.

Patienten mit hypophysärem Cushing-Syndrom bedürfen, auch wenn sie dauerhaft in Remission sind, besonderer Aufmerksamkeit. Vor allem ihr Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse und Infektionen ist weiterhin deutlich erhöht.

„Schicken Sie Patienten mit Nebennierenrinden-Insuffizienz zur Schulung!“, appellierte Prof. Martin Fassnacht beim Endokrino-Update 2020. Denn wer im Fall einer Nebennierenkrise selbst Hydrocortison injizieren kann, wird seltener zum Intensivpatienten.

Die COVID-19- und Diabetespandemie treffen aufeinander. Welche Risiken entstehen dadurch für Diabetespatienten und kann SARS-CoV-2 sogar zur Entstehung von Diabetes mellitus beitragen? In diesem Webinar berichtet Prof. Baptist Gallwitz von den Zusammenhängen zwischen Diabetes und COVID-19 und gibt aktuelle Empfehlungen für das Patientenmanagement.

Bei erhöhtem TSH-Spiegel und normalen Werten der freien Schilddrüsenhormone wird durch Levothyroxin das Befinden nicht verbessert – auch nicht bei Patienten mit ausgeprägten Beschwerden.

Eine Therapie mit Levothyroxin erhöht offenbar die Mortalität von älteren Patienten. Dafür sprechen jedenfalls neue Ergebnisse der Baltimore Longitudinal Study of Aging, an der Probanden über 65 Jahre beteiligt waren.

Das Risiko, unter einer thyreostatischen Behandlung mit Thiamazol eine akute Pankreatitis zu entwickeln, haben dänische Forscher untersucht. Ihre Erkenntnisse bestätigen, was Einzelfallberichte befürchten ließen.

Die subklinische Hypothyreose wird mit diversen Beschwerden in Verbindung gebracht. Die Gabe von Levothyroxin ist jedoch in der Regel nutzlos und unter Umständen sogar schädlich. Ein Experte warnt vor unkritischer Verordnung.

Bei adipösen Kindern stellen Ärzte schon zu Beginn der Pubertät in 30 bis 50 Prozent der Fälle mindestens eine Komponente des Metabolischen Syndroms fest. Wichtig ist es, bei ersten Anzeichen zu behandeln und Transitionsprogramme in die Regelversorgung zu bringen

Erhalten Kinder mit familiärer Hypercholesterinämie eine Statintherapie, sind ihre Gefäße nach 20 Jahren ähnlich gesund wie bei nicht betroffenen Geschwistern. Zudem ist die kardiovaskuläre Ereignisrate deutlich reduziert.

Schlecht eingestellte Typ-2-Diabetiker profitieren möglicherweise von einem duodenalen Mukosa-Resurfacing. In einer Studie kam es nach dem endoskopischen Eingriff zu anhaltenden Verbesserungen im Glukosestoffwechsel.

Sinkt das LDL-Cholesterin unter 70 oder gar unter 50 mg/dl, steigt augenscheinlich das Risiko für intrazerebrale Blutungen.

Möglicherweise ist eine Radiojodtherapie wegen Hyperthyreose mit einem moderat erhöhten Krebssterberisiko assoziiert.

Bei Senioren, die nach einem nur geringfügigen Trauma eine Fraktur erleiden, muss immer eine verminderte Knochendichte als Ursache in Betracht gezogen und entsprechend behandelt werden. Doch leider geschieht dies offenbar viel zu selten.

Für die Diagnose des männlichen Hypogonadismus wird gemäß der EAU-Leitlinie eine Bestimmung des Gesamttestosterons mit einer zuverlässigen Methode benötigt. Die im Labor gemessenen Werte lassen sich jedoch nicht immer in das Empfehlungsbild der Leitlinien einfügen.

Patienten mit überaktiver Schilddrüse erkranken vermehrt an Vorhofflimmern. Ein Vergleich genetischer Daten deutet vor allem auf niedrige Thyreotropinwerte als Ursache. Die Thyroxinkonzentration ist dagegen weniger relevant.

Ein Teil der Schilddrüsenkrebspatienten unter aktiver Überwachung ist wegen der Erkrankung besorgt, was sich jedoch bei einigen von ihnen mit der Zeit legt.

Dänische Ärzte raten zur kritischen Prüfung erhöhter Cholesterinwerte, wenn diese in der ersten Januarwoche gemessen wurden.

Eine Hormonsubstitution bringt Patienten mit subklinischer Hypothyreose offenbar keinen klinischen Nutzen, zumindest was die allgemeine Lebensqualität und Schilddrüsen-assoziierte Symptome betrifft.

2,8 Prozent und damit insgesamt 325 000 Jugendliche in Deutschland sind mit einem Gewicht über der 99,5 Perzentile extrem adipös. Genauso extrem ist jedoch auch deren Teilhabe und Lebensqualität eingeschränkt.

Eine regelmäßige Labordiagnostik der Schilddrüse bei älteren Menschen ist nach Daten aus Großbritannien weit verbreitet – und weitestgehend nutzlos.

Je höher der Vollkornanteil auf dem täglichen Speiseplan ist, desto stärker sinkt das Risiko, einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln.

Patienten mit frisch diagnostiziertem Typ-1-Diabetes profitieren erheblich von sportlicher Betätigung. Die Schonfrist, in der sie nur wenig Insulin benötigen, verlängert sich dadurch erheblich.

Ein altes Medikament gegen Bluthochdruck könnte in einer neuen Indikation Karriere machen: Von der Behandlung mit Verapamil profitieren offenbar auch Typ-1-Diabetiker.

Beim Typ-2-Diabetes ist die Therapie mit Gliflozinen oder Inkretinmimetika gegenüber Placebo mit einer niedrigeren Gesamtmortalität assoziiert.

Mehr als ein Drittel der Patienten in einer US-Studie, die sich einer Feinnadelpunktion eines Schilddrüsenknotens unterzogen haben, waren Träger von Inzidentalomen. Interessant waren dabei nicht nur die Ergebnisse.

Trotz vielfacher Empfehlungen für eine Individualisierung der Therapie werden viele Typ-2-Diabetiker im hohen Alter offenbar noch immer zu ehrgeizig eingestellt. Das hat möglicherweise Folgen für die Gesundheit der Patienten.

Arbeitet die Schilddrüse nicht, wie sie sollte, kann das die Fruchtbarkeit von Frauen beeinträchtigen. Folgt man den Resultaten einer US-Studie, wächst die Gefahr bereits bei TSH-Werten, die noch als normal gelten.

Stark erniedrigte TSH-Werte sind gerade im höheren Alter alles andere als erstrebenswert: Es steigt nicht nur die Gefahr für Vorhofflimmern, sondern auch für strukturelle Myokardveränderungen. Der Münchner Endokrinologe Prof. Roland Gärtner schildert, wann und wie man bei Senioren mit subklinischer Hyperthyreose therapeutisch eingreift.

Hochnormale Schilddrüsenfunktionswerte sind mit einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen und mit einer erhöhten Sterberate assoziiert, so die Ergebnisse der Rotterdam-Studie. Die Autoren schlagen eine Anpassung der Referenzwerte für ältere Menschen vor.

Screening auf Diabetes führt auf die gesamte Bevölkerung bezogen nicht zu geringeren Raten an Mortalität und kardiovaskulären Komplikationen. Diejenigen, die eine Diabetesdiagnose erhalten, scheinen dennoch einen Nutzen aus dem Screening zu ziehen.

Natürlich ist Diabetes nicht ansteckend. Dennoch entwickeln Menschen, die mit einem Partner zusammenleben, bei dem kürzlich Diabetes diagnostiziert wurde, viel häufiger ebenfalls einen solchen, als Personen mit stoffwechselgesunden Partnern.

Nimmt man den Deutschen Diabetes-Risiko-Test (DRT) als Maß,  ist das Risiko, an Diabetes zu erkranken, bei hier lebenden Erwachsenen gegenüber den 1990er-Jahren zurückgegangen.

Bei einer Hypertriglyzeridämie sollte man zunächst an eine sekundäre Ursache denken. Allerdings können die primären genetischen Formen eine schwere lebensbedrohliche Pankreatitis auslösen, weshalb unabhängig von der Frage des kardiovaskulären Risikos eine effektive Therapie erforderlich ist.

Der Anteil von Hypertonikern mit primärem Hyperaldosteronismus ist viel höher als in manchen Lehrbüchern beziffert. Experten fordern Konsequenzen für das Screening von Patienten mit Bluthochdruck.

„Klug entscheiden“ ist eine Qualitätsoffensive. Sie soll den Arzt sensibilisieren dafür, dass nicht alles Machbare gemacht werden sollte, zumal es für den Patienten sogar nachteilig sein kann. 

Etwa jeder zweite Patient mit einem Morbus Basedow entwickelt nach der initialen Thyreostatikatherapie ein Rezidiv. Dann stellt sich die Frage nach der Art der definitiven Therapie.

Bei älteren Menschen mit latenter Hypothyreose scheint eine Levothyroxintherapie nicht mit einem symptomatischen Nutzen verbunden zu sein.

Systemmedizin, Interdisziplinarität, "Klug Entscheiden": Das sind einige der Themen, die auf dem Internistenkongress 2017 besonders im Mittelpunkt stehen. Kongresspräsidentin Professor Petra-Maria Schumm-Draeger im Interview.

Männer mit einem prädiabetischen Glukosestoffwechsel sollten kohlenhydratreiche Mahlzeiten mit viel Stärke und Zucker am Spätnachmittag oder Abend vermeiden.

Hypothyreose ist mit einem erhöhten Sterberisiko aufgrund einer Herzerkrankung assoziiert, bestätigt eine umfangreiche Metaanalyse. 

Männer, die eine Behandlung mit einem Testosteronpräparat beginnen, tragen ein höheres Risiko für eine venöse Thromboembolie. Laut Ergebnissen einer Studie gilt das aber nur für die ersten sechs Monate der Therapie.

Wird ein Hyperaldosteronismus frühzeitig erkannt, lässt er sich in jedem zweiten Fall heilen. In der neuen Leitlinie der Endocrine Society ist geregelt, welche Hochdruckpatienten man screenen sollte und welche Verfahren dabei zum Einsatz kommen.

Eine schwere Hypertriglyzeridämie ist ein etablierter Risikofaktor für eine akute Pankreatitis. Das Erkrankungsrisiko ist aber bereits bei leichteren Formen der Fettstoffwechselstörung erhöht.

Die Therapie mit L-Thyroxin ist bei TSH-Werten im Referenzbereich mit einem niedrigeren T3-Spiegel als bei Gesunden ohne die Hormontherapie assoziiert. 

Ein polyzystisches Ovarialsyndrom zählt zu den häufigen Ursachen für einen unerfüllten Kinderwunsch. Bei assoziierter Insulinresistenz kann Metformin zur Zyklusregulation beitragen – in Zukunft vielleicht auch als lokales Therapeutikum.

Metabolische und kardiovaskuläre Erkrankungen zählen zu den möglichen Langzeitfolgen eines PCOS. Um vorzubeugen, kommt einer Gewichtsreduktion eine Schlüsselrolle zu.

Eine umfangreiche US-Studie bestätigt das erhöhte Risiko für Leberkrebs bei Menschen mit Adipositas und großen Taillenumfang sowie Typ-2-Diabetikern.  

Eine intensive Diabetestherapie mit niedrigen Blutzucker-, Blutdruck- und Blutfettzielen kann das Leben von Typ-2-Diabetikern im Vergleich zu einer konventionellen Behandlung deutlich verlängern – in einer dänischen Studie um acht Jahre.

Zur ersten Stufe der leitliniengerechten Behandlung von Patienten mit Typ-2-Diabetes zählt die „Steigerung der körperlichen Aktivität“. Sie hat den gleichen Stellenwert wie Schulung und Ernährungstherapie. Das geforderte Pensum ist relativ niedrig, der Effekt überzeugend.

Ergibt die Feinnadelbiospie eines Schilddrüsenknotens eine Atypie oder follikuläre Läsion unklarer Bedeutung (AUS/FLUS), raten Experten zur Stanzbiopsie statt zum erneuten Griff zur Feinnadel.