Es handelt sich um eine seltene Ursache einer
Thrombozytopenie mit einer Inzidenz von ca. 2 auf 1 Mio. Einwohner pro Jahr (Miesbach et al.
2019). Die TTP (synonym: Morbus Moschcowitz
) ist eine Form der thrombotischen Mikroangiopathie
, in deren Folge es zu Thrombenbildung kleiner Gefäße und mikroangiopathischer Schädigung verschiedener Organe wie Niere und Gehirn kommt. Charakteristisch ist eine ausgeprägte Thrombozytopenie, begleitet von einer hämolytischen
Anämie. Symptome einer
Niereninsuffizienz und neurologische Komplikationen (z. B.
Delir, epileptischer Anfall) sind möglich. Ursächlich ist eine deutlich verminderte Aktivität der ADAMTS13
, eine Protease, deren Aufgabe die enzymatische Spaltung des
von-Willebrand-Faktors ist. Eine Akkumulation ungespaltener von-Willebrand-Faktor-Multimere führt zu einer vermehrten Thrombenbildung insbesondere in kleinen Gefäßen. Ein ADAMTS13-Mangel kann angeboren oder erworben sein. Bei Letzterem liegt eine antikörpervermittelte Inhibition von ADAMTS13 vor. Diagnostisch wegweisend sind neben dem Nachweis einer Thrombopenie und hämolytischen Anämie die Bestimmung einer deutlich verminderten ADAMTS13-Aktivität. Die Therapie beinhaltet die Gabe von Fresh Frozen
Plasma (FFP), Plasmapherese und ggf. eine Immunsuppression mit
Glukokortikoiden. Die Gabe von Rituximab stellt eine weitere Therapieoption dar. Die Erkrankung geht mit einer hohen Letalität einher.