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Die Geburtshilfe
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Publiziert am: 21.01.2023

Der späte intrauterine Fruchttod

Verfasst von: Dana Anaïs Muin
Unter einem späten intrauterinen Fruchttod (IUFT) versteht man das Versterben eines oder mehrerer Feten im Mutterleib ab der Schwangerschaftswoche (SSW) 22+0. Die Geburt des intrauterin verstorbenen Feten mit einem Geburtsgewicht ≥500 g bezeichnet man als „Totgeburt“. In Mitteleuropa liegt die Rate an späten Einlings-IUFTs bei etwa 2,5–3,0 pro 1000 Geburten. Die häufigsten Todesursachen sind Plazentafunktionsstörung und fetale Fehlbildungen.
Die Diagnose wird anhand zweier unabhängiger Darstellungen einer negativen Herzaktion und fehlender Nabelschnurperfusion mittels Real-time-Farbdopplersonografie gestellt. Der bevorzugte Entbindungsmodus ist eine Spontangeburt. Nach der Totgeburt sollten unter allen Umständen eine Obduktion und Plazentahistologie durchgeführt werden, da diese die Todesursache in bis zu 96 % der Fälle erkenntlich machen.
Folgeschwangerschaften gelten als Risikoschwangerschaften und sollten auf Basis der bekannten Risikofaktoren individualisiert betreut werden. Die häufigsten Risikofaktoren für einen neuerlichen IUFT sind maternales Alter ≥35 Jahre, Diabetes mellitus, Thrombophilie, Sichelzellanämie, Nikotinabusus und vorangegangener IUFT.

Definition

Unter einem intrauterinen Fruchttod (IUFT) versteht man das vorgeburtliche Versterben eines oder mehrerer Feten. In Abhängigkeit von der Schwangerschaftswoche (SSW) wird zwischen einem frühen IUFT (zwischen SSW 9+0 bis 21+6) und einem späten IUFT (ab der SSW 22+0) unterschieden. Während der frühe IUFT allgemein als Abortus (lat. Abgang, „Fehlgeburt“) bezeichnet wird, folgt dem späten IUFT eine Totgeburt, welche definiert wird als die Geburt eines Feten ohne Lebenszeichen (d. h. Herzschlag, Pulsation der Nabelschnur, Bewegung willkürlicher Muskeln) in einem potenziell lebensfähigen Gestationsalter. Während der Begriff „Totgeburt“ auch unter der Geburt verstorbene Kinder einbindet (intrapartaler Kindstod), ereignet sich der IUFT in der Regel intrauterin vorwiegend vor dem Einsetzen der Wehen (d. h. antepartual).
In den meisten europäischen Ländern wird die Grenze zu einem Spätabortus bei einem Kindsgewicht von 500 g oder einer Körperlänge von 30 cm gezogen, welche beide etwa der SSW 24+0 entsprechen. Durch den medizinischen Fortschritt wurde die Grenze der menschlichen Lebensfähigkeit in hochentwickelten Ländern bereits in Richtung SSW 22+0 bzw. einem neonatalen Gewicht von 350–400 g verlagert, sodass die laut Österreichischem Hebammengesetz (Paragraf 8, Absatz 1) vom 1. Februar 1994 festgelegte Grenze von 500 g eigentlich überholt ist (Bundesgesetz über den Hebammenberuf [Hebammengesetz – HebG] 2018).
In anderen Ländern der Welt, wie z. B. den USA, hat die American College of Obstetricians and Gynecologists (ACOG) die Grenze zwischen Spätabortus und Totgeburt in der SSW 20+0 angesetzt (American Congress of Obstetricians and Gynecologists 2005). Die World Health Organization (WHO) definiert eine Totgeburt ab der SSW 22+0 (World Health Organization 2017). Die amerikanische Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) unterteilt die Totgeburten ferner, je nach Gestationsalter, in eine frühe (bis zur SSW 27+6), späte (bis SSW 36+6) und eine sich am Geburtstermin ereignete Totgeburt (≥ SSW 37+0) (Centers for Disease Control and Prevention 2016).

Epidemiologie

Im Jahre 2015 schätzte man die weltweite Prävalenz von späten Totgeburten auf etwa 2,6 Millionen, wovon etwa 98 % in Entwicklungs- und Schwellenländern zu verzeichnen waren (De Bernis et al. 2016). Die geografische Verteilung zeigt, dass sich in den Entwicklungsländern besonders Totgeburten aufgrund intrapartaler Komplikationen ereignen, während diese in der westlichen Welt aufgrund hoher Kreissaalkompetenz und strenger Überwachung während der Geburt stabil niedrig sind.
In den deutschsprachigen Ländern hat sich die Totgeburtenziffer dank flächendeckender medizinischer Versorgung und einer kontinuierlichen sorgfältigen Schwangerschaftsbetreuung im letzten Jahrzehnt stabil gehalten. Im Jahre 2020 betrug die Inzidenz von Totgeburten in Deutschland 4,1, in der Schweiz 3,7 und in Österreich 3,8 pro 1000 Geburten (Genfer Stiftung für Medizinische Ausbildung und Forschung 2021). Eine nennenswerte Limitation der Totgeburtenstatistiken ist jedoch die Unklarheit, wie viele späte Schwangerschaftsbeendigungen mit einem Geburtsgewicht ≥ 500 g als Totgeburt ab SSW 24 registriert werden und in die Statistik einfließen. Davon bereinigte Daten der österreichischen IUFT-Inzidenz stammen aus dem Geburtenregister des Instituts für Klinische Epidemiologie der Tirol Kliniken (Innsbruck; s. Abb. 1).

Risikofaktoren

Das Erkennen von Risikofaktoren spielt in der epidemiologischen Forschung eine große Rolle. International geht man davon aus, dass in der westlichen Welt mehr als die Hälfte der IUFTs vermeidbar ist (Flenady et al. 2016), weshalb die Prävention von IUFTs in erster Linie auf die Modifikation vermeidbarer Risikofaktoren gerichtet ist. Eine Analyse systematischer Reviews über Risikofaktoren für fetale Mortalität hat insgesamt 64 verschiedene Variablen identifiziert und in Zusammenhang mit IUFT diskutiert (s. Tab. 1 [Townsend et al. 2020]).
Tab. 1
Faktoren, die mit einem intrauterinen Fruchttod assoziiert sein können. (Nach Townsend et al. 2020)
Charakteristika der Kindseltern und Anamnese
Maternales und väterliches Alter
Parität
Vorbestehende Erkrankungen (Epilepsie, Vitamin-D-Mangel, Bluthochdruck, Asthma, chronische Nierenerkrankung, Sichelzellenanämie, bipolare Störung, Sjögren-Syndrom, psychotische Erkrankung, Diabetes, schlafbezogene Atmungsstörungen, Endometriose)
Geburtshilfliche Anamnese (früherer Kaiserschnitt, vaginale Blutungen in der Schwangerschaft, Schwangerschaftsabbruch, frühere Totgeburt, Frühgeburt, Wachstumsrestriktion, In-vitro-Fertilisation)
Zigarettenrauchen, rauchfreier Tabak und Passivrauchen
Konsum von Kaffee und Alkohol
Indigene Abstammung
Ethnizität
Reduzierte Kindsbewegungen
Ultraschall-Parameter
Doppler der Arteria uterina
Cerebro-plazentare Ratio
Cerebri media
Fetale Nackentransparenz
Suboptimales fetales Wachstum
Fetaler echogener Darm
Männlicher Fetus
Prothrombotische Marker
Faktor-V-Leiden-Genmutation
Anticardiolipin-Antikörper
AB2G1
Protein-S-Mangel
Aktivierte Protein-C-Resistenz
Prothrombin-G20210A-Mutation
MTHFR-C677T-Mutation
Protein-C-Mangel
Marker der endokrinen Dysfunktion der fetoplazentaren Einheit
Humanes Plazentalactogen
Alpha-Fetoprotein
Schwangerschafts-assoziiertes Plasmaprotein A
PLGF
Östradiol
Andere Marker
TSH
Serumharnsäure
Proteinurie
Kombinationen von Biomarkern für das erste Trimester
(AFP + hCG) (PAPP-A + hCG) (AFP + hCG + uE) (AFP + uE)(hCG + uE)

Maternale Parameter

Als Faktoren mit dem größten Risiko für einen IUFT gelten der Zustand nach (Z. n.) vorangegangenem IUFT, Frühgeburt wegen Wachstumsrestriktion, maternale Sichelzellanämie, Diabetes mellitus sowie präexistente Hypertonie (s. Tab. 2 [Townsend et al. 2020]).
Tab. 2
Auflistung der stärksten Risikofaktoren für einen IUFT. (Nach Townsend et al.)
Charakteristika
Z. n. IUFT
4,83 (3,77–6,18)
Sichelzellanämie
3,99 (2,63–6,04)
Diabetes
3,52 (3,19–3,88)
Z. n. SGA mit Frühgeburt
3,15 (1,89–5,25)
Präexistente Hypertonie
2,58 (2,13–3,13)
Schwarze Hautfarbe vs. weiße Hautfarbe
1,90 (1,66–2,17)
Psychotische Erkrankung
1,89 (1,36–2,62)
Z. n. SGA
1,85 (1,42–2,40)
BMI > 30
1,81 (1,69–1,93)
Maternales Alter >35 Jahre
1,75 (1,62–1,89)
Indigene Abstammung
1,68 (1,49–1,89)
Nikotinkonsum
1,46 (1,38–1,54)
Nulliparität
1,42 (1,33–1,51)
Niedriger Sozialstatus
1,33 (1,21–1,45)
Z. n. Kaiserschnitt
1,27 (1,15–1,40)
Alter des Kindsvaters >35 Jahre
1,19 (1,10–1,30)
Männlicher Fetus
1,10 (1,07–1,13)

Sonografische Parameter

Vor allem bei Feten mit später Wachstumsrestriktion ist die cerebro-plazentare Ratio (CPR) sinnvoll, um das Risiko für ein ungünstiges perinatales Outcome einschätzen zu können (Vollgraff Heidweiller-Schreurs et al. 2018).
Die Dopplermessung der Arteria uterina im zweiten Trimenon zeigt eine Sensitivität von 65 % (95 % CI 38–85) und Spezifität von 82 % (95 % CI 72–88) für Totgeburten mit einem 8,3-fachen Risiko für einen IUFT (95 % CI 3,0–22,4) (Allen et al. 2016). Die fetale Wachstumsrestriktion hat eine Sensitivität von 32 % (95 % CI 31–34) und Spezifität von 75 % (95 % CI 75–75) zur Voraussage eines IUFTs (Conde-Agudelo et al. 2015).

Biomarker

Zu den biochemischen Tests zur Prädiktion eines kritischen fetalen Outcomes werden ein Alpha-Fetoprotein von >2,0 MoM, ein PAPP-A von <0,4 MoM sowie das humane Choriongonadotropin (hCG) diskutiert (Townsend et al. 2020). Das Risiko eines erniedrigten plazentaren Wachstumsfaktors PlGF als Parameter einer Plazentadysfunktion geht laut der Metaanalyse mit einem 49,2-fachen Risiko (95 % CI 12,7–191,0) für eine Totgeburt einher.

Pathomechanismus

Bei phänotypisch unauffälligen Feten ist der häufigste Pathomechanismus, der zu einem IUFT führt, eine intrauterine Asphyxie, welche in der westlichen Welt vorwiegend durch eine Plazentainsuffizienz bedingt ist. Hierbei bewirkt die chronische intrauterine Hypoxie eine Zentralisation des fetalen Kreislaufs, also einer Umverteilung des Blutes zu den lebenswichtigen Organen (Pacora et al. 2019). Dieser Prozess erfolgt zuerst passiv und druckabhängig, dann aktiv durch eine Vasodilatation und erhöhte Durchblutung des Gehirns, des Herzens, der Nebennieren und Nabelschnurgefäße. Die biophysikalischen Veränderungen im fetalen Gefäßsystem sind notwendig, sodass im Falle einer akuten Verringerung des partiellen Sauerstoffdruckes in der Vena umbilicalis noch eine ausreichende Sauerstoffversorgung des fetalen Gehirns und Myokards gewährleistet wird.
Über diesen Adaptationsprozess kann der Fetus zwar über einen gewissen Zeitraum seinen Kreislauf erhalten, spart jedoch seine Reserven auf Kosten des eigenen Wachstums ein, wodurch es ebenso zu einer epigenetischen Änderung im Rahmen des „Fetal Programmings“ kommt mit potenziell langfristigen Folgen im Falle eines Überlebens.
Die fetale Zentralisierung ist gut am Schafmodell erforscht und zeigt Parallelen zu einem Schockzustand bei Erwachsenen mit initial erhöhtem Sympathikotonus und entsprechender Freisetzung von Katecholaminen, dem adrenocorticotropen Hormon, Cortison und Stickstoffmonoxid, final einer Azidose mit Reduktion der Nabelschnurdurchblutung und des Herzzeitvolumens. Die hypoxische zerebrale und/oder Myokardschädigung an dem Feten führt dabei in 70 % der Fälle zu einer fetalen Bradykardie und letztlich einer Asystolie, die den intrauterinen Fruchttod kennzeichnet.

Diagnose

Häufig führen abnehmende oder fehlende Kindsbewegungen zur Abklärung eines möglichen IUFT, wobei ebenso untypisch gesteigerte Kindsbewegungen wenige Tage vor der Diagnosestellung eines IUFT berichtet werden (Pearson und Weaver 1976; Efkarpidis et al. 2004; Frøen et al. 2001). Während einige Frauen symptomlos sind und der IUFT im Rahmen einer Routinekontrolle diagnostiziert wird, kommen manche Schwangere mit akuten Symptomen in die Klinik, wie zum Beispiel starken vaginalen Blutungen, vorzeitiger Wehentätigkeit oder Bauchschmerzen (Frøen 2004; Sheikh et al. 2014).
Die Diagnose des IUFT sollte am besten durch zwei erfahrene Untersucher über die Darstellung einer negativen Herzaktion und fehlender Pulsation der Nabelschnurarterie in der Farbdopplersonografie erfolgen (Royal College of Obstetricians and Gynaecologists 2010). Gelegentlich lassen sich ein trübes Fruchtwasser und einfallende Schädelknochen („Spalding Sign“) sowie Lufteinschlüsse in Gelenken oder ein Subkutanödem im Sinne eines Hydrops fetalis darstellen. Diese Zeichen deuten auf einen schon länger zurückliegenden Todeszeitpunkt hin. Bei vaginalen Blutungen mit Unterbauchschmerzen sollte durch einen erfahrenen Untersucher im Ultraschall eine vorzeitige Plazentalösung oder Uterusruptur ausgeschlossen werden, welche eine Indikation zu einer unverzüglichen Entbindung darstellen würde.
Nach dem behutsamen und klaren Übermitteln der schlechten Nachricht (z. B. „Es tut mir leid, Ihnen mitteilen zu müssen, dass das Herz Ihres Kindes aufgehört hat zu schlagen.“), ist er vorteilhaft, ruhig und still das Gel vom Bauch der Mutter zu wischen, ihr den Bauch wieder zu bedecken, sie sich aufsetzen zu lassen und ihr ein Glas Wasser anzubieten.
Die Vermittlung einer solchen schlechten Nachricht erachten viele Frauenärzte als Herausforderung, weil hier wenig Praxis und Übung im Laufe der Ausbildung möglich sind. Die Information über den Tod des Feten in utero ist jedoch besonders für die Frau und ihren Partner ein schockierendes Ereignis, das mitunter Wochen bis Monate braucht, um in einem Trauerprozess verarbeitet zu werden.
Sobald sich die Frauen nach dieser Nachricht gesammelt haben, kommt meistens die Frage, warum ihr Kind verstorben sei. Eine valide Antwort darauf ist nicht möglich, sofern keine eindeutige pränatale Diagnose bekannt war (z. B. Trisomie 13, 18, oder andere komplexe kongenitale Fehlbildungen) und eine unmittelbare Ursache erkenntlich ist (z. B. Plazentalösung). Daher sollte den Eltern zum Zeitpunkt der Diagnose erklärt werden, dass die genaue Todesursache erst nach Einlangen aller Befunde, inklusive der postmortem Untersuchungen, definiert werden kann und sie ihnen im Rahmen einer Befundbesprechung vermittelt werden wird („Nach der Geburt Ihres Kindes werden wir alle nötigen Untersuchungen durchführen, um die Ursache für den Tod Ihres Kindes zu finden. Über alle Befunde werden wir Sie zeitgerecht informieren.“).
Für die erste Zeit ist es wichtig, der Mutter die Beruhigung zu geben, dass sie keinerlei Schuld am Versterben ihres Kindes trägt, oder ihre Gebärmutter/der Mutterkuchen versagt hätte (Schuldfrage; Versagensängste).
Eine professionelle psychologische Begleitung ist unter stationären Bedingungen nach der Diagnosestellung und bis zur Geburt von großem Vorteil. Viele Frauen benötigen auch nach der Geburt zur Trauerverarbeitung eine ambulante psychologische Weiterbetreuung.

Behandlung

Sofern keine Risikofaktoren bestehen, die Patientin klinisch stabil ist und es ihrem Wunsch entspricht, kann die Schwangere nach der Diagnosestellung nach Hause entlassen werden. Der Zeitpunkt zur stationären Wiederaufnahme zwecks Geburtseinleitung wird individuell festgelegt. Ein Zuwarten von bis zu einer Woche ist in den meisten Fällen medizinisch vertretbar, sofern die Patientin beschwerdefrei bleibt (Muin et al. 2021c) (s. Tab. 3 [Muin et al. 2021a]).
Tab. 3
Kriterien für eine sofortige (ad hoc) oder eine spätere (post hoc) stationäre Aufnahme zur Geburtseinleitung nach IUFT. (Nach Muin et al. 2021a)
AD-HOC-AUFNAHME
POST-HOC-AUFNAHME
– Vaginale Blutung
– Unterbauchschmerzen
– Geburtsbeginn (Kontraktionen, Blasensprung)
– Maternales Unwohlsein
– V. a. infektiöses Geschehen
– Bekannte maternale Gerinnungsstörung
– Wunsch der Patientin
– Wunsch der Patientin, sofern klinisch stabil und keine vaginale Blutung/V. a. Plazentalösung/Sepsis
Zwischen der SSW 22+0 und 36+6 erfolgt die medikamentöse Geburtseinleitung mit dem kompetitiven Progesteronantagonisten Mifepriston, gefolgt von einem Prostaglandin (z. B. Cyprostol). Nach der SSW 37+0 kann die Weheninduktion mit den üblichen Medikamenten zur Geburtseinleitung am Termin durchgeführt werden (National Institute for Health and Care Excellence (NICE) 2013) Eine primäre Schnittentbindung hat nur bei absoluter und relativer Kontraindikation zu einer Geburtseinleitung (z. B. Uterusruptur, Plazentalösung mit mütterlicher Gefährdung; Zustand nach medianer Uterotomie bei IUFT am Termin) zu erfolgen. In einem Kollektiv von 509 IUFTs wurden 16,1 % per sectionem entbunden, wovon fast die Hälfte den Zustand nach Kaiserschnitt bot (Boyle et al. 2017).
Die Geburt sollte unter adäquater Analgesie und einfühlsamer Hebammenbetreuung mit ärztlicher Aufsicht in einem abgegrenzten Bereich des Kreissaales erfolgen. Die Eltern sollen nach der Totgeburt die Möglichkeit haben, sich ungestört von ihrem Kind zu verabschieden. Für viele Eltern sind religiöse Rituale zur kindlichen Segnung, Taufe oder Namensgebung von großer Bedeutung. Auch das Anfertigen von Bildern und Fuß- oder Handabdrücken ist für den Trauerprozess der Familie hilfreich und ermöglicht eine liebevolle bleibende Erinnerung an das verstorbene Kind.
Nachdem bei Raumtemperatur und Raumluft der Mazerationsprozess des Totgeborenen beschleunigt wird, kann bei längerem Verbleib bei den Eltern das Kind in eine Kühlwiege oder Kühlmatte gelegt werden. Nach der Verabschiedung von der Familie und bevor das Kind auf die Prosektur gebracht wird, sollte es würdevoll in sauberen medizinischen Tüchern eingedeckt bei 4 °C gekühlt werden.
Wichtige Schlüsselelemente zugunsten einer guten Betreuung von Eltern nach dem Verlust ihres Kindes sind in Tab. 4 angeführt (Flenady et al. 2014).
Tab. 4
Schlüsselelemente einer guten ärztlichen Trauerbegleitung von Eltern nach dem Verlust ihres Kindes. (Nach Flenady et al. 2014)
Respekt
Respekt für die Individualität der Eltern und deren Trauercharakter. Würdevolles Behandeln des verstorbenen Kindes, evtl. Nennung bei seinem Namen
Information
Ruhige, objektive Übermittlung von Informationen an die Eltern mit Wertschätzung deren Autonomie und Privatsphäre. Wichtige Informationen sollen betont werden
Erinnerungen
Den Eltern ermöglichen, über Aktivitäten mit ihrem verstorbenen Kind bleibende Erinnerungen zu schaffen (z. B. religiöse Zeremonien, Familienrituale, mit Baby sprechen, halten, anziehen, Namen geben, Fotos und Videos, Hand-/Fußabdrücke, spezielle Kleidung oder Decken, Beigaben)
Schulung des Personals
Das medizinische Personal (Ärzte, Hebammen, Pflegepersonal) sollte gezielt in die Tätigkeit mit trauernden Eltern geschult werden, um einen professionellen Umgang und eine angemessene Versorgung zu gewährleisten. Ggfs. professionelle Supervision und Unterstützung von Mitarbeitern im Umgang mit peripartalen Todesfällen

Untersuchungen nach einem intrauterinen Fruchttod

Nach einem IUFT sollen Eltern darüber aufgeklärt werden, dass einige Untersuchungen notwendig sein werden, damit man die fetale Todesursache beleuchten kann (Royal College of Obstetricians and Gynaecologists 2010).
Die fetale Obduktion und die Plazentahistologie klären in Kombination in bis zu 96 % der Fälle die fetale Todesursache auf, weshalb sie zu den Goldstandards der Untersuchungen nach einem IUFT gehören (Royal College of Obstetricians and Gynaecologists 2010; Flenady et al. 2011). Für eine exakte Aufarbeitung nach einem IUFT ist es von klinischem Vorteil, wenn die Obduktion und Plazentahistologie speziell von Pathologen mit hoher Expertise in Fetalpathologie durchführt werden (s. Abb. 2 [Page et al. 2017]).

Fetale Obduktion

Die Obduktion ist ein integraler Bestandteil des Untersuchungsschemas nach einem IUFT. Zwecks Qualitätssicherung und Statistikerhebung der Todesursachen wird eine nationale Obduktionsrate von 75 % empfohlen (Royal College of Obstetricians and Gynaecologists 2010). In England ist die Rate von 54,7 % im Jahr 2000 auf 42,4 % im Jahr 2007 gesunken, während in den skandinavischen Ländern die Rate zwischen 58–95 % liegt (Confidential Enquiry into Maternal and Child Health 2009). Der ansteigende Trend zur Obduktion in Skandinavien wird parallel begleitet von einer kontinuierlichen Reduktion der fetalen Mortalitätsrate, was darauf hinweist, dass sich die Kenntnis über die Todesursache positiv auswirkt auf die medizinische Betreuung in den Folgeschwangerschaften (Holste et al. 2011).
Der Befund ergeht entweder an die Eltern selbst oder an den zuweisenden Arzt. Nach Einlangen aller Untersuchungen sollte der Obduktionsbefund mit den Eltern im Rahmen einer Befundbesprechung ausführlich und verständlich besprochen werden.

Fetale Virtopsie

Aufgrund der Möglichkeit zur Ablehnung einer invasiven fetalen postmortem Untersuchung, ist im angloamerikanischen Raum die non-invasive Obduktion über die radiologische Bildgebung des verstorbenen Feten (Virtopsie) eine beliebte Alternative (Lewis et al. 2017). Im Jahr 2012 wurde die Virtopsie auf Basis religiöser, kultureller oder humanitärer Gründe vom britischen Parlament forensisch einer Obduktion gleichwertig anerkannt (Arthurs et al. 2017; Thornton 2016). Zur Virtopsie werden am häufigsten die Röntgen- (80 %), CT- (50 %) und MRT- Untersuchung (38 %) angewandt (Arthurs et al. 2014b).
Das fetale Röntgen kommt postmortem vor allem für die Abschätzung des Gestationsalters zum Einsatz, wenn keine klinischen Daten verfügbar sind: Dabei werden Ossifikationszentren dargestellt und die langen Röhrenknochen abgemessen. Außerdem dienen sie zur Diagnostik von Skelettdysplasien und okkulten Frakturen bei unklaren oder suspekten Fruchttoden (Arthurs et al. 2014a).
Die CT-Untersuchung gibt detaillierte Auskunft über knöcherne Details und findet daher Anwendung bei Verdacht auf Skelettdysplasien (z. B. Osteogenesis imperfecta) mit der Option einer 3D-Rekonstruktion. Für die Bildgebung des fetalen Herzens und der Gefäße ist eine CT-Angiografie postmortem nach Gabe eines Kontrastmittels über die Arteria femoralis, Vena umbilicalis oder direkt intrakardial möglich, was zwar eine technisch aufwendigere Untersuchung ist, dafür aber aufschlussreiche Befunde über das vaskuläre System des verstorbenen Feten bietet.
Schon Ende der 1990er-Jahre wurde das Postmortem-MRT als sinnvolle Untersuchungsmethodik bei totgeborenen Kindern diskutiert und hat sich seitdem dank intensiver wissenschaftlicher Erkenntnisse und Verbesserungen als valide Alternative zur konventionellen Autopsie etabliert (Addison et al. 2014). Ihr Vorteil liegt vor allem in der Darstellung zerebraler Veränderungen und des Weichteilgewebes (Rossi und Prefumo 2014; Thayyil et al. 2010). Die höchste Sensitivität und Spezifität des Postmortem-MRTs liegt im Bereich der Detektion von fetalen Fehlbildungen des Gehirns, Herzens, Niere, Lunge und des Rückenmarks, mit Übereinstimmung zur Obduktion von 94,6 % bei Feten <SSW 24 und 95,7 % bei Totgeburten ≥ SSW 24 Wochen (Thayyil et al. 2013).

Fetale Genetik

Prinzipiell sollte eine fetale genetische Untersuchung nach einem IUFT durchgeführt werden, wenn während der Schwangerschaft der Verdacht auf eine fetale kongenitale Malformation gestellt wurde ohne weiterführende pränatale genetische Abklärung, bei phänotypischer Auffälligkeit zum Zeitpunkt der Totgeburt, bei bekannter familiärer genetischer Belastung, oder wenn zum Zeitpunkt der Totgeburt keine klinische Todesursache erkenntlich ist.
Als Entnahmestellen für genetisches Material zur fetalen Genetik eignen sich die Plazenta (Stanze auf der Chorionplatte unterhalb der Nabelschnurinsertion), Nabelschnurblut, ein Nabelschnursegment, fetale Haut oder Organe (Herz, Leber, Niere, Muskel) (Metz et al. 2020). Die Gewebsprobe wird in einem sterilen Gefäß mit sterilem isotonem Medium (Zellkulturmedium, Ringer-Laktat-Lösung; nur im Notfall: isotone Kochsalzlösung) bei Raumtemperatur aufbewahrt.
Nach einem IUFT misslingt die Chromosomenanalyse in 20–50 % der Fälle, weil aufgrund der fortgeschrittenen Mazeration nicht ausreichend adäquate Zellen für das Anlegen einer Fibroblastenkultur vorhanden sind (Laury et al. 2007). Eine technische Möglichkeit, dem zu entgehen, ist vor Beginn der Geburtseinleitung nach einem IUFT eine Amniozentese oder Chorionzottenbiopsie durchzuführen, welche mit einem Zellkulturerfolg in bis zu 85 % der Fälle einhergeht (Korteweg et al. 2012).
Sofern die Chromosomenanalyse ein Ergebnis erzielen konnte, zeigt sich bei totgeborenen wachstumsretardierten Feten und solchen mit kongenitalen Malformationen eine chromosomale Veränderung in etwa 20 % der Fälle, während die Rate an chromosomalen Aberrationen bei IUFTs ohne fetale Fehlbildungen nur 4,6 % beträgt (Korteweg et al. 2008). Zu den häufigsten Chromosomenstörungen bei IUFTs zählen Trisomien (gereiht nach absteigender Prävalenz: Trisomie 21, Monosomie X, Trisomie 18, Trisomie 13) (Korteweg et al. 2008), Polyploidien und unbalanzierte strukturelle Aberrationen ≥ 10 Mb (Sahlin et al. 2014). Die Wahrscheinlichkeit für das intrauterine Versterben eines Feten mit Trisomie 21 wird mit 9,5 % nach der SSW 20 und mit 6,8 % nach der SSW 24 angegeben, wobei diese bei zusätzlichen schwerwiegenden angeborenen Fehlbildungen ansteigt (Won et al. 2005).
Die Array-CGH-Analyse zeichnet sich dadurch aus, dass die Qualität der Untersuchung unabhängig ist von dem Zustand der Zellen unter fetaler Mazeration, da hierbei unkultivierte Zellen für die Untersuchung herangezogen werden. Daher ist die Erfolgsrate einer Array-CGH-Analyse mit 70 % weitaus höher (Sahlin et al. 2014). Außerdem deckt diese Technik neben den großen numerischen chromosomalen Aberrationen auch kleinste Veränderungen (Mikrodeletionen, -duplikationen) auf, sodass dadurch in 87 % der IUFT-Fälle genetische Veränderungen gefunden werden können, wo hingegen die konventionelle Karyotypisierung im gleichen Kollektiv lediglich in 67 % Auffälligkeiten entdecken lässt: Die Detektionsrate genetischer Veränderungen mittels Array-CGH-Analyse erhöht sich somit um das 1,54-fache (95 % CI 1,03–2,26) im Vergleich zur konventionellen Karyotypisierung (Reddy et al. 2012b). Zu den häufigen Auffälligkeiten im Microarray in Zusammenhang mit einem IUFT zählen unter anderem Trisomien, unbalancierte Translokationen, Duplikationen im Chromosom 19p13 (Variante unklarer Signifikanz) und Deletionen in 22q11 (pathogene Variante; Di George Syndrom) (Sahlin et al. 2019; Reddy et al. 2012a).
Eine molekulargenetische Untersuchung aus isolierter oder archivierter DNA des totgeborenen Feten ist möglich, wenn der Verdacht auf eine monogene Erbkrankheit besteht. Zu den monogenen Erbkrankheiten in Zusammenhang mit einem IUFT zählen autosomal-rezessive Veränderungen, wie Hämoglobinopathien (z. B. Thalassämie, welche in utero die Bildung des defekten Hämoglobin Barts triggert und beim betroffenen Feten zu einer schweren Anämie mit Gewebshypoxie, Herzinsuffizienz und Hydrops fetalis führt), metabolische Störungen (z. B. Cholesterinsynthesestörung im Rahmen eines Smith-Lemli-Opitz-Syndroms, Glykogenspeicherkrankheit, Aminosäurestoffwechselstörung: führen aufgrund abnormer Akkumulation von Glykogen in der Plazenta und beim Feten zu einem Hydrops fetalis), oder eine homozygote fetale Thrombophilie (führt zu einer fetalen Hyperkoagulopathie mit fetalen Thrombosen und ischämischen Gewebsinfarkten). Zu letalen autosomal-dominanten Veränderungen lassen sich u. a. die fetale skelettale Dysplasie oder potentielle Herzrhythmusstörungen (Long-QT-Syndrom) und Kardiomyopathien einreihen, vor allem bei familiärer Belastung (Horigome et al. 2010; Muin et al. 2021b): In einer Untersuchung an 242 unklaren IUFTs waren 5,7 % der Fälle von potenziell pathogenen Varianten betroffen (Munroe et al. 2018).
Eine explorative Exom-Analyse wurde an 246 totgeborenen Feten durchgeführt: Trotz vorangegangener unauffälliger fetaler Chromosomen- und Microarray-Untersuchung, sowie negativer Familienanamnese konnte in 8,5 % der Fälle eine pathogene bis wahrscheinlich pathogene Variante in sieben Genen detektiert werden, die laut Literatur als krankheitsverursachend vermutet wird (ACE, INVS, COL2A1, PEIZO1, HNF1B, CASZ1, NUP98). Die Wahrscheinlichkeit für eine molekulargenetische Auffälligkeit war hierbei bei Feten mit kongenitaler Fehlbildung um das 8,8-fach weiter erhöht (95 % CI 1,7–38,4) (Stanley et al. 2020).

Plazenta

Die alleinige Untersuchung der Plazenta kann die Todesursache nach einem IUFT in 48–51 % der Fälle identifizieren (Tellefsen und Vogt 2011). Zusammen mit der Obduktion liefert die Plazentabegutachtung Informationen über die Todesursache in bis zu 95,7 % der Fälle. Die Obduktion und Plazentabeurteilung gelten daher als unverzichtbare Untersuchungsverfahren nach einem IUFT. Sofern keine eindeutige klinische Ursache für den IUFT vorliegt, gilt der IUFT ohne Plazentahistologie ausnahmslos als „unklar aufgrund mangelhafter Abklärung“.
Eine historische Begutachtung aus den USA zeigte, dass in über der Hälfte der klinisch relevanten Fälle nach IUFT keine Plazentahistologie durchgeführt wurde, was einerseits auf einem Mangel an speziell dafür ausgebildeten Pathologen beruhte, andererseits auf dem Fehlen evidenzbasierter Untersuchungsrichtlinien (Curtin et al. 2007). Aufgrund der hohen Rate an Totgeburten in den USA wurde im Jahr 2003 vom amerikanischen National Institute of Child Health and Human Development eine interdisziplinäre und multiprofessionelle Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die zwischen März 2006 und September 2008 anhand eines Fall-Kontroll-Kollektivs von über 90 % aller in diesem Zeitraum in den USA registrierten Fetaltoden und epidemiologisch-repräsentativen Lebendgeburten involvierte (Parker et al. 2011). Dieses „Stillbirth Collaborative Research Network“ hat sich zum Ziel gesetzt, neben nationalen epidemiologischen Erhebungen auch die Todesursachen der IUFTs ≥SSW 20 genauer zu untersuchen und international gültige Standards zur optimalen Aufarbeitung aller IUFTs zu etablieren (Parker et al. 2011), u. a. Leitlinien zur fetalen Obduktion und Plazentahistologie (Pinar et al. 2011). In den deutschsprachigen Ländern haben bislang die jeweiligen Fachgesellschaften die Standards der Plazentaaufarbeitung festgelegt. Eine einheitlich gültige AWMF-Leitlinie zur „Pathomorphologischen Untersuchung der Plazenta“ ist vorliegend. (https://www.awmf.org/leitlinien/detail/anmeldung/1/ll/035-005.html).
Sofern die Plazenta nicht unmittelbar nach der Entbindung auf die Histopathologie überstellt wird, sollte sie zur Qualitätssicherung adäquat gelagert werden: Es bietet sich hierbei an, die Plazenta in einen 1–2 Liter Container mit 100–200 ml steriler Kochsalzlösung zu asservieren, oder in einem trockenen Plastiksack bei 4 °C für nicht länger als 48 Stunden zu kühlen (Garrod et al. 2013). Ein Verbleib im Kühlschrank über 72 Stunden kann zu vaskulären Veränderungen führen, welche als Artefakte von tatsächlichen IUFT-verursachenden Plazentaperfusionsstörungen nur schwer zu unterscheiden sind (Garrod et al. 2013).
Idealerweise sollte die Plazenta nativ mit dem Totgeborenen zur Obduktion geschickt werden. Wenn dies nicht möglich ist, sollte sie ohne jede Zusätze gekühlt werden. Das Einlegen in Kochsalzlösung sollte wegen der Hämolyse vermieden werden. Auch eine Formalinfixierung ist suboptimal, da sie zu einer massiven Farbveränderung führt und eine makroskopische Beurteilung der Plazenta deutlich erschwert (Cuna et al. 2014). Falls die Plazenta länger (mehr als 48 Stunden) gelagert werden muss oder z. B. in ein anderes Zentrum versendet wird, muss man sie formalinfixieren.
Schon zum Zeitpunkt der Nachgeburt können makroskopische Auffälligkeiten einen Hinweis auf die Todesursache liefern und sollten durch Hebammen und dem Geburtshelfer im Geburtendokumentationssystem schriftlich festgehalten werden und dem Plazentapathologen übermittelt werden (s. Abb. 3 [Turowski et al. 2018]).

Makroskopische Begutachtung

Nabelschnur
Nabelschnurgefäße
Die normale Anatomie der Nabelschnur umfasst drei Gefäße: Die großlumige Vena umbilicalis transportiert sauerstoffreiches Blut bei etwa 20 mmHg aus dem Intrazellularraum fetalwärts. Zwei paarige englumige Arteriae umbilicales transportieren sauerstoffarmes Blut bei 50 mmHg vom Feten ab. Die Gefäße sind in der Wharton-Sulze fest und gleichzeitig elastisch vor Abknickung und Kompression geschützt eingebettet. Die Wharton-Sulze ist eine gallertartige azelluläre Interzellularsubstanz aus Hyaluronsäure und Wasser, welche morphogenetisch dem extraembryonalen Mesoderm entspringt. Die postpartale Inspektion der Wharton-Sulze ist von Bedeutung, da ein Fehlen derselbigen zu einem IUFT aufgrund Nabelschnurthrombosen und Konstriktion führen kann. Laut einem systematischen Review birgt das Vorliegen einer isolierten singulären Nabelschnurarterie bei phäno- und genotypisch unauffälligen Einlingen ein 1,6-fach erhöhtes Risiko für eine symmetrische Wachstumsrestriktion (95 % CI, 0,97–2,6), ein 2-fach erhöhtes Risiko für perinatale Mortalität sowie ein 4,8-fach erhöhtes Risiko für einen IUFT (95 % CI 2,67–8,62) (Pinar et al. 2011).
Länge
Die durchschnittliche Nabelschnurlänge beträgt 37 cm und reicht von einer Achordie (0 cm) bis hin zu einer Länge von ≥96 cm. Eine isoliert kurze Nabelschnur (≤32 cm) ohne weitere fetale Auffälligkeiten (z. B. Bauchwanddefekt) ist mit einer Wachstumsrestriktion vergesellschaftet, vermehrt peripartalen Auffälligkeiten in der Kardiotokografie und einer 2-fach erhöhten peripartalen Mortalität. Eine isoliert lange Nabelschnur (≥70 cm) ohne weitere fetale Auffälligkeiten (z. B. Akinesie, fetale kongenitale Myopathie, Dystrophie) ist mit Polyhydramnion, Nabelschnurvorfall, Nabelschnurtorsionen und -umschlingungen sowie ebenso einer erhöhten peripartalen Mortalität vergesellschaftet.
Coiling
Die helikale Struktur der Nabelschnur erlaubt es, über eine relativ kurze Distanz eine größere Blutflussversorgung zum Feten hin zu gewährleisten. Der umbilikale Coiling-Index errechnet sich aus der Differenz zwischen der Summe der Umwindungen entlang der Nabelschnur und der gesamten Nabelschnurlänge.
Ein Hypercoiling liegt vor, wenn ≥0,3 Umwindungen pro Zentimeter Nabelschnurlänge vorliegen. Ein Hypocoiling wird definiert als ≤0,1 Umwindungen pro Zentimeter Nabelschnurlänge.
Das Hypercoiling erhöht das Risiko für eine intravasale Drucksteigerung in der Nabelschnurvene und kann zu Blutflussobstruktionen bis hin zu Nabelschnurgefäß- und fetalen Thrombosen führen. Während ein Hypercoiling in etwa 20 % unauffälliger Lebendgeburten beschrieben wird, erhöht es das Risiko für einen IUFT um das 3,74-fache (95 % CI 1,89–7,4).
Das Hypocoiling wird mit einem schwachen Turgor (Druck) der Nabelschnur sowie einer geringeren biophysikalischen und immunologischen Nabelschnurresistenz in Verbindung gebracht, welche das Risiko für eine Keimbesiedlung erhöht. In der Literatur wird ein Hypocoiling oftmals in Zusammenhang mit einer Chorioamnionitis beschrieben und birgt ein 4,09-fach erhöhtes IUFT-Risiko (95 % CI 2,22–7,55).
Von der Plazentainsertionsstelle in Richtung Nabelschnurende, kann man die Windungsrichtung der Nabelschnurgefäße beurteilen: Ein linksseitig (d. h. im Uhrzeigersinn) gerichteter Gefäßverlauf wird als regelrecht angenommen, da die rechte Nabelschnurarterie größer ist als die linke und so durch die Größendifferenz eine biologische Linksrotation der Gefäße begünstigt. Eine Rechtsrotation der Gefäße kommt bei Lebendgeburten seltener vor und wird in der Literatur mit Blutflussbehinderungen und folglich vermehrten Fetaltoden beschrieben.
Knoten
Ein „falscher“ Nabelschnurknoten kommt durch eine variköse Erweiterung der Nabelschnurvenen mit doppelter Abknickung der Blutgefäße zustande, die durch eine Verdickung der Wharton-Sulze auffällt.
Ein „echter“ Nabelschnurknoten hingegen kann locker oder straff sein und zeigt sich in etwa 1,2 % der Lebendgeburten. Risikofaktoren für einen echten Nabelschnurknoten sind höheres maternales Alter, Multiparität, Polyhydramnion, lange Nabelschnur und männliches fetales Geschlecht.
Eine Nabelschnurtorsion oder Umschlingung führen zu einer Behinderung des Blutflusses, Ödem, Thrombus bis hin zu einer intrauterinen Asphyxie. Nabelschnurumschlingungen kommen häufiger bei langen Nabelschnüren, Polyhydramnion und regen Kindsbewegungen vor. Während solche Umschlingungen in ungefähr 30 % der Lebendgeburten präsent sind, bestätigen sich letale Ausgänge anhand einer weißen Einziehung (Striktur) am fetalen Körper (Hals oder Rumpf).
Insertion
Die regelrechte Nabelschnurinsertion an der Chorionplatte ist zentral bis mild perizentral. Im Falle einer velamentösen Nabelschnurinsertion verlaufen die Gefäße ungeschützt von der Wharton-Sulze in den Eihäuten und sind fetalen Bewegungen und potenziellen Traumen mittels Kompression und Venenstauung ausgeliefert. Je länger der freie Gefäßverlauf ist, desto höher ist das Risiko. Während velamentöse Nabelschnurinsertionen in etwa 1 % der Lebendgeburten beschrieben werden, liegt die Prävalenz bei IUFTs etwas höher. Risikofaktoren für velamentöse Nabelschnurinsertionen bei Einlingen sind eine Plazenta bipartita oder bilobata.
Infektion
Unter einer Funisitis versteht man eine Entzündung der Nabelschnur im Bereich des kindlichen Kompartimentes. Durch den Einstrom von Bakterien kommt es zu einer Vaskulitis der Vena umbilicalis, die das Lumen verengt und zu einer intrauterinen Asphyxie bis hin zu Blutstau und fetalen Thromben führen kann.
Chorionplatte
Größe
Eine am Termin geborene Plazenta ist diskoid, wiegt zwischen 450–650 g und hat einen Durchmesser von etwa 15 cm. Das Gewicht der Plazenta sollte mit der Schwangerschaftswoche korrelieren (Thomson et al. 1969). Eine große Plazenta (>750 g) ist mit einem mütterlichen Diabetes mellitus, Polyhydramnion, Infektionen, wie auch Hydrops fetalis vergesellschaftet. Eine kleine Plazenta (<450 g) zeigt sich bei vaskulären Veränderungen, fetalen Infektionen, Fehlbildungen, fetaler Aneuploidie und Wachstumsstörungen.
Struktur
An der mütterlichen Seite der Chorionplatte sind etwa 20 irreguläre Kotyledonen gut voneinander abgegrenzt erkennbar und auf Intaktheit und Vollständigkeit zu überprüfen. Falls ein Teil in utero verblieben sein sollte, kann dies zu postnatalen Nachblutungen und Infektionen führen, daher sollte nach einem IUFT vor allem <SSW 34 eine postnatale Cavumsonografie erfolgen, um Reste auszuschließen. Auch sollten eventuelle akzessorische Kotyledonen (Läppchen) dokumentiert werden. Oftmals zeigen sich dazwischen frei verlaufende Gefäße, welche aufgrund des fehlenden Schutzes der Wharton-Sulze einer höheren Gefahr einer Ruptur oder Thrombose ausgesetzt sind, welche ursächlich für einen IUFT sein können.
Läsionen
Auf kindlicher Seite der Plazenta werden plazentare Hämangiome (sog. Chorangiome) ausgeschlossen: Deren Prävalenz beträgt etwa 1 % in gesunden Schwangerschaften, doch sind Chorangiome bei einer Größe >4 cm mit einem IUFT vergesellschaftet aufgrund des Risikos einer fetalen Herzinsuffizienz, Plazentalösung und Wachstumsrestriktion.
Auf mütterlicher Seite der Chorionplatte können Verkalkungsareale, Hämatome und ischämische Infarktareale erkennbar sein. Verkalkungsareale (Calcium-Ablagerungen) sind Teil des normalen Reifungsprozesses der Plazenta. Ein vorzeitiger Verkalkungsprozess im Rahmen eines IUFTs sollte jedoch als auffällig erachtet werden.
Retroplazentare Hämatome können einen direkten Hinweis auf eine Plazentalösung bieten. Diese sind bei einem Ausmaß von >50 % mit einem hohen Risiko eines IUFTs vergesellschaftet.
Eine kleine Ischämie von 5–10 % des Plazentavolumens ist als klinisch unbedeutend zu werten. Ischämische Infarkte treten häufig in Zusammenhang mit mütterlichen Gefäßerkrankungen (z. B. Hypertonie, Präeklampsie), Lupus, Rhesusinkompatibilität und Kokain-Abusus auf. Bei Lebendgeburten zeigen sich ischämische Areale vor allem in der Peripherie, während diese bei IUFTs zentral liegen.
Amnionepithel
Farbe
Die Farbe des Amnionepithels ist normalerweise transparent rötlich bis blau-violett. Eine grünliche Färbung kann auf einen vorzeitigen Mekoniumabgang des Feten hindeuten. Während bei etwa 12 % der Lebendgeburten mekoniumverfärbte Eihäute zu erkennen sind, kommen diese bei Fetaltoden zu 49 % häufiger vor. Ein vorzeitiger Abgang von Mekonium vor der SSW 36 ist als auffällig zu werten. Eine intrauterine Exposition für ≥ zwölf Stunden kann zu einer fetalen Asphyxie führen. Außerdem beeinträchtigt das Mekonium direkt die glatte Muskulatur der Nabelschnur und kann zu einer Schädigung der Nabelschnurwand (Myonekrose) führen, welche den Bluttransfer zum Feten behindert.
Eine braune bis gelb-braune Verfärbung der Eihäute deutet auf eine alte stattgehabte Blutung hin und zeigt sich oftmals in Kombination mit einem retroplazentaren Hämatom.
Eine grün-gelbliche Verfärbung der Eihäute zeigt sich bei intrauterinen bakteriellen, viralen oder fungalen Infektionen im Sinne einer Chorioamnionitis, die durch einen übelriechenden Geruch oder Pus begleitet sein kann (z. B. durch Mykoplasmen, Gruppe B Streptokokken, Gardnerella). Während eine Funisitis eine kindliche Infektion repräsentiert, handelt es sich bei einer Chorioamnionitis um eine Infektion im mütterlichen Kompartiment.
Läsionen
Amnionbänder können sporadisch, traumatisch oder iatrogen nach einer Amniozentese entstehen und im Falle einer Konstriktion der Nabelschnur mit Blutdrosselung zu einem IUFT führen.

Histologische Begutachtung

Zur Einteilung histopathologischer Befunde nach einem IUFT eignet sich das Klassifikationssystem nach der norwegischen Fetalpathologin Gitta Turowski (s. Tab. 5 [Turowski et al. 2012]). Das System ist mit einem hohen Interobserver-Agreement assoziiert und erlaubt eine präzise Klassifikation der fetalen Todesursache bei plazentarer Ätiologie.
Tab. 5
Klinisch-orientiertes Klassifikationssystem zur Benennung plazentarer Befunde. (Nach Turowski et al. 2012)
Hauptkategorie
Bezeichnung
1
Plazenta mit altersentsprechend unauffälliger Morphologie
2
Plazenta mit Zeichen einer Chorioamnionitis
3
Plazenta mit Zeichen einer Villitis und Intervillositis
4
Plazenta bei mütterlichen Durchblutungsstörungen (deziduale Vaskulopathie)
5
Plazenta mit fetalen Durchblutungsstörungen
6
Plazenta mit verzögerter Zottenreifung
7
Plazenta mit Befunden, die auf genetische Aberration hinweisen
8
Plazenta mit Einnistungsstörungen
9
Plazenta mit anderen Läsionen
In einer retrospektiven Untersuchung der Plazentabefunde im amerikanischen Fall-Kontroll-Kollektiv des Stillbirth Collaborative Research Networks zeigte sich im Gesamtkollektiv der intrauterinen Fruchttode eine 30 %-ige Prävalenz von pathologischen Plazentahistologien (Pinar et al. 2014). Hierbei fanden sich am häufigsten eine akute Chorioamnionitis (53,6 %), gefolgt von einem retroplazentaren Hämatom (23,8 %) und einem fetalen Gefäßthrombus in der Chorionplatte (23,0 %). Diffuse ischämische Areale im Plazentaparenchym waren mit einem 43-fach erhöhten Risiko für einen IUFT vergesellschaftet. Degenerative Gefäßveränderungen an der Chorionplatte zeigten ein 13-fach erhöhtes IUFT-Risiko und sowohl retroplazentare Hämatome als auch diffuse Fibrindepositionen gingen mit einem je 7-fach erhöhten Risiko einher (Pinar et al. 2014).

Mütterliche Untersuchungen

Zu den mütterlichen Untersuchungen nach einem IUFT gehören laut internationalen Leitlinien die Thrombophilie-Diagnostik und Abklärung auf Cholestase, Diabetes, feto-maternale Blutung und Infektionskrankheiten (Royal College of Obstetricians and Gynaecologists 2010; Perinatal Society of Australia and New Zealand 2009; American College of Obstetricians and Gynecologists 2009).
Tab. 6 listet alle mütterlichen Untersuchungen auf, die von der RCOG empfohlen werden (Royal College of Obstetricians and Gynaecologists 2010).
Tab. 6
Maternale Untersuchung nach einem intrauterinen Fruchttod. (Gemäß RCOG-Leitlinie Nr. 55, Oktober 2010, aktualisiert Februar 2017)
Mütterliche Untersuchung:
Ausschluss von:
Hämatologie, Biochemie, C-reaktives Protein, Gallensäure
Präeklampsie,
Multiorganversagen i.R. von Sepsis oder Blutung,
Blutgerinnung, Plasmafibrinogen
Kleihauer-Betke-Test
letale feto-maternale Transfusion
Bakteriologie mittels Blutkulturen, Harnkultur, Vaginalabstriche, Zervikalabstriche
Bakterielle Infektion inkl. Listerien monocytogenes und Chlamydien
Virologische Serologie (Parvovirus B19, Rubella, CMV, Herpes simpex, Toxoplasma gondii, Treponema pallidum), Syphilis, ggfs. tropische Erkrankungen
virale Infektion
Blutzuckerspiegel
Diabetes mellitus
HbA1c
Schilddrüsenfunktionsparameter (TSH, fT4, fT3)
Schilddrüsen-Funktionsstörung
Thrombophilie-Screening
Antikörper-Screening
Immunologische Hämolyse
Anti-Ro, Anti-La Antikörper
Autoimmunerkrankung
Thrombozyten Antikörper
Alloimmunthrombozytopenie
Kokain-Metabolit-Screening im Harn
Drogenabusus
Karyotypisierung
Elterliche balancierte Translokation oder Mosaik
Die Auswahl der Untersuchungsart hängt von den epidemiologischen Risikofaktoren des Ursprungslandes ab. Während eine Abklärung auf feto-maternale Infektionen und Rhesus-Inkompatibilität vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern Sinn macht, sollten Frauen in der westlichen Welt nach einem IUFT auf mütterliche Risikofaktoren für eine Plazentadysfunktion, Nikotinabusus oder okkultem Diabetes abgeklärt werden (Flenady et al. 2011).

Thrombophilie

Die Thrombophilie kennzeichnet eine hereditäre oder erworbene Neigung zur Bildung von Thrombosen und kann mit plazenta-mediierten Schwangerschaftskomplikationen in Zusammenhang stehen, wie der intrauterinen Wachstumsrestriktion, Präeklampsie, Fehlgeburt und dem Fetaltod. Pathomechanistisch kommt es im unkoagulierten Zustand zu einer exzessiven Bildung von Thromben, sowohl im mütterlichen Kompartiment der Plazenta, d. h. dem intervillösen Raum, wie auch im fetalen Kompartiment, d. h. Nabelschnur und dem Feten selbst im Falle einer fetalen hereditären Thrombophilie.
Eine Lancet-Metaanalyse aus dem Jahr 2003 zeigte eine bis zu 17-fache Risikoerhöhung für einen IUFT bei Frauen mit Faktor-V-Leiden, aktivierter Protein-C-Resistenz, Prothrombin-G20210A-Mutation oder Protein-S-Defizienz (Rey et al. 2003). Dieses Risiko konnte jedoch nicht bei Frauen mit MTHFR-, Protein-C-Mangel und Antithrombin-Mangel gezeigt werden. Eine Metaanalyse aus dem Jahr 2020 bestätigte insbesondere für Protein-S-Defizienz eine 16-fache und für Faktor-V-Leiden eine 6-fache IUFT-Risikoerhöhung (Townsend et al. 2020).
Das Stillbirth Collaborative Research Network konnte anhand einer retrospektiven Analyse seines fallkontrollierten IUFT-Kollektivs eine signifikante Risikoerhöhung für Frauen mit einem homozygoten Faktor-V-Leiden und eine nicht-signifikante Risikoerhöhung für Frauen mit einem heterozygoten Faktor-V-Leiden finden (Silver et al. 2016). In Zusammenhang mit einer erworbenen Thrombophilie im Rahmen des Antiphospholipidsyndroms zeigte dieselbe Studiengruppe eine 2- bis 3-fache IUFT-Risikoerhöhung (s. Tab. 7 [Silver et al. 2013]).
Tab. 7
Risikoberechnung (Odds Ratio) von erworbenen und hereditären Thrombophilieparametern in Zusammenhang mit intrauterinem Fruchttod von Einlingen ohne kongenitale Malformation. (Nach Silver et al. 2013, 2016)
Thrombophilie Parameter
Odds Ratio
p Wert
Anti-Cardiolipin IgG
3,96 (1,74–8,98)
 
Anti-Cardiolipin IgM
1,99 (1,01–3-94)
 
Anti-β2-Glykoprotein 1 IgG
2,84 (0,93–8,66)
 
Anti-β2-Glykoprotein 1 IgM
1,12 (0,43–2,92)
 
Faktor-V-Leiden – Heterozygot
1,61 (0,90–2,90)
0,0004
Faktor-V-Leiden – Homozygot
87,44 (7,88–970,92)
Prothrombin-G20210A-Mutation – AA
1,72 (0,11–27,72)
0,9232
Prothrombin-G20210A-Mutation – AG
1,05 (0,44–2,54)
MTHFR-Mangel – CC (A1298C)
0,91 (0,56–1,48)
0,818
MTHFR-Mangel – AC (A1298C)
1,06 (0,82–1,36)
Für die Diagnosesicherung einer maternalen Thrombophilie mittels Blutabnahme sollten mindestens zwei unabhängige Laborkontrollen im Abstand von zwölf Wochen vorliegen (Lim 2013). Die Therapie der Thrombophilie erfolgt nach Absprache mit einem Hämatologen mittels Acetylsalicylsäure 100 mg einmal pro Tag und/oder einem niedermolekularen Heparin zur Prophylaxe von Thrombosen, besonders während der Schwangerschaft und im Wochenbett (Lim 2013).

Gallensäure

Der Hauptbestandteil der Gallenflüssigkeit sind die Gallensäuren, welche Steroidendprodukte des Cholesterinstoffwechsels sind. Zu den wichtigsten Vertretern gehören die Cholsäure und Chenodesoxycholsäure. Die Funktion der Gallensäure besteht darin, die im Darm befindlichen Nahrungsfette zu emulgieren und deren Resorption zu ermöglichen. Über die Galle werden wichtige Stoffe, u. a. das Cholesterin und Mineralstoffe, ausgeschieden.
Im Rahmen einer schwangerschaftsspezifischen Lebererkrankung kommt es zu einer intrahepatischen Cholestase, die dazu führt, dass die Gallensäuren im Serum ansteigen, sich die Salze in der Subkutis ablagern und über eine Histaminfreisetzung einen starken Juckreiz primär an den Hand- und Fußsohlen auslösen. Die Inzidenz in der schwangeren Bevölkerung beträgt etwa 0,1–2 %. Ein kritischer Schwellenwert wird gemäß Literatur zwischen 10 und 40 μmol/l angegeben (Glantz et al. 2004).
Das Risiko für eine Totgeburt liegt bei einem Gallensäurewert von ≤40 μmol/L bei 0,28 %. Bei Werten zwischen 40–99 μmol/L steigt das Risiko auf das 2,35-fache an. Bei Werten von ≥100 μmol/L steigt das Risiko um das 30,5-fache an (Ovadia et al. 2019). Bei Einlingsschwangerschaften sind in der Diagnostik und Prädiktion einer Cholestase und deren Folgewirkung auf den Feten vor allem die Serumwerte der Gallensäure entscheidender als die Leberwerte.
Der zugrundeliegende Pathomechanismus für einen IUFT im Zuge der Cholestase wird mannigfaltig diskutiert: Zum einen geht man davon aus, dass die plazentagängigen Gallensäuren eine fetale Herzrhythmusstörung mit Herzinsuffizienz triggern können (Williamson et al. 2001) Außerdem werden Vasokonstriktionen im Bereich der Chorionplatte beschrieben, die zu einer Plazentaischämie führen (Sepulveda et al. 1991). Zuletzt wurden auch Ablagerungen der Gallensalze in der Plazenta nachgewiesen, die dort eine fokale Entzündung auslösen, die wiederum zu einer Ischämie und Plazentainsuffizienz führen können (Silver et al. 2014).
Laut einer systematischen Metaanalyse ist das Risiko für einen IUFT bei Frauen mit Cholestase um das 1,46-fache erhöht (95 % CI 0,73–2,89), wobei die Datenlage eine breite Studienheterogenität zeigt. Die Prävalenz eines IUFT bei erkrankten Frauen beträgt 0,91 % (n = 4936) verglichen zu einer Prävalenz von 0,32 % in der Kontrollgruppe (n = 163.947) (Ovadia et al. 2019).

HbA1c

Wie bereits im Kapitel zum mütterlichen Diabetes mellitus eigens beschrieben, stellt der gestörte Glukosehaushalt ein großes Risiko für Mutter und Kind dar. Im Zuge der mütterlichen Abklärung sollte daher in Ländern, wo kein routinemäßiger oraler Glukosetoleranztest durchgeführt wird, die Abnahme des glykosylierten Hämoglobins HbA1c erfolgen, welches den Blutzucker der letzten acht bis zwölf Wochen reflektiert und Auskunft über einen möglichen okkulten Gestationsdiabetes liefert (Weykamp 2013).
Als zugrundeliegender Pathomechanismus bei einem IUFT wird ein multifaktorielles Geschehen angenommen: Einerseits schädigt eine persistierende Hyperglykämie die vaskuläre Struktur des Plazentabettes und fördert lokal inflammatorische Prozesse, welche die Versorgung des Feten beeinträchtigen können (Kerby et al. 2021). Andererseits ruft die Plazentagängigkeit der Glukosemoleküle auch beim Feten eine Hyperinsulinämie aus dem fetalen Pankreas hervor, welche unter anderem das fetale Wachstum beschleunigt. Ein zunehmender Sauerstoffbedarf durch die fetale Makrosomie, welcher jedoch aufgrund der Plazentadysfunktion nicht mehr adäquat gedeckt wird, führt dabei zunehmend zu einer fetalen metabolischen Azidose mit potenziell fatalen Folgen (Silver et al. 2007).
Epidemiologisch zeigt sich ein erhöhtes Risiko für einen IUFT bei Schwangeren mit einem Typ-1-Diabetes (IUFT-Rate von 16,1 pro 1000 Geburten), wie auch mit Typ-2-Diabetes (IUFT-Rate von 22,9 pro 1000 Geburten).
Demografisch zeigt sich ein hohes Risiko besonders bei wachstumsverzögerten Feten (6-fach erhöht) und bei männlichen Feten von Typ-2-Diabetikerinnen. Ein Drittel aller IUFTs ereignet sich um den Geburtstermin herum: In SSW 38 beträgt die IUFT-Rate bei Typ-1-Diabetikerinnen 7 pro 1000 Geburten. In SSW 39 beträgt die IUFT-Rate bei Typ-2-Diabetikerinnen 9,3 in 1000 Geburten (Mackin et al. 2019).

Toxikologie-Screening

Rauchen und Drogenkonsum gehören zu wichtigen modifizierbaren Risikofaktoren für einen IUFT. Nachdem Patientenangaben über die Konsummenge von Zigaretten oder Drogen oftmals unzuverlässig sind oder unterschätzt werden, eignen sich Untersuchungen aus mütterlichem Harn oder Blut zu einem objektiven quantitativen Nachweis derselbigen. Cotinin ist ein Nikotinmetabolit, der sowohl bei Aktiv- wie auch Passivraucherinnen im Morgenurin nachgewiesen werden kann. Die Referenzwerte im Harn bei Nichtraucherinnen betragen hierbei <5 μg/l, bei Passivraucherinnen <20 μg/l und bei Raucherinnen 1000–8000 μg/l. Die Referenzwerte für Cotinin aus dem Serum betragen bei Nichtraucherinnen <10 μg/l, bei Raucherinnen >20 μg/l. Der Graubereich liegt bei 10–20 μg/l, in welchem Passivraucherinnen zu liegen kommen. Nachdem bei Schwangeren der Metabolismus von Cotinin erhöht ist, ist der Nachweis von Nikotinkonsum aus dem Harn schon ab einem Wert von 3 μg/l gegeben.
Das Stillbirth Collaborative Research Network hat im Rahmen seines Fall-Kontroll-Kollektivs von 663 IUFTs und 1932 Lebendgeburten aus mütterlichem und Nabelschnurblut Cotinin und Drogen nachgewiesen und die Risikoerhöhung für einen IUFT berechnet (s. Tab. 8 [Varner et al. 2014]). Das Risiko für einen IUFT steigt mit der Menge des konsumierten Nikotins signifikant an, jedoch zeigt sich auch schon für Passivraucherinnen ein 2-fach erhöhtes IUFT-Risiko.
Tab. 8
Risikoberechnung (Odds Ratio) von Nikotin- und Drogenkonsum schwangerer Frauen in Zusammenhang mit intrauterinem Fruchttod von Einlingen ohne kongenitale Malformation (n = 412). (Nach Varner et al. 2014)
Toxikologie
Odds Ratio
p Wert
Mütterliche Angaben
Noch nie geraucht
Referenz
0,001
Ex-Raucherin
1,40 (0,94–2,07)
1–9 Zigaretten/Tag
1,78 (1,07–2,97)
≥10 Zigaretten/Tag
2,09 (1,10–3,94)
Cotinin
≤0,25 μg/l
Referenz
<0,001
<3 μg/l
2,12 (1,27–3,53)
≥3 μg/l
2,39 (1,62–3,52)
Drogennachweis
Morphin
4,19 (0,93–18,98)
0,063
Codein
1,81 (0,16–20,31)
0,629
Hydrocodon
95,29 (5,93–1531,34)
0,001
Tetrahydrocannabinoide
2,83 (1,34–5,99)
0,007
2,19 (0,57–8,48)
0,256
7,61 (0,67–85,98)
0,101

Klassifikation der Todesursachen

Nach Einlangen aller mütterlichen und fetalen Befunde wird die Todesursache genau definiert und im Rahmen einer Befundbesprechung an die Eltern übermittelt. Die genaue Benennung der Todesursache hat im Wesentlichen zwei Ziele: Erstens, den Eltern die Antwort auf ihre Frage zu geben, woran ihr Kind verstorben ist. Dieser Aspekt ist wichtig, um ihnen eine möglicherweise selbst-auferlegte Schuld zu nehmen und sie in ihrer Trauerverarbeitung mit sachlichen Fakten zu unterstützen (Kirkley-Best und Kellner 1982; Burden et al. 2016). Zweitens, um in der Aufarbeitung des Falles die zugrundeliegenden modifizierbaren Risikofaktoren zu erkennen, um dadurch ein potenzielles Wiederholungsrisiko in Folgeschwangerschaften zu mildern (Flenady et al. 2016).
Die Benennung der Todesursache setzt voraus, dass man klar zwischen kausalen und assoziierten Faktoren unterscheiden kann. Nicht immer ist jedoch eindeutig, welcher aus den postmortem Untersuchungen, erhobene pathologische Befund als endgültige Todesursache zu klassifizieren ist. Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass sich viele Faktoren vermischen können und deren Schweregrad einem Kontinuum entspricht, kann es helfen, folgenden stufenweisen Algorithmus anzuwenden, um zur möglichen Todesursache zu gelangen (s. Abb. 4 nach [Reddy et al. 2009]).
Zur Einteilung der Todesursachen werden in der internationalen Literatur bis dato 81 Klassifikationssysteme genannt. Die Qualität eines Klassifikationssystems besteht darin, den Anteil an „unklaren“ Todesursachen auf die richtig-positiven unklaren Fälle zu minimieren. Laut Literatur beruhen etwa 10–60 % der IUFTs „unklarer“ Ätiologie (Wapner 2010; Leisher et al. 2016). Die hohe Rate an „unklaren“ Todesursachen ist jedoch mit Augenmaß zu interpretieren: Schließlich bleibt die Mehrzahl der IUFTs „unklar“, weil diese nicht ausreichend abgeklärt wurden, als dass sie richtig-positiv unklar wären trotz genauester Abklärung (Giorlandino et al. 2012).
Als das geeignetste Klassifikationssystem scheint daher jenes zu gelten, welches eine einfache, akkurate und präzise Einteilung erlaubt mit hoher Rate an richtig-positiven und richtig-negativen Ergebnissen sowie hohem Interobserveragreement (Flenady et al. 2009). In einem Vergleich von sechs unterschiedlichen Klassifikationssystemen schnitt die Tulip-Klassifikation (s. Tab. 9 [Korteweg et al. 2006]) als das beste System mit dem höchsten Interrateragreement und der niedrigsten klassifizierten Rate an unklaren Todesursachen ab (Flenady et al. 2009).
Tab. 9
Tulip Klassifikationsystem zur Einteilung der fetalen Todesursachen. (Nach Korteweg et al. 2006)
TODESURSACHE
SUBKATEGORIEN
I
KONGENITALE FEHLBILDUNG
1
Chromosomaler Defekt
a
Numerisch
b
Strukturell
c
Mikrodeletion/uniparentale Disomie
2
Syndrom
a
Monogenetisch
b
Andere
3
ZNS
  
4
Herz und Kreislauf
  
5
Respirationstrakt
  
6
Gastrointestinaltrakt
  
7
Urogenitaltrakt
  
8
Muskuloskelettal
  
9
Endokrin/Metabolisch
  
10
Neoplasie
  
11
Andere
a
Ein Organ
b
Mehrere Organe
II
PLAZENTA
1
Plazentabett
  
2
Plazenta
a
Entwicklung
b
Parenchym
c
Lokalisation
3
Nabelschnurkomplikation
  
4
Nicht näher bezeichnet
  
III
FRÜHGEBURTLICHKEIT/UNREIFE
1
  
2
Vorzeitige Wehen
  
3
Zervixinsuffizienz
  
4
Iatrogen
  
5
Nicht näher bezeichnet
  
IV
INFEKTION
1
Transplazentar
  
2
Aufsteigend
  
3
Neonatal
  
4
Nicht näher bezeichnet
  
V
ANDERE
1
Fetaler Hydrops unklarer Genese
  
2
Mütterliche Erkrankung
  
3
Trauma
a
Mütterlich
b
Fetal
4
Anderes
  
VI
UNKLAR
1
Trotz genauer Abklärung
  
2
Abklärung lückenhaft (wichtige Informationen fehlen)
  
In der westlichen Welt werden folgende Ursachen für einen IUFT in absteigender Prävalenz gelistet: Plazentapathologien (40 %), fetale kongenitale Anomalien (6–27 %), Infektionen (5–22 %), IUFT aufgrund vorzeitiger Wehen oder Blasensprung (1–15 %). Die Anzahl unklarer IUFTs wird auf 46 % bis 76 % geschätzt, je nach Klassifikationssystem (Flenady et al. 2016).

Folgeschwangerschaft

Einer retrospektiven Studie zufolge, werden etwa 2/3 der Frauen nach einem IUFT wieder schwanger, etwa die Hälfte davon innerhalb der ersten zwölf Monate nach der Totgeburt (Roseingrave et al. 2021). Die Folgeschwangerschaft bei Zustand nach IUFT ist als Hochrisikoschwangerschaft zu betrachten. Im Rahmen der Erstbegutachtung sollte im Kontext der bestehenden Risikofaktoren und der Todesursache des vorangegangenen IUFTs ein empirisches Wiederholungsrisiko in der bestehenden Schwangerschaft angegeben werden, nach welchem die weiteren Verlaufskontrollen und Untersuchungsmodalitäten festgelegt werden.
Ein systematisches Review mit Metaanalyse von 13 Studien über 3,5 Millionen Schwangere zeigte ein 4,83-fach erhöhtes Wiederholungsrisiko für einen IUFT (95 % CI 3,77–6,18). Das Risiko in der Folgeschwangerschaft war bei Frauen am höchsten, deren erste Schwangerschaft mit einem IUFT ≥ SSW 20 ausgegangen ist (Odds Ratio 4,77, 95 % CI 3,70–6,15) (Lamont et al. 2015). In einer retrospektiven Studie an 266 Frauen nach IUFT konnte kein signifikanter Zusammenhang zwischen der Todesursache des IUFTs (klassifiziert nach ReCoDe) mit Komplikationen in der Folgeschwangerschaft gefunden werden, wie wohl bekannt ist, dass plazentare Funktionsstörungen, wie z. B. Präeklampsie, ein hohes Wiederholungsrisiko in Folgeschwangerschaften aufweisen (Graham et al. 2021).
Für Institutionen, welche keine Spezialambulanz für Frauen mit Z. n. IUFT haben, sollten folgende Themen Gegenstand der medizinischen Betreuung in der Folgeschwangerschaft sein:
  • Kindsbewegungen
  • Adaptierung modifizierbarer Risikofaktoren
  • Verlaufskontrollen
  • Psychologische Aspekte der Folgeschwangerschaft
  • Geburt

Kindsbewegungen

Die mütterliche Wahrnehmung der Kindsbewegungen in ihrem Uterus galt seit jeher als ein beruhigendes Zeichen des fetalen Wohlbefindens. Schon in einem Bericht aus dem Jahr 1526 wurden dahingegen fehlende Kindsbewegungen mit einem intrauterinen Fruchttod in Verbindung gebracht (Raynalde und Rösslin 1526).
Zwischen der SSW 18 bis 20 beginnen Schwangere erste Kindsbewegungen zu spüren, welche als Tritt, Rollen, Flattern oder Rauschen wahrgenommen werden. Das Bestehen einer Vorderwandplazenta kann bis zur SSW 28 das subjektive Wahrnehmen der Kindsbewegungen reduzieren. Die Häufigkeit der individuellen Kindsbewegungen erreicht ihren Höhepunkt in der SSW 32, woraufhin es zu keiner wesentlichen Frequenzsteigerung oder -reduktion mehr kommt. Die durchschnittliche Frequenz der Kindsbewegungen in einem Intervall zwischen 50 bis 75 min beträgt etwa 31 (mindestens 16 bis max. 45), wobei nachmittags und abends fetale Bewegungen zunehmen. Während der fetalen Schlafperiode (zwischen 20 bis max. 90 min Dauer) sind fehlende Kindsbewegungen normal. Wenn eine Schwangere nach der SSW 28 unsicher ist, ob Kindsbewegungen vorhanden sind, wird ihr geraten, sich auf die linke Seite zu drehen und über zwei Stunden auf die fetalen Bewegungen zu achten (Royal College of Obstetricians and Gynecologists 2011). Im Falle einer Absenz von mindestens zehn diskreten Bewegungen in zwei Stunden sollen Schwangere an einer Klinik vorstellig werden. Die Abnahme von Bewegungen im Falle von phäno- und genotypisch unauffälligen Feten ist assoziiert mit Plazentainsuffizienz, Wachstumsrestriktion und beginnender Zentralisierung. In etwa 55 % der Frauen sind reduzierte bis fehlende Kindsbewegungen die Prodromalzeichen für einen IUFT (Efkarpidis et al. 2004).
Das wissenschaftliche Interesse für intrauterine Kindsbewegungen wurde besonders in den 1970er und -80er entfacht, als die Beobachtung fetaler Bewegungsmuster als leicht anwendbare, jederzeit zugängliche und ökonomische Methode anerkannt wurde. Infolgedessen wurden „Fetal-Kick-Charts“ immer beliebter, deren Sinn darin bestand, die Frauen für das Bewegungsmuster und die -frequenz ihres Feten zu sensibilisieren und bei Frequenzminderung oder einer Änderung des Musters eine ärztliche Kontrolle zu indizieren zwecks Ausschluss einer fetalen Kompromittierung und Vermeiden eines IUFTs. Die mütterliche psychologische Perspektive einer solchen täglichen Intervention wird in der Literatur kontrovers diskutiert und reicht von verstärkter Besorgnis und Nervosität, bis hin zu einem stärkeren Bindungsverhalten zum Feten und einem subjektiv höher empfundenem Maß an Kontrolle und Selbstsicherheit, besonders im dritten Trimester (Mikhail et al. 1991; Saastad et al. 2012; Delaram und Shams 2016).
Eine Cochrane-Metaanalyse untersuchte den Effekt der Kick-Charts in einem Kollektiv von 71.458 Frauen (Mangesi et al. 2015). Die Compliance in der Verwendung der Kick-Charts war höher bei Frauen, welche die „Cardiff Count-to-Ten“-Methode anwandte, als die Intervallmethode, weil es zu weniger Unterbrechungen in ihrem Alltag kam (Non-compliance RR 0,25, 95 % CI 0,19–0,32). Die Kick-Charts führten zu einer Reduktion der mütterlichen Besorgnis (Differenz −0,22, 95 % CI −0,35 bis −0,10), jedoch nicht zu einer Verstärkung des Bindungsverhalten zum Feten (Differenz −0,02, 95 % CI −0,15 –0,11). Während reduzierte Kindsbewegungen mit häufigeren antenatalen Krankenhausaufnahmen assoziiert waren (RR 2,72, 95 % CI 1,34–5,52), konnte jedoch keine Reduktion der IUFT-Rate (mittlere Differenz 0,23, 95 % CI −0,61–1,07), noch der Kaiserschnittentbindungen (RR 0,93, 95 % CI 0,60–1,44) festgestellt werden. Zusammenfassend zeigte die Cochrane-Analyse, dass eine harte Evidenz für die „Kick-Charts“ hinsichtlich der IUFT-Reduktion fehlt, was nicht zuletzt an dem Design der inkludierten Studien beruhte.
Auf Basis dessen wurde zwischen 2014 und 2016 in 37 britischen Krankenhäusern die AFFIRM (Awareness of fetal movements and care package to reduce fetal mortality) Studie durchgeführt, in welche 409 175 Frauen eingeschlossen wurden (Norman et al. 2018). Schwangere ≥ 24 SSW, wie auch Geburtshelfer wurden über die Gefahr reduzierter Kindsbewegungen aufgeklärt und in notwendige Handlungsmaßnahmen instruiert. Im Behandlungszeitraum kam es zu einer nicht-signifikaten Reduktion der IUFT-Rate von 4,4 auf 4,06 pro 1000 Geburten (aOR 0,90, 95 % CI 0,75–1,07; p = 0,23), gleichzeitig auch zu einem Anstieg der Kaiserschnittraten und stationären Aufnahmen (Norman et al. 2018).
Das Studienmodell wurde in 27 australischen und neuseeländischen Krankenhäusern an 304 850 Frauen ≥22 SSW im Rahmen der „My-Baby’s-Movement“-Studie modifiziert repliziert (Flenady et al. 2021). Die Studie zeigte ebenso eine nicht-signifikante Reduktion der IUFT-Rate von 2,4 auf 2,2 pro 1000 Geburten (aOR 1,18, 95 % CI 0,93–1,50; p = 0,18), insbesondere in den ersten 18 Monaten nach Studienbeginn (2,7 auf 2,0 pro 1000 Geburten), was auf eine gesteigerte Compliance hinweisen mag.
Auch wenn die Studienlage in Hinblick auf Wahrnehmung der Kindsbewegungen keine signifikante Reduktion der IUFT-Rate beweist, sollten Frauen auf die Wichtigkeit einer klinischen Kontrolle hingewiesen werden.
Das ärztliche Management bei reduzierten Kindsbewegungen umfasst die initiale Bestätigung der positiven Herzaktion und die Durchführung eines CTGs über 20 Minuten. Innerhalb von 24 Stunden sollte eine Biometrie zum Ausschluss einer Wachstumsabflachung oder einer Wachstumsrestriktion erfolgen, sowie eine Dopplersonografie der Arteria umbilicalis und Bestimmung des Fruchtwasserindex (Royal College of Obstetricians and Gynecologists 2011).
Bei einem einmaligen Auftreten von reduzierten Kindsbewegungen mit sonst unauffälligen Untersuchungsergebnissen ist zu 70 % ein komplikationsloser Verlauf zu erwarten. Wiederholte Abnahmen der Kindsbewegungen müssen ernst genommen werden und deuten auf ein schlechteres perinatales Outcome hin (OR 1,92; 95 % CI 1,21–3,02) (O'sullivan et al. 2009).

Adaptierung modifizierbarer Risikofaktoren

Zu den modifizierbaren Risikofaktoren zählen der Nikotin- und Drogenkonsum, ein schlecht eingestellter Diabetes mellitus, angeborene und erworbene Thrombophilien sowie Adipositas. Für die bestmögliche Versorgung und medizinische Betreuung dieser Hochrisikoschwangeren ist während der Schwangerschaft eine interdisziplinäre Zusammenarbeit der medizinischen Spezialfächer vonnöten.
In Anbetracht der hohen Prävalenz von zugrundeliegenden Plazentafunktionsstörungen als Todesursache von IUFTs und der 62 %-igen Risikoreduktion für vorzeitige Präeklampsie durch die tägliche abendliche Einnahme von 150 mg Aspirin zwischen SSW 11-14 und SSW 36 bei Hochrisikoschwangeren laut der ASPRE-Studie (Rolnik et al. 2017) liegt die Vermutung nahe, dass Frauen mit Zustand nach IUFT aufgrund Plazentadysfunktion in der Folgeschwangerschaft von der prophylaktischen Einnahme von Aspirin profitieren würden. Eine systematische Cochrane-Metaanalyse konnte aufgrund schwacher Evidenz und niedriger Fallzahlen bei Schwangeren mit Z. n. IUFT ohne Risikoprofil für Präeklampsie keinen eindeutigen Nutzen von der prophylaktischen Gabe von niedrigdosiertem Aspirin (Risk Ratio 0,85; 95 % CI 0,06–12,01; n = 24 Schwangere) oder niedermolekularem Heparin (Risk Ratio 2,58, 95 % CI 0,40–16,62; n = 122 Schwangere) während der Folgeschwangerschaft feststellen (Wojcieszek et al. 2016).

Verlaufskontrollen

Aufgrund der Anamnese werden Frauen besonders bei Z. n. IUFT ≥SSW 30+0 mehr Ultraschallkontrollen und Ambulanzkontrollen angeboten (Wojcieszek et al. 2016). Eine retrospektive Studie an 222 Frauen, deren Folgeschwangerschaft nach vorangegangenem IUFT an einer irischen Universitätsklinik zwischen 2011 bis 2017 betreut wurde, zeigt, dass diese doppelt so häufig zu Verlaufskontrollen kamen oder einbestellt wurden mit einer medianen Frequenz von zehn Besuchen (2 bis 27 insgesamt). Auch wurden an jenen Frauen 5-fach häufiger Ultraschallkontrollen durchgeführt (Roseingrave et al. 2021).
Eine pauschale Erhöhung der Ambulanzfrequenzen ist zwar nicht nötig, doch wäre es vorteilhaft, auf Basis der vorangegangenen Todesursache die Kontrolltermine zu adaptieren: Wenn der Zustand einer Plazentafunktionsstörung mit Wachstumsretardierung, eine Präeklampsie oder ein Gestationsdiabetes vorliegen, sind engmaschigere klinische Kontrollen zwecks Biometrie, Doppleruntersuchung und Fruchtwasserkontrolle ab der SSW 22+0 als sinnvoll zu erachten, um pathologische Verläufe rechtzeitig erkennen zu können.

Geburt

Der Zeitpunkt und die Art der Geburt richten sich nach dem klinischen Bild der aktuellen Schwangerschaft. Aufgrund der Sorgen der Schwangeren wird häufiger der Wunsch nach Einleitung oder einer elektiven Schnittentbindung zu einem früheren Zeitpunkt geäußert. Während gewisse neonatale Risiken bei einer Geburt zwischen der SSW 37+0 und 38+6 bestehen, entschließen sich dennoch viele Institutionen für eine Einleitung ab SSW 37+0. Ebenso sollte dem Wunsch der Frau auch nach einer elektiven Schnittentbindung nach einer transparenten Nutzen-Risiko-Abwägung und leitliniengemäßen Aufklärung vorurteilslos entgegengekommen werden. Einer aktuellen Studie zufolge werden Frauen nach IUFT häufiger aufgrund ihrer Anamnese vor dem Geburtstermin eingeleitet (48,1 %) oder per primärem Kaiserschnitt entbunden (40,5 %) (Roseingrave et al. 2021). 22,9 % der Fälle gingen zulasten einer Frühgeburt (mediane SSW 37), davon erfolgte eine Transferierung auf die Neonatologie in 1 von 4 Fällen (Roseingrave et al. 2021).

Psychologische Aspekte der Folgeschwangerschaft

Der Tod eines ungeborenen Kindes hat weitreichende Folgen für die Kindseltern als Paar sowie auf die gesamte Familiendynamik. Die Art und Weise der Trauerverarbeitung dieses Verlustes können nachfolgende Schwangerschaften stark prägen und positiv wie auch negativ beeinflussen. Im Rahmen von Folgeschwangerschaften weist der Umgang mit Frauen nach dem Verlust eines Kindes drei wichtige Themen auf (Lamb 2002):
a)
Die Trauerverarbeitung während der neuen Schwangerschaft
 
b)
Der elterliche Umgang mit der neuen Schwangerschaft
 
c)
Der elterliche Bezug zum Folgekind
 
a)
Die Trauerverarbeitung während der neuen Schwangerschaft
 
In qualitativen Studien beschreiben alle Eltern eine anhaltende Trauererfahrung während der neuen Schwangerschaft, die mitunter die ersten Lebensjahre ihres gesunden Nachkommens umschließt, vor allem in Phasen, wenn ihr gesundes Kind seine ersten frühkindlichen Meilensteine der Entwicklung erreicht (Campbell-Jackson et al. 2014). Die Trauer während der neuen Schwangerschaft wird jedoch mitunter als Herausforderung beschrieben: Mütter wollen ihr noch ungeborenes Kind vor ihren eigenen Trauergefühlen schützen, während Väter im Zuge ihrer Trauerverarbeitung das Bedürfnis empfinden, stark bleiben zu wollen, um ihren Partnerinnen während der neuen Schwangerschaft Kraft und Halt zu bieten. Durch die Verlusterfahrung und die gemeinsam empfundene Trauer erleben die meisten Eltern eine größere emotionale Nähe mit verbesserter Kommunikation und tieferem gegenseitigen Verständnis während der neuen Schwangerschaft, wenngleich auch ihr Trauerstil unterschiedlich sein und mitunter als gegenseitig herausfordernd empfunden werden kann.
Für viele Eltern wird die Trauer auch als verwirrend erlebt, da sie sich mit der Freude auf das Neugeborene vermischt. Mütter sagen aus, dass sie sich schuldig fühlen, Momente großen Glückes zu empfinden, dass sie ein neues Kind erwarten. Gleichzeitig vermischen sich Zweifel, ob sie das Totgeborene und das folgende lebendgeborene Kind gleich lieben werden können. Mütter fühlen sich zunächst unsicher, ob durch die Bindung zu ihrem neuen Kind die Bindung zu ihrem verstorbenen Kind gebrochen werden könnte, und fürchten die Erinnerung an ihr totgeborenes Kind dadurch zu verlieren (Campbell-Jackson et al. 2014).
b)
Der elterliche Umgang mit der neuen Schwangerschaft
 
Die Folgeschwangerschaft ist für die werdenden Eltern dadurch geprägt, dass sie permanent in subtiler Erwartung eines negativen Ereignisses leben, was ihnen ein hohes Maß an Unsicherheit, Sorge und Angst beschert (Campbell-Jackson et al. 2014). Viele empfinden dadurch einen tiefen Respekt vor der „Fragilität“ des Lebens ihres noch ungeborenen Kindes, und gleichzeitig erleben sie einen Kontrollverlust vor potenziellen neuerlichen unvorhergesehenen Schicksalsschlägen (Campbell-Jackson et al. 2014). Auch nach der Geburt ihres vitalen Kindes erleben sich die Eltern „anders“ als alle anderen Eltern. Einerseits empfinden sie eine tiefere und nicht für selbstverständlich angenommene Dankbarkeit für die Geburt ihres gesunden Kindes. Andererseits teilen sie ihre vergangene Lebenserfahrung und Verlustgeschichte nicht gern und offen mit anderen erstmaligen Eltern, um sie vor solch bislang nicht empfundenen Leid zu bewahren.
c)
Der elterliche Bezug zum Folgekind
 
Nach der Geburt setzen viele Eltern weiterhin unbewusst Strategien ein, um der Gefahr zu begegnen, dass ihr Kind jeden Moment erkranken oder sterben könnte. Diese Angst erschwert die physiologische Trennung vom Kind. Mitunter kann dies auch eine eigene Bindungsschwierigkeit zum Kind während der Schwangerschaft und nach der Geburt bedeuten, die aus Angst vor Verlust zum Eigenschutz aufgebaut wird (Lamb 2002). Mütter berichten danach von Schuldgefühlen, die sie besser zu verarbeiten lernen, wenn sie ihrem Kind die Liebe und gleichzeitig Selbstständigkeit geben, sich zu entwickeln ohne jegliche Erwartungen.
Ebenso schildern Mütter die Hemmung, ihr Folgekind dem verstorbenen Kind zu bevorzugen, aus der Fantasie, dass das verstorbene Kind „vom Himmel herabschauend“ eifersüchtig auf sein Geschwister werden könnte. Das gleiche wird auch umgekehrt, dass die Eltern befürchten, dass ihr gesundes Kind eifersüchtig auf das verstorbene Geschwisterkind sein könnte, wenn dieses allzu oft kommemoriert wird (Campbell-Jackson et al. 2014).
Das „Replacement-Child-Syndrom“ beschreibt einen in der Literatur widersprüchlich behandelten psychopathologischen Zustand, bei welchem das lebendgeborene Folgekind aus elterlicher unbewusster Haltung heraus den Platz und die Identifikation des verstorbenen Geschwisterkindes einnehmen soll (Robertson und Kavanaugh 1998). Dabei überlagern sich elterliche Gefühle und Erwartungen an das verstorbene Kind, das in der Fantasie der Eltern in der idealen Version seines Selbst weiterlebt, mit den Gefühlen und Erwartungen an das lebendgeborene Folgekind, welches folglich Schwierigkeiten hat, seine eigene Persönlichkeit in allen Schattierungen frei zu entfalten.
Geprägt durch die Verlusterfahrungen der Eltern, kennzeichnet das „Vulnerable-Child-Syndrome“ den Zustand, bei welchem das Kind überdurchschnittlich mehr Schutz und Pflege erfährt, um vor Gefahren bewahrt zu werden.
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