Transplantationsmedizin

Kann das neue Organspende-Register auch dafür sorgen, dass die Zahl der Organspender steigt? DSO-Vorstandsmitglied Dr. Axel Rahmel spricht im Interview mit der Ärzte Zeitung über die Chancen des Registers und die noch zu nehmenden Hürden.

Dank der Fortschritte bei Operationstechniken und immunsuppressiven Strategien werden Nierentransplantation und -spende zunehmend sicherer. Das bestätigt auch eine aktuelle Trendanalyse aus Deutschland, vor allem für die Lebendspende.

Nierentransplantationen werden in Deutschland entweder in urologischen oder in chirurgischen Kliniken durchgeführt. Unbekannt ist, ob sich die Ergebnisse unterscheiden.

Inwieweit profitieren Darmkrebskranke mit Lebermetastasen von einer Transplantation? Eine norwegische Gruppe weist lange Überlebensraten nach; die beiden Studienkommentatoren setzen den Erwartungen jedoch einen Dämpfer auf.

SGLT2-Inhibitoren kommen für die Therapie einer chronischen Nierenerkrankung zum Einsatz. Aber sind sie wirklich für alle Patientinnen und Patienten geeignet – zum Beispiel für Erkrankte mit IgA-Nephritis, anderen Glomerulonephritiden und Zystennieren?

Bei vielen aggressiven Lungenerkrankungen kann die Lungentransplantation eine letzte lebensrettende Option sein. Das Prozedere vorab braucht aber Zeit und manche kritischen Faktoren können noch beeinflusst werden, um die Listung zu ermöglichen. Deshalb sollten Kandidaten früh angemeldet werden.

Für einige Jahre machten vor allem CAR-T-Zell-Therapien bei hämatologisch-onkologischen Kongressen Schlagzeilen. Die ASH-Jahrestagung 2022 zeigte: Die Stammzelltranplantation (SCT) behält dennoch ihren Stellenwert. So wurden in der Late-Breaking-Abstract-Sitzung gleich zwei Studien zu Transplantations-Themen vorgestellt. 

Die Feststellung des irreversiblen Hirnfunktionsausfalls bei Kindern bis zum vollendeten 14. Lebensjahr ist nun auch durch Fachärzte für Kinder- und Jugendchirurgie möglich: Die BÄK hat die Richtlinie geändert.

Manche Viren – die Phagen – töten Bakterien. Sie statt Antibiotika zu nutzen, klingt verheißungsvoll: Einem Mukoviszidose-Patienten konnte damit gegen eine Infektion mit Mycobacterium abscessus geholfen werden.

Kinder mit ALL leben nach einer hämatopoetischen Stammzelltherapie deutlich länger als Jugendliche und junge Erwachsene. Ein Grund dafür ist offenbar, dass sie seltener eine chronische Graft-versus-Host-Erkrankung entwickeln.

Es sollte sichergestellt werden, dass jeder Patient und jede Patientin mit Nierenversagen eine gleichberechtigte Chance erhält, als Kandidat für eine Nierentransplantation in Betracht zu kommen. Wissenschaftler aus Großbritannien wollten wissen, ob eine Transplantation immer die beste Lösung ist.

Es sollte sichergestellt werden, dass jeder Patient und jede Patientin mit Nierenversagen eine gleichberechtigte Chance erhält, als Kandidat für eine Nierentransplantation in Betracht zu kommen. Wissenschaftler aus Großbritannien wollten wissen, ob eine Transplantation immer die beste Lösung ist.

Von einem letztlich gescheiterten Versuch einer Xenotransplantation von Schweinenieren berichten Forscher der Universität Alabama. Das gentechnisch veränderte Spendertier stammte aus derselben Zucht wie im kürzlich bekannt gewordenen Fall der Xenotransplantation eines Schweineherzens.

Ein 57-Jähriger mit Herzinsuffizienz im Endstadium bekommt ein genmodifiziertes Schweineherz transplantiert – drei Tage später geht es ihm gut. Manche sehen darin einen „Riesenfortschritt in der Transplantationsmedizin“.

Ruxolitinib ist der erste Wirkstoff, für den in einer Phase-III-Studie zur moderaten bis schweren chronischen, steroidrefraktären oder -abhängigen Graft-versus-Host-Erkrankung eine überlegene Wirksamkeit gegenüber der besten verfügbaren Therapie gezeigt werden konnte.

In experimentellen Mausmodellen für die sklerodermiforme Graf-versus-Host-Erkrankung (GvHD) lässt sich der Gewebeumbau durch Hemmung des überschießenden Wnt-Signalwegs verringern.

Männer, die eine Niere für die Transplantation spenden, können danach langanhaltende Hodenschmerzen entwickeln. Diese Komplikation von Lebendspenden ist relativ häufig. Präoperative Hinweise darauf gibt es hingegen eher selten.

Eine allogene hämatologische Stammzelltransplantation eröffnet vielen Patienten mit schweren malignen und nicht-malignen hämatologischen Erkrankungen die Chance auf Heilung. Das kurative Potenzial wird allerdings durch das Risiko einer akuten oder chronischen Graft-versus-Host-Erkrankung gefährdet. 

Transplantatempfänger können trotz Abstoßungsprophylaxe gute, virusspezifische T-Zell-Immunantworten ausbilden. Für den Verlauf von COVID-19 sind Vorerkrankungen die wichtigsten prognostischen Parameter.

Auch Patienten mit multiplen und größeren hepatozellulären Tumoren (HCC) profitieren deutlich von einer Lebertransplantation nach einem Downstaging: Mit Transplantation sind nach fünf Jahren noch 78% am Leben, ohne Organtransfer nur rund 31%.

Sollten COVID-19-Patienten mit Spenderniere oder Dialyse ambulant oder besser stationär behandelt werden? Zwei Studien zeigen klinische Parameter auf, die bei der Antwort helfen können.

Einer Studie zufolge ist das Risiko, dass asymptomatische Corona-Infizierte das Virus über Blutspenden verbreiten, äußerst gering. Das Paul-Ehrlich-Institut sieht daher keinen Grund für weitere risikominimierende Maßnahmen.

Das Risiko des Spenders, nach einer Nierenlebendspende ein terminales Nierenversagen zu entwickeln, lässt sich offenbar durch den postoperativen eGFR-Wert vorhersagen.

Der Bundestag hat beim Thema Organspende ein deutliches Signal ausgesandt: Die Mehrheit der Abgeordneten stimmte für eine Entscheidungslösung. Gesundheitsminister Spahn fiel mit seiner angestrebten Widerspruchslösung durch.

Für immunsupprimierte Krebspatienten können Adenoviren-Infektionen lebensbedrohlich verlaufen. Kommen herkömmliche Therapien nicht infrage, könnte eine Spender-T-Zell-Therapie eine Alternative sein, wie die Ergebnisse einer sehr frühen klinischen Studie zeigen.

Verbindliche Fallzahlen für schwierige Eingriffe werden von einem Großteil der Krankenhäuser offenbar umgangen. Das zeigt eine Auswertung.

Über Telemedizin wird in Deutschland viel diskutiert, gelebt wird sie in der Fläche noch nicht. Drei Beispiele, was möglich wäre und was bereits möglich ist.

Großes Potenzial, aber wenig Evidenz. Das Problem von medizinischen Apps ist bekannt. Die DGIM arbeitet daran, Ärzten bei der Lösung zu helfen.

Ausgepresste Zitronen, ausgedrückte Klebstofftuben, kreisende Geier – das sind Bilder, die Ärzten beim Forum Junger Ärzte im Rahmen des 125. Internistenkongresses zur beruflichen Situation einfallen.

Die Spende einer Niere führt unweigerlich zum Verlust von Nierenfunktion. Nach einer Studie aus Japan rutscht jeder dritte Donor damit in den Bereich der chronischen Insuffizienz.

Der Bundesgerichtshof hat zwei Lebend-Organspendern recht gegeben, die sich nicht gut aufgeklärt fühlen. Sämtliche Risiken müssten umfangreich angesprochen werden.

Bei den Organspende-Zahlen gab es 2018 einen deutlichen Sprung nach oben; Gesundheitsminister Jens Spahn freut die Entwicklung.

Auch nach fünf Jahren haben Patienten mit kutanem Plattenepithelkarzinom nach Nierentransplantation weniger sekundäre Hauttumoren, wenn die Immunsuppression auf Sirolimus umgestellt wird.

Spezialisiert sein und doch dem ganzen Menschen zugewandt zu arbeiten, das funktioniert nur im Team. Nicht umsonst steht erstmals ein Geriater an der Spitze der DGIM. Denn Geriater leben längst vor, was anderswo noch erlernt werden muss.

Ähnlich wie in Deutschland galt in den Niederlanden bisher für die Organspende eine Zustimmungslösung. Das wird sich nach einer aktuellen Abstimmung im Senat wohl ändern.

AML-Patienten, die vor einer allogenen Stammzelltransplantation mit multiresistenten Keimen besiedelt sind, haben ein erhöhtes Sterberisiko nach dem Eingriff. 

Mehr als die Hälfte der Empfänger von renalen Allotransplantaten entwickelt nach der Organübertragung eine nächtliche Polyurie. Eine salzrestriktive Diät hilft offenbar, das Harnvolumen in der Nacht zu senken.

Prof. Dr. Sara Brucker aus Tübingen hat die erste Uterustransplantation in Deutschland durchgeführt. Wie das genau ablief, berichtete sie auf dem FOKO.

Neue Studien stellen eine verbesserte Lebensqualität von Lebertransplantierten fest. Demnach hat die präoperative Abklärung und Beeinflussung von Risikofaktoren eine enorme Bedeutung für den postoperativen Verlauf und auch eine HCV-Infektion nach Transplantation ist mittlerweile therapierbar.

Penistransplantationen sind bereits möglich, und Urologen arbeiten auch an gezüchteten Gliedern. Davon profitieren könnten etwa verletzte Soldaten und Krebspatienten.

Bei Patienten mit einer Organtransplantation ist der Anteil derjenigen, die an den Folgen von Krebs sterben, höher als in der übrigen Bevölkerung.

Bei Patienten mit einem dialysepflichtigen Nierenversagen ist die Wahrscheinlichkeit für eine Krebserkrankung erhöht, wie eine US-Studie bestätigt. Dabei gibt es offenbar bei den Krebsarten Unterschiede in der Inzidenz.

Chronische Veränderungen der Transplantatniere können verschiedene Ursachen haben, die zum Teil morphologisch unterscheidbar sind.

Heute werden immer mehr Lebendspenden von Nieren durchgeführt. Welchen Einfluss hat die Operation auf die verbleibende Niere? Sind Unterschiede zwischen laparoskopisch-handassistierter und offen-chirurgischer Donornephrektomie nachweisbar?

Nachdem im Jahr 2011 in der der ARD-Sendung „Report Mainz“ eine Nieren-Lebendspenderin von ihrem seit der Organentnahme bestehendem Fatigue-Syndrom berichtete, steht die Frage nach dieser möglichen Komplikation im Raum. Wie ist der heutige Stand?

Die Nieren-Lebendspende gewinnt aufgrund des immer größer werden Mangels an Leichenorganen immer mehr Bedeutung – der Anteil liegt in Deutschland bei 30 bis 40%. Neben den rein medizinischen Aspekten müssen hier viele weitere Faktoren berücksichtigt werden.

Neue Biomarker können in Zukunft dazu beitragen, die Organfunktion nach Nierentransplantation einzuschätzen und Abstoßungsreaktionen frühzeitig zu erkennen.

Beim Transplantatüberleben im ersten Jahr sind mit Raten um 90% in den letzten Jahrzehnten erhebliche Fortschritte erzielt worden. Eine Herausforderung bleibt aber der Organerhalt im Langzeitverlauf - hier ist man auf der Suche nach neuen Konzepten. 

Der langfristige Erfolg einer Leichennieren-Transplantation ist schlechter, wenn der Organspender schon älter und/oder gefäßkrank war. Durch geeignete Empfängerauswahl kann das Ergebnis aber erheblich verbessert werden.

Eine medizinische Sensation: Einem Jungen sind in den USA zwei neue Hände transplantiert worden - laut Chirurg das "Ergebnis jahrelangen Trainings".

Jetzt ist es amtlich: Keine Hirntoddiagnostik ohne Neurologen oder Neurochirurgen. In einer neuen Richtlinie werden bestehende Regeln verschärft und präzisiert.

Kurzfristig macht es keinen Unterschied, ob bei einer Herztransplantation das Organ vor der Verpflanzung gekühlt oder bei Körpertemperatur perfundiert wird.

In Deutschland verboten, in den USA erlaubt: die Leberentnahme bei Herztoten. Doch egal ob Leberkrebskranke ein neues Organ von Herz- oder Hirntoten bekommen, die Rezidivrate unterscheidet sich offenbar nicht.

Die Bereitschaft, Organe zu spenden, scheint gegeben. Richtig aufwärts geht es bislang jedoch kaum.

Die Entscheidung des Landgericht Göttingen rückt Ärzte in ein schiefes Licht. Dabei müsste es eigentlich den Gesetzgeber treffen. Ein Kommentar.

Die Manipulationen an Wartelisten für Transplantationen hat in Deutschland viel Vertrauen bei potenziellen Organspendern zerstört. Die Zahl der Spenden ging zurück. Sollte es Patienten nicht erlaubt werden, sich andere Optionen zu suchen?

Die Bundesärztekammer hält sich mit einer Bewertung des Göttinger Urteils zurück. Aber nicht nur sie ist davon überzeugt, dass Manipulationen, wie sie bis 2012 offenbar möglich waren, heute so nicht mehr passieren könnten.

Ein Gericht in Göttingen hat einen Arzt vom Vorwurf des versuchten Totschlags freigesprochen. Er manipulierte Daten, damit Patienten schneller Spenderorgane bekamen. Das Gericht entschied, dass das nur moralisch fragwürdig war.

Das Azol-Antimykotikum Voriconazol gehört zur Standardmedikation nach Lungentransplantation, um einer Kolonisation mit Aspergillus und damit einer invasiven Aspergillose vorzubeugen. Allerdings gibt es Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Plattenepithelkarzinome.

Infektionen und erhöhtes Krebsrisiko: Unter anderem darauf ist bei der Betreuung von Patienten nach Nierentransplantation zu achten.

In manchen Fällen können Patienten die Niere von einem Verstorbenen mit einer akuten Organschädigung erhalten.

Nach Lebend-Leberspenden ist im Vergleich zu Organspenden von Verstorbenen die Überlebenszeit wahrscheinlich nicht verkürzt.

Nach einer Stammzelltransplantation tragen langzeitig überlebende Patienten im Vergleich zur Allgemeinpopulation ein bis zu neunmal höheres Risiko für Knochenbrüche.

Mehr als zwei Millionen Jahre Lebenszeit haben Empfänger von Spenderorganen in 25 Jahren durch Transplantationen gewonnen. Eine US-Studie zeigt deutlich, in welchem Ausmaß schwer kranke Patienten von einer Organspende profitieren.

Falschabrechnungen am Klinikum rechts der Isar? Operationen sollen als Chefarztbehandlungen abgerechnet worden sein, obwohl der Chefarzt bei den Eingriffen nicht anwesend gewesen sein soll.

Radiologen und Transplantationschirurgen in Boston haben mit prä-und intraoperativ genutzten Modellschädeln aus dem 3D-Drucker ein Verfahren entwickelt, um bei Gesichtstransplantationen Kosmetik und Op-Zeit zu optimieren. CT-basierte 3D-Schädelmodelle werden dort jetzt routinemäßig genutzt.

Bei der Annahme von Spenderorganen mit einem akuten Nierenversagen (ANV) ist die genaue Analyse möglicher Risikofaktoren Voraussetzung für die Entscheidung zur Nierentransplantation.

Der exponentielle Zuwachs des Bedarfs für Nierentransplantate ist nicht gedeckt – ca. 6% der Patienten sterben jährlich auf der Warteliste. Vor allem der Anteil älterer Patienten nimmt zu – auch auf Spenderseite.

Sind die Kriterien für die Organverteilung in Deutschland längst überholt? Davon geht der Heidelberger Transplantationsimmunologe Gerhard Opelz aus. Neue Regelungen könnten die Erfolgsaussichten verbessern.

Die aktuell veröffentlichten Prüfungsberichte entlasten deutsche Nierentransplantationszentren.

Eine repräsentative 0-Biopsie kann das postoperative Management nierentransplantierter Patienten erleichtern.

Prüfer haben im Herzzentrum Berlin Hinweise auf Manipulationen mit Medikamenten bei Patienten gefunden, die auf eine Transplantation warteten. Allerdings gab es weniger Verstöße als angenommen. Auch in anderen Zentren wurden Verstöße aufgedeckt.

2,5 Millionen Menschen in Deutschland haben eine mittelgradige oder noch schwerere Niereninsuffizienz. Die Imageprobleme der Transplantationsmedizin sind daher fatal.

Prüfärzte der Bundesärztekammer sehen richtiges Handeln der Gießener Ärzte im Fall des Kindes Muhammet Eren.

Manipulation der Warteliste lautet der Vorwurf gegen das Deutsche Herzzentrum Berlin. Doch seit den Vorfällen vor mehr als zwei Jahren hat sich viel geändert.

Am Deutschen Herzzentrum in Berlin hat es womöglich Manipulationen an der Warteliste gegeben. Es geht um fast 30 Fälle. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts auf Totschlag.

Wie der Kreis der Organspender erweitert werden kann, hat jetzt eine US-Studie gezeigt. Sie macht deutlich, dass Ersticken oder Ertrinken nicht immer zwingende Gründe darstellen, eine Lunge für eine Transplantation auszuschließen.

Künstliche Herzpumpen könnten immer mehr zur Alternative für echte Herztransplantationen werden. Die rückläufige Zahl bei den Organspenden ist nur ein Grund dafür.

Das Uniklinikum Gießen-Marburg sieht sich heftigen Vorwürfen ausgesetzt, weil es einem Kleinkind eine Transplantation verweigert – aus medizinischen Gründen.

Jüngste Skandale werfen ein schlechtes Licht auf die bis dato hoch angesehene Transplantationsmedizin in Deutschland. Dabei geht es vor allem um Missstände bei Lebendspenden, die nicht nur die Fachgesellschaften wieder in den Griff bekommen möchten.

Erleichterung am Uniklinikum Münster: Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen Lebertransplantationen räumen den Verdacht einer strafbaren Handlung aus.

Schwere Vorwürfe werden gegen Ärzte am Heidelberger Uniklinikum im Zusammenhang mit einer Nierenlebendspende im Jahre 2011 erhoben. Die Heidelberger Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung. Die Bundesärztekammer hat im März dieses Jahres Anzeige erstattet.

Mediziner machen es dem Volk vor: Sie sind viel eher bereit, Organe zu spenden. Diese neuen Ergebnisse aus Kanada decken sich mit Daten aus Deutschland.

Auch ältere Menschen können offenbar ohne besondere gesundheitliche Risiken eine Niere spenden. In einer großen Kohortenstudie waren in den Jahren nach dem Eingriff weder die Mortalität noch die Rate der Herz-Kreislauf-Erkrankungen nennenswert erhöht.

Nicht immer müssen Ärzte angebotene Lebendspenden durchführen, wie das Oberlandesgericht Hamm in einem rechtskräftigen Urteil entschieden hat.

Selbst in Ländern mit einer Widerspruchslösung gibt es bei der Organspende nach dem Tode Grenzen. Eine hat jetzt der EU-Menschenrechtsgerichtshof festgezogen.

Transplantationsmediziner nehmen eine Patientin von der Warteliste. Ob das unzulässig war, bleibt beim Prozess ungeklärt.

Auch beim Thema Lebertransplantation stand in diesem Jahr das Thema „Behandlung der Hepatitis C mit neuen direkt antiviralen Substanzen“ im Fokus des Interesses – wie überhaupt beim gesamten EASL-Kongress.

Trotz Erweiterung des Arznei-Arsenals für den Kampf gegen das multiple Myelom kann in absehbarer Zeit auf die autologe Stammzelltransplantation nicht verzichtet werden.

Sechs größere Operationen am Herzen hat er schon hinter sich. Auch seine Nieren funktionieren nicht mehr richtig: Marc (15) wartet in der Uniklinik Erlangen auf ein Spenderherz.

Organe ehemals krebskranker Spender können unter bestimmten Bedingungen durchaus für eine Transplantation geeignet sein. Wie britische Forscher zeigen konnten, wurde die Krebserkrankung in keinem einzigen von 61 Fällen übertragen.

Seit Wochen köchelt eine Debatte über die Hirntoddiagnostik. Jüngst legte der scheidende DSO-Chef nach. Jetzt wehrt sich die BÄK – und nennt erstmals einen Termin für die neue geplante Hirntodrichtlinie.

Seit anderthalb Jahren arbeitet die Republik den Transplantationsskandal auf. Doch immer neue Hiobsbotschaften machen die Runde. Der scheidende DSO-Vorstand Dr. Rainer Hess hat jetzt ein ernüchterndes Fazit gezogen.

Wird in Deutschland wirklich zu viel operiert und wenn ja, warum? Der Vorsitzende des Berufsverbandes der Chirurgen, Professor Hans-Peter Bruch, verfolgt die Diskussion mit Unbehagen.

Organspende und Transplantation haben hierzulande Vertrauen verloren. Die Transplanteure wollen es zurückgewinnen – mit besserer Qualifikation, Transparenz und einem Register.

Ellen darf weiterleben. Im Juni 2012 bekam die Mutter von zwei Kindern ein Spenderherz implantiert. In Heidelberg erzählte sie jetzt von der schwersten Zeit ihres Lebens. Sie ist glücklich, eine zweite Chance bekommen zu haben.

Erst der Organspendeskandal, nun auch noch eine Diskussion um nicht korrekt diagnostizierten Hirntod – die deutsche Transplantationsmedizin kommt nicht zur Ruhe. Derweil erprobt man in den USA effizientere Formen der Bergung von Organen.

Fehlerhafte Diagnostik, laufende Medikation, missverstandene Richtlinien: In einigen Fällen gibt es bei der Hirntod-Diagnostik offenbar Probleme. Die DSO warnt jedoch vor Panikmache.

Die BÄK plant eine Verschärfung der Richtlinien für die Lebertransplantation: Für Alkoholsüchtige sollen bald strengere Regeln gelten.

Der Vorschlag ist brisant: Eine neue Bundesbehörde soll endlich mehr Qualität in die Transplantationsmedizin bringen, fordern Nephrologen. Einer der Wortführer ist Professor Gerd Walz. Im Interview spricht er über revolutionäre Ideen, Vorteile staatlicher Kontrolle, Probleme der Selbstverwaltung – und über Kommunismus.