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Die Ärztliche Begutachtung
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Publiziert am: 17.06.2022

Erkrankungen in der HNO-Heilkunde

Verfasst von: Olaf Michel
Erkrankungen auf dem Fachgebiet der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde werden in diesem Kapitel in Hinsicht auf gutachterliche Fragestellungen dargestellt; HNO-ärztlich zu beurteilende Erkrankungen, die im Rahmen von Berufskrankheiten auftreten, werden in den entsprechenden Kapiteln abgehandelt. Dies gilt auch für verletzungsbedingte Gesundheitsstörungen. Differenzialdiagnostische Überlegungen sind bei der Beurteilung des Kausalzusammenhangs von großer Bedeutung. Bei der Bewertung von Folgezuständen z. B. nach Tumorbehandlungen stehen vor allem die funktionellen Einschränkungen im Vordergrund, die individuell zu bewerten sind. Die Heilungsbewährung ist zu beachten.

Einleitung

Erkrankungen auf dem Fachgebiet der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde werden in diesem Kapitel in Hinsicht auf gutachterliche Fragestellungen oder differenzialdiagnostischen Erwägungen dargestellt; HNO-ärztlich zu beurteilenden Erkrankungen, die im Rahmen von Berufskrankheiten auftreten, werden dort abgehandelt. Aus der (Muster-)Weiterbildungsordnung der Bundesärztekammer (MWBO) vom 15.11.2018 (Bundesärztekammer 2018) ergibt sich, dass die Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde Ohren, Nase, Nasennebenhöhlen, Orbita, vordere und seitliche Schädelbasis, Mundhöhle einschließlich der Lippe, des Pharynx und Larynx, der Trachea, des proximalen Ösophagus, der Kopfspeicheldrüsen sowie der Weichteile mit Lymphsystem von Kopf, Gesicht und Hals umfasst.
Hinsichtlich der HNO-ärztlichen Untersuchungstechniken wird auf das entsprechende Kapitel verwiesen. Unfälle und andere traumatische Ursachen werden im entsprechenden Kapitel abgehandelt.

Ohr

Äußeres Ohr

Fehlbildungen

Ohrmuscheldeformitäten sind überwiegend angeboren und operativ zu korrigieren, wenn sie abstoßend oder psychisch beeinträchtigend sind. Als Deformitäten lassen sich eine zu schwach ausgeprägte Anthelixfalte, ein zu großes Knorpelbecken der Ohrmuschel (Conchahyperplasie) und ein zu großer Winkel der Ohrmuschel vom Mastoid identifizieren. Bis zum 6. Lebensjahr erfolgt die Kostenübernahme in den meisten Fällen durch die Krankenkasse; zwischen 6.–18. Lebensjahr werden die Kosten einer Otopexie nur nach Beantragung und Begutachtung erstattet.
Bei angeborenen einseitigen größeren Fehlbildungen wie Fehlen der Ohrmuschel und des Gehörgangs (Atresie) sind funktionelle Einschränkungen zu beachten. Ein abwesender Gehörgang bewirkt eine Schallleitungsstörung von bis zu 60 dB. In der Regel ist bei diesen Fehlbildungen, die bis in das Mittelohr reichen, das Innenohr intakt, sodass unter Anwendung eines knochenverankerten Hörgerätes („bone anchored hearing aid“, BAHA) eine Operation ausgestellt werden kann (Klaiber und Weerda 2002). Nur bei günstigen anatomischen Voraussetzungen ist eine gehörverbessernde Operation mit Anlage eines Gehörgangs sinnvoll. Eine Normalisierung des Hörvermögens wird operativ selten erreicht.

Äußere Gehörgangsentzündung (Otitis externa)

Die äußere Gehörgangsentzündung wird überwiegend im Erwachsenenalter häufig nach typischen auslösenden Ursachen wie einem Tauchgang („Taucherohr“), Schwitzen unter Gehörschutz (Waldarbeiter), bei beruflichen Noxen (Staubbelastung), aber auch nach Manipulation meist auf der Basis einer individuellen Disposition angetroffen (Fischer und Dietz 2015; Michel 2017). In sehr schweren Fällen wird bei ständiger Behandlungsbedürftigkeit eine Minderung der Erwerbsfähigkeit (MdE) von 10 % bzw. ein Grad der Schädigungsfolge (GdS)/Grad der Behinderung (GdB) von 10 angenommen (Bundesministerium für Arbeit und Soziales 2020).

Kontaktekzem

Das Kontaktekzem ist durch Bläschenbildung und Juckreiz geprägt, der die Patienten zum Griff an die Ohrmuschel motiviert. Eine allergische Auslösung wird z. B. durch Metalle (wie z. B. Nickel-(II)-sulfat, Kobalt-(II)-chlorid, Phenylquecksilber), Zubehör von Hörgeräten, Kosmetika (auch medizinische Externa!), aber auch durch Ohrentropfen, die Neomycinsulfat, Gentamycin oder Tetracain-HCl beinhalten, beobachtet.

Otitis externa maligna

Die „Externa maligna“ ist deswegen gefährlich, da sie zu einer Osteomyelitis der Schädelbasis und zu einer Meningitis führen kann. Typische Betroffene sind Diabetiker und Immunabwehrgeschwächte. Daher ist immer diagnostisch nach diesen Erkrankungen zu fahnden. Als dominierender Erreger liegt bei der Otitis externa maligna Pseudomonas aeruginosa vor. Im Zweifelsfall ist eine Computertomografie der Felsenbeine anzufertigen, um knöcherne Arrosionen auszuschließen (Hobson et al. 2014; Lautermann 2012).

Mittelohr

Alle Erkrankungen, die mit einer Mittelohrschwerhörigkeit einhergehen, gelten als prinzipiell operativ behandelbar.

Paukenerguss (Mukotympanon, Serotympanon)

Der Paukenerguss entsteht zumeist durch mechanische Verlegung der Tuba Eustachii im Nasenrachenraum. Bei Kindern kann der Paukenerguss ein Hinweis auf adenoide Vegetationen (Rachenmandelhyperplasie) oder eine Lippen-Kiefer-Gaumenspalte, beim Erwachsenen auf einen Nasen-Rachen-Tumor (Nasopharynxkarzinom) sein. Kennzeichen ist die Hörminderung durch Schallleitungsstörung und das flache Tympanogramm. In der englischen Literatur wird der blande Mittelohrerguss als „otitis media with effusion“ bezeichnet, was teilweise zu der falschen Auffassung führte, dass damit eine akute Mittelohrentzündung gemeint ist. In der Regel wird zur Behandlung zeitweise eine Paukendrainage („Paukenröhrchen“) eingesetzt.

Mittelohrentzündung (Otitis media acuta)

Mittelohrentzündungen treten zu über 80 % bei Kindern auf, gehen immer mit einer Hörminderung und häufig mit Fieber einher. Im Sinne einer Begleitmastoiditis sind bei einer akuten Otitis media immer auch die Schleimhäute im Warzenfortsatz mit betroffen, da alle luftgefüllten Räume eine gemeinsame Schleimhautbedeckung haben (Suzuki et al. 2020; Thomas et al. 2014; Venekamp et al. 2014).
Wenn nicht der Verdacht auf eine Komplikation vorliegt, ist deshalb auch eine Röntgenaufnahme in der Regel überflüssig, denn sie wird immer eine Verschleierung der Mastoidzellen zeigen und neben der Strahlenbelastung keinen diagnostischen Mehrwert haben.
Die schwerwiegendste Komplikation ist die eitrige, einschmelzende Warzenfortsatzentzündung (Mastoiditis), die operativ behandelt werden muss, wenn Komplikationen (Hirnabszess, Schwindel, Hörminderung, Fazialisparese) drohen. Narben nach Warzenfortsatz„aufmeißelung“ werden nach den Versorgungsmedizinischen Grundsätzen (VMG) als Anlage zur VersMedV (Bundesministerium für Arbeit und Soziales 2020) mit einem GdS von 0 bewertet.

Otitis media chronica mesotympanalis

Die chronische Mittelohrentzündung stellt in den meisten Fällen eine auf die Schleimhaut beschränkte Entzündung dar, die durch eine zentrale Perforation des Trommelfells gekennzeichnet ist. Bei der chronischen mesotympanalen Otitis media ist die durch die Öffnung des Trommelfells sichtbare Schleimhaut blutig und verdickt („Schleimhauteiterung“). In schwereren Fällen einer chronischen mesotympanischen Otitis wird das Trommelfellepithel abgestoßen und die Trommelfellschleimhaut überwachsen. Die Behandlung besteht in einer Mittelohrsanierung mit Tympanoplastik. Dabei wird die Trommelfellperforation gedeckt und die Gehörknöchelchenkette rekonstruiert. Bei richtiger Behandlung ist eine vollständige Abheilung möglich, und der Ausfluss aus dem Ohr hört vollständig auf.
Der mit der Otitis media chronica mesotympanalis verbundene Hörverlust ist in der Regel nicht schwerwiegend. Bei der chronischen mesotympanischen Otitis ist häufig selbst bei ausgedehnten zentralen Trommelfelldefekten das Hören kaum beeinträchtigt. Die Schwerhörigkeit bei chronischer Mittelohrentzündung ist durch eine Schallleitungsschwerhörigkeit gekennzeichnet (Wolk 2016). Ein signifikanter sensorineuraler Hörverlust kann bei Vorhandensein von Vernarbungen oder Verwachsungen der Schleimhaut der Paukenhöhle, insbesondere im Bereich der Fenster, auftreten.
Otitis media chronica mesotympanalis (Cholesteatom)
Eine Cholesteatom (chronische Knocheneiterung im Mittelohrbereich, „Knochenfraß“) ist eine in der Regel operationspflichtige schicksalhafte Erkrankung, bei der der am Trommelfell randständige Entzündungsherd saniert und die Gehörknöchelchenkette – falls zerstört – im Sinne einer gehörverbessernden Operation („Tympanoplastik“) wiederaufgebaut wird. Wenn keine Radikalhöhle im Warzenfortsatz angelegt wird, sind häufige Kontrollen zur Vermeidung eines Rezidivs notwendig (Rutkowska et al. 2017; Stark et al. 2011). Eine chronische Mittelohrentzündung je nach Ausprägung ohne oder mit zeitweiser oder andauernder Sekretion wird mit einem GdS/GdB von 0–20, eine Radikaloperationshöhle je nach Ausprägung mit 0–20 nach VersMedV bewertet.

Otosklerose

Bei der Otosklerose findet sich eine Fixierung des Steigbügels, selten auch der übrigen Gehörknöchel (Tympanosklerose) mit einer Schallleitungsschwerhörigkeit unterschiedlichen Ausmaßes, ggf. mit zusätzlicher Innenohrschwerhörigkeit (Carhart-Senke im Tonaudiogramm bei ca. 2000 Hz). Die Behandlung besteht in der Rekonstruktion der Schallübertragungsfähigkeit der Gehörknöchelchenkette durch Entfernung des Steigbügels und Ersatz durch eine Prothese, die die Trommelfellschwingungen auf die Innenohrflüssigkeit überträgt. Das Risiko einer Schädigung der Innenohrfunktion ist größer als bei anderen mittelohrchirurgischen Eingriffen, und der Patient ist über dieses typische Risiko aufzuklären. Die Operation kann bei Lärmarbeitern wegen Wegfall des Schutzreflexes zu größeren Hörschäden und bei Tauchern zu Problemen in Form von Schwindel führen. Als Alternative zur operativen Behandlung ist der Patient über die Möglichkeit der Hörgeräteversorgung zu informieren, die jedoch die Hörqualität einer erfolgreichen Operation nicht erreicht.

Innenohr

Alle Innenohrschwerhörigkeiten gelten als prinzipiell nicht operativ behandelbar, bis auf die Ausnahme einer Ertaubung.

Angeborene und erworbene Taubheit

Fehlbildungen (syndromale Hörstörungen) sind als Ursache kindlicher Ertaubungen selten. Die Anzahl der Diagnosen der nicht-syndromalen Hörstörungen nimmt im Vergleich zu den erworbenen kindlichen Hörstörungen seit wenigen Jahren immer deutlicher zu. Das beruht einerseits auf einem nachweisbaren Rückgang der peri- und postnatalen erworbenen Schwerhörigkeit (Masern-, Rötelnembryopathie). Maßnahmen wie flächendeckende Masern-Mumps-Röteln-Impfungen dämmen diese Infektionen als Verursacher von Hörstörungen ein. Zum anderen steigt der Kenntnisstand über genetisch bedingte Hörstörungen durch den Fortschritt in der molekularen Genanalyse. Nicht-syndromale Hörstörungen kommen viel häufiger als offensichtliche Fehlbildungssyndrome vor und stellen bis zu 70 % aller genetisch bedingten Hörstörungen. Schon jetzt werden innenohrspezifische Gentests (z. B. Connexin 26) angeboten. Für die Begutachtung ist wichtig zu wissen, dass viele unklare, progrediente Hörstörungen auf genetischen Erkrankungen beruhen (Michel 2004a).
Die angeborene Taubheit ist einer Behandlung mit einem Cochleaimplantat (CI) gut zugänglich. Je früher die Implantation erfolgt, desto besser ist der Spracherwerb, sodass betroffene Kinder eine Regelschule besuchen können (Herr et al. 2019; Reiter und Brusis 2019; Wienke 2018). Allerdings wird von gehörlosen Eltern teilweise diese Behandlungsmöglichkeit kritisch gesehen, da sie eine Entfremdung ihrer Kinder befürchten, wenn diese hören können. Eltern können nach Gerichtsurteilen nicht gezwungen werden, einer Hörrehabilitation zuzustimmen (Reiter und Brusis 2019). Bei der einseitigen postlingualen Ertaubung mit oder ohne Ohrgeräusche hat sich ebenfalls die frühzeitige CI-Versorgung bewährt (Arndt et al. 2011; Rösli et al. 2015).

Psychogene Hörstörungen

Kinder
Von Bedeutung sind nicht-organische Hörstörungen (auch psychogene Hörstörungen, Pseudohypakusis oder hysterische Taubheit, funktioneller Hörverlust genannt) (Chawla et al. 2007; Schmidt et al. 2013), die die Mehrheit der kindlichen (plötzlichen) Hörstörungen stellen (Morita et al. 2010). Die Inzidenz liegt bei ca. 2 %. Mädchen sind mehr als doppelt so häufig wie Jungen (2:1, aber auch bis zu 10:1) betroffen (Hiraumi et al. 2007). Eine bewusste Simulation wie bei Erwachsenen ist dabei eher ungewöhnlich.
Alle auf Mitwirkung beruhenden Untersuchungsergebnisse müssen bei Kindern kritisch betrachtet werden, insbesondere, wenn im Tonschwellenaudiogramm flach verlaufende Kurven um 50 dB und/oder eine Schallempfindungsschwerhörigkeit bei normalem Sprachaudiogramm angegeben wird.
Erwachsene
Der Ausdruck psychogene Hörstörung beschreibt eine unbewusste, „funktionelle“ Störung des Gehörs (Lehnhardt 2000). Abzugrenzen ist sie von organischen, aggravierten oder simulierten Hörstörungen. Zwar ist die psychogene Hörstörung insgesamt selten, dennoch ist die Kenntnis über sie wichtig, weil bei Nichterkennung aufwendige Diagnostik, therapeutische Maßnahmen und eine unrichtige Begutachtung die Folge sind (von Grote et al. 2020). Feldmann (1989) systematisierte die psychogenen Hörstörungen anhand von 16 eigenen Fällen und arbeitete 3 Gruppen heraus:
  • Beiderseitiger chronischer Hörverlust. Dieser wird ausschließlich bei Kindern beobachtet.
  • Akute beiderseitige rezidivierende oder progrediente Hörstörung. Sie wird überwiegend bei Erwachsenen gesehen.
  • Einseitiger akuter Hörverlust. Er wird überwiegend bei Kindern gesehen.
In beiden letzten Gruppen sind die Fälle zu finden, die die Folge eines Unfallereignisses imitieren können. Um das Vorliegen einer psychogenen Hörminderung nicht zu übersehen, sollte auf die folgenden Punkte geachtet werden:
  • Unsichere Schwellenangaben im Tonschwellenaudiogramm (Schwankungsbreite bis zu 30 dB)
  • Verzögerte Antworten
  • Diskrepanz zwischen Knochen- und Luftleitung
  • Diskrepanz zwischen Tonschwellen- und Sprachaudiogramm
  • Diskrepanz zwischen Unterhaltungsgehör und Hörweite bei der Sprachabstandsweitenprüfung
  • Keine Angabe von Überhörkurven bei einseitiger Symptomatik
  • Positiver Ausfall von Simulationstesten

Hörsturz

Der Hörsturz ist definiert als akut auftretende, in der Regel einseitige Schallempfindungsschwerhörigkeit ohne erkennbare Ursache, die bis hin zu einer Ertaubung reichen kann. Gleichzeitig können Ohrgeräusche (90 %) und/oder ein Druckgefühl im Ohr (50 %) und/oder Schwindel (30 %) und/oder eine Diplakusis (15 %) vorhanden sein (Michel 1994; Plontke 2017). In älteren Publikationen wird seine Häufigkeit mit 20–35 Neuerkrankungen auf 100.000 Einwohner angegeben (Klemm und Schaarschmidt 1989), in neueren bis zu 400 pro 100.000 (Klemm et al. 2009). Daher ist der Hörsturz eine wichtige Differenzialdiagnose für alle plötzlichen Hörstörungen, wenn es um die Beurteilung eines Kausalzusammenhangs geht.

Altershörigkeit

Der Verlust an äußeren Haarzellen setzt schon mit einem Verlust der höchsten Frequenzen über 8000 Hz in der Jugend ein. Eine Regeneration findet beim Menschen nicht statt. Bei Über-60-Jährigen verschlechtert sich die Hörschwelle im Schnitt in ca. 1-dB-Schritten pro Jahr (Lee et al. 2005).
Die altersgleitende Hörschwellenveränderung für Personen ohne Lärmexposition und Ohrerkrankungen ist in der DIN EN ISO 7029:2017-06 zu finden (DIN EN ISO 7029:2017-06).
Bei Anwendung der ISO 7029:2000 ist jedoch zu berücksichtigen, dass in ihren Normalwerten eine „normale Portion“ von Schädigungsfolgen enthalten sind, die im Laufe des Lebens auf das Gehör eingewirkt haben können, wie sogenannter Alltagslärm und Stoffwechselfaktoren, denn die Normkurven sind auf einer industriellen Alltagsbevölkerung aufgebaut.
Außer der Hörschwelle sinkt mit zunehmendem Alter zusätzlich die Verständnisschwelle, die Fähigkeit, Wörter, Sätze und Sinn der Sätze zu begreifen. Die Hörschwelle im Tonschwellenaudiogramm sagt nichts über diese Fähigkeit aus, die viel wichtiger für die Sprachkommunikation ist. Es gibt viele schwerhörige Menschen, die bewusst auf eine Hörhilfe verzichten, da sie meinen, Nichtverstandenes besser aufgrund ihres kognitiven Verstandes zusammenzureimen und zusätzliche Information aus der nicht-verbalen Kommunikation zu ziehen. Viele fühlen sich durch Klangverzerrung, Rückkopplung und störende Geräusche von Hörgeräten beeinträchtigt. Diese Klagen bzw. Beschwerden der Betroffenen können eine schlechte Anpassung der Hörhilfe, aber auch auf eine zentrale Verarbeitungsstörung hinweisen. In der Sozialgerichtsbarkeit sind darauf gestützte Klagen zur Erlangung vermeintlich besserer (teurerer) Hörgeräte häufig. Diesen Menschen kann man aber leider meistens nicht durch zusätzliche eingebaute Features in der Hörhilfe helfen. Man schätzt, dass über 20 % der älteren Menschen über 70 Jahre häufiger an der zentralen Form der Schwerhörigkeit leiden als an der peripheren Form (Hesse 2004, 2017).
Aus der ISO 7029 ergibt sich, dass erst nach dem 60. Lebensjahr das Hörvermögen signifikant und damit relevant schlechter wird. Da die berufliche Arbeitszeit derzeit meist mit ca. 65 Jahren beendet ist, werden die durchschnittlichen 10–15 % Hörverlust, die in diesem Lebensalter auftreten, aus Erwägungen der Verhältnismäßigkeit nicht bei MdE-Einschätzungen abgezogen. Ab einem Lebensalter von 70 Jahren kann jedoch ein Abzug infrage kommen, da die Geringfügigkeitsgrenze überschritten wird (Niemeyer 1972).

Ototoxische Wirkungen

Ototoxische Medikamente wie Schleifendiuretika, Aminoglykoside, Chinin und das zur Krebsbehandlung eingesetzte Cisplatin können bleibende Hörstörungen bewirken.
Aminoglykosid-Antibiotika reichern sich in den äußeren Haarzellen an, die in der Folge von apikal nach basal absterben (Fernandez-Cervilla et al. 1993). Diese Anreicherung wurde von Federspil für Gentamycin – einem Aminoglykosid-Antibiotikum – beschrieben (Federspil 1971, 1976). Demnach gibt es keinen kritischen Serumspiegel, der erreicht werden muss, bevor das Aminoglykosid-Antibiotikum ins Innenohr gelangt oder ototoxisch wird, sondern eine kritische Gesamtdosis (Federspil et al. 1977, 1990). Bei der Mengenberechnung zu beachten sind auch die in der Orthopädie bei Osteomyelitis häufig eingebrachten Polymethylmetacrylat-(PMMA-)Ketten mit Gentamycin oder Palacos mit Gentamycin (Gramlich et al. 2017; Klemm und Borner 1986).
Passagere Hörminderungen wurden auch nach Gabe von Schleifendiuretika (Rybak 1985), Erythromycin (Makrolide allgemein), Gyrasehemmer (Cibrobay®, Tarivid®) (Lutz et al. 1990; Samarei 2014), Protonenpumpenhemmer (PPI) (Makunts et al. 2019) und Phosphodiesterase-5-Hemmer (Liu et al. 2018; Manna et al. 2019) beschrieben. Durch Acetylsalicylsäure (ASS) kann es bei Einnahme von täglich ab 6–8 g zu Ohrgeräuschen und mehr als 10 g zu Hörstörungen kommen.
Eine Medikamentenanamnese ist wegen der möglichen Nebenwirkungen von Medikamenten auch in Richtung auf Gleichgewichtsstörungen als ein essenzieller Bestandteil einer Begutachtung zu sehen.

Tumoren des N. stato-acusticus

Tumoren des inneren Gehörgangs treten meist in Form eines Vestibularisschwannoms auf (früher fälschlich Akustikusneurinom). Meist steht eine Hörminderung, aber auch Ohrgeräusch im Vordergrund. Im fortgeschrittenen Stadium kann neben dem Gleichgewichtsausfall auch eine Gesichtsnervenlähmung mit dazu kommen. Die Behandlung ist initial eine Bestrahlungstherapie (Gamma-Knife), bei größeren Tumoren die Chirurgie (Kaschke 2017; Schwager 2011). Es ist nicht immer möglich, das Gehör zu erhalten. Bei der seltenen Neurofibromatose kann es zu beidseitigen Vestibularisschwannomen kommen, die den Einsatz eines Hirnstammimplantats zur Gehörrehabilitation notwendig werden lassen (Michel 2006).

Ohrgeräusche

Als Tinnitus bezeichnet man Ohrgeräusche, die ein Mensch hört, ohne dass ein äußeres Schallsignal vorliegt. Tinnitus ist eigentlich nichts anderes als die lateinische Übersetzung für den Begriff Ohrgeräusch. Ohrgeräusche sind bisher durch keine bekannte Untersuchung zu objektivieren (Hesse 2016, 2019).
Fragebogen zur Selbstauskunft (z. B. Tinnitusfragebogen [TF] nach Goebel und Hiller (1994)) können grundsätzlich durch die Testperson beeinflusst werden und sind daher bei der Gutachtenerstellung nicht geeignet.
Die Einteilung nach Dauer erfolgt nach Leitlinie (AWMF 2015):
  • Akuter Tinnitus: weniger als 3 Monate
  • Subakuter Tinnitus: 3–6 Monate
  • Chronischer Tinnitus: mehr als 6 Monate
Unterschieden wird weiterhin nach Biesinger et al. (1998):
  • Kompensierter Tinnitus: wenig Leidensdruck
  • Dekompensierter Tinnitus: starker Leidendruck
Nach der Erstellung einer Tongehörkurve ist eine audiometrische Ohrgeräuschbestimmung – das „Tinnitusmatching“ – vorzunehmen (T. Brusis und Michel 2009; Feldmann 1984; Kießling 1980):
  • Bestimmung der Lautheit des Ohrgeräusches und der Frequenzcharakteristik mit Schmalbandrauschen und Sinustönen
  • Bestimmung des minimalen Maskierungslevels mit weißem Rauschen
  • Maskierungskurven nach Feldmann mit Sinustönen und Schmalbandrauschen
  • Bestimmung der partiellen und kompletten Residualinhibition
Damit ist auch eine Plausibilitätsprüfung des Ohrgeräusches verbunden (Michel und Brusis 2007).

Beurteilung des Hörvermögens

Synonyme für Schwerhörigkeit sind Gehörschaden, Hörstörungen, Hörminderung, Hörverlust, Nachlassen des Gehörs und früher auch „Harthörigkeit“. Der englische Begriff „deafness“ bedeutet nicht – wörtlich übersetzt – Taubheit, sondern Schwerhörigkeit. Ein anderer englischer Begriff für Schwerhörigkeit: „hearing impairment“. Eine Schwerhörigkeit kann geringgradig, mittelgradig, hochgradig oder an Taubheit grenzend ausgeprägt sein.

Taubheit

Ursachen für Taubheit können (außer einem Trauma) Mumps (meist einseitig), genetische Störungen, Meningitis (Hirnhautentzündung), Tumor oder Hörsturz sein. Von der Taubheit ist die Taubheit mit Hörresten (prozentualer Hörverlust 95 %) und die an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit (prozentualer Hörverlust 90 %) abzugrenzen (Tab. 1). Dies ist bei gutachterlichen Fragestellungen und der Ausstellung von Attesten zu berücksichtigen (T Brusis 2014). Auch in der Versorgungsmedizin-Verordnung, die ab dem 01.01.2009 gilt, wird in der GdS/GdB-Tabelle der Hörverlust nach dieser Prämisse gehandhabt. Die in der GdS-Tabelle enthaltenen Werte zur Schwerhörigkeit berücksichtigen die Möglichkeit eines Teilausgleichs durch Hörhilfen mit (Bundesministerium für Arbeit und Soziales 2015).
Tab. 1
Schwerhörigkeitsgrade und ihre sprachliche Bezeichnung. (Modifiziert nach T. Brusis und Mehrtens 1981; Michel 2014; Schönberger et al. 2017)
Schwerhörigkeitsgrad
Hörverlust (%)
MdE (%)/GdS/GdB
(Völlige) Normalhörigkeit
0
 
Annähernde Normalhörigkeit
0 bis <10
 
Grenzwertige Normalhörigkeit
10 bis <15
 
Beginnende Schwerhörigkeit
15 bis <20
<10
Knapp geringgradige Schwerhörigkeit
20
10
Geringgradige Schwerhörigkeit
30
15
Gering- bis mittelgradige Schwerhörigkeit
40
20
Knapp mittelgradige Schwerhörigkeit
45
35
Mittelgradige Schwerhörigkeit
50
30
Mittel- bis hochgradige Schwerhörigkeit
60
40
Knapp hochgradige Schwerhörigkeit
65
45
Hochgradige Schwerhörigkeit
70
50
Hochgradige bis an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit
80
60
Knapp an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit
85
65
An Taubheit grenzende Schwerhörigkeit
90
70
Taubheit mit Hörresten
95
80
Taubheit
100
80
Wegen der seit Einführung der Tabelle nach Boenninghaus und Röser (1973) gestiegenen Qualität der Sprachaudiometrie mit größerer Linearität und dadurch verringertem Klirrfaktor, verringertem Geräuschpegel, verbesserter Aufsprache des Testes stellte Feldmann (1988) fest, dass sich Hörverluste in der Sprachaudiometrie generell geringer darstellen würden.
Als Anpassung an diese technische Entwicklung und zur Behebung der nachteiligen Unterbewertung der Hörstörungen für den Versicherten schlug er die Einführung eines „gewichteten Gesamtwortverstehens“ vor, das die Weiterverwendung der vorhandenen Tabellen ermöglichte, die Prinzipien der quantitativen Bewertung von Hörstörungen unverändert ließ, eine Korrektur in der für die sprachliche Kommunikation besonders wichtigen Lautstärke von 60 dB, entsprechend leiser normaler Umgangssprache, erreichte und ebenfalls die für das Verständnis mit Hörgerät wichtigen großen Lautstärken mit geringerem Gewicht berücksichtigte.
Das Gesamtwortverstehen (Ws) nach Feldmann (1988) wird aus der Wortverstehenskurve errechnet. Es entsteht durch Addition der Verstehenswerte bei 60, 80 und 100 dB Lautstärke. Zur Bildung des gewichteten Gesamtwortverständnisses Wsgw gilt: Wsgw = (3 × Verständnisquote bei 60 dB + 2 × Verständnisquote bei 80 dB + 1 × Verständnisquote bei 100 dB) : 2 (Feldmann 1988).
In der 2019 erschienenen 8. Auflage des Gutachtenbuches „Das Gutachten des Hals-Nasen-Ohren-Arztes“ (Feldmann & Brusis) wurde eine überarbeitete Tabelle von Boenninghaus und Röser (1973) veröffentlicht (Seite 152). Darin sind die Hörverluste bei der beginnenden und geringgradigen Schwerhörigkeit angehoben und bei der Taubheit „reduziert“. Das Sprachaudiogramm – so die Autoren – soll damit besser mit dem Tonaudiogramm korrelieren. Die Berechnung des gewichteten Gesamtwortverstehens ist nicht mehr erforderlich. Zwar ist diese Tabelle noch nicht eingeführt, wird aber voraussichtlich mit der 2020 erscheinenden Überarbeitung der versorgungsmedizinischen Grundsätze Eingang in die Bewertung finden.

Gleichgewichtsorgan

Benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel

Der benigne paroxysmale Lagerungsschwindel stellt eine anfallsartige Labyrinthdysfunktion dar, die bei Einnahme einer bestimmten Kopfstellung provoziert werden kann. Er darf dabei nicht mit dem orthostatischen Schwindel verwechselt werden, der auftritt, wenn der Patient von einer liegenden in die sitzende Lage gebracht wird. Der Lagerungsschwindel kann andere Gleichgewichtsstörungen wie den endolymphatischen Hydrops oder einen Schwindel nach Stapedektomie begleiten. Er ist in der Regel zeitlich begrenzt (Bhattacharyya et al. 2008; Fife 2009; Michel 2003; Walther und Brusis 2012). Lagerungs- und „Befreiungsmanöver“ wie von Sémont oder Epley sind in 70 % sofort erfolgreich (Michel 2000).

Attackenschwindel (Typ Morbus Menière)

Anfallsartig auftretender Drehschwindel, Hörverlust, Völlegefühl im Ohr und Tinnitus („Symptom-Trias“) kennzeichnen diese komplexe, häufig progressive idiopathische Erkrankung des Innenohres. Es gibt keine spezifische Therapie des Morbus Menière. Im späteren Stadium ist die Erkrankung vor allem durch Hörverlust und unbestimmte Gleichgewichtsstörungen gekennzeichnet. Einige Patienten verschlechtern sich sehr schnell, während andere wiederum im Anfangsstadium verweilen können. Ein beidseitiger Morbus Menière ist möglich (Michel 1998; Stoll 1988).
Die gutachterliche Entscheidung, ob mit einem M. Menière das Führen eines Kraftfahrzeuges möglich ist, stellt eine fachärztliche Einzelfallbegutachtung dar. Die Fahreignungsbegutachtung erfolgt immer als freies Gutachten im Auftrag des Fahrerlaubnisbewerbers (Waldfahrer 2016).

Kochleovestibulärer Funktionsausfall (Ausfallschwindel)

Der akute Vestibularisausfall stellt die dritthäufigste Form des peripher vestibulär bedingten Drehschwindels dar. Er ist durch eine akute, einseitige und vollständige vestibuläre Fehlfunktion gekennzeichnet. Synonyme Bezeichnungen sind Neuronitis vestibularis, akute Labyrinthitis, akuter epidemischer Schwindel, Gleichgewichtsparalyse oder vestibuläre Neuronitis (Dix und Hallpike 1952). Ursachen sind im Allgemeinen unbekannt; akute Durchblutungsstörungen, Virusgenese, z. B. „Herpes-zoster-Infektion“ (= Zoster oticus) werden diskutiert.
Klinisch steht der plötzliche Beginn mit schwerem Drehschwindel, horizontalem Nystagmus, Übelkeit und Erbrechen im Vordergrund der Beschwerden. Im Laufe der Zeit bessert sich das Beschwerdebild durch eine zentrale Kompensation (Stoll et al. 2004), daher ist die Prognose allgemein gut.

Reaktiver psychogener Schwindel

Der psychogene Schwindel ist ein diffuser Schwindel, der mit vegetativen Symptomen einhergehen kann. Schaaf weist darauf hin, dass psychogene Schwindelformen oft – reaktiv – nach oder bei organischen Erkrankungen wie Vestibulopathien, nach Kopfverletzungen und anderen, mit Instabilität einhergehenden Erkrankungen auftreten kann, was die gutachterliche Bewertung erschwert (Schaaf 2001, 2020). Hierunter fällt auch der sogenannte Höhenschwindel. Der phobischer Attackenschwankschwindel (oder kurz: phobischer Schwankschwindel) nach Brandt und Dieterich (1986) ist charakterisiert durch die Kombination eines Benommenheitsschwindels mit subjektiver Stand- und Gangunsicherheit, obwohl die Betroffenen bei regelrechten Befunden in den neurootologischen Tests stehen und gehen können (Strupp et al. 2003).
Diese somatoformen Schwindelformen sind gutachterlich von den organischen Schwindelerkrankungen abzugrenzen; sie sind häufig anzutreffen.

Beurteilung des Gleichgewichts

Zu berücksichtigen ist, dass Schwindel das subjektiv empfundene Symptom ist und die Gleichgewichtsstörung das objektive Korrelat. Schwindelbeschwerden, die sich nicht objektivieren lassen, bedingen keine MdE, ebenfalls führen abweichende Untersuchungsbefunde ohne Gleichgewichtsstörungen nicht zu einer MdE.
Mit den Tabellen nach Stoll (1979, 1982) können jedoch nur Dauerbeschwerden erfasst werden und keine anfallartig auftretenden Beschwerden, wie z. B. beim Morbus Menière im Rahmen des Schwerbehindertenrechts.
Für Anfallsschwindel gibt es besondere Bewertungsmaßstäbe, in denen Anfallshäufigkeit und -intensität berücksichtigt werden (Tab. 23 und 4) (Stoll 1988).
Tab. 2
Intensitätsstufen der vestibulären Reaktion nach Stoll (Stoll 1979; Stoll und Stoll 2010)
Intensitätsstufen
Subjektive Angaben
0
Weitgehend beschwerdefrei
Gefühl der Unsicherheit
1
Leichte Unsicherheit, geringe Schwindelbeschwerden
Schwanken, Stolpern
2
Deutliche Unsicherheit, starke Schwindelbeschwerden
Fallneigung, Ziehen nach einer Seite
3
Erhebliche Unsicherheit, sehr starke Schwindelbeschwerden
Fremder Hilfe bedürftig; unfähig, Tätigkeiten allein auszuüben
4
Heftiger Schwindel, vegetative Erscheinungen
Übelkeit, Erbrechen, Orientierungsverlust
Tab. 3
Belastungsstufen des gleichgewichtsregulierenden Systems im täglichen Leben nach Stoll (1979)
 
Belastungsstufen
Attribute
Beispiele aus dem Alltag
0
Keine Belastung
 
Ruhelage
1
Niedrige Belastung
Alltäglich
Ständig
Kaum vermeidbar
Langsame Kopf- und Körperbewegungen
Drehen im Bett
Aufrichten aus sitzender oder liegender Haltung
Leichte Arbeiten im Sitzen (Schreiben)
2
Mittle Belastung
Alltäglich
Ständig
Schwer vermeidbar
Waschen und Anziehen, Bücken und Aufrichten
Gehen
Treppensteigen, leichte Arbeiten im Stehen
3
Hohe Belastung
Nicht alltäglich
Selten
Vermeidbar
Heben von Lasten
Gehen im Dunkeln
Autofahren (nachts, im Nebel oder auf unebener Straße)
Fahren auf vibrierenden Maschinen (Baggerfahren)
4
Sehr hohe Belastung
Ungewöhnlich
Sehr selten
Absolut vermeidbara
Rasche Körperbewegungen
Stehen und Gehen auf Gerüsten (Kranführen)
Übungen (wie Radfahren, Tanzen, Reiten, Skifahren, Schwimmen)
aSofern eine derartige Belastung nicht mit der Ausübung des Berufs verbunden ist
Tab. 4
MdE (%)/GdS/GdB/-Tabelle für vestibuläre Störungen der Gleichgewichtsregulation nach Stoll (1979, 1982)
 
Belastungsstufen
Intensitätsstufen
 
Ruhe
Niedrige Belastung
Mittlere Belastung
Hohe Belastung
Sehr hohe Belastung
  
0
1
2
3
4
Heftiger Schwindel, vegetative Erscheinungen
4
100
80
60
40
30
Sehr starker Schwindel, erhebliche Unsicherheit
3
80
60
40
30
20
Starke Schwindelbeschwerden, deutliche Unsicherheit
2
60
40
30
20
10
Geringe Schwindelbeschwerden, leichte Unsicherheit
1
40
30
20
10
<10
Weitgehend beschwerdefrei
  
<10
<10
<10
<10

Nase, Nasennebenhöhlen, Nasenrachenraum

Anatomische Abweichungen

Den angeborenen und wachstumsbedingten Formveränderungen der Nasenscheidewand stehen traumatische Deviationen gegenüber, die sich durch Knickbildungen des knorpeligen Septums auszeichnen. Meist findet man vertikale Knorpelfrakturen mit tief eingefalzter Septumschleimhaut. Die kaudale Septumkante ist luxiert, die gegenseitige Nasenklappe stenosiert. Oft steht die Columella schräg, und die Nasenspitze weicht nach einer Seite hin ab (knorpelige Schiefnase). Eine starke Befundausprägung mit Obstruktion eines Nasenlochs wird als Septumquerstand bezeichnet (Baumann 2010; Sedaghat et al. 2013).
Die klinische Bedeutung der Septumdeviation bezüglich einer relevanten Erhöhung des Atemwiderstands, Einschränkung der Riechfunktion, Nebenhöhlenbelüftung und des mukoziliären Transports ist abhängig von Ausmaß und Lokalisation. Grundsätzlich sind diese Veränderungen einer operativen Korrektur zugänglich. Die Zufriedenheit bei einer Nasenscheidewandkorrektur hinsichtlich einer Verbesserung der Nasenatmung liegt bei 82 % (Neumann 2007; Wiesmiller 2006).

Mukoviszidose

Mit einem Vorkommen von 1:2500 bis 1:3500 Geburten ist die Mukoviszidose (zystische Fibrose, CF) die häufigste Erbkrankheit der weißen Bevölkerung mit tödlichem Verlauf. Die Erkrankung wird autosomal rezessiv vererbt, d. h. beide Eltern müssen Erbträger sein, sind aber selbst gesund. Die Erkrankung betrifft die sekretbildenden Drüsen in den Bronchien, die Bauchspeicheldrüse, die sekretproduzierenden Zellen in der Darmwand und die Schweißdrüsen. Die Erkrankung ist durch eine Störung der Salzkonzentration in den genannten Drüsenzellen charakterisiert, die wiederum zu einem sehr zähen, wasserarmen Sekret führt (Hügel et al. 2016).
Die Schleimretention kann bei Abflussstörung zu einem Erregerreservoir werden. Dies gilt in diesem Zusammenhang besonders für die Polyposis nasi. 10–30 % der Patienten mit Mukoviszidose weisen eine Polyposis nasi auf. Zwischen den Polypen sieht man bei der Untersuchung häufig rahmiges Sekret laufen, das nach Pseudomonaden riecht. Komplikationen können durch regelmäßige Spülungen und Inhalationen bei einer therapieresistenten Rhinitis, chronischer Schleimabsonderung und nachgewiesener, nicht zu beherrschender Pseudomonasbesiedlung verhindert werden (Brihaye et al. 1997; Zumegen und Michel 2002).
In nicht ausreichend behandelbaren Fällen mit Verlegung der Nasenatmung ist eine Operation anzuraten (Michel 2020b; Zumegen und Michel 2002). Große Hoffnung wird derzeit in CFTR-Modulatoren („cystic fibrosis transmembrane conductance regulator“) gesetzt. Diese verbessern die Reifung (Korrektoren) und/oder Verstärkung (Potenziatoren) von bereits in der Zellmembran befindlichem CFTR-Protein und die Lungenfunktion. Die Wirkung auf Nasenpolypen gilt als nicht gesichert.

Akute Rhinosinusitis

In der topografischen Einteilung wird zwischen der
  • Kieferhöhlenentzündung (Sinusitis maxillaris),
  • Stirnhöhlenentzündung (Sinusitis frontalis),
  • Siebbeinhöhlenentzündung (Sinusitis ethmoidalis) und
  • Keilbeinhöhlenentzündung (Sinusitis sphenoidalis)
unterschieden, wobei die Sinusitis maxillaris die häufigste isolierte Form der Nasennebenhöhlenentzündungen darstellt. In der Mehrzahl der Fälle besteht eine kombinierte Entzündung der Nasenhaupthöhlenschleimhaut (Rhinitis) bzw. eine asymptomatische Mitreaktion der Nasennebenhöhlen bei einer Rhinitis, sodass von einigen Autoren der Begriff Rhinosinusitis bevorzugt wird. Sind alle Nasennebenhöhlen von der Entzündung betroffen, handelt es sich um eine Pansinusitis. Neben der topografischen Einteilung wird die Sinusitis maxillaris auf der Basis pathologischer Befunde und der Dauer der Symptome in akut, subakut oder chronisch (z. T. wird auch der Begriff chronisch persistierend verwendet) eingeteilt (Orlandi et al. 2021; Stuck et al. 2018).

Chronische Rhinosinusitis (CRS)

Der Begriff Rhinosinusitis (RS) ist die heutige Bezeichnung für die frühere „Nasennebenhöhlenentzündung“ und bezeichnet eine Entzündung der Schleimhaut der Nasenhaupt- und der Nasennebenhöhlen, die in den meisten Fällen durch eine bakterielle Infektion, aber auch durch eine Infektion mit Pilzen oder Viren oder im Rahmen einer Allergie ausgelöst werden kann (Rosenfeld et al. 2015).
Die am häufigsten genannte und am meisten beeinträchtigende Krankheitserscheinung stellt eine behinderte Nasenatmung dar, dicht gefolgt vom „post nasal drip“, dem Gefühl, dass ständig etwas den Rachen hinunterläuft. Zusätzlich besteht häufig eine Riechminderung. Diese 3 Klagen können daher als „symptomatisch“ für eine CRS bezeichnet werden (Fokkens et al. 2012).
Weitere regelmäßig geäußerte Klagen sind Niesreiz, Schlafprobleme, Schnarchen, Kopfschmerzen und Kopfdruck sowie Stimmprobleme u. a. m. (Michel 2009b). Berufliche Noxen gelten als Verursacher für eine große Anzahl chronischer Atemwegserkrankungen. Rezidivierende Katarrhe der oberen Luftwege kennt man bei Personen, die viel trockener, staubiger und überhitzter Luft ausgesetzt sind (Lehrer und Büroangestellte, Heizer, Hüttenarbeiter, Bergleute, Arbeiter der steinverarbeitenden Industrie etc.) (Michel 2019).
Erkrankungen der Nase durch gewerblichen Staub, Dampf, Hitze etc. sind zwar möglich, aber selten. Durch das Einatmen von Stäuben kann es zur trockenen Rhinitis und zu Nasenbluten kommen – dies wird aber immer weniger beobachtet, da Atemschutzmasken mittlerweile überall eingesetzt werden.

Chronische Rhinosinusitis (CRS) mit Nasenpolypen

Der Nasenpolyp wird nach der Leitlinie nach Maßstäben der allgemeinen Pathologie definiert als eine „umschriebenen Aufwerfung der Mukosa, die sich gestielt oder breitbasig in das Lumen einer Nasennebenhöhle on in die Nasenhaupthöhle vorwölbt“ (Stuck et al. 2018). Sie sind blass-bläuliche Ausstülpungen – eine Art Mukosahyperplasie. Sie lassen sich frei bewegen, da sie häufig einen Stiel besitzen. Ihre Konsistenz ist weich, quallig und ihr Gewebe ödematös. Ihre Pathogenese ist noch immer unklar.

Nasenbluten (Epistaxis)

Als Ursachen kommen Ruptur eines Gefäßes am Lokus Kiesselbach in 80–90 % der Fälle infrage, die nach Erkältung, Grippe, Masern oder Bluthochdruck oder als juveniles Nasenbluten auftreten. Differenzialdiagnostisch sind maligne Geschwulste der Nase und der Nasennebenhöhlen wie das Adenokarzinom oder Geschwulste des Nasenrachenraums (juveniles Nasenrachenfibrom) als Ursache möglich (Beck et al. 2018; Michel 2018).

Vasomotorische Rhinitis

Die vasomotorische Rhinitis ist gekennzeichnet durch eine übermäßige Schleimhautreagibilität. Der Nasenausfluss ist klar, die Nasenschleimhaut häufig geschwollen. Der Betroffene klagt über eine Nasenatmungsbehinderung, die nachts besonders schlimm sein kann oder bei einem schnellen Mikroklimawechsel auffällig wird (Lippert und Werner 2000; Sommer et al. 2017).
Man vermutet, dass eine Vielzahl von Faktoren – Umwelt, Stress, Emotionen und Empfindlichkeit der Schleimhaut – eine Rolle spielen. Das Krankheitsbild wird als multifaktoriell bedingt angesehen. Die ursächlichen Bedingungen sind aber nicht eindeutig geklärt.
Abzutrennen sind die Rhinitis medicamentosa, die durch Medikamente ausgelöst wird, und die Schwangerschaftsrhinitis, die hormonell verursacht wird.

Allergische Rhinopathie (Rhinitis allergica)

Die Häufigkeit der Rhinitis allergica steigt in jeder Altersdekade um ca. 3,5 % und wird in Europa insgesamt auf 15–25 % geschätzt. Typische Symptome sind Nies- und Juckreiz sowie nasale Obstruktion und Sekretion – also die Symptome der CRS. Sie kann mit einer Polyposis nasi verbunden sein. Von der Arbeitsgruppe „Allergic Rhinitis and its Impact on Asthma“ (ARIA) wird eine klinisch orientierte Einteilung in intermittierende und persistierende Rhinitis empfohlen (Brozek et al. 2017), da sich einerseits die Veränderungen bei saisonaler, perennialer oder beruflicher Allergie nicht unterscheiden und häufig Betroffene nicht nur gegen das eine oder das andere sensibilisiert sind.

Rhinitis atrophicans

Primäre Form

Die Schleimproduktion bei der Rhinitis atrophicans ist abgeschwächt und die Zusammensetzung des Sekrets verändert. Die Nasenschleimhaut ist trocken, verkrustet und entzündet. Die dazu kommende Keimbesiedlung bewirkt, dass ein unangenehmer Geruch entsteht. Dieser ist meist durch Anaerobier oder Pseudomonas aeruginosa bedingt. Bei länger andauernder Entzündung sprich man auch von einer Ozaena, der Stinknase. Histologisch wird im Verlauf der Krankheit eine Umwandlung der respiratorischen Schleimhaut zu Plattenepithel festgestellt (Hildenbrand et al. 2011).

Sekundäre Form: „Empty Nose Syndrome“

Das Krankheitsbild hat viel gemeinsam mit der atrophischen Rhinitis, die ebenfalls durch eine übermäßige Borkenbildung charakterisiert ist (Hildenbrand et al. 2011; Leong 2015; Sozansky und Houser 2015). Das „Empty Nose Syndrome“ wurde erstmalig in den USA bei Patienten, die sich einer Nasennebenhöhlenoperation unterzogen hatten, beschrieben. In Deutschland wird es auch schon Syndrom der leeren Nase genannt. Die Patienten beklagen sich über Brennen und Schmerzen in der Nase sowie das Gefühl, „nicht mehr atmen“ zu können, über häufige Infektionen, starke Krustenbildung und oft auch Depressionen. Bei Nachuntersuchungen zeigte sich, dass bei diesen Patienten zu viel Nasenmuschelgewebe besonders von den unteren Nasenmuscheln entfernt wurde. Nachdem die Los Angeles Times (Zitner 2001) über das Syndrom berichtete, formten sich viele Interessengruppen, die ihre Ärzte wegen übermäßiger Nasennebenhöhlenchirurgie verklagten. Auch in Deutschland wird in Arzthaftpflichtprozessen dieses Risiko oft zum Gegenstand der Klage (Michel 2013).

Bewertung

Die Stinknase (Ozaena) wird je nach Ausmaß der Borkenbildung und des Foetors mit einem GdS/GdB von 20–40 nach VersMedV bewertet.

Riechstörung

Wegen des häufigen Vorliegens einer Riechstörung ist aus medikolegalen Gründen vor jeder geplanten Nasennebenhöhlenoperation ein orientierender Riechtest durchzuführen, damit nicht ein späterer Riechverlust als Folge der Operation angelastet wird. Viele Patienten können zwischen Riech- und Schmeckverlust nicht wirklich unterscheiden, da ihnen nicht klar ist, dass dies 2 verschiedene Sinnesempfindungen sind. Also ist in der Anamnese differenziert nach Schmeckstörungen zu fragen (AWMF 2016; Davaris et al. 2012; Hummel und Welge-Luessen 2009; Schriever et al. 2014).
Trotz des häufigen Vorkommens im Rahmen einer CRS sind Riechstörungen als Medikamentennebenwirkung auszuschließen. Durch Einnahme von Aminoglykosiden, von Antihypertonika wie Diltiazem oder Nifedipin, von Antidepressiva wie Amytriptilin, von Chemotherapeutika wie Methotrexat, von Amphetaminen, aber auch von Marcumar sind Riechstörungen beschrieben, sodass bei den ohnehin schwierig zu behandelnden Riechstörungen unbedingt nach diesen Arzneimitteln gefragt werden sollte. Daneben gibt es auch Stoffe, die beim einmaligen Einatmen unmittelbar einen Riechverlust bewirken können (Michel 2008).
3 Hauptursachen einer Riechstörung werden unterschieden: idiopathische, mechanische und nervale Störung.

Idiopathische oder infektbedingte Störung

Jeder 83. Mensch hat einen permanenten Riechverlust. Die häufigste Ursache hierfür sind nicht Unfälle, sondern banale Virusinfektionen der Nase (Schnupfen). Für eine Geruchsstörung besteht in der Bevölkerung eine Prävalenz von 1,4 %, bei älteren Erwachsenen 24,7 % (Murphy et al. 2002).
Im Rahmen einer SARS-CoV-2-Infektion kommt es bei etwa 85 % der erkrankten Personen zu Riechstörungen, die von einem verminderten Geruchsvermögen (Hyposmie) bis zum kompletten Riechverlust (Anosmie) führen, aber auch zu Fehlwahrnehmungen und Riechhalluzinationen (Lüers et al. 2020).
Die Selbsteinschätzung seines Riechvermögens durch Betroffene kann das Auftreten von Riechstörungen unter- oder überschätzen aufgrund des generell mangelnden Bewusstseins der olfaktorischen Funktion.

Mechanische Störung

Der Luftweg zur Riechspalte ist verlegt, sodass keine Duftmoleküle an die Sinneszellen gelangen können. Meist ist diese Störung kombiniert mit einer behinderten oder verlegten Nasenatmung. Als Ursachen finden sich häufig akute oder chronische Nasen- und Nasennebenhöhlenentzündungen, Nasenpolypen, Fremdkörper, Tumoren.

Nervale Störung

Bei ihr sind die Sinneszellen oder die Nervenfasern geschädigt. Diese Störung wird fast regelhaft durch Unfälle verursacht. Typisch sind Schädelunfälle, überwiegend Anstoßunfälle von hinten oder von vorne. Diese Form wird im Beitrag „Verletzungen in der HNO-Heilkunde“ abgehandelt.

Bewertung

Nach den Versorgungsmedizinischen Grundsätzen (Bundesministerium für Arbeit und Soziales 2020) ist ein völliger Verlust des Riechvermögens mit der damit verbundenen Beeinträchtigung der Geschmackswahrnehmung mit einem GdS/GdB/MdE (%) von 15 anzunehmen.

Sinunasale Karzinome

Der häufigste maligne Tumor der Nasennebenhöhlen ist mit 80 % das Plattenepithelkarzinom. Das Auftreten beginnt zumeist in der Kieferhöhle, weiter in die Nasennebenhöhlen und in das Siebbeinbein. Männer in der 6. Dekade sind am häufigsten betroffen.
Am zweithäufigsten ist das Adenokarzinom, das bei entsprechender histologischer Ausprägung (intestinaler Typ) und Exposition als Berufskrankheit anerkannt werden kann. Es entsteht meist im Siebbein und kann sich von da zur Orbita, zur Kieferhöhle, aber auch entlang der Schädelbasis bis nach intrakraniell ausbreiten.
Das Mukoepidermoidkarzinom ist selten, zeigt aber eine sehr ausgebreitete Infiltrationstendenz.
Eine Sonderstellung nehmen die sinunasalen undifferenzierten Karzinome (SNUC) ein (Su et al. 2014; Subedi et al. 2013). Ursachen sind hierfür nicht bekannt, sodass sie als schicksalsbedingt angesehen werden.
Hinsichtlich der gutachterlichen Bewertung von Folgezuständen nach Behandlung wird im Beitrag „Berufskrankheiten“ unter der BK 2301 näher eingegangen.

Nasenrachenraumkarzinom

Für die Nasopharynxkarzinom gelten die Definitionen der T- und N-Kategorien nach der 8. Auflage der TNM-Klassifikation, die sich an den infiltrierten Umgebungsstrukturen orientiert (Huang und O’Sullivan 2017). Das Nasopharynxkarzinom ist durch eine Bestrahlung zu behandeln (Jakob et al. 2012). Auf eine mögliche Induzierung durch beruflich bedingte Noxen (Michel 2016c) wird im Beitrag „Berufskrankheiten“ eingegangen.

Mundhöhle, Schlund, Speiseröhre

Symptome

Angegeben werden Schmerzen, Geschmacksstörung, Schluckbeschwerden, Verschlucken (Aspiration), Zungenbrennen, Mundtrockenheit, Husten, Räuspern, Schlafstörung, Schnarchen, Alkohol-, Medikamenten- und Tabakkonsum.

Hyperplasie – die Vergrößerung der Gaumenmandel und ihre Folgen

Das obstruktive Schlafapnoesyndrom (OSAS) ist definiert als ein partieller oder vollständiger Atemwegkollaps des oberen Anteils des Atemwegs mit Abfall der peripheren Sauerstoffsättigung sowie Schlafunterbrechung (Fischer et al. 2005; Hörmann et al. 2004; Maurer und Hörmann 1998). Folge ist der nicht erholsame Schlaf und die daraus resultierende Tagesschläfrigkeit (Sekundenschlaf). Die Schweregradeinteilung des OSAS basiert auf dem obstruktiven Apnoe-Hypopnoe-Index (oAHI), der mittels Polysomnografie erhoben wird (Verse et al. 2016). Ab einem oAHI >5/h und <30/h wird die Schlafapnoe als mittelgradig, ab einem oAHI >30/h als schwer eingestuft.
Mit einer Inzidenz von bis zu 3 % ist das kindliche obstruktive Schlafapnoesyndrom relativ häufig. Adenotonsilläre Hyperplasie, Übergewichtigkeit, eine Kieferfehlstellung oder sonstige Fehlbildungen im Rahmen syndromaler Erkrankungen sind häufig im Kontext anzutreffen (Große und Bahr 2021).

Schmeckstörungen

Eine alleinige Störung des Schmecksinns ist äußerst selten und muss immer erst einmal an eine Aggravation oder Simulation denken lassen. Im Gegensatz zum Riechsinn stützt sich der Schmecksinn auf 3 verschiedene Nerven, die zudem noch paarig angelegt sind, d. h. rechts und links vorhanden sind. Daher ist über die funktionierende Gegenseite ein guter Ausgleich bei einseitiger Störung möglich. So führen Schäden an einem Geschmacksnerv, wie er z. B. häufig durch eine Ohroperation auftritt, in der Regel nur zu einer vorübergehenden Beeinträchtigung und werden vielfach gar nicht erst bemerkt. Schmecken wird im Allgemeinen häufig mit Riechen verwechselt. Das retronasale Riechen bei Nahrungsaufnahme wird vom Menschen als Schmecken empfunden. Im Gegensatz zum Zungenschmecken (süß, sauer, salzig, bitter, umami) sollte diese Form des Schmeckens daher als Schmeckriechen bezeichnet werden. Bei einer Anosmie ist das Schmeckriechen beeinträchtigt, nicht aber das Zungenschmecken.
Nach den versorgungsmedizinischen Grundsätzen (Bundesministerium für Arbeit und Soziales 2020) ist ein völliger Verlust des Geschmackssinns mit einem GdS/GdB von 10 anzunehmen.

Schluckstörungen

Entzündungen

Schluckschmerzen (Odynophagie) z. B. bei Entzündungen des Rachenraums oder des Schlundes bei Stomatitis, Tonsillitis, Pharyngitis, Epiglottitis, aber auch nach Operationen wie z. B. Tonsillektomie oder Gaumensegelplastik leiten den Betroffenen dazu an, den Schluckakt möglichst wegen der damit verbundenen Schmerzen nicht auszulösen. Gegebenenfalls wird eine Schonhaltung eingenommen und der Speichel tropft aus dem Mundwinkel.
Bei einer Epiglottitis kann noch als Symptom die „Hot potato“-Stimme hinzukommen, die so klingt, als wenn man mit einer heißen Kartoffel im Mund sprechen würde.
Bei Klagen über Schluckbeschwerden muss die Ursache nicht immer in der Speiseröhre selbst oder ihrer nervalen Steuerung liegen, obwohl neurologische Störungen bei weitem als Ursachen von Schluckstörungen überwiegen.

Extraösophageale Ursachen

Zenker-Divertikel
Das Zenker-Divertikel (ZD) ist eine seltene, aber endoskopisch behandelbare chirurgische Erkrankung, die meist ältere Menschen betrifft. Es beginnt mit einer Ausstülpung von Gewebe durch das Killian-Dreieck, die vermutlich durch eine Schwäche des M. cricopharyngeus verursacht wird. Das vorherrschende Symptome des ZD sind die Dysphagie und die Regurgitation; die schwerwiegendste Folge ist die pulmonale Aspiration (Mana; et al. 2019; Michel 2016b; Morales-Divo et al. 2007).
Eagle-Syndrom
Ein zu langes Styloid (Griffelfortsatz) ist der Verursacher dieses Symptomenkomplexes (Stylohyoid-Syndrom). Das Eponym Eagle-Syndrom bezieht auf den HNO-Arzt Watt Weems Eagle (1898–1980), der es bereits 1937 unter dem Begriff Styalgie und 1958 unter dem Titel „elongated styloid process“ beschrieb. Durch enorale Entfernung des elongierten Stückes kann Beschwerdefreiheit erreicht werden (Michel 2016b).
Hyperostotische Spondylose
Der Erstbeschreiber und Namensgeber für die hyperostotische Spondylose, wie diese nichtentzündliche, idiopathische, versteifende Erkrankung der Wirbelsäule auch bezeichnet wird, war der französische Internist Jacques Forestier (1890–1978). Sie ist in der Regel nicht auf die zervikale Wirbelsäule begrenzt, sondern diffus, daher auch der Name diffuse idiopathische Skeletthyperostose (DISH). Sie ist nicht mit einem Morbus Bechterew zu verwechseln.
Dysphagia lusoria
Durch den eingängigen Namen bedingt, prägt sich diese Störung jedem Medizinstudenten ein. Tatsächlich ist jedoch diese Spielart der extraösophagealen Schluckstörung durch einen aberranten Abgang der Arteria subclavia eher selten (Michel 2016b).
Presbyphagie
Abzugrenzen ist sicherlich die Presbyphagie, die im Alter durch zunehmende involutive Muskelschwäche, trockene Schleimhäute und Verlangsamung des Schluckaktes auftritt. Dadurch ist es für alte Menschen mühsam, dünne Flüssigkeiten oder harte, große Nahrungsstücke zu schlucken, da für diese subtile Koordination oder Muskelstärke zum Einschlucken erforderlich ist. Eine zunehmende Demenz kann dies noch verschlimmern.

Lippen-, Wangen, Mundhöhlen-, Zungenkarzinom

Tumoren dieser Region sind weit überwiegend verhornende Plattenepithelkarzinome. Der Zusammenhang zwischen Alkoholabusus und Nikotin gilt als gesichert. Männer sind häufiger als Frauen betroffen. Leukoplakien gelten als unspezifische Vorstufe.
Für die Behandlung und Prognose spielt die frühe lymphogene, regionäre Metastasierung eine wichtige Rolle. Sie bestimmt die zum Teil ausgedehnte Operation mit Tumorresektion, Halslymphknotenausräumung, Bestrahlung und bei ausgedehnteren, nichtoperablen Fällen die primäre Radiochemotherapie (Heermann et al. 2006).
Die gutachterliche Bewertung richtet sich nach den Organdefekten und den damit verbundenen funktionellen Ausfällen wie Mundtrockenheit, Dysphagie, Halsfibrose, Neuropathien, Hirnnervenausfällen.

Oropharynxkarzinom

Für Oropharynxkarzinome, zu denen Krebsgeschwulste der Gaumenmandeln, des Zungengrunds, des Gaumensegels, des Zäpfchens und der seitlichen Rachenwände gehören, sind zwar weiterhin Alkohol und Zigarettenkonsum die häufigsten Risikofaktoren, doch in den letzten Jahren hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass die humanen Papillomviren Typ 16 und 18 die Entstehung dieser Tumoren als eigenständiger Risikofaktor fördern. Zudem haben HPV-16- und -18-positive Tumoren eine besser Heilungsprognose (Wagner et al. 2017), aber ein anderes Metastasierungsverhalten (Müller et al. 2012).
Diesem trägt auch die seit dem 01.01.2017 geltende 8. Auflage der TNM-Klassifikation (Union for International Cancer Control (UICC) 2019) Rechnung, in dem das Einteilungskriterium p16-negative Oropharynxkarzinome oder Oropharynxkarzinome ohne Durchführung einer p16-Immunhistochemie eingeführt wurde. Die pT-Einteilung ändert sich im Vergleich zur 7. Auflage nicht, der pN-Status bezieht jetzt das Fehlen oder Vorhandensein einer extranodalen Tumorausbreitung mit ein und stimmt damit mit der pN-Klassifikation der Karzinome von Lippen und Mundhöhle überein (Huang und O’Sullivan 2017; Michel 2012a). Die bisherige Stadien pT4a und pT4b werden beim Vorliegen von p16-positiven Oropharynxkarzinomen zu pT4 zusammengefasst.

Kehlkopf, Luftröhre

Ursachen einer Stimmstörung sind vielfältig und können funktioneller, traumatischer, entzündlicher, neurogener, psychogener, tumorbedingter und postoperativer Art sein.

Organische Stimmstörung

Unter organischen Stimmstörungen versteht man Stimmlippenlähmungen, einen Zustand nach Stimmlippenoperationen, nach Kehlkopfteilresektion, chronische Kehlkopfentzündung (Laryngitis) nach medikamentöser bzw. operativer Vorbehandlung, aber auch verletzungsbedingte Heiserkeit (traumatische Dysfonien).

Stimmlippenlähmungen

Stimmlippenlähmungenlassen sich je nach Ursache in nukleäre Paresen und zentrale Lähmungen durch Läsionen des motorischen Kortex oder des Bulbus, neurogene Paresen durch Läsion der Nn. laryngei superior oder recurrens sowie arthrogene Lähmungen durch Ankylose des Aryknorpels unterteilen. Eine Läsion des N. laryngeus recurrens führen einseitig zur (Para-)Medianstellung mit Heiserkeit und hauchiger Stimme, beidseits zu Dyspnoe mit der Notwendigkeit der Tracheotomie oder der operativen Glottiserweiterung.

Reinke-Ödem

Stimmbandüberlastung und falscher Stimmbandeinsatz (teilweise gepaart mit Rauchen) kann zu einem Reinke-Ödem führen. Diesem liegt eine ödematöse Schwellung im Verschiebespalt zwischen Stimmbandschleimhaut und dem M. vocalis zugrunde (Hess und Fleischer 2018).

Angioödem des Kehlkopfes

Im Rahmen einer allergischen Laryngitis (Histamin-vermitteltes Angioödem) oder im Rahmen eines hereditären Angioödems (HAE) kann sich ein Ödem im Bereich der Stimmbänder entwickeln, das zur Dyspnoe führen kann (Michel 2009a; Tai et al. 2010).

Laryngitis chronica

Chronische Entzündung, die zu Epithelverdickung auf beiden Stimmbändern bei falscher Stimmtechnik und mechanischer Überlastung unter Einwirkung zusätzlicher Noxen wie Tabakrauch und Alkohol und viraler Infektion führt (Luchsinger und Arnold 2013).

Funktionelle Stimmstörungen

Als funktionelle Stimmstörungen werden unter- und überspannungsbedingte Heiserkeit (hypo- und hyperfunktionelle Dysphonien), Berufsdysphonien (bei Lehrern, Bauarbeitern, Marktverkäufern), Taschenfaltenstimmen und Mutationsstimmstörungen ohne primäre pathologische Organveränderungen bezeichnet. Sie treten aber auch bei Personen auf, die nicht in Sprechberufen tätig sind. Als Ursachen werden Anlage, fehlerhafte Sprechtechnik, Missverhältnis von individuellen stimmlichen Möglichkeiten und stimmlicher Über-/Fehlbelastung, unzureichende stimmliche Schulung persönliche Konfliktsituationen psychosoziale Anforderungen, und verminderte Resilienz angenommen (Nawka et al. 1994, 2014).

Sonstige Stimmstörungen

Hormonelle Stimmstörungen

Hormonelle Stimmstörungen werden häufig bei endokrinen Syndromen beobachtet, z. B. im Rahmen einer Virilisierung durch Gabe von Androgenen oder Anabolika bei der Frau.

Neurologische Stimmstörungen

Stimm-, Sprech- und Sprachstörungen treten bei Patienten mit Schlaganfällen und neurologischen Erkrankungen auf. Daneben sind Störungen der Sprech-, Stimm- und Atemkoordination (Dysarthrophonien) und Bewegungsstörungen des Sprechablaufs (Dysarthrien) zu unterscheiden sowie psychisch bedingte (psychogene) Stimm- und Sprachstörungen, psychogene Heiserkeit (Dysphonien), Stimmlosigkeit (Aphonien) und spastische Dysphonien (Hess und Fleischer 2018).

VCD: Vocal Cord Dysfunction

Meist bewirken psychische Einflüsse keinen echten Husten, sondern eher einen Räusperzwang oder ein Hüsteln. Diesem kann eine VCD zugrunde liegen, die durch laryngoskopisch feststellbare paradoxe Stimmbandbewegungen gekennzeichnet ist. Es kann aber mit dem entsprechenden psychosomatischen Hintergrund bis zu Atemnotattacken gehen mit der Angst, irgendwann einmal zu ersticken. Nach entsprechender Aufklärung über die Erkrankung kann das Krankheitsbild sich schlagartig auflösen. In schwereren Fällen ist eine psychosomatische Therapie anzuraten.

RADS: Reactive Airway Dysfunction Syndrome

RADS beschreibt asthmaähnliche Anfälle mit Husten nach Exposition von meist gewerblichen Gasen oder anderen chemisch-irritativen Stoffen, sodass RADS in der Nähe eines berufsbedingten Asthmas („irritant asthma“) gesehen wird (z. B. Berufskrankheit BK 4302: „Obstruktive Atemwegserkrankungen durch chemisch-irritative Stoffe“).

GERD: gastroösophagealer Reflux

Unter GERD – das gastroösophageale Refluxsyndrom („gastro-esophageal reflux disease“) – versteht man einen „stillen Reflux“, der ohne das Alarmsignal Sodbrennen besonders nachts auftritt.
GERD wird als Auslöser für den kindlichen Paukenerguss, die chronische Laryngitis, für chronische Nasennebenhöhlenerkrankungen, Globusgefühl, Räusperzwang, Husten, Heiserkeit, Tracheomalazie, Asthma sowie Schlafstörungen herangezogen (Abdul-Hussein et al. 2016).
Das klinische Spektrum von GERD umfasst die typischen Symptome wie Sodbrennen und Regurgitation von Säure bis in den Mund und die atypischen Symptome wie Dysphagie und Odynophagie. Das Fehlen von Symptomen ist aber nicht gleichbedeutend mit dem Fehlen des Refluxmechanismus (Koufman et al. 2002).
Als erste eigenständige extraösophageale Erkrankung wurde die Kehlkopfmanifestation erkannt. Da bei bis zu 50 % der Betroffenen typische Refluxsymptome wie Sodbrennen und Aufstoßen fehlen, bekam diese Erkrankung einen eigenen Namen: laryngopharyngealer Reflux (LPR). Es gibt noch mehr Unterscheidungsmerkmale: Der LPR-Patient hat seinen Reflux meist tagsüber in aufrechter Haltung, und es fehlt die Verbindung zu Übergewicht. Die typischen Symptome eines LPR sind ein trockener oder kratzender Hals, Räusperzwang, Globusgefühl, Heiserkeit, chronischer Husten, Dysphagie und oft auch Zungenbrennen (Michel 2020a).

Bewertung von Stimmstörungen

Stimmstörungen können in verschiedenen Berufsgruppen zur „Berufsunfähigkeit“ führen. Betroffen sind Rechtsanwälte, Schauspieler, Sänger, Lehrer, Seelsorger, Ausbilder, Trainer u. v. a. m. (Olthoff und Kruse 2002). Sie sind jedoch keine anerkannte Berufskrankheit, da sie in der Berufskrankheiten-Verordnung nicht aufgeführt sind. Auch eine Anerkennung als „Quasi“-Berufskrankheit nach § 9 Abs. 2 SGB VII scheidet aus, da eine Berufsausübung nicht als ursächlich angenommen wird, sondern eine anlagebedingte Schwäche (Feldmann und Brusis 2019; Schönberger et al. 2017). Es wird daher nicht nur von Phoniatern als sinnvoll erachtet, stimmliche Voraussetzungen zu prüfen, bevor jemand einen Sprech- oder Singberuf ergreift (T Nawka et al. 2014).
Nach Nawka und Mitarbeiter (2014) ergeben sich nach Parametrierung nach der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit (ICF) für die Begutachtung 5 Ausprägungsgrade einer Dysphonie mit den entsprechenden Anhaltswerten:
  • Keine Dysfonie (Problem nicht vorhanden, Perzentil 0–4 % entsprechend MdE(%)/GdS/GdB 0
  • Geringe belastungsabhängige Dysfonie (Problem leicht ausgeprägt, Perzentil 5–24 % entsprechend MdE (%)/GdS/GdB 0–10
  • Mittelgradige Dysfonie (Problem mäßig ausgeprägt, Perzentil 25–49 % entsprechend MdE (%)/GdS/GdB 20–30
  • Hochgradige Dysfonie (Problem erheblich ausgeprägt, Perzentil 50–95 % entsprechend MdE (%)/GdS/GdB 40–50
  • Völliger Stimmverlust (Problem voll ausgeprägt, Perzentil 96–100 % entsprechend MdE (%)/GdS/GdB 50

Larynxkarzinom

Das Larynxkarzinom stellt den häufigsten malignen Tumor im HNO-Bereich mit 40 % der auftretenden Krebsgeschwulste und 1–2 % aller bösartigen Tumoren des Menschen. Mehr als 95 % sind Plattenepithelkarzinome. Der Altersgipfel liegt zwischen dem 55. und 65. Lebensjahr. Männer sind wesentlich häufiger als Frauen mit einem Verhältnis von 9:1 betroffen. Die Suche nach geschlechterspezifischen Merkmalen blieb jedoch bisher erfolglos. So konnten z. B. keine Östrogenrezeptoren gefunden werden. Seltener finden sich das verruköse Karzinom, das Adenokarzinom oder Fibrosarkom (Mozet und Dietz 2010).
Als wesentliche Risikofaktoren sind Alkohol, Tabakkonsum, adulte Papillome, Infektionen mit HS-Viren 6+11 und chronische Laryngitis bekannt oder können pathogenetisch als Präkanzerosen wie Leukoplakien als Vorstadien eine Rolle spielen.
Je nach Tumorlage werden unterschieden:
  • Supraglottische Larynxkarzinome (39 %): laryngeale Epiglottis, Epiglottisrand, aryepiglottische Falte, Taschenband
  • Glottische Larynxkarzinome (60 %): Stimmlippen
  • Subglottische Larynxkarzinome: extrem selten (ca. 1 %)

Pathoätiologie

Der Zusammenhang zwischen Kehlkopfkrebs und Rauchen ist seit langem gesichert und wird daher vom Internationalen Krebsforschungszentrum als Kausalzusammenhang eingestuft (IARC 1986, 2004). Auch gilt das Rauchen als größter Risikofaktor für das Entstehen von Karzinomen der Mundhöhle, des Pharynx, der Nasennebenhöhlen, der Nasenhaupthöhle und des Ösophagus (Dietz und Maier 1999; IARC 2004; Maier et al. 1990; Maier und Tisch 1999). Weltweit wird das Tabakrauchen für 30 % aller Krebstoten verantwortlich gemacht (Vineis et al. 2004).
Die übermäßige Zufuhr von Alkohol erhöht generell das Risiko, an einem Krebs im Bereich des oberen Atmungs- und Verdauungstraktes zu erkranken. Alkohol selbst ist nicht karzinogen. 90 % aller Patienten, die an einem Karzinom im Kopf- und Halsbereich erkranken, haben regelmäßig mehr als doppelt so viel Alkohol wie eine Kontrollgruppe konsumiert (Maier et al. 1990). Ein Alkoholverbrauch von 80 g pro Tag (ca. 1 Flasche Wein) erhöht das relative Risiko, an einem Speiseröhrenkrebs zu erkranken, um das 18-Fache (Peng et al. 2016).
Alkohol und Rauchen in Verbindung wirken nicht nur additiv, sondern potenzieren nach Übereinstimmung in der medizinischen wissenschaftlichen Literatur das Risiko an einem Karzinom zu erkranken (T. Brusis 2001; Pöschl und Seitz 2004).
Auf die tätigkeitsbedingte Verursachung von Kehlkopfkarzinomen (Michel 2016a) wird im Beitrag „Berufskrankheiten“ unter BK-Listen-Nr. 1319, 4104, 2402 näher eingegangen.

Heilungsbewährung

Nach vollständiger Entfernung des Kehlkopfes (Laryngektomie), aber auch nach Teilentfernung ist bei Schätzung des GdS wie auch bei anderen Krebserkrankungen eine 5-jährige Heilungsbewährung abzuwarten, während der ein GdB von 100 gewährt wird (Bundesministerium für Arbeit und Soziales 2020). Durch die initiale Sprachbehinderung ist das Merkzeichen RF zuzuerkennen, das bei einem Gesamt-GdB von mindestens 90 für Gehörlose und Sprachbehinderte gewährt wird.
Nach Ablauf der Heilungsbewährung wird die gesundheitliche Situation erneut überprüft und bewertet. Danach können bei der vollständigen Entfernung des Kehlkopfes ein GdB von 70, bei guter Ersatzstimme und ohne Begleiterscheinungen, bei Berücksichtigung der körperlichen Beeinträchtigung oder in allen anderen Fällen ein GdB von 70 anerkannt werden. Bei Teilentfernungen kann je nach Sprechfähigkeit im Einzelfall der GdB zwischen 50 (bei Geschwulstentfernung im Frühstadium) und 80 liegen.
Zusätzlich zu berücksichtigen bei der Schätzung des GdS sind Operations- und Bestrahlungsfolgen wie eine Schädigung des N. accessorius oder anderer Hirnnerven nach Neck Dissection, eine dauernde Einschränkung der Lungenfunktion, Beeinträchtigung der körperlichen Leistungsfähigkeit durch Ausfall der Bauchpresse, Ausfall des Geruchsinnes, Luftröhrenentzündungen durch Tracheostoma und Bronchitiden.

Luftröhrenverengungen

Bei den Verengungen der Trachea werden Strukturstenosen wie extraluminal wachsende, extraluminal komprimierende Tumoren oder narbige Strikturen von funktionellen Stenosen (Dyskinesie) wie malazische Wandschwäche oder schlaffe Hinterwand voneinander unterschieden (Klemm und Nowak 2011).
Stenosen der Trachea und der Hauptbronchien entwickeln sich überwiegend im Verlauf nichtmaligner Erkrankungen, wie z. B. Luftröhrenverletzungen (Strangulation, Unfälle, Tracheotomie etc.) oder nach Langzeitbeatmung, aber auch im Rahmen einer Kanülenversorgung bei Tracheostoma.

Luftröhrenentzündung (Tracheitis)

Besser spricht man von einer Laryngotracheobronchitis, da diese Entzündung der Trachea immer mit einer Erkrankung des Bronchialsystems und ggf. auch einer Laryngitis einhergeht. Ursache sind virale und bakterielle Infekte, seltener auch Schäden durch beruflich bedingte Inhalation von Gasen, toxischen Dämpfen und Stäuben. Symptome sind Husten, Sputum, manchmal Atemwegsobstruktion. Bei bakterieller Tracheitis finden sich häufig große Mengen an Sputum. Mit einer Tracheitis ist vermehrt bei Laryngektomierten und Tracheotomierten zu rechnen.

Hals

(„Kalte“) Raumforderungen

Mediane Halszysten (Reste des Ductus thyreoglossus, Area Ia/VI) werden gar nicht so selten erst im Erwachsenenalter entdeckt. Die Therapie wird immer chirurgisch erfolgen, wobei wegen der Rezidivgefahr der mittlere Teil des Zungenbeins und möglichst das Weichteilgewebe bis in den Zungengrund mit entfernt werden sollte.
Weiter kaudal finden sich bereits Tumoren der Schilddrüse, die eine zusätzliche szintigrafische Untersuchung erforderlich werden lassen. Um die Jodaufnahme nicht zu stören, sind bildgebende Verfahren mit Kontrastmittel erst danach durchzuführen.
Im Bereich der Gefäßnervenscheide können sich Aneurysmen der Arteria carotis oder Glomustumoren finden (Area III), die in der Regel Pulsationen aufweisen. Sie sind in der Regel nur horizontal, nicht vertikal beweglich. Nach MR sollte vor der Angiografie eine Somatostatin-Szintigrafie durchgeführt werden, die – falls positiv – als beweiskräftig für Glomustumoren gesehen wird.
Fluktuierende Tumoren am seitlichen Hals entsprechen lateralen Halszysten (Area III und Va). Diese sind abgeschlossene, epithelisierte Hohlräume und stellen einen Rest des Sinus cervicalis dar. Die Punktion wird steriles, eitriges Sekret zu Tage bringen. Auch hier ist die Therapie chirurgisch.
Derbe Tumoren können Schwannome sein, die sich bevorzugt vom N. vagus aus entwickeln. Sie können unter Umständen auch maligne entarten.
Beidseitige, multiple Lymphknoten im Erwachsenenalter müssen an ein Lymphom denken lassen. Eine diagnostische Lymphknotenentnahme ist mit oder ohne zusätzliche Symptomatik immer angezeigt.
In dieser Region lassen sich bei Erwachsenen oft weiche, teigige Schwellungen finden, die dann häufig einem Lipom entsprechen (Area Vb). Die Punktion bringt kaum ein Ergebnis. Bei Kindern kann es sich dabei um ein Hämlymphangiom handeln, das bei Punktion nur eine Blutaspiration erbringen wird.

Entzündliche Schwellung

Bei Adenopathien handelt es sich um entzündlich veränderte Lymphknoten in Area Ib (submandibulär). Auch eine infizierte Unterkieferspeicheldrüse oder infizierte laterale Halszyste (Area III/Va) kann sich hinter einer Schwellung verbergen. Auch an seltene Erkrankungen wie eine Listeriose oder eine Aktinomykose ist zu denken. Kennzeichnend ist der Schmerz, auch noch bei kleinen Raumforderungen. Die Schwellung ist meist einseitig und die Haut häufig gerötet. Die Entwicklung geht häufig bis zur Fluktuation. Die Eintrittspforte liegt in der Regel im Oropharynxbereich und beim Zahnapparat.
In der Regel wird konservativ mit Antibiotika, entzündungshemmenden Medikamenten und lokal behandelt. Stark einschmelzende Prozesse sollten inzidiert und entlastet werden. Dabei sollte eine Probe zur histologischen Untersuchung gewonnen werden. Die Veränderungen sind in der Regel vorübergehender Natur (Michel 2005).

Speicheldrüsen

Funktionsstörungen

Xerostomie

Infektionskrankheiten der Schleimhaut (z. B. Parodontitis, nekrotisierende ulzerierende Gingivitis [ANUG], Gingivostomatitis herpetica, HIV-Infektionen), Medikamentennebenwirkung, Bestrahlung (Radioxerostomie), aber auch systemische Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ II, Sjögren-Syndrom, rheumatische Erkrankungen, hormoneller Dysregulation sowie somatoforme Störungen gehen mit Mundtrockenheit einher (Michel 2012b).

Hypersalivation

Die Hypersalivation kann einerseits auf ein Zuviel an Speichelproduktion zurückgehen (primäre Sialorrhö), andererseits auf ein Zuwenig an Abtransport bei gestörtem Schluckakt (sekundäre Sialorrhö). Besonders häufig sind als indirekte Ursache einer Sialorrhö schwere neurologische Erkrankungen (z. B. Schlaganfall, CVA) und progressive Erkrankungen wie Morbus Parkinson (sehr hoher Prozentsatz), amyotrophische Lateralsklerose (ALS), Morbus Alzheimer, Pseudo-Bulbärparalyse (siehe entsprechende Kapitel der Neurologie). Für alle Hypersalivationsprobleme haben sich Botulinum-Neurotoxin-Injektionen (BoNT) in die Speicheldrüsen als effektiv und nebenwirkungsarm erwiesen.

Schwellungen

Ein- und beidseitige Speicheldrüsenschwellungen können verschiedene Ursachen haben:
  • Chronische (rezidivierende) Parotitis
  • Systemische Erkrankung der Parotis (Morbus Sjögren)
  • Gutartige Tumoren des Drüseninnenlappens
  • Bösartige Tumoren mit und ohne Nerveninfiltration
Solide Tumoren werden unter Schonung des Fazialisfächers und Anteilen der Ohrspeicheldrüse entfernt. Der zu entfernende Tumor wird dabei möglichst nicht berührt. Bei tumorbedingter Fazialislähmung oder bei intraoperativ nachweisbarer Tumorinfiltration des N. facialis kann der Nerv nicht geschont werden, wird entfernt und danach möglichst rekonstruiert. In aller Regel muss der Eingriff mit einer Neck Dissection der betroffenen Seite, gelegentlich auch mit einer Mastoidektomie kombiniert werden (Michel 2004b, 2005).

Bewertung

Störungen der Speichelsekretion (vermehrter Speichelfluss, Mundtrockenheit können nach VersMedV (Bundesministerium für Arbeit und Soziales 2020) mit einem GdS von 0–20 bewertet werden. Bei Parotisoperationen mit äußerer Speichelfistel oder Frey-Syndrom (Moltrecht und Michel 2004) kommt in der Regel ein GdS/GdB von 10 bei geringer Sekretion, sonst von 20 in Betracht. Zu bedenken ist allerdings, dass sowohl für die Fistel als auch das Frey-Syndrom in Form von BoNT-Injektionen wirksame Behandlungen existieren (Laskawi et al. 1998).
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