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Pädiatrie
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Publiziert am: 27.07.2024

Pankreaskrankheiten bei Kindern und Jugendlichen

Verfasst von: Heiko Witt
Das Pankreas besitzt eine zentrale Rolle in der Aufschließung der Nahrungsbestandteile und der Regulation des Blutzuckerspiegels. Neben der zystischen Fibrose ist die Pankreatitis die häufigste Erkrankung des Organs. Eine Pankreatitis verläuft akut oder rezidivierend und äußert sich mit epigastrischen Schmerzen, Erbrechen und abdominellen Druckschmerz. Bei schweren Verläufen kann es zu Nekrosenbildung und Multiorganversagen kommen. Die chronische Form kann zu einer exokrinen oder endokrinen Pankreasinsuffizienz führen, die sich klinisch als Maldigestion mit Fettstühlen bzw. als Diabetes mellitus manifestiert. Ursächlich sind bei akuter Pankreatitis häufig Traumata, systemische, metabolische und infektiöse Erkrankungen sowie anatomische Anomalien. Bei der chronischen Form finden sich oft Gendefekte. Die Therapie der Pankreatitis ist primär konservativ. In Einzelfällen sind endoskopische oder chirurgische Verfahren indiziert.

Grundlagen

Physiologie
Das Pankreas ist sowohl ein exokrines wie endokrines Organ, dem die zentrale Rolle in der Aufschließung der Nahrungsbestandteile und der Regulation des Blutzuckerspiegels zukommt. Es scheidet ein enzym- und elektrolythaltiges Sekret aus, dessen Sekretionsrate und Zusammensetzung sich abhängig von der Nahrungszufuhr ändert. Der hohe Bikarbonatgehalt sorgt für einen alkalischen pH von etwa 8 und bewirkt über die Neutralisierung des sauren Mageninhalts eine optimale Aktivität der Verdauungsenzyme im Darmlumen.
Etwa 90 % der Proteine des Pankreassekrets sind Verdauungsenzyme. Alle proteolytischen Enzyme werden als inaktive Vorstufen (Zymogene) in den Azinuszellen synthetisiert. Erst im Darm erfolgt durch das in der Bürstensaummembran lokalisierte Enzym Enteropeptidase (Enterokinase) die Spaltung von Trypsinogen zu aktivem Trypsin und die trypsinvermittelte Aktivierung weiterer Proenzyme. Während die α-Amylase Stärke und Glykogen spaltet, sind Lipase, Kolipase, Phospholipase A2 und die Carboxylesterlipase (Cholesterinesterase) essenziell für die Fettverdauung.
Die exokrine Sekretion wird nerval und hormonell reguliert und lässt sich in eine kephale, gastrale und intestinale Phase unterteilen. Die kephale Phase wird parasympathisch über den N. vagus und Acetylcholin vermittelt, das über muskarinerge Rezeptoren die Enzymsekretion fördert, ohne jedoch die Bikarbonatsekretion wesentlich zu steigern. Hauptstimulus der gastralen Phase ist die Dehnung des Magens durch Nahrung. Über einen vagovagalen Reflex kommt es zur Ausscheidung eines enzymreichen Sekrets. Während der intestinalen Phase setzt die Ansäuerung des Duodenums durch den Nahrungsbrei Sekretin und Cholezystokinin (CCK) aus dem Dünndarm frei. Sekretin stimuliert die Bikarbonatsekretion, CCK die Enzymsekretion und die Kontraktion der Gallenblase.
Die endokrine Funktion des Pankreas wird von den hormonproduzierenden Zellen des Inselapparates (Langerhans-Inseln) vermittelt. Die Hauptfunktionen der Pankreashormone bestehen in der Speicherung der aufgenommenen Nahrung als Glykogen und Lipide (Insulin), in der Freisetzung dieser Energiereserven während Hungerphasen (Glukagon) sowie in der Regulation des Blutzuckerspiegels und des Wachstums. Die Inselzellhormone wirken auch auf das exokrine Pankreas, indem sie die Sekretion von Bikarbonat und Verdauungsenzymen beeinflussen.

Fehlbildungen

Anatomische Anomalien
Das Pankreas entwickelt sich während der 4. Gestationswoche aus zwei entodermalen Knospen des Vorderdarms, der ventralen und dorsalen Anlage. In den folgenden zwei Wochen dreht sich die ventrale Anlage nach dorsal (Rotation), um sich anschließend mit der dorsalen Anlage zu vereinigen (Fusion). Die meisten angeborenen Pankreasanomalien lassen sich auf Störungen der drei kritischen Entwicklungsschritte – Gewebsdifferenzierung, Rotation und Fusion – zurückführen. Störungen der Differenzierung und Rotation sind selten, während Fusionsanomalien häufig auftreten, jedoch überwiegend asymptomatisch bleiben.
Aplasie und Hypoplasie
Die vollständige (Aplasie) wie auch die partielle (Hypoplasie) Nichtanlage sind selten und treten isoliert oder in Kombination mit anderen Defekten, wie z. B. einer zerebellären Agenesie oder Herzfehlern, auf. Ein Teil der Fälle weist Mutationen in Transkriptionsfaktoren wie PTF1A, PDX1 oder GATA6 auf. Die Klinik hängt vom Schweregrad ab und äußert sich mit neonatalem Diabetes mellitus, exokriner Insuffizienz und schwerer intrauteriner Wachstumsretardierung, da Insulin ein wichtiger Wachstumsfaktor ist. Während eine Aplasie mit dem Leben unvereinbar ist, variiert die Hypoplasie von einem asymptomatischen Verlauf bis hin zu einer endokrinen und exokrinen Insuffizienz, wobei auch eine Pankreatitis auftreten kann.
Ektopes Pankreas
Ektopes Pankreas ist normal entwickeltes Pankreasgewebe ohne anatomische Verbindung zum Organ. Die Häufigkeit beträgt in Autopsieserien 0,5–15 %, aber eine klinische Manifestation ist sehr selten. In etwa 90 % findet es sich in der Submukosa des Magens und des Zwölffingerdarms, wo es als 0,3 bis 3 cm großer Knoten imponiert. Oft ist es ein Zufallsbefund im Rahmen einer Gastroskopie oder Operation. Es kann sich aber eine Darmobstruktion (insbesondere bei präpylorischer Lokalisation), Invagination, gastrointestinale Blutung oder Pankreatitis ausbilden. Bei Symptomen erfolgt eine endoskopische oder chirurgische Intervention.
Pankreas anulare
Beim Pankreas anulare ist das Duodenum vollständig, seltener teilweise, ringförmig von Pankreasgewebe umschlossen. Ursächlich ist eine Fixierung der ventralen Anlage vor Einsetzen der Rotation mit daraus bedingter Persistenz des ventralen Pankreas. Das Pankreas anulare kann in jeder Altersgruppe symptomatisch werden oder asymptomatisch bleiben. Die Mehrzahl manifestiert sich in der 1. Lebenswoche als Duodenalkompression mit galligem Erbrechen und ist häufig mit weiteren Anomalien wie Trisomie 21, Duodenalstenose oder -atresie, tracheösophagealer Fistel, Herzfehlern, intestinaler Malrotation, Analatresie oder dordaler Pankreasagenesie assoziiert. Bei älteren Kindern kann sich das Pankreas anulare als Pankreatitis manifestieren.
Ganganomalien
Mit der Fusion der ventralen und dorsalen Pankreasanlage verschmelzen auch deren Ausführungsgänge. Beim Pankreas divisum ist diese Fusion ausgeblieben: Beide Anlagen münden getrennt in die Papilla major bzw. minor. Die Inzidenz beträgt 5–10 %. Die klinische Bedeutung wird kontrovers diskutiert: Während es manche als unbedeutende Normvariante betrachten, postulieren andere, dass die schmale Öffnung der Papilla minor zu einer relativen, funktionellen Stenose führe, die zu einer obstruktiven Pankreatitis disponiere. Pankreatikobiliäre Anomalien, bei denen Pankreas- und Gallengang ein langes gemeinsames Gangsegment bilden („long common channel“), begünstigen einen Reflux von Pankreassekret in den Ductus choledochus und können zu dessen Entzündung und Dilatation mit Ausbildung von Choledochuszysten sowie zu einer Pankreatitis führen.
Zysten
Angeborene Zysten sind sehr selten, mit Epithel ausgekleidet und kommen einzeln oder multipel vor. Solitäre Zysten sind oft asymptomatisch, verursachen aber bei Kompression benachbarter Strukturen Schmerzen, Erbrechen oder einen Ikterus. Die Symptome treten meist in den ersten zwei Lebensjahren auf. Die Zysten sind häufig im Pankreasschwanz lokalisiert. Multiple Zysten finden sich gehäuft bei polyzystischer Nierenerkrankung oder dem von Hippel-Lindau-Syndrom. Die meisten Pankreaszysten sind jedoch erworbene Pseudozysten entzündlichen Ursprungs.

Pankreatitis

Definition
Die Pankreatitis ist eine akut oder chronisch verlaufende Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Die akute Form variiert in ihrem Schweregrad von einer leichten ödematösen bis zu einer schweren nekrotisierenden Entzündung. Die chronische Pankreatitis ist ein rekurrierender oder kontinuierlicher Prozess, der in eine Pankreasinsuffizienz münden kann. Morphologisch findet sich eine unregelmäßige Sklerosierung des Organs mit fokaler, segmentaler oder diffuser Zerstörung des exokrinen Gewebes. Häufig lassen sich auch Erweiterungen des Pankreasgangsystems sowie Pankreassteine nachweisen. In den letzten Jahrzehnten nahm die Inzidenz zu. Jährlich werden in Industrieländern 2–13 neue Fälle pro 100.000 Kinder diagnostiziert. Es ist ungeklärt, ob diese Zunahme einen wirklichen Anstieg darstellt oder auf ein erhöhtes Bewusstsein für die Erkrankung zurückzuführen ist.
Klinische Symptome und Komplikationen
Leitsymptom sind plötzlich auftretende, vorwiegend epigastrisch lokalisierte Schmerzen sowie Übelkeit, Erbrechen, abdominaler Druckschmerz und verminderte Darmgeräusche. Zusätzlich können leichtes Fieber, Tachykardie und Hypotension auftreten. Bei der chronischen Pankreatitis entwickelt ein Teil der Patienten eine exokrine und/oder endokrine Pankreasinsuffizienz mit Maldigestion und einem Insulinmangeldiabetes. Eine Steatorrhö wird allerdings erst bei einer Verminderung der exokrinen Sekretionsleistung auf weniger als 10 % der Norm beobachtet.
Im Rahmen der entzündlichen Reaktion können sich Pankreaspseudozysten ausbilden, die zu einer Kompression des Ductus choledochus, des Duodenums oder der Milzvene führen, sich infizieren oder rupturieren können. Weitere Komplikationen sind Verkalkungen und Nekrosen mit oder ohne Ausbildung eines Pankreasabszesses. Bei schweren Verläufen können systemische Komplikationen wie metabolische Azidose, Stoffwechselentgleisungen, Schock und Organversagen auftreten. In einigen Fällen finden sich extrapankreatische Komplikationen wie Pleuraerguss, Aszites, portale Hypertension, Ulkus mit gastrointestinaler Blutung oder eine Gallengangobstruktion.
Ätiologie und Pathogenese
Traumata, biliäre, metabolische, systemische, toxische und infektiöse Erkrankungen sowie anatomische Anomalien sind häufige Ursachen der akuten Pankreatitis, während sich bei chronischer Pankreatitis oft Gendefekte finden.
Genetische Faktoren
Hans Chiari postulierte Ende des 19. Jahrhunderts, die Pankreatitis sei Folge einer Selbstverdauung des Organs. Eine übermäßige Trypsinaktivität im Pankreasgewebe mit daraus bedingter Aktivierung anderer Enzyme gilt heute als hauptverantwortlich für den Entzündungsprozess. Dabei scheinen die Azinuszellen der Ausgangspunkt des Geschehens zu sein. Insbesondere genetische Studien unterstützen diese Theorie eines Ungleichgewichtes zwischen Verdauungsenzymen und ihren Inhibitoren. So finden sich bei ausgeprägter familiärer Häufung oft Funktionsvermehrungsmutationen im kationischen Trypsinogen (PRSS1), insbesondere p.R122H und p.N29I, die eine verstärkte Autoaktivierung des Enzyms bedingen. Etwa 10–30 % der chronischen Pankreatitiden gelten als idiopathisch, da sich weder eine Familienanamnese noch eine auslösende Ursache findet. Allerdings liegt bei einem erheblichen Prozentsatz dieser Patienten auch eine genetische Veranlagung vor. So finden sich in ca. 10–40 % Funktionsverlust-Mutationen im Trypsin-Inhibitor SPINK1 bzw. im Trypsin-abbauenden Enzym Chymotrypsinogen C (CTRC). SPINK1- und CTRC-Mutationen lassen sich auch vermehrt bei alkoholinduzierter und bei tropischer Pankreatitis nachweisen.
Manche Mutationen, insbesondere in der Carboxypeptidase A1 (CPA1) und der Carboxylesterlipase (CEL), führen aufgrund einer Fehlfaltung zu einem Stress im endoplasmatischen Retikulum (ER). Insbesondere sehr junge Patienten weisen CPA1-Mutationen auf, die sich bei über 10 % der Patienten, die vor dem 10. Lebensjahr eine chronische Pankreatitis entwickeln, finden.
Zunehmend wird auch die Bedeutung der Gangzellen bei der Krankheitsentstehung diskutiert. So disponieren heterozygote Mutationen im Zystische-Fibrose-Gen (CFTR) wahrscheinlich über eine gestörte Bikarbonatsekretion zur Pankreatitis. Auch Mutationen in Genen, die für die Kalziumhomöostase wichtig sind, wie TRPV6 und CASR, sind mit Pankreatitis assoziiert. Im Weiteren finden sich vermehrt Mutationen in der Pankreaslipase (PNLIP) und der Elastase 3B (CELA3B); der Pathomechanismus bei diesen beiden Genen ist aber derzeit unklar.
Bei ungefähr der Hälfte der Patienten mit hereditärer oder idiopathischer chronischer Pankreatitis lassen sich derzeit keine Veränderungen in den oben genannten Genen nachweisen. Diese „Lücke“ wird in den nächsten Jahren sehr wahrscheinlich durch den vermehrten Einsatz des sog. next generation sequencing (NGS) geschlossen werden, welches es erlaubt, das gesamte Exom (alle kodierenden Bereiche der menschlichen Erbsubstanz) bzw. das gesamte Genom eines Menschen in relativ kurzer Zeit zu untersuchen.
Weitere Faktoren
Die zystische Fibrose (CF) führt zu einer Pankreasentzündung, die häufig schon intrauterin das Organ zerstört. Rezidivierende Pankreatitiden treten bei 1–2 % aller und bei 15 % der pankreassuffizienten CF-Patienten auf.
Schwere Hypertriglyzeridämien, die mit Werten über 1000 mg/dl (21,4 mmol/l) einhergehen, können eine Pankreatitis auslösen. Ursächlich kann ein erblicher Mangel an Lipoproteinlipase, Apolipoprotein-C2 oder GPIHBP1 sein. Weitere metabolische Ursachen sind eine Hyperkalzämie, eine diabetische Ketoazidose und erbliche Stoffwechselstörungen, insbesondere Organoazidopathien und Aminosäuretransporterdefekte.
Jede schwere Einschränkung der Herz-Kreislauf-Situation wie Schockzustände, die zu einer verminderten Oxygenierung oder zu einer reduzierten Blutzufuhr des Pankreas führen, kann eine Pankreatitis provozieren.
In den letzten Dekaden wurden zunehmend Fälle von sog. Autoimmunpankreatitis (AIP) beschrieben. Die AIP lässt sich hinsichtlich des klinischen Erscheinungsbildes und der Histologie in zwei Subtypen unterteilen. Die AIP Typ 1 weist ein erhöhtes Serum-IgG4 auf, ist histologisch durch eine lymphoplasmatische sklerosierende Pankreatitis (LPSP) charakterisiert und manifestiert sich selten im Kindesalter. Die AIP Typ 2 geht selten mit einer IgG4-Erhöhung einher, ist histologisch durch granulozytäre epitheliale Läsionen (GEL) gekennzeichnet und häufig mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED), insbesondere der Colitis ulcerosa, vergesellschaftet. Die Pankreatitis kann der klinischen Manifestation einer CED um Jahre vorausgehen. Inwieweit der Typ 2 eine eigenständige Entität oder lediglich eine extraintestinale Manifestation einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung darstellt, bleibt zu diskutieren.
Bei Kollagenosen wie systemischer Lupus erythematodes, rheumatoide Arthritis, Polyarteriitis nodosa und Morbus Behçet wird vermehrt eine Pankreatitis beobachtet, die wahrscheinlich Folge einer Vaskulitis ist. Inwieweit immunologische Mechanismen im Sinne einer AIP zur Pathogenese beitragen, ist ungeklärt.
Die Mehrheit der Patienten mit einem hämolytisch-urämischen Syndrom zeigen transiente Pankreasenzymerhöhungen im Rahmen einer Begleitpankreatitis. Auch bei Sichelzellanämie sind Pankreatitiden beschrieben, vermutlich bedingt durch Gallensteine oder vasookklusive Krisen.
In nichtindustrialisierten Ländern gilt die Protein-Energie-Malnutrition als wichtiger Auslöser. Neuere Daten legen jedoch zumindest für die chronisch-kalzifizierende tropische Pankreatitis eine genetische Grundlage (SPINK1-, CTRC- und CPA1-Mutationen) nahe.
Trotz zahlreicher Fallberichte über medikamentös induzierte Pankreatitiden ist der kausale Zusammenhang oft nicht gesichert, da selten nach Absetzen eine Re-Exposition erfolgte. Häufig lässt sich nicht unterscheiden, ob die Pankreatitis im Rahmen einer – medikamentös behandelten – Grunderkrankung oder durch das Medikament selbst hervorgerufen wurde. Beispielhaft seien die Steroide erwähnt, die lange Zeit als Auslöser angeschuldigt wurden. Die Latenzzeit zwischen erstmaliger Einnahme und Manifestation kann beträchtlich differieren: Während unter Azathioprin eine Pankreatitis meist schon im 1. Behandlungsmonat auftritt, sind für Valproat Latenzzeiten von über 10 Jahren beschrieben.
Anatomische Anomalien wie Choledochuszysten, ein Pankreas anulare oder Pankreasgangduplikationen sind etablierte Risikofaktoren, während die Bedeutung eines Pankreas divisum kontrovers diskutiert wird. Eine Obstruktion des Pankreasgangs durch Gallensteine, und seltener durch Tumore oder Parasiten, ist eine weitere Ursache. Abdominale Traumata verursachen eine selbstlimitierende akute Pankreatitis, die in seltenen Fällen, insbesondere bei Pseudozystenbildung oder Ruptur des Pankreasgangs, rezidivieren kann.
Unter den vielen Erregern, die eine akute Pankreatitis auslösen, sind insbesondere Enteroviren (Coxsackie-B- und Echo-Viren), Mumps, Yersinien und Ascaris lumbricoides hervorzuheben.
Diagnose
Richtungsweisend bei entsprechender klinischer Symptomatik ist die Bestimmung der Lipase oder Amylase im Serum während des akuten Schubes. Die Lipase ist der Amylase an Spezifität überlegen. Die Enzymwerte korrelieren nicht mit dem klinischen Schweregrad. In der Sonografie zeigt sich ein vergrößertes und echoarmes Organ. Zusätzlich können Veränderungen des Pankreas- oder Gallengangsystems, Kalzifikationen oder Pseudozysten nachgewiesen werden. Eine MRT oder notfalls eine kontrastmittelverstärkte CT sollte bei nicht aussagekräftiger Sonografie (z. B. aufgrund von Luftüberlagerung) oder bei Verdacht auf eine nekrotisierende Pankreatitis durchgeführt werden.
Während des akuten Schubes sollten initial täglich Lipase, Hämatokrit, C-reaktives Protein (CRP), Blutgase, Kalzium, Phosphat, Glukose, Harnstoff, Kreatinin und die Alaninaminotransferase (ALAT) kontrolliert werden. Bei einem CRP-Wert > 12 mg/dl (> 0,66 mmol/l) ist von einer nekrotisierenden Pankreatitis auszugehen. Das CRP ist aber erst nach 48 h ein prognostischer Indikator. Bei nekrotisierender Pankreatitis sollten venöse Blutkulturen angelegt werden. Erhöhte Cholestaseparameter (alkalische Phosphatase [AP] und γ-Glutamyl-Transferase [γ-GT]) finden sich bei Kompression des Ductus choledochus. Im Weiteren sollten sonografische Verlaufskontrollen bzw. bei entsprechender Klinik weitere bildgebende Verfahren erfolgen.
Zur Beurteilung der exokrinen Pankreasfunktion besitzt die humane Elastase 1 im Stuhl eine diagnostische Sensitivität und Spezifität von jeweils über 90 % und ist somit dem fäkalen Chymotrypsin überlegen. Da nur das humane Enzym erfasst wird, können Pankreasenzympräparate weitergegeben werden. Dünnflüssige Stühle bedingen falsch pathologische Ergebnisse. Alle indirekten Testverfahren können bei nur geringer Funktionseinschränkung normale Resultate liefern. Die Fettausscheidung im Stuhl dient zum Nachweis einer Steatorrhö. Als pathologisch gilt eine Stuhlfettausscheidung von > 5 g/24 h, die allerdings erst bei starker exokriner Insuffizienz auftritt.
Die gewissenhafte Anamnese ist richtungsweisend für die zu veranlassende weiterführende Diagnostik. Insbesondere sollten eine familiäre Häufung, Medikamente, vorangegangene Bauchtraumata und Symptome anderer Grunderkrankungen wie chronisch-entzündliche Darmerkrankungen abgefragt werden (Tab. 1 „Ursachen und prädisponierende Faktoren der Pankreatitis“). Die Triglyzerid- und Kalziumbestimmung gehört zur Basisdiagnostik. Virale, bakterielle und parasitäre Infektionen sind auszuschließen. Da auch eine zystische Fibrose klinisch als rezidivierende Pankreatitis imponieren kann, ohne dass das Vollbild der Erkrankung vorliegt, ist die Durchführung einer Pilocarpin-Iontophorese (Schweißtest) unerlässlich. Eine Genanalyse kann bei positiver Familienanamnese sowie bei chronischer Pankreatitis ohne Familienanamnese nach Ausschluss anderer Ursachen veranlasst werden.
Tab. 1
Ursachen und prädisponierende Faktoren der Pankreatitis
• Hereditär/„idiopathisch“
 – Kationisches Trypsinogen (PRSS1)
 – Serinproteaseinhibitor, Kazal-Typ 1 (SPINK1)
 – Chymotrypsinogen C (CTRC)
 – Carboxypeptidase A1 (CPA1)
 – Carboxylesterlipase (CEL)
 – Cystic fibrosis transmembrane conductance regulator (CFTR)
 – Pankreaslipase (PNLIP)
 – Elastase 3B (CELA3B)
 – Transient receptor potenzial vanilloid subfamily member 6 (TRPV6)
 – Calcium-sensing-Rezeptor (CASR)
• Systemische Erkrankungen
 – Schock
 – Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen  (sog. Autoimmunpankreatitis Typ 2)
 – Primär sklerosierende Cholangitis (PSC)
 – Systemischer Lupus erythematodes
 – Rheumatoide Arthritis
 – Panarteriitis nodosa
 – Morbus Behçet
 – Hämolytisch-urämisches Syndrom
 – Sichelzellanämie
• Metabolisch
 – Hypertriglyzeridämie
 – Hyperkalzämie
 – Zystische Fibrose
 – Erkrankungen des Intermediärstoffwechsels (Organoazidopathien, Aminosäuretransporterdefekte)
 – Dystrophie
 – Niereninsuffizienz
 – Diabetische Ketoazidose
• Medikamentös/toxisch
 – Medikamente
 – Toxine (Skorpionstich)
• Mechanisch/strukturell
 – Anatomische Anomalien
 – Obstruktion (Gallensteine, Tumore, Parasiten)
 – Trauma
• Infektiös
 – Viral (Coxsackie B, Echo, Hepatitis, Herpesviren, HIV, Masern, Mumps, Röteln)
 – Bakteriell (Campylobacter, Legionellen, Mykoplasmen, Salmonellen, Yersinien)
 – Parasitär (Ascaris lumbricoides, Echinococcus granulosus, Fasciola hepatica)
 
Aufgrund fehlender therapeutischer Konsequenzen sollte die Untersuchung asymptomatischer Familienangehöriger (sog. prädiktive Testung) nur nach ausführlicher Aufklärung erfolgen. Die prädiktive Testung von Minderjährigen ist nach dem Gendiagnostikgesetz (GenDG) strafbar.
Die endoskopische retrograde Cholangiopankreatikografie (ERCP) erlaubt Aussagen über zugrunde liegende anatomische Anomalien und Veränderungen des Pankreasgangsystems sowie eine therapeutische Intervention (Stenteinlage, Steinextraktion) während der Untersuchung. Die Magnetresonanz-Cholangiopankreatikografie (MRCP) ist ein nichtinvasives Alternativverfahren, bei dem jedoch keine gleichzeitige Intervention möglich ist. Ist keine therapeutische Intervention geplant, sollte eine MRCP durchgeführt werden.
Therapie
Bei behandelbaren Ursachen wie Hyperkalzämie, Medikamenten, Obstruktion ist der auslösende Faktor zu beseitigen. Bei Autoimmunpankeratitis sind Steroide indiziert. Meistens steht aber keine spezifische Therapie zur Verfügung, die den Erkrankungsverlauf beeinflusst. Studien mit Sekretionshemmern (Somatostatin, Octreotid) oder Enzyminhibitoren (Gabexat) zeigten keinen Effekt.
Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr mit Korrektur von Elektrolyt- und Säure-Basen-Entgleisungen ist essenziell. Die Volumentherapie sollte unmittelbar begonnen und kontrolliert durchgeführt werden. Bei Erbrechen ist eine kurzzeitige Nahrungskarenz indiziert. Bei schwerem Verlauf können eine parenterale Ernährung und intensivmedizinische Überwachung notwendig werden. Ein Nahrungsaufbau sollte bei leichter Pankreatitis innerhalb von 48 h, bei schwerer so früh wie möglich erfolgen, da Metaanalysen eine signifikante Reduktion von Mortalität, infizierten Nekrosen und Krankenhausverweildauer zeigten. Über den optimalen Zeitpunkt des oralen Nahrungsaufbaus existieren keine kontrollierten Studien. Eine Normalisierung der Lipase im Serum ist jedoch nicht erforderlich. Bei unzureichender oraler Nahrungsaufnahme erfolgt eine Sondenernährung, wobei nasojejunale und nasogastrische Sonden gleichwertig sind.
Die Schmerzbekämpfung erfolgt in Anlehnung an das WHO-Stufenschema bei geringen Beschwerden mit Paracetamol oder Metamizol und bei starken Schmerzen mit Opiaten. Procainhydrochlorid und Pankreasenzyme haben keinen Effekt und sind obsolet. Bei Patienten mit nekrotisierender Pankreatitis kann eine prophylaktische Antibiotikagabe über 2–4 Wochen erwogen werden. Die neue DGVS-Leitlinie spricht sich allerdings dagegen aus, da sich in Metaanalysen kein signifikanter Vorteil fand.
Die Therapie der Pankreatitis ist primär konservativ. Bei Pankreaspseudozysten, die mit Schmerzen oder Komplikationen verbunden sind, ist eine endoskopische, transgastrale oder transduodenale Drainage anzustreben. Bei asymptomatischen Pseudozysten ist ein abwartendes Verhalten indiziert, da sich die Mehrzahl spontan zurückbildet. Bei infizierten Pankreasnekrosen ist die Drainage das primäre Verfahren, da es am wenigsten invasiv ist. Bei Therapieversagen erfolgt eine endoskopische Nekrosektomie. Bei Gangstenosen können eine Dilatation und eine Stenteinlage durchgeführt werden. Bei chronischer Pankreatitis sind die Pankreatikojejunostomie oder anderer chirurgische Verfahren weitere Therapieoptionen. Bei schwerer chronischer Pankreatitis mit therapierefraktären Schmerzen wurde in den letzten Jahren eine totale Pankreatektomie mit Inselzell-Autotransplantation propagiert. Die Erfahrungen bei pädiatrischen Patienten sind allerdings sehr begrenzt. Für das Kindesalter existieren keine kontrollierten prospektiven Studien über die Langzeiterfolge endoskopischer oder chirurgischer Interventionen.
Eine Therapie zur Rezidivprophylaxe existiert nicht. Die Behandlung mit Antioxidanzien (z. B. Selen) ist in ihrer Wirksamkeit nicht belegt.
Bei exokriner Pankreasinsuffizienz sind Pankreasenzympräparate indiziert. Es gibt keine spezifische Pankreasdiät. Eine Fettrestriktion sollte nicht erfolgen. Ein Mangel an fettlöslichen Vitaminen ist selten und muss dann ausgeglichen werden. Bei der Behandlung einer endokrinen Pankreasinsuffizienz gelten die gleichen Therapierichtlinien wie zur Behandlung eines Insulinmangeldiabetes. Orale Antidiabetika sind meistens nicht effektiv. Der pankreoprive Diabetes ist – bedingt durch die mangelhafte Glukagonsekretion – durch seine hohe Insulinempfindlichkeit mit starker Hypoglykämieneigung gekennzeichnet.

Kongenitale Pankreasinsuffizienz

Zystische Fibrose

Die autosomal-rezessiv vererbte zystische Fibrose (Mukoviszidose) ist mit einer Inzidenz von etwa 1:2500 die häufigste Ursache einer exokrinen Pankreasinsuffizienz im Kindesalter. Eine ausführliche Beschreibung findet sich in Kap. „Zystische Fibrose (Mukoviszidose) im Kindes- und Jugendalter“.

Shwachman-Diamond-Syndrom

Dieses autosomal-rezessiv vererbte Syndrom ist durch eine exokrine Pankreasinsuffizienz mit Hypoplasie der Azinuszellen und Ersatz durch Fettgewebe (Lipomatose), eine Knochenmarksdysfunktion und Skelettanomalien charakterisiert. Die Inzidenz beträgt etwa 1:150.000. Die exokrine Pankreasinsuffizienz bessert sich mit dem Alter, sodass in der 2. Lebensdekade ungefähr die Hälfte der Patienten suffizient ist und keine Enzymersatztherapie mehr benötigt. Hämatologische Veränderungen sind eine intermittierende oder permanente Neutropenie, eine Anämie, Thrombozytopenie oder Panzytopenie. Insbesondere Säuglinge sind durch schwere bakterielle Infektionen gefährdet. Ungefähr 10–30 % der Patienten entwickeln ein myelodysplastisches Syndrom oder eine akute myeloische oder lymphatische Leukämie. Weitere klinische Charakteristika sind Skelett- und Zahnveränderungen (metaphysäre Chondrodysplasie, Rippenverkürzungen, pathologische Frakturen, Schmelzdefekte und vermehrte Karies), Kleinwuchs, eine Hepatopathie, ekzematöse oder ichtyosiforme Hautveränderungen und eine, oft geringgradige, mentale Retardierung.
Bei ca. 90 % finden sich Genkonversionen im SBDS-Gen. Eine Genotyp-Phänotyp-Korrelation besteht nicht. Bei einigen Patienten finden sich Mutationen im Elongation Factor-like 1 (EFL1). Mutationen des Hitzeschockproteins DNAJC21 und des Signalerkennungspartikels 54 (SRP54) resultieren in einem ähnlichen Phänotyp. Alle vier Proteine sind an der Biogenese der Ribosomen beteiligt (sog. „Ribosomopathie“). Die Diagnose basiert auf der klinischen Symptomatik, bildgebenden Verfahren (Skelettröntgen, Sonografie oder MRT des Pankreas) und den entsprechenden Laborparametern und sollte durch eine Mutationsanalytik gesichert werden. Wichtige Differenzialdiagnosen sind die zystische Fibrose, andere Ursachen einer Neutropenie (Diamond-Blackfan- und Fanconi-Anämie) und die angeborene Dyskeratose. Die Therapie besteht in der Substitution von Pankreasenzymen und konsequenter Antibiotikagabe bei Infektionen.

Johanson-Blizzard-Syndrom

Das Syndrom wird autosomal-rezessiv vererbt und ist durch eine exokrine Pankreasinsuffizienz, eine Hypoplasie bzw. Aplasie der Nasenflügel und eine Oligodontie des bleibenden Gebisses gekennzeichnet. Weitere Symptome in absteigender Häufigkeit und variabler Ausbildung sind Innenohrschwerhörigkeit, Skalpdefekte, Wachstumsstörung, mentale Retardierung, Hypothyreose, Herzfehler, Analatresie, renale und urogenitale Fehlbildungen sowie ein Diabetes. Ursächlich sind Mutationen im UBR1-Gen. UBR1 kodiert für eine E3-Ubiquitin-Ligase, die als Teil des Proteasomsystems den Abbau intrazellulärer Proteine kontrolliert. Die Diagnose erfolgt aufgrund der klinischen Symptomkonstellation und kann genetisch gesichert werden. Die Therapie ist symptomatisch und besteht in der Substitution von Pankreasenzymen und ggf. von Schilddrüsenhormonen sowie einer Versorgung mit Hörgeräten und einer operativen Korrektur der Fehlbildungen. Die Prognose hängt von den begleitenden Fehlbildungen ab.

Pearson-Syndrom

Ursächlich sind Deletionen der mitochondrialen DNA. Klinisch imponiert eine makrozytäre Anämie mit Ringsideroblasten und Vakuolisierung der Vorläuferzellen im Knochenmark, eine exokrine Pankreasinsuffizienz mit Atrophie der Azinuszellen und Parenchymfibrose sowie eine Laktatazidose. Zusätzlich können eine renale Tubulopathie, ein Leberversagen, eine Diarrhö, endokrine Störungen (Diabetes, Nebenniereninsuffizienz) und eine Kardiomegalie auftreten. Ein Teil der Patienten entwickelt im Verlauf okuläre und muskuläre Symptome, wie sie beim Kearns-Sayre-Syndrom, das ebenfalls durch mitochondriale Deletionen verursacht ist, beobachtet werden. Die Erkrankung ist meist in der frühen Kindheit letal, bedingt durch Sepsis, Leberversagen oder nicht korrigierbarer metabolischer Azidose.

Kongenitale Enzymdefekte

Defekte der Pankreasenzyme oder der duodenalen Enteropeptidase sind sehr selten. Klinisch relevant sind vor allem der Trypsin- und Enteropeptidasemangel, die mit Gedeihstörung sowie Diarrhö, Hypoproteinämie und Ödemen einhergehen. Die Therapie besteht in einer Enzymsubstitution.
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